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Credit Suisse bulletin, 1999/06
Credit Suisse bulletin, 1999/06
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interessiert sind. Und Ende 1998 fasste<br />
Novasys auch physisch in Frankreich<br />
Fuss, als sie die Software-Firma ADSM in<br />
Annecy übernahm, eine im medizinischen<br />
Bereich spezialisierte KMU.<br />
Durch diese Akquisition mauserte sich<br />
Novasys definitiv zur international agierenden<br />
KMU. Damit hielt sie Einzug in einen<br />
exklusiven Klub, denn die Schweizer<br />
KMUs sind zum grossen Teil binnenorientiert.<br />
Gemäss der letzten Betriebszählung<br />
des Bundesamtes für Statistik im Jahre<br />
1995 setzten nur gerade 14 Prozent aller<br />
KMUs einen Teil ihrer Produkte im Ausland<br />
ab. Und nur drei Prozent exportieren mehr<br />
als zwei Drittel ihrer Verkäufe. «Nun, da<br />
die Wirtschaftskrise überwunden ist, werden<br />
jedoch wieder mehr KMUs sich international<br />
ausrichten», glaubt Christian Gut,<br />
Chef Handels- und Exportfinanzierung der<br />
CREDIT SUISSE. Bei der CREDIT SUISSE<br />
steuern die KMUs immerhin einen Drittel<br />
zum Geschäftsertrag mit den internationalen<br />
Firmenkunden bei. Ihnen bietet die<br />
Bank eine Palette von Absicherungsinstrumenten,<br />
wie Akkreditive, Dokumentarinkassi<br />
oder Bankgarantien. Daneben stellen<br />
die Handelsfinanzierungs-Experten auch<br />
ihr Know-how im internationalen Geschäft<br />
zur Verfügung. «Denn naturgemäss mangelt<br />
es vielen KMUs an Erfahrung, wie<br />
DIE CREDIT SUISSE LEISTET INTERNATIONALE STARTHILFE<br />
Wer Fragen hat zum Aussenhandel, ist bei der CREDIT SUISSE an der richtigen<br />
Adresse. An acht Trade Finance Service Centers in den Städten Genf,<br />
Lausanne, Bern, Basel, St.Gallen, Zug, Lugano oder Zürich erhalten KMUs<br />
Auskunft über die verschiedenen Möglichkeiten, die Risiken im Handel mit<br />
dem Ausland abzusichern. Informationen gibt es auch über die Gratis-Hotline<br />
0800 880 885. Zudem organisiert die Bank regelmässig Einführungs-Seminare<br />
zum Thema «Trade Finance» (Auskunft gibt Ihnen Herr Stefan Surber,<br />
Telefon 01 332 29 99).<br />
man sich auf den Weltmärkten bewegen<br />
muss», fügt Gut an (siehe Box oben).<br />
Im Ausland herrschen andere Regeln<br />
Lehrgeld musste auch Novasys zahlen bei<br />
ihren ersten Gehversuchen in Frankreich,<br />
räumt Jean-Claude Mouly ein: «Der französische<br />
Markt kennt andere Gesetze.<br />
Die Entscheidungswege bei den französischen<br />
Spitälern, unseren dortigen Kunden,<br />
sind noch länger als in der Schweiz,<br />
weshalb der Verkauf nicht richtig vorankommt.<br />
Auch die Bedürfnisse sind nicht<br />
die gleichen.» So ist es bisher nicht gelungen,<br />
von Frankreich aus sowohl den<br />
hiesigen wie den dortigen Markt abzudecken<br />
und dadurch die geringeren Produktionskosten<br />
in Frankreich auszunützen.<br />
Gar völliger Stillstand herrscht auf<br />
einem anderen internationalen Schauplatz<br />
von Novasys: Vor gut einem Jahr erhielt<br />
die Firma den Zuschlag für ein Projekt zur<br />
Lokalisierung und Verwaltung von Fahrzeugen<br />
an den olympischen Spielen 2000<br />
in Sidney. Seither hat sich jedoch nichts<br />
bewegt.<br />
Solcherlei Widrigkeiten können Jean-<br />
Claude Mouly nicht von seinen Plänen<br />
abbringen. Der Hobbysegler steuert sein<br />
Schiff zielstrebig auf Auslandkurs. Das<br />
grösste Potenzial sieht er im Internetbereich:<br />
«Hier bieten wir standardisierte<br />
Produkte, für die in Helsinki genauso ein<br />
Bedürfnis besteht wie in Rom.» Ruhepausen<br />
gönnt sich der Jungunternehmer<br />
nicht. «In diesem schnelllebigen Business<br />
liegt ein Treten an Ort nicht drin.» Kunststück,<br />
dass bei solch wechselhaften Verhältnissen<br />
nicht einmal der Kapitän voraussagen<br />
kann, in welchen nationalen<br />
und internationalen Gewässern sich seine<br />
KMU künftig bewegen wird.<br />
zwei Sekunden flimmert eine<br />
detaillierte Strassenkarte über<br />
seinen Bildschirm, samt Angaben<br />
zur Abdeckung an den<br />
verschiedenen Orten.<br />
– Gesundheit: Vorab für<br />
Spitäler konzipiert Novasys<br />
Informatiklösungen, welche<br />
die Administration mit der<br />
medizinisch-technischen Seite<br />
vernetzen. So hat die Firma<br />
eine Software von Grund auf<br />
neu entwickelt, mit der die<br />
verschiedenen Behandlungen,<br />
Analysen und Rezepte eines<br />
Patienten in einem Dossier<br />
festgehalten werden. Verlässt<br />
der Patient das Spital, so wird<br />
das Entlassungsdokument<br />
noch am gleichen Tag automatisch<br />
an den Hausarzt<br />
weitergeleitet. Mittlerweile<br />
sind sämtliche Spitäler der<br />
Haute-Savoie mit dieser Software<br />
ausgerüstet.<br />
– Systemintegration:<br />
Darunter fallen unterschiedliche,<br />
massgeschneiderte<br />
Software-Lösungen, die in<br />
keine der anderen Kategorien<br />
passen. Eine solche brauchte<br />
beispielsweise die Firma «Les<br />
Blanchisseries Générales<br />
LBG SA», eine Grosswäscherei<br />
mit Standorten in Yverdon<br />
und Montreux, wo Tag für Tag<br />
rund 22 Tonnen Spitalwäsche<br />
durch die Waschtrommeln befördert<br />
werden. Novasys programmierte<br />
eine Software, die<br />
die Buchhaltung, die Bestellungen<br />
und die Fakturierung mit<br />
den Waschanlagen koppelt.<br />
– Internet/Intranet/<br />
Multimedia: Es ist der am<br />
stärksten wachsende Bereich,<br />
denn bei immer mehr Aufträgen<br />
muss Novasys das Internet<br />
oder Intranet in die Lösung<br />
integrieren. Neben spezifischen<br />
Lösungen wartet die<br />
Firma auch mit Standardprodukten<br />
auf. Zu einem wahren<br />
Renner könnte sich das Tool<br />
I-Set entwickeln, ein Baukasten,<br />
mit dem sich ein Kunde<br />
seine eigene Internet-Homepage<br />
zusammenstellen kann –<br />
und zwar ohne jegliche Informatikkenntnisse.<br />
Mit der De-<br />
Luxe-Variante kann er sich im<br />
Internet einen regelrechten<br />
Marktplatz für den E-Commerce<br />
einrichten.<br />
56 CREDIT SUISSE BULLETIN 6 |99