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Germany Yearbook - 1994_ocr

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448 18 G esundheitsw esen<br />

18.0 Vorbemerkung<br />

ln diesem Abschnitt werden überwiegend gesamtdeutsche Ergebnisse nachgewiesen,<br />

die ab Berichtsjahr 1991 nach den Methoden der Bundesstatistik erhoben werden.<br />

Statistische Unterlagen, die ein abgerundetes Gesamtbild über das Gesundheitswesen<br />

vermitteln, liegen nicht vor, jedoch gibt es eine Reihe von Statistiken, aus denen<br />

wichtige Beiträge zu diesem Themenbereich entnommen werden können. Grundsätzlich<br />

lassen sich die Erhebungen danach unterscheiden, ob sie Angaben über<br />

den G e s u n d h e its z u s ta n d der Bevölkerung, Aspekte der m e d iz in is c h e n V erso<br />

rg u n g oder den Bereich der A usg a b e n e in s c h l, ih rer F in a n z ie ru n g bereitstellen.<br />

Zur ersten Gruppe gehören die Fragen zur Gesundheit im Rahmen der Mikrozensus-Zusatzerhebung.<br />

die Statistiken der meldepflichtigen Krankheiten (Geschlechtskrankheiten,<br />

Tuberkulose, sonstige m eldepflichtige Krankheiten), die<br />

Krankheitsartenstatistik der gesetzlichen Krankenkassen, die Statistik der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung über Rentenzugänge wegen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit,<br />

die Todesursachenstatistik sowie die Statistik der Schwangerschaftsabbrüche.<br />

Zur zweiten Gruppe rechnen die Krankenhausstatistik und die Statistik der Berufe<br />

des Gesundheitswesens und zur dritten Zusammenstellungen der Ausgaben nach<br />

Leistungsarten und Kostenträgern.<br />

Ausführliche methodische Erläuterungen sowie fachlich und regional tiefer gegliederte<br />

Ergebnisse enthalten die Veröffentlichungen der Fachserie 12 »Gesundheitswesen«<br />

(siehe hierzu auch »Fundstellen und weiterführende Informationen«, S. 478),<br />

Bei den Fragen zur Gesundheit handelt es sich um eine 0,5%-Stichprobe ohne<br />

Auskunftspflicht, die alle 3 Jahre, zuletzt im Mai 1992, als Zusatzbefragung zum Mikrozensus<br />

durchgeführt wird. Die Gesundheitsfragen teilen sich in einen festen Frageteil<br />

zu Krankheiten und Unfallverletzungen und einen variablen Teil zu den Themen<br />

Krankheitsvorsorge und -risiken. Im Mai 1992 und April 1989 bezogen sich die variablen<br />

Fragen auf die Jodsalzverwendung und die Rauchgewohnheiten. Bezugsgröße<br />

für alle Auswertungen sind die Personen, die Angaben zu den einzelnen Frageteilen<br />

gemacht haben. Bei den Rauchgewohnheiten wurden Personen unter 10 Jahren<br />

nicht einbezogen.<br />

K ra n k h e ite n und U n fa llv e rle tz u n g e n liegen vor, wenn eine Person sich während<br />

des Berichtszeitraums in ihrem Gesundheitszustand so beeinträchtigt gefühlt<br />

hat, daß sie ihre übliche Beschäftigung nicht voll ausüben konnte. Als Unfälle gelten<br />

plötzliche Ereignisse, die eine Verletzung oder eine andere Beeinträchtigung der<br />

Gesundheit eines Menschen verursachen.<br />

V e rw e n d un g von J o d s a lz : Der Befragte gibt an, inwieweit die Vorsorgemöglichkeit<br />

durch die Verwendung von jodiertem Speisesalz bekannt ist und genutzt wird.<br />

R a u c h g e w o h n h e ite n : Die Fragen beziehen sich auf das derzeitige Rauchverhalten<br />

bzw. ob früher geraucht wurde, auf das Alter des Rauchbeginns sowie die gerauchte<br />

Tabakart und die Intensität des Zigarettenrauchens.<br />

Mektopfllchtlge Krankheiten: Statistisch ausgewertet werden die Meldungen, die<br />

nach dem Bundes-Seuchengesetz bei Erkrankungen an b e stim m te n ü b e rtra g ­<br />

b a re n K ran k h e ite n von den Berichtspflichtigen (in der Regel den behandelnden<br />

Ärzten) an die Gesundheitsämter abzugeben sind.<br />

Die T u b e rku lo s e s ta tis tik , die den Zugang der an aktiver Tuberkulose Erkrankten<br />

nachweist, beruht auf den Meldungen der Tuberkulose-Fürsorgestellen bei den Gesundheitsämtern.<br />

Für die Statistik der G e s c h le c h ts k ra n k h e ite n werden die von den Ärzten an das<br />

Gesundheitsamt zu erstattenden Meldungen über ansteckungsfähige Erkrankungen<br />

herangezogen. Da eine Kontrolle auf Vollzähligkeit nicht erfolgen kann, ist mit einer<br />

Untererfassung unbekannter Größenordnung zu rechnen.<br />

In jedem mit Arbeitsunfähigkett verbundenen Krankheitsfall werden die in ärztlicher<br />

Behandlung stehenden Erkrankten (Pflichtm itglieder) in der K ra n k h e its a rte n s ta ­<br />

tis tik d e r g e s e tz lic h e n K ran ke nka sse n mit der Schlußdiagnose erfaßt. Die Verschlüsselung<br />

ist nach der dreistelligen Fassung der Internationalen Klassifikation der<br />

Krankheiten, Verletzungen und Todesursachen (ICD) 1979 der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) vorgenommen worden. Die in Tabelle 18.4 dargestellten Ergebnisse<br />

beziehen sich nur auf die Pflichtm itglieder der Allgemeinen Ortskrankenkassen,<br />

der mitgliederstärksten gesetzlichen Kasse (AOK-West ca. 44% und AOK-Ost ca.<br />

56% Anteil an allen Pflichtm itgliedern), da eine Auswertung aller Kassen noch nicht<br />

vorliegt. Den Angaben für die AOK-Ost liegen noch keine vollständigen und flächendeckenden<br />

Erhebungen zugrunde, sie können nur als Trendhinweis gewertet werden.<br />

Die wegen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit neu bewilligten Renten (Rentenzugänge)<br />

werden in der Statistik der g e s e tz lic h e n R e n te n v e rs ic h e ru n g der Arbeiter<br />

und Angestellten nach der Krankheitsursache in der verkürzten dreistelligen<br />

Gliederung der ICD 1979 nachgewiesen.<br />

Todesursachen: Für jeden Sterbefall muß vom Arzt eine Todesbescheinigung (Leichenschauschein)<br />

ausgestellt werden. In die Todesursachenstatistik geht nur das<br />

sogenannte Grundleiden ein, d. h. jene Krankheit oder Verletzung, die den Ablauf<br />

der zum Tode führenden Ereignisse ausgelöst hat (unikausale Statistik). Die Säuglingssterbefälle<br />

werden nach ausgewählten Todesursachen gesondert nachgewiesen<br />

(siehe Tabelle 18.6). Die Verschlüsselung der Todesursachen und die Auswahl<br />

des Grundleidens richten sich nach der vierstelligen ICD 1979 und deren Klassifizierungsregeln.<br />

Für diese Verschlüsselung sind vornehmlich den Statistischen Landesämtern<br />

angegliederte sog. Laiensignierer zuständig.<br />

Die S te rb e z iffe rn geben die Sterbefälle je 100 000 Einwohner an. Bei der Berechnung<br />

der s ta n d a rd is ie rte n Sterbeziffern (siehe Tabelle 18.7) werden dabei die<br />

Einflüsse, die auf Veränderungen des Altersaufbaus der Bevölkerung im Zeitablauf<br />

beruhen, ausgeschaltet, indem einheitlich die Geschlechts- und Altersgliederung von<br />

1987 zugrundegelegt wird.<br />

Schwangerschaftsabbrüche sind von den Ärzten, die aufgrund des § 218a StGB<br />

Eingriffe vornehmen, an das Statistische Bundesamt zu melden. Nach Art. 4 des 5.<br />

Gesetzes zur Reform des Strafrechts umfassen die Erhebungstatbestände Angaben<br />

zur Person der Schwangeren (z. B. Alter, Familienstand) und zum Schwangerschaftsabbruch<br />

(z. B. Indikation. Dauer der abgebrochenen Schwangerschaft, Komplikationen).<br />

Schwangerschaftsabbrüche in den neuen Ländern und Berlin-Ost wurden aufgrund<br />

der dort bestehenden Fristenregelung vorgenommen. Die Zahl der Abbrüche<br />

dürfte einer Totalerhebung entsprechen, während für das frühere Bundesgebiet von<br />

einer Untererfassung unbekannten Ausmaßes ausgegangen werden muß.<br />

Bei den Einrichtungen für die stationäre Versorgung der Bevölkerung wird in<br />

erster Linie zwischen K ran ke n h ä u se rn und V o rs o rg e - o d e r R e h a b ilita tio n s ­<br />

e in ric h tu n g e n unterschieden.<br />

K ran ke n h ä u se r dienen der Krankenhausbehandlung und Geburtshilfe; hier steht<br />

die intensive, aktive und fortdauernde ärztliche Betreuung im Vordergrund. Die<br />

Pflege ist dieser ärztlichen Behandlung in der Regel untergeordnet. In V o rs o rg e ­<br />

o d e r R e h a b ilita tio n s e in ric h tu n g e n sind die pflegerische Betreuung der Patienten<br />

und die ärztliche Behandlung dagegen eher gleichrangig. Die stationäre Versorgung<br />

steht zwar auch hier unter ärztlicher Verantwortung und folgt einem gezielten<br />

[siB A , Statistisches Jahrbuch <strong>1994</strong>1

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