stahlmarkt 1.2018 (Januar)
Aus dem Inhalt: Bauen mit Stahl - Messen, Prüfen, Qualität - Herbstmessen 2017: Schweißen, Schneiden, Blech & Co.
Aus dem Inhalt: Bauen mit Stahl - Messen, Prüfen, Qualität - Herbstmessen 2017: Schweißen, Schneiden, Blech & Co.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
18 K Branchenbericht<br />
die Bauwirtschaft auch international wettbewerbsfähig<br />
bleibt. Die Digitalisierung ist<br />
ein zentraler Schlüssel hierfür.«<br />
Im öffentlichen Bau werde die deutsche<br />
Bauwirtschaft weiter von der Investitionswende<br />
im Verkehrswegebau des Bundes<br />
profitieren, ist Hübner überzeugt. Nach<br />
einem Anstieg des Umsatzes um<br />
6,4 % auf 30,0 Mrd. € 2016, sehe<br />
die Bauindustrie für 2017 ein Um -<br />
satzplus von 6 % und erwarte für<br />
das laufende Jahr 4 %. Bis Ende<br />
2018 würden die Verkehrswegeinvestitionen<br />
des Bundes auf knapp<br />
14 Mrd. € steigen. Erstmals dürfe<br />
die Bauwirtschaft aber darauf hoffen, dass<br />
sich der »Investitionshochlauf« über die<br />
Legislaturperiode hinaus fortsetzt. Dafür<br />
spreche der konsequente Ausbau der Nutzerfinanzierung,<br />
die Errichtung der Infrastrukturgesellschaft<br />
Verkehr, aber auch die<br />
Steuermehreinnahmen, die die Investitionsspielräume<br />
des Bundes deutlich erweitern<br />
werden. Dennoch sei es für eine »Entwarnung<br />
an der Investitionsfront« noch zu früh.<br />
Trotz der Investitionsanstrengungen auf<br />
allen staatlichen Ebenen schmelze der öf -<br />
fentliche Kapitalstock insbesondere im kommunalen<br />
Bereich weiter ab. Trotzdem seien<br />
aber die Perspektiven für den öffentlichen<br />
Bau günstig.<br />
Wirtschaftsbau schafft<br />
den Anschluss<br />
Der Wirtschaftsbau habe 2017 den An -<br />
schluss an den allgemeinen Bauaufschwung<br />
geschafft. Die Zuwanderung in die Ballungszentren<br />
habe nicht nur eine erhöhte Wohnungsbaunachfrage,<br />
sondern auch eine steigende<br />
Nachfrage nach Büroarbeitsplätzen<br />
und damit nach Büroraum ausgelöst. Gleichzeitig<br />
profitiere der Wirtschaftsbau von der<br />
Investitionsoffensive der Deutschen Bahn. Im<br />
Schienenwegebau seien derzeit bundesweit<br />
etwa 40 Großprojekte im Bau – mit einem<br />
Investitionsvolumen von 7,5 Mrd. €. Als weitere<br />
Impulse kämen hinzu, dass viele Unternehmen<br />
nach einer Umfrage des Instituts der<br />
»<br />
Eine solch lange, stabile Aufschwungsphase<br />
am Bau hatten wir noch nicht einmal in den<br />
ersten Jahren nach der Wiedervereinigung.<br />
Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie (HDB)<br />
Deutschen Wirtschaft ihre Investitionen in<br />
Deutschland ausweiten wollen. Der HDB<br />
habe deshalb seine ursprüngliche Umsatzprognose<br />
für 2017 von 3 auf 4 % erhöht.<br />
2016 ist diese Sparte um 3,9 % auf<br />
37,4 Mrd. € gewachsen. Für 2018 erwarte<br />
die Branche ein weiteres Umsatzplus von<br />
5 %.<br />
Dank der guten Baukonjunktur ist die Zahl<br />
der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe<br />
auch 2017 gestiegen: Knipper sagte dazu<br />
Ende September 2017: »Wir erwarten im<br />
Jahresdurchschnitt eine weitere Zunahme<br />
der Beschäftigung um 2 % auf 796.000 Personen,<br />
das wären 15.000 mehr als 2016<br />
und 91.000 mehr als zum Tiefpunkt im Jahr<br />
2009. Für 2018 gehen wir von einer weiteren<br />
Steigerung von 10.000 Erwerbstätigen<br />
aus. Damit hätte die Branche – erstmals seit<br />
2003 – wieder mehr als 800.000 Beschäftigte.«<br />
Noch könne die zunehmende Nachfrage<br />
nach Fachkräften aus der Arbeitslosenreserve,<br />
dem gewerblichen Nachwuchs, den<br />
Hochschulabsolventen und der Zuwanderung<br />
gedeckt werden. Aber teilweise herrsche<br />
bereits Arbeitskräftemangel.<br />
Endlich mehr »Lehrlinge am Bau«<br />
Gegen den allgemeinen Trend konnten<br />
bereits im Gesamtjahr 2016 etwa 12.000<br />
neue Ausbildungsverträge abgeschlossen<br />
werden und damit 2 % mehr als ein Jahr<br />
zuvor. Davon entfielen rd. 10.800 auf den<br />
gewerblichen Bereich (+ 2 %). Dass die Zahl<br />
der Lehrlinge trotz des demografischen<br />
Wandels zugelegt hat, führen<br />
Fachleute auf das »Berufsstart<br />
Bau«-Programm zurück, in dem<br />
junge Leute gezielt auf die Ausbildung<br />
vorbereitet werden. Im Herbst<br />
des vergangenen Jahrs, dem typischen<br />
Zeitpunkt des Berufseinstiegs,<br />
habe das Bauhauptgewerbe nochmals<br />
11.100 neue Lehrverträge ab geschlossen,<br />
das seien 1.600 mehr als im Herbst 2016.<br />
Das wiederum seien zwar knapp 1.000 Verträge<br />
weniger als Ende 2016, es kämen aber<br />
erfahrungsgemäß im vierten Quartal noch<br />
weitere hinzu. Der neue Hauptgeschäftsführer:<br />
»Damit haben sich die Hoffnungen auf<br />
eine Wende am Ausbildungsmarkt endlich<br />
erfüllt. Die seit Jahren prosperierende Baukonjunktur,<br />
die guten Zukunftsperspektiven<br />
und die hohen Einstiegsgehälter scheinen<br />
viele junge Leute überzeugt zu haben.«<br />
Babiel ist sich sicher, dass im Gesamtjahr<br />
2017 rd. 13.000 neue Auszubildende ge -<br />
wonnen werden konnten: »Wir sind sehr<br />
optimistisch, dass sich die positive Entwicklung<br />
fortsetzen wird. Aber der Arbeitskräftebedarf<br />
unserer Branche ist bei Weitem<br />
noch nicht gedeckt.« Schließlich sähen<br />
immer mehr Unternehmen im Fachkräftemangel<br />
ein großes Risiko für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung ihres Unternehmens. kv<br />
(sm 180105805)<br />
L STEEL TICKER<br />
NEUE STAUBFILTER FÜR<br />
ARCELORMITTAL ZENICA<br />
Zenica. Der in Bosnien und Herzegowina ansässige<br />
Stahlerzeuger ArcelorMittal Zenica hat den<br />
italienischen Anlagenbauer Ekoplant mit der In -<br />
stallation innovativer Staubfilter beauftragt. Das<br />
Projekt mit einem Wert von 4,9 Mill. € soll Anfang<br />
des Jahres 2019 abgeschlossen werden.<br />
germany.arcelormittal.com<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180105698)<br />
EUROMETAL NIMMT TÜRKISCHE<br />
STAHLHÄNDLER AUF<br />
Basel. Der europäische Stahlhändlerverband<br />
Eurometal hat erstmals türkische Unternehmen<br />
als Mitglieder zugelassen. Soybas, Yametas und<br />
Gökmetal kommen nun in den Genuss der vielfältigen<br />
Dienstleistungen der Organisation. Eurometal<br />
begründet die Öffnung mit dem signifikanten<br />
Wachstum des türkischen Stahlmarktes auf<br />
einen sichtbaren Stahleinsatz von 34 Mill. t im<br />
Jahr 2016. Zudem existiere dort ein dichtes Netz<br />
von Stahlhändlern und Stahl-Service-Centern.<br />
Größter Stahlmarkt in der Europäischen Union<br />
ist Deutschland mit einer Stahlnachfrage von<br />
41 Mill. t, gefolgt von Italien mit 24 Mill. t.<br />
www.eurometal.net<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 171205738)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>1.2018</strong>