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AiB 7-8 | 2017 Schwarz auf weiß grundlagen der betriebsratsarbeit<br />
Schwarz auf weiß<br />
schreiben Was sind die Zutaten für einen professionellen und<br />
guten Geschäftsbrief? Ein übersichtlicher optischer Aufbau,<br />
eine klare inhaltliche Struktur und eine verständliche Sprache.<br />
VON MARION MÜLLER<br />
Viele Betriebsratsmitglieder kommen<br />
aus nicht-kaufmännischen Berufen.<br />
Für sie ist es oft herausfordernd,<br />
Briefe zu gestalten und zu<br />
formulieren. Mit Struktur und Sprache kann<br />
der Betriebsrat überzeugen. Die meisten Anregungen<br />
in diesem Beitrag lassen sich auch für<br />
E-Mails verwenden.<br />
Gut in Form – es lebe die Norm<br />
Beginnen wir mit der Optik: In Deutschland<br />
ist so ziemlich alles genormt. Für den Aufbau<br />
von Geschäftsbriefen gilt die DIN 5008. Ziel<br />
ist es laut Duden »Briefe und E-Mails zweckmäßig<br />
und übersichtlich zu gestalten und so<br />
eine schnelle Erfassung und Verarbeitung der<br />
Informationen zu gewährleisten.« 1 Die DIN<br />
5008 wird von Zeit zu Zeit modernisiert. So<br />
verzichtet man inzwischen auf die vor Jahren<br />
noch übliche Leerzeile zwischen Straße und<br />
Ort. Für das Anschriftenfeld stehen insgesamt<br />
neun Zeilen zur Verfügung. Die ersten drei<br />
werden genutzt für Zusätze wie zum Beispiel<br />
Einschreiben oder Vorab per Telefax.<br />
Natürlich gibt es auch für den weiteren<br />
Briefaufbau bis hin zur Anlage Spielregeln, mit<br />
denen sich der Betriebsrat vertraut machen<br />
Anschriftenfeld<br />
Vorab per Telefax<br />
Gewerkschaft ....<br />
Herrn/Frau ....<br />
Tarifgasse 1<br />
12345 Tarifhausen<br />
beispiel<br />
sollte. Hat er sich einmal einen Musterbrief<br />
erstellt, kann er darauf immer wieder zurückgreifen.<br />
Hilfe gibt es im Internet und in einschlägiger<br />
Literatur. 2<br />
Tipp: Trotz Rechtschreib- und Grammatikhilfen<br />
im PC sollte ein Duden zur Grundausstattung<br />
des Betriebsrats gehören. Der Duden enthält<br />
auch Informationen und Beispiele zur Gestaltung<br />
von Geschäftsbriefen nach DIN 5008.<br />
Gliederung schafft Übersicht<br />
Eine klare Struktur erleichtert dem Verfasser<br />
das Formulieren und dem Empfänger das Lesen<br />
und Verstehen der Botschaft. Der Betriebsrat<br />
kann eine einfache Standardgliederung für<br />
sich nutzen. 3<br />
beispiel<br />
Standardgliederung für einen Brief<br />
an den Arbeitgeber<br />
1. Kurzbeschreibung des Briefzwecks<br />
··<br />
Mitteilung über einen Beschluss<br />
··<br />
Beschwerde ist eingegangen<br />
2. Begründung<br />
··<br />
Worum geht es genau?<br />
··<br />
Was will/fordert der Betriebsrat<br />
konkret<br />
3. Handlungsaufforderung an den<br />
Arbeitgeber<br />
··<br />
Stellungnahme<br />
··<br />
Prüfung<br />
··<br />
Handlung<br />
4. Fristen und Terminvorschläge<br />
nicht vergessen!<br />
darum geht es<br />
1. Ein professioneller<br />
Geschäftsbrief oder eine<br />
E-Mail zeichnen sich<br />
durch einen übersichtlichen<br />
Aufbau und ein<br />
klare Gliederung aus.<br />
2. Auch die Sprache<br />
sollte nicht zu kompliziert<br />
sein, denn nur so<br />
überzeugt sie.<br />
3. Wer sich beim Schreiben<br />
in den Leser hineinversetzt,<br />
dem fällt es<br />
leichter, verständlich zu<br />
formulieren.<br />
1 Duden, 26. Ausgabe, S. 119. 2 Muster für einen Bildschirmvordruck siehe Fricke/Grimberg/<br />
Wolter »Die kleine Betriebsratsbibliothek: Das Betriebsratsbüro:<br />
Ausstattung, Organisation, PC-Einsatz«, 6. Auflage, S. 45,<br />
Bund-Verlag.<br />
3 Siehe ausführlich in Fricke/Grimberg/Wolter »Die kleine<br />
Betriebsratsbibliothek: Das Betriebsratsbüro: Ausstattung, Organisation,<br />
PC-Einsatz«, 6. Auflage, S. 47 f., Bund-Verlag.<br />
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