sportFACHHANDEL 03_2018 Leseprobe
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3.<strong>2018</strong> Interview<br />
Interview | WINTER | 33<br />
Langlaufstöcke hatten. Da war auch die Produktion<br />
nicht ganzjährig ausgelastet. Das hat sich völlig<br />
gewandet. Wir sind klar ein Ganzjahresanbieter.<br />
Gilt das auch international? Nordic Walking ist ja<br />
vor allem ein deutsches Phänomen. Und auch Trekkingstöcke<br />
sind längst nicht überall auf der Welt verbreitet.<br />
Für uns sind unsere internationalen Partner<br />
sehr wichtig. Unser Fokus liegt dabei darauf, diese<br />
so gut wie möglich zu betreuen. Natürlich wollen<br />
wir international wachsen. Das aber immer zusammen<br />
mit unseren Partnern, gesund und sinnvoll.<br />
Wir sind hier auf der ISPO. Und bisher haben die<br />
Lieferanten Ihre Kollektionen hier in München und<br />
im Sommer auf der OutDoor präsentiert. Nun wird<br />
derzeit über beide Messen heftig diskutiert und<br />
spekuliert. Ist eine physische Messepräsenz heutzutage<br />
überhaupt noch zeitgemäß? Ich bin überzeugt,<br />
dass man auf den klassischen Messeauftritt<br />
nicht verzichten kann. Allerdings muss man auch<br />
darüber nachdenken, wie man die Konsumenten<br />
und die Händler auf neuen und moderneren Wegen<br />
erreichen kann. Das bedeutet aber nicht, dass<br />
die neuen Möglichkeiten die Messen überflüssig<br />
machen. Sie ergänzen sie. Nichts ersetzt bisher den<br />
direkten Kontakt zum Händler, zum Kunden und<br />
zur Branche allgemein.<br />
Wie steht es um die OutDoor? Immerhin steht die<br />
Entscheidung kurz bevor. Da möchte ich nicht in<br />
den Diskussionsprozess eingreifen, der ja gerade<br />
noch stattfindet. Aber ganz persönlich meine ich,<br />
Friedrichshafen hat Charme. Und man sollte bei der<br />
notwendigen Diskussion nicht vergessen, wie die<br />
OutDoor in Friedrichshafen gegründet wurde und<br />
welchen Weg wir gemeinsam zurückgelegt haben.<br />
Sowohl bei der ISPO als auch bei der OutDoor<br />
gab es zuletzt auch Unstimmigkeiten unter den<br />
Lieferanten, gerade in Bezug auf den Zeitpunkt.<br />
Ist es heutzutage überhaupt noch möglich, alle Anforderungen<br />
unter einen Hut zu kriegen? Das wird<br />
nie gelingen. Eine Messe, vor allem ihr Zeitpunkt,<br />
ist immer ein Kompromiss. Es ist ja so, dass sich<br />
Sourcing und die Marktanforderungen zeitlich<br />
immer weiter voneinander entfernen. Unternehmen,<br />
die selbst produzieren, haben es da<br />
ein wenig leichter und können schon aktuelle<br />
Erfahrungen des Marktes in die Produktion<br />
einfließen lassen. Aber der Zeitraum wird immer<br />
knapper. Das ist eine Gratwanderung. Hier sehe<br />
ich aber auch einen Vorteil der Digitalisierung.<br />
Diese führt auch dazu, dass wir saubere Zahlen<br />
haben, mit denen wir besser planen können.<br />
Was kann man von Leki in den kommenden<br />
Monaten erwarten? Sie haben soeben die<br />
Digitalisierung angesprochen. Für uns bedeutet<br />
Digitalisierung, dass viele Informationen, die zwar<br />
schon digital erfasst sind, aber noch nicht so vernetzt<br />
sind, auf eine Plattform kommen. So dass wir<br />
zeitnah alle wichtigen Informationen haben. Nicht<br />
nur für das Sourcing, sondern auch für den Fachhandel.<br />
Je besser wir hier aufgestellt sind, desto<br />
besser kann auch der Sportfachhandel planen.<br />
Digitalisierung soll also dazu führen, dass der<br />
Aufwand für Ihre Fachhandelspartner und für Leki<br />
geringer wird? Absolut.<br />
Was kommt produktseitig von Leki? Im Handschuhbereich<br />
kommen wir mit einer schönen<br />
Innovation. Wir möchten unsere Trigger-<br />
Handschuhe konzeptionell weiterentwickeln und<br />
auf die nächste Technologieebene führen. Ziel war<br />
es, über eine optimale Fixierung des Handschuhs<br />
an der Hand eine noch bessere und nähere<br />
Verbindung zum Stock sowie die bestmögliche<br />
Kraftübertragung zu erreichen, wobei gleichzeitig<br />
volle Bewegungsfreiheit und eine perfekte<br />
Passform garantiert sind. Gemeinsam mit Boa<br />
haben wir für die neuen Trigger S Handschuh-<br />
Modelle ein neuartiges Konzept für den Alpin- und<br />
Langlaufbereich umgesetzt.<br />
Wie sieht die Fachhandelslandschaft in fünf Jahren<br />
aus? Es wird sicherlich noch eine Konsolidierung<br />
geben. Zum einen werden die Ansprüche an den<br />
Fachhandel immer größer. Zum anderen steht der<br />
Handel vor einer großen Nachfolgeproblematik, die<br />
man nicht unterschätzen darf.<br />
Wie wird Leki in diesem Umfeld aufgestellt sein.<br />
Ich bin optimistisch. Ich glaube, dass sowohl der<br />
Sportfachhandel als auch starke Marken wie Leki<br />
gemeinsam die Zukunft erfolgreich gestalten<br />
werden können. Wir wollen mit den neuen<br />
Möglichkeiten, die sich uns allen bieten, die alten<br />
Outdoor-Tugenden bewahren.