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Holzmann<br />

Medien<br />

Alexander Holzmann,<br />

Verleger Holzmann Medien<br />

Bedarf an Need-to-know-Inhalten<br />

Laut Gerrit Klein, Geschäftsführer Ebner Verlag, Ulm, liegt der Erfolg<br />

auch in der Nachhaltigkeit: »Im Unterschied zu den meisten anderen<br />

Medien können Fachmedien Need-to-know-Inhalte liefern. Wohlgemerkt:<br />

können. Denn nicht immer ist dies der Fall, zu viele Fachredakteure<br />

denken noch in veralteten, News-orientierten Kategorien. Aber prinzipiell<br />

sind Fachmedien gegenüber jedem reinen Nachrichtenmedium im<br />

Vorteil. Nachrichten verpuffen schnell und sind Commodity, Fachinformationen<br />

können Evergreen-Charakter haben und lange wirken.«<br />

Ähnlich sieht es Dr. Alfons Schräder, Geschäftsführer Heise Medien,<br />

Hannover: »Fachartikel haben – vor allem, wenn es sich um Grundlagen<br />

oder Erklärstücke handelt – eine viel längere ›Haltbarkeit‹. Darüber<br />

hinaus haben die meisten Fachmedien gelernt, dass es neben Print auch<br />

viele weitere interessante Ausprägungen der Wissens- und Kontaktvermittlung<br />

gibt, wie beispielsweise Digitalausprägungen, Events, Workshops,<br />

Lead-Generierung.«<br />

Crossmediales Umdenken treibt voran<br />

York von Heimburg, Vorstand IDG Communications Media AG und<br />

Geschäftsführer von IDG Business Media, München, ist überzeugt,<br />

dass frühes crossmediales Umdenken ein Grund für die gute Verfassung<br />

des Marktes ist: »Die Fachmedien waren die erste Mediengattung,<br />

die die Vorteile der Mehrkanaligkeit von Medien bei der Leserbindung<br />

und Kundenansprache erkannt hat. Daraus hat sich nicht nur ein hervorragend<br />

funktionierendes Geschäftsmodell entwickelt, sondern auch<br />

das ohnehin besonders ausgeprägte Vertrauensverhältnis zwischen Leser<br />

und Medium weiter vertieft. Den meisten Fachverlegern war zudem<br />

früh klar, dass eine dauerhafte Protektion des reinen Printkanals langfristig<br />

den Untergang bedeutet.«<br />

Robert Reisch, Verlagsleiter Digitale Medien, Alfons W. Gentner<br />

Verlag, Stuttgart, führt das stabile Geschäft der Fachverlage auf die sehr<br />

gute gesamtwirtschaftliche und stabile Konjunktur in den einzelnen<br />

Zielmärkten im B2B-Bereich zurück.<br />

Dass die Wirtschaft konjunkturell stabil ist, die B2B-Kommunikationsstrategien<br />

der Unternehmen sich auf einen guten Mix aus Print,<br />

Digital und Event eingespielt haben und es aktuell keine akuten Veränderungen<br />

im Werbeverhalten gibt, sind für Dr. Gunther Schunk, Chief<br />

Communication Officer, Stellvertretender Vorsitzender der Vogel Stiftung,<br />

Würzburg die Rahmenbedingungen für die positive Geschäftsentwicklung<br />

der Fachmedien. »In der langfristigen Perspektive«, so Schunk,<br />

»bleibt aber ein steter Shift weg von Print hin zu digital und Live-Kommunikation«.<br />

Größter Wachstumstreiber der Fachmedienhäuser sind die digitalen<br />

Medien, deren Anteil an den Gesamtumsätzen mittlerweile 21 Prozent<br />

be trägt. Erfolg und Status der digitalen Transformation werden von den<br />

Fach verlagen durchaus unterschiedlich beurteilt. Dazu folgende Stimmen:<br />

Alexander Holzmann, Verleger Holzmann Medien, Bad Wörishofen:<br />

»Bis jetzt haben wir nur sehr wenige Kunden durch das Internet komplett<br />

verloren. Natürlich gibt es heute viel mehr Wege und Kanäle für<br />

Kunden, um werblich präsent zu sein. Aber wir Fachverlage können ja<br />

heute auch nicht nur Print, sondern bieten vielfältige Kommuni ka tionslösun<br />

gen digital, in Veranstaltungsformaten, mit Content-Marketingmodellen<br />

oder Corporate-Publishing-Angeboten. Im Idealfall ersetzt<br />

dieser Umsatz dann nicht verloren gegangene Erlöse, sondern kommt<br />

als Sahne obendrauf.«<br />

Gerrit Klein sieht hingegen durchaus Nachholbedarf: »Es wird viel<br />

experimentiert, beileibe nicht alle Fachverlage haben eine erkennbare<br />

Strategie.«<br />

»Die Sensibilität für das Thema ist in der Fachpresse Landschaft deutlich<br />

spürbar und in den Verlagen angekommen« sagt Robert Reisch. Neue<br />

Mitarbeiter mit digitaler Kompetenz würden demografisch bedingt die<br />

Transformation beschleunigen.<br />

Kompetente Fachkräfte<br />

sind unverzichtbare Kräfte<br />

Voraussetzung für eine gelungene digitale Transformation ist auch in<br />

der Fachpresse, neben der Investitionsbereitschaft und der Notwendigkeit,<br />

neue Strukturen zu schaffen, die Gewinnung guter Fachkräfte. Wie<br />

in anderen Branchen hat auch hier der digitale Wandel das Berufsbild<br />

des Redakteurs maßgeblich verändert: Die Aufgabenfelder nehmen zu<br />

www.vdz.de<br />

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