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Germany Yearbook - 1994_ocr

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26 Um w elt 729<br />

26.0 Vorbem erkung<br />

Dieser Abschnitt enthält weitgehend gesamtdeutsche Daten. Um der wachsenden<br />

Bedeutung der »Umweltökonomischen Gesamtrechnungen- Rechnung zu tragen,<br />

wurden die Tabellen dieses Abschnittes neu gegliedert in »U m w eltstatistiken«<br />

und »Um weltökonom ische G esam trechnungen-.<br />

U m w e its ta tis tik e n<br />

Es werden insbesondere die Ergebnisse der Statistiken Ober die Investitionen fOr<br />

Umweltschutz, die Abtallbeseitigung sowie die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung<br />

dargestellt, die wichtige Basisdaten zur Beurteilung der Umweltsituation,<br />

der ökologischen Belastungen und ihrer Veränderungen liefern. Die rechtliche<br />

Grundlage für diese Erhebungen bildet das »Gesetz über Umweltstatistiken« in der<br />

Fassung der Bekanntmachung vom 14. 3. 1980, BGBl. I S. 311. zuletzt geändert<br />

durch die Statistikbereinigungsverordnung vom 14. 9. 1984, BGBl. I S. 1247; eine<br />

ausführliche Darstellung der Ergebnisse erfolgt in den Veröffentlichungen der Fachserie<br />

19 »Umwelt«.<br />

Investitionen für Umweltschutz<br />

ln der nach dem »Gesetz über Umweltstatistiken« durchzuführenden Statistik der<br />

Investitionen für Um weltschutz werden Zugänge an Sachanlagen, die dem<br />

Schutz der Umwelt dienen, bei Unternehmen des Produzierenden Gewerbes und<br />

ihren Betrieben erfaßt. Die Angaben werden seit 1975 jährlich erhoben.<br />

U m w eltschutzinvestitionen sind Zugänge an Sachanlagen zum Schutz vor<br />

schädigenden Einflüssen, die bei der Produktionstätigkeit entstehen (produktionsbezogene<br />

Investitionen), sowie zur Herstellung von Erzeugnissen, die bei Verwendung<br />

oder Verbrauch eine geringere Umweltbelastung hervorrufen (produktbezogene Investitionen).<br />

Zu den produktbezogenen Investitionen zählen nur solche, die aufgrund<br />

gesetzlicher oder behördlicher Vorschriften bzw. Auflagen erfolgt sind.<br />

Die Umweltschutzinvestitionen umfassen den Wert der Bruttozugänge an erworbenen<br />

und für eigene Rechnung selbst erstellten (einschl. der noch im Bau befindlichen)<br />

Sachanlagen für Zwecke des Umweltschutzes. Kosten der Finanzierung, des<br />

Erwerbs von Beteiligungen, Wertpapieren usw., des Erwerbs von Konzessionen,<br />

Patenten, Lizenzen usw. sowie des Erwerbs von ganzen Unternehmen sind nicht<br />

enthalten.<br />

Bei den Investitionen für Umweltschutz wird unterschieden zwischen den Bereichen<br />

Abfalibeseltigung, Gewässerschutz, Lärmbekämpfung und Luftreinhaltung.<br />

Im Bereich der AbfallbeMitigung handelt es sich um Investitionen für Anlagen und<br />

Einrichtungen zum Sammeln und Befördern, Behandeln, Lagern und Ablagem von<br />

Abfällen.<br />

Die Investitionen für G ewiM erachutz umfassen Anlagen und Einrichtungen, die zur<br />

Verminderung der Abwasserfracht und zum Schutz der Oberflächengewässer und<br />

des Grundwassers bestimmt sind.<br />

Der Lärmbekämpfung dienen Investitionen für Anlagen und Einrichtungen zur Beseitigung,<br />

Verringerung oder Vermeidung von Geräuschen, ohne Investitionen für<br />

Arbeitsschutz.<br />

Die Investitionen für Anlagen und Einrichtungen der Luftreinhaltung dienen der Beseitigung,<br />

Verringerung oder Vermeidung von luftfremden Stoffen in Abiuft/Abgas;<br />

ausgenommen sind Investitionen für Arbeitsschutz.<br />

Abfalibeseltigung<br />

Die Statistik der öffentlichen A bfallbeseitigung liefert u.a. Angaben über Art<br />

und Ort der Abfallbeseitigungsanlagen, über Art und Menge der Abfälle sowie über<br />

die Zahl der Einwohner, die in die öffentliche Abfallbeseitigung einbezogen sind. Die<br />

Angaben werden in dreijährlichem Turnus erhoben. Ab dem Berichtsjahr 1987 liegen<br />

auch Informationen über die Getrenntsammlung verwertbarer und schadstoffhaltiger<br />

Abfälle vor.<br />

Die öffentliche Abfallbeseitigung wird durch Körperschaften des öffentlichen Rechts<br />

oder von ihnen beauftragte Dritte vorgenommen. Als beseitigungspflichtig gelten -<br />

je nach Landesrecht - die Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden. Während in<br />

einigen Ländern die Kreise und kreisfreien Städte für die gesamte Abfallbeseitigung<br />

zuständig sind, ist bei den übrigen Ländern die Abfallbeseitigung so aufgeteilt, daß<br />

die Gemeinden für das Einsammeln und den Transport, die Kreise und kreisfreien<br />

Städte für die Beseitigung der Abfälle verantwortlich sind.<br />

Die Statistik der A b fa llb e se itig u ng im Produzierenden Gewerbe und in<br />

Krankenhäusern erfaßt Art, Menge und Beseitigung von Abfällen in Betrieben dieser<br />

Bereiche.<br />

Es werden Angaben über Rückstände erfragt, die nicht zum Produktionsprogramm<br />

eines Betriebes gehören und deren er sich entledigen will. Neben A bfällen kann<br />

es sich hierbei auch um R eststoffe handeln, die zur außerbetrieblichen Verwertung<br />

an Dritte (z.B. Weiterverarbeitungsbetriebe. Altstoffhandel) abgegeben wurden.<br />

Ebenfalls zum Berichtskreis dieser Statistik gehören von »Dritten« betriebene Anlagen.<br />

Dies sind gewerblich betriebene Anlagen, deren sich Betriebe des Produzierenden<br />

Gewerbes und Krankenhäuser zur Entsorgung ihrer Abfälle bedienen. Diese Angaben<br />

werden ebenfalls in dreijährlichem Turnus erhoben.<br />

Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung<br />

Die Statistik der öffe ntlich e n W asserversorgung und A b w asserbeseitigung<br />

erfaßt u. a. Gewinnung, Bezug und Abgabe von Wasser, die Zahl der versorgten<br />

Einwohner sowie Menge und Ableitung des Abwassers. Sie wird in vierjährlichem<br />

Abstand durchgeführt. Auskunftspflichtig sind Anstalten und Körperschaften des öffentlichen<br />

Rechts, Inhaber oder Leiter von Unternehmen und anderen Einrichtungen,<br />

die Anlagen der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung betreiben.<br />

Die Statistiken der W asserversorgung und A bw asserbeseitigung im Bergbau<br />

und V erarbeitenden Gewerbe sowie bei W ärm ekraftwerken für die<br />

öffentliche Versorgung werden ebenfalls in vierjähriichem Abstand durchgeführt.<br />

Die Angaben beziehen sich in der Regel auf folgende Einheiten:<br />

- Wärmekraftwerke, die für die öffentliche Versorgung Elektrizität aus fossilen Energieträgern<br />

und Kernbrennstoffen erzeugen;<br />

- Betriebe des Bergbaus und Verarbeitenden Gewerbes von Unternehmen mit 20<br />

Beschäftigten und mehr.<br />

Die Statistik enthält u.a. Daten über Gewinnung, Bezug und Nutzung von Wasser<br />

sowie Menge und Ableitung des Abwassers.<br />

Als Gnmdwasser gilt unterirdisch anstehendes Wasser ohne natürlichen Austritt.<br />

Unter Quellwasaer versteht man den örtlich begrenzten natürlichen Grundwasseraustritt,<br />

auch nach künstlicher Fassung.<br />

Oberflächenwa»««r ist Wasser natürlicher oder künstlicher oberirdischer Gewässer<br />

(Flüsse, Seen und Talsperren).<br />

Rohwaeaer besitzt vor der Aufbereitung keine Trinkwasserquaiität.<br />

Reinwasser wird ohne Aufbereitung als Trinkwasser abgegeben.<br />

Uferfiltrat ist Wasser, das den Wassergewinnungsanlagen durch das Ufer eines<br />

Flusses oder Sees im Untergrund nach relativ kurzer Bodenpassage zusickert und<br />

sich mit dem anstehenden Grundwasser vermischt.<br />

Die Wasaemutzung kann als Einfach-, Mehrfach- und Kreislaufnutzung erfolgen.<br />

M ehrfachnutzung liegt vor, wenn Wasser nacheinander für verschiedene Zwecke<br />

genutzt wird, K reislaufnutzung, wenn Wasser laufend umgewälzt und für denselben<br />

Zweck genutzt wird.<br />

Letztverbraucher sind Haushalte (einschl. Handwerk und Kleingewerbe), gewerbliche<br />

Unternehmen und sonstige Abnehmer (z. B. Krankenhäuser, Schulen, Behörden,<br />

kommunale Einrichtungen, Bundeswehr), mit denen die öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen<br />

die abgegebenen Wassermengen unmittelbar ab- oder verrechnen.<br />

Als Elnwohnerglelchwert (EGW) bezeichnet man eine Meßzahl, welche die Verschmutzung<br />

in gewerblichem oder industriellem Schmutzwasser mit derjenigen von<br />

häuslichem Schmutzwasser vergleicht (DIN 4045).<br />

Der Einwohnerwert (EW) ergibt sich aus der Summe der angeschlossenen Bevölkerung<br />

und dem Einwohnergleichwert.<br />

Unter Dlrektelnleitung wird die Abwassermenge verstanden, die unbehandelt oder<br />

nach einer Behandlung unmittelbar in ein Oberflächengewässer bzw. in den Untergrund<br />

abgeleitet wird.<br />

Als indlrektelnleitung wird die Abwassermenge angesehen, die unbehandelt oder<br />

nach einer Behandlung in die öffentliche Kanalisation bzw. an andere Betriebe abgeleitet<br />

wird.<br />

Biologische Abwasserbehandlung ist die Entfernung von gelösten Schmutzstoffen,<br />

Kolloiden und Schwebstoffen aus Abwasser durch aeroben (unter Zuführung von<br />

Sauerstoff stattfindenden) und/oder anaeroben Abbau, Aufbau neuer Zellsubstanz<br />

und Adsorption an Bakterienflocken oder biologischen Rasen, z.B, In Belebungs-,<br />

Tropfkörper- und vergleichbaren Anlagen, etwa Oxidationsgräben.<br />

[stB A , S ta tistisches Jahrbuch 19&71

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