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48 b | finest editorial<br />

Das Bienensterben und<br />

seine gravierenden Folgen<br />

Die Bienen sind ein faszinierendes Volk, denn sie führen<br />

ein so effektives Sozialleben, dass sie mit der<br />

Gemeinschaft und der Natur in Einklang sind. Jede von<br />

ihnen hat ihre Aufgabe, durch ihr soziales Verhalten helfen<br />

sie sich gegenseitig, um das Wohl der Gruppe zu sichern<br />

und vor allem erhalten sie Wild- und Kulturpflanzen. Dank<br />

ihrer Anatomie kommen sie problemlos an die Blüten heran<br />

und sammeln den zuckerhaltigen Nektar, die eiweißreichen<br />

Pollen oder Wasser, je nachdem auf was sich die Arbeiterin<br />

spezialisiert hat. Dass sie dabei unbewusst für den Fortbestand<br />

vieler Pflanzenarten sorgen, ist ein raffinierter Schachzug<br />

der Natur. Doch durch die Einmischung des Menschens<br />

sind die Bienen gefährdet und das nur weil, wir uns so viel<br />

von Pflanzenschutzmitteln versprechen. Denn obwohl<br />

das sogenannte Agrargift Ungeziefer abhält, unsere<br />

Ernte oder andere Pflanzen zu zerstören,<br />

leiden andere Insekten unter dem Gift, die<br />

eher förderlich sind. Vor allem Schutzmittel<br />

aus der Gruppe der Neonikotinoide<br />

gefährden den Forschern zufolge<br />

Honig- wie Wildbienen. Eine Studie<br />

des britischen Zentrums für Ökologie<br />

und Hydrologie (NERC) belegte 2016<br />

einen Zusammenhang zwischen dem<br />

Einsatz von Neonikotinoiden und dem<br />

Rückgang der Wildbienen-Populationen.<br />

Für die Untersuchungen wurde ein Feld mit<br />

Raps gewählt, eine blühende Nutzpflanze, die<br />

von Wildbienen bevorzugt wird. Mit dem erhöhten<br />

Einsatz von Neonikotinoiden nahmen die Bienen so<br />

viel Gift auf, dass 20% der Populationen vom Bienensterben<br />

betroffen waren. Ein erschreckendes Ergebnis, wenn nichts<br />

dagegen unternommen wird. Neben der Vergiftung selbst<br />

hat der Neurobiologe Randolf Menzel, einer der führenden<br />

Bienenforscher Deutschlands, noch andere Auswirkungen<br />

des Giftes herausgefunden, die erschüttern und nachdenklich<br />

stimmen sollten: Schon nach kleinsten Dosen der Insektizide<br />

verlieren Bienen ihre Orientierung und ihr Gedächtnis.<br />

Das bedeutet, sie finden nicht mehr zum Stock zurück,<br />

sterben durch den fehlenden Schutz und ein Volk löst sich<br />

auf. Bei Ammenbienen löst das Gift sogar die Verminderung<br />

bestimmter Botenstoffe bei den Larven aus. Wenn wir uns<br />

das alles vor Augen halten, ist der leichtsinnige Umgang mit<br />

Pflanzenschutzmitteln sehr bedenklich. Denn wir brauchen<br />

die Bienen, sie sind ein unerlässlicher Wirtschaftsfaktor. Mit<br />

ihrer Bestäubungsleistung sorgen sie für eine sagenhafte<br />

Wertschöpfung von etwa 200 Milliarden Euro pro Jahr und<br />

mit der Verminderung ihrer Population werden Honig, Obst<br />

und Gemüse zu Luxusgütern. Denn sie bestäuben rund<br />

80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen, die wir für unser<br />

Immunsystem brauchen. Deshalb sollten wir uns gut überlegen,<br />

was wir der Natur antun, denn es fällt auf uns zurück.<br />

The death of bees<br />

and its grave consequences<br />

Bees are fascinating, because they lead such an effective<br />

social life that they are in harmony with their community<br />

and nature. Thanks to their anatomy, they easily<br />

reach flowers to collect the sugary nectar, the<br />

protein-rich pollen or water, depending on what<br />

the worker has specialised in. Nature made a<br />

clever move here, as the bees thereby unconsciously<br />

ensure the survival of many plant<br />

species. However, human intervention has put<br />

bees at risk and only because we expect so<br />

much from pesticides. Although the so-called<br />

agricultural toxins prevent pests from destroying<br />

our crops or other plants, unfortunately other<br />

insects, which may be beneficial, also suffer from the<br />

poison. According to researchers, pesticides from the<br />

neonicotinoids group in particular endanger honey bees and<br />

wild bees. In 2016, a study by the UK’s Natural Environment<br />

Research Council (NERC) found a link between the use of neonicotinoids<br />

and the decline in wild bee populations, which involves<br />

more than just simple poisoning. In the research of oilseed rape that<br />

is preferred by wild bees, a 20% extinction of the bee population<br />

was recorded due to poisoning. A terrible result. In addition to the<br />

poisoning itself, the neurobiologist Randolf Menzel, one of<br />

Germany’s leading bee researchers, has also discovered other effects<br />

of the poison that are enough to shock you and make you think:<br />

even after the smallest doses of insecticides, bees lose their orientation<br />

and memory. This means that they no longer find their way<br />

back to the hive, die because of the lack of protection and cause the<br />

swarm to disintegrate. If we bear all this in mind, the reckless use<br />

of pesticides is very worrying.<br />

Herzlichst, Ihr/Yours sincerely, Ewald O. Schwarzer (Verleger/Publisher), E-Mail: es.sl@icloud.com

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