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Der Betriebsleiter 7-8/2017

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BETRIEBSTECHNIK<br />

nicht nur aufgespürt, sondern auch wirtschaftlich<br />

bewertet werden können.<br />

76 Leckagen mit hohem<br />

Einsparpotenzial<br />

Insgesamt wurden 76 Leckagen mit einem<br />

Einsparpotenzial von 25 200 Euro gefunden.<br />

Die Leckagebeseitigung organisierte Ralf<br />

Hipp intern: Ein bis zwei Personen reparierten<br />

anhand der Leckage-Dokumentation<br />

des Mader-Teams, das neben Bildern auch<br />

eine Beschreibung des Leckageorts enthält,<br />

die Leckagen. Mithilfe der Markierung<br />

durch Aufkleber und einer Nummer konnten<br />

die Leckagen eindeutig identifiziert und<br />

schließlich vom Reparatur-Team als „beseitigt“<br />

dokumentiert werden.<br />

Nach Beseitigung der Leckagen nahm die<br />

Leckagerate merklich ab. „Dennoch war die<br />

Leckagerate, von 18 %, die wir im Dezember<br />

2015 ermittelten, noch nicht das, was wir<br />

wollten. Unser Ziel ist eine Leckagerate von<br />

maximal 10 bis 15 %“, erläutert Ralf Hipp.<br />

Dass dies alles andere als leicht zu erreichen<br />

war, zeigte die erneute Messung im<br />

Juli 2016. Die Leckagerate stieg innerhalb<br />

von sechs Monaten erneut auf 22 %. <strong>Der</strong><br />

Entschluss zu einer weiteren zweitägigen<br />

Leckageortung durch Mader im Herbst<br />

2016 war schnell gefasst.<br />

Mehr Kontrolle durch<br />

elektronische Dokumentation<br />

Ausgerüstet mit Leckageortungsgerät und<br />

Tablet wurden dieses Mal alle Leckagen mit<br />

den zugehörigen Messwerten und Fotos<br />

direkt vor Ort digital erfasst. Über einen QR-<br />

Code erhielt jede Leckage eine eindeutige<br />

Kennzeichnung (ID) und konnte im Nachgang<br />

sicher per Smartphone identifiziert<br />

werden. „Alle Messdaten, Bilder und Informationen<br />

zur gescannten Leckagestelle<br />

werden dann, vorausgesetzt man hat die<br />

Mader-Leckage-App installiert, direkt auf<br />

dem Smartphone angezeigt“, berichtet Stefanie<br />

Kästle.<br />

So hatte auch Ralf Hipp erstmals – in<br />

Echtzeit – von seinem Arbeitsplatz aus den<br />

vollen Überblick über den Stand der Dinge:<br />

„Über das Online-Portal sah ich alle georteten<br />

Leckagen und konnte sie, wenn die<br />

Reparatur erfolgt war, als repariert markieren.“<br />

Die Option, die Leckagen direkt im Anschluss<br />

an die Reparatur über die Leckage-<br />

App auf einem Smartphone als „repariert“<br />

zu markieren, nahmen sein Team und er<br />

nicht in Anspruch. „Zum einen ist die Verwendung<br />

von Smartphones im Werk nicht<br />

gestattet, zum anderen war den Kollegen,<br />

die für die Reparatur zuständig sind, Papier<br />

lieber“, erklärt Hipp.<br />

Auch die zweite Leckageortung hatte<br />

einen ähnlich hohen Leckagewert zum<br />

Ergebnis wie 2015. „<strong>Der</strong> Leckagewert war<br />

zwar etwa gleich hoch wie 2015, aber die einzelnen<br />

Leckagen waren kleiner. Dies lässt<br />

02<br />

03<br />

vermuten, dass seit der ersten Ortung wieder<br />

neue kleine Leckagen entstanden sind“.<br />

Kritische Leckagestellen<br />

rechtzeitig identifizieren<br />

Ralf Hipp macht sich keine Illusion. Durch<br />

Verschleiß verursachte Leckagen seien im<br />

Drei-Schicht-Betrieb kaum zu vermeiden.<br />

„Am häufigsten betroffen sind Schläuche<br />

und Ventile“, berichtet er. Die strukturierte,<br />

elektronische Erfassung der Leckagen<br />

könnte ein sinnvoller Ansatz sein, Leckagen<br />

zu vermeiden, ist sich Stefanie Kästle sicher:<br />

„Mithilfe der Dokumentation kann analysiert<br />

werden, wo Leckagen besonders häufig<br />

auftreten. An diesen Stellen könnte dann<br />

durch die Verwendung hochwertigerer<br />

Komponenten oder den regelmäßigen Austausch<br />

von Verschleißteilen der Druckluftverlust<br />

vorbeugend verhindert werden.“<br />

Den Erfolg der Leckageortung und beseitigung<br />

bestätigt die Messung im Dezember<br />

2016: Die Leckagerate beträgt nun15 % und<br />

sank somit um 7 %. Das entspricht einer<br />

Einsparung von 77 000 kWh Strom bzw.<br />

10 000 Euro pro Jahr. Amortisiert hat sich<br />

der Einsatz des Mader-Teams für Greiner<br />

Bio-One erneut innerhalb von weniger als<br />

drei Monaten.<br />

www.mader.eu<br />

www.mader-energieeffizienz.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 7-8/<strong>2017</strong> 15

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