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stahlmarkt 1.2018 (Januar)

Aus dem Inhalt: Bauen mit Stahl - Messen, Prüfen, Qualität - Herbstmessen 2017: Schweißen, Schneiden, Blech & Co.

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Stahlstandort Deutschland K 15<br />

Stahlrecyclingbetriebe laufen über<br />

DB-Cargo-Probleme noch lange nicht gelöst<br />

Düsseldorf/Deisslingen. Im August 2017 hatte eine Umfrage der<br />

BDSV (Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

e.V.) unter ihren Mitgliedsfirmen ergeben, dass 77 %<br />

unzufrieden sind mit Service, Preis und Leistung von Deutschlands größtem<br />

Schienengüterverkehrsunternehmen – ein konkreter Fall zeigt dies.<br />

Ein aktueller Fall aus der Stahlrecyclingbranche<br />

zeigt nun, welche konkreten Auswirkungen<br />

die u. a. unzureichende Waggongestellung<br />

und organisatorische Defizite bei<br />

der DB Cargo auf das operative Geschäft<br />

eines Unternehmens haben können. So be -<br />

richtet die Geschäftsführerin der Schuler<br />

Rohstoff GmbH aus Deisslingen, Bettina<br />

Schuler-Kargoll, Mitglied im BDSV-Präsidium,<br />

dass ihr Unternehmen seit Wochen viel<br />

zu wenige Güterwaggons von der DB Cargo<br />

bekomme. Bei der derzeitigen Hochkonjunktur<br />

habe das Stahlrecyclingunternehmen<br />

einen monatlichen Wareneingang von<br />

23.000 t, von denen 60 % im Warenausgang<br />

normalerweise mit der DB Cargo transportiert<br />

würden. Anstatt der notwendigen<br />

20 Waggons pro Woche habe der Betrieb<br />

anfangs nur noch die Hälfte, später so gut<br />

wie gar keine Waggons mehr erhalten.<br />

Unternehmenschefin Bettina Schuler-Kargoll:<br />

»So kann es nicht weitergehen! Seit<br />

vier Wochen erhalten wir so gut wie keine<br />

Waggons und werden nur noch vertröstet!«<br />

Sie weist darauf hin, dass die Waggons, die<br />

ihr Unternehmen seit Ende August 2017<br />

nicht erhalten habe, für 118 zusätzliche<br />

Lkws auf den ohnehin von Staus geprägten<br />

Straßen gesorgt haben.<br />

»Hinzu kommt, dass unser Unternehmen<br />

als Zulieferer von Stahlschrott langfristige<br />

Verpflichtungen hat. Mit den Stahlwerken<br />

in Italien bestehen Monatsverträge, die uns<br />

verpflichten, vereinbarte Stahlschrottmengen<br />

innerhalb einer bestimmten Frist zu liefern«,<br />

so Schuler-Kargoll weiter. Aufgrund<br />

der unzureichenden Waggongestellung<br />

würden die Logistikaufwendungen des mittelständischen<br />

Unternehmens täglich steigen.<br />

»Diese Kosten müssen wir tragen und<br />

leider nicht der Verursacher«, so das ernüchternde<br />

Fazit der Unternehmenschefin. In<br />

Protestschreiben hat sich Schuler-Kargoll<br />

nun an die Politik gewandt. Große Hoffnung,<br />

dass sich die Situation in absehbarer<br />

Zeit verbessert, hat sie jedoch nicht.<br />

/<br />

www.bdsv.org (sm 180105743)<br />

Neues Innovationsforum Stahl 4.0<br />

Berlin/Saarbrücken. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das saarländische<br />

»Innovationsforum Stahl 4.0 – Digitalisierung und innovative Sensorik für die Stahlindustrie der Zukunft« bewilligt.<br />

Im Rahmen des Förderprogramms<br />

»Innovationsforen Mittelstand« bringt es<br />

Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />

sowie Politik und Institutionen zusammen.<br />

Ein besonderer Fokus liegt auf der Beteiligung<br />

mittelständischer Unternehmen bzw.<br />

KMU. Die Akteure stammen sowohl aus der<br />

Stahlindustrie als auch aus den Bereichen<br />

Sensorik und Industrie 4.0. Das Projekt wird<br />

geleitet von Dorucon – Dr. Rupp Consulting<br />

GmbH.<br />

Ziel ist es, gemeinsam Ideen für Innovationsprojekte<br />

sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

zu entwickeln. Im An -<br />

schluss ist geplant, ein dauerhaftes Forschungsnetzwerk<br />

zu etablieren, das sich im<br />

Spannungsfeld Industrie 4.0 – Stahlindustrie<br />

– Sensorik bewegt. Das geographische Zentrum<br />

des Forums liegt im Saarland, wobei<br />

sich Akteure aus ganz Deutschland und den<br />

Nachbarländern daran beteiligen können.<br />

Durch die Arbeiten im Rahmen des Projekts<br />

wird das Profil des Saarlands als innovativer<br />

Industrie- und Stahlstandort gestärkt. Weiterhin<br />

wird die Grundlage für die Entwicklung<br />

neuer Produkte und Technologien<br />

gelegt und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Region und ihrer Akteure ge -<br />

stärkt. Auch Ideen für nachhaltige Produktionsansätze<br />

sollen aus Stahl 4.0 entstehen.<br />

Im Innovationsforum treffen Partner aus<br />

unterschiedlichen Wissensgebieten, Branchen,<br />

Hierarchieebenen und Institutionen<br />

aufeinander. Auch die Politik, Vereine, Verbände<br />

und interessierte Akteure aus der<br />

Gesellschaft können daran teilnehmen.<br />

Durch diesen interdisziplinären Ansatz wird<br />

die Möglichkeit zu neuen Partnerschaften<br />

geschaffen. Die Teilnehmer profitieren von<br />

neuen Ideen für innovative Projekte, Produkte<br />

und Technologien.<br />

Das Netzwerk besteht aktuell aus ca. 20<br />

Partnern und ist offen für die Aufnahme<br />

weiterer Teilnehmer.<br />

/<br />

www.bmbf.de/foerderungen/<br />

bekanntmachung-1213.html<br />

(sm 180105771)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>1.2018</strong>

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