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ENERGIE- UND DATENÜBERTRAGUNG I TITEL<br />
Bis zu 57 Prozent<br />
Antriebsenergie sparen<br />
Rollende Energiekettensysteme verbessern Life-Cycle-Costs<br />
Energieführungen sind die<br />
Nabelschnur moderner Maschinen<br />
<strong>und</strong> Anlagen. Doch um<br />
Energieführungen <strong>und</strong> Leitungen<br />
zu bewegen, ist selbst Energie<br />
nötig. Der effiziente Antrieb der<br />
Energieführung bedeutet deshalb<br />
zugleich eine technologische<br />
Herausforderung <strong>und</strong> einen<br />
wichtigen Kostenaspekt, vor allem<br />
je länger die zurückzulegenden<br />
Strecken <strong>und</strong> je sensibler die<br />
Umgebungsbedingungen werden.<br />
Erst ein Paradigmenwechsel kann<br />
eine Antwort auf die verschiedenen<br />
Aspekte geben.<br />
In der Vergangenheit sind praktikable Systeme<br />
zur Energieführung in bewegten Anwendungen<br />
entwickelt worden, die aber in<br />
ihrer Energiebilanz an ihre konstruktiven<br />
Grenzen stoßen. Denn um diese Lösungen<br />
anzutreiben, wurde der Reibungswiderstand<br />
in Kauf genommen, den ihre Kontaktflächen<br />
am Boden <strong>und</strong> gegeneinander erzeugen.<br />
Moderne Energieketten, etwa aus<br />
tribologisch optimierten Kunststoffen, können<br />
zwar den Reibungswiderstand verringern,<br />
sind aber dennoch immer der Gleitreibung<br />
ausgesetzt. Vor allem bei langen<br />
Verfahrwegen schlägt sich dabei das Gleiten<br />
der Kette spürbar in höherem Verschleiß<br />
<strong>und</strong> Energieaufwand nieder. Erst<br />
ein Paradigmenwechsel kann hier Abhilfe<br />
schaffen: Die Umstellung auf das Rollprinzip.<br />
Denn Rollen statt Gleiten bedeutet einen<br />
geringeren Reibungswiderstand der<br />
Energiekette, was sich unmittelbar in reduziertem<br />
Verschleiß <strong>und</strong> Wartungsaufwand,<br />
vor allem aber in einer signifikanten Einsparung<br />
der benötigten Antriebsenergie äußert.<br />
Mit Rollen ausgerüstete Energieketten<br />
bieten für jede Anwendung mit langen Verfahrwegen<br />
sowie bei belasteten Bereichen<br />
einen Kostenvorteil.<br />
Arten der gleitenden<br />
Energieführung<br />
Für die Energieführung kann der Anwender<br />
unter diversen Systemen wählen. Bei dyna-<br />
mischen Anwendungen sind in dieser Beziehung<br />
aber spezifische Probleme zu lösen.<br />
Die Energiezuführung muss gleichzeitig<br />
die Belastungen aushalten, die durch<br />
das Gewicht der Leitungen, durch Verfahrgeschwindigkeit<br />
<strong>und</strong> Beschleunigungen<br />
entstehen, sowie eine möglichst hohe Betriebssicherheit,<br />
Wartungsarmut <strong>und</strong> Lebensdauer<br />
aufweisen. Effiziente Systeme<br />
berücksichtigen dabei nicht nur den Verschleiß,<br />
sondern in zunehmenden Maße<br />
auch den Energieaufwand, der zum Verfahren<br />
der Leitungen nötig ist.<br />
Kabeltrommeln standen am Anfang der<br />
Entwicklung. Ihre industrielle Nutzung für<br />
bewegte Anwendungen ist jedoch eher selten<br />
geworden, da sie aufgr<strong>und</strong> ihres Aufbaus<br />
in den Merkmalen Wärmestau, Abrieb<br />
<strong>und</strong> allgemeine Sicherheit nicht mehr mit<br />
modernen Standards konform sind. Dieser<br />
Einwand trifft z. T. auch auf die Stromschiene<br />
zu. Zwar sind mit ihr rasche Beschleunigungen<br />
<strong>und</strong> hohe Geschwindigkeiten möglich,<br />
aber das Risiko der Verschmutzung ist<br />
groß. Darüber hinaus können Wärme <strong>und</strong><br />
Feuchtigkeit den Betrieb beeinträchtigen.<br />
Für einen problemlosen Ablauf muss daher<br />
vor allem bei längeren Strecken ein hoher<br />
Wartungsaufwand einkalkuliert werden.<br />
Anwendungen im Freien, bei denen die<br />
46 <strong>f+h</strong> 9/<strong>2017</strong>