Outdoormarkt_2017_07

industrie
Auch abseits des Schnees machen Spikes Sinn, besonders in den Bergen. Auf nassen Wiesen beispielsweise sorgen sie für deutlich besseren Grip.
Für die Trittsicherheit
Spikes sind bislang ein eher wenig beachtetes Nischenprodukt im Outdoor-Sektor. Doch sie bergen großes
Potenzial für den Handel – denn insbesondere bei Bergwanderern sollten sie zur Standardausrüstung gehören.
koch Alpin aus Österreich hat Modelle für verschiedene Einsatzbereiche im Sortiment.
Fotos: Koch alpin, Deuter, Sherpa Adventure Gear/Royal Robbins
Die Gefahr, sich durch Stolpern
oder Ausrutschen zu
verletzen, wird von Wanderern
oft unterschätzt. Tatsächlich
sind rund 70 Prozent aller Unfälle
beim Wandern und Bergsteigen
genau darauf zurückzuführen,
wie eine österreichische
Studie im Jahr 2014 ermittelte.
Deutlich reduzieren lässt sich
dieses Risiko mit Spikes unter
den Schuhen.
Ein Haupt-Anbieter ist Koch
alpin aus Österreich, dessen
„Chainsen“-Serie vom koreanischen
Hersteller Snowline unterschiedliche
Modelle aus gehärtetem
Edelstahl für spezifische
Einsatzzwecke umfasst. „Es geht
zum einen um Altschneefelder
im Frühjahr“, erklärt Geschäftsführer
Werner Koch. „Gerade bei
langen Wegen, zum Beispiel bei
mehrtägigen Hüttentouren, können
Unwägbarkeiten wie plötzlicher
Wetterwechsel eintreten.
Oder man setzt unter dem Zeitdruck,
noch vor Dunkelheit die
nächste Hütte erreichen zu wollen,
seine Schritte nicht mehr
ganz so aufmerksam. Da können
Spikes unter den Schuhen eine
große Hilfe dabei sein, Unfälle zu
vermeiden. Sie erhöhen den Grip
und damit die Trittsicherheit.“
Koch empfiehlt für Frühjahrs-
Bergtouren die „Pro“- und die
„Light“-Spikes aus der Snowline-
„Chainsen“-Serie mit jeweils
ein Zentimeter langen Zacken.
Die „Light“ sind mit 230 Gramm
knapp 100 Gramm leichter als die
„Pro“ – ein nicht zu unterschätzender
Faktor bei langen Touren.
Leicht handhabbar
Doch auch im Sommer machen
Spikes Sinn. In unwegsamem
Gelände können Wanderer auf
nasser Wiese, steilen Grashängen
oder schuttbedeckten Wegen
ins Rutschen oder Stolpern kommen.
Seit letzter Saison hat Koch
dafür die „Trail“-Spikes im Sortiment.
Dieses Modell mit kürzeren
Zacken (5 mm) wiegt pro Paar nur
170 Gramm. Das geringe Gewicht
sollte auch Bedenken zerstreuen,
dass dieser Ausrüstungsgegenstand
zur Belastung werden
könnte. Zudem ist auch die Handhabung
problemlos: „Das ist nicht
schwerer, als wenn ich eine Socke
überziehe“, sagt Koch.
Händler haben also reichlich
Argumente, insbesondere Wanderer,
die es in die Berge zieht,
davon zu überzeugen, sich Spikes
für ihre Standardausrüstung
zuzulegen. „Der Handel hat das
Potenzial aber noch nicht voll
erkannt“, sagt Koch. Doch dies
verändert sich allmählich. Dass
das Österreichische Kuratorium
für alpine Sicherheit Spikes inzwischen
für Bergwanderer empfiehlt
und der Österreichische Alpenverein
die Snowline-„Chainsen“-
Modelle von Koch verkauft, fördert
das Umdenken. Koch sieht
seine Marke mit dieser Linie, die
durchweg CE-zertifiziert und
TÜV-geprüft ist, gut aufgestellt:
„Die äußerst geringe Zahl an
Rückläufen und Reklamationen
bei unseren verkauften Modellen
zeigt, dass wir eine sehr gute
Qualität bieten.“
info
Koch alpin
Das Tiroler Familienunternehmen
wurde 1978 gegründet und produziert
schwerpunktmäßig Steigfelle
für Skitouren. Seit 25 Jahren
vertreibt Koch alpin Tubbs für
mehrere europäische Märkte, seit
sieben Jahren Snowline-Spikes.
www.kochalpin.at
14 07/2017
www.outdoormarkt.com