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f+h fördern und heben 9/2017

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LAGER<br />

Stets auf dem<br />

richtigen Energielevel<br />

Energiemanagement bei Regalbediengeräten<br />

wirkt sich positiv auf TCO aus<br />

Klassische Ansätze des Energiemanagements verfolgen unter anderem die<br />

Vermeidung von Lastspitzen im Prozess. Bei einer industriell genutzten<br />

Anlage erfordern solche Ansätze eine aufwändige Prozesssteuerung, um<br />

die damit verb<strong>und</strong>enen Leistungseinbußen so gering wie möglich zu<br />

halten. Ist es vor diesem Hintergr<strong>und</strong> nicht sinnvoller, die einzelnen<br />

Teilsysteme einem Energiemanagement zu unterwerfen? Am Beispiel<br />

eines Paletten-Regalbediengeräts sollen nachfolgend die heute<br />

verfügbaren Energiemanagement-Techniken abgebildet <strong>und</strong> deren<br />

Einfluss auf die TCO bewertet werden.<br />

Vor allem bei Paletten-Regalbediengeräten<br />

zeichnet sich in den vergangenen<br />

Jahren ein Trend zu immer höheren Geräten<br />

ab, vielfach ausgestattet mit zwei Lastaufnahmemitteln.<br />

Das Verhältnis Nutzlast<br />

zur Gesamtmasse des Regalbediengeräts<br />

wird vor diesem Hintergr<strong>und</strong> immer ungünstiger,<br />

denn gleichzeitig steigen die<br />

Leistungsanforderungen an solche Geräte.<br />

Für eine Bewertung des Einflusses von<br />

Energiemanagementsystemen ist aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> die ganzheitliche Betrachtung<br />

der technischen Einrichtung Regalbediengerät,<br />

einschließlich der zugehörigen Infrastruktur,<br />

erforderlich.<br />

Dirk Lorenz ist Leiter Steuerungssysteme bei der<br />

Dambach Lagersysteme GmbH & Co. KG in<br />

Bischweier<br />

Bis zu 15 Prozent Einsparpotenzial<br />

mit Einstiegslösung<br />

Hohe kinematische Fahrwerte führen zu<br />

zwangsläufig immer höheren Motorleistungen.<br />

Durch die im Betrieb auftretenden<br />

nichtperiodischen Lasten <strong>und</strong> Drehzahländerungen<br />

der Antriebe wird das Stromversorgungsnetz<br />

eines Regalbediengeräts nahezu<br />

stoßweise belastet. Auf Phasen mit geringer<br />

Stromaufnahme, während z. B. des<br />

Handlings des Ladungsträgers an dessen<br />

Stellplatz, folgen kurze Phasen mit hoher<br />

Stromaufnahme beim Beschleunigen<br />

(Bild 01). Spitzen von mehr als 200 A im Sek<strong>und</strong>enbereich<br />

sind dabei keine Seltenheit.<br />

Alle in der Kette der Stromversorgung beteiligten<br />

Glieder müssen auf diese maximal<br />

auftretende Last ausgelegt werden <strong>und</strong> bestimmen<br />

damit maßgeblich die Herstell-<br />

kosten der Anlage. Dies beginnt beim Mittelspannungstransformator<br />

<strong>und</strong> endet bei<br />

der Dimensionierung der Stromschienen<br />

<strong>und</strong> Stromabnehmer des jeweiligen Regalbediengeräts.<br />

Vor allem bei Anlagen mit<br />

mehreren Regalbediengeräten wurde daher<br />

schon in der Vergangenheit versucht, diese<br />

Kosten zu begrenzen. Ein zeitversetztes Anfahren<br />

der Regalbediengeräte oder eine Begrenzung<br />

der Dynamik in bestimmten Betriebsfällen<br />

soll Lastspitzen verhindern, für<br />

welche die Anlage letztendlich auch nicht<br />

ausgelegt wurde. Eine solche Limitierung<br />

bedeutet neben kleineren Leistungseinbußen<br />

immer, dass eine Anlagenerweiterung<br />

nur mit einer einhergehenden Erweiterung<br />

der ganzen Stromversorgung möglich ist.<br />

Die Betriebskosten haben vor allem bei<br />

Anlagen mit hohem Nutzungsgrad maßgeblichen<br />

Einfluss auf die TCO. Bedingt<br />

durch steigende Strompreise rücken die<br />

Verbrauchswerte in jüngster Zeit wieder in<br />

den Vordergr<strong>und</strong>. Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />

beschränken sich dabei bislang<br />

auf zwei Ansätze: die Zwischenkreiskopplung<br />

<strong>und</strong> die Netzrückspeisung.<br />

Bei der Zwischenkreiskopplung wird die<br />

generatorisch erzeugte Bremsenergie eines<br />

Antriebs einem zweiten Antrieb über den<br />

gemeinsamen Gleichstromzwischenkreis<br />

zur Verfügung gestellt. Das Einsparpotenzial<br />

dieser Lösung liegt bei bis zu 15 Prozent,<br />

das sich i. d. R. jedoch nur erreichen lässt,<br />

wenn die Bewegungen intelligent koordiniert<br />

werden. Nur dann ist sichergestellt,<br />

dass die ganze Bremsenergie des ersten<br />

32 <strong>f+h</strong> 9/<strong>2017</strong>

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