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LAGER<br />
Stets auf dem<br />
richtigen Energielevel<br />
Energiemanagement bei Regalbediengeräten<br />
wirkt sich positiv auf TCO aus<br />
Klassische Ansätze des Energiemanagements verfolgen unter anderem die<br />
Vermeidung von Lastspitzen im Prozess. Bei einer industriell genutzten<br />
Anlage erfordern solche Ansätze eine aufwändige Prozesssteuerung, um<br />
die damit verb<strong>und</strong>enen Leistungseinbußen so gering wie möglich zu<br />
halten. Ist es vor diesem Hintergr<strong>und</strong> nicht sinnvoller, die einzelnen<br />
Teilsysteme einem Energiemanagement zu unterwerfen? Am Beispiel<br />
eines Paletten-Regalbediengeräts sollen nachfolgend die heute<br />
verfügbaren Energiemanagement-Techniken abgebildet <strong>und</strong> deren<br />
Einfluss auf die TCO bewertet werden.<br />
Vor allem bei Paletten-Regalbediengeräten<br />
zeichnet sich in den vergangenen<br />
Jahren ein Trend zu immer höheren Geräten<br />
ab, vielfach ausgestattet mit zwei Lastaufnahmemitteln.<br />
Das Verhältnis Nutzlast<br />
zur Gesamtmasse des Regalbediengeräts<br />
wird vor diesem Hintergr<strong>und</strong> immer ungünstiger,<br />
denn gleichzeitig steigen die<br />
Leistungsanforderungen an solche Geräte.<br />
Für eine Bewertung des Einflusses von<br />
Energiemanagementsystemen ist aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> die ganzheitliche Betrachtung<br />
der technischen Einrichtung Regalbediengerät,<br />
einschließlich der zugehörigen Infrastruktur,<br />
erforderlich.<br />
Dirk Lorenz ist Leiter Steuerungssysteme bei der<br />
Dambach Lagersysteme GmbH & Co. KG in<br />
Bischweier<br />
Bis zu 15 Prozent Einsparpotenzial<br />
mit Einstiegslösung<br />
Hohe kinematische Fahrwerte führen zu<br />
zwangsläufig immer höheren Motorleistungen.<br />
Durch die im Betrieb auftretenden<br />
nichtperiodischen Lasten <strong>und</strong> Drehzahländerungen<br />
der Antriebe wird das Stromversorgungsnetz<br />
eines Regalbediengeräts nahezu<br />
stoßweise belastet. Auf Phasen mit geringer<br />
Stromaufnahme, während z. B. des<br />
Handlings des Ladungsträgers an dessen<br />
Stellplatz, folgen kurze Phasen mit hoher<br />
Stromaufnahme beim Beschleunigen<br />
(Bild 01). Spitzen von mehr als 200 A im Sek<strong>und</strong>enbereich<br />
sind dabei keine Seltenheit.<br />
Alle in der Kette der Stromversorgung beteiligten<br />
Glieder müssen auf diese maximal<br />
auftretende Last ausgelegt werden <strong>und</strong> bestimmen<br />
damit maßgeblich die Herstell-<br />
kosten der Anlage. Dies beginnt beim Mittelspannungstransformator<br />
<strong>und</strong> endet bei<br />
der Dimensionierung der Stromschienen<br />
<strong>und</strong> Stromabnehmer des jeweiligen Regalbediengeräts.<br />
Vor allem bei Anlagen mit<br />
mehreren Regalbediengeräten wurde daher<br />
schon in der Vergangenheit versucht, diese<br />
Kosten zu begrenzen. Ein zeitversetztes Anfahren<br />
der Regalbediengeräte oder eine Begrenzung<br />
der Dynamik in bestimmten Betriebsfällen<br />
soll Lastspitzen verhindern, für<br />
welche die Anlage letztendlich auch nicht<br />
ausgelegt wurde. Eine solche Limitierung<br />
bedeutet neben kleineren Leistungseinbußen<br />
immer, dass eine Anlagenerweiterung<br />
nur mit einer einhergehenden Erweiterung<br />
der ganzen Stromversorgung möglich ist.<br />
Die Betriebskosten haben vor allem bei<br />
Anlagen mit hohem Nutzungsgrad maßgeblichen<br />
Einfluss auf die TCO. Bedingt<br />
durch steigende Strompreise rücken die<br />
Verbrauchswerte in jüngster Zeit wieder in<br />
den Vordergr<strong>und</strong>. Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />
beschränken sich dabei bislang<br />
auf zwei Ansätze: die Zwischenkreiskopplung<br />
<strong>und</strong> die Netzrückspeisung.<br />
Bei der Zwischenkreiskopplung wird die<br />
generatorisch erzeugte Bremsenergie eines<br />
Antriebs einem zweiten Antrieb über den<br />
gemeinsamen Gleichstromzwischenkreis<br />
zur Verfügung gestellt. Das Einsparpotenzial<br />
dieser Lösung liegt bei bis zu 15 Prozent,<br />
das sich i. d. R. jedoch nur erreichen lässt,<br />
wenn die Bewegungen intelligent koordiniert<br />
werden. Nur dann ist sichergestellt,<br />
dass die ganze Bremsenergie des ersten<br />
32 <strong>f+h</strong> 9/<strong>2017</strong>