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2016-04: TOP Magazin Dortmund | WINTER

Genuss: C.T.C. – Mit Matthias Kutschmann in der Steak-Akademie Event: Kinderlachen-Gala 2016 Menschen: Sascha Grammel

Genuss: C.T.C. – Mit Matthias Kutschmann in der Steak-Akademie
Event: Kinderlachen-Gala 2016
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Rezension<br />

Lebkuchen für Aug’ und Ohr!<br />

Unsere aktuellen CD- und DVD-Tipps<br />

Er gilt als einer der größten Dramatiker der europäischen Literatur und inspirierte<br />

auch viele Komponisten: William Shakespeare streute eine Unmenge von Liedern<br />

in seine Dramen ein, die bereits im Elisabethanischen Zeitalter als Vorlage für Vertonungen<br />

dienten – und auch bis ins 20. Jahrhundert inspirierte der Barde Komponisten<br />

wie beispielsweise Benjamin Britten. Gemeinsam mit Antonio Pappano am Klavier und<br />

der Lautenistin Elizabeth Kenny hat der britische Tenor Ian Bostridge nun eine CD mit<br />

Shakespeare Vertonungen aus den verschiedenen Jahrhunderten vorgelegt, die durch<br />

ihre beeindruckende Vielfalt und Differenziertheit überzeugt: Ungemein leicht und<br />

fröhlich gelingt dem Tenor „O mistress mine“ aus „Let Us Garlands Bring“ des Londoner<br />

Komponisten Gerald Finzi, frisch, fröhlich und schlicht Thomas Morleys „It was<br />

a Lover and his lass“. Intim, melancholisch und teilweise am Rande der Stille kommt<br />

Robert Johnsons – wie Morley mehr oder weniger ein Shakespeare-Zeitgenosse – „Full<br />

fathom five“ daher. Werke von Erich Korngold (sehr filigran gelingt Desdemona‘s Song<br />

aus den „Four Shakespeare Songs op. 31, eher dämonisch „Adieu, Good Man Devil“<br />

aus „Songs of The Clown“ op. 29), Strawinskys bewusst fahl gehaltenes Lied „Music To<br />

The Heare“ und andere Lieder von Michael Tippett und Francis Poulenc komplettieren<br />

diese interessante CD.<br />

Ian Bostridge, Antonio Pappano, Shakespeare Songs, Warner Classics 1<br />

90295 94473 5<br />

Ein Wiederhören mit José Carreras beschert eine nun bei Warner Classics erschienene<br />

CD-Sammlung: Man hört den spanischen Tenor mit den einschlägigen Tenorarien als<br />

Don José aus Bizets „Carmen“, als Cavaradossi aus Puccinis „Tosca“, und natürlich auch<br />

als Kalaf aus der „Turandot“. Ein großer Teil des Samplers ist aber auch der spanischen<br />

Heimat gewidmet: Rodrigos „Aranjuez“ ist genau so vertreten wie Albéniz „El eco de tu<br />

voz“: Carreras in seiner Muttersprache – ein wahrer Genuss. Einziger Nachteil dieses<br />

Samplers: Teilweise wird, vornehmlich bei den Arien, der Ton vom verantwortlichen<br />

Tonmeister wenig einfühlsam „abgedreht“.<br />

José Carreras, The Legendary Tenor, Warner Classics, 3 CDs, 0190295923013<br />

Mit sakralen Kantaten von Bach und Telemann legt Philippe Jaroussky sein erstes<br />

Album auf Deutsch vor: Begleitet vom Freiburger Barockorchester, überzeugt der<br />

Countertenor nicht nur in Bachs Kantate „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“ (BWV 170)<br />

mit sehr geradlinig und klar geführter Stimme; lebendig gelingt ihm in dieser Kantate<br />

in „Mir ekelt mehr zu leben“ wie auch die Arie „Ich habe genug“ aus Bachs gleichnamiger<br />

Kantate (BWV 82) das lustvolle Wechselspiel mit Ann-Kathrin Brüggemann an der<br />

Oboe d‘amore, meditativ bis elegisch ist sein Ton in der Arie „Ich bin betrübt bis in den<br />

Tod“ aus Telemanns „Die stille Nacht“. Für die Weihnachtszeit ein äußerst passendes,<br />

differenziert eingespieltes Novum.<br />

Bach, Telemann, Sacred Cantatas, Philippe Jaroussky, Freiburger<br />

Barockorchester, Erato, CD und Bonus DVD, 0 825646 491599<br />

Jarousskys Countertenor-Kollegen Max Emanuel Cencic ehrt Erato mit dem neuen<br />

CD-Sampler „Fantastic Cencic“. Nichts weniger als brillant gelingen dem Kroaten die<br />

Bravourarien, etwa aus Rossinis „Semiramide“, von wahrer „Kehlkopfakrobatik zeugt<br />

Teseos Arie „Salda quercia in erta balza“ aus Händels „Arianna in Creta“. Etwas weniger<br />

überzeugend sind die Lieder, die auf der dritten CD in dieser Sammlung verewigt sind:<br />

Hier klingt die Höhe oftmals etwas schrill, etwa in Schuberts „Taubenpost“, eher fragil<br />

Schuberts „Ständchen“. Aber das wird wieder wettgemacht mit einer äußerst geheimnisvoll<br />

dargebotenen „Nacht“ von Richard Strauss sowie einer sehr ätherischen „Mondnacht“<br />

von Schumann, wobei Norman Shetler am Klavier ein sehr einfühlsamer Partner ist.<br />

Fantastic Cencic, Erato, 3 CDs, 0 190295 9<strong>04</strong>722<br />

Text: Martina Lode-Gerke, Cover: Das Copyright der Cover liegt bei den CD-Produzenten.<br />

Winter <strong>2016</strong> · top magazin DORTMUND<br />

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