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Glück

Credit Suisse bulletin, 1999/06

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ECONOMIC RESEARCH<br />

CR: Richtig. Bleibt Ihr Erdrutsch aus, können<br />

sich Anleger und Anlegerinnen überdurchschnittliche<br />

Renditen ausrechnen.<br />

RG: So oder so – verbriefte Risiken sind für<br />

Anleger ein gewagtes Spiel.<br />

CR: Ja, sie sind auch mit hohen<br />

Renditenerwartungen verbunden. Wir diskutieren<br />

über eine Wette auf Eintreten<br />

oder Ausbleiben eines Risikos. Und natürlich<br />

können Sie erstaunt sein, weil wir uns<br />

hier mit gewissen Finanzinstrumenten im<br />

Katastrophenbereich bewegen. Aber wir<br />

haben keinen Einfluss auf diese Risiken.<br />

Die Ökonomie befasst sich mit Fragen<br />

der Wirtschaftlichkeit, das heisst mit der<br />

Optimierung von Ressourcen, und dazu<br />

gehört auch das Management von Risiken<br />

katastrophalen Ausmasses.<br />

RG: Wie breit ist das Spektrum von Anlegern,<br />

die sich für dieses Instrument erwärmen<br />

können ?<br />

CR: Privatinvestoren werden sich eher<br />

zurückhalten. Aber institutionelle Anleger<br />

werden sicher interessiert sein.<br />

RG: Also auch ein attraktives Angebot für<br />

Pensionskassen ?<br />

CR: Institutionelle Anleger könnten in<br />

diesem Bereich aktiv werden, weil ein<br />

neues Diversifikationsinstrument zur Verfügung<br />

steht.<br />

RG: Ihre Allfinanz-Studie stellt in fortgeschrittenen<br />

Volkswirtschaften eine zunehmende<br />

Marktsättigung im Versicherungsbereich<br />

fest und ortet neue Potenziale in<br />

Asien, Lateinamerika und Osteuropa. In<br />

welchen Bevölkerungssegmenten sollen<br />

die Unternehmen akquirieren ?<br />

CR: Die schmale Schicht der sehr vermögenden<br />

Bevölkerung in diesen Gebieten<br />

nutzt mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

bereits anspruchsvolle Finanzdienstleistungen,<br />

die teilweise Allfinanz-Charakter<br />

haben. Materielles und immaterielles Vermögen<br />

ruft nach Versicherungsschutz und<br />

andern Finanzdienstleistungen. Wir rech-<br />

SPAREN, FINANZIEREN, VERSICHERN<br />

Allfinanz: Nicht neu, aber mit Zukunft» ist das Credit Suisse Economic Briefing<br />

12 übertitelt. Die Economic Research Abteilung gewährt Einblick in Vergangenheit<br />

und Zukunft der Allfinanz; erklärt den Markt und stellt die Akteure<br />

vor. Eingehend wird aufgezeigt, was das Zusammengehen zwischen Versicherung<br />

und Banken für Anleger und den Kapitalmarkt bedeuten kann. Das<br />

neue Economic Briefing können Sie mit dem beigefügten Talon bestellen.<br />

nen mit einer aufstrebenden Mittelschicht,<br />

die zu Kapital kommen wird.<br />

RG: Sie setzen also ernsthaft auf den Mittelstand<br />

in Russland ?<br />

CR: Ja, das hört sich heute lächerlich an.<br />

Aber die Perspektive ist langfristig. Gerade<br />

in Osteuropa und Lateinamerika wird<br />

der Gedanke der privaten Vorsorge attraktiv<br />

sein. Und beachten Sie Asien: Dort<br />

haben unzählige Mittelständler ihr Vermögen<br />

in Aktien gesteckt und sich unlängst<br />

ruiniert. Ihr blindes Vertrauen in den Aktienmarkt<br />

ist gestört. Damit dürften ausgewogene<br />

Vorsorgelösungen an Attraktivität<br />

gewinnen.<br />

RG: Sollte demnach die CREDIT SUISSE<br />

GROUP in Asien vermehrt aktiv werden ?<br />

CR: Über Akquisitionen von Banken<br />

und/oder Versicherungen liessen sich<br />

eingespielte Kanäle nutzen. Diese Expansionsstrategien<br />

sind für international diversifizierte<br />

Finanzinstitute und Allfinanz-<br />

Gesellschaften attraktiv.<br />

RG: Wenden wir uns der Schweiz zu. Können<br />

Sie den Nutzen von Allfinanzleistungen für<br />

Kundinnen und Kunden konkretisieren, die<br />

potenziellen Nutzniesser umschreiben ?<br />

CR: Sicher sind die potenziellen Nutzer<br />

von Allfinanz-Dienstleistungen kaum private<br />

Haushalte mit einem Durchschnittseinkommen<br />

von bis zu 5000 Franken<br />

monatlich. Bis zu einem Vermögen von<br />

20 000 Franken würde ich – mit dieser<br />

Vorgabe – ganz persönlich Liquidität<br />

vorziehen. Bei höhern Beträgen werden<br />

Allfinanz-Angebote attraktiv. Mit entsprechender<br />

Beratung können künftige Sicherheitsbedürfnisse,<br />

Einkommens- und Vermögensverhältnisse<br />

sowie ein allfälliger<br />

Fremdmittelbedarf berücksichtigt werden.<br />

Und genau diese Beratung ist ein Trumpf<br />

der Allfinanz-Idee.<br />

RG: Und in welchen Bereichen können Zugewinne<br />

verbucht werden ?<br />

CR: Im Bereich der privaten Vorsorge ist<br />

bei der bestehenden Einkommensverteilung<br />

und den getätigten Investitionen in<br />

die erste und die zweite Säule die Wachstumsrate<br />

meiner Ansicht nach beschränkt.<br />

Mögliche Reformen der Gesundheits- und<br />

Rentensysteme könnten später neue<br />

Marktpotenziale eröffnen, sofern die Gesundheits-<br />

und Altersvorsorge in höherm<br />

Mass den Bürgerinnen und Bürgern überantwortet<br />

werden sollte. Und Synergien<br />

zwischen Versicherer und Bank werden<br />

bestimmt Einsparungen bringen.<br />

RG: Wieweit profitiere ich als Kundin davon ?<br />

CR: Kluge Unternehmen werden einen<br />

Teil der Einsparungen an ihre Kunden weitergeben.<br />

Und im allgemeinen Verdrängungsmarkt<br />

werden nicht nur die Preise<br />

sinken. Neue Dienstleistungen werden die<br />

Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden<br />

wecken und Marktpotenziale eröffnen.<br />

CESARE RAVARA, TELEFON 01 333 59 12<br />

CESARE.RAVARA@CREDIT-SUISSE.CH<br />

BULLETIN | ONLINE<br />

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FINDEN SIE UNTER:<br />

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CREDIT SUISSE BULLETIN 6 |99

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