Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
RETROFIT<br />
02<br />
Weg in mm<br />
Bewegungsanalyse – Vergleich mit <strong>und</strong> ohne AOC an der Mastspitze<br />
Vergleich Regelung – Messung an der Mastspitze ca. 22 Meter vom Boden<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
90<br />
Zeit in s<br />
1500<br />
1000<br />
0<br />
500<br />
–500<br />
–1000<br />
–1500<br />
95 100 105 110 115 120 125 130 135<br />
Geschwindigkeit in mm/s, Beschleunigung in mm/s 2<br />
Durch den Einsatz des Positioniersystems<br />
Aratec ließ sich bereits die Fahrleistung<br />
steigern. Der vorherige Einsatz der zu leistungsschwachen<br />
Positionierung hatte dazu<br />
geführt, dass der mechanische Verschleiß<br />
an der Positionierung beteiligter Anlagenteile<br />
wie Rollen <strong>und</strong> Schienen, erhöht war.<br />
Risse in der Konstruktion wiesen darauf<br />
hin, dass auch die mechanische Belastung<br />
das Maximum der Anlage überschritten<br />
hatte. Das Positioniersystem als erste Maßnahme<br />
zu optimieren, diente dabei gleichzeitig<br />
der Schonung der bereits beeinträchtigen<br />
Komponenten.<br />
Fehlerquellen virtuell aufspüren<br />
Mithilfe des virtuellen Betriebs lassen sich<br />
Anlagenteile oder Gesamtsysteme in Rechnermodellen<br />
nachbilden <strong>und</strong> durch numerische<br />
Verfahren simulieren. So ist es z. B.<br />
möglich, die mechanische Konstruktion eines<br />
Regalbediengeräts nachzubilden <strong>und</strong><br />
durch Ankopplung an eine virtuelle Regelung,<br />
das Fahrverhalten in Bezug auf dessen<br />
Dynamik <strong>und</strong> die resultierenden mechanischen<br />
Belastungen zu analysieren. Im Falle<br />
Im Gespräch mit Karl-Heinz Förderer, Geschäftsführer<br />
der Positioning Solutions International Technics Ltd.<br />
Herr Förderer, um zum Beispiel ein in die<br />
Jahre gekommenes Regalbediengerät<br />
komplett zu ersetzen, ist eine große<br />
Investition nötig. Kann die Methode der<br />
Modernisierung <strong>und</strong> Optimierung<br />
einzelner Systemkomponenten dahingehend<br />
eine technische <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />
Alternative sein?<br />
Ja, das ist definitiv so. Durch die angewendeten<br />
neuen Methoden lässt sich mithilfe<br />
der Optimierung einzelner Systemkomponenten<br />
die Anlageneffizienz deutlich steigern.<br />
Somit ist es fast immer möglich,<br />
nicht genutzte Potenziale von bis zu<br />
25 Prozent zu <strong>heben</strong>, bei gleichzeitig anlagenschonendem<br />
Verhalten. Nicht außenvorzulassen,<br />
der Einsatz moderner Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechniken<br />
für die Datenanalyse <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Möglichkeiten.<br />
Wie zeitintensiv ist im Schnitt ein<br />
Verfahren zur Potenzialanalyse einer<br />
intralogistischen Anlage, respektive wie<br />
gut lässt sich eine Potenzialanalyse bei<br />
laufendem Betrieb einer Anlage<br />
umsetzen?<br />
Die Potenzialanalyse ist eine wirkungsvolle<br />
Maßnahme, um in kürzester Zeit, normalerweise<br />
bei Regalförderzeugen maximal<br />
ein Tag, Störgrößen <strong>und</strong> nicht genutztes<br />
Optimierungspotenzial aufzuzeigen, ohne<br />
direkt in die Anlage eingreifen zu müssen.<br />
Mithilfe eines dafür entwickelten Analysegeräts<br />
kann so die Kinematik der Anlage<br />
aufgezeichnet <strong>und</strong> anhand der Vielzahl der<br />
gesammelten Daten mögliche Optimierungsmaßnahmen<br />
abgeleitet werden.<br />
Unsere Erfahrung zeigt, dass der Anlagenbetreiber<br />
positiv über die Ergebnisse <strong>und</strong><br />
auch die Möglichkeiten überrascht ist, die<br />
ihm anschließend geboten werden. Die<br />
daraus ableitenden Investitionen zur Optimierung<br />
lassen sich einfach anhand des<br />
ROI beschreiben.<br />
Mithilfe der Finite-Elemente-Analyse<br />
werfen Sie einen virtuellen Blick „in die<br />
Zukunft einer Anlage“, um so potenzielle<br />
Störungsquellen im Voraus zu erkennen.<br />
Wie aussagekräftig <strong>und</strong> zuverlässig ist<br />
diese Methode?<br />
Die Finite-Elemente-Analyse ist eine zuverlässige<br />
Methode, die sich immer positiv<br />
kostenreduzierend sowie auf die Anlagenlebenszeit<br />
auswirkt. Anhand der Analyse<br />
kann durch Berechnungen <strong>und</strong> Simulationen<br />
eine optimale Funktionalität <strong>und</strong> Zuverlässigkeit<br />
sichergestellt werden. Dieses<br />
„Die Potenzialanalyse ist eine wirkungsvolle<br />
Maßnahme, um in kürzester Zeit, Störgrößen<br />
<strong>und</strong> nicht genutztes Optimierungspotenzial<br />
aufzuzeigen, ohne direkt in die Anlage<br />
eingreifen zu müssen“<br />
ist bereits in der Konstruktions- <strong>und</strong> Entwicklungsphase<br />
aber auch bei bereits bestehenden<br />
Anlagen möglich. Vor allem,<br />
wenn der Verschleiß sich deutlich bemerkbar<br />
macht, ist die FE-Analyse ein wirkungsvoller<br />
Baustein, um die Ursache zu<br />
identifizieren. Bei richtiger Anwendung<br />
<strong>und</strong> zuverlässigen Daten ist die Aussagekraft<br />
sehr hoch um das gewünschte Ziel zu<br />
erreichen. Unsere Erfahrung belegt dies.<br />
Vielen Dank für das Gespräch<br />
Die Fragen stellte Manfred Weber,<br />
Redakteur <strong>f+h</strong><br />
40 <strong>f+h</strong> 9/<strong>2017</strong>