Info-DIREKT_OnlineAusgabe16_Afrika

Gemeinschaft erleben & ---
Banden bilden
Ein Erlebnisbericht vom Sommerlager am Putterersee. Verena Rosenkranz
Der Nebel schlingt sich gerade
noch um die letzten Gipfel
im Ennstal. Der Grimming,
einst für den höchsten Berg der
Steiermark gehalten, mahnt
mit seiner imposanten Kraft
und Größe unweit des
Puttererschlössels seine
Betrachter zur Bodenständigkeit.
Dort regt
sich zum Morgengrauen
gerade erstes Treiben in
den Mehrzimmerbetten
des jährlichen Sommerlagers.
Die ersten aufgeregten
Kinderfüsse tapsen schon vor dem
Weckruf durch die historischen Flure,
knarrende Dielen verraten die Frühaufsteher.
Mit einem zugleich mulmigen
Gefühl ob der vielen Hirschgeweihe
an den Vorzimmerwänden und einem
Gefühl des Aufbruchs. Ein neuer Tag,
neue Abenteuer mit den Kameraden
und Freunden.
Morgenlied
Keine 20 Minuten nachdem die barfüßigen
Kinderbeine über die Treppe
nach unten huschten, haben sich
die Wolken gelichtet, und die ersten
Sonnenstrahlen tauchen die umliegende
Berglandschaft und den noch
ruhig daliegenden See in eine
geradezu entrische Stimmung.
Sie ist sogar bei
den Jüngsten, den
sechsjährigen Mädchen
und Buben, zu
spüren. Andächtig
stehen sie mit ihren
neuen und alten
Freunden, mit allen
Lagerteilnehmern und ihren Lagerleitern
an der Hand in einem Kreis und begrüßen
den anbrechenden Tag, hissen
die blaue Flagge mit der
gelben Sonne darauf und
geben dem Tag ein am
Vorabend ausgesuchtes
Motto. Während der
Wind die letzten Wolkenfetzen
wegweht,
nimmt er auch die
rausfordernde Wanderung? Nach der
wichtigsten Mahlzeit des Tages wird
vom Lagerleiter der Tagesplan verkündet,
in aller Kürze die dafür notwendige
Packliste für den Rucksack vorgelesen
und eine Zimmerkontrolle in 15 Minuten
angekündigt. Weil die zwei Lagerwochen
unter dem Aspekt der Kameradschaft
stehen, helfen die Älteren
dem noch jüngeren Kinderlager beim
Aufbetten der Stockbetten. Wenig spä-
und bequem weiterlesen:
letzten Strophen des
versammelt sich die schon nach zwei
Morgenliedes „nun ist Tagen eingespielte Mannschaft meist
gefallen das Tor der Nacht mehr oder weniger vollzählig vor der
vor der Freude, da ist es zersprungen“,
mit auf seinen
herrschaftlichen Herberge.
Weg.
Abenteuer pur
Es ist einer von jenen 14
kostbaren Tagen am Sommerlager
Putterersee,
der von den rund 45
Kindern jährlich aufs
Neue sehnlichst erwartet
wird und bei
neuen Teilnehmern
unsichere Vorfreude
auslöst. Was wird heute
am Programm stehen?
Was bringt das von den älteren
Teilnehmern ausgesuchte
Motto „Wehe einem jeden, der nicht
sein Schicksal an dasjenige der öffentlichen
Gemeinschaft bindet“ von
Adalbert Stifter. Irgendetwas
mit Gemeinsamkeit und Zusammenhalt,
rätseln die
Jungs schnaufend von den
morgendlichen zehn Minuten
Turnen am Weg zum
Frühstück. Floßbauen? Ein
Mannschaftsrätsel? Eine he-
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... danach gibt‘s Lagerfeuer
Der Tagesmarsch steht auf dem Plan.
Jedes Jahr führt er wo anders hin,
Spannung auch für die alten
Hasen unter den Teilnehmern.
Dieses Mal führt der
Weg durch Wälder, Wiesen
und eine Klamm zu
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mehreren Bergseen. Das
Jugendlager geht voran,
Pläne in der Hand, die sie
tags zuvor gelernt haben,
richtig zu lesen. Das Kinderlager
wird zum ersten Treffpunkt
gefahren, lachend erwarten
sie ihre älteren Kollegen. Ein kühlender
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Sprung ins kalte Nass, ein Mittagessen
in freier Natur - und wer als erstes wieder
zu Hause ankommt, darf das Lagerfeuer
entzünden. In sogar für erprobte
Erwachsene erstaunlicher Geschwindigkeit
wandern die jugendlichen Fußpaare
wieder in Richtung Puttererschlössel.
Abends wird getanzt
Die Letzten dürfen dafür das Abend-
Bilder: Sommerlager Putterersee
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