05.09.2017 Aufrufe

SHE works! #Frauen #Wirtschaft #Karriere - Magazin zur Bundestagswahl 2017

Wer die Wahl hat, hat die Qual. SHE works! hat die Parteien befragt, wie sie die Gleichstellung von Mann und Frau endlich weiter voranbringen wollen. Welche Förderung für Familien vorgesehen ist und wie es mit der Frauenquote in den eigenen Reihen aussieht. SHE works! gibt einen Überblick - wählen müssen Sie selbst!

Wer die Wahl hat, hat die Qual. SHE works! hat die Parteien befragt, wie sie die Gleichstellung von Mann und Frau endlich weiter voranbringen wollen. Welche Förderung für Familien vorgesehen ist und wie es mit der Frauenquote in den eigenen Reihen aussieht.
SHE works! gibt einen Überblick - wählen müssen Sie selbst!

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Sonderausgabe: <strong>Bundestagswahl</strong> <strong>2017</strong><br />

Die stille Mehrheit<br />

Ein Kommentar <strong>zur</strong> Frauenpolitik<br />

Von Katja Brößling<br />

Stellen Sie sich mal vor, die Parlamente<br />

in Deutschland wären zu<br />

63% mit Frauen besetzt und nur<br />

mit 37% Männern. Unvorstellbar,<br />

oder? Glauben Sie, Männer würden<br />

sich von der Regierung dann in ihren<br />

Belangen gut vertreten sehen?<br />

- Niemals! Woher sollten wir Frauen<br />

denn wissen, was Männer wollen.<br />

Die Empörung wäre himmelschreiend.<br />

Umgekehrt scheint das völlig<br />

normal. Wie selbstverständlich gehen<br />

Männer davon aus, dass wir uns<br />

in der jetzigen Regierungskonstellation<br />

gut vertreten fühlen. Männer<br />

können das. Männer wissen, was<br />

die Welt - inklusive Frauen - braucht.<br />

Nur 37,1% der Mandate im “noch”<br />

aktuellen Bundestag gingen an<br />

Frauen. Nach neuesten Schätzungen<br />

werden nach der Wahl wohl nur<br />

32% der Abgeordneten Frauen sein.<br />

Trotz Quote bewegen wir uns also<br />

rückwärts.<br />

Während die Linken und Bündnis 90<br />

/ Die Grünen <strong>zur</strong>zeit sogar knapp<br />

mehr Frauen als Männer stellen,<br />

ist in der Union der Frauenmangel<br />

unübersehbar: 79 Frauen aus CDU/<br />

CSU stehen 230 Männern gegenüber<br />

(25%). Bei der SPD sind es<br />

immerhin noch 86 weibliche Abgeordnete<br />

von insgesamt 193 (44,5%).<br />

Der Einfluss der Geschlechterverteilung<br />

spiegelt sich stark in den<br />

Antworten der Parteien wider. Je<br />

mehr Männer das Sagen haben,<br />

desto starrer sind die Rollenbilder.<br />

So sieht die CDU in der voranschreitenden<br />

Digitalisierung die Vorteile<br />

für Mütter, die so besser von zuhause<br />

arbeiten können, um Familie,<br />

Haushalt und Beruf besser unter einen<br />

Hut zu bringen. Kann man jetzt<br />

auch so auslegen, dass Männer<br />

selbstverständlich im Büro arbeiten<br />

müssen. Dort werden sie weder<br />

von lärmenden Kindern oder rumpelnden<br />

Waschmaschinen gestört<br />

und wenn sie heimkommen, ist der<br />

Haushalt paletti und die Frau hat<br />

auch noch zum finanziellen Wohlstand<br />

der Familie beigetragen.<br />

Bei einem Treffen der Frauennetzwerke<br />

im Elbe-Weser-Raum der<br />

IHK Stade gab es eine Podiumsdiskussion<br />

mit Politikerinnen von<br />

CDU, FDP und SPD. Beim Thema<br />

Quote waren sich CDU und FDP<br />

einig. “Die braucht es nicht.” Frauen,<br />

die Leistung bringen, kommen<br />

auch so nach oben.<br />

Nein. Wenn der männliche Vorstand<br />

lieber seine Buddies um sich<br />

scharrt, dann hat die fähige, fleißige<br />

Frau nicht den Hauch einer<br />

Chance. Der beste Beweis: bei den<br />

Aufsichtsratsposten nähern wir uns<br />

langsam der gesetzlich verordneten<br />

Quote. In den Vorständen und<br />

anderen Führungsebenen, bei denen<br />

es nur “Selbstverpflichtungen”<br />

der Unternehmen gibt, hat sich so<br />

gut wie nichts geändert.<br />

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