Outdoormarkt_2017_07

Fotos: Crocs
industrie
Eine Marke mit
Ausstrahlung
Gewöhnliches in Außergewöhnliches verwandeln –
diese Kunst beherrscht Schuhhersteller Crocs..
Mit seinen leichten Freizeitschuhen aus einem
Spezialschaum eroberte der US-Hersteller von 2002
an in rasendem Tempo die Welt.
Am Anfang waren Crocs ein
Nischenprodukt. Das erste
Modell der zunächst hauptsächlich
im Bootssport verwendeten
Schuhe mit den rutsch- und
abriebfesten Sohlen wurde auf
der „Boat Show“ in Fort Lauderdale,
USA, vorgestellt. Das war im
November 2002, im Geburtsjahr
der Firma Crocs, die im laufenden
Jahr also 15 Jahre alt wird.
Dass sie noch nicht erwachsen
sei, kann man aber wahrlich
nicht behaupten. Längst ist die
US-amerikanische Marke eine
echte Persönlichkeit mit Ausstrahlung.
Was in ihr steckt,
zeigte sich früh.
Die Gründerväter Lyndon Hanson,
Scott Seamans und George
Boedecker starteten das Unternehmen
2002, indem sie die
leichten Kunststoffschuhe der
kanadischen Firma Foam Creations
vermarkteten – unter
dem Namen „Crocs“, der auf
„Crocodile“ und damit auf die
amphibischen Eigenschaften der
Schuhe anspielt. Gleich auf der
Messe in Fort Lauderdale feierten
sie einen Riesen-Erfolg, verkauften
sämtliche mitgebrachten
1.000 Paar des Premierenmodells
„The Beach“, das der Prototyp des
heutigen Classic Clog ist.
Meilensteine
Die Nachfrage nach dem Schuh
stieg schnell. Auch über die
Bootsbranche hinaus stieß er
rasch auf Interesse. Um dem
gerecht zu werden, kaufte
Crocs 2004 Foam Creations und
sicherte sich die exklusiven
Rechte an dem Schaumharz, aus
dem alle Schuhe von Crocs bestehen
und das heute als „Croslite“
bekannt ist. Ein Meilenstein in
der Firmenentwicklung, dem
bald weitere wichtige Schritte
folgten. In den Jahren darauf
wagten die US-Amerikaner den
Sprung nach Asien und Europa,
indem sie die ersten Stores in
Singapur (2005) und Österreich
(2006) eröffneten, in Deutschland
startete das Unternehmen
im November 2007 mit
einer 75 Quadratmeter großen
Verkaufsstelle in den Hamburger
Alsterarkaden.
In jenen Jahren wurden Crocs
weltweit populär. Die bequemen
und bunten Clogs aus
leichtem und weichem Spezialschaum
errangen Kultstatus. Ob
im Büro oder in der Stadt – wer
Crocs trug, lag voll im Trend.
2007 wurden sie in Großbritannien
als „Schuhmarke des Jahres“
ausgezeichnet. Prominente
wie Film-Legende Jack Nicholson
oder der Pop-Musiker Justin
Timberlake wurden mit Crocs
gesichtet. Auch in jüngerer
Zeit bekennen sich Größen aus
der Showwelt zu dem kultigen
Freizeitschuh. Stars wie Schauspielerin
Drew Barrymore oder
Wrestling-Held John Cena sind
zwei von vielen bekannten
Gesichtern der Crocs-Werbekampagne
„Come as you are“.
Intelligente Ideen
Diese enorme Entwicklung
schlug sich auch ökonomisch
nieder. Das US-Fachmagazin
„Footwear News“ hatte Crocs
bereits 2005 zur Schuhmarke
Nummer eins gewählt. 2006
ging man an die Börse und startete
an der NASDAQ mit dem
höchsten Wert, der bis dahin
von einem Schuhunternehmen
zur Börseneinführung erzielt
wurde: 21 US-Dollar pro Aktie.
Der Umsatz in jenem Jahr soll
bei über 350 Millionen Dollar
gelegen haben und überschritt
2012 erstmals die Schwelle von
einer Milliarde US-Dollar.
Der Erfolg der Marke ist auch in
den pfiffigen und intelligenten
Ideen der Macher von Crocs
begründet. So erwarben sie 2006
Jibbitz, ein Unternehmen für
Anhänger und Accessoires aus
Colorado. Dies trug zur Popularität
der Crocs bei. Der erste Lizenzschuh
der Marke mit Mickey
Maus kam im gleichen Jahr auf
den Markt. Für Furore sorgten
auch die orangefarbenen „Batali
Bistros“, die 2007 in Zusammenarbeit
mit dem Koch Mario Batali
als dessen Signature-Linie entwickelt
wurden. Und mit der „Crocs
Work“-Serie brachte der Hersteller
im gleichen Jahr Schuhe für
Beschäftigte im Gesundheitswesen
und der Gastronomie heraus.
Kooperation mit Star-Designer
Auch im Jubiläumsjahr bietet
Crocs den Kunden wieder etwas
Besonderes. Gemeinsam mit
dem preisgekrönten britischen
Designer Christopher Kane
wurde die limitierte „Christopher
Kane x Cross“-Kollektion entwickelt,
die vier Farbvarianten der
Classic Clogs umfasst. Alle Versionen
haben einen Tiger-Print
und sind mit Federn in Straußenoptik,
floralen Jibbitz-Ansteckern
und Kanes unverkennbarem „K“
verziert. Michelle Poole, Senior
Vice President of Global Product
& Merchandising bei Crocs, ist
begeistert: „Diese Zusammenarbeit
hat uns in unserer Überzeugung
bestärkt, dass unser
ikonischer Clog bis heute extrem
relevant ist. Diese Partnerschaft
ist ein Sinnbild dafür, dass
sich Gewöhnliches in Außergewöhnliches
und Alltägliches
in begehrenswerten Luxus verwandeln
lässt.“
Diese Philosophie setzt das
Unternehmen, das kürzlich
den in der Schuhindustrie sehr
erfahrenen Andrew Rees zum
CEO berief, seit 15 Jahren erfolgreich
um. 350 Millionen Paar
verkaufte Schuhe in mehr als
90 Ländern weltweit seit 2002 –
diese Zahlen beweisen es.
www.crocs.de
Variationen eines Kultschuhs: Die neue, limitierte „Christopher Kane x
Cross“-Kollektion (oben) und ein Bild aus frühen Crocs-Zeiten (unten).
18 07/2017 www.outdoormarkt.com