SANDBAHN Vechta Dimitri Bergé holt sich „Goldenes Hufeisen der Stadt Vechta“ Das „Goldene Hufeisen der Stadt Vechta“ ging in diesem Jahr nach Frankreich. Dimitri Bergé gewann das Flutlichtrennen in Vechta vor Europameister James Shanes. Deutsche Teilnehmer im Finale? Fehlanzeige. B-Solo: Fabian Wachs vor Gesamtsieger Sascha Stumpe, Henning Bager (6), 1 Jens Buchberger (1) und Tim Brinkmann (5) Hufeisen-Gewinner Dimitri Bergé (Gold), James Shanes (Silber) und Josef Franc (Bronze) 32 BAHNSPORT AKTUELL Oktober '17
Sieger Dimitri Bergé gegen Edward Kennett (6); dahinter Max Dilger (31), Bernd Diener (3), Dirk Fabriek (94) und Romano Hummel Markus Venus/ Markus Heiß besiegen William Matthijssen/ Sandra Mollema Mehr als 6000 Zuschauer waren zum internationalen 60. ADAC-Flutlichtrennen ins Reiterwaldstadion in Vechta gepilgert. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Im ersten Rennen unter der neuen Vorsitzenden des AC Vechta, Sylvia Wollering, lief alles glatt. Das Wetter war noch herbstlich angenehm, die Läufe waren durchweg spannend und schwere Stürze blieben aus. Das 18er-Fahrerfeld der internationalen Solisten wurde von den beiden 20-jährigen Youngstern Dimitri Bergé und James Shanes dominiert. Der Brite hatte nach den Vorläufen 14 Punkte auf seinem Konto und der Franzose 13. Edward Kennett folgte mit 12. Das Semifinale 1 gewann der Tscheche Josef Franc vor Shanes und dem an diesem Abend starken Max Dilger aus Lahr, der nur knapp das Finale verpasste und Siebter und damit bester Deutscher in Vechta wurde. Stephan Katt aus Neuwittenbek hatte nach den Vorläufen 9 Punkte auf seinem Zettel, aber nur ein Punkt in Semifinale 1 führte zur Endplatzierung <strong>10</strong>. Auch die anderen deutschen Fahrer kamen mit der glatten Bahn nur schlecht zurecht. Jörg Tebbe aus Dohren fuhr mit 4 Punkten auf Rang 14, der Gengenbacher Bernd Diener (3) auf 16, David Pfeffer aus Hohberg (1) auf 17 und der Lüdinghäuser Christian Hülshorst legte eine Nullnummer hin, das bedeutete in der Schlussabrechnung die „rote Laterne“. GP-Sieger Romano Hummel sorgte im Semifinale 2 für Aufregung, als er in der Zielkurve die Airfences touchierte und in hohem Bogen in die dahinter liegende Sicherheitszone flog. Glücklicherweise blieb das Motorrad auf der Bahn liegen. Nach einigen Momenten der Ungewissheit gab es aber Entwarnung. Gestützt vom Sanitätspersonal humpelte der Niederländer ins Fahrerlager zurück. Im Finale musste die Entscheidung fallen zwischen den punktgleichen Bergé und Shanes. Dem Franzosen gelang erneut ein Blitzstart. Der Brite versuchte drei Runden alles, um doch noch vorbeizukommen, aber in Runde 4 ließ er den Speedway-Profi aus Marmande ziehen. „Anfangs habe ich noch gedacht, ich könnte ihn einholen, doch er war auf Dauer zu schnell“, sagte Shanes nach der Siegerehrung, „aber es hat Spaß gemacht, hier zu fahren, es war ein brillantes Meeting.“ Dimitri Bergé gewann mit seinem Sieg auch das „Goldene Hufeisen der Stadt Vechta“ und war mit seinem Auftritt im Reiterwaldstadion zufrieden. „Ich hatte gute Starts und konnte auch ein gutes Tempo auf dieser Bahn fahren.“ Gefragt, warum er denn nicht am Langbahn-GP teilnehmen würde, antwortete er: „Das liegt an meinen Sponsoren, die mich lieber im Speedway sehen wollen.“ Venus/Heiß besiegen die Europameister Die Läufe der Seitenwagen-Konkurrenz waren wie immer in Vechta außerordentlich spannend. In einem mitreißenden Finale rangen Markus Venus/Markus Heiß die Europameister William Matthijssen/Sandra Mollema nieder. Die Seriensieger aus den Niederlanden kassierten damit ihre erste Niederlage in dieser Saison, aber der Verlauf war hochspannend. Auf der äußerst glatten 650-m-Sandbahn konnten Matthijssen/Mollema ihre drei Vorläufe gewinnen, im letzten auch gegen die Deutschen Meister Markus Venus/Markus Heiß. Damit hatten sie vor dem Finale 12 Punkte auf ihrem Konto, die Bayern einen Zähler weniger. Im Endlauf hatte das gemischte Doppel zwei Runden lang die Nase vorne, aber Venus/Heiß ließen nicht locker, attackierten immer wieder und kassierten die Niederländer mit Beginn der Runde 3 ein. Ihren Vorsprung gaben sie daraufhin nicht mehr ab und holten sich entscheidende 4 Punkte. Unentschieden 15:15 stand es hier, doch der Endlauf war maßgebend, daher durften Venus/Heiß bei der Siegeehrung nach ganz oben aufs Podest klettern. „Es war so glatt heute, da kam ich vor allem in der Zielkurve nie so recht voran“, sagte William Matthijssen später, „ich hätte etwas mehr Gewicht vertragen können, vielleicht sollte ich mal ein paar Bier mehr trinken. Nein, im Ernst, der Venus war einfach schneller als ich.“ Markus Venus strahlte nach dem Sieg gegen den Erzrivalen: „Ich habe schon in der ersten Runde gedacht, dass wir es schaffen können. Aber es war schwierig, denn die Bahn war sehr glatt und hatte in den Kurven einige Rillen.“ Dritte wurden die Briten Mitch Godden/Paul Smith, die im Finale fast noch die Europameister auf dem Zielstrich abgefangen hätten. Das niederländische Pärchen Wilfred Detz/Wendy Arling wurde Vierte vor den Bayern Markus Brandhofer/Tim Scheunemann, die sich auf diesem glatten Sandgeläuf wie immer schwer taten. Kevin Hübsch/Michael Burger wurden Sechste, vor den Briten Shawn Harvey/Danny Hogg und Marco Hundsrucker und Beifahrerin Corina Günthör. Altmeister Karl Keil und Beifahrer David Kersten mussten nach dem Training wegen Kupplungsschaden passen, dafür rückten die B-Lizenzler Ole Möller und Aushilfsbeifahrerin Sarah Strzewinski vom MSC Nordhastedt nach. Sie blieben zwar ohne Punkte, hielten aber immer Anschluss. • Text und Action-Fotos: Rudi Hagen Int. ADAC-Flutlichtrennen Vechta Ergebnisse: I- Solo: 1. Dimitri Bergé, F, 23 Punkte; 2. James Shanes, GB, 22; 3. Josef Franc, CZ, 19; 4. Edward Kennett, GB, 16; 5. Theo Pijper, NL, 15; 6. Henry van der Steen, NL, 11; 7. Max Dilger, D, 11; 8. Andrew Appleton, GB, 11; 9. Romano Hummel, NL, <strong>10</strong>; <strong>10</strong>. Stephan Katt, D, 9; 11. Dirk Fabriek, NL, 8; 12. Richard Hall, GB, 8; 13. Glen Phillips, GB, 5; 14. Jörg Tebbe, D, 4; 15. Dave Meijerink, NL, 4; 16. Bernd Diener, D, 3; 17. David Pfeffer, D, 1; 18. Christian Hülshorst D, 0. I- Seitenwagen: 1. Markus Venus/Markus Heiß, D, 15 Punkte; 2. William Matthijssen/Sandra Mollema, NL, 15; 3. Mitch Godden/Paul Smith, GB, <strong>10</strong>; 4. Wilfred Detz/Wendy Arling, NL, 9; 5. Markus Brandhofer/Tim Scheunemann, D, 8; 6. Kevin Hübsch/Michael Burger, D, 6; 7. Shawn Harvey/Danny Hogg, GB, 4; 8. Marco Hundsrucker/Corina Günthör, D, 2; 9. Josh Goodwin/Curtis Mcallinney, GB, 1; <strong>10</strong>. Oliver Möller/Dana Frohbös (D), 0. B-Solo: 1. Sascha Stumpe, 18 Punkte; 2. Mika Meijer NL, 15; 3. Fabian Wachs, 15; 4. Henning Bager, 12; 5. Jens Buchberger, 8; 6. Fabien Neid, 4; 7. Tim Brinkmann, 3; 8. Sven Klein, 0. Junioren C (250 ccm): 1. Celina Liebmann, 16 Punkte; 2. Timo Wachs, <strong>10</strong>; 3. Kevin Lück, 7; 4. Finn Loheider, 7; 5. Chad Wirtsfield, GB, 0. Junioren B (125 ccm): 1. Marlon Hegener, 15 Punkte; 2. Tom Finger, 13; 3. Sem Ensing, NL, 6; 4. Calvin Richter, 5; 5. Manuel Rau, 1. Junioren A (50 ccm): 1. Thieß Schweer, 26 Punkte; 2. Carl Wynant, 23; 3. Julian Ploog, 20; 4. Paul Weisheit, 18; 5. Magnus Rau, <strong>10</strong>; 6. Mika-Fynn Janssen, 8; 7. Alina Sassenhagen, 7; 8. Michelle Rau, 0. Oktober '17 BAHNSPORT AKTUELL 33