der_gemeinderat_Ausgabe_April_2017
Die April-Ausgabe hat das Titelthema Breitbandausbau von Gewerbegebieten.
Die April-Ausgabe hat das Titelthema Breitbandausbau von Gewerbegebieten.
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Nr. 4/<strong>2017</strong><br />
8,50 Euro<br />
60. Jahrgang<br />
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
Schwerpunkt-<strong>Ausgabe</strong> BREITBANDAUSBAU – Son<strong>der</strong>thema SMART CITY<br />
Wohlstand<br />
braucht Tempo<br />
WARUM DER BREITBANDAUSBAU VON GEWERBEGEBIETEN<br />
CHEFSACHE IM RATHAUS SEIN MUSS
Editorial<br />
Brummen<br />
ist einfach.<br />
Weil die Sparkassen und<br />
die Landesbanken den<br />
Motor unserer Wirtschaft<br />
am Laufen halten.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
zwischen dem Grad des Breitbandausbaus und <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung<br />
von Industrielän<strong>der</strong>n gibt es einen Zusammenhang. Die Formel dazu<br />
lautet vereinfacht: Mehr Tempo, mehr Wohlstand. Denn hochleistungsfähige<br />
Zugänge zum Internet haben nicht nur die Funktion des „Ermöglichers“<br />
für neue Produktionsweisen, für den Online-Handel sowie für nützliche<br />
Alltagsanwendungen und -services. Sie geben auch Impulse für innovative<br />
Geschäftsmodelle. Die damit einhergehende zunehmende Digitalisierung <strong>der</strong><br />
Wirtschaft beruht auf Netzwerkeffekten. Je besser die Infrastruktur, umso<br />
mehr Unternehmen, Kunden, Prozesse o<strong>der</strong> Produkte können in Wertschöpfungsnetzen<br />
verknüpft werden. Ein digitales Geschäftsmodell „ernährt“<br />
das nächste, je<strong>der</strong> neue Hochleistungs-Breitbandanschluss öffnet die Tür<br />
zu neuen Aktivitäten und schafft die Rentabilität für den nächsten Ausbauschritt.<br />
Es entsteht auf diese Weise ein sich selbst verstärken<strong>der</strong> digitaler<br />
Wirtschaftskreislauf.<br />
In Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung gilt es, sich dieser<br />
beson<strong>der</strong>en Bedeutung des Breitbandausbaus bewusst zu werden und<br />
entsprechend zu handeln. Das heißt, den Unternehmen vor Ort, Industrie,<br />
Handwerk, Handel und Dienstleistern den Zugang zu leistungsfähigen Internet-Anbindungen<br />
als Voraussetzung für erfolgreiches Agieren in globalisierten<br />
Märkten zu ermöglichen. Auch hier gibt es eine simple Formel: Geht es<br />
<strong>der</strong> lokalen Wirtschaft gut, prosperiert durch stabile und im Idealfall sogar<br />
steigende Gewerbesteuerzahlungen auch die Kommune. So gesehen muss<br />
die bestmögliche Breitbandversorgung beson<strong>der</strong>s des gewerblichen Sektors<br />
im Rathaus als Chefsache gesehen und strategisch angegangen werden. So<br />
selbstverständlich, wie die Stadt für ihre Unternehmen die Straßenanbindung,<br />
den Energie- und Wasseranschluss sowie den Abwasserkanal bereitstellt,<br />
muss sie ihnen auch eine <strong>der</strong> zentralen technischen Infra strukturen<br />
des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts bieten.<br />
Angesichts des schnell wachsenden Datenvolumens, das über die Netze<br />
transportiert wird, kann hochleistungsfähiger Breitbandausbau heute<br />
im Grunde nur auf <strong>der</strong> Glasfaser basieren. Hier geht es auch darum, die<br />
Basis für die Bereitstellung des neuen 5G-Mobilfunknetzes zu schaffen.<br />
Es wird vom Jahr 2020 an die Datenkommunikation revolutionieren und<br />
bietet die Chance, die im ländlichen Raum viel zu oft noch vorhandenen<br />
Lücken bezüglich zukunftsfähiger Breitbandanschlüsse zu schließen<br />
(Titel „Breitbandausbau“, ab S. 28).<br />
Herzlich, Ihr<br />
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KONTAKT<br />
Sie haben Anmerkungen,<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />
Schreiben Sie mir!<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
Mittelstandsf inanzierer Nr. 1<br />
Wolfram Markus, Chefredakteur<br />
Wenn’s um Geld geht<br />
sparkasse.de<br />
Finanzgruppe<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
3
Inhalt<br />
Inhalt<br />
In diesem Heft:<br />
Titel<br />
Breitbandausbau: Netzinfrastruktur erfor<strong>der</strong>t<br />
ganzheitliche Planung 28<br />
Wirtschaftsentwicklung: Der Breitband -<br />
ausbau muss im Rathaus Chefsache sein 30<br />
Trends: Wachsendes Datenvolumen verlangt<br />
leistungsfähige Kommunikationsnetze 32<br />
Strategien: Glasfasertechnologie ist die<br />
Grundlage <strong>der</strong> Gigabit-Gesellschaft 34<br />
Mobilfunk: Der neue Standard 5G wird die<br />
Vernetzung weiter vorantreiben 36<br />
NGA-Projekte: Kommunen sollten kritische<br />
Erfolgsfaktoren beachten 38<br />
Sicherheit: Quanten-Physik hebt die Ver -<br />
schlüs selungstechnik auf neues Niveau 42<br />
Auf <strong>der</strong> Glasfaser in die Zukunft<br />
28<br />
Der<br />
Die Bundesregierung will, dass bis 2018 alle Haushalte mit einer Datenübertragungsrate<br />
von 50 Mbit/s an das Breitbandnetz angeschlossen sind. Sie treibt den<br />
Ausbau durch die Bereitstellung weiterer För<strong>der</strong>mittel voran. Um das Geld bestmöglich<br />
einzusetzen, sollte in zukunftssichere Glasfaserkabel investiert werden.<br />
Foto: Xiaoliangge/Fotolia<br />
Kooperationen: Was Kommunen eine<br />
Institutionalisierte ÖPP bringt 12<br />
Tourismus: Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />
machen die Wertschöpfung transparent 14<br />
Gesundheit: Naturerlebnis beeinflusst das<br />
menschliche Wohlbefinden positiv 16<br />
Smart City: Erfolgreiche Projekte brauchen<br />
langfristiges Konzept 20<br />
Bürgerinformation: In <strong>der</strong> vernetzten Stadt<br />
müssen Daten schnell fließen 22<br />
Anwendungsfel<strong>der</strong>: Wasserwirtschaft bietet<br />
Potenzial für Digitalisierung 24<br />
Datenvernetzung: Innovative Datenbanktechnologie<br />
verknüpft die Informationen 26<br />
Technik & Innovation<br />
Informationstechnik: Software-Prinzip<br />
Open Source schafft Flexibilität 58<br />
Interview: Experte Henning von Kielpinski<br />
über die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
kommunalen IT-Abteilungen 60<br />
E-Payment: Service des elektronischen<br />
Bezahlens gewinnt an Bedeutung 62<br />
Stadtportale: Neue Website von Meppen<br />
erscheint mo<strong>der</strong>n und nutzerfreundlich 64<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Infrastruktur: Spezialisten sanieren<br />
Asphalt in Ingolstadt 66<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Personalmanagement: Stadt Herne för<strong>der</strong>t<br />
Frauen mit Mentoring-Programm 68<br />
Interview: Oberbürgermeister Frank Dudda,<br />
Herne, über die Entwicklung weiblicher<br />
Führungskräfte in <strong>der</strong> Verwaltung 70<br />
Personalsuche: Profi-Tipps für das<br />
systematische Auswahlverfahren 72<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
Stellenmarkt 74<br />
Produkte & Dienstleistungen 76<br />
Was? Wann? Wo? 81<br />
Vorschau / Impressum 82<br />
Gesamtauflage dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen<br />
Prospekte des VDRK e.V., Kassel,<br />
<strong>der</strong> ROESCHLAU Kommunikationsberatung<br />
GmbH & Co. KG, Isernhagen,<br />
sowie <strong>der</strong> net services GmbH & Co. KG,<br />
Flensburg, bei.<br />
Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft:<br />
Produkte und Projekte 44<br />
Vectoring: Kupferkabeltechnologie ist nur<br />
eingeschränkt zukunftsfähig 46<br />
Finanzierung: Bürgeranleihen bringen den<br />
Breitbandausbau voran 48<br />
Multimedia: Schnelles Internet hat sich<br />
zum Standortfaktor entwickelt 50<br />
Verlegeverfahren: Microtrenching sorgt in<br />
Lauchringen für den Kabelanschluss 52<br />
Projekte: Essener Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung lässt<br />
Glasfaser unkonventionell verlegen 54<br />
Vertrauen in das Beamtentum gestärkt 8<br />
Kommunale Wahlbeamte sind an Recht und Gesetz gebunden. Vorbestrafte Bewerber<br />
für kommunale Spitzenämter sind nun auch in Brandenburg nicht mehr<br />
wählbar. Der Landtag hat das Kommunalwahlgesetz entsprechend geän<strong>der</strong>t. Der<br />
Ausschluss gilt für die Dauer von fünf Jahren nach Verurteilung.<br />
Mehr Effizienz durch Open-Source-Prinzip 58<br />
Die IT-Abteilungen <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung unterliegen einem starken Mo<strong>der</strong>nisierungsdruck.<br />
Mit den traditionellen, auf herstellerspezifischen Technologien<br />
beruhenden IT-Inseln lassen sich keine schlanken und flexiblen Entwicklungsprozesse<br />
umsetzen. Mit hochflexiblen Open-Source-Lösungen durchaus.<br />
Unsere Bürger: bestens versorgt.<br />
Unsere Verwaltung: bestens organisiert.<br />
Mit Software von DATEV.<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Mandat: Brandenburg stärkt Beamtentum im<br />
Kommunalwahlgesetz 8<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Finanzierung: Riskanter Handel <strong>der</strong><br />
Kommunen mit Schuldscheindarlehen 10<br />
70<br />
Foto: Schmidt Stadt Herne<br />
Das Frauen-Mentoring<br />
<strong>der</strong> Stadt Herne<br />
Was treibt eine Stadtverwaltung an, die<br />
Karrieren weiblicher Führungskräfte beson<strong>der</strong>s<br />
zu för<strong>der</strong>n? Im Interview mit<br />
unserer Redaktion erläutert Oberbürgermeister<br />
Frank Dudda die Argumente für<br />
das Mentoring-Programm und sagt, was<br />
Frauen auf dem Chefsessel auszeichnet.<br />
Für die optimale Versorgung <strong>der</strong> Bürger braucht man für jede Aufgabe den richtigen Spezialisten. Genau wie für<br />
das Finanz- und Personalwesen: Die Software von DATEV sorgt für einfache und zuverlässige Prozesse in Ihrer<br />
Verwaltung – natürlich unter Erfüllung höchster Sicherheitsstandards. Und Sie können sich sicher sein, den richtigen<br />
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5
Panorama<br />
NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />
Panorama<br />
Hohe Sozialausgaben<br />
Aktionen gegen Müll<br />
KURZ GEMELDET<br />
BDEW-Tagung<br />
in Bremen<br />
Auf <strong>der</strong> 14. Fachtagung „For<strong>der</strong>ungsmanagement“<br />
des Bundesverbands<br />
<strong>der</strong> Energie- und Wasserwirtschaft am<br />
20. und 21. Juni in Bremen informieren<br />
Experten unter an<strong>der</strong>em über Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> Insolvenzrechts-Novelle,<br />
Prozessstrategien, Datenschutz und<br />
präventives For<strong>der</strong>ungsmanagement für<br />
Privat- und Geschäftskunden. Eine Trainerin<br />
vermittelt Tipps für den Umgang<br />
mit „schwierigen“ Kunden. – Programm<br />
und Anmeldung: www.ew-online.de<br />
> Veranstaltungen > Stichwortsuche<br />
„For<strong>der</strong>ungsmanagement“<br />
Jugendschutz<br />
Der bayerische Landkreis Regensburg<br />
hat die Jugendschutzbroschüre „Richtig<br />
feiern!“ herausgegeben. Der Leitfaden<br />
wendet sich an ehrenamtliche Veranstalter<br />
von Partys, Festen und Feiern.<br />
Er informiert über Jugendschutz und<br />
Suchtprävention, liefert Ansatzpunkte,<br />
Regeln und Tipps zur Umsetzung und<br />
vermittelt Know-how für die Organisation<br />
und Planung von Veranstaltungen.<br />
– Download <strong>der</strong> Arbeitshilfe unter<br />
www.landkreis-regensburg.de<br />
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />
Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />
was Ihre Kommune bewegt:<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
Saarbrücken: Nach <strong>der</strong> Landtagswahl sprechen die Koalitionspartner CDU und SPD nun auch<br />
über die Schaffung zukunftsfähiger kommunaler Strukturen im kleinsten deutschen Bundesland.<br />
Saarland<br />
Verwaltung im Fokus<br />
Im Saarland stehen Reformen <strong>der</strong><br />
kommunalen Verwaltungsstruktur an.<br />
Über die Gestaltung haben CDU und<br />
SPD unterschiedliche Vorstellungen.<br />
Nach <strong>der</strong> Bestätigung <strong>der</strong> Großen<br />
Koalition bei <strong>der</strong> Landtagswahl<br />
im Saarland zeichnet sich eine<br />
Reform <strong>der</strong> kommunalen Strukturen ab.<br />
Sowohl CDU als auch SPD haben sich im<br />
Wahlkampf dafür ausgesprochen, dass die<br />
hochverschuldeten Kommunen deutlich<br />
stärker zusammenarbeiten sollen.<br />
Die CDU, die bei <strong>der</strong> Wahl mit 40,7 Prozent<br />
stärkste Kraft wurde, macht sich für<br />
größere gemeindeübergreifende Verwaltungseinheiten<br />
wie Zweckverbände, Verwaltungsgemeinschaften<br />
o<strong>der</strong> Infrastruktur-Einheiten<br />
stark. So sollten möglichst<br />
schnell möglichst viele Effizienzgewinne<br />
erzielt werden. Falls die Kommunen diese<br />
Modelle nicht nutzen, hält sich die CDU<br />
als „Ultima ratio“ auch eine Gebietsreform<br />
offen. Die SPD (29,6 Prozent) ist strikt gegen<br />
eine Gebietsreform. Nach ihren Vorstellungen<br />
sollen die Kommunen sich die<br />
Arbeit stärker teilen: Einzelne Verwaltungen<br />
könnten sich auf bestimmte Aufgabenbereiche<br />
konzentrieren. In Bereichen<br />
wie Controlling und Vollstreckung, IT, Digitalisierung,<br />
Bauverwaltung und Einkauf<br />
könnten Verwaltungen so leistungsfähiger<br />
und effizienter werden.<br />
Bis Mitte Mai wollen sich CDU und<br />
SPD auf einen Koalitionsvertrag einigen.<br />
Es wird damit gerechnet, dass dieser auch<br />
klare Vorgaben für eine stärkere Zusammenarbeit<br />
<strong>der</strong> Kommunen enthält. Bislang<br />
för<strong>der</strong>t das Innenministerium einzelne<br />
Projekte <strong>der</strong> Zusammenarbeit. Es zahlt<br />
entsprechende Gutachten etwa <strong>der</strong> Bertelsmann-Stiftung,<br />
die die Potenziale <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit bewerten. Innenminister<br />
Klaus Bouillon (CDU) sieht diese Gutachten<br />
als belastbare Entscheidungsgrundlagen<br />
für die Gemeinden und die zukünftige<br />
Landesregierung. Daniel Kirch<br />
Foto: Petair/Fotolia<br />
Foto: Paolese/Fotolia<br />
Die Kommunen haben im Jahr 2016 für<br />
soziale Aufgaben rund 59,3 Milliarden<br />
Euro ausgegeben. Das sind 5,3 Milliarden<br />
mehr als im Jahr zuvor. Nach aktuellen<br />
Berechnungen des Statistischen Bundesamts<br />
beliefen sich die <strong>Ausgabe</strong>n für die<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe auf 11,2 Milliarden<br />
Euro (plus 20,3 %). Für Asylbewerber<br />
gaben die Kommunen 5,5 Milliarden<br />
Euro aus (plus 76,5 %). Die <strong>Ausgabe</strong>n <strong>der</strong><br />
Grundsicherung für Arbeitsuchende betrugen<br />
12,3 Milliarden Euro. Angesichts <strong>der</strong><br />
insgesamt gestiegenen <strong>Ausgabe</strong>n for<strong>der</strong>t<br />
<strong>der</strong> Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />
weitere Entlastung von Sozialausgaben<br />
durch Bund und Län<strong>der</strong>.<br />
Geld für die städtebauliche Erneuerung<br />
Für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen<br />
erhalten Städte und Gemeinden in<br />
Baden-Württemberg in diesem Jahr insgesamt<br />
rund 253 Millionen Euro. Die För<strong>der</strong>mittel<br />
fließen in die Schaffung von Wohnraum,<br />
die energetische Sanierung von<br />
Infrastruktureinrichtungen o<strong>der</strong> auch in<br />
die Umnutzung von Brachflächen. Landesweit<br />
werden rund 400 Vorhaben geför<strong>der</strong>t.<br />
Darunter sind 68 neue Sanierungsgebiete<br />
sowie 277 bereits laufende Gebiete mit finanzieller<br />
Mittelaufstockung. Außerdem<br />
werden 58 Einzelvorhaben im Rahmen<br />
des Bund-Län<strong>der</strong>-Investitionspakts „Soziale<br />
Integration im Quartier“ geför<strong>der</strong>t.<br />
Paketzusteller: Einkaufen im Internet liegt im<br />
Trend. In Hamburg soll <strong>der</strong> damit verbundene<br />
Lieferverkehr reduziert werden.<br />
Foto: Seybert/Fotolia<br />
Stempel: Die wachsenden <strong>Ausgabe</strong>n <strong>der</strong><br />
Städte und Gemeinden für soziale Aufgaben<br />
belasten die kommunalen Haushalte.<br />
Allein 3,7 Millionen Euro erhält die Stadt<br />
Pforzheim für Baumaßnahmen zur Aufwertung<br />
<strong>der</strong> Innenstadt. Ravensburg erhält<br />
für ein vergleichbares Vorhaben 1,8<br />
Millionen Euro. Für Konversionsvorhaben<br />
ihrer Kasernen erhalten Villingen-Schwenningen<br />
2,3 Millionen Euro und Ellwangen<br />
zwei Millionen Euro.<br />
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut<br />
verweist auf den positiven Beschäftigungseffekt<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und die<br />
Sicherung von Arbeitsplätzen. Demnach<br />
würden durch die För<strong>der</strong>mittel im Programmjahr<br />
<strong>2017</strong> Folgeinvestitionen von<br />
bis zu zwei Milliarden Euro ausgelöst.<br />
Privatpaket ins Büro<br />
Die Hamburger Behörde für Wirtschaft,<br />
Verkehr und Innovation macht ihren Mitarbeitern<br />
das Angebot, privat im Internet<br />
bestellte Pakete durch den Zustelldienst<br />
Pakadoo an ihren Arbeitplatz liefern zu<br />
lassen anstatt nach Hause. Senator Frank<br />
Horch ist überzeugt, dass dies ein Modell<br />
für die Zukunft ist: „Gerade die Auslieferung<br />
auf <strong>der</strong> letzten Meile ist für die<br />
Logistikdienstleister sehr kostenintensiv<br />
und für den Verkehr sehr belastend.“<br />
Mit dem innovativen Angebot lasse sich<br />
beides deutlich reduzieren. Die Behörde<br />
hat dazu einen „Pakadoo-Point“ in <strong>der</strong><br />
Poststelle installiert. Die benötigte App<br />
gab es kostenlos.<br />
Die europäische Kampagne zu Anti-Littering<br />
und Stadtsauberkeit „Let’s Clean Up<br />
Europe“ ist in Deutschland in die Saison<br />
gestartet. Die Initiative zielt darauf ab,<br />
Aufräuminitiativen zu verbinden und<br />
neue Akteure zum Mitmachen zu bewegen.<br />
Anmeldungen sind über www.letscleanupeurope.de<br />
noch bis zum 12. Mai<br />
<strong>2017</strong> möglich. Nach Angaben des Verbands<br />
kommunaler Unternehmen (VKU)<br />
sammelten 2016 allein in Deutschland<br />
Freiwillige ganze 940 Tonnen Abfälle, die<br />
in die Natur gelangt waren.<br />
Große kommunale Aufräumkampagnen<br />
sind genauso eingeladen, sich <strong>der</strong> Initiative<br />
anzuschließen wie Einzelaktionen von<br />
Vereinen, Schulen o<strong>der</strong> Privatinitiativen.<br />
Mit dabei sind zum Beispiel die Stadt Cuxhaven<br />
mit dem „Tag <strong>der</strong> sauberen Stadt“<br />
und Rostock mit ihrem „Frühjahrsputz“<br />
Ende März.<br />
66<br />
ha Flächenverbrauch<br />
Kommunen sollen mit<br />
Flächen handeln<br />
In Deutschland werden jeden Tag 66 Hektar<br />
Fläche verbraucht. Einer Studie des<br />
Umweltbundesamts (UBA) zufolge reicht<br />
das <strong>der</strong>zeitige Bau- und Planungsrecht<br />
allein nicht aus, um das „30-Hektar-Ziel“<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung bis zum Jahr 2020 zu<br />
erreichen. Dieses Ziel müsse verbindlich<br />
festgelegt werden, for<strong>der</strong>t UBA-Präsidentin<br />
Maria Krautzberger. Die Fläche sollte nach<br />
einem festen Schlüssel auf die Län<strong>der</strong> und<br />
weiter auf die Kommunen verteilt werden.<br />
Die Umsetzung könnte durch einen<br />
kommunalen Handel mit Flächenzertifikaten<br />
erfolgen, dessen Praxistauglichkeit in<br />
einem Modellversuch mit 87 Städten und<br />
Gemeinden bereits erprobt wurde. Der Versuch<br />
zeigt laut BUA, dass <strong>der</strong> Flächenverbrauch<br />
verringert wird und unwirtschaftliche<br />
Planungen vermieden werden.<br />
6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
7
Politik & Gesellschaft<br />
Mandat<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Beamtenrecht<br />
Korruption ist keine Bagatelle<br />
Vorbestrafte Bewerber für kommunale Spitzenämter sind nun auch in<br />
Brandenburg nicht wählbar. Der Ausschluss gilt für die Dauer von fünf Jahren<br />
nach Verurteilung. Der Landtag hat die Än<strong>der</strong>ung des Kommunalwahl gesetzes<br />
beschlossen. Sie stärkt das Vertrauen in die Verwaltung.<br />
Der Fall sorgte weit über die Grenzen<br />
<strong>der</strong> Stadt Guben (Brandenburg) an<br />
<strong>der</strong> deutsch-polnischen Grenze hinaus<br />
für Aufsehen: Dort wählten die Bürger<br />
im Frühsommer vergangenen Jahres<br />
einen ehemaligen Amtsinhaber wie<strong>der</strong><br />
zum Bürgermeister. Dieser war jedoch –<br />
was allseits bekannt war – ein Jahr zuvor<br />
wegen Korruption rechtskräftig zu einer<br />
Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren<br />
verurteilt worden. Seine Wähler schien<br />
das nicht zu stören.<br />
Die Stadtverordnetenversammlung<br />
musste seinen Amtsantritt durch ein<br />
Gesetzeswerk: Kommunale Wahlbeamte sind als Teil <strong>der</strong> vollziehenden Gewalt dem Gemeinwohl<br />
verpflichtet. Verstoßen sie gegen geltendes Recht, verlieren sie in Brandenburg ihre Wählbarkeit.<br />
Dienstgeschäftsführungsverbot untersagen.<br />
Mittlerweile hat <strong>der</strong> Landrat des<br />
Landkreises Spree-Neiße ein Disziplinarverfahren<br />
eingeleitet und den neugewählten<br />
Bürgermeister vorläufig des Dienstes<br />
enthoben. Derzeit wehrt sich dieser dagegen<br />
vor Gericht.<br />
Um Fälle wie diesen künftig zu verhin<strong>der</strong>n,<br />
hat <strong>der</strong> Landtag Brandenburg auf<br />
Initiative <strong>der</strong> Grünen Anfang März <strong>2017</strong><br />
eine Än<strong>der</strong>ung im Kommunalwahlgesetz<br />
beschlossen. Danach sind Personen von<br />
<strong>der</strong> Wählbarkeit zum hauptamtlichen Bürgermeister<br />
ausgeschlossen, wenn sie wegen<br />
einer vorsätzlichen Tat durch ein Gericht<br />
in Deutschland, einem an<strong>der</strong>en EU-<br />
Mitgliedsstaat o<strong>der</strong> einem Vertragsstaat<br />
des Abkommens über den Europäischen<br />
Wirtschaftsraum zu einer Freiheitsstrafe<br />
verurteilt worden sind, die bei Beamten<br />
den Verlust <strong>der</strong> Beamtenrechte zur Folge<br />
haben würde (§ 65 III Nr. 4 BbgKWahlG).<br />
Dieser Ausschluss ist auf die Dauer<br />
von fünf Jahren ab Rechtskraft des Strafurteils<br />
beschränkt. Diese Befristung gilt<br />
jetzt auch für den Ausschluss <strong>der</strong> Wählbarkeit<br />
ehemaliger Beamter, die durch ein<br />
gerichtliches Disziplinarurteil aus dem Beamtenverhältnis<br />
entfernt, denen das Ruhegehalt<br />
aberkannt o<strong>der</strong> gegen die durch die<br />
Europäische Union, einen an<strong>der</strong>en Mitgliedstaat<br />
o<strong>der</strong> Vertragsstaat eine entsprechende<br />
Maßnahme verhängt worden ist.<br />
Zuvor waren diese ehemaligen Beamten<br />
Foto: Redaktion93/Fotolia<br />
zeitlich unbeschränkt von <strong>der</strong> Wählbarkeit<br />
ausgeschlossen. Entsprechendes gilt auch<br />
für die Wählbarkeit zum Landrat in den<br />
Landkreisen.<br />
AUSSCHLUSS VON ÖFFENTLICHEM AMT<br />
In den Kommunalwahlgesetzen aller Bundeslän<strong>der</strong><br />
gibt es bereits Regelungen, wonach<br />
Bewerber von <strong>der</strong> Wählbarkeit ausgeschlossen<br />
sind, wenn sie die Fähigkeit<br />
zur Bekleidung öffentlicher Ämter durch<br />
ein Strafurteil verloren haben. So sind<br />
Personen nicht wählbar, wenn sie wegen<br />
eines Verbrechens zu einer Freiheitsstrafe<br />
von mindestens einem Jahr verurteilt wurden<br />
(§ 45 I StGB). Haben sie ein Vergehen<br />
begangen, das mindestens mit einem Jahr<br />
Freiheitsstrafe geahndet wird, muss angeordnet<br />
werden, dass sie kein öffentliches<br />
Amt ausüben (§ 45 II StGB) o<strong>der</strong> in öffentlichen<br />
Angelegenheiten wählen dürfen (§<br />
45 V StGB).<br />
Nach den Kommunalwahlgesetzen<br />
mancher Län<strong>der</strong> sind auch Personen von<br />
<strong>der</strong> Wählbarkeit ausgeschlossen, die in einem<br />
Disziplinarverfahren aus dem Dienst<br />
entfernt o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Ruhegehalt durch Disziplinarurteil<br />
aberkannt worden ist. Oft<br />
greift aber auch diese Vorschrift nicht ein.<br />
Denn die disziplinarrechtliche Verfolgung<br />
von Dienstvergehen – auch <strong>der</strong> kommunalen<br />
Wahlbeamten – unterliegt verschiedenen<br />
Komplikationen: So ist im Bund und<br />
in den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n eine Disziplinarklage<br />
erfor<strong>der</strong>lich, um Beamten bei<br />
schweren Dienstvergehen aus ihrem Amt<br />
zu entfernen.<br />
Je nach Organisation und Belastung<br />
<strong>der</strong> Verwaltungsgerichte vergehen allein<br />
für die gerichtlichen Verfahren Jahre. In<br />
den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n muss das Disziplinarverfahren<br />
zudem ausgesetzt werden,<br />
wenn gegen den Beamten in gleicher<br />
Angelegenheit im Strafverfahren Anklage<br />
erhoben wird.<br />
In vielen Fällen folgt die disziplinarrechtliche<br />
Bewältigung eines innerdienstlichen<br />
Fehlverhaltens deshalb erst mit<br />
erheblicher zeitlicher Verzögerung. Praktisch<br />
kommt es in den meisten Korruptionsfällen<br />
noch nicht einmal zu einer disziplinarischen<br />
Dienstentfernung. Nach dem<br />
Beamtenstatusgesetz verlieren Beamte<br />
ihre Rechte aus dem Beamtenverhältnis,<br />
wenn sie wegen einer vorsätzlich begangenen<br />
Straftat zu einer Freiheitsstrafe von<br />
mindestens einem Jahr verurteilt werden,<br />
bei einer Verurteilung etwa wegen Bestechlichkeit<br />
genügen sechs Monate. Zu<br />
einer disziplinarischen Dienstentfernung<br />
kommt es dann nicht mehr.<br />
Deshalb kann es passieren, wie in Guben<br />
geschehen, dass ein rechtskräftig verurteilter,<br />
ehemaliger Beamter erneut in<br />
ein kommunales Spitzenamt gewählt und<br />
damit in ein neues Beamtenverhältnis berufen<br />
wird. Nach erfolgreicher Wahl und<br />
Amtsantritt muss wegen <strong>der</strong> Straftaten, die<br />
er in seinem früheren Beamtenverhältnis<br />
begangen hat, gegen ihn ein Disziplinarverfahren<br />
eingeleitet werden.<br />
In Brandenburg hatte es daher die<br />
Landtagsfraktion <strong>der</strong> Grünen als Irreführung<br />
<strong>der</strong> Wahlbevölkerung empfunden,<br />
wenn Personen gewählt werden dürfen,<br />
die das Amt aber gar nicht ausüben werden.<br />
Hinzu kommt, dass die erneute Wahl<br />
eines rechtskräftig verurteilten und aus<br />
dem Beamtenverhältnis auf Zeit entlassenen<br />
Wahlbeamten dann ein kommunales<br />
Spitzenamt über Jahre hinweg blockiert.<br />
BINDUNG AN RECHT UND GESETZ<br />
Derartige Situationen werden durch Regelungen<br />
wie in Baden-Württemberg,<br />
Sachsen und nun auch in Brandenburg<br />
vermieden. Die kommunalen Wahlgesetze<br />
schließen einen Bewerber für die Wählbarkeit<br />
für ein kommunales Spitzenamt von<br />
vornherein aus, wenn dieser wegen einer<br />
vorsätzlichen Tat zu einer Freiheitsstrafe<br />
verurteilt worden ist, die bei einem Beamten<br />
den Verlust <strong>der</strong> Beamtenrechte zur<br />
Folge gehabt hätte.<br />
Diese Regelungen sind zu begrüßen:<br />
Wenn Bewerber ihr vormaliges Amt nach<br />
dem Beamtenstatusgesetz verloren haben,<br />
gibt es keine Rechtfertigung, warum sie<br />
zur unmittelbaren Wie<strong>der</strong>wahl antreten<br />
und das Amt weiter ausüben dürfen.<br />
Verfassungsrechtliche Bedenken gibt<br />
es dagegen nicht. Der Ausschluss <strong>der</strong><br />
Wählbarkeit wird durch das geschützte<br />
Vertrauen <strong>der</strong> Allgemeinheit in die Funktionsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> rechtsstaatlichen Verwaltung<br />
und das Ansehen des Beamtentums<br />
gerechtfertigt. Kommunale Wahlbeamte<br />
unterscheiden sich in ihrer Funktion als<br />
Teil <strong>der</strong> vollziehenden Gewalt nicht von<br />
den Laufbahnbeamten. Die Wahrung <strong>der</strong><br />
Rechtsstaatlichkeit und die Berücksichtigung<br />
des Gemeinwohls sind Leitlinien<br />
je<strong>der</strong> Verwaltung, auch <strong>der</strong> Kommunalverwaltung.<br />
<br />
Klaus Herrmann<br />
KOMMUNALWAHL IN<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Die nächste Kommunalwahl in<br />
Schleswig-Holstein findet am 6. Mai<br />
2018 statt. Diesen Termin hat die<br />
Landesregierung in Kiel Mitte März<br />
festgelegt. Die Landesverbände <strong>der</strong> im<br />
Landtag vertretenen Parteien und die<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> kommunalen<br />
Landesverbände haben gegen den<br />
Termin keine Einwände erhoben.<br />
Die Bürger im nördlichsten Bundesland<br />
werden alle fünf Jahre zu Gemeindeund<br />
Kreiswahlen aufgerufen; die letzten<br />
fanden am 26. Mai 2013 statt. Damals<br />
waren rund 2,35 Millionen Menschen<br />
wahlberechtigt, die Wahlbeteiligung<br />
betrug 46,7 Prozent.<br />
DER AUTOR<br />
Prof. Dr. Klaus Herrmann ist Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />
und Partner <strong>der</strong> Kanzlei Dombert<br />
Rechtsanwälte in Potsdam<br />
(www.dombert.de)<br />
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(Betreff „WAHLEN gewinnen“)<br />
8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
9
Wirtschaft & Finanzen<br />
Finanzierung<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Carry Trade<br />
Vorsicht vor verlockendem Kauf<br />
Viele Kommunen stehen bekanntermaßen finanziell mit dem Rücken zur Wand.<br />
In dieser Situation scheint <strong>der</strong> Kauf von Schuldscheindarlehen verlockend,<br />
um mit Zinseinnahmen die Kassenlage aufzubessern. Doch dieser Carry Trade<br />
ist riskant. Wenn es Ausfälle gibt, haften die Kommunen alleine.<br />
Immer mehr Städte kaufen am laufenden<br />
Band Schuldscheindarlehen in Millionenhöhe.<br />
Warum machen sie das,<br />
obwohl sie hoch verschuldet sind? Die<br />
Antwort klingt erst einmal wenig logisch:<br />
Gerade, weil sie hohe Schulden haben. Sie<br />
wollen damit ihre Finanzen aufbessern.<br />
Bei ihren Hausbanken nehmen diese Kommunen<br />
günstige Kredite auf. Öffentliche<br />
Schuldner erfreuen sich einer<br />
guten Bonität und damit vergleichsweise<br />
niedriger Zinsen.<br />
Zudem erhalten Kommunen<br />
relativ einfach Kredite.<br />
Mit dem Geld aus den Krediten<br />
kaufen diese Kommunen<br />
nun Schuldscheindarlehen.<br />
Die Zinsen,<br />
die sie auf die Schuldscheindarlehen<br />
erhalten,<br />
sind höher als die<br />
Kreditzinsen, welche<br />
die Kommune an ihre<br />
Hausbank zahlen muss.<br />
Dieser Carry Trade ist allerdings<br />
nicht ohne Risiko für die Kommunen.<br />
Denn die Schuldner,<br />
denen die Kommunen ihr<br />
selbst nur geliehenes Geld<br />
weiter verleihen, haben ein<br />
Ausfallrisiko.<br />
Die Schuldner, die sich<br />
in Form von Schuldscheindarlehen<br />
Geld bei<br />
den Kommunen leihen,<br />
sind Unternehmen, die<br />
sich dadurch günstiger<br />
finanzieren als über<br />
einen Kredit.<br />
Doch wie kommen<br />
die Kommunen<br />
überhaupt auf diese<br />
Idee? Durch (Investment-)Banker<br />
und Finanzvermittler.<br />
Denn diese verdienen an <strong>der</strong> Vermittlung<br />
<strong>der</strong> Schuldscheindarlehen sehr<br />
gut. Bei jedem Trade fällt eine ordentliche<br />
Spanne (Spread) für die vermittelnde<br />
Bank, den Broker o<strong>der</strong> die Kette an Vermittlern<br />
ab. Risikolos versteht sich.<br />
Münzstapel: Die finanzielle Not<br />
vieler Kommunen birgt<br />
eine gewisse Anfälligkeit für<br />
Versprechungen über schnelle<br />
Extraeinnahmen. Doch <strong>der</strong><br />
Kauf von Schuldscheindarlehen<br />
ist riskant.<br />
Die Vermittlung von Schuldscheindarlehen<br />
ist für Banken in mehrerlei Hinsicht<br />
attraktiv. Sie müssen selbst keinen Kredit<br />
vergeben. Denn eine Kreditvergabe kostet<br />
Eigenkapital und birgt Risiken. Durch die<br />
Vermittlung des Schuldscheindarlehens<br />
erfüllt die Bank trotzdem das Bedürfnis<br />
von Unternehmen nach frischem Geld. Die<br />
Bank bindet einen Kunden an sich, den sie<br />
möglicherweise zuvor nicht hatte, und sie<br />
verdient sehr viel Geld schlicht dadurch,<br />
dass sie mehrere Basispunkte des Zinses<br />
Foto: Schauer/Fotolia<br />
als Marge o<strong>der</strong> Gebühr einbehält. Broker<br />
und Finanzvermittler lockt die lukrative<br />
Marge an.<br />
Ein Schuldscheindarlehen ähnelt einem<br />
Kredit sehr. Es handelt sich nicht um ein<br />
Wertpapier, son<strong>der</strong>n um eine Schuld nach<br />
dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Entsprechend<br />
gibt es keine formalen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
zur Dokumentation, keine Informationspflichten<br />
des Emittenten, keine<br />
Prospektpflicht und auch sonst keine Vorgaben,<br />
wie sie etwa für Anleihen gelten. In<br />
<strong>der</strong> Praxis erhält <strong>der</strong> Gläubiger im Gegenzug<br />
für sein Geld – oft mehrere Millionen<br />
Euro – ein ziemlich kurzes Schreiben, in<br />
dem nicht viel mehr als die Eckdaten <strong>der</strong><br />
Geldleihe festgehalten sind.<br />
Banken führen bei je<strong>der</strong> Kreditvergabe<br />
weitreichende Überprüfungen durch. Sie<br />
beschäftigen nicht umsonst riesige Abteilungen,<br />
die sich mit nichts an<strong>der</strong>em<br />
befassen. Denn das Kreditgeschäft birgt<br />
große Risiken. Selbst Kredite, die zuvor<br />
eingehend geprüft wurden, können notleidend<br />
werden und ausfallen. Dafür hält<br />
jede Bank Reserven vor.<br />
PRÜFUNG BRAUCHT ERFAHRUNG<br />
Doch wie sieht die Due Diligence (Risikoprüfung)<br />
bei den Kommunen aus, die sich<br />
auf diesen Carry Trade einlassen? Haben<br />
sie die nötige Expertise, die Zeit und die<br />
Erfahrung, ganz zu schweigen von den<br />
Werkzeugen, die helfen, den Schuldner<br />
und sein Kreditansuchen risikomäßig zu<br />
beurteilen und vor allem auch zu bewerten?<br />
Je höher das Risiko, desto höher muss<br />
<strong>der</strong> Risikoaufschlag und damit <strong>der</strong> Zins<br />
ausfallen. O<strong>der</strong> vertrauen die Kämmerer<br />
ihren Bankern und Finanzvermittlern in<br />
dieser Hinsicht blind? Vertrauen sie darauf,<br />
dass <strong>der</strong> Banker sich Gedanken gemacht<br />
hat und <strong>der</strong> Zins auf das Schuldscheindarlehen<br />
schon okay sein wird?<br />
Ein wenig erinnert die Situation an die<br />
Zeit <strong>der</strong> Zinsswaps, die vielen Kommunen<br />
vor gut zehn Jahren von ihren Bankern<br />
nicht zur Absicherung, son<strong>der</strong>n als sogenannte<br />
„Zinsvergünstigungsstrategien“<br />
schmackhaft gemacht wurden. Auch damals<br />
kontaktierten die Banker und Broker<br />
massenweise Kämmerer, zeigten diesen<br />
bunte Präsentationen, erfolgversprechende<br />
Charts und redeten klug daher. Es<br />
wurde zum Essen eingeladen, und selbst<br />
internationale Investmentbanken gaben<br />
sich in ihren schicken Anzügen in deutschen<br />
Rathäusern die Klinke in die Hand.<br />
Die großen Zeiten <strong>der</strong> Zinsswaps sind<br />
heute vorbei. Geblieben ist weiterhin die<br />
finanzielle Not vieler Städte und Gemeinden.<br />
Und damit eine gewisse Anfälligkeit<br />
für schöne Versprechungen, wie man<br />
schnell, einfach und kostenlos zu einer<br />
kleinen Extraeinnahme kommen kann.<br />
Der Carry Trade ist aber alles an<strong>der</strong>e<br />
als risikolos. Solange es keine Ausfälle bei<br />
den Schuldscheindarlehen gibt, läuft dieses<br />
Zinsspiel weiter. Die ersten, schönen<br />
Zinseinnahmen, die netto Geld in die leere<br />
Kasse spülen, motivieren zu weiteren Geschäften.<br />
Was aber, wenn die ersten Ausfälle<br />
kommen? Ein Spiel mit dem Feuer!<br />
Den Gewinn teilen die Kommunen mit<br />
den Banken und Brokern. Das Risiko tragen<br />
die Kommunen alleine. Martina Bahl<br />
KOMMUNALE FINANZEN 2016<br />
Die Kern- und Extrahaushalte <strong>der</strong><br />
Gemeinden und Gemeindeverbände<br />
in Deutschland (ohne Stadtstaaten)<br />
wiesen im Jahr 2016 einen Überschuss<br />
in Höhe von rund 5,4 Milliarden Euro<br />
aus. Nach Angaben des Statistischen<br />
Bundesamts war dieser Überschuss laut<br />
vierteljährlicher Kassenstatistik um 2,2<br />
Milliarden Euro höher als im Vorjahr.<br />
Die Kommunen verzeichneten im Jahr<br />
2016 einen deutlichen Zuwachs <strong>der</strong><br />
Einnahmen um sieben Prozent auf<br />
247,1 Milliarden Euro. Die positive Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Steuereinnahmen mit plus<br />
5,8 Prozent auf 89,8 Milliarden Euro<br />
führen die Statistiker auf den Anstieg<br />
<strong>der</strong> Gewerbesteuereinnahmen (netto)<br />
um 9,7 Prozent auf 38,3 Milliarden Euro<br />
zurück. Die günstigen Verhältnisse am<br />
Kreditmarkt ermöglichten den Kommunen<br />
eine Reduktion <strong>der</strong> Zinsausgaben<br />
um 9,6 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro.<br />
DIE AUTORIN<br />
Martina Bahl ist Geschäftsführerin des<br />
Beratungsunternehmens Bahl Consult<br />
in Kaarst<br />
(martina.bahl@bahlconsult.com)<br />
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11
Finanzierung<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Foto: Wohlrab/Fotolia<br />
von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Gründung ist die öffentliche<br />
Verwaltung bei <strong>der</strong> Auswahl des privaten<br />
Partners nicht frei. Zwar gibt es <strong>der</strong>zeit<br />
kein spezifisches Regelwerk für die Gründung<br />
einer IÖPP. Unterliegt jedoch die zu<br />
übertragende Aufgabe dem Anwendungsbereich<br />
beson<strong>der</strong>er Verfahrensvorschriften<br />
wie etwa dem Vergaberecht, so hat sich<br />
auch das Verfahren für die Auswahl des<br />
Partners hiernach zu richten.<br />
Aber auch außerhalb beson<strong>der</strong>er Verfahrensvorschriften<br />
hat die öffentliche Verwaltung<br />
im Bereich <strong>der</strong> öffentlichen Aufträge<br />
den Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
und dessen Ausprägungen wie das Verbot<br />
<strong>der</strong> Diskriminierung und das Transparenzgebot<br />
zu beachten. Für ein faires Auswahlverfahren<br />
sind geeignete Eignungs- und<br />
Zuschlagskriterien aufzustellen und den<br />
Bewerbern mitzuteilen. Grundlage von<br />
Verfahren und Auswahlentscheidung sind<br />
ausschließlich diese Kriterien.<br />
Dabei ist zu beachten, dass <strong>der</strong> öffentliche<br />
Auftraggeber sowohl einen privaten<br />
Partner (Gesellschafterstellung) als auch<br />
den öffentlichen Auftrag (z. B. Dienstleistung)<br />
auszuschreiben hat. Nach Auffassung<br />
<strong>der</strong> Kommission ist aber keine doppelte<br />
Ausschreibung erfor<strong>der</strong>lich. Eine Verbindung<br />
<strong>der</strong> Auswahlverfahren kann etwa<br />
dadurch geschehen, dass <strong>der</strong> private Partner<br />
durch ein Verfahren ausgewählt wird,<br />
dessen Gegenstand sowohl <strong>der</strong> öffentliche<br />
Auftrag wie auch <strong>der</strong> Beitrag des privaten<br />
Partners zu dessen Erfüllung ist.<br />
FAIRE GESTALTUNG DER KOOPERATION<br />
Selbstverständlich muss das Vertragswerk<br />
einer IÖPP auf die gemeinsame Gesellschaft<br />
und <strong>der</strong>en Tätigkeit zugeschnitten<br />
sein. Aber auch die Kommission stellt<br />
einige Anfor<strong>der</strong>ungen. So ist festzulegen,<br />
was zu geschehen hat, wenn das gemeinsame<br />
Unternehmen zukünftig keine<br />
öffentlichen Aufträge erhält o<strong>der</strong> erteilte<br />
Aufträge nicht verlängert werden. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Gesellschaftsvertrag ist daher<br />
so zu formulieren, dass ein zukünftiger<br />
Wechsel des privaten Partners möglich ist.<br />
Es gilt zu verhin<strong>der</strong>n, dass über eine<br />
gesellschaftsrechtliche Beteiligung für den<br />
privaten Partner ein Ewigkeitsrecht für die<br />
Erbringung des Auftrags entsteht. Zudem<br />
darf eine IÖPP grundsätzlich nur innerhalb<br />
<strong>der</strong> Grenzen ihres ursprünglichen<br />
Gegenstands, das heißt des Auftrags, tätig<br />
werden. Jede darüber hinausgehende Betätigung<br />
kann grundsätzlich nicht ohne ein<br />
weiteres Verfahren erfolgen.<br />
Der öffentliche Auftraggeber hat bei <strong>der</strong><br />
Erstellung <strong>der</strong> Kriterien und <strong>der</strong> Vertragsentwürfe<br />
für eine gemeinsame Gesellschaft<br />
zudem die Vorgaben <strong>der</strong> für ihn einschlägigen<br />
öffentlich-rechtlichen Regelungen,<br />
beispielsweise <strong>der</strong> Gemeindeordnung,<br />
zu beachten. Es empfiehlt sich daher, die<br />
Verträge frühzeitig mit <strong>der</strong> Rechtsaufsicht<br />
abzustimmen.<br />
Wie jede wirtschaftliche Betätigung<br />
birgt auch die Beteiligung an einer IÖPP<br />
Risiken. Die Risiken sind abhängig von <strong>der</strong><br />
Tätigkeit und dem Geschäftsmodell. Die<br />
Risiken sind zu analysieren und bei <strong>der</strong><br />
Erstellung <strong>der</strong> Kriterien und <strong>der</strong> Verträge<br />
zu berücksichtigen. Es ist möglich, Risiken<br />
auf den privaten Partner zu übertragen, da<br />
dieser oft besser in <strong>der</strong> Lage ist, diese zu<br />
beherrschen. Zu beachten ist dabei jedoch,<br />
dass eine langfristig angelegte Kooperation<br />
nur Erfolg haben kann, wenn die Kooperation<br />
fair ausgestaltet ist.<br />
Oliver K. Eifertinger / Matthias Brugger<br />
Fernwärmeleitungen: Das<br />
Konstrukt <strong>der</strong> IÖPP ist geeignet,<br />
um öffentlichen Auftraggebern<br />
und insbeson<strong>der</strong>e<br />
Kommunen die Aufnahme<br />
einer wirtschaftlichen Betätigung<br />
zu ermöglichen.<br />
Institutionalisierte Öffentlich-Private Partnerschaft<br />
Einstieg ins Geschäft<br />
PRESTIGE MODULBAU FÜR KOMMUNEN<br />
Nominiert...<br />
DIE AUTOREN<br />
Oliver K. Eifertinger ist als Rechtsanwalt<br />
und Steuerberater Partner bei Becker,<br />
Büttner, Held in München<br />
(eifertinger@bbh-online.de)<br />
Matthias Brugger ist Rechtsanwalt bei<br />
diesem Unternehmen<br />
Im Rahmen einer Institutionalisierten Öffentlich-Privaten Partnerschaft können<br />
Kommunen sich wirtschaftlich betätigen. Zugleich können sie mit <strong>der</strong> Unterstützung<br />
des privaten Partners Know-how aufbauen. Das Vertragswerk muss auf<br />
die gemeinsame Gesellschaft und <strong>der</strong>en Tätigkeit genau zugeschnitten sein.<br />
Im Bereich des Netzbetriebs <strong>der</strong> örtlichen<br />
Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetze<br />
und in an<strong>der</strong>en Bereichen<br />
<strong>der</strong> kommunalen Infrastruktur wie zum<br />
Beispiel <strong>der</strong> Fernwärmeversorgung liest<br />
man immer wie<strong>der</strong> den Begriff <strong>der</strong> Institutionalisierten<br />
Öffentlich-Privaten Partnerschaft<br />
(IÖPP). Sie ist oft <strong>der</strong> erste Schritt<br />
eines öffentlichen Auftraggebers und insbeson<strong>der</strong>e<br />
einer Kommune zum Einstieg in<br />
eine wirtschaftliche Betätigung.<br />
Die Europäische Kommission versteht<br />
unter dem Begriff <strong>der</strong> IÖPP eine Zusammenarbeit<br />
zwischen öffentlichen und<br />
privaten Beteiligten, bei <strong>der</strong> gemischtwirtschaftliche<br />
Unternehmen gegründet<br />
werden, um öffentliche Aufträge durchzuführen.<br />
Der private Partner wird hierbei<br />
nicht nur als reiner Kapitalgeber benötigt,<br />
son<strong>der</strong>n aufgrund seines Know-hows in<br />
die Ausführung <strong>der</strong> auf das gemeinsame<br />
Unternehmen übertragenen Aufgaben eingebunden.<br />
Der übliche Weg besteht in <strong>der</strong> gemeinsamen<br />
Gründung eines Unternehmens.<br />
Möglich ist aber auch die nachträgliche Beteiligung<br />
eines privaten Partners an einem<br />
bestehenden Unternehmen. Unabhängig<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
13
Wirtschaft & Finanzen<br />
Wirtschaftsfaktor Tourismus<br />
Der Rubel rollt im Urlaub<br />
Wie viele Besucher kommen in eine Kommune und was bringen sie monetär?<br />
Nur individuelle regionalökonomische Analysen, in welchen <strong>der</strong> Tourismus in<br />
seiner Umsatz- und Einkommenswirkung betrachtet wird, bieten die Grundlage<br />
belastbarer Aussagen zum Stellenwert des Tourismus.<br />
Tourismus ist eine typische Querschnittsbranche,<br />
in <strong>der</strong> viele Gewerbe<br />
mitmischen. Als einziges<br />
Segment wird <strong>der</strong> klassische Übernachtungstourismus<br />
in gewerblichen Beherbergungsbetrieben<br />
statistisch erfasst.<br />
Zum Tourismus zählt auch <strong>der</strong> sogenannte<br />
Graue Beherbergungsmarkt. Darunter werden<br />
Camping- und Wohnmobiltourismus,<br />
Übernachtungen in Privatquartieren o<strong>der</strong><br />
Freizeitwohnungen sowie Besuche von<br />
Verwandten, Bekannten und Freunden gefasst.<br />
Das quantitativ wichtigste Segment<br />
ist meist <strong>der</strong> Tagestourismus. Deutschlandweit<br />
generiert er rund sieben Mal mehr<br />
Aufenthaltstage als <strong>der</strong> statistisch erfasste<br />
Übernachtungsmarkt.<br />
Alles bereit für den zahlenden Gast: Tourismus<br />
ist für viele Kommunen ein elementarer<br />
Standortfaktor. In einer Wirtschaftlichkeitsanalyse<br />
lässt sich darstellen, wer<br />
tatsächlich von den Urlaubern profitiert.<br />
Gesundheit & Tourismus<br />
Gerade während des Urlaubes o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
Ausübung von Freizeitaktivitäten wird nur<br />
selten gespart. Vielerorts werden jedoch<br />
nur die Inhaber <strong>der</strong> Beherbergungsbetriebe<br />
und die Gastronomen zu den Profiteuren<br />
des Tourismus gezählt. Neben dem<br />
Gastgewerbe (Beherbergung- und Gastronomie)<br />
profitieren vor Ort aber auch <strong>der</strong><br />
Einzelhandel (Einkauf von Lebensmitteln<br />
und sonstiger Waren) und an<strong>der</strong>e Dienstleistungsbranchen<br />
(Unterhaltung/Freizeit/Sport,<br />
lokale Transportunternehmen<br />
sowie sonstige Dienstleister).<br />
Die Generierung von Einkommen ist<br />
neben <strong>der</strong> Erzielung von Umsätzen ein<br />
wichtiges Ziel im regionalökonomischen<br />
Handlungsfeld. Im Mittelpunkt touristischer<br />
Wertschöpfungsanalysen steht deshalb<br />
die Bestimmung des Bruttoumsatzanteils,<br />
<strong>der</strong> zu Einkommen wird. Aus den<br />
Bruttoumsätzen aus dem Tourismus in<br />
einer Kommune werden hierfür die enthaltenen<br />
Mehrwertsteueranteile herausgerechnet.<br />
Die verbleibenden Nettoumsätze<br />
werden anhand branchenspezifischer Kostenstrukturen<br />
in direkte Einkommenswirkung<br />
(Löhne, Gehälter und Gewinne) und<br />
Vorleistungsbezüge aufgeteilt.<br />
So führen hohe <strong>Ausgabe</strong>n in <strong>der</strong> Vermietung<br />
von Ferienwohnungen beispielsweise<br />
zu hohen Wertschöpfungsanteilen,<br />
während hohe Anteile von Einzelhandelsausgaben<br />
eher niedrige Wertschöpfungsanteile<br />
beinhalten. Auch die für die<br />
Bereitstellung touristischer Produkte und<br />
Dienstleistungen erfor<strong>der</strong>lichen Vorleistungsbezüge<br />
führen zu Wertschöpfung bei<br />
den Vorleistungslieferanten. Daher profitieren<br />
Bäcker, Metzger, Energieversorger,<br />
Handwerker und viele an<strong>der</strong>e Gewerke<br />
ebenfalls von den Gästen.<br />
Der Tourismus generiert nicht nur Umsätze,<br />
er schafft auch lokale Arbeitsplätze.<br />
Über seinen Anteil an <strong>der</strong> Einkommensentstehung<br />
lässt sich <strong>der</strong> von ihm ausgehende<br />
Beschäftigungseffekt grob quantifizieren.<br />
Neben den touristischen Leistungsträgern<br />
vor Ort profitiert auch die Kommune<br />
direkt durch das<br />
tourismus-<br />
generierte Steueraufkommen. In erster<br />
Linie sind dies Gemeinschaftssteuern wie<br />
die Mehrwert- o<strong>der</strong> Einkommensteuer, die<br />
dem Bund zufließen und über den vertikalen<br />
Finanzausgleich auf Bund, Län<strong>der</strong> und<br />
Kommunen verteilt werden.<br />
Der Großteil <strong>der</strong> touristischen Produkte<br />
und Dienstleistungen unterliegt <strong>der</strong> Mehrwertsteuer.<br />
Unternehmen führen für ihre<br />
Umsätze aus dem Tourismus jedoch nur<br />
den Umsatzanteil an den Fiskus ab, <strong>der</strong><br />
um die in den Vorleistungsbezügen enthaltenen<br />
Vorsteuern bereinigt wurde. Dieser<br />
Nettosteuerzufluss lässt sich über die individuelle<br />
Zusammensetzung des Steueraufkommens<br />
und die in den Unternehmen<br />
anzuwendenden Kostenstrukturen quantifizieren.<br />
Auf die direkten und indirekten<br />
Einkommen, die aus dem Tourismus resultieren,<br />
ist von den Einkommensbeziehern<br />
Einkommensteuer zu entrichten.<br />
WERTSCHÖPFUNGSFAKTOR STEUERN<br />
Durch Grundsteuer, Gewerbesteuer,<br />
Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe (Gast)<br />
und Tourismusabgabe (Gewerbe) erzeugt<br />
<strong>der</strong> Tourismus zusätzliche Kommunaleinnahmen,<br />
<strong>der</strong>en Quantifizierung nur über<br />
spezifische Analysen <strong>der</strong> Kommunalhaushalte<br />
möglich ist. Der Aufwand lohnt sich:<br />
Wertschöpfungsanalysen zeigen, dass <strong>der</strong><br />
Betrag, den Kommunen in Form von Zuführungen<br />
zum Kommunalhaushalt aus<br />
Mehrwert- und Einkommensteuer sowie<br />
touristisch bedingtem Gewerbesteueraufkommen<br />
einnehmen, die finanziellen<br />
Aufwendungen für den Tourismus zumeist<br />
übersteigen. Die Einnahmen erreichen je<br />
nach Kommune eine Größenordnung von<br />
unter einem Prozent bis weit über drei<br />
Prozent <strong>der</strong> jeweils dort erwirtschafteten<br />
touristischen Nettoumsätze.<br />
Moritz Sporer / Manfred Zeiner<br />
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Wirtschaft & Finanzen<br />
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Moritz Sporer ist Consultant, Dr. Manfred Zeiner<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
15
Wirtschaft & Finanzen<br />
Gesundheit & Tourismus<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
NATUR DIENT DER GESUNDHEIT<br />
Ein naturnahes Landschaftsbild kann<br />
das menschliche Wohlbefinden dreifach<br />
positiv beeinflussen: kurzfristige Erholung<br />
von Stress, schnellere körperliche<br />
Erholung und langfristig eine Verbesserung<br />
<strong>der</strong> allgemeinen Gesundheit. Der<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>nde Einfluss von Natur<br />
und Landschaften wächst in Abhängigkeit<br />
von <strong>der</strong> Größe des „Objekts im<br />
Raum“. Er reicht von <strong>der</strong> Zimmerpflanze<br />
im unmittelbaren Wohn- und Arbeitsbereich<br />
über die Gartenarbeit bis zu städtischen<br />
Parks und Wäl<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> auch<br />
Sportstätten. In <strong>der</strong> räumlich erweiterten<br />
Perspektive dient das Aufsuchen von<br />
Naherholungsgebieten, von entfernteren<br />
Schutzgebieten o<strong>der</strong> nahezu unberührter<br />
Natur immer auch <strong>der</strong> Erholung und<br />
damit <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />
DER AUTOR<br />
Waldspaziergang:<br />
Schöne Natur, aber<br />
auch Park- und<br />
Garten anlagen und<br />
bereits einzelne<br />
Bäume können einen<br />
Beitrag zur Erhaltung<br />
menschlicher<br />
Gesundheit leisten.<br />
Therapeutische Landschaften<br />
Aufatmen in <strong>der</strong> Natur<br />
Foto: Eyetronic/Fotolia<br />
Nutzen-Abwägungen und Zielkonflikte in<br />
den Fokus <strong>der</strong> Umweltschutzdebatte.<br />
Zu den Leistungen des Ökosystems<br />
gehört ein positiver Einfluss auf das<br />
menschliche Wohlbefinden; einerseits direkt<br />
über das Bereitstellen von Ressourcen<br />
wie Trinkwasser o<strong>der</strong> das Potenzial zum<br />
Anbau von Nahrungsmitteln, an<strong>der</strong>erseits<br />
indirekt über Emotionen o<strong>der</strong> spirituelle<br />
Werte. Schöne Naturlandschaften, aber<br />
auch Park- und Gartenanlagen können<br />
einen nennenswerten Beitrag zur Erhaltung<br />
menschlicher Gesundheit leisten,<br />
die Erholung för<strong>der</strong>n und gleichzeitig<br />
eine schnellere Genesung bewirken. In<br />
diesem Sinn ist die Landschaft eine Gesundheitsressource.<br />
Sie kann helfen, das<br />
menschliche Wohlbefinden zu steigern<br />
und Gesundheit zu erhalten. „Landschaft“<br />
kann die Erholung von Stress und geistiger<br />
Ermüdung för<strong>der</strong>n, positive Emotionen<br />
auslösen und verstärken, zu körperlicher<br />
Bewegung anregen und soziale Begegnungen<br />
ermöglichen.<br />
Das ist <strong>der</strong> Kerngedanke des Konzepts<br />
<strong>der</strong> Therapeutischen Landschaften. Es fokussiert<br />
auf heilsame Orte, ist aber nicht<br />
auf schöne Naturräume beschränkt. Allein<br />
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das Betrachten naturnaher Gemälde o<strong>der</strong><br />
Fotografien kann zum Stressabbau führen.<br />
Bereits kleine Grünanlagen und einzelne<br />
Bäume o<strong>der</strong> Sträucher können die Zufriedenheit<br />
und Vitalität steigern. Zahlreiche<br />
umweltpsychologische Studien, teilweise<br />
unter Laborbedingungen, belegen die positive<br />
Wirkung einer naturnahen Umgebung<br />
auf die Konzentrationsfähigkeit, auf Stimmungen<br />
sowie die geistige und motorische<br />
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Wäl<strong>der</strong>n kommt eine beson<strong>der</strong>s wichtige<br />
Funktion in <strong>der</strong> Erholungsför<strong>der</strong>ung zu.<br />
Die positiven Wirkungen, die von ihnen<br />
ausgehen, sind beispielsweise Stressabbau.<br />
Zudem können sie identitätsstiftend<br />
wirken; Wäl<strong>der</strong> können ein Heimatgefühl<br />
erzeugen. Daneben dämpfen Wäl<strong>der</strong> den<br />
Lärm und zeichnen sich durch eine höhere<br />
Luftqualität aus. Nicht zuletzt ist <strong>der</strong><br />
Waldbesuch unentgeltlich und kann damit<br />
einer indirekten Gesundheitsför<strong>der</strong>ung beson<strong>der</strong>s<br />
auch sozial schwacher Gruppen<br />
entgegenkommen.<br />
Mobile Räume mieten.<br />
www.container.de<br />
Zahleiche Belege lassen sich aus <strong>der</strong><br />
Fachliteratur anfügen, die verdeutlichen,<br />
welche großen, auch gesundheitsökonomischen<br />
Vorteile sich aus <strong>der</strong> Natur für<br />
den Menschen ableiten lassen. Im Gegensatz<br />
zu medikamentöser Behandlung sind<br />
die positiven Effekte <strong>der</strong> Therapeutischen<br />
Landschaften praktisch nebenwirkungsfrei<br />
immer wirksam und überall verfügbar.<br />
Darüber hinaus gibt es weitere, konkret<br />
messbare ökonomische Vorteile einer<br />
schönen Landschaft beispielsweise<br />
durch den Tourismus o<strong>der</strong> auf dem Immobilienmarkt.<br />
Für den Gesundheitstourismus<br />
ist neben dem Bereitstellen von<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>nden Einrichtungen<br />
wie etwa Kneipp anlagen ein attraktives<br />
Landschaftsbild und daran gekoppelt eine<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>nde Umgebung wichtig.<br />
Auf <strong>der</strong> Basis des Konzeptes <strong>der</strong> Therapeutischen<br />
Landschaften lasst sich jede<br />
Form von Naturtourismus als eine Art des<br />
gesundheitsorientierten Tourismus ansprechen.<br />
Diese Verbindung von Natur und<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung bekommt in einer<br />
alternden Gesellschaft eine zunehmende<br />
Bedeutung und sollte verstärkt wahrgenommen<br />
werden. Joachim Rathmann<br />
Flexibler<br />
Stadtraum<br />
Dr. Joachim Rathmann ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Lehrstuhl für<br />
Geografie und Regionalforschung <strong>der</strong><br />
Julius-Maximilians-Universität Würzburg<br />
(joachim.rathmann@uni-wuerzburg.de)<br />
Naturnahe Landschaften können einen positiven Einfluss auf das menschliche<br />
Wohlbefinden ausüben, Stressabbau beför<strong>der</strong>n und eine schnellere Genesung<br />
bewirken. Diese Funktionen sind für Einrichtungen des Gesundheitstourismus<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig, entfalten ihre Wirkung aber auch im Alltag.<br />
Der Natur- und Landschaftsschutz<br />
muss sich einem permanenten<br />
Rechtfertigungsdruck stellen.<br />
Während vor wenigen Jahrzehnten, mit<br />
dem Bewusstwerden einer letztlich existenzbedrohenden<br />
Naturzerstörung, zahlreiche<br />
Argumente für einen umfassenden<br />
Naturschutz in die Diskussion eingebracht<br />
wurden, wird heute immer deutlicher erkennbar,<br />
dass gut gemeinte Naturschutzansätze<br />
oftmals gegenteilige Effekte haben.<br />
Aktuell drängen verstärkt Kosten-<br />
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Full Service –<br />
von <strong>der</strong> Planung<br />
bis zur Montage<br />
vor Ort<br />
16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
17
Wirtschaft & Finanzen Gesundheit & Tourismus NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Tourismusentwicklung<br />
E-Fahrrad-Ladestationen<br />
Smart informiert<br />
Rast mit Mehrwert<br />
TIPPS FÜR KOMMUNEN<br />
Die Digitalisierung hat auch den Tourismus<br />
kleiner Kommunen und Regionen<br />
erreicht. Durch die Vernetzung von Sehenswürdigkeiten<br />
und Informationen auf<br />
maßgeschnei<strong>der</strong>ten Themenplattformen<br />
im Internet können Gemeinden und<br />
Tourismusanbieter sich ihren Besuchern<br />
und Kunden zeitgemäß präsentieren.<br />
Worauf müssen Kommunen, die ein<br />
solches Portal kaufen o<strong>der</strong> nutzen<br />
wollen, beson<strong>der</strong>s achten? Antworten<br />
auf diese und weitere Fragen rund um<br />
die digitale Aufbereitung touristischer<br />
Angebote bietet <strong>der</strong> Beitrag von Bernd<br />
Schilbach auf unserem Serviceportal<br />
www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Wirtschaft & Finanzen:<br />
„Urlaubstipps auf Abruf“. Dort ist auch<br />
die Langfassung des hier abgedruckten<br />
Beitrags zu lesen.<br />
DER AUTOR<br />
Bernd Schilbach ist Geschäftsführer<br />
des Softwareunternehmens Denkende<br />
Portale in Plauen<br />
(www.denkende-portale.de)<br />
Sehenswürdigkeit Burg<br />
Auerbach im Vogtland:<br />
Mit regionalen Tourismusportalen<br />
können Kommunen<br />
Besucher ansprechen,<br />
die Wert legen auf digital<br />
abrufbare und vernetzte<br />
Informationen.<br />
18<br />
Mit vernetzten Tourismus- und Informationsangeboten gelingt es auch kleinen<br />
Kommunen, Besucher zeitgemäß auf ihre Sehenswürdigkeiten und Vorzüge<br />
aufmerksam zu machen. Der Bedarf dafür ist gegeben.<br />
Die Digitalisierung hält auch in die<br />
Tourismusbranche unaufhaltsam<br />
Einzug. Sich im Dschungel <strong>der</strong> Angebote<br />
zurechtzufinden, ist einerseits für<br />
Touristen schwierig. An<strong>der</strong>erseits tun sich<br />
mitunter auch die Anbieter in <strong>der</strong> Branche<br />
selbst wie auch kleine Kommunen schwer<br />
auf <strong>der</strong> Suche nach Ideen und Angeboten,<br />
um für Reisende attraktiv zu sein. Die<br />
touristische Dienstleistung scheint ohne<br />
Vernetzung nur wenig Erfolgsaussichten<br />
zu haben. Zugleich kann dies die große<br />
Chance für touristische „No-Names“ sein.<br />
Rund um den Buchungsprozess hat sich<br />
ein energischer Wettbewerb aufgebaut.<br />
Weniger Beachtung findet indes die eigentlich<br />
viel wichtigere Frage, wie die Touristen<br />
dann vor Ort unterstützt werden im<br />
Bemühen um einen gelungenen Urlaub.<br />
Welche Möglichkeiten hat ein Tourist, <strong>der</strong><br />
zum Beispiel im Musikwinkel im Vogtland<br />
o<strong>der</strong> in Kühlungsborn an <strong>der</strong> Ostsee zwei<br />
erholsame Wochen verbringen möchte?<br />
Eine lokale Touristeninformation ist<br />
längst nicht (mehr) in je<strong>der</strong> Region zu<br />
finden und häufig nur zu bestimmten<br />
Zeiten o<strong>der</strong> sogar nur an ausgewählten<br />
Tagen geöffnet. Die klassische Prospektecke<br />
im Hotel o<strong>der</strong> papierhaftes<br />
Kartenmaterial erscheint<br />
vielen Touristen im digitalen<br />
Zeitalter als nicht mehr zeitgemäß.<br />
Diese greifen stattdessen<br />
zu ihrem Smartphone und<br />
versuchen über die Webseiten<br />
<strong>der</strong> Stadt und <strong>der</strong> Region beziehungsweise<br />
über gängige Suchmaschinen<br />
an interessante Ausflugsziele zu gelangen.<br />
Die Erwartung des mo<strong>der</strong>nen Touristen an<br />
eine digitale Begleitung seines Urlaubs –<br />
angefangen von <strong>der</strong> Buchung bis zum Ratgeber,<br />
Wegweiser und Informationsgeber<br />
vor Ort – bedeutet Herausfor<strong>der</strong>ung und<br />
Chance zugleich.<br />
Es gilt, Sehenswürdigkeiten zu erschließen<br />
und zu vermarkten o<strong>der</strong> auch Radund<br />
Wan<strong>der</strong>wege anzulegen und zu unterhalten.<br />
Mit dem Ziel, Gästen je<strong>der</strong>zeit aktuelle<br />
Informationen anzubieten, ist auch<br />
wichtig, die Verän<strong>der</strong>ungen des regionalen<br />
Angebots an Dienstleistern und touristischen<br />
Unternehmen im Auge zu behalten.<br />
Gerade in abgelegenen Urlaubsorten<br />
fehlt aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Besucher eine<br />
Plattform, die touristisch interessante<br />
Punkte miteinan<strong>der</strong> verknüpft und Tipps<br />
für weitere Ausflüge gibt. Nur wenige<br />
Unternehmen, wie zum Beispiel das Softwareunternehmen<br />
Denkende Portale mit<br />
seinem digitalen „Reiseführer für die Hosentasche“,<br />
wagen sich in diese Nische.<br />
Virtuelle Stadtrundgänge führen Touristen<br />
via Smartphone zu Sehenswürdigkeiten<br />
und Attraktionen, die überregional<br />
mit über 1000 weiteren Städten<br />
und Regionen vernetzt sind.<br />
Optional unterstützt durch am<br />
Objekt angebrachte QR-Code-<br />
Tafeln wird <strong>der</strong> Einstieg in die<br />
Führung via Smartphone denkbar<br />
einfach. Imagefilme, Audio-<br />
Guides und Schnitzeljagden,<br />
Quizspiele o<strong>der</strong> elektronische<br />
Wan<strong>der</strong>-Stempelhefte runden<br />
das digital unterstützte Reiseerlebnis<br />
ab. Bernd Schilbach<br />
Foto: Animaflora/Fotolia<br />
Foto: Brainlight<br />
Natururlaub liegt im Trend, ebenso<br />
das E-Fahrrad. Was liegt näher, als<br />
Touristen entlang von Radwegen<br />
Rastplätze mit Auflademöglichkeiten<br />
zu bieten – solarbetrieben und damit<br />
netzunabhängig.<br />
Die von <strong>der</strong> Firma Solartechnik<br />
Brinkmeier aus Weinheim neu<br />
entwickelten „RaTaSol“-Solartankstellen<br />
tragen dem Trend zur Nutzung von<br />
E-Fahrrä<strong>der</strong>n im Urlaub Rechnung und<br />
bieten den Radfahrern die Möglichkeit,<br />
bei <strong>der</strong> Rast direkt am Radweg den Fahrradakku<br />
aufzuladen. Die Schutzhütten mit<br />
Entspannt im Büro<br />
Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
(BGM) geht es nicht nur um Vermeidung<br />
von Risiken und Belastungen im Rahmen<br />
von Prävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung,<br />
son<strong>der</strong>n auch um Potenzialentwicklung,<br />
Motivation und Vertrauensbildung.<br />
Das Vertrauen entscheidet über die innere<br />
Bindung und damit über die Energie und<br />
das Qualitätsbewusstsein, mit dem das<br />
Personal im öffentlichen Dienst <strong>der</strong> täglichen<br />
Arbeit nachgeht.<br />
Brainlight, die Gesellschaft für die Vermarktung<br />
von Entspannungstechniken,<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
MEINEREGION.natururlaubsregion.de<br />
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einzigartigen Auftritt Ihrer<br />
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den Fotovolatik-Modulen auf dem Dach<br />
sind aus robusten Hölzern ansprechend<br />
gestaltet (optional gibt es das Ganze auch<br />
in Metall) und fügen sich optimal in die<br />
Landschaft ein.<br />
Mit einer Fläche von etwa zehn Quadratmeter<br />
bieten sie auch einer größeren<br />
Anzahl von Personen bei Regen ein Dach<br />
über dem Kopf. Die integrierten Bänke mit<br />
Tisch für bis zu sechs Personen laden zum<br />
Picknicken ein.<br />
Die leistungsfähigen Solarkomponenten<br />
bieten eine netzunabhängige Auflademöglichkeit<br />
für vier Elektrofahrrä<strong>der</strong> gleichzeitig.<br />
Durch die integrierte Informationstafel<br />
können sich die Radtouristen währenddes-<br />
Anwendung von Licht und Ton: Positive Wirkung<br />
auf die Konzentrationsfähigkeit.<br />
bietet hier eine Reihe an Möglichkeiten:<br />
Unter „myBGM“ etwa werden kostenlose<br />
Beratungen, Schulungen und Vorträge zu<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>nden Themen ange-<br />
Gleich informieren unter: meineregion.natururlaubsregion.de<br />
Foto: ARochau/Fotolia<br />
Radtouristen: Wer mit dem E-Bike tourt, freut<br />
sich über Ladestationen direkt an <strong>der</strong> Strecke.<br />
sen zum Beispiel über Sehenswürdigkeiten<br />
informieren. Interessant ist für die Kommunen<br />
auch <strong>der</strong> Nachrüstsatz, mit dem<br />
sich vorhandene Schutzhütten mit einer<br />
Solartankstelle aufrüsten lassen.<br />
www.ratasol.de<br />
boten. Ferner kann die gesetzlich vorgeschriebene<br />
psychische Gefährdungsbeurteilung<br />
durchgeführt werden.<br />
Das Unternehmen ergänzt seine Angebote<br />
um Systeme zur Tiefenentspannung.<br />
Die Wirkung beruht auf <strong>der</strong> Basis<br />
wissenschaftlich fundierter Licht- und<br />
Tonfrequenzen. Die Systeme verbessern<br />
nach Angaben des Anbieters Betriebsklima,<br />
Konzentration und Ausdauer unter<br />
den Mitarbeitern und lassen sich auch zur<br />
Senkung des Krankenstandes einsetzen.<br />
www.brainlight.de<br />
HIER ENTSTEHT<br />
DEUTSCHLANDS FÜHRENDES PORTAL<br />
FÜR NATURTOURISMUS<br />
REGION<br />
2030<br />
Für die Zukunft entscheiden.<br />
19
Wirtschaft & Finanzen<br />
Smart City<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Perspektiven<br />
Botschafter <strong>der</strong> Zukunft<br />
Die Idee <strong>der</strong> Smart City verspricht hohe Lebensqualität<br />
und Wirtschaftskraft bei geringem Ressourcenverbrauch.<br />
Doch die Anfor<strong>der</strong>ungen sind komplex. Das führt häufig<br />
dazu, dass entsprechende Projekte nicht über die<br />
Pilotphase hinauskommen. Für langfristigen Erfolg<br />
brauchen die Vorhaben daher die richtigen Wegmarken.<br />
DER AUTOR<br />
Kai Tepe ist Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit<br />
bei TÜV Süd Immowert in<br />
Eschborn (www. tuev-sued.de)<br />
LED-Straßenlaterne mit Solarpanel:<br />
Mit Zusatzfunktionen wie<br />
Verkehrs- und Luftüberwachung<br />
ausgestattete Straßenbeleuchtung<br />
ist Teil von Smart-City-Konzepten.<br />
Foto: Mipan/Fotolia<br />
Die Straßenlaterne von morgen ist<br />
ein wahres Multitalent mit dem<br />
Potenzial, zum Knotenpunkt und<br />
Symbol <strong>der</strong> Smart City zu werden – zumindest<br />
theoretisch. Denn ohnehin müssen<br />
in den kommenden Jahren rund zehn<br />
Millionen Laternen in ganz Europa ausgetauscht<br />
werden, weil sie nicht mehr<br />
mit alten Glühbirnen betrieben werden<br />
dürfen. Dank <strong>der</strong> Digitalisierung könnten<br />
Straßenlaternen künftig viele zusätzliche<br />
Funktionen übernehmen: Über Sensoren<br />
prüfen sie Luftqualität, Verkehrs- und<br />
Parksituation, liefern Daten zu Wetter und<br />
Licht, dienen als Mobilfunkantennen und<br />
stellen öffentliches WLAN bereit, werden<br />
ausgestattet mit einer Notruffunktion und<br />
sind Ladestationen für Elektroautos.<br />
Was aussichtsreich klingt, scheitert jedoch<br />
in <strong>der</strong> Praxis häufig an den Rahmenbedingungen<br />
innerhalb einer Kommune<br />
und an <strong>der</strong> Geschwindigkeit des Fortschritts.<br />
Die ersten Städte haben vor rund<br />
zwei Jahren ihre Straßenlaternen gegen<br />
LED-Lampen ausgetauscht.<br />
Bereits kurze<br />
Zeit später<br />
wurden<br />
Modelle<br />
mit Ladestationen<br />
für E-Cars<br />
angeboten. Mittlerweile<br />
geht <strong>der</strong> Trend zum<br />
kabellosen Laden. Die Zeiträume,<br />
in denen Innovationen den Status quo<br />
veralten lassen, werden immer kürzer: Wer<br />
sich heute für eine Technologie entscheidet,<br />
könnte schon morgen nachrüsten müssen.<br />
Hinzu kommt, dass jede mo<strong>der</strong>ne Straßenlaterne,<br />
wenn sie mit Zusatzfunktionen<br />
wie Verkehrs- und Luftüberwachung<br />
o<strong>der</strong> W-LAN ausgestattet ist, in die Zuständigkeit<br />
mehrerer Ämter und Behörden<br />
fällt. Wer ist hier für die Finanzierung<br />
zuständig, wer für die Wartung? Solche<br />
rechtlichen und organisatorischen Fragen<br />
müssen im Vorfeld geklärt werden. Das gilt<br />
nicht nur in Bezug auf Straßenlaternen,<br />
son<strong>der</strong>n auch bei allen an<strong>der</strong>en Aspekten<br />
<strong>der</strong> vernetzten Kommune.<br />
Viele Städte unterschätzen die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
von Smart-City-Projekten,<br />
das haben Erfahrungen <strong>der</strong> Morgenstadt-<br />
Initiative (www.morgenstadt.de) des<br />
Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation (IAO) und des europäischen<br />
Triangulum-Projekts gezeigt, an<br />
denen TÜV Süd beteiligt ist.<br />
Gute Ansätze müssen aber nicht in <strong>der</strong><br />
Praxis scheitern, wie Beispiele zeigen.<br />
Die nie<strong>der</strong>ländische Stadt Eindhoven<br />
gilt als eine <strong>der</strong> innovativsten Städte <strong>der</strong><br />
Welt, in Deutschland gehört Ludwigsburg<br />
zu den Smart-City-Vorreitern vor allem in<br />
<strong>der</strong> Anwendung mo<strong>der</strong>ner Management-<br />
Methoden. Grundsätzlich spielen fünf<br />
Themenschwerpunkte und Handlungsfel<strong>der</strong><br />
für den langfristigen Erfolg von Smart<br />
City-Projekten eine wichtige Rolle:<br />
1 Verwaltung und Organisation anpassen:<br />
Die effiziente Zusammenarbeit<br />
verschiedener Ämter, Unternehmen,<br />
Forschungseinrichtungen und <strong>der</strong> Bürger<br />
erfor<strong>der</strong>t strukturelle Anpassungen,<br />
etwa eine eigene Smart-City-Abteilung,<br />
und neue Kommunikationswege.<br />
2 Datenplattformen zukunftsfähig planen:<br />
Investitionen in übergreifende Datenplattformen<br />
und intelligente Algorithmen<br />
ermöglichen neue Dienstleistungen<br />
etwa beim Abfall- und Verkehrsmanagement<br />
o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung.<br />
Einheitliche digitale Standards erleichtern<br />
die Öffnung für neue Partner.<br />
3 Bürger und lokale Wirtschaft einbinden:<br />
Die Bedürfnisse und Ideen <strong>der</strong> Bewohner<br />
müssen berücksichtigt, die innovativen<br />
Potenziale lokaler Unternehmen<br />
und Universitäten genutzt werden. In<br />
Smart-City-Labs (Projekten) können<br />
Technologien in einem begrenzten Stadtgebiet<br />
erprobt werden.<br />
4 Regulierungs- und Anreizsysteme schaffen:<br />
Möglich ist zum Beispiel, ein City-<br />
Maut-System für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor<br />
zu schaffen, während<br />
Elektromobilität mautfrei bleibt.<br />
5 Neue Ansätze bei Ausschreibungen:<br />
Für viele Smart-City-Projekte sind gemeinsame<br />
Ausschreibungen verschiedener<br />
Ämter notwendig, dazu müssen<br />
die Strukturen geschaffen werden, etwa<br />
durch wettbewerblichen Dialog o<strong>der</strong> Co-<br />
Investment-Strategien.<br />
„Smart City“ verspricht langfristig eine<br />
bessere Lebensqualität, eine hohe Wirtschaftskraft<br />
und mehr Umweltschutz.<br />
Wichtig für den Erfolg ist eine Gesamtstrategie,<br />
die den Anfor<strong>der</strong>ungen auf technischer,<br />
organisatorischer und gesellschaftlicher<br />
Ebene gerecht wird. Kai Tepe<br />
BERGISCH GLADBACH<br />
STELLT AUF LED UM<br />
Die Stadt Bergisch Gladbach (110 000<br />
Einwohner, Nordrhein-Westfalen) stellt<br />
ihre Straßenbeleuchtung komplett auf<br />
LED-Technik um. Das Projekt umfasst<br />
mehr als 10 000 Leuchten an etwa<br />
9800 Standorten. Sie wird die Lichter<br />
<strong>der</strong> Stadt künftig mit dem Telemanagementsystem<br />
City Touch von Philips<br />
Lighting vernetzt steuern.<br />
Die Kommune verbessert durch die<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung nicht nur die Qualität<br />
<strong>der</strong> Beleuchtung, son<strong>der</strong>n reduziert<br />
Kosten und CO 2 -Ausstoß. Bürgermeister<br />
Lutz Urbach konnte nach einer<br />
EU-weiten Ausschreibung den Auftrag<br />
an den Bergisch Gladbacher<br />
Stromversorger Belkaw vergeben.<br />
Die Projektplaner gehen von einer Reduzierung<br />
des Stromverbrauchs um bis zu<br />
75 Prozent aus – zum einen durch die<br />
Effizienz <strong>der</strong> Leuchtmittel, zum an<strong>der</strong>en<br />
durch intelligentes Dimmen für bedarfsgerechtes<br />
Beleuchten.<br />
Neben dem Stromverbrauch reduzieren<br />
sich auch die Instandhaltungskosten.<br />
Möglich ist das durch die Vernetzung<br />
<strong>der</strong> Leuchten über das webbasierte<br />
Managementsystem mit einer<br />
„Workflow- und Connect-App“. Darüber<br />
sind sämtliche lichtrelevante Prozesse<br />
je<strong>der</strong>zeit einzusehen. Einzelne Leuchten<br />
etwa können per Mausklick flexibel<br />
gesteuert werden. Durch automatische<br />
Fehleranzeige entfällt zeitraubendes<br />
Suchen nach Störungsursachen.<br />
20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
21
Wirtschaft & Finanzen<br />
Smart City<br />
Bürgerinformation<br />
Heute Nacht im Museum<br />
Die „smarte“ Stadt wird hoch kommunikativ sein und sich in allen die Bürger<br />
berührenden wichtigen Belangen je<strong>der</strong>zeit auskunftsbereit zeigen. Im Rathaus<br />
erfor<strong>der</strong>t das „Werkzeuge“, mit denen sich Informationen und Services<br />
problemlos in die verschiedenen <strong>Ausgabe</strong>kanäle einspeisen lassen.<br />
Vernetzte Straßenbeleuchtung und<br />
effiziente Müllentsorgung, E-Voting,<br />
also die elektronische Stimmabgabe<br />
bei Wahlen, o<strong>der</strong> die automatische<br />
Steuerung des öffentlichen Verkehrs für einen<br />
optimierten Verkehrsfluss – die Smart<br />
City kommt. Entsprechende Entwicklungskonzepte<br />
zielen auf eine technologisch<br />
fortschrittliche Städteplanung und die<br />
Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie<br />
ab. Sie sollen wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Innovationen hervorbringen.<br />
„Kluge“, vernetzte Städten können, so das<br />
Versprechen des Smart-City-Ansatzes, die<br />
Lebensqualität für die in ihnen lebenden<br />
Menschen erhöhen und Ressourcen schonen.<br />
Beispiele sind das sogenannte Outdoor-Routing,<br />
das ältere Menschen o<strong>der</strong><br />
Behin<strong>der</strong>te mithilfe des Smartphones sicher<br />
durch die Stadt leitet, o<strong>der</strong> auch die<br />
intelligente Verkehrsführung, die Staus<br />
verhin<strong>der</strong>t und so Emissionen reduziert.<br />
Der mit dem „Bau“ <strong>der</strong> Smart City einhergehende<br />
technologische Fortschritt<br />
sowie die stärkere Einbeziehung des Bürgerwillens<br />
in kommunale Entscheidungsprozesse<br />
und in die Gestaltung öffentlicher<br />
Services bieten den Rathäusern neue Spielräume<br />
für die effiziente Aufgabenerfüllung<br />
und für das Erbringen von Dienstleistungen,<br />
die sich sehr genau an den Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> Stadtbewohner orientieren.<br />
Als Kommunikationsdrehscheibe können<br />
die Websites <strong>der</strong> Kommune und ihrer<br />
Einrichtungen dienen, zur Steuerung <strong>der</strong><br />
Informationsausgabe werden die dahinter<br />
liegenden Content-Management-Systeme<br />
(CMS) genutzt, mit denen die Website-<br />
Inhalte verwaltet werden. Doch nicht jedes<br />
CMS macht hier mit. „Benötigt werden<br />
Content-Management-Systeme, die sich<br />
flexibel an die neuen Trends anpassen<br />
Abb.: <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
lassen und Smart-City-ready sind. Nur so<br />
lässt sich <strong>der</strong> Fortschritt umsetzen“, weiß<br />
Maximilian Jötten, für Kunden des öffentlichen<br />
Sektors zuständiger Mitarbeiter beim<br />
renommierten CMS-Anbieter Pirobase Imperia<br />
in Köln.<br />
Der Umgang mit dem System sollte<br />
nicht kompliziert sein, damit die Redakteure<br />
es intuitiv bedienen können und<br />
die Darstellung von Dienstleistungen für<br />
Bürger ohne großen Aufwand möglich<br />
wird. Durch die Digitalisierung <strong>der</strong> Outof-the-box-Prozesse<br />
lässt sich die Nähe<br />
zu den Einwohnern erhöhen: Anträge,<br />
Formulare, Termine und Veranstaltungen<br />
werden transparent, schnell und effizient<br />
abgebildet. Auf diese Weise entstehen digitale<br />
Angebote. Werden über Schnittstellen<br />
Services verschiedener Anbieter, etwa<br />
Verkehrsinformationen o<strong>der</strong> Social Media,<br />
integriert, lässt sich eine E-Government-<br />
Plattform gestalten.<br />
Smartphones und Tablets begleiten ihre<br />
Besitzer überall hin und sind heute schon<br />
vielfach eine unverzichtbare Informationsquelle<br />
im Alltag. In <strong>der</strong> Smart City wird<br />
Website <strong>der</strong> Smart<br />
City Köln: In <strong>der</strong><br />
vernetzten Stadt<br />
müssen Informationen<br />
und Daten<br />
schnell fließen.<br />
diese Bedeutung noch steigen. Apps spielen<br />
dann eine große Rolle. Für die Implementierungen<br />
dieses „Kanals“ setzt man<br />
bei Imperia auf ein Add-on-Programm.<br />
Redakteure können Inhalte aus dem CMS<br />
zeitgleich mit dem „Befüllen“ <strong>der</strong> Website<br />
leicht und schnell auf den Apps publizieren<br />
und diese mit Smart-City-Anwendungen<br />
verknüpfen. Durch Push-Nachrichten<br />
und „ibeacons“ lassen sich zukünftig auch<br />
Aktionsinfos verbreiten. Smartphone-Nutzer<br />
erhalten so beispielsweise die Information,<br />
welche Einrichtungen sich in <strong>der</strong><br />
Nähe ihres aktuellen Standorts befinden<br />
o<strong>der</strong> ob Son<strong>der</strong>aktionen in städtischen<br />
Kultureinrichtungen stattfinden. Informationen<br />
wie zum Beispiel die über die<br />
„Museumsnacht“ erreichen die Bürger und<br />
auch Touristen ohne Zeitverzögerung direkt<br />
auf <strong>der</strong>en mobilen Endgeräten. Red.<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
EV-Ladepunkte und Smart-City gehören zusammen<br />
Der Berliner Ladepunkt-Hersteller ebee smart<br />
technologies GmbH bietet ein Einsteigerprogramm<br />
für Kommunen, Stadtwerke und<br />
Unternehmen<br />
ESB-Parkhaus in Biel (Schweiz) mit<br />
ebee Ladepunkten in Wandmontage.<br />
Foto: Energie Service Biel/Bienne<br />
Mittels einer Kombination aus Ladepunkt-Hardware<br />
und Betriebseinführung möchte das 2011<br />
gegründete Unternehmen den Aufbau einer<br />
kostengünstigen Ladeinfrastruktur unterstützen.<br />
„Durch unser variables Ladepunkt-Angebot sowie<br />
unser ‚Rundum-Sorglos-Paket‘ werden wir<br />
Kommunen, Stadtwerken und Unternehmen den<br />
Einstieg in die Elektromobilität spürbar erleichtern“,<br />
so ebee-Vertriebsleiter Charel Feiereisen.<br />
Wallboxen, TAB-nahe und för<strong>der</strong>fähige Laternen-Ladepunkte<br />
und Deckenladepunkte für<br />
Parkhäuser zählen zum Portfolio. Ebee ist auch<br />
exklusiver Lieferant für Laterneladepunkte im<br />
aktuellen Berlin-Programm.<br />
„Die Themen ‚Laden von Elektroautos‘ und<br />
‚Smart City‘ können heute nicht mehr getrennt<br />
gedacht werden“, fährt Feiereisen fort und<br />
meint damit die über intelligentes Laden hinausreichenden<br />
Features des Ladecontrollers wie<br />
Schnittstellen für WLAN, Beleuchtungsregulierung,<br />
Parkraummanagement, Werbefeatures etc.<br />
Ein Schmankerl für Einsteiger soll dabei das<br />
„Rundum-Sorglos-Ladeinfrastruktur-Paket“ sein:<br />
diese Komplettlösung umfasst die Lieferung <strong>der</strong><br />
Ladepunkte, u.a. die Installation eines technischen<br />
Backends und bei Bedarf eine Betreuung<br />
für den selbstständigen Backendbetrieb. Das<br />
Paket enthält die Anbindung an die europaweite<br />
eRoaming-Plattform intercharge des Unternehmens<br />
Hubject.<br />
Das „Rundum-Sorglos-Ladeinfrastruktur-<br />
Paket“ gilt ab einer Bestellung von mindestens<br />
11 Ladepunkten bei einem Komplett-Preis ab<br />
25.000 € für den Kauf <strong>der</strong> Ladepunkte und den<br />
Betrieb über zwei Jahre. Das ebee Konzept dabei<br />
lautet: Mit begrenztem Aufwand sollen Einsteiger<br />
vom Start weg eine gute Verfügbarkeit<br />
von öffentlichen Ladepunkten erzielen.<br />
Ebee Smart Technologies GmbH<br />
Torgauer Str. 12-15<br />
10829 Berlin<br />
Tel. +49 30 609837-131<br />
www.ebee.berlin<br />
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für Rigolentunnel berechnen Sie rund<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
Matthias Fritz<br />
Leiter Verkauf Innendienst bei BIRCO<br />
Die BIRCO Rigolentunnel von StormTech®<br />
Großes Volumen für extremen Regen: BIRCO Rigolentunnel von<br />
StormTech® halten Wassermassen zurück und versickern sie ins<br />
Grundwasser – überall, wo Städte nach innen wachsen o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Platz an <strong>der</strong> Oberfläche benötigt wird. Planen Sie besser schon<br />
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23
Wirtschaft & Finanzen<br />
Smart City<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
PROJEKT „KOMMUNAL 4.0“<br />
Das För<strong>der</strong>projekt Kommunal 4.0<br />
befasst sich mit <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
kommunaler Infrastruktursysteme in<br />
<strong>der</strong> Wasserwirtschaft. Es hat zum Ziel,<br />
mit webbasierten Daten- und Serviceplattformen<br />
Anwendungstools und<br />
Geschäftsmodelle für den öffentlichen<br />
Infrastruktursektor zu entwickeln und<br />
Anwendungsmöglichkeiten im Bereich<br />
von Industrie 4.0 in den kommunalen<br />
Bereich zu übertragen. HST Systemtechnik<br />
(Konsortialleitung) und weitere<br />
Unternehmen sowie eine Reihe von<br />
Wissenschaftspartner entwickeln im<br />
Rahmen des auf drei Jahre angelegten<br />
Vorhabens (<strong>April</strong> 2016 – März 2019)<br />
Anwendungslösungen für die kommunale<br />
Wasserwirtschaft.<br />
Das Engagement in einem <strong>der</strong> Pilotvorhaben<br />
gibt Kommunen die Möglichkeit,<br />
in einem fachlich begleiteten Umfeld<br />
erste Digitalisierungsschritte auszuprobieren.<br />
Neben <strong>der</strong> Beteiligung an<br />
einem <strong>der</strong> bereits definierten Technologiethemen<br />
können sie auch eigene<br />
Ideen einzureichen. Anfragen sollten<br />
interessierte Städte und Gemeinden an<br />
den Projektkoordinator richten: holger.<br />
droste@hst.de.<br />
DER AUTOR<br />
Günter Müller-Czygan ist Bereichsleiter<br />
Verfahrenstechnik beim Kommunal<br />
4.0-Projektpartner HST Systemtechnik in<br />
Meschede (guenter.mueller-czygan@hst.de)<br />
Anwendungsfel<strong>der</strong><br />
Die Pumpe denkt mit<br />
Vieles, was die Smart City ausmachen soll, klingt noch abstrakt. Doch die mit<br />
ihr verbundenen Digitalisierungsstrategien können einen konkreten, hohen<br />
Nutzen in wichtigen kommunalen Aufgabenfel<strong>der</strong>n entfalten. Zu diesen gehört<br />
die Wasserwirtschaft. Für sie werden „intelligente“ Anwendungen entwickelt.<br />
Obwohl laut Statistischem Bundesamt<br />
in die deutsche kommunale<br />
Wasser- und Abwasserinfrastruktur<br />
bis zu sieben Milliarden Euro jährlich<br />
investiert werden und <strong>der</strong>en Anlagen und<br />
Netze mit mehr als 400 Milliarden Euro<br />
in den meisten Städten und Gemeinden<br />
das größte Infrastrukturvermögen darstellen,<br />
ist sie selten Bestandteil von Digitalisierungsstrategien<br />
im Rahmen des<br />
Smart-City-Ansatzes. Dabei lassen es Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
wie <strong>der</strong> demografische<br />
Wandel, zunehmende Starkregenereignisse<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fachkräftemangel beson<strong>der</strong>s<br />
im ländlichen Raum nicht mehr zu,<br />
dass Planung, Bau, Sanierung und Betrieb<br />
wasser- und abwassertechnischer Systeme<br />
nach herkömmlichen Methoden erfolgen.<br />
Zukunftsfähige, flexible und bezahlbare<br />
Lösungen auf besseren Datengrundlagen<br />
sind daher für die Anlagen gefor<strong>der</strong>t.<br />
Der kommunalen Wasserwirtschaft<br />
fehlt eine durchgängige Datenvernetzung<br />
zwischen Maschinen, Objekten, Anlagen,<br />
Organisationseinheiten und Menschen.<br />
Erst wenn diese Vernetzung ausreichend<br />
Schachtdeckel einer Kanalisation: Wirtschaftlichkeit<br />
und Betriebssicherheit <strong>der</strong><br />
Abwasseranlagen lassen sich durch Einsatz<br />
„smarter“ Technologien erhöhen.<br />
gegeben ist und die Analyse und Steuerung<br />
technischer Einheiten präzise ablaufen<br />
kann, wird eine smarte und damit flexible<br />
Infrastruktur realisiert werden können.<br />
In ihren Systemen führen übersichtliche<br />
Daten-Cockpits, sogenannte Dashboards,<br />
die wichtigsten Daten und Analyseergebnisse<br />
zusammen, visualisieren diese und<br />
unterstützen so die verantwortlichen Personen<br />
bei <strong>der</strong> Betriebsführung.<br />
Dieses Ziel <strong>der</strong> umfassenden Vernetzung<br />
verfolgt das vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
(BMWi) geför<strong>der</strong>te Kooperationsvorhaben<br />
„Kommunal 4.0“. Basierend<br />
auf dem „Bau“ einer webbasierten Datenund<br />
Serviceplattform, formulieren sechs<br />
Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />
am Beispiel <strong>der</strong> Wasserwirtschaft intelligente<br />
Algorithmen zur Datenanalyse und<br />
entwickeln innovative Anwendungstools,<br />
Datenübersichten und Geschäftsmodelle<br />
für kommunale Infrastrukturen.<br />
Dabei spielen Aspekte wie Nachhaltigkeit,<br />
Energie und Gesundheit eine ebenso<br />
wichtige Rolle wie die Offenheit von Systemen<br />
und passende Schnittstellen mit<br />
Beachtung des IT-Sicherheitsgesetzes für<br />
kritische Infrastrukturen. Die angestrebten<br />
Plattform-Lösungen sollen über die<br />
Wasserwirtschaft hinaus auch für an<strong>der</strong>e<br />
Infrastrukturbereiche einsetzbar sein.<br />
Der Nutzen des Projekts ist vielfältig.<br />
Digitalisierung erhöht beispielsweise die<br />
Maschineneffizienz auf<br />
lokaler Ebene,<br />
Foto: San<strong>der</strong>s/Fotolia<br />
optimiert die Betriebskosten ganzer Infrastruktursysteme<br />
und för<strong>der</strong>t die Netz-,<br />
Anlagen- und IT-Sicherheit. Das lässt sich<br />
am Beispiel eines intelligent vernetzten<br />
Pumpwerks zeigen: Im Regelfall erfolgt die<br />
Auslegung von Pumpen für einen erwarteten<br />
fixen Betriebszustand. Allerdings sind<br />
schwankende Wassermengen in nahezu<br />
allen Kanal- und Rohrnetzsystemen Normalität,<br />
was bei nicht unflexiblen Pumpen<br />
Wirkungsverluste und Verschleiß durch<br />
ungünstige Betriebsbedingungen zur<br />
Folge hat. Hier setzt die smarte Technik<br />
an: Die von Sensoren erfassten Daten über<br />
die jeweiligen Betriebszustände werden<br />
umfassend ausgewertet und es wird <strong>der</strong><br />
SM!GHT<br />
Air<br />
SM!GHT<br />
SM!GHTAir<br />
Air<br />
SM!GHT<br />
Base<br />
SM!GHT<br />
SM!GHT Base<br />
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SM!GHT<br />
IQ<br />
STEUERN SIE<br />
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ZUKUNFT STADT<br />
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MIT DIE SM!GHT ZUKUNFT<br />
IQ NEHMEN SIE<br />
DIE ES IN DIE ZUKUNFT<br />
HAND.<br />
MIT SM!GHT IQ NEHMEN SIE<br />
MIT SM!GHT ES SM!GHT IQ IN bietet DIE Ihnen IQ HAND. NEHMEN den Überblick über SIE<br />
ES Verkehrsflüsse, IN DIE HAND. Parkraumnutzung und<br />
SM!GHT IQ bietet Ihnen den Überblick über<br />
Verkehrsverhalten in Ihrer Kommune. Es lässt<br />
Verkehrsflüsse, Parkraumnutzung und<br />
SM!GHT sich einfach IQ bietet in Ihre Ihnen bestehende den Überblick Infrastruktur<br />
Verkehrsverhalten in Ihrer Kommune. über Es lässt<br />
Verkehrsflüsse, einbinden. Steigern Parkraumnutzung Sie mit SM!GHT und gezielt die<br />
sich einfach in Ihre bestehende Infrastruktur<br />
Verkehrsverhalten Lebenseinbinden.<br />
und Aufenthaltsqualität<br />
Steigern in Ihrer Sie Kommune. mit SM!GHT<br />
in Ihrer Es Stadt!<br />
gezielt lässt die<br />
sich einfach Lebens- in und Ihre Aufenthaltsqualität bestehende Infrastruktur in Ihrer Stadt!<br />
einbinden. Interesse geweckt? Steigern Sie mit SM!GHT gezielt die<br />
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Pumpenbetrieb per Kommunal 4.0-Pumpencontroller<br />
(„IntelliPump“) an die tatsächlichen<br />
Verhältnisse angepasst.<br />
Ebenso können, dies ein weiteres Beispiel<br />
für den Nutzen „intelligenter“ Infrastruktursysteme,<br />
Reinigungseinrichtungen<br />
in Regenrückhaltebecken ereignisabhängig<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> tatsächlichen<br />
Verschmutzung betrieben werden<br />
(„IntelliGrid“). Damit lassen sich die Betriebszeiten<br />
des Reinigungssystems auf<br />
das tatsächlich notwendige Maß reduzieren.<br />
Das spart Energie und vermin<strong>der</strong>t den<br />
Maschinenverschleiß.<br />
Ein weiteres Beispiel für den Vorteil von<br />
Digitalisierung und Vernetzung liefert ein<br />
SM!GHT<br />
SM!GHT IQ<br />
IQ<br />
Blick in die baden-württembergische Stadt<br />
Öhringen (rund 24 000 Einwohner), wo digitale<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsdaten und -prognosen<br />
im täglichen Kanalnetzbetrieb berücksichtigt<br />
werden. Dank <strong>der</strong> vom Nie<strong>der</strong>schlags-<br />
Portal „NiRA.web“ gelieferten Daten wurden<br />
im Mai 2016 größere Schäden durch<br />
ein Extremregenereignis vermieden, weil<br />
rechtzeitig ein spezielles Hochwasserrückhaltebecken<br />
(HRB) geöffnet werden<br />
konnte, bevor es zur Überflutung des nahe<br />
gelegenen Landesgartenschaugeländes<br />
kam. Mit Kommunal 4.0 werden solche<br />
präventiven Maßnahmen zukünftig noch<br />
stärker automatisiert ablaufen.<br />
<br />
Günter Müller-Czygan<br />
SM!GHT<br />
SM!GHT traffic<br />
SM!GHT traffic<br />
traffic<br />
SM!GHT<br />
SM!GHT parking<br />
SM!GHT parking<br />
parking<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
Eine Innovation <strong>der</strong><br />
Eine Innovation <strong>der</strong><br />
25
Wirtschaft & Finanzen<br />
Smart City<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
DER AUTOR<br />
Dirk Möller ist Leiter Verkauf für Mitteleuropa,<br />
Mittlerer Osten und Afrika beim<br />
Datenbankentwickler Neo Technology<br />
mit Sitz in Schweden und den USA<br />
(vertrieb@neotechnology.com)<br />
Datenvernetzung<br />
Das Gehirn <strong>der</strong> Stadt<br />
Die Stadt <strong>der</strong> Zukunft wird über die massenhafte Erhebung von Informationen<br />
und <strong>der</strong>en Verknüpfung „intelligent“. Um im Datendickicht nicht den Überblick<br />
zu verlieren, sind fortschrittliche Datenbanktechnologien erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Eine <strong>der</strong> „schlausten“ Städte ist die<br />
dänische Hauptstadt Kopenhagen.<br />
Erst im Herbst 2016 erfasste das<br />
Verkehrsleitsystem <strong>der</strong> Stadt erstmals<br />
mehr Fahrrä<strong>der</strong> als Autos auf den Straßen.<br />
Nächstes Ziel ist es, 30 Prozent mehr Rä<strong>der</strong><br />
auf die Straße zu bringen. Geplant ist<br />
eine Infrastruktur mit sicheren Wegleitsystemen,<br />
Mobilitätstationen zum Ausleihen<br />
und Auftanken von e-Bikes sowie besserer<br />
Straßenbeleuchtung.<br />
Smart City-Ansätze wie in Kopenhagen<br />
finden sich rund um den Globus – von<br />
hochdigitalisierten Planstädten in Asien bis<br />
zu Pilotprojekten in Hamburg, München<br />
o<strong>der</strong> Regensburg. Die Stadt von morgen<br />
setzt auf Technologie, um Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
hinsichtlich Bevölkerungswachstums,<br />
Klimawandel und Wohnungsknappheit zu<br />
meistern und Ressourcen einzusparen.<br />
Die Verbesserung <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />
steht dabei auf <strong>der</strong> Agenda ganz oben. So<br />
lassen sich zum Beispiel vernetzte LED-<br />
Leuchten über Lichtmanagementsysteme<br />
individuell steuern – bedarfsgerecht und<br />
abgestimmt für jeden Straßenzug, Stadt-<br />
viertel, Tunnel o<strong>der</strong> Park. Städte können<br />
so ihre Beleuchtung punktuell einstellen.<br />
Sensoren erkennen sich nähernde Personen<br />
o<strong>der</strong> erfassen Lufttemperatur und<br />
-feuchtigkeit für situationsbedingtes Licht.<br />
Fahren nachts weniger Autos, lässt sich<br />
die Straßenleuchte dimmen. Gleichzeitig<br />
können Betriebsdaten genau analysiert<br />
werden, was wie<strong>der</strong>um die Wartung und<br />
Instandhaltung vereinfacht.<br />
Die öffentliche Beleuchtung soll die<br />
Städte jedoch nicht nur in Sachen Energieeinsparung<br />
voran bringen, son<strong>der</strong>n auch<br />
neue Dienstleistungen erschließen. Lichtmasten<br />
verwandeln sich in multifunktionale<br />
Datenstationen, die umliegende<br />
Parkflächen überwachen und Autos über<br />
Navigationssysteme zu freien Parklücken<br />
lotsen. Auch als Ladestationen für Elektro-<br />
Autos und E-Bikes sind die Masten in Zukunft<br />
denkbar.<br />
Datenbanken sind das Gehirn „intelligenter“<br />
Städte, die in komplexen Netzwerken<br />
Informationen erfassen, speichern,<br />
verknüpfen und auswerten. So steuern<br />
und koordinieren sie Abläufe. Bei Planung,<br />
Aufbau, Betrieb und Überwachung solcher<br />
Netzwerke helfen innovative Technologien.<br />
Sehr fortschrittliche darunter sind<br />
sogenannte Graph-Datenbanken. Mit ihnen<br />
lassen sich unterschiedlichste Systeme<br />
und Geräte miteinan<strong>der</strong> verknüpfen. Das<br />
Beziehungsgeflecht in den Netzwerken<br />
wird übersichtlich abgebildet, da sie Daten<br />
an<strong>der</strong>s als herkömmliche Datenbanken<br />
anstatt in Tabellen in Graphen strukturiert<br />
speichern.<br />
ABBILD DER INFRASTRUKTUR<br />
Das kann man sich wie beim Familienstammbaum<br />
vorstellen, wenn Personen<br />
als Kreise (Knoten) dargestellt werden,<br />
die über Linien (Kanten) miteinan<strong>der</strong> verbunden<br />
sind. Je<strong>der</strong> Kreis ist mit Namen,<br />
jede Linie mit einem Verwandtschaftsgrad<br />
versehen.<br />
Dieses einfache Modell <strong>der</strong> Darstellung<br />
von Objekten und ihren Verbindungen<br />
lässt sich auf unterschiedlichste Datensätze<br />
übertragen, also zum Beispiel „Autobahn<br />
9 verbindet München und Berlin“,<br />
„Bürger X ist in Gemeinde Y gemeldet“.<br />
Die städtische Infrastruktur wird auf<br />
diese Weise mit einem Blick nachvollziehbar.<br />
Bei <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
beispielsweise ist jede Leuchteinheit als<br />
Knoten dargestellt, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> nächsten<br />
verbunden ist. Als multifunktionale Stationen<br />
senden und empfangen die Lichtmasten<br />
unterschiedliche Daten – von freien<br />
Parkplätzen über Lichtleistung bis zur<br />
Luftfeuchtigkeit. Jede Stehle sendet Daten<br />
über einen Router ins Internet, das wie<strong>der</strong>um<br />
alle Informationen in die Steuerungszentrale<br />
übermittelt. Von einem beliebigen<br />
Knoten aus kann man den Verbindungen<br />
folgen und das komplette Umfeld einsehen<br />
und überwachen. Das Graph-System<br />
ist flexibel, sodass es bei einer Störung<br />
schnell und automatisch einen an<strong>der</strong>en<br />
Weg für die Daten sucht.<br />
Graph-Technologie lässt sich in vielen<br />
Fel<strong>der</strong>n einsetzen – von <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung über Verkehrsleitsysteme bis<br />
hin zu Smart Buildings und <strong>der</strong> Abfallentsorgung.<br />
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26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
27
Titel<br />
Breitbandausbau<br />
Titel<br />
Breitbandversorgung<br />
Eine neue Zeitrechnung im<br />
Leitungstiefbau<br />
Der Breitbandausbau in Deutschland kommt voran. Die Telekommunikationsanbieter<br />
holen zum Roll-out aus, die Bundesregierung stellt För<strong>der</strong>mittel zur<br />
Verfügung. Angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an Bandbreite sollte das<br />
Ziel sein, zukunftssichere Glasfaserleitungen zu verlegen.<br />
Glasfaserbündel: Ziel<br />
eines zukunftsfähigen<br />
Breitbandausbaus<br />
sollte sein, Lichtwellenleiter<br />
basierte Internet-Anschlüsse<br />
bis in<br />
Gebäude, Wohnungen<br />
und Arbeitsstätten reichen<br />
zu lassen.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Bundesregierung für<br />
den Breitbandausbau ist, bis 2018<br />
alle Haushalte mit einer Datenübertragungsrate<br />
von 50 Megabit pro Sekunde<br />
(Mbit/s) zu erreichen. Im Jahr 2010<br />
lag die Quote <strong>der</strong> mit 50 Mbit/s versorgten<br />
Haushalte bei 39,5 Prozent, Mitte 2016 war<br />
bereits eine Abdeckung von 71,2 Prozent<br />
erreicht. Während laut Breitbandatlas des<br />
Bundes Mitte 2012 erst acht Prozent <strong>der</strong><br />
Haushalte im ländlichen Raum Zugänge<br />
mit 50 Mbit/s und mehr nutzten, wuchs<br />
dieser Anteil bis Mitte 2016 auf 29,9 Prozent.<br />
Technisch ist für 75,5 Prozent <strong>der</strong><br />
Haushalte bereits ein Zugang zu 50 Mbit/s<br />
und mehr verfügbar. Die EU-Kommission<br />
möchte eine Grundversorgung von<br />
100-Mbit/s-Anschlüssen, die auf Gbit/s-<br />
Geschwindigkeit aufgerüstet werden können,<br />
für alle Haushalte erreichen.<br />
Der Ausbau schreitet schnell voran.<br />
Beschleunigt wird er durch die Vergabe<br />
umfangreicher För<strong>der</strong>mittel, die das Bundesministerium<br />
für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur (BMVI) zur Verfügung stellen<br />
konnte. Vier Milliarden Euro standen bisher<br />
zur Verfügung. Ein Großteil <strong>der</strong> Mittel<br />
wurde binnen eines Jahres gebunden.<br />
Der Anschluss von mehr als einer Million<br />
Haushalte und die Verlegung von über<br />
100 000 Kilometern Glasfaser sind bereits<br />
in Planung. Einige Bauarbeiten starteten<br />
bereits 2016. <strong>2017</strong> läutet nunmehr die<br />
Zeitrechnung des Leitungstiefbaus ein.<br />
Ab 2018 sollen 100 Milliarden Euro bis<br />
2025 investiert und rund drei Milliarden<br />
Euro Bundesmittel pro Jahr zur Verfügung<br />
gestellt werden. Durch den Einsatz dieser<br />
För<strong>der</strong>mittel entsteht nun eine neue Dynamik<br />
im Markt. Kommunen und Telekommunikationsanbieter<br />
müssen<br />
sich jetzt aufstellen, um den Ausbau<br />
zu gestalten.<br />
Das Wissenschaftliche<br />
Institut für Infrastruktur<br />
und Kommunikationsdienste<br />
(WIK) hat im Rahmen eines<br />
Marktpotenzialmodells die im Jahr 2025<br />
wahrscheinlichen Bandbreitenbedarfe<br />
ermittelt. Demnach werden zu diesem<br />
Zeitpunkt mehr als 12,1 Millionen Haushalte<br />
sowie rund 300 000 Unternehmen in<br />
Deutschland bereits Geschwindigkeiten<br />
von mehr als 1 Gbit/s nachfragen. Auch<br />
Anwen<strong>der</strong>, die geringere Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an einen Breitbandzugang stellen, werden<br />
bis zu 150 Mbit/s im Downstream benötigen,<br />
so die Autoren.<br />
Der Netzwerkausrüster Cisco stellt in<br />
seinem Virtual Network Index regelmäßig<br />
Prognosen zum Internetdatenverkehr<br />
auf, die diese<br />
Aussagen unterstreichen.<br />
Das Un-<br />
ter-<br />
Foto: Xiaoliangge/Fotolia<br />
nehmen erwartet in Deutschland schon bis<br />
2020 eine Verdoppelung <strong>der</strong> übertragenen<br />
Datenmenge im Vergleich zu heute. Auf<br />
den einzelnen Nutzer bezogen, entspricht<br />
dies einem monatlichen Datenverbrauch<br />
von 42,8 GB im Vergleich zu 18,5 GB im<br />
Jahr 2015. Ein Haupttreiber sind hiernach<br />
hochauflösende Videodaten, die 81 Prozent<br />
des gesamten Internetverkehrs ausmachen<br />
werden.<br />
Was für Privathaushalte zutrifft, gilt erst<br />
recht für Unternehmen. Digitale Analyse-,<br />
Management- und Produktionsanwendungen<br />
(z. B. 3-D-Druck und On-Demand-<br />
Produktion) sowie Kommunikationsdienste<br />
wie Videokonferenzen werden im<br />
geschäftlichen Umfeld einen immer größeren<br />
Stellenwert einnehmen. Diese Anwendungen<br />
beanspruchen zum Teil hohe<br />
Bandbreiten und for<strong>der</strong>n leistungsfähige<br />
Infrastrukturen – insbeson<strong>der</strong>e auch im<br />
ländlichen Raum. Denn gerade dort wird<br />
die Breitbandzugangsinfrastruktur benötigt,<br />
um den Standort wettbewerbsfähig<br />
und attraktiv für Unternehmen und Familien<br />
gestalten zu können.<br />
Schlüssel zum Erfolg<br />
ist eine ganzheitliche<br />
Planung <strong>der</strong><br />
Netzinfrastruktu-<br />
ren unter Berücksichtigung <strong>der</strong> regionalen<br />
Entwicklung als Lebens- und Arbeitsraum.<br />
So sind bei <strong>der</strong> Planung von Neubaugebieten<br />
und Verkehrswegen auch die Breitbandverbindungen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Dies ist mittlerweile gesetzlich verankert.<br />
Im November 2016 trat das Gesetz<br />
zur Erleichterung des Ausbaus digitaler<br />
Hochgeschwindigkeitsnetze (DigiNetzG)<br />
in Kraft. Hintergrund des Gesetzes ist die<br />
Kostenreduzierung im Breitbandausbau.<br />
Das Gesetz schafft aber auch Standards:<br />
Neubaugebiete sind in Zukunft mit Glasfaseranschlüssen<br />
zu versehen und Gebäude<br />
nach mo<strong>der</strong>nen Standards auszurichten.<br />
Das Gesetz regelt auch die Zusammenarbeit<br />
bei Straßenbauarbeiten. Dadurch sollen<br />
Synergien gehoben werden.<br />
DIGITALE WELT WÄCHST<br />
Neben den stabilen Anschlüssen für Unternehmen,<br />
die dem globalen Wettbewerb<br />
durch neue Geschäftsmodelle standhalten<br />
müssen, sind auch Bildungsstätten, öffentliche<br />
Einrichtungen wie etwa Krankenhäuser,<br />
aber auch Verkehrsanlagen wie Ampeln<br />
und Straßenlaternen in die digitale<br />
Welt mit einzubeziehen. Hierfür stehen<br />
verschiedene Technologien zur Verfügung,<br />
die je nach vorhandener Infrastruktur,<br />
Zahl <strong>der</strong> benötigten Anschlüsse, finanziellen<br />
Möglichkeiten und geografischen<br />
Bedingungen gegeneinan<strong>der</strong> abgewogen<br />
werden müssen.<br />
Das Ziel sollte sein, Breitband über Glasfaser<br />
bis in die Gebäude und Wohnungen<br />
o<strong>der</strong> Arbeitsstätten bereitzustellen. Hierfür<br />
stehen die Begriffe FTTH und FTTB (Fibre<br />
to the Home / to the Building). In einigen<br />
Regionen kann aber auch eine Ertüchtigung<br />
<strong>der</strong> Kabelverzweiger mit Glasfaser<br />
bereits ausreichende Bandbreiten ermöglichen.<br />
Dieser sogenannte FTTC-Ausbau<br />
(Fibre to the Curb) bietet sich vor allem<br />
in innerstädtischen Bereichen an, in denen<br />
die Kabelverzweiger nicht weit vom<br />
Endkunden entfernt stehen.<br />
Der Breitbandausbau schreitet in<br />
Deutschland voran und wird in Zukunft<br />
verstärkt auch <strong>der</strong> Wirtschaft zugute kommen.<br />
Dazu trägt ein Mix aus innovativen<br />
Diensten, steigen<strong>der</strong> Nachfrage, verbesserten<br />
Zugangstechnologien und verfügbaren<br />
finanziellen Mitteln bei. Zu nennen sind<br />
hier etwa Mittel aus dem Bundesför<strong>der</strong>programm<br />
Breitband und dem Son<strong>der</strong>aufruf<br />
für Gewerbegebiete. Tim Brauckmüller<br />
ENTWICKLUNGEN IM<br />
MOBILFUNK<br />
Im Rahmen des Breitbandausbaus<br />
werden auch funkgebundene Lösungen<br />
immer weiterentwickelt. LTE ist hier die<br />
bekannteste Technologie. In Zukunft<br />
wird 5G als Mobilfunkgeneration einen<br />
immer höheren Stellenwert erreichen.<br />
Um hohe Bandbreiten zu erreichen,<br />
ist die Sicherstellung leistungsfähiger<br />
Anbindungen <strong>der</strong> Mobilfunkstandorte<br />
mit Glasfasertrassen notwendig. Erst<br />
dadurch werden neue Anwendungen<br />
möglich. Erprobt wird dies aktuell im<br />
Rahmen des Projekts „5G-ConnectedMobility“<br />
auf einem rund 30<br />
Kilometer langen Streckenabschnitt<br />
<strong>der</strong> A 9 zwischen den Anschlussstellen<br />
Nürnberg-Feucht und Greding. Dort ist<br />
ein 5G-Testnetzwerk installiert, um konkrete<br />
Anwendungen des automatisierten<br />
und vernetzten Fahrens zu erproben und<br />
so neue Methoden zur Übermittlung von<br />
Verkehrsinformationen und <strong>der</strong> Verkehrssteuerung<br />
zu entwickeln.<br />
DER AUTOR<br />
Tim Brauckmüller ist Geschäftsführer<br />
des Breitbandbüros des Bundes in<br />
Berlin (www.breitbandbuero.de)<br />
28<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
29
Titel<br />
KOMMUNEN IN DER<br />
VERANTWORTUNG<br />
Die Versorgung Deutschlands mit Internet-Hochgeschwindigkeitsanschlüssen<br />
erfor<strong>der</strong>t enorme Investitionsanstrengungen.<br />
Weil aber weiter davon auszugehen<br />
ist, dass überwiegend verdichtete<br />
Gebiete in absehbarer Zeit von <strong>der</strong><br />
freien Wirtschaft im Wettbewerb versorgt<br />
werden, müssen aus Sicht des Deutschen<br />
Industrie- und Handelskammertages<br />
(DIHK) die Kommunen ihre zentrale<br />
Planungs- und Koordinierungsfunktion<br />
wahrnehmen. Die Verantwortlichen sollten<br />
sich in den Regionen für den Aufbau<br />
und die Weiterentwicklung drahtgebundener<br />
und mobiler Datennetze<br />
engagieren. Dafür seien Kompetenzen<br />
aufzubauen. Für die Regionen müsse es<br />
langfristige Entwicklungspläne für den<br />
Breitbandausbau geben, die sich an <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> zukünftigen Nachfrage<br />
weit über die 50-Mbit/s-Marke hinaus<br />
orientierten.<br />
Fertigung von Industrierobotern: Viele leistungsfähige Unternehmen haben ihren Standort in ländlichen<br />
Regionen. Daher kommt es dort beson<strong>der</strong>s auf eine hochwertige Breitbandversorgung an.<br />
Wirtschaftliche Entwicklung<br />
Wohlstand durch Tempo<br />
Volkswirtschaften mit einer starken Durchdringung hochleistungsfähiger<br />
Datennetze haben gute Aussichten auf Wachstum. Vor diesem Hintergrund<br />
muss im Rathaus <strong>der</strong> Glasfaserausbau zentrales Anliegen sein. Denn sind die<br />
Unternehmen im Wettbewerb erfolgreich, prosperiert auch die Kommune.<br />
Ob eine Turbo-Gesellschaft mit persönlichem<br />
Vollgas-Leben ihrer<br />
einzelnen Individuen zu den erstrebenswerten<br />
Zielen gehören sollte, darüber<br />
lässt sich gewiss trefflich streiten.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Industrienation Deutschland, die<br />
ja auf <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit und dem<br />
Markterfolg ihrer Unternehmen aufbaut,<br />
ist jedoch ein hohes Tempo zweifelsohne<br />
ein Muss. Denn in <strong>der</strong> digitalisierten, zunehmend<br />
vernetzten Welt des Produzierens<br />
und Handelns werden jene Volkswirtschaften<br />
das Nachsehen haben, die ihren<br />
Unternehmen und Bürgern keine hochleistungsfähigen<br />
Telekommunikationsnetze<br />
als technische Basisinfrastruktur bieten.<br />
Diese ist gleichbedeutend beispielsweise<br />
mit Straßen und Autobahnen, sicherer<br />
Stromversorgung und Trinkwassernetzen.<br />
Dass es zwischen <strong>der</strong> Verfügbarkeit<br />
schneller Internetanschlüsse und dem<br />
Wirtschaftswachstum einen Zusammenhang<br />
gibt, steht längst außer Frage. Studien<br />
aus verschiedenen Län<strong>der</strong>n und Zeiträumen<br />
zeigen: Eine Erhöhung <strong>der</strong> Durchdringung<br />
mit breitbandigen Internet-Zugängen<br />
um zehn Prozent steigert das Wachstum<br />
des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zwischen<br />
0,25 und 1,38 Prozent. Auch sind positive<br />
Wirkungen auf die Beschäftigung und die<br />
Produktivität nachweisbar.<br />
Foto: Herrndorff/Fotolia<br />
Als beson<strong>der</strong>s starker Treiber des Wachstums<br />
gelten Glasfasernetze mit ihren aus<br />
heutiger Sicht unbegrenzten Möglichkeiten<br />
hinsichtlich des Volumens <strong>der</strong> übertragbaren<br />
Daten und <strong>der</strong> enormen Übertragungsgeschwindigkeit.<br />
Wenn die Anzahl <strong>der</strong> Glasfaseranschlüsse<br />
um ein Prozent steigt, erhöht<br />
sich das BIP um 0,02 bis 0,04 Prozent.<br />
Für Deutschland bedeutet das einen BIP-<br />
Zuwachs zwischen 600 Millionen und 1,2<br />
Milliarden Euro, so die entsprechende Aussage<br />
in einer Studie des Kölner Instituts<br />
<strong>der</strong> deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag<br />
des Vodafone-Instituts für Gesellschaft und<br />
Kommunikation aus dem Jahr 2016.<br />
Hochleistungsfähige Breitbandinfrastrukturen<br />
haben nicht nur grundlegende<br />
„Ermöglicher“-Funktion für viele digitale<br />
Anwendungen, son<strong>der</strong>n sie geben laut <strong>der</strong><br />
Untersuchung auch Impulse für innovative<br />
Geschäftsmodelle. Die damit einhergehende<br />
zunehmende Digitalisierung <strong>der</strong><br />
Wirtschaft beruht auf Netzwerkeffekten.<br />
Je besser die Infrastruktur, umso mehr<br />
Unternehmen, Kunden, Prozesse o<strong>der</strong> Produkte<br />
können in Wertschöpfungsnetzen<br />
verknüpft werden. Ein digitales Geschäftsmodell<br />
„ernährt“ das nächste, je<strong>der</strong> neue<br />
Hochleistungs-Breitbandanschluss ermöglicht<br />
neue Aktivitäten und schafft die Rentabilität<br />
für den nächsten Ausbauschritt.<br />
Es entsteht ein sich selbst verstärken<strong>der</strong><br />
digitaler Wirtschaftskreislauf.<br />
Die Betonung liegt dabei auf „Hochleistung“.<br />
Mit 50-Mbit/s-Zugängen und<br />
selbst Vectoring, bei dem die Datenrate<br />
schon bald hinter dem Kabelverzweiger<br />
mit jedem Meter rapide abfällt, ist im<br />
globalisierten Wettbewerb kein erfolgreicher<br />
Industriestaat zu machen. Denn <strong>der</strong><br />
von <strong>der</strong> Politik gern genannte deutsche<br />
Durchschnittswert von 59 Prozent Verfügbarkeit<br />
im Bereich <strong>der</strong> Bandbreitenklasse<br />
50 Mbit/s und höher für die gewerbliche<br />
Wirtschaft verschleiert eine wichtige Tatsache:<br />
Ob solche Anschlüsse tatsächlich<br />
vorliegen, hängt von <strong>der</strong> Größe und <strong>der</strong><br />
regionalen Verortung <strong>der</strong> jeweiligen Standortgemeinde<br />
ab. In ländlich geprägten Gebieten<br />
ist die Verfügbarkeit dieser Zugänge<br />
gerade einmal halb so hoch wie <strong>der</strong> Bundesdurchschnitt,<br />
<strong>der</strong> durch die in <strong>der</strong> Regel<br />
sehr gute Versorgung städtischer Räume<br />
nach oben getrieben wird.<br />
Da gerade in den ländlichen Regionen in<br />
Deutschland viele leistungsfähige Industrieunternehmen<br />
und „Hidden Champions“<br />
ansässig sind, ist die Versorgung dieser<br />
Räume mit hohen Bandbreitenklassen<br />
entscheidend für ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Wo es den Firmen gut geht, weil sie<br />
dank Zugang zur digitalen Welt sich gut<br />
am Markt behaupten können, werden die<br />
Standortkommunen durch stabile Gewerbesteuereinnahmen<br />
und positive Effekte<br />
auf den Arbeitsmarkt profitieren.<br />
Im eigenen Interesse müssen die Rathäuser<br />
die Initiative für einen hochwertigen<br />
Breitbandausbau ergreifen. Eine<br />
wachsende Zahl von Bürgermeistern und<br />
Landräten, denen dieser Zusammmenhang<br />
bewusst ist, handeln entsprechend<br />
und machen den Breitbandausbau zur<br />
Chefsache. Gemeinsam mit <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
vor Ort suchen sie nach Lösungen. Beispiel<br />
Friesoythe (rund 22 200 Einwohner)<br />
im nie<strong>der</strong>sächsischen Landkreis Cloppenburg:<br />
Dort werden laut Bürgermeister Sven<br />
Stratmann jetzt knapp 100 Gewerbetreibende<br />
in Gewerbegebieten und Einzellagen<br />
bis 2018 an ein mo<strong>der</strong>nes Glasfasernetz<br />
angeschlossen.<br />
UNTERNEHMEN FORDERN AUSBAU EIN<br />
Wo Politik und Verwaltung sich nicht engagieren,<br />
müssen sie mit Druck aus <strong>der</strong><br />
Wirtschaft rechnen, die vielerorts im ländlichen<br />
Raum unzufrieden ist mit <strong>der</strong> Breitbandversorgung.<br />
In <strong>der</strong> Schwarzwaldstadt<br />
Wolfach (rund 5800 Einwohner) im badenwürttembergischen<br />
Ortenaukreis etwa leiden<br />
trotz <strong>der</strong> erheblichen Geldmittel, die<br />
die Landesregierung für den Breitbandausbau<br />
zur Verfügung stellt, die Firmen noch<br />
unter unzureichenden Netzanbindungen<br />
und haben erhebliche Schwierigkeiten<br />
allein schon bei Internet-Anwendungen<br />
wie Fernwartung und Bildübertragung.<br />
Und das an einem Standort, an dem mit<br />
Supfina Grieshaber ein Unternehmen angesiedelt<br />
ist, das mit Standorten in den<br />
USA und Peking Son<strong>der</strong>maschinen zur<br />
Herstellung extrem glatter Oberflächen im<br />
Tausendstel-Millimeter-Bereich fertigt. Es<br />
zählt damit zu den deutschen Hochtechnologiefirmen,<br />
für die Digitaliserung und<br />
Vernetzung Grundlage des unternehmerischen<br />
Erfolgs sind.<br />
Weil die Wolfacher Bandbreitensituation<br />
nach Auffassung <strong>der</strong> lokalen Wirtschaft<br />
keinen Anreiz für die Ansiedlung<br />
neuer Gewerbe bietet und sogar die Gefahr<br />
birgt, dass Firmen abwan<strong>der</strong>n, will jetzt<br />
<strong>der</strong> Gewerbeverein eigene Initiativen mit<br />
<strong>der</strong> Politik starten. Wolfram Markus<br />
WIE SCHNELL IST DAS NETZ?<br />
Wie schnell ist <strong>der</strong> am Unternehmensstandort<br />
o<strong>der</strong> im Privathaushalt verfügbare<br />
Internet-Zugang wirklich? Wie sieht<br />
es mit <strong>der</strong> mobilen Internet-Anbindung<br />
aus? Auf diese Fragen will die Initiative<br />
Kyago mit ihrem Breitbandtest und<br />
einer Breitbandtest-App für Län<strong>der</strong> und<br />
Kommunen unkomplizierte Antworten<br />
möglich machen (www.zafaco.de/de/<br />
leistungen/breitbandmessung/). Neben<br />
<strong>der</strong> Messung mobiler breitbandiger<br />
Internet-Zugangsdienste mittels Smartphones<br />
erlaubt <strong>der</strong> mobile Messclient<br />
(App) die Erkennung von Funklöchern<br />
(fehlen<strong>der</strong> mobiler Netzzugang) sowie<br />
von Gebieten mit fehlendem mobilen<br />
breitbandigen Internetzugang (2G). Bei<br />
Erkennung eines Funklochs o<strong>der</strong> einem<br />
Gebiet mit fehlendem mobilen breitbandigen<br />
Internetzugang werden <strong>der</strong><br />
Mobilfunkanbieter, die aktuelle mobile<br />
Internet-Zugangstechnologie sowie <strong>der</strong><br />
Standort gespeichert. Es sind verschiedene<br />
Tests zu beliebigen Zeiten möglich.<br />
Die individuellen Messergebnisse und<br />
ermittelten Informationen stehen dem<br />
Nutzer sofort nach <strong>der</strong> Messung zur<br />
Verfügung. Die anonymisierte detaillierte<br />
Ergebnisauswertung erhält jeweils die<br />
die Initiative unterstützende Kommune<br />
beziehungsweise das Land. Die App<br />
kann für Android im Google-Store und<br />
für iOS im Apple-Store heruntergeladen<br />
werden.<br />
30 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
31
Titel<br />
Trends<br />
Datenvolumen wächst stetig<br />
Vor allem durch hochauflösendes Video-Streaming und Internet-TV steigt <strong>der</strong><br />
Bandbreitenbedarf in den Privathaushalten. Die Netzbetreiber reagieren auf<br />
diese wachsende Nachfrage mit einem Technologiemix. Ein weiterer Trend im<br />
Telekommunikationsmarkt betrifft das Verhältnis von Mobilfunk und Festnetz.<br />
Die Diskussion um Mittel und Wege,<br />
den Breitbandausbau in Deutschland<br />
anzukurbeln, bleibt auch <strong>2017</strong><br />
eines <strong>der</strong> zentralen Themen im Telekommunikationsmarkt.<br />
Ursache für den weiter<br />
steigenden Bandbreitenbedarf ist die<br />
Nutzung von Streamingdiensten über das<br />
Festnetz und die gleichzeitige Zunahme<br />
des mobilen Datenverkehrs durch den<br />
vermehrten Gebrauch von Smartphones<br />
und Tablets. Parallel zu Investitionen in<br />
VDSL2/Vectoring und damit in die klassische<br />
kupferbasierte Infrastruktur treiben<br />
regionale Netzbetreiber den Glasfaserausbau<br />
unter an<strong>der</strong>em durch Kooperationen<br />
mit Wohnungsbaugesellschaften weiter<br />
voran.<br />
„Die flächendeckende Breitbandversorgung<br />
bleibt eines <strong>der</strong> wichtigsten strukturpolitischen<br />
Vorhaben in den nächsten<br />
zwei bis drei Jahren“, erklärt<br />
Rolf Unterberger,<br />
Geschäftsführer des Übertragungssystemherstellers<br />
Keymile. „Die unbestritten<br />
höchsten Bandbreiten versprechen durchgehende<br />
Hausanschlüsse per Glasfaser, die<br />
auch in den nächsten 15 Jahren genügend<br />
Bandbreite bieten werden; die Technologien<br />
dafür stehen bereit.“ Nach Einschätzung<br />
seines Unternehmens bestimmen<br />
drei Trends im Jahr <strong>2017</strong> und darüber<br />
hinaus die Entwicklungen im deutschen<br />
Telekommunikationsmarkt.<br />
1. BANDBREITENBEDARF STEIGT WEITER<br />
Vor allem Video-on-Demand führt zu einem<br />
weiter steigenden Bandbreitenbedarf.<br />
Ein Indiz dafür sind aktuelle Zahlen des<br />
Marktforschungsinstituts IHS Markit, die<br />
<strong>der</strong> Branchenverband Bitkom Mitte Januar<br />
veröffentlicht hat. Demnach ist <strong>der</strong> Umsatz<br />
mit Video-On-Demand-Angeboten<br />
von 2014 bis 2016 um 73 Prozent gestiegen.<br />
Im<br />
Jahr <strong>2017</strong> soll <strong>der</strong><br />
Smartphone-Nutzerinnen: Der Ausbau kostenlos nutzbarer öffentlicher WLAN-Hotspots schont<br />
das Datenvolumen <strong>der</strong> User, sorgt aber wie<strong>der</strong>um für mehr Verkehr im Festnetz.<br />
Foto: Antonioguillem/Fotolia<br />
Breitbandausbau<br />
Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18<br />
Prozent auf 945 Millionen Euro ansteigen.<br />
Die aktuellen, hochauflösenden Formate<br />
sind wahre Bandbreitenfresser: Bei UHDund<br />
4K-Angeboten kann ein 50-Mbit/s-<br />
Anschluss schnell an die Leistungsgrenze<br />
gelangen, wenn gleichzeitig verschiedene<br />
Internet- und Streaming-Dienste genutzt<br />
werden.<br />
2. TECHNOLOGIEMIX IM BREITBANDAUSBAU<br />
Die auf dem Kupferkabel basierenden Datenübertragungsverfahren<br />
VDSL2, Vectoring<br />
und „G.fast“ sowie <strong>der</strong> umfassende<br />
Glasfaserausbau sind für die meisten<br />
deutschen Telekommunikationsunternehmen<br />
Teil eines Technologiemixes, um den<br />
Breitbandausbau voranzutreiben. Vor allem<br />
nach <strong>der</strong> Vectoring-Entscheidung <strong>der</strong><br />
Bundesnetzagentur werden zuvor aufgeschobene<br />
Investitionsvorhaben jetzt umgesetzt.<br />
Während sich die Deutsche Telekom auf<br />
den Glasfaseranschluss bis zu den Hauptverteilern<br />
und den Kabelverzweigern<br />
(FTTC) konzentriert, gehen die regionalen<br />
und lokalen Wettbewerber mehrgleisig<br />
vor. Sie bauen ihre VDSL2/Vectoring-Infrastrukturen<br />
aus und investieren gleichzeitig<br />
vermehrt in FTTH und FTTB.<br />
3. MOBILFUNK UND FESTNETZ<br />
In den letzten Jahren ist <strong>der</strong> mobile Datenverkehr<br />
rasant angestiegen, wobei<br />
ein Großteil auf die Nutzung von Video-<br />
Streaming auf Smartphones und Tablets<br />
entfällt. Die benötigten Bandbreiten und<br />
Übertragungsraten stehen erst seit <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Verbreitung <strong>der</strong> Mobilfunkstandards<br />
LTE/4G zur Verfügung.<br />
Der Ausbau öffentlicher WLAN-Hotspots,<br />
beliebt bei allen Vielnutzern von<br />
Smartphones und Tablets, schont das<br />
Datenvolumen <strong>der</strong> User und entlastet als<br />
Mobile Offloading die Mobilnetze, sorgt<br />
aber wie<strong>der</strong>um für mehr Verkehr im Festnetz.<br />
Theoretisch können nach aktuellem<br />
Kenntnisstand 5G-Mobilfunknetze eine bis<br />
100 Mal höhere Datenrate als heutige LTE-<br />
Netze erreichen. Bis dahin werden aber<br />
noch einige Jahre vergehen. Red.<br />
Vodafone Kabel Deutschland<br />
Partner <strong>der</strong> Immobilienwirtschaft.<br />
Ein Netz<br />
mit Zukunft<br />
Das richtige Netz für Ihren Standort –<br />
auch in ländlichen Regionen<br />
Vodafone<br />
Power to you<br />
Super-schnelles Internet, digitales Fernsehen und günstige Telefonie sind für die meisten Menschen fester<br />
Bestandteil ihres Alltags – beruflich wie privat. Eine zuverlässige und zukunftsfähige Infrastruktur wird damit<br />
zum wichtigen Standortfaktor für Kommunen.<br />
Wir unterstützen Sie bei <strong>der</strong> Versorgung von Erschließungsgebieten von Anfang an: von <strong>der</strong> Planung über die<br />
Bauabwicklung bis hin zur Fertigstellung.<br />
• Innovative Infrastruktur für private Haushalte und Gewerbetreibende als Standortvorteil<br />
• Hohe Bandbreiten – auch im ländlichen Raum<br />
• In vielen Fällen ist staatliche För<strong>der</strong>ung möglich<br />
• Internet, Fernsehen und Telefon über einen Anschluss<br />
Sie wollen mehr erfahren zum Netzausbau in Ihrer Gemeinde? Wir beraten Sie gerne:<br />
breitbandoffensive.de@vodafone.com<br />
www.vodafone.de/immobilienwirtschaft /kommunen<br />
Titel<br />
Än<strong>der</strong>ungen und Irrtümer vorbehalten. Stand: Oktober 2016<br />
Vodafone Kabel Deutschland GmbH • Betastr. 6–8 • 85774 Unterföhring<br />
32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
33
Titel<br />
Breitbandausbau<br />
Titel<br />
HINTERGRUND<br />
Europäischer TK-Rechtsrahmen: Die<br />
EU-Kommission hat im September<br />
2016 ihren Entwurf für einen neuen<br />
Telekommunikations-Rechtsrahmen<br />
vorgestellt. Darin bekennt sie sich zur<br />
Glasfaser als <strong>der</strong>jenigen Infrastruktur,<br />
die auch langfristig die für die Digitalisierung<br />
von Wirtschaft und Gesellschaft<br />
notwendigen Bandbreiten erfüllen kann.<br />
Der Gesetzesentwurf umfasst unter<br />
an<strong>der</strong>em die Themengebiete Netzzugangsregulierung,<br />
Funkfrequenzen und<br />
Universaldienst sowie die Rolle <strong>der</strong> nationalen<br />
Regulierungsbehörden. Er wird<br />
mit dem EU-Ministerrat sowie dem EU-<br />
Parlament abgestimmt und wohl nicht<br />
vor dem Jahr 2018 in Kraft treten. Dann<br />
steht die Umsetzung in das nationale<br />
Recht <strong>der</strong> EU-Mitgliedsstaaten an.<br />
Mobilfunkstandard 5G: Der neue<br />
Standard (5G steht für „5. Generation“)<br />
soll Nachfolger von LTE (Long Term<br />
Evolution, deutsch: langfristige Entwicklung)<br />
werden und ist beson<strong>der</strong>s schnell<br />
und verzögerungsfrei. Marktreife wird<br />
er voraussichtlich 2020 erlangen. Tests<br />
mit im (künftigen) Alltag gebräuchlichen<br />
Anwendungen umfassen etwa die<br />
Ausrüstung von autonom fahrenden<br />
Fahrzeugen, Robotern in <strong>der</strong> vernetzten<br />
Industrie und Telepräsenz-Anwendungen<br />
mit breitbandigen Mobilfunk-Signalen.<br />
Open Access: Der Begriff meint im<br />
TK-Bereich den diskriminierungsfreien<br />
Zugang aller Marktteilnehmer auf einer<br />
Breitbandinfrastruktur (insbeson<strong>der</strong>e<br />
FTTH-Zugangsnetze) bis zum<br />
Endkunden.<br />
DER AUTOR<br />
Norbert Westfal ist Präsident des<br />
Bundesverbands Breitbandkommunikation<br />
(Breko), Berlin, und Sprecher <strong>der</strong><br />
Geschäftsführung <strong>der</strong> EWE Tel und <strong>der</strong><br />
EWE Vertrieb in Oldenburg<br />
(www.brekoverband.de)<br />
Wegweiser: Die EU-Kommission zeigt bei <strong>der</strong> Überarbeitung des Telekommunikations-Rechtsrahmens<br />
das Ziel des Breitbandausbaus auf: flächendeckend ein Gigabit pro Sekunde.<br />
Netzstrategien<br />
Voraussetzung für<br />
erfolgreiche Zukunft<br />
Für die kommende Gigabit-Gesellschaft mit einer digitalisierten Wirtschaft<br />
benötigen Unternehmen und Bürger Anschlussnetze mit beson<strong>der</strong>s hoher<br />
Kapazität. Nur Glasfaseranschlüsse mit symmetrischen Bandbreiten bis weit in<br />
den Gigabit-Bereich verfügen über die erfor<strong>der</strong>lichen Qualitätsmerkmale.<br />
Alle namhaften Experten sind sich<br />
einig: Deutschland braucht hochleistungsfähige<br />
Gigabit-Glasfasernetze,<br />
um Wirtschaftswachstum – und<br />
damit den Wohlstand – zu sichern. Die<br />
unmittelbare Anbindung an ein solches<br />
Glasfasernetz wird sowohl für Bürger als<br />
auch für Unternehmen bereits in absehbarer<br />
Zeit so wichtig sein wie ein Strom- o<strong>der</strong><br />
Wasseranschluss.<br />
Zukunftssichere Glasfasernetze bilden<br />
auch das Fundament <strong>der</strong> nächsten Mobilfunkgeneration<br />
5G. Denn 5G-Netze werden<br />
in <strong>der</strong> Praxis nichts an<strong>der</strong>es als Festnetze<br />
Foto: Reimer/Fotolia<br />
mit mobiler Schnittstelle darstellen. Da<br />
ein reiner Glasfaseranschluss einem 5G-<br />
Anschluss im Hinblick auf Leistungsfähigkeit<br />
und Qualität immer überlegen bleiben<br />
wird, ist es sowohl volkswirtschaftlich als<br />
auch betriebswirtschaftlich geboten, die<br />
Synergien beim Ausbau <strong>der</strong> Glasfasernetze<br />
zu nutzen. Eine Reduzierung des „Gebots<br />
<strong>der</strong> Digitalisierung“ auf Funklösungen,<br />
die frühestens 2020/2021 spezifiziert sein<br />
werden, würde Deutschland beim Glasfaserausbau<br />
im europäischen Vergleich<br />
noch weiter zurückfallen lassen. Die<br />
EU-Kommission zeigt bei <strong>der</strong> Überarbeitung<br />
des TK-<br />
Rechtsrahmens<br />
gerade, welche Ziele es zu erreichen<br />
gilt: nämlich flächendeckend ein<br />
Gigabit pro Sekunde (Gbit/s). Hinter diesem<br />
Anspruch darf die Bundesregierung<br />
nicht zurückbleiben, wenn Deutschland<br />
den Anschluss an die Wirtschaftsnationen,<br />
die eine Glasfaserstruktur konsequent aufbauen,<br />
nicht vollständig verpassen soll.<br />
Die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands<br />
Breitbandkommunikation<br />
(Breko) verstehen sich als Garanten für die<br />
Erreichung eines solchen Ziels und setzen<br />
klar auf eine reine Glasfaserinfrastruktur.<br />
Bereits heute stemmen sie mehr als 60<br />
Prozent <strong>der</strong> Wettbewerber-Investitionen<br />
in den Ausbau mit direkten Glasfaseranschlüssen.<br />
Sie bauen diese Infrastrukturüberall<br />
dort, wo es wirtschaftlich möglich<br />
ist – und sind auch weiterhin zu erheblichen<br />
Investitionen bereit.<br />
RECHTS- UND PLANUNGSSICHERHEIT<br />
Hohe Priorität hat – insbeson<strong>der</strong>e auch<br />
im Hinblick auf die Bundestagswahl – die<br />
politische Festlegung eines zukunftsfähigen<br />
Infrastrukturziels. Denn <strong>der</strong> klare<br />
Fokus <strong>der</strong> künftigen Breitbandstrategie<br />
<strong>der</strong> Politik kann nur darin liegen, möglichst<br />
schnell eine flächendeckende Versorgung<br />
mit Glasfaseranschlüssen bis in<br />
alle Gebäude Deutschlands zu erreichen.<br />
Die Kernaussage des Breko lautet daher:<br />
Deutschland braucht bis zum Jahr 2025<br />
flächendeckend Glasfaseranschlüsse mit<br />
mindestens ein Gbit/s!<br />
Ein solches, langfristig angelegtes Glasfaserinfrastrukturziel<br />
schafft Rechts- und<br />
Planungssicherheit für alle Marktakteure,<br />
um nachhaltig in die nächste Evolutionsstufe<br />
des Breitbandausbaus zu investieren.<br />
Kupferbasierte Technologien wie Vectoring<br />
o<strong>der</strong> „G.fast“ können die für die Digitalisierung<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Bandbreiten und<br />
Qualitätsparameter nicht erreichen. Um in<br />
Deutschland eine tragfähige Basis für die<br />
Gigabit-Gesellschaft zu schaffen, braucht<br />
es eine kompromisslose Fokussierung auf<br />
den Ausbau mit reinen Glasfaseranschlüs-<br />
sen. Schweden und an<strong>der</strong>e europäische<br />
Län<strong>der</strong> zeigen, dass ein flächendecken<strong>der</strong><br />
Glasfaserausbau auf diese Weise erfolgreich<br />
funktionieren kann.<br />
Um dies auch in Deutschland zu bewerkstelligen,<br />
setzt <strong>der</strong> Breko-Verband weiterhin<br />
auf Kooperationen zur Beschleunigung<br />
des Glasfaserausbaus. Die Kosten für eine<br />
flächendeckende Erschließung mit Glasfaser<br />
bis in alle Gebäude betragen rund 80<br />
Milliarden Euro und können – auch unter<br />
Einbezug staatlicher För<strong>der</strong>mittel – nicht<br />
von einem Unternehmen allein aufgebracht<br />
werden. Vor diesem Hintergrund ist<br />
es wichtig, die Kräfte und Finanzmittel zu<br />
bündeln und Glasfasernetze möglichst synergetisch<br />
zu bauen. Eine entscheidende<br />
Voraussetzung hierfür ist auch ein funktionierendes<br />
Open-Access-System, über das<br />
sowohl die Deutsche Telekom als auch ihre<br />
Wettbewerber wechselseitig Netzzugangsleistungen<br />
einkaufen. Nur mit einer möglichst<br />
hohen Netzauslastung lassen sich<br />
Glasfasernetze wirtschaftlich betreiben.<br />
Die Weichen müssen jetzt richtig gestellt<br />
werden, damit Deutschland mit <strong>der</strong><br />
leistungsfähigsten digitalen Infrastruktur<br />
in Europa punkten kann, <strong>der</strong> Übergang in<br />
die Gigabit-Gesellschaft mit zukunftssicheren<br />
Glasfasernetzen als Basis gelingt und<br />
so ein wichtiger Grundstein für wirtschaftliches<br />
Wachstum und Wohlstand für die<br />
heutige sowie für nachfolgende Generationen<br />
gelegt wird. Norbert Westfal<br />
34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
35
Breitbandausbau<br />
Titel<br />
Autonom fahrendes Auto: Der extrem schnelle Mobilfunkstandard 5G wird Treiber sein für die Vernetzung smarter technischer Helfer im Alltag, für<br />
mo<strong>der</strong>ne Mobilität, Telemedizin und die Industrie 4.0.<br />
Mobilfunkstandard 5G<br />
Mehr Revolution als Evolution<br />
Foto: Martial Red/Shutterstock<br />
standorte – es werden 10mal mehr sein<br />
als für LTE – an das Kernnetz anzubinden.<br />
Den kommunalen Unternehmen, und<br />
nicht den TK-Konzernen, wird hier nach<br />
Auffassung von Theo Weirich, Geschäftsführer<br />
des kommunalen TK-Provi<strong>der</strong>s<br />
Wilhelm-Tel und Vorstandsmitglied <strong>der</strong><br />
Stadtwerke Nor<strong>der</strong>stedt eine bedeutende<br />
Rolle zukommen. Damit die vielen Internet-<br />
und Sende-Spots betrieben werden<br />
können, ist ein engmaschiges Netz von<br />
Antennenstandorten mit Maschenweiten<br />
von unter 200 Metern gefor<strong>der</strong>t. Das sind<br />
enorme Herausfor<strong>der</strong>ungen, die nach Ansicht<br />
von Weirich nur von <strong>der</strong> Kommunalwirtschaft<br />
umgesetzt werden können.<br />
5G FÜR STADT UND LAND<br />
5G-Anwendungen für die Vernetzung<br />
smarter Dinge, die sichere Fahrzeugkommunikation<br />
und die Industrie 4.0 werden<br />
demnach die nächste Stufe <strong>der</strong> Informationsgesellschaft<br />
mitgestalten. Behörden<br />
können die Daten nutzen, um sie in einem<br />
„Smart City Dashboard“ wie in <strong>der</strong><br />
Stadt Moers zu präsentieren und damit<br />
für Einwohner, Unternehmen und Zivilgesellschaft<br />
die bestmögliche Transparenz<br />
über den Zustand einer Kommune, ihre<br />
Dienstleistungen und die Nutzung <strong>der</strong><br />
städtischen Infrastruktur herzustellen.<br />
In ländlichen Gebieten können Lücken<br />
in <strong>der</strong> Breitbandversorgung mit 5G kurzfristig<br />
geschlossen werden. Dazu sollten<br />
die Verantwortlichen in den Gemeinden<br />
überlegen, ob sie bereits heute die für die<br />
Erschließung <strong>der</strong> 5G-Antennenstandorte<br />
notwendige Glasfaserinfrastruktur in Eigenregie<br />
erstellen. Die Kosten dafür könnten<br />
sich durch langfristige Vermietung an<br />
Netzbetreiber amortisieren.<br />
Alfred Rauscher, Geschäftsführer des<br />
regionalen Telekommunikationsanbieters<br />
R-Kom (Regensburg) und Vorstandsmitglied<br />
im Branchenverband Breko, empfiehlt<br />
den Kommunen, einen langfristigen<br />
Plan zu erstellen, um im Dialog mit Anbietern<br />
ein Materialkonzept zu erstellen und<br />
dies dabei in möglichst größeren Einheiten.<br />
Letzteres macht durchaus Sinn, wenn<br />
man bedenkt, dass zum Beispiel in Bayern<br />
insgesamt 2056 einzelne Gemeinden für<br />
den Breitbandausbau zuständig sind.<br />
<br />
Gerhard Kafka<br />
DER AUTOR<br />
Gerhard Kafka arbeitet als freier<br />
Fachjournalist für Telekommunikation<br />
in Egling bei München<br />
(gkafka@t-online.de)<br />
Die fünfte Mobilfunkgeneration kommt mit vielen Chancen auch für Kommunen.<br />
Noch sind die dafür erfor<strong>der</strong>lichen Frequenzbereiche und internationalen<br />
Standards nicht definiert, aber die Entwicklung läuft auf Hochtouren. Erste<br />
kommerziell betriebene 5G-Netze werden für das Jahr 2020 erwartet.<br />
Seit 1980 wurde etwa alle zehn Jahre<br />
eine neue Mobilfunkgeneration in<br />
Betrieb genommen. War die erste<br />
noch analog, begann 1990 mit GSM (Global<br />
System for Mobile Communications)<br />
die digitale Aufrüstung. Es folgten im Jahr<br />
2000 UMTS (Universal Mobile Telecommunications<br />
System) und dann 2010 LTE<br />
(Long Term Evolution). Bis dahin stand<br />
die Kommunikation zwischen Menschen<br />
im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Vom Jahr 2020 an werden aber auch Maschinen<br />
untereinan<strong>der</strong> und Maschinen mit<br />
Menschen über Funk kommunizieren. Für<br />
den neuen Mobilfunkstandard 5G – also<br />
die fünfte Generation – sind drei Einsatzbereiche<br />
vorgesehen: mobile Breitbandanwendungen<br />
mit hohen Datenraten, die<br />
„massive maschinentypische“ Kommunikation<br />
sowie hochverfügbare und zeitkritische<br />
Kommunikation.<br />
5G wird enorme Leistungsverbesserungen<br />
hinsichtlich Netzkapazität, Laufzeiten,<br />
Mobilität, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit<br />
bringen. So steigt im Vergleich mit LTE<br />
die Datenrate auf das Hun<strong>der</strong>tfache mit<br />
bis zu 20 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) für<br />
den einzelnen Nutzer bei quasi hun<strong>der</strong>tprozentiger<br />
Verfügbarkeit des Netzes. Dessen<br />
Energieverbrauch wird gleichzeitig auf<br />
ein Zehntel des Wertes von 2010 sinken.<br />
Bahnbrechend werden auch die Latenzzeiten<br />
sein. Der Begriff meint die in Millisekunden<br />
(ms) gemessene Verzögerung<br />
bei <strong>der</strong> Signalübertragung im Netz. Für<br />
internet-basierte Anwendungen wie das<br />
autonome Fahren birgt alles, was nicht<br />
extrem kurze Latenzen hat, Sicherheitsrisiken.<br />
Bei 5G soll im Funkbereich die Verzögerung<br />
bei maximal einer Millisekunde<br />
liegen, auf <strong>der</strong> gesamten Übertragungsstrecke<br />
bei höchstens fünf Milisekunden. Zum<br />
Vergleich: Der Funkstandard LTE ist mit 20<br />
bis 80 ms „unterwegs“. 5G ist nicht nur<br />
eine Evolution <strong>der</strong> bisherigen Generationen,<br />
son<strong>der</strong>n auch Revolution.<br />
Die Europäische Kommission unterstützt<br />
tatkräftig die 5G-Entwicklung und<br />
för<strong>der</strong>t einschlägige Pilotprojekte. Bereits<br />
im September 2016 hat sie einen Aktionsplan<br />
„5G für Europa“ veröffentlicht.<br />
Ebenfalls im September vergangenen Jahres<br />
präsentierte <strong>der</strong> Bundesminister für<br />
Verkehr und digitale Infrastrukturen Alexan<strong>der</strong><br />
Dobrindt seinen Fünf-Punkte-Plan<br />
zur deutschen 5G-Strategie unter an<strong>der</strong>em<br />
mit <strong>der</strong> Vorgabe, „dass Deutschland zum<br />
Leitmarkt für 5G wird und als erstes Land<br />
ein flächendeckendes 5G-Netz bereitstellt“.<br />
Noch sind die für 5G erfor<strong>der</strong>lichen<br />
neuen Frequenzbereiche und internationalen<br />
Standards nicht definiert, aber die<br />
Entwicklung läuft auf Hochtouren. Erste<br />
kommerziell betriebene Netze werden für<br />
das Jahr 2020 erwartet.<br />
Die hohen Kapazitäten erfor<strong>der</strong>n zunächst<br />
eine neue, vorzugsweise gasfaserbasierte<br />
Infrastruktur in Stadt und Land,<br />
um die zahlreich erfor<strong>der</strong>lichen Antennen-<br />
A strong company – your reliable partner<br />
Nutzen Sie das GasLINE-Netz als Backbone, Backhaul und Access, um in<br />
Ihrer Gemeinde in <strong>der</strong> mittelbaren Region des Netzes den FttX-Ausbau z. B. in<br />
Gewerbegebieten zu unterstützen.<br />
GasLINE zählt im deutschen Markt seit 20 Jahren zu den leistungsfähigsten<br />
Infrastrukturanbietern für unbeschaltete Glasfaser. Das Netz von über 11.000 km<br />
Länge – deutschlandweit – wird weiterhin dynamisch ausgebaut. In mehr als<br />
150 Städten besteht Anschluss an Telehäuser, PoPs und Service anbieter-Standorte.<br />
Kontakt: info@gasline.de · www.gasline.de<br />
Bunde<br />
Oldenburg<br />
Nordhorn<br />
Osnabrück<br />
Enschede<br />
Remich<br />
Köln<br />
Aachen Bonn<br />
Trier<br />
Saarbrücken<br />
Koblenz<br />
Wiesbaden<br />
Siegen<br />
Wetzlar<br />
Flensburg<br />
Bremerhaven<br />
Bremen<br />
Hannover<br />
Hildesheim<br />
Bielefeld<br />
Gießen<br />
Kassel<br />
Frankfurt<br />
Deutschneudorf<br />
Elten<br />
Münster<br />
Dorsten Hamm<br />
Duisburg<br />
Essen<br />
Straelen<br />
Dortmund<br />
Venlo<br />
Hagen<br />
Düsseldorf<br />
Wuppertal<br />
Kaiserslautern<br />
Mannheim<br />
Ludwigshafen<br />
Strasbourg<br />
Lauterbourg<br />
Mainz<br />
Darmstadt<br />
Karlsruhe<br />
Pforzheim<br />
Heilbronn<br />
Stuttgart<br />
Ulm<br />
Kiel<br />
Hamburg<br />
Lübeck<br />
Wolfsburg<br />
Braunschweig<br />
Göttingen<br />
Würzburg<br />
Nürnberg<br />
Augsburg<br />
Puttgarden<br />
Erfurt<br />
Erlangen<br />
Ingolstadt<br />
Stralsund<br />
Rostock<br />
Neubrandenburg<br />
Magdeburg<br />
Halle<br />
Potsdam<br />
Leipzig<br />
Schirnding<br />
Regensburg<br />
Greifswald<br />
Berlin<br />
Chemnitz<br />
Waidhaus<br />
Passau<br />
Schwedt<br />
Burghausen<br />
Frankfurt/<br />
O<strong>der</strong><br />
Dresden<br />
Görlitz<br />
GasLINE-Backbone<br />
Freiburg<br />
München<br />
Salzburg<br />
Schaffhausen<br />
36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
37<br />
Basel
Titel<br />
Breitbandausbau<br />
Titel<br />
Glasfaserleitungen: Die Realisierung<br />
von NGA-Projekten soll die<br />
Breitbandversorgung vor allem in<br />
ländlichen Regionen verbessern.<br />
NGA-Projekte<br />
DIE AUTORIN<br />
Dr. Imke Germann ist Vorstandsvorsitzende<br />
des unter an<strong>der</strong>em in den<br />
Bereichen Telekommunikation und<br />
Netze tätigen Beratungsunternehmens<br />
MRK Media in München<br />
(imke.germann@mrk-media.de)<br />
In Eigenregie o<strong>der</strong><br />
besser mit Partner?<br />
Das Bundesför<strong>der</strong>programm für den Breitbandausbau finanziert externe<br />
Planungs- und Beratungsleistungen zur Vorbereitung und Durchführung entsprechen<strong>der</strong><br />
Vorhaben. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit Ausbaustrategien<br />
und -konzepten, gibt Empfehlungen und spiegelt Praxiserfahrungen wi<strong>der</strong>.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Breitbandstrategie des<br />
Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> ist, eine<br />
möglichst flächendeckende Versorgung<br />
mit ultraschnellen Breitbandanschlüssen<br />
in Deutschland zu erreichen.<br />
Nachdem <strong>der</strong> flächendeckende Ausbau<br />
durch kommerzielle Anbieter alleine nicht<br />
erfolgt ist und auch nicht erfolgen wird,<br />
sind staatliche För<strong>der</strong>programme nötig,<br />
um den ländlichen Raum an <strong>der</strong> notwendigen<br />
technischen Weiterentwicklung teilhaben<br />
zu lassen.<br />
Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Städte und Gemeinden fallen eine sehr<br />
heterogene Versorgungslage und meist ein<br />
starker Abfall des Versorgungsgrades hin<br />
zu den ländlichen Regionen auf. Mit einer<br />
gezielten Ausbaustrategie zur Realisierung<br />
von NGA-Projekten (Next Generation Access,<br />
Netze <strong>der</strong> nächsten Generation) soll<br />
die Versorgung in diesen Regionen nachhaltig<br />
verbessert werden. Netze <strong>der</strong> nächsten<br />
Generation sind diejenigen, <strong>der</strong>en Infrastruktur<br />
es erlaubt, hohe Datenraten<br />
auszutauschen.<br />
Um eine Ausbaustrategie zu entwickeln<br />
und um Ausbauprojekte zu identifizieren,<br />
wurde auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Richtlinie<br />
„För<strong>der</strong>ung zur Unterstützung des<br />
Breitbandausbaus in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland“ ein För<strong>der</strong>programm des<br />
Bundes aufgelegt. Zur Qualitätssicherung<br />
auf <strong>der</strong> Grundlage dieser Bundesrichtlinie<br />
werden Landkreise, Städte und Gemeinden<br />
„für die Beauftragung von externen<br />
Planungs- und/o<strong>der</strong> Beratungsleistungen<br />
geför<strong>der</strong>t, die zur Vorbereitung o<strong>der</strong> bei<br />
<strong>der</strong> Durchführung solcher Breitbandmaßnahmen<br />
anfallen“. Der Bund leistet mit<br />
dieser 100-Prozent-Finanzierung einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Feststellung des<br />
Ausbauzustandes.<br />
WEISSE FLECKEN ERMITTELN<br />
Im Rahmen einer durch einen externen<br />
Berater durchgeführten Planung wird ein<br />
erster Verfahrensschritt die Erhebung <strong>der</strong><br />
vorhandenen Infrastrukturen sowie die<br />
Analyse <strong>der</strong> bestehenden Versorgungslage<br />
umfassen. Dazu wird insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
Breitbandatlas des Bundes herangezogen.<br />
Auf dieser Basis erfolgen die Ermittlung<br />
<strong>der</strong> „weißen NGA-Flecken“ (Versorgungslücken)<br />
und das Einpflegen <strong>der</strong> Informati-<br />
Foto: Meerisusi/Fotolia<br />
onen in ein Geoinformationssystem (GIS).<br />
Viele kommunale Entscheidungsträger<br />
äußern immer wie<strong>der</strong> die Auffassung, in<br />
ihrer Kommune sei bereits eine flächendeckende<br />
Versorgung mit schnellem Internet<br />
erreicht. Die Infrastruktur-Analyse klärt sie<br />
über die tatsächliche Ausbausituation, die<br />
nicht selten von dem angenommenen Zustand<br />
abweicht, auf.<br />
ZWEI AUSBAUMODELLE<br />
In enger Abstimmung mit den Kommunen<br />
werden im Anschluss die NGA-Projektgebiete<br />
festgelegt, um darauf aufbauend<br />
ein Markterkundungsverfahren durchzuführen.<br />
Dieses macht deutlich, welche<br />
Gebiete von einem <strong>der</strong> Netzbetreiber im<br />
eigenwirtschaftlichen Ausbau innerhalb<br />
<strong>der</strong> nächsten drei Jahre versorgt werden.<br />
Auf diese Weise wird festgestellt, wo ein<br />
Marktversagen vorliegt und demzufolge<br />
eine staatliche För<strong>der</strong>ung zum Schließen<br />
<strong>der</strong> NGA-Lücken beantragt werden kann.<br />
Zudem erhält die Kommune die verbindliche<br />
Aussage <strong>der</strong> Netzbetreiber über die in<br />
den nächsten drei Jahren zu realisierenden<br />
eigenwirtschaftlichen Ausbauprojekte.<br />
Für die Verfahrensvorbereitung zur<br />
projektbezogenen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> als notwendig<br />
erkannten Ausbauprojekte ist es<br />
erfor<strong>der</strong>lich, einen Masterplan zu erstellen.<br />
Auf dieser Basis wird dann die Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>der</strong> beiden zur Verfügung<br />
stehenden Ausbaumodelle – Wirtschaftlichkeitslückenmodell<br />
und Betreibermodell<br />
– ermittelt.<br />
Für diesen Wirtschaftlichkeitsvergleich<br />
sind Kosten und Effizienz einzelner Ausbauvarianten<br />
zu betrachten. Aus <strong>der</strong> zu<br />
erstellenden Grobplanung werden die<br />
Investitionskosten abgeleitet und die verschiedenen<br />
Ausbauvarianten verglichen.<br />
Im Ergebnis liegt den Kommunen eine<br />
Handlungsempfehlung vor.<br />
Zwar scheuen beim Betreibermodell<br />
die Entscheidungsträger das wirtschaftliche<br />
Risiko sowie den für die Umsetzung<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Aufwand, denn gerade die<br />
Ausschreibungen und Vergabeprozesse<br />
verlangen eine gewisse Professionalität<br />
und kosten Zeit. Bei <strong>der</strong> Entscheidung<br />
über das bevorzugte Modell sollte aber<br />
berücksichtigt werden, dass im Fall <strong>der</strong><br />
Betreiberlösung ein zukunftsfähiges Netz<br />
entsteht, das im Eigentum <strong>der</strong> Kommune<br />
liegt. Außerdem zählen solche Netze<br />
ebenso zu den Infrastrukturaufgaben im<br />
Rahmen <strong>der</strong> kommunalen Daseinsvorsorge<br />
wie beispielsweise Straßen o<strong>der</strong><br />
Trinkwasserleitungen. Zudem ist es sehr<br />
wohl möglich, durch Verpachtung des<br />
kommunalen Datennetzes an einen privaten<br />
Netzbetreiber eine langfristige Rendite<br />
zu erzielen. Das zeigen Erfahrungen mit<br />
Betreibermodellen.<br />
Dem steht <strong>der</strong> Vorteil des Wirtschaftlichkeitslückenmodells<br />
gegenüber, dass die<br />
Kommunen bei <strong>der</strong> Umsetzung schnelle<br />
Erfolge erzielen können und auf die Erfahrung,<br />
Kompetenz und Investitionskraft <strong>der</strong><br />
meist großen Netzbetreiber zurückgreifen<br />
können. Sie müssen sich bei diesem Modell<br />
nicht auf ein für sie bisher weitgehend<br />
unbekanntes Terrain vorwagen, weil sie ja<br />
einen starken Partner an ihrer Seite haben.<br />
Ein qualifizierter Masterplan und gut<br />
belegbare Handlungsempfehlungen erleichtern<br />
die im Einzelfall nicht einfache<br />
Entscheidung über das „richtige“ Modell,<br />
die immer auch von den Gegebenheiten<br />
und Voraussetzungen vor Ort abhängig ist.<br />
<br />
Imke Germann<br />
WIE NGA-PROJEKTE ZUM<br />
ERFOLG FÜHREN?<br />
Bei <strong>der</strong> Realisierung von NGA-Projekten<br />
sind zahlreiche kritische Erfolgsfaktoren<br />
zu beachten. So muss während <strong>der</strong> Planung<br />
zunächst die Ermittlung nutzbarer<br />
Leerrohr- und Kabelnetze in den Fokus<br />
rücken. Auch sollte geklärt werden, ob<br />
in <strong>der</strong> Kommune Tiefbaumaßnahmen<br />
anstehen, um dann durch Mitverlegungen<br />
die Kosten zu reduzieren. Außerdem<br />
sind beson<strong>der</strong>e Bedarfssituationen,<br />
beispielsweise in Gewerbegebieten, zu<br />
identifizieren. Insbeson<strong>der</strong>e während<br />
<strong>der</strong> Genehmigungs- und Bauvorbereitungsphase<br />
ist die Kommunikation mit<br />
allen Beteiligten wichtig. Der laufende<br />
Informationsaustausch beispielsweise<br />
mit den Trägern öffentlicher Belange, mit<br />
Versorgungsunternehmen und mit den<br />
betroffenen Bürgern hat grundlegende<br />
Bedeutung.<br />
38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
39
Titel<br />
Breitbandausbau<br />
Titel<br />
MIT GLASFASER IM GESCHÄFT<br />
Die Telekommunikationsnetzgesellschaft<br />
deutscher Gasversorgungsunternehmen,<br />
Gasline (www.gasline.de), liefert die<br />
Infrastruktur für die Anbindung an das<br />
eigene Weitverkehrsnetz. Sie bietet mit<br />
dem Glasfaser-Backbone (Hauptnetz)<br />
auch Anschluss an die relevanten<br />
Internet-Austauschknoten.<br />
Das Unternehmen versorgt als Netzbetreiber<br />
Carrier, die im Endkundengeschäft<br />
tätig sind, mit Übertragungswegen.<br />
Über das Netz werden auch<br />
IP-basierte Produkte für Kunden<br />
transportiert. Das sind beispielsweise<br />
Provi<strong>der</strong>, die selbst Telekommunikationsdienste<br />
und Internet-Anschlüsse<br />
für Endkunden über die kommunalen<br />
Breitbandnetze anbieten.<br />
Der Infrastrukturanbieter hat sein Portfolio<br />
um gemanagte Produkte, das heißt<br />
Wellenlängen und Fast-Ethernet-Dienste<br />
erweitert, sodass Kunden aus <strong>der</strong><br />
Telekommunikationsbranche skalierbare<br />
Bandbreiten nutzen können.<br />
Unternehmen<br />
Zugang zum Netz<br />
Der Infrastrukturanbieter Gasline verfügt über ein eigenes Glasfasernetz von<br />
rund 11 000 Kilometer Länge. Für Breitbandausbauprojekte bedeutet das die<br />
Möglichkeit, sich an dieses Netz anzuschließen. Das Unternehmen berücksichtigt<br />
auch die Bedürfnisse von Kunden, die selbst Glasfasernetze betreiben.<br />
Vernetzung und sicherer Datentransfer<br />
bei flexibler Kapazität sind wesentliche<br />
Komponenten <strong>der</strong> Industrie<br />
4.0. Die Basisinfrastruktur hierfür ist<br />
die Glasfaser. Rechenzentren spielen eine<br />
wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Digitalisierung, um<br />
Computing-Szenarien umzusetzen. Diese<br />
müssen mit den Unternehmensstandorten<br />
vernetzt werden.<br />
Um solche Infrastruktur-Maßnahmen<br />
für Kunden umzusetzen, baut Gasline,<br />
die Telekommunikationsnetzgesellschaft<br />
deutscher Gasversorgungsunternehmen<br />
mit Sitz in Straelen (Nordrhein-Westfalen),<br />
das Glasfasernetz projektbezogen<br />
aus. Vom Jahr <strong>2017</strong> an soll es um etwa 30<br />
neue Trassen erweitert werden. In <strong>der</strong> Planung<br />
sollen Erfor<strong>der</strong>nisse von Kunden, die<br />
selbst Glasfasernetze betreiben, berücksichtigt<br />
werden.<br />
Das Unternehmen, das in diesem Jahr sein<br />
20-jähriges Bestehen feiert, ist bestrebt,<br />
Glasfaser dort anzubieten, wo bisher keine<br />
Überkapazität besteht o<strong>der</strong> damit ein Wettbewerbsvorteil<br />
generiert werden kann.<br />
Die kürzeste Verbindung im Vergleich<br />
<strong>der</strong> Netztopologie mit an<strong>der</strong>en Glasfaseranbietern<br />
zwischen Berlin und Frankfurt<br />
am Main stellt beispielsweise eine neue<br />
Trasse mit geringsten Latenzzeiten beim<br />
Datentransport dar.<br />
Mit einem eigenen Netz von <strong>der</strong>zeit<br />
rund 11 000 Kilometer Länge zählt Gasline<br />
zu den leistungsfähigsten Infrastrukturanbietern<br />
in Deutschland. Unbeleuchtete<br />
Glasfaser ist das Kernprodukt des Unternehmens.<br />
Für flexible Bandbreiten mit<br />
Übertragungsraten von 10 bis 100 Gbit/s<br />
ergänzen skalierbare Netzprodukte das<br />
Angebot. Die Zielgruppen des Anbieters<br />
Industriebetrieb: Glasfaseranschlüsse<br />
bis an den Arbeitsplatz sichern die beste<br />
Datenübertragungsqualität.<br />
Foto: Industrieblick/Fotolia<br />
sind Carrier, Internet Service Provi<strong>der</strong>,<br />
Kommunen und Stadtwerke.<br />
Vertrauen und Verlässlichkeit auf den<br />
Infrastrukturpartner sind Grundwerte bei<br />
einer langfristigen Geschäftsbeziehung.<br />
Die Verträge für Glasfaser haben eine<br />
Dauer von zehn Jahren und länger. Für<br />
die grundsätzliche Entscheidung einer<br />
Kommune, welcher Infrastrukturlieferant<br />
ausgewählt wird, ist die Solidität eines Unternehmens<br />
im Telekommunikationsmarkt<br />
ein wichtiges Kriterium.<br />
Kommunen sollten auch darauf achten,<br />
wie die Servicequalität bei dem Vertragspartner<br />
ihrer Wahl einzuschätzen ist. Reagiert<br />
<strong>der</strong> Customer Service schnell bei<br />
Störungen und werden diese zügig beseitigt?<br />
Das sind entscheidende organisatorische<br />
Qualitäten im laufenden Betrieb.<br />
KOMMUNEN IM BETREIBERMODELL<br />
Die Netzplanung obliegt jeweils <strong>der</strong><br />
Kommune o<strong>der</strong> auch einem von ihr beauftragten<br />
Dienstleister. Die Dauer und<br />
die Finanzierung des Netzausbaus sind<br />
zu definieren. Die Netztopologie gibt einen<br />
Überblick über alle Lichtwellenleiter<br />
(LWL)-Trassen und ist eine wesentliche<br />
Grundlage bei <strong>der</strong> Planung. Eine Kommune<br />
sollte selbst Kenntnisse darüber<br />
erhalten, wo Glasfaser in ihrem geografischen<br />
Bereich verlegt ist. Sobald sie eine<br />
Ausschreibung für Breitbandausbau umsetzt,<br />
können die Netzbetreiber, die sich<br />
für dieses Großprojekt bewerben, die Information<br />
über das Gasline-Netz erhalten.<br />
Das Unternehmen ist darauf spezialisiert,<br />
die eigene Netztopologie zu planen und<br />
diese Infrastruktur auszubauen.<br />
Den FTTx-Netzausbau für die Versorgung<br />
<strong>der</strong> Gemeinden übernehmen in <strong>der</strong><br />
Regel Kommunen o<strong>der</strong> Telekommunikationsanbieter<br />
in einem Partnermodell. Verfolgt<br />
eine Kommune o<strong>der</strong> ein Landkreis<br />
das Betreibermodell und wird selbst Netzbetreiber<br />
und Anbieter von Telekommunikationsdiensten,<br />
kann Infrastruktur in<br />
Form von Glasfaserstrecken eingebracht<br />
werden.<br />
Die Kommune kann die Schnittstelle<br />
zwischen dem Infrastrukturanbieter und<br />
den vor Ort aktiven Netzbetreibern sein.<br />
Darauf basierend erfolgt unter allen Beteiligten<br />
die Feinabstimmung, welche<br />
Strecken angemietet werden können zur<br />
Netzerweiterung und über Ausbau noch<br />
zu ergänzen sind. <br />
Red.<br />
Mitverlegung<br />
spart Geld<br />
Ab sofort<br />
gilt das DigiNetz-Gesetz:<br />
„Wer Verkehrswege o<strong>der</strong> Neubaugebiete erschließt,<br />
muss Glasfaserkabel direkt mitverlegen.“<br />
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Titel<br />
Breitbandausbau<br />
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Highspeed-Internet für die Region:<br />
Kooperationsmodelle beim Glasfaserausbau!<br />
Netzwerk-Sicherheit<br />
Mit <strong>der</strong> Magie <strong>der</strong> Quanten<br />
Um gegen Cyber-Angriffe gerüstet zu sein, müssen die Betreiber von Netzen,<br />
die für das Gemeinwesen zentrale Bedeutung haben, ihre kritischen Infrastrukturen<br />
schützen. Dabei spielt die verschlüsselte Datenübertragung eine wichtige Rolle.<br />
Innovative Sicherheitslösungen machen sich dazu die Quantenphysik zunutze.<br />
DER AUTOR<br />
Rouven Floeter begleitet als Business Incubator<br />
bei Keymile in Hannover die Entwicklung<br />
innovativer Lösungen im Cyber-Sicherheits-<br />
Segment (www.keymile.com)<br />
Hochzuverlässige Kommunikationsnetze<br />
stellen die Infrastrukturen<br />
bereit, über die Steuerung und<br />
Überwachung von Energie- und Verteilnetzen,<br />
Gas- und Ölpipelines, Eisenbahnen,<br />
Einrichtungen <strong>der</strong> öffentlichen Sicherheit<br />
und für das Luftfahrtmanagement laufen.<br />
Die Betreiber dieser sogenannten kritischen<br />
Infrastrukturen fallen unter das<br />
IT-Sicherheitsgesetz. Sie müssen damit<br />
beson<strong>der</strong>s hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die Sicherheit<br />
ihrer Netze erfüllen.<br />
Übertragungswege und die Netzsteuerung<br />
bilden in diesen „Mission-Critical-<br />
Netzen“ (anwendungskritische Netze) die<br />
neuralgischen Punkte. Ein erhebliches Risiko<br />
bilden Backdoors (Hintertüren), wie<br />
sie vor einiger Zeit in Routern US-amerikanischer<br />
Hersteller entdeckt wurden.<br />
Hierbei handelt es sich um eine Software<br />
o<strong>der</strong> einen offenen Port, mit <strong>der</strong>en Hilfe es<br />
an <strong>der</strong> regulären Zugriffssicherung vorbei<br />
möglich ist, Zugang zu geschützten Funktionen<br />
eines Computers o<strong>der</strong> eines Routers<br />
zu erlangen, um zum Beispiel Passwörter<br />
im Klartext auszulesen. Damit sind Manipulationen<br />
je<strong>der</strong> Art Tür und Tor geöffnet.<br />
Bei <strong>der</strong> Umsetzung umfassen<strong>der</strong> IT-Sicherheitsmaßnahmen<br />
für Mission-Critical-<br />
Netze kommt backdoor-freien Systemen<br />
eine entscheidende Bedeutung zu. Hier<br />
sind die Hersteller gefragt. Sie müssen<br />
bei <strong>der</strong> Produktentwicklung und Fertigung<br />
von Kommunikationssystemen die<br />
einschlägigen Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
erfüllen und ein überprüfbares Sicherheitskonzept<br />
implementieren.<br />
ANGRIFFE FRÜHZEITIG ERKENNEN<br />
Es geht um höchste Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
die Integrität, Vertraulichkeit, Authentifizierung<br />
und die Unversehrtheit <strong>der</strong><br />
Daten, umgesetzt in einem Information-<br />
Security-Management-System (ISMS), wie<br />
beispielsweise bei den Lösungen des in<br />
Hannover sowie in Bern (Schweiz) ansässigen<br />
Spezialisten für Netzinfrastrukturen<br />
Keymile. Weitere Elemente einer umfassenden<br />
Sicherheitslösung sind die Überwachung<br />
<strong>der</strong> Port-Sicherheit von Switches<br />
und die Einführung eines Intrusion-Detection-Systems<br />
(System zum Erkennen von<br />
Eindringlingen). Dessen Aufgabe ist es,<br />
Cyber-Angriffe zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Um die Sicherheit ihrer Mission-Critical-<br />
Netze zu verbessern, empfiehlt es sich für<br />
Schlüssel zur IT-Sicherheit:<br />
Der Datentransport in den anwendungskritischen<br />
Netzen muss<br />
geschützt werden. Verschlüsselung<br />
spielt hier eine entscheidende Rolle.<br />
Betreiber, sich mit <strong>der</strong> Verschlüsselung des<br />
Datenverkehrs befassen – eingebettet in<br />
eine Ende-zu-Ende-Lösung für das Information-Security-Management.<br />
Ebenso wie die Datenübertragung stellt<br />
auch <strong>der</strong> IT-Schlüsselaustausch ein Sicherheitsrisiko<br />
dar und muss vor Abhörangriffen<br />
geschützt sein. Denn Quantenrechner<br />
sind für die heutigen Verschlüsselungssysteme<br />
eine Bedrohung, da sie die für das<br />
Knacken selbst komplexer Codes erfor<strong>der</strong>liche<br />
Rechenleistung erbringen können.<br />
Gerade in <strong>der</strong> Quantenphysik steckt<br />
aber auch die Lösung des Problems: Die<br />
Quantenkryptografie stellt Verfahren bereit,<br />
um „echte“ Zufallszahlen und damit<br />
sichere Schlüssel zu erzeugen und zu verteilen.<br />
Bei Keymile wird auf dieses Konzept<br />
gesetzt, in dem man für die Verschlüsselungskarten<br />
physikalische Prozesse eines<br />
Quantum Random Number Generator<br />
(QRNG) nutzt. Dieser Zufallszahlengenerator<br />
kann auf Basis <strong>der</strong> Quantenphysik<br />
sichere Zufallszahlen erzeugen. Optional<br />
kann die Verschlüsselung um eine abhörsichere<br />
Lösung auf quantenphysikalischer<br />
Basis für die Schlüsselübertragung erweitert<br />
werden. <br />
Rouven Floeter<br />
Foto: Leowolfert/Fotolia<br />
Fotos: NETCOLOGNE<br />
Die Bundesregierung hat in ihrer digitalen<br />
Agenda für Deutschland klare Breitbandziele<br />
definiert: 50 Megabit pro Sekunde für jeden<br />
Haushalt bis 2018. Jetzt spricht Verkehrsminister<br />
Dobrindt von <strong>der</strong> Gigabit-Gesellschaft<br />
und überbietet damit die bisherigen Ziele im<br />
Eiltempo. Hier stellen sich jedoch die Fragen:<br />
Wie kommen die schnellen Glasfaserleitungen<br />
jenseits <strong>der</strong> politischen Debatten tatsächlich in<br />
die Haushalte? Und wie wird <strong>der</strong> Ausbau sowohl<br />
für Provi<strong>der</strong> als auch für Städte und Gemeinden<br />
wirtschaftlich umsetzbar?<br />
Ausbau in Kooperation<br />
„Der Schlüssel für einen kostengünstigeren und<br />
schnellen Ausbau sind Synergien“, sagt Timo<br />
von Lepel, Geschäftsführer beim regionalen<br />
Telekommunikationsanbieter NetCologne. Das<br />
Unternehmen, das im Rheinland tätig ist, setzt<br />
deshalb nicht nur auf Eigenausbau, son<strong>der</strong>n<br />
auch auf Kooperationsmodelle. „Um den Glasfaserausbau<br />
in <strong>der</strong> Region schneller vorantreiben<br />
zu können, gehen wir häufig Kooperationen<br />
mit städtischen Betrieben o<strong>der</strong> Energieversorgern<br />
ein“, so von Lepel. Der Vorteil liege dabei<br />
klar auf <strong>der</strong> Hand: „Wir möchten so effizient wie<br />
möglich bauen und das funktioniert am besten,<br />
wenn man auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen<br />
kann.“ Erfolgreiche Kooperationsmodelle<br />
sind in den letzten Jahren unter an<strong>der</strong>em<br />
in Bornheim und in Morsbach entstanden.<br />
Best Practice I: Kanalverlegung mit dem Stadtbetrieb<br />
Bornheim<br />
„NetCologne hat uns beim Netzkonzept von Anfang<br />
an mit technischem Know-how unterstützt<br />
und durch die Integration <strong>der</strong> Glasfaserleitungen<br />
in die bestehenden Kanäle, konnten wir<br />
die Ausbaukosten deutlich verringern“, erklärt<br />
Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler.<br />
Das Kooperationsmodell sieht eine langfristige<br />
Refinanzierung des städtischen Netzes durch<br />
Mieteinnahmen vor. „Wir liefern die passive<br />
Infrastruktur, NetCologne übernimmt den Betrieb<br />
<strong>der</strong> Systeme und die Kundenbetreuung“,<br />
ergänzt Henseler. Nach <strong>der</strong> Refinanzierung<br />
können die Überschüsse in neue städtische<br />
Projekte eingebracht werden. Insgesamt wurden<br />
in Bornheim 45 Kilometer Kabelstrecke unterirdisch<br />
im Kanal eingezogen. Dadurch konnte<br />
seitens <strong>der</strong> Stadt rund 1 Million Euro für den<br />
Tiefbau eingespart werden.<br />
Inspektionsroboter: NetCologne hat mit den Stadtbetrieben Bornheim 45 Kilometer Kabelstrecke<br />
im Kanal eingezogen. Dadurch konnte die Stadt rund eine Million Euro für den Tiefbau einsparen.<br />
NetCologne-Geschäftsführer Timo von Lepel:<br />
„Synergien sind <strong>der</strong> Schlüssel für einen schnellen<br />
Ausbau.“<br />
Best Practice II: Oberirdische Verlegung mit<br />
Morsbacher Energieversorger<br />
In Morsbach arbeitete NetCologne mit dem lokalen<br />
Anbieter AggerEnergie zusammen, <strong>der</strong> vor<br />
Ort bereits über ein eigenes Versorgungsnetz<br />
verfügt und daran anknüpfen konnte. Insgesamt<br />
wurden hier 27 Kilometer Glasfaserkabel aus<br />
dem Gemeindezentrum sternförmig in die einzelnen<br />
Orte verlegt. Das Beson<strong>der</strong>e: Die neuen<br />
Leitungen wurden dabei in großen Teilen oberirdisch<br />
parallel zum vorhandenen Stromnetz<br />
geführt. Dadurch konnten die großen Distanzen<br />
zwischen den einzelnen Ortsteilen schneller<br />
überbrückt und die hohen Tiefbaukosten eingespart<br />
werden.<br />
Flexible Lösungsansätze<br />
Die Palette an Möglichkeiten beim Ausbau<br />
<strong>der</strong> Highspeed-Datenautobahnen ist groß und<br />
meist findet sich mit flexiblen Partnern für jedes<br />
Gebiet die passende Kooperation. Durch<br />
die Schaffung von Synergien im Breitbandausbau<br />
können die hohen Surfgeschwindigkeiten<br />
auch in ländlichere Regionen gebracht werden.<br />
„Diese Modelle sind ein wichtiger Baustein auf<br />
dem Weg in Richtung Gigabit-Zeitalter, denn sie<br />
bieten eine Grundlage, auf <strong>der</strong> diese Zukunft<br />
aufgebaut werden kann“, resümiert Timo von<br />
Lepel mit Blick auf die bislang gesammelten<br />
Erfahrungen.<br />
NETCOLOGNE<br />
Gesellschaft für Telekommunikation mbH<br />
Am Coloneum 9<br />
50829 Köln<br />
Tel: 0221 2222 800<br />
www.netcologne.koeln<br />
42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17
Titel<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Titel<br />
Wasser ist Gift für elektronische<br />
Netzwerkelemente. Es sei denn, sie<br />
sind eigens gegen Überflutungen<br />
geschützt wie beim Glasfasernetz <strong>der</strong><br />
Samtgemeinde Elbmarsch.<br />
Der kommunale Breitbandausbau ist<br />
Voraussetzung für eine flächendeckende<br />
Digitalisierung von Unternehmen<br />
und privaten Haushalten. Die<br />
Erschließung „weißer Flecken“ auf <strong>der</strong><br />
Landkarte erfor<strong>der</strong>t kompetente Technologiepartner.<br />
Die Euromicron Gruppe als<br />
deutscher Spezialist für das Internet <strong>der</strong><br />
Dinge besitzt langjährige Erfahrung und<br />
Expertise auf diesem Gebiet und unterstützt<br />
aktuell mit ihrer Tochtergesellschaft<br />
SKM Skyline den Aufbau eines hochwasserresistenten<br />
Glasfasernetzes in <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Samtgemeinde Elbmarsch<br />
(rund 12700 Einwohner).<br />
Für das FTTH-Netz stellte SKM Infrastrukturkomponenten<br />
bereit, die sogar bei<br />
Hochwasser uneingeschränkte Netzfunktionalität<br />
garantieren. Im Einzelnen geht<br />
es um hochgradig wasserresistente Glasfaserkabel,<br />
druckabgedichtete LWL-Haubenmuffen<br />
(LWL = Lichtwellenleiter) sowie<br />
Glasfasernetz<br />
Absolut<br />
dicht<br />
Foto: Euromicron<br />
Samtgemeinde Elbmarsch: Das<br />
neue Glasfasernetz funktioniert<br />
aufgrund entsprechen<strong>der</strong> Auslegung<br />
auch bei „Land unter“.<br />
Kabelverzweiger mit Multifunktionsgehäuse.<br />
Nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> hohen<br />
Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit attestierte das Bundestechnologiezentrum<br />
für Elektro- und<br />
Informationstechnik dem Elbmarscher<br />
Netz beste Qualität. Auch die Bandbreite<br />
genügt höchsten Ansprüchen: Schon heute<br />
sind 200 o<strong>der</strong> 400 Mbit/s verfügbar, mittelfristig<br />
werden 1000 Mbit/s angestrebt.<br />
Der Ausbau wird Mitte <strong>2017</strong> abgeschlossen<br />
sein, ist aber schon jetzt so erfolgreich,<br />
dass mehrere Nachbargemeinden<br />
Folgeprojekte anstreben und unter dem<br />
Dach <strong>der</strong> Elbmarsch-Netzgesellschaft<br />
Elbkom den Weg in die digitale Zukunft<br />
einschlagen wollen. Dort zeigt man sich<br />
hochzufrieden: Die Entscheidung für SKM<br />
hat sich absolut ausgezahlt: Das Glasfasernetz<br />
funktioniert reibungslos“, so Elbkom-<br />
Vorstand Uwe Luhmann.<br />
www.euromicron.de<br />
Kabelnetzausbau<br />
Thale hat<br />
Anschluss<br />
Der Kabelnetzausbau in Thale kommt<br />
voran. Bis zum Sommer sollen rund<br />
5000 Haushalte Internet-, Telefonund<br />
Fernsehangebote über schnelle<br />
Leitungen nutzen können.<br />
Der Bürgermeister von Thale (Sachsen-Anhalt),<br />
Thomas Balcerowski,<br />
freute sich beim symbolischen<br />
Start des Netzausbaus in seiner Stadt:<br />
„Dies war ein entscheiden<strong>der</strong> Schritt in<br />
die richtige Richtung. Mit dem Ausbau<br />
sind wir als Stadt noch zukunftsfähiger<br />
und können mit dem schnellen Internet<br />
sowohl unseren Bürgern als auch den Unternehmen<br />
noch attraktivere Rahmenbedingungen<br />
bieten.“<br />
Foto: Getec Media<br />
Am Drücker: Symbolischer Start für das neue Breitbandnetz in Thale mit Bürgermeister Thomas<br />
Balcerowski (Mitte) sowie Bernd Jupp (re.) und Marco Lasnia von Getec Media.<br />
Getec Media (Magdeburg) übernahm im<br />
August 2016 über ihre Regionalgesellschaft<br />
Getec Media Harz das Kabelnetz<br />
von Rundfunk Gernrode und erweiterte<br />
das Netz in Thale. Dadurch sind dort nun<br />
auch Internet-Download-Raten von bis zu<br />
240 Mbit/s möglich.<br />
Getec-Media-Prokurist Bernd Juppe erklärt:<br />
„Bis zum Sommer <strong>2017</strong> werden wir<br />
insgesamt etwa 5000 Haushalte in Thale<br />
mit Internet-, Telefon- und Fernsehangeboten,<br />
inklusive <strong>der</strong> privaten HD-Sen<strong>der</strong>,<br />
versorgen. Weitere Wohngebiete werden<br />
bald fertig ausgebaut sein.“<br />
Die Getec-Gruppe ist deutschlandweit<br />
und in vielen Län<strong>der</strong>n Europas aktiv. Ihre<br />
rund 60 Gesellschaften haben sich auf<br />
unterschiedliche Märkte, darunter <strong>der</strong> für<br />
TK-Dienstleistungen, spezialisiert.<br />
www.getec-media.de<br />
Mikrokabelrohre auf <strong>der</strong> letzten Meile<br />
Der Ausbau glasfaserbasierter Hochgeschwindigkeits-Datennetze<br />
erfor<strong>der</strong>t immer<br />
neue Systemkomponenten zur Verlegung,<br />
Verbindung und zum Betrieb. Der<br />
System- und Serviceanbieter polymerbasierter<br />
Lösungen Rehau versorgt im Bereich<br />
FTTX mit dem Mikrokabelrohrsystem<br />
Rauspeed die „letzte Meile“. In diesen<br />
Rohrsystem von Rehau: Einfache Abzweig- und<br />
Anschlussmöglichkeiten sind „eingebaut“.<br />
Foto: Rehau<br />
Verteilernetzen ist eine flexible, bedarfsgerechte<br />
Ausbaufähigkeit beson<strong>der</strong>s wichtig.<br />
Dazu gehören einfache und schnelle<br />
Abzweig- und Anschlussmöglichkeiten<br />
zur Versorgung <strong>der</strong> Endkunden. Das System<br />
bietet mit größtmöglicher Flexibilität,<br />
bedarfsgerechter Anpassungsmöglichkeit<br />
und einem geprüften und aufeinan<strong>der</strong><br />
abgestimmten Komplettsystem beste Voraussetzungen<br />
für den Bau nachhaltiger<br />
Breitbandnetze.<br />
Zum Schutz <strong>der</strong> filigranen Glasfaserkabel<br />
kommen Mikrokabelrohre aus 100 Prozent<br />
neuem Polyethylen (PE) zum Einsatz.<br />
Höchste Qualitätsansprüche während <strong>der</strong><br />
Fertigung sorgen für konstante Wandstärken<br />
und ein durchgängig druckdichtes<br />
System. Der integrierte UV-Schutz ermöglicht<br />
eine Lagerung im Freien bis zu zwei<br />
Jahren und bietet auch bei einem späteren<br />
Einbau volle Sicherheit des Rohres.<br />
www.rehau.de/telekommunikation<br />
Neue Generation <strong>der</strong><br />
Glasfaseranschlüsse<br />
Bei Netcologne (Köln), einem <strong>der</strong> führenden<br />
Anbieter von Glasfaserdirektanschlüssen<br />
in Deutschland, laufen die<br />
Vorbereitungen zur Einführung <strong>der</strong> neuen<br />
„G.fast“-Technologie auf Hochtouren.<br />
Diese ermöglicht zumindest auf kurzen<br />
Strecken hohe Datenübertragungsraten<br />
auch in Kupferkabeln. Im Labor wurden<br />
bereits Geschwindigkeiten von ein Gbit/s<br />
getestet, jetzt sind in <strong>der</strong> Pilotphase die<br />
ersten Live-Schaltungen unter realen Bedingungen<br />
erfolgreich gestartet.<br />
Die Technologie wird im Netcologne-<br />
Netz im Laufe des Jahres <strong>2017</strong> für 260 000<br />
Haushalte verfügbar sein. Die Voraussetzung<br />
ist, dass das jeweilige Gebäude über<br />
einen FTTB-Anschluss (= Fiber to the<br />
building) des Provi<strong>der</strong>s verfügt. Ein weiterer<br />
Ausbau des „G.fast“-Netzes ist geplant.<br />
www.netcologne.de<br />
Landesweites WLAN<br />
In Schleswig-Holstein soll ein landesweites<br />
freies WLAN-Netz mit dem Namen<br />
„DerEchteNorden“ entstehen. Dazu unterzeichnete<br />
Ministerpräsident Torsten Albig<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Cebit mit Reinhard Boll,<br />
Präsident des schleswig-holsteinischen<br />
Sparkassen- und Giroverbandes, sowie <strong>der</strong><br />
Firmengruppe Omnis WLAN aus Kiel eine<br />
Kooperationsvereinbarung. Bis Ende 2018<br />
werden sämtliche öffentliche Gebäude <strong>der</strong><br />
Landesverwaltung mit einem für alle offenen<br />
WLAN-Zugang ausgestattet. Darüber<br />
hinaus kooperiert das Land im Sinne möglichst<br />
optimaler Flächenabdeckung mit<br />
Anbietern von freien WLANs. Auch den<br />
Kommunen wird angeboten, das WLAN<br />
„DerEchteNorden“ zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Kosten für den Aus- und Aufbau<br />
sowie für den Betrieb des Netzes liegen für<br />
das Land <strong>2017</strong> bei einer Million Euro, 2018<br />
dann bei 2,5 Millionen Euro.<br />
www.hotspots4you.de<br />
Foto: Deutsche Telekom<br />
Wenn sich <strong>der</strong> freie Parkplatz meldet<br />
Von „Künstlicher Intelligenz“ bis zu Dauerbrennern<br />
<strong>der</strong> Digitalisierung wie Cloud<br />
und Netzausbau – die Deutsche Telekom<br />
hat auf <strong>der</strong> Cebit <strong>2017</strong> alle Facetten des<br />
Internets <strong>der</strong> Dinge (englisch Internet<br />
of things, IoT) vorgestellt. Eine IoT-Anwendung<br />
ist „Smart Parking“, digitales<br />
Parkplatzmanagement, wie es in Hamburg<br />
schon bald Realität sein soll. In <strong>der</strong><br />
Hansestadt wird es, so das Versprechen,<br />
die Parkplatzsuche vereinfachen, wenn<br />
ab 2018 die Autofahrer über eine App<br />
von T-Systems freie Parkmöglichkeiten<br />
finden, reservieren und bezahlen können.<br />
Dazu digitalisieren Stadt und Dienstleister<br />
11 000 öffentliche Parkplätze. Sensoren<br />
senden dann auf die Smartphones <strong>der</strong> suchenden<br />
Autofahrer nahezu in Echtzeit,<br />
wo noch eine Lücke frei ist.<br />
Die Telekom will die Lösung bundesweit<br />
anbieten. Das Interesse von Städten<br />
ist groß. Auch Dortmund, Merzig und<br />
Moers wollen den Service einführen.<br />
www.telekom.com<br />
Landungsbrücken in Hamburg: Die Hansestadt will das „Smart Parking“ von T-Systems einführen.<br />
44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
45
Titel<br />
Breitbandausbau<br />
Titel<br />
Vectoring<br />
Chancen und Risiken abwägen<br />
Im Rahmen des Ausbaus einer NGA-Breitbandnetzinfrastruktur greifen viele<br />
Telekommunikationsunternehmen auf Vectoring zurück. Der Einsatz<br />
dieser Technik stellt für kommunale Gebietskörperschaften einen Faktor dar,<br />
<strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e in geför<strong>der</strong>ten Projekten Probleme bereiten kann.<br />
Beim Vectoring handelt es sich um<br />
ein technisches Verfahren zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Übertragungsqualität<br />
von Telefon-Kupferkabeln. Dabei wird die<br />
gegenseitige Störung durch unerwünschte<br />
gegenseitige Beeinflussung (sog. Übersprechen)<br />
benachbarter Kupferdoppela<strong>der</strong>n<br />
von Kabeln zwischen dem Kabelverzweiger<br />
(KVz) in <strong>der</strong> Straße und den jeweiligen<br />
Hausanschlüssen reduziert. Diese Störungen<br />
können die Datenübertragungsrate,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in ungeschirmten Kabelbündeln<br />
üblicher Telefonnetze, deutlich<br />
verringern.<br />
Vectoring verlangt eine hohe Rechenleistung<br />
in den aufgerüsteten DSLAMs (Digital<br />
Subscriber Line Access Multiplexer, Teil <strong>der</strong><br />
für den Betrieb von DSL benötigten Infrastruktur)<br />
in den Kabelverzweigern. Denn<br />
das System errechnet für jede einzelne<br />
Kupferdoppela<strong>der</strong> eines Kabelbündels die<br />
jeweiligen Störeinflüsse und sendet neben<br />
dem eigentlichen Nachrichtensignal ein<br />
abhängig von den errechneten Störeinflüssen<br />
erzeugtes Gegensignal in die jeweilige<br />
Doppela<strong>der</strong>. Damit werden die durch das<br />
Übersprechen entstehenden Störsignale<br />
fast ausgeschaltet. Auf diese Weise ist eine<br />
„Getarnter“ Kabelverzweiger: Vectoring bietet nicht die Voraussetzungen für den politisch gewollten<br />
großflächigen Aufbau von Gigabit-Netzen zur umfassenden Digitalisierung Deutschlands.<br />
Foto: Petertadsen/Fotolia<br />
Steigerung <strong>der</strong> Übertragungsbandbreiten<br />
bis theoretisch 100 Mbit/s möglich. Nach<br />
<strong>der</strong>zeitigem Stand <strong>der</strong> Technik funktioniert<br />
dieses Verfahren jedoch nur, wenn es auf<br />
ein gesamtes Bündel von Kupferkabeln<br />
angewandt wird.<br />
Das Vectoring stellt eine kostengünstige<br />
Alternative zur Steigerung <strong>der</strong> Übertragungsbandbreiten<br />
gegenüber einem<br />
Glasfaserausbau FTTC (Fiber to the curb,<br />
Glasfaser bis zum Kabelverzweiger) o<strong>der</strong><br />
FTTH (Fiber to the home, Glasfaser bis in<br />
die Wohnung) dar, da es die Nutzung <strong>der</strong><br />
vorhandenen Infrastruktur erlaubt.<br />
BEGRENZT ZUKUNFTSFÄHIG<br />
Kommunalen Gebietskörperschaften, die<br />
einen Ausbau <strong>der</strong> Telekommunikationsnetze<br />
hin zu einer Next Generation Access-<br />
Breitbandinfrastruktur (NGA-Breitbandinfrastruktur)<br />
planen, eröffnen sich mit<br />
Vectoring möglicherweise wirtschaftliche<br />
Chancen, aber auch rechtliche Risiken. Sie<br />
gilt es gegeneinan<strong>der</strong> abzuwägen.<br />
Da Vectoring einen kostengünstigen<br />
Ausbau zur Erhöhung <strong>der</strong> Bandbreiten<br />
unter Nutzung vorhandener Kupferkabelinfrastruktur<br />
erlaubt, eröffnet sich die<br />
Möglichkeit, auch Stadtteile und Straßen<br />
in die Gebietskulisse eines geför<strong>der</strong>ten<br />
Ausbaus einzubeziehen, die ansonsten<br />
aus wirtschaftlichen Gründen aus dieser<br />
hätten herausgenommen werden müssen.<br />
Dies ist auch im Hinblick auf die seitens<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittelgeber gefor<strong>der</strong>ten sehr hohen<br />
Erschließungsgrade interessant.<br />
Für kommunale Gebietskörperschaften,<br />
die den Ausbau eines NGA-Netzes unter<br />
Einsatz von Vectoring in Erwägung ziehen,<br />
sind indes verschiedene problematische<br />
Aspekte zu berücksichtigen:<br />
• Die Zukunftsfähigkeit von mit Vectoring<br />
ausgebauten Netzen ist begrenzt,<br />
da diese nach <strong>der</strong>zeitigem Stand <strong>der</strong><br />
Technik über kein weiteres Upgrade-<br />
Potenzial verfügen. Im Zusammenhang<br />
mit einer Neuerrichtung einer NGA-<br />
Breitbandstruktur sollten aber Chancen<br />
ergriffen werden, die die Anknüpfungsund<br />
Zukunftsfähigkeit des neuen Netzes<br />
gewährleisten. Kurzfristige Einsparungsmöglichkeiten<br />
können unter Umständen<br />
zu einem gesteigerten Investitionsbedarf<br />
in <strong>der</strong> Zukunft führen, <strong>der</strong> bei einem<br />
umfangreichen Glasfaserausbau nicht<br />
anfallen würde.<br />
• Es sind zudem regulatorische Vorgaben<br />
zu beachten: Das technisch komplizierte<br />
Vectoring macht die Gewährung des<br />
Netzzugangs für an<strong>der</strong>e Telekommunikationsbetreiber<br />
äußerst kompliziert, da<br />
in Teilnehmeranschlusskabeln die DSL-<br />
Leitungen von verschiedenen Betreibern<br />
nebeneinan<strong>der</strong> liegen können und Vectoring<br />
jede einzelne DSL-Leitung einbezieht.<br />
Dieser faktische Ausschluss des<br />
Netzzugangs führt zu Problemen mit <strong>der</strong><br />
netzkartell- und regulierungsrechtlich<br />
vorgeschriebenen Open-Access-Politik<br />
für Telekommunikationsnetze.<br />
Alles aus einer Hand.<br />
FTTx-Lösungen für Glasfasernetze<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Entscheidungen <strong>der</strong> Bundesnetzagentur<br />
(BNetzA) zugunsten <strong>der</strong><br />
Deutschen Telekom vom 1. September<br />
2016 (grundsätzliche Genehmigung <strong>der</strong><br />
Vectoring-Technik im Nahbereich) und<br />
vom 21. Dezember 2016 (Genehmigung <strong>der</strong><br />
Entgelte für den Layer-2-Bitstrom) hat eine<br />
entscheidende Entwicklung hin zu einer<br />
Zulässigkeit des Einsatzes <strong>der</strong> Vectoring-<br />
Technik stattgefunden. Unabhängig von<br />
<strong>der</strong> damit aus regulatorischer Sicht grundsätzlichen<br />
Zulässigkeit des Einsatzes ist für<br />
kommunale Gebietskörperschaften, die einen<br />
geför<strong>der</strong>ten NGA-Breitbandausbau betreiben,<br />
aber zu beachten, dass Vectoring<br />
nach heutiger Rechtslage mit Beihilfe- und<br />
För<strong>der</strong>recht (vgl. § 7 Abs. 2 NGA-Rahmenregelung,<br />
NGA-RR; Ziff. 13. des Leitfadens<br />
zur Bundesför<strong>der</strong>richtlinie zur Unterstützung<br />
des Breitbandausbaus) solange nicht<br />
vereinbar ist, bis die EU-Kommission ein<br />
sogenanntes VULA-Zugangsprodukt für<br />
dritte Telekommunikationsunternehmen<br />
genehmigt hat. Es handelt sich hierbei um<br />
ein lokales virtuell entbündeltes Zugangsprodukt,<br />
das in seinen Eigenschaften <strong>der</strong><br />
entbündelten Teilnehmeranschlussleitung<br />
sehr nahe zu kommen hat und dass die<br />
Deutsche Telekom ihren Konkurrenten als<br />
Ersatz für den in den Nahbereichen künftig<br />
nicht mehr überall verfügbaren Zugriff<br />
auf den „blanken Draht“ anbieten muss.<br />
Zwar wurden VULA-Zugangsprodukte<br />
bei <strong>der</strong> EU-Kommission zur Genehmigung<br />
notifiziert, eine Entscheidung ist aber<br />
aktuell noch nicht absehbar. Die NGA-<br />
Rahmenregelung gestattet zwar bereits<br />
jetzt Vorarbeiten zum Einsatz <strong>der</strong> Vectoring-Technik<br />
im geför<strong>der</strong>ten Breitbandausbau,<br />
allerdings unter dem Vorbehalt, dass<br />
<strong>der</strong> effektive Einsatz erst nach einer Genehmigungsentscheidung<br />
<strong>der</strong> Kommission<br />
erfolgt und das TK-Unternehmen das wirtschaftliche<br />
Risiko eines solchen Ausbaus<br />
und einer möglicherweise ausbleibenden<br />
Genehmigung alleine trägt (vgl. Fn. 24 <strong>der</strong><br />
NGA-RR).<br />
Daher ist <strong>der</strong> Einsatz von Vectoring im<br />
geför<strong>der</strong>ten Breitbandausbau hin zu einem<br />
Next Generation Access-Netz <strong>der</strong>zeit nicht<br />
zulässig. Diesen heute geltenden Rahmenbedingungen<br />
müssen sich kommunale<br />
Gebietskörperschaften im Rahmen <strong>der</strong><br />
Planung ihres Breitbandausbauprojektes<br />
bewusst sein und diese auch gegenüber<br />
Telekommunikationsunternehmen klar<br />
kommunizieren. In jedem Fall empfiehlt<br />
sich, rechtzeitig im Vorfeld eines geplanten<br />
Vectoring-Einsatzes eine Überprüfung auf<br />
dessen Kompatibilität mit regulierungs-,<br />
beihilfe- und för<strong>der</strong>rechtlichen Vorgaben.<br />
Markus Lennartz / Alexan<strong>der</strong> Rospert<br />
NEXT GENERATION ACCESS<br />
Mit dem Begriff Next Generation Access<br />
(NGA; Zugang <strong>der</strong> nächsten Generation)<br />
werden Zugangsnetze zum Internet<br />
bezeichnet, die die kupferbasierenden<br />
o<strong>der</strong> koaxialen Infrastrukturen teilweise<br />
o<strong>der</strong> ganz durch Glasfaserleitungen<br />
ersetzen.<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema Breitbandausbau<br />
finden Sie auf unserem Serviceportal<br />
www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Technik & Innovation<br />
DIE AUTOREN<br />
Besuchen Sie uns!<br />
Markus Lennartz und Alexan<strong>der</strong> Rospert<br />
sind Rechtsanwälte bei <strong>der</strong> Kanzlei<br />
Heuking, Kühn, Lüer, Wojtek in Frankfurt<br />
am Main (c.elsasser@heuking.de)<br />
BREKO Glasfasermesse<br />
www.langmatz.de<br />
46 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
47<br />
Stand 87<br />
ANGA COM<br />
Halle 10 Stand C61
Titel<br />
Breitbandausbau<br />
Titel<br />
Bankenunabhängige Finanzierung<br />
Der Bürger als Geldgeber<br />
Trotz <strong>der</strong> staatlichen Breitbandför<strong>der</strong>ung verbleibt bei den Kommunen eine<br />
erhebliche Finanzierungslast. Wo die Eigenmittel nicht reichen, muss auf<br />
Fremdkapital zurückgegriffen werden. Neben dem Kommunaldarlehen steht<br />
dafür ein innovatives Finanzierungsinstrument zur Verfügung: die Bürgeranleihe.<br />
Bürgeranleihen stellen eine beson<strong>der</strong>e<br />
Form <strong>der</strong> bankenunabhängigen<br />
Beschaffung von Investitionsmitteln<br />
für kommunale Infrastrukturprojekte dar.<br />
Sie werden gezielt den Einwohnern einer<br />
Kommune angeboten. Diese zeichnen mit<br />
<strong>der</strong> Bürgeranleihe nicht nur eine attraktive<br />
festverzinsliche Finanzanlage, son<strong>der</strong>n<br />
unterstützen zugleich ihre Gemeinde beim<br />
lokalen Infrastrukturausbau. Das erhöht<br />
zugleich die Akzeptanz für die mit solchen<br />
Vorhaben verbundenen Baumaßnahmen.<br />
Als Emittentin <strong>der</strong> Anleihe kann auf <strong>der</strong><br />
Ebene <strong>der</strong> Städte und Gemeinden eine bestehende<br />
kommunale Gesellschaft eingesetzt<br />
werden, zum Beispiel das Stadtwerk.<br />
Auf Kreisebene bietet sich an, die Anleihe<br />
von einer Infrastruktur GmbH ausgeben<br />
zu lassen, die für den Breitbandausbau<br />
gegründet wurde.<br />
Auch Gemeinden und Landkreise selbst<br />
können eine Bürgeranleihe emittieren. Als<br />
Gebietskörperschaften sind sie dazu berechtigt,<br />
soweit dies satzungsgemäß nicht<br />
ausdrücklich ausgeschlossen ist.<br />
In den vergangenen Jahren haben mehrere<br />
größere Städte Anleihen ausgegeben.<br />
Diese dienen, an<strong>der</strong>s als die hier vorgestellten<br />
Bürgeranleihen, in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong><br />
allgemeinen Finanzierung des Haushalts.<br />
AUSGESTALTUNG DER ANLEIHE<br />
ZEICHNUNGSBERECHTIGUNG UND VERTRIEB<br />
Die Bedingungen <strong>der</strong> Bürgeranleihe<br />
können vorsehen, dass nur Kunden <strong>der</strong><br />
Stadtwerke sie zeichnen dürfen. Auf diese<br />
Weise dient das Finanzierungsinstrument<br />
zusätzlich <strong>der</strong> Kundenbindung.<br />
Den Vertrieb <strong>der</strong> Anleihe übernimmt<br />
zweckmäßigerweise eine Bank mit breiter<br />
lokaler Privatkundenbasis. Dabei kann die<br />
Zeichnungsberechtigung daran geknüpft<br />
werden, dass <strong>der</strong> Anleger ein Depot bei<br />
dem platzierenden Geldinstitut unterhält.<br />
KÜNDIGUNGSRECHT<br />
Die Bürgeranleihe lässt sich so ausgestalten,<br />
dass die Anleger berechtigt sind,<br />
sie gegen Erstattung des Zeichnungspreises<br />
zu kündigen. Üblicherweise wird die<br />
Kündigung nur einmal im Jahr innerhalb<br />
eines bestimmten Zeitfensters zugelassen.<br />
Durch das Kündigungsrecht erhalten die<br />
Anleger einen gewissen Ausgleich dafür,<br />
dass die Anleihe nicht über die Börse veräußert<br />
werden kann. Das Gläubigerkündigungsrecht<br />
ist bei <strong>der</strong> Bepreisung <strong>der</strong><br />
Anleihe zu berücksichtigen.<br />
PROSPEKTPFLICHT<br />
„Hier geht’s zum Geld“:<br />
Bürgeranleihen bieten<br />
Vorteile, die über den<br />
reinen Finanzierungszweck<br />
deutlich hinausgehen. Für<br />
den Emittenten verstärken<br />
sie die Kundenbindung.<br />
AUSGABE DURCH KOMMUNALUNTERNEHMEN<br />
Tritt ein kommunales Unternehmen, etwa<br />
das örtliche Stadtwerk, als Emittentin <strong>der</strong><br />
Anleihe auf, ist zwingend ein Wertpapierprospekt<br />
zu erstellen (§§ 3 Abs. 1, 13 Abs.<br />
1 Wertpapierprospektgesetz – WpPG).<br />
Darin informiert die emittierende Gesellschaft<br />
die Anleger über ihre Geschäftstätigkeit,<br />
ihre rechtlichen Verhältnisse und<br />
über die Einzelheiten <strong>der</strong> Bürgeranleihe.<br />
Den Prospekt entwirft üblicherweise<br />
die von dem kommunalen Unternehmen<br />
Foto: Cirquedesprit/Fotolia<br />
eingeschaltete Anwaltskanzlei. In den<br />
Prospekt sind die Jahresabschlüsse <strong>der</strong><br />
letzten beiden Geschäftsjahre aufzunehmen<br />
(Ziffer 13.1 Anhang IV <strong>der</strong> EU-Prospekt-Verordnung).<br />
Die Aufbereitung <strong>der</strong><br />
Finanzzahlen übernimmt regelmäßig <strong>der</strong><br />
Abschlussprüfer. Die sonstigen Unterlagen<br />
und Informationen, die im Prospekt<br />
zu verarbeiten sind, muss das kommunale<br />
Unternehmen selbst zusammenstellen.<br />
Der Prospekt muss von <strong>der</strong> Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
(Bafin) gebilligt werden. Sie prüft, ob <strong>der</strong><br />
Prospekt die rechtlich erfor<strong>der</strong>lichen Angaben<br />
enthält. Sobald <strong>der</strong> Prospekt gebilligt<br />
ist, beginnt die Zeichnungsfrist. Üblicherweise<br />
räumt die Emittentin den Anlegern<br />
einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen<br />
zur Zeichnung ein. Unmittelbar nach dem<br />
Angebotsschluss werden die zugeteilten<br />
Schuldverschreibungen gegen Zahlung des<br />
Kaufpreises in die Bankdepots <strong>der</strong> Anleger<br />
eingebucht.<br />
Ein inhaltlich richtiger und vollständiger<br />
Prospekt bewirkt eine Enthaftung <strong>der</strong><br />
verantwortlichen Personen aufseiten <strong>der</strong><br />
Emittentin. In dem (unwahrscheinlichen)<br />
Fall, dass das kommunale Unternehmen<br />
die Zinsen nicht zahlen o<strong>der</strong> die Anleihe<br />
nicht zurückzahlen kann, können Anleger<br />
also nicht mit Erfolg geltend machen, sie<br />
seien nicht ausreichend über die Risiken<br />
<strong>der</strong> Anlage informiert worden.<br />
AUSGABE DURCH GEBIETSKÖRPERSCHAFTEN<br />
Emittiert nicht ein kommunales Unternehmen,<br />
son<strong>der</strong>n die Gemeinde o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Landkreis selbst die Anleihe, sind<br />
diese von <strong>der</strong> Pflicht befreit, einen Wertpapierprospekt<br />
zu erstellen und von <strong>der</strong><br />
Bafin billigen zu lassen (§ 1 Abs. 2 Ziff.<br />
2 WpPG). Allerdings wird die Kommune<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landkreis die Anleger auch in<br />
diesem Fall über die Einzelheiten <strong>der</strong> Bürgeranleihe<br />
informieren. Für die Richtigkeit<br />
und Vollständigkeit dieser Angaben muss<br />
die Gebietskörperschaft dann nach den<br />
Regeln <strong>der</strong> allgemeinen zivilrechtlichen<br />
Prospekthaftung ebenfalls einstehen.<br />
ÜBERNAHME DURCH KREDITINSTITUT<br />
Das mit dem Vertrieb <strong>der</strong> Schuldverschreibungen<br />
betraute Kreditinstitut übernimmt<br />
die Bürgeranleihe in <strong>der</strong> Regel nur kommissionsweise<br />
und nur in dem Umfang,<br />
in dem verbindliche Zeichnungsangebote<br />
von Anlegern vorliegen. Dieses Vorgehen<br />
wird in einem kurzen Übernahmevertrag<br />
dokumentiert, den die emittierende Gesellschaft<br />
und das Kreditinstitut erst nach Ablauf<br />
<strong>der</strong> Angebotsfrist unterzeichnen. Damit<br />
ist sichergestellt, dass die Bank auch<br />
dann, wenn die Anleihe nicht in vollem<br />
Umfang gezeichnet werden sollte, kein<br />
Absatzrisiko hat.<br />
Für das Gelingen des „Projekts Bürgeranleihe“<br />
ist es unerlässlich, dass sich die<br />
Beteiligten frühzeitig über die zu erreichenden<br />
Meilensteine verständigen und<br />
festlegen, wer welche Aufgabe bis wann<br />
zu erledigen hat. Für die Planung und Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Emission sind insgesamt etwa<br />
zehn bis 15 Wochen zu veranschlagen.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Finanzkrise haben sich<br />
einige Kreditinstitute aus dem Kommunalkreditgeschäft<br />
zurückgezogen. Zudem<br />
erschweren strengere Regeln für die Kreditvergabe<br />
von Banken (Basel III) die Kommunalfinanzierung.<br />
Auch diese Gründe<br />
sprechen für eine (zumindest teilweise)<br />
bankenunabhängige Finanzierung des<br />
Breitbandausbaus. Stephan Gittermann /<br />
<br />
Albrecht von <strong>der</strong> Chevallerie<br />
Arbeiten Sie mit uns,<br />
wir erweitern Ihre Kernkompetenzen um unsere Kernkompetenz.<br />
BEISPIEL LANGENFELD<br />
Ein Beispiel für eine erfolgreich platzierte<br />
Bürgeranleihe zur Finanzierung<br />
des Breitbandausbaus stellt die Ende<br />
2016 emittierte Anleihe <strong>der</strong> Stadtwerke<br />
Langenfeld (Nordrhein-Westfalen)<br />
dar. Diese hatte ein Volumen von fünf<br />
Millionen Euro. Die Emission wurde<br />
rechtlich von <strong>der</strong> Luther Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
beraten und bankseitig von<br />
<strong>der</strong> Helaba begleitet. Die Anleihe war<br />
nach Beginn des öffentlichen Angebots<br />
binnen weniger Tage ausverkauft. Vertrieben<br />
wurde sie von <strong>der</strong> Stadtsparkasse<br />
Langenfeld.<br />
ONLINE<br />
Die unabhängige<br />
Bauüberwachung<br />
für Ihr Glasfasernetz<br />
Die Langfassung des Beitrags finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Technik & Innovation<br />
DIE AUTOREN<br />
Stephan Gittermann ist Rechtsanwalt<br />
und Partner <strong>der</strong> Luther Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
in Frankfurt am Main<br />
(stephan.gittermann@luther-lawfirm.<br />
com), Albrecht von <strong>der</strong> Chevallerie ist<br />
Abteilungsdirektor und Leiter Equity<br />
Capital Markets im Bereich Global Markets<br />
<strong>der</strong> Helaba – Landesbank Hessen-<br />
Thüringen Girozentrale in Frankfurt am<br />
Main (albrecht.chevallerie@helaba.de)<br />
fiber to the people GmbH | Brandauer Weg 22 | D-64397 Modautal | Telefon: +49 (0) 172 933 21 72 | E-Mail: info@fiber-to-the-people.de<br />
48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
49
Titel<br />
Breitbandausbau<br />
Titel<br />
BREKO-GLASFASERMESSE IN<br />
FRANKFURT AM MAIN<br />
Vertretern von Städten, Gemeinden und<br />
Landkreisen bietet die Glas fasermesse<br />
<strong>2017</strong> des Bundesverbands Breitbandkommunikation<br />
(Breko) die Möglichkeit,<br />
sich über Planung, Finanzierung, Aufbau<br />
und Betrieb einer zukunfts sicheren<br />
Infrastruktur auf Basis von Glasfasernetzen<br />
zu informieren. Rund 120<br />
Aussteller präsentieren am 25. und 26.<br />
<strong>April</strong> in Frankfurt am Main ihre Produkte<br />
und Lösungen.<br />
Den Schwerpunkt <strong>der</strong> zweitägigen<br />
Messe bildet die Ausstellung. Das<br />
Angebotsspektrum <strong>der</strong> Hersteller, Lieferanten<br />
und Dienstleister reicht von <strong>der</strong><br />
Planung hochmo<strong>der</strong>ner Glasfasernetze<br />
über den eigentlichen Rollout bis hin zur<br />
App-Entwicklung. Zu sehen gibt es auch<br />
Anwendungen <strong>der</strong> Digitalisierung für<br />
Unternehmen, Verwaltung und Bürger.<br />
Auch das Bundesministerium für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur (BMVI) und<br />
<strong>der</strong> Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />
(DIHK) zeigen Flagge auf<br />
<strong>der</strong> Messe. Im Rahmen ihrer gemeinsamen<br />
Roadshow zum Thema „Breitband@<br />
Mittelstand“ macht das Infomobil mit<br />
Experten des Breitbandbüros des Bundes<br />
an beiden Messetagen Station.<br />
Ein Fachkongress mit informativen<br />
Keynotes und Podiumsdiskussionen<br />
bietet den Besuchern die Möglichkeit, in<br />
Dialog mit Experten und Entscheidungsträgern<br />
aus Politik, Wirtschaft und<br />
Wissenschaft zu treten.<br />
Vertreter von Städten und Kommunen<br />
erhalten kostenfreien Eintritt zur Messe.<br />
Die Möglichkeit zur Anmeldung sowie<br />
die aktuelle Agenda ist unter<br />
www.brekoverband.de zu finden.<br />
Multimedia<br />
Auf allen Kanälen<br />
Bürger und Unternehmen sind gleichermaßen auf hohe Bandbreiten in<br />
<strong>der</strong> Datenübertragung angewiesen. In Bayern investieren viele Kommunen<br />
in Projekten mit dem Telekommunikationsunternehmen Vodafone Kabel<br />
Deutschland in den Ausbau von zukunftssicheren Glasfasernetzen.<br />
In immer mehr Haushalten und öffentlichen<br />
Gebäuden werden mehrere<br />
internetfähige Geräte wie Notebook,<br />
Tablet, Smartphone und TV parallel genutzt.<br />
Dabei entstehen Datenmengen bis<br />
in den Gigabit-Bereich. Diese datenintensive<br />
Kommunikation verlangt hohe Bandbreiten.<br />
Schnelle Netze spielen deshalb<br />
heute auch bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Wohnung<br />
eine wichtige Rolle. Gleiches gilt für Unternehmen,<br />
die ihre Standortentscheidung<br />
von einer leistungsstarken und zukunftssicheren<br />
Kommunikationsinfrastruktur<br />
abhängig machen.<br />
Mobil im Internet: Der Zugang zu hohen Bandbreiten auch<br />
außerhalb <strong>der</strong> eigenen Wohnung erhöht die Attraktivität von<br />
Innenstädten und öffentlichen Einrichtungen.<br />
Mehr denn je hängen Zukunftschancen<br />
und gesellschaftliche Teilhabe vom Zugang<br />
zu schnellen Datennetzen ab. Beson<strong>der</strong>s<br />
für Neubauten, aber auch für bestehende<br />
Wohngebiete können Investitionen<br />
in ein multimediales Kommunikationsnetz<br />
deshalb attraktiv sein.<br />
Doch diese Lebensqualität endet nicht<br />
in den eigenen vier Wänden o<strong>der</strong> am Arbeitsplatz.<br />
Auch unterwegs wollen viele<br />
Bürger heute ein stabiles Netz nutzen<br />
können und erreichbar sein. Der Zugang<br />
zu hohen Bandbreiten – wie etwa einem<br />
öffentlichen WLAN in Form von Hotspots<br />
Foto: Danr13/Fotolia<br />
– und damit zur digitalen Welt erhöht zusätzlich<br />
die Attraktivität von Innenstädten<br />
und öffentlichen Einrichtungen. Ein leistungsstarkes<br />
Kommunikationsnetz ist inzwischen<br />
Standard für Kunden und Gäste<br />
in Hotels und Gastronomie.<br />
Gerade auf dem Land ist eine mo<strong>der</strong>ne<br />
Kommunikationsinfrastruktur ein starkes<br />
Argument für Zuzüge und wachsende<br />
Kommunen. Eine Anbindung an ein zukunftssicheres<br />
und flächendeckendes<br />
Breitbandnetz ist die Basis für soziales und<br />
wirtschaftliches Wachstum. Deshalb bedeuten<br />
Investitionen in den Breitbandausbau<br />
Investitionen in die Zukunft.<br />
Wie geför<strong>der</strong>ter Hochleistungsbreitbandausbau<br />
realisiert werden kann, zeigt<br />
das Beispiel Bayern. Hier investieren viele<br />
Kommunen in unterschiedlichen Projektgrößen<br />
– von Siedlungen bis zu Gemeinden<br />
– mit Vodafone Kabel Deutschland in<br />
die Zukunft ihrer Netze. Sie nutzen dabei<br />
die Wirtschaftlichkeitslücken-För<strong>der</strong>ung<br />
o<strong>der</strong> mieten passive Netze an. Das Telekommunikationsunternehmen<br />
setzt ausschließlich<br />
auf den Ausbau von Glasfaserleitungen<br />
bis ins Gebäude (FTTB, fiber to<br />
the building).<br />
Im Fokus steht bei jedem Projekt die enge<br />
Zusammenarbeit mit den Kommunen, die<br />
gleichzeitig die Erstellung individueller<br />
Vermarktungskonzepte realisierbar macht.<br />
Als kostengünstigste Variante für die Kommunen<br />
erfolgt <strong>der</strong> Ausbau überwiegend<br />
inklusive <strong>der</strong> Hausanschlüsse.<br />
KOMMUNE GESTALTET MIT<br />
Für größere För<strong>der</strong>projekte besteht die<br />
Option, geför<strong>der</strong>te Betreibermodelle zu<br />
nutzen. Dieses Kooperationsmodell zwischen<br />
Gemeinde und Netzbetreiber ermöglicht<br />
ein einheitliches Versorgungsniveau<br />
für Kommunen und Landkreise.<br />
Dabei übernimmt die Gemeinde den Bau<br />
und verpachtet anschließend das passive<br />
Netz. Die aktive Technik stellt <strong>der</strong> Netzbetreiber.<br />
Diese Variante schafft die Voraussetzungen<br />
für eine Refinanzierung durch<br />
die Pachteinnahmen. Als Eigentümer des<br />
Netzes kann die Kommune mitgestalten.<br />
Vodafone Kabel Deutschland verfügt<br />
über ein deutschlandweites Netz (Backbone)<br />
aus Glasfasernetzen. Diese transportieren<br />
die Signale und Daten über große<br />
Schnelle Datenverbindungen sind auf<br />
kommunaler Ebene immer mehr entscheiden<strong>der</strong><br />
Faktor Datenverbindungen für die Standortwahl sind auf von<br />
Schnelle<br />
kommunaler<br />
Schnelle Unternehmen, Ebene<br />
Datenverbindungen aber auch immer bei mehr<br />
sind <strong>der</strong> Wahl entscheiden<strong>der</strong><br />
auf des<br />
kommunaler<br />
Wohnortes Faktor im für die Standortwahl von<br />
Ebene<br />
privaten<br />
immer<br />
Bereich.<br />
mehr<br />
Die<br />
entscheiden<strong>der</strong><br />
beste<br />
Unternehmen, aber auch bei <strong>der</strong> Wahl des<br />
Grundversorgung<br />
Faktor für die<br />
sichert<br />
Standortwahl<br />
nachhaltig<br />
von<br />
die<br />
Wohnortes im privaten Bereich. Die beste<br />
Unternehmen,<br />
Attraktivität <strong>der</strong><br />
aber<br />
Kommunen,<br />
auch bei<br />
genauso<br />
<strong>der</strong> Wahl<br />
wie<br />
des<br />
Grundversorgung sichert nachhaltig die<br />
Wohnortes<br />
eine optimale<br />
im<br />
Verkehrsanbindung.<br />
privaten Bereich. Die<br />
Wir<br />
beste<br />
Attraktivität <strong>der</strong> Kommunen, genauso wie<br />
Entfernungen. Die Koaxialkabel übernehmen<br />
dann die Verteilung in den lokalen<br />
Anschlussnetzen und innerhalb <strong>der</strong> einzelnen<br />
Häuser. Nach Bedarf werden die Glasfaserkabel<br />
auch bis in jedes Haus verlegt.<br />
Der Glasfaseranteil wird kontinuierlich<br />
und bedarfsgerecht ausgebaut.<br />
Mit <strong>der</strong> DOCSIS-3-Technologie sind<br />
Übertragungsraten im Gigabit-Bereich<br />
möglich. Dank <strong>der</strong> hohen Datenübertragungsrate<br />
können so hochbandbreitiges<br />
Internet, Telefonie und Fernsehen wie<br />
auch Video-on-Demand über einen Kabelanschluss<br />
bezogen werden. Zusätzlich<br />
sind im Kabelnetz feste Bereiche für TV,<br />
Internet und Telefon reserviert. Damit<br />
können unterschiedliche Geräte wie Fernseher,<br />
Laptop, Tablet o<strong>der</strong> Smartphone<br />
parallel und ohne Einschränkung <strong>der</strong> Internetgeschwindigkeit<br />
genutzt werden,<br />
und das unabhängig von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />
Geräte. Der Glasfaseranteil im Kabelnetz<br />
ermöglicht Geschwindigkeiten von <strong>der</strong>zeit<br />
bis zu 400 Mbit/s im Download. So lässt<br />
sich etwa ein acht Gigabyte großer Film in<br />
HD-Qualität innerhalb von drei Minuten<br />
herunterladen. Im DOCSIS-Standard ist<br />
sogar noch ein Vielfaches möglich. Red.<br />
Von <strong>der</strong> Geschäftsidee bis zum Betrieb:<br />
Von <strong>der</strong> Geschäftsidee bis zum Betrieb:<br />
Von <strong>der</strong> Geschäftsidee bis zum Betrieb:<br />
Mit uns in die<br />
Gigabit-Zukunft<br />
Mit uns in die<br />
Gigabit-Zukunft<br />
Mit uns in die<br />
Gigabit-Zukunft<br />
• Geschäftsmodelle<br />
• Grundlagenanalysen<br />
• Wirtschafts-, Geschäftsmodelle Finanz-<br />
• Grundlagenanalysen<br />
Geschäftsmodelle<br />
Investitionsplanungen<br />
Wirtschafts-, Finanz-<br />
• Grundlagenanalysen<br />
Netzkonzepte und Investitionsplanungen<br />
Wirtschafts-, Technologieplanungen Finanz-<br />
• Netzkonzepte und<br />
und För<strong>der</strong>unterstützung<br />
Investitionsplanungen<br />
• Technologieplanungen<br />
Betreibermodelle<br />
Netzkonzepte und<br />
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genauso<br />
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<strong>der</strong> Breitbandversorgung unabhängig und • Realisierung<br />
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technologieneutral. Und wir zeigen Ihnen • Implementierungdes<br />
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<strong>der</strong> Breitbandversorgung unabhängig und<br />
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Kuchengrund 8 |71522 Backnang|Deutschland<br />
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Kuchengrund +49 7191 368 68-0 |71522 Backnang|Deutschland<br />
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tkt +49 teleconsult 7191 36 68-999 Kommunikationstechnik www.tkt-teleconsult.de GmbH<br />
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<strong>der</strong> www.globalnature.org gemein<strong>der</strong>at 4/17 • info@globalnature.org • Tel. 07732-9995-85<br />
51<br />
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49 7191 36 68 999 tkt t l lt de
Titel<br />
Breitbandausbau<br />
Verlegeverfahren<br />
Ruckzuck ist das Kabel in <strong>der</strong> Rille<br />
In <strong>der</strong> Gemeinde Lauchringen erhalten rund 400 Haushalte Zugang zum<br />
schnellen Internet. Das Verlegen des Glasfaserkabels bis in die Gebäude erfolgt<br />
im Microtrenching-Verfahren, das umfangreichen Tiefbau vermeidet.<br />
Surfen nur auf niedrigem DSL-Niveau?<br />
Das ist in Lauchringen Geschichte.<br />
Denn in <strong>der</strong> baden-württembergischen<br />
Gemeinde (rund 7600 Einwohner)<br />
verlegt <strong>der</strong> Kabelnetzbetreiber Unitymedia<br />
rund 400 Haushalten Glasfaser ins Haus.<br />
Das Unternehmen hat rund 800000 Euro<br />
investiert, um das Wohngebiet Untermark<br />
sowie zwei weitere Straßen mit Glasfaser<br />
über Fiber to the Building (FTTB) zu versorgen,<br />
und setzt dazu erstmals das schonende<br />
Microtrenching-Verfahren ein.<br />
„Mit dem flächendeckenden Glasfaser-Netzausbau<br />
bis in die Gebäude hinein<br />
macht Lauchringen einen wichtigen<br />
Schritt in die Zukunft“, sagt Bürgermeister<br />
Thomas Schäuble. „Der Zugang zu schnellem<br />
Internet ist ein wesentlicher Standortfaktor“.<br />
Dieter Vorbeck, Chief<br />
Technology Officer<br />
bei Unitymedia<br />
erklärt: „Wir erhöhen kontinuierlich den<br />
Glasfaseranteil in unserem glasfaserbasierten<br />
Breitbandnetz und schließen ohne<br />
För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> Haushalte an eine zukunftsfähige<br />
Infrastruktur an. Mit <strong>der</strong> effizienten<br />
FTTB-Bauweise und neuen Ausbauverfahren<br />
bringen wir Kunden in unterversorgten<br />
Gebieten direkt ans Netz. Deutschland ist<br />
mit dieser Infrastruktur schon heute fit für<br />
die digitale Zukunft.“<br />
Für den Glasfaserausbau in Lauchringen<br />
setzt das Unternehmen ein beson<strong>der</strong>s<br />
effizientes Verfahren des Microtrenchings<br />
ein. Das Pilotprojekt soll Aufschluss darüber<br />
geben, ob diese Verlegetechnik auch<br />
in Nordrhein-Westfalen und Hessen zum<br />
Einsatz kommen kann. Bei diesem Bauverfahren<br />
wird zunächst das Glasfaserkabel<br />
in etwa zwölf Zentimeter schmale und<br />
40 Zentimeter tiefe Spalten<br />
in <strong>der</strong> Straße verlegt. Anschließend<br />
werden sie mit einem isolierenden<br />
Granulat, das <strong>der</strong> Kabelnetzbetreiber<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Fachhochschule<br />
Biberach entwickelt hat, verschlossen.<br />
Stark verkehrsbeeinträchtigende Tiefbauarbeiten<br />
entfallen.<br />
Seit Oktober 2016 bietet das Unternehmen<br />
seinen Kunden netzweit eines <strong>der</strong><br />
schnellsten Internetangebote Deutschlands<br />
mit Download-Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 400 Mbit/s. Das Unternehmen<br />
hat mit umfangreichen Investitionen sein<br />
glasfaserbasiertes Kabelnetz aufgerüstet<br />
und stellt für mehr als zehn Millionen<br />
Haushalte Hochleistungsinternet-Dienste<br />
zur Verfügung.<br />
Die bedarfsgerechte Aufrüstung des<br />
Netzes ist Teil eines umfassenden Ausbauprogramms<br />
in Städten und auf dem Land.<br />
Mit <strong>der</strong> Vorbereitung zur Implementierung<br />
des neuen Kabelstandards Gigasphere, in<br />
Fachkreisen auch als DOCSIS 3.1 bezeichnet,<br />
hat das Unternehmen bereits begonnen.<br />
Das nächste Glasfaserausbauprojekt<br />
ist in Großbottwar-Winzerhausen in <strong>der</strong><br />
Nähe von Stuttgart geplant. Red.<br />
Glasfaser für<br />
den Nordwesten<br />
EWE investiert über eine Milliarde Euro<br />
GIGABIT-AUSBAU<br />
FÜR DIE REGION<br />
Microtrenching-Pilotprojekt in Lauchringen: Die schonende Glasfaser-Verlegetechnik verschafft Bürgern und Gewerbetreibenden Zugang zu einer<br />
leistungsstarken Breitbandinfrastruktur.<br />
Foto: Unitymedia<br />
Je schneller das Internet, desto attraktiver ist die Region für<br />
Unternehmen als Standort und für Bürger als Wohnort. Um den<br />
Nordwesten mit mo<strong>der</strong>nstem Highspeed-Internet zu versorgen,<br />
investiert EWE in den nächsten Jahren über eine Milliarde Euro<br />
in einen umfassenden Glasfaserausbau in <strong>der</strong> Region.<br />
Informationen:<br />
www.ewe.de/breitband<br />
breitband-buero@ewe.de<br />
52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
Energie. Kommunikation. Mensch. | www.ewe.de
Titel<br />
Breitbandausbau<br />
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Advertorial<br />
VERLEGEVERFAHREN<br />
IM VERGLEICH<br />
Wirtschaftliche Leitungsverlegung<br />
Effizienter Ausbau<br />
kyago – Der Breitbandtest für Län<strong>der</strong> und Kommunen<br />
Klassischer Tiefbau<br />
Merkmale: Leitungsverlegung im Bürgersteig,<br />
hierfür Grabungen von etwa 30<br />
cm Breite und 60 cm Tiefe erfor<strong>der</strong>lich<br />
Vorteile: Gängiger Baustandard, daher<br />
große Anzahl von Anbietern für diese<br />
Verlegemethode<br />
Nachteile: Lange Bauzeiten, hohe<br />
Baukosten, Behin<strong>der</strong>ungen für Straßenverkehr<br />
und Kunden von Geschäftsanliegern,<br />
Lärmbelastung<br />
Spülbohrverfahren<br />
Merkmale: Horizontalbohrung in zwei bis<br />
drei Meter Tiefe unter <strong>der</strong> Deckschicht;<br />
beson<strong>der</strong>s geeignet für den ländlichen<br />
Raum und Gewerbegebiete<br />
Vorteile: kürzere Bauzeiten als beim<br />
klassischen Tiefbau und kostengünstiger<br />
Nachteile: nicht einsetzbar, wo viele<br />
Rohre und Kabel im Erdreich liegen<br />
Nanotrench<br />
Merkmale: Nötig sind Fräsrillen von<br />
höchsten 6 cm Breite und 8 cm Tiefe<br />
entlang <strong>der</strong> Fahrbahn<br />
Vorteile: Sehr kurze Bauzeiten und geringe<br />
Kosten; geringes Beschädigungsrisiko,<br />
da Kabel sicher in <strong>der</strong> Straße<br />
liegen<br />
Nachteile: In Deutschland noch kein<br />
gängiges Verfahren<br />
Die Zukunft in Händen: Uwe<br />
Bre<strong>der</strong>, Breitbandkoordinator<br />
Stadt Essen, Dr. Dietmar Düdden,<br />
Nano-Trench-Geschäftsführer,<br />
Dirk Brameier, Technik-<br />
Geschäftsführer bei<br />
1 & 1 Versatel und Franz-<br />
Josef Britz, Bürgermeister <strong>der</strong><br />
Stadt Essen (v. li.) bei <strong>der</strong><br />
Vorstellung des Glasfaserprojekts<br />
in Kettwig.<br />
Die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stadt Essen will den Breitbandausbau zugunsten<br />
<strong>der</strong> lokalen Unternehmen beschleunigen. Dazu setzt man bei einem<br />
Modellprojekt in Kettwig auf eine beson<strong>der</strong>s schnelle und kostengünstige<br />
Methode zur Leitungsverlegung.<br />
Für die Wettbewerbsfähigkeit von<br />
Unternehmen o<strong>der</strong> auch als Basisinfrastruktur<br />
für Mobilfunknetze sind<br />
leistungsfähige Breitbandinfrastrukturen<br />
zentrale Voraussetzungen. Schnelle Internetzugänge<br />
entstehen vorzugsweise dort,<br />
wo ihre Errichtung unter wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten sinnvoll erscheint. Da bei<br />
<strong>der</strong> unterirdischen Verlegung von Leitungen<br />
<strong>der</strong> Tiefbau den größten Kostenblock<br />
bildet, ist hier nach Einsparpotenzialen<br />
zu suchen. Sie finden sich in innovativen<br />
Verfahren <strong>der</strong> Leitungsverlegung.<br />
Ein solches wurde jetzt in Kettwig, einem<br />
Stadtteil Essens (rund 589000 Einwohner,<br />
Nordrhein-Westfalen), beim Ausbau des<br />
hochmo<strong>der</strong>nen Glasfasernetzes im Rahmen<br />
eines Modellprojekts des TK-Unternehmens<br />
1&1 Versatel, <strong>der</strong> Essener Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
(EWG) und <strong>der</strong> Stadtverwaltung Essen<br />
eingesetzt.<br />
Nanotrench nennt sich das Verfahren,<br />
mit dem Telekommunikationsleitungen<br />
schnell und kosteneffizient nur wenige Zentimeter<br />
unterhalb <strong>der</strong> Straßenoberfläche<br />
eingebaut werden. Der Provi<strong>der</strong> verlegte<br />
auf <strong>der</strong> Charlottenhofstraße und Auf <strong>der</strong><br />
Rötsch innerhalb von nur drei Tagen eine<br />
Glasfaserleitung mit einer Gesamtlänge<br />
von rund 1200<br />
Metern. Wäre dagegen bei herkömmlicher<br />
Bauweise ein Bautrupp mit Bagger für das<br />
Ausheben eines Kabelgrabens angerückt,<br />
hätte für diese Strecke eine Bauzeit von<br />
mehreren Wochen veranschlagt und eine<br />
starke Beeinträchtigung des Straßenverkehrs<br />
in Kauf genommen werden müssen.<br />
Die Planung für das Glasfaserprojekt<br />
sieht vor, zunächst einen Mobilfunkmast<br />
in direkter Nähe <strong>der</strong> im Ausbaugebiet<br />
liegenden Mediclin-Fachklinik Rhein/<br />
Ruhr an die neue Glasfaserleitung anzubinden.<br />
In einem nächsten Schritt besteht<br />
für an <strong>der</strong> Charlottenhofstraße und Auf<br />
<strong>der</strong> Rötsch ansässige Unternehmen die<br />
Möglichkeit, an das Glasfasernetz angeschlossen<br />
zu werden. Parallel dazu finden<br />
Gespräche mit Anbietern für Privatkunden<br />
statt, die die neue Glasfasertrasse ebenfalls<br />
nutzen können.<br />
Für die EWG, die es sich zur Aufgabe<br />
gemacht hat, den flächendeckenden und<br />
zukunftsfähigen Breitbandausbau in Essen<br />
zu beschleunigen, ist das Projekt in Kettwig<br />
ein wichtiger Schritt auf dem Weg, allen<br />
Unternehmen und Privathaushalten in <strong>der</strong><br />
Stadt den Zugang zum Hochgeschwindigkeits-Internet<br />
mit Datenübertragungsraten<br />
von bis zu 100 Gbit/s zu<br />
ermöglichen. Red.<br />
Foto: 1 & 1 Versatel<br />
Abb.: zafaco<br />
Der kyago Breitbandtest gibt Län<strong>der</strong>n und Kommunen Klarheit über den Ausbau des Breitbandför<strong>der</strong>programms.<br />
Bereits 2015 hat Bundesminister Alexan<strong>der</strong> Dobrindt den Startschuss für das milliardenschwere<br />
Bundesför<strong>der</strong>programm für den Breitbandausbau gegeben. Das Ziel ist, bis 2018 in ganz<br />
Deutschland Internet zur Verfügung zu stellen. Der Breitbandausbau schreitet in den Kommunen<br />
und Län<strong>der</strong>n unterschiedlich voran. Während in einigen Kreisen bzw. Städten die Versorgungsqualität<br />
bereits relativ hoch ist, sind in an<strong>der</strong>en Gebieten Ausbau-Projekte noch in <strong>der</strong> Planung.<br />
Ziel <strong>der</strong> Initiative ist es, möglichst viele Haushalte<br />
in den entsprechenden Ausbaugebieten<br />
zu motivieren, den Status quo <strong>der</strong> tatsächlich<br />
realisierten Bandbreite zu ermitteln.<br />
Die in Deutschland entwickelte Software und<br />
das nationale Daten-Referenz-System erfüllt die<br />
Vorgaben des Gremiums Europäischer Regulierungsstellen<br />
für elektronische Kommunikation<br />
(BEREC). In einem mehrstufigen Validierungsprozess<br />
werden regelmäßig die ermittelten<br />
Messwerte und Endkundenangaben überprüft<br />
(Qualitätssicherungsmaßnahmen).<br />
Aktive Bürgerbeteiligung<br />
Durch die Ergebnisse des kyago Breitbandtest<br />
erhalten Län<strong>der</strong> und Kommunen<br />
Klarheit über den Ausbau des<br />
Breitbandför<strong>der</strong>programms.<br />
Die individuellen Messergebnisse<br />
und ermittelten<br />
Informationen stehen dem<br />
Bürger <strong>der</strong> Kommune bereits<br />
nach <strong>der</strong> Messung zur Verfügung.<br />
Die detaillierte Ergebnisauswertung<br />
erhält jeweils<br />
die unterstützende Kommune<br />
und/o<strong>der</strong> das Land.<br />
Die kyago App erkennt<br />
Funklöcher.<br />
Der kyago Breitbandtest steht den Bürgern kostenlos<br />
und ohne Werbung zur Verfügung.<br />
Die Messergebnisse sind elektronisch<br />
speicherbar. Bürger haben dadurch die Möglichkeit,<br />
verschiedene Messungen durchzuführen<br />
und diese miteinan<strong>der</strong> zu vergleichen.<br />
Messkonzept<br />
Für den Breitbandtest kommt eine Erweiterung<br />
von kyago zum Einsatz – die mehrfach ausgezeichnete<br />
Lösung zur Sicherung und Optimierung<br />
von Qualitätsaspekten in konvergenten<br />
Netzen. Die Messungen stationärer breitbandiger<br />
Internetzugangsdienste erfolgt browserbasiert<br />
unter http://breitbandtest.de durch<br />
einen Messclient, <strong>der</strong> in HTML5<br />
mit WebSockets realisiert ist.<br />
Ein weiterer Mess client erlaubt<br />
die Messung mobiler breitbandiger<br />
Internetzugangsdienste<br />
mittels Smartphones o<strong>der</strong> Tablets.<br />
Android und iOS werden<br />
unterstützt.<br />
Neben dieser Messung<br />
ermöglicht <strong>der</strong> mobile Messclient<br />
auch die Erkennung von<br />
Funklöchern (fehlen<strong>der</strong> mobiler<br />
Netzzugang) sowie die Erfassung<br />
von Gebieten mit fehlendem<br />
mobilen breitbandigen<br />
Internetzugang (2G). Bei <strong>der</strong> eigentlichen Messung<br />
(Messverfahren) ist <strong>der</strong> technische Ablauf<br />
in beiden Fällen (stationär und mobil) identisch.<br />
zafaco GmbH<br />
Die zafaco GmbH versteht sich als übergreifen<strong>der</strong>,<br />
unabhängiger und neutraler Dienstleister in<br />
den Bereichen Benchmarking, Business Service<br />
Management und Business Intelligence mit eigener<br />
messtechnischer Infrastruktur und nahezu<br />
52 Millionen Testverbindungen pro Jahr.<br />
Die zafaco GmbH hat den Zuschlag <strong>der</strong> Bundesnetzagentur<br />
für die Entwicklung und den<br />
dreijährigen Betrieb eines Endkundenmesssystems<br />
erhalten, um die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> stationären und mobilen Internetzugangsdienste<br />
in Deutschland zu erfassen und zu<br />
bewerten.<br />
zafaco GmbH<br />
Münchener Str. 101/39<br />
85737 Ismaning<br />
Tel. +49 89 820308 201<br />
Fax +49 89 820308 299<br />
Mobile +49 171 389 6600<br />
sudhues@zafaco.de<br />
www.zafaco.de<br />
54
BREITBAND FÜR ALLE<br />
Lösungspartner <strong>der</strong> Kommunen im Überblick<br />
BREITBAND FÜR ALLE<br />
Lösungspartner <strong>der</strong> Kommunen im Überblick<br />
UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />
UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />
amisol GmbH<br />
Marktstraße 13<br />
87497 Wertach<br />
Tel. +49 (0) 83 65 / 7 91 40 00<br />
Fax: +49 (0) 83 65 / 7 91 40 10<br />
info@allgaeudsl.de<br />
www.allgaeudsl.de<br />
•allgäuDSL ist eine<br />
Marke <strong>der</strong> amisol<br />
GmbH<br />
•flächendeckende<br />
<br />
Versorgung vor allem<br />
ländlicher Gegenden<br />
•Ausbau auch ohne<br />
Einsatz von För<strong>der</strong>mitteln<br />
allgäuDSL benutzt eine leistungsstarke<br />
Kombination aus Glasfaserleitungen und<br />
drahtloser Übertragungs-Technologie.<br />
Inzwischen sind fast 80 Städte und<br />
Gemeinden versorgt und weit über 2000<br />
Quadratkilometer erschlossen.<br />
Innovative Lösungen erlauben Netzausbau<br />
auch ohne finanzielle Beteiligung <strong>der</strong><br />
Kommunen o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel. Wir liefern,<br />
was wir versprechen, „bis zu“ Tarife bieten<br />
wir nicht an.<br />
EYHUT: Zuverlässiges, schnelles Internet<br />
weltweit, von <strong>der</strong> Berghütte bis zum Dschungel<br />
– https://allgaeudsl.de/eyhut.html<br />
WiGs: WLAN-Ausleuchtungen von Städten,<br />
Gemeinden, Campingplätzen – mit Störerhaftung<br />
und Fernwartungsmodul, individuelle<br />
Bandbreite pro Nutzer skalierbar –<br />
https://allgaeudsl.de/wigs.html<br />
NetCologne Gesellschaft für<br />
Telekommunikation mbH<br />
Am Coloneum 9<br />
50829 Köln<br />
Tel. +49 (0) 2 21 / 22 22-0<br />
info@netcologne.de<br />
www.netcologne.koeln<br />
•Regionaler Netzbetreiber<br />
aus Köln<br />
•Breitbandanschlüsse<br />
<br />
bis zu 400 Mbit/s<br />
•Kommunikationsl <br />
ö-<br />
sungen für Privat- und<br />
Geschäftskunden sowie<br />
Wohnungswirtschaft<br />
über alle Accessarten:<br />
FttB, HFC und FttC<br />
NetCologne ist ein regionaler Telekommunikationsanbieter,<br />
<strong>der</strong> seit 20 Jahren Köln und die<br />
umliegenden Regionen mit schnellen Verbindungen<br />
versorgt. Die Leistungsstärke sichert<br />
das eigene Glasfasernetz mit einer Länge von<br />
25.000 Kilometern.<br />
NetCologne bietet die gesamte Palette mo<strong>der</strong>ner<br />
Kommunikationstechnologie: Telefonie,<br />
Internet, Mobilfunk und TV-Dienste für<br />
Privat- und Geschäftskunden sowie WLAN-<br />
Hotspots für die Stadt Köln.<br />
Köln: Eigenausbau – Verlegung eines FttB-/<br />
HFC-Netzes mit über 430.000 angeschlossenen<br />
Haushalten. Geschwindigkeiten bis zu<br />
400 Mbit/s. Methode: Klassischer Tiefbau.<br />
Umland: Häufig Kooperationsausbau –<br />
Verlegung eines FttC-Netzes inkl. Vectoring-<br />
Technologie. Geschwindigkeiten bis zu<br />
100 Mbit/s. Methode: Spülbohrung, Kanalverlegung,<br />
Mini-Trenching, Oberleitungen,<br />
Pflugverfahren.<br />
DNS: NET Internet Service GmbH<br />
Zimmerstraße 23<br />
10969 Berlin<br />
Tel. +49 (0) 30 / 6 67 65-0<br />
Fax +49 (0) 30 / 6 67 65-4 99<br />
info@dns-net.de<br />
www.dns-net.de<br />
•Bandbreite bis zu<br />
100 Mbit/s<br />
•Bis zu 1 Gbit/s pro<br />
Kunde mit FTTH-<br />
Glasfaseranschluss<br />
•Aufbau eigener Netzinfrastrukturen<br />
per<br />
Glasfaser<br />
Das mittelständische Brandenburger/Berliner<br />
Telekommunikationsunternehmen gehört zu<br />
den Full-Service Netzbetreibern in Deutschland<br />
und wurde 1998 gegründet. Dienstleistungsportfolio:<br />
das gesamte Spektrum von<br />
IP-basierten Services für Geschäftskunden<br />
sowie Telefonie-, TV- und Internetanschlüsse<br />
für Privatkunden. Die DNS:NET versorgt bundesweit<br />
DSL-freie Regionen mit mo<strong>der</strong>nster<br />
VDSL2-Technologie. Sie ist in Brandenburg<br />
<strong>der</strong> größte alternative VDSL-Anbieter.<br />
– Ausbau und Versorgung mit VDSL in über<br />
300 Städten und Gemeinden – vom Spatenstich<br />
bis zur Komplettversorgung<br />
– Neubauvorhaben und innerstädtische<br />
Projekte mit den TOP 5 <strong>der</strong> Immobilienunternehmen<br />
Berlin/Brandenburg<br />
– Ausbau ganzer FTTH Regionen<br />
– Bandbreitengarantie für alle Ausbaugebiete<br />
RFT kabel Brandenburg GmbH<br />
Kurstraße 14-15<br />
14776 Brandenburg an <strong>der</strong> Havel<br />
Tel. + 49 (0) 33 81 / 52 61-0<br />
Fax + 49 (0) 33 81 / 52 61-19<br />
info@rftkabel.de<br />
www.rftkabel.de<br />
•Regionaler Kabelnetzbetreiber<br />
•Glasfaserausbau <br />
und<br />
-verdichtung (FTTH,<br />
FTTB)<br />
•Partner für Wohnungswirtschaft<br />
und<br />
Kommunen<br />
•Netzsicherheit <br />
durch<br />
Geo-Redundanz<br />
Die RFT kabel GmbH ist ein inhabergeführtes<br />
Traditionsunternehmen. Zu den Stärken des<br />
Kabelnetzbetreibers zählen prospektive<br />
Lösungsansätze hinsichtlich des Ausbaus und<br />
<strong>der</strong> Leistungssteigerung von Glasfasernetzen<br />
sowie hohe Standards im Bereich <strong>der</strong> Produktqualität.<br />
Die Expertise des Unternehmens<br />
beruht auf Erfahrungen aus über zwanzig<br />
Jahren im Kabel-Geschäft. Weitsicht und<br />
Flexibilität sichern die Zukunftsfähigkeit des<br />
Unternehmens.<br />
Premnitz: Realisierung des ersten vollständigen<br />
Glasfaserortsnetzes in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
in 2009.<br />
Rathenow und Potsdam: Errichtung von<br />
flächendeckenden Glasfaserstadtnetzen. Die<br />
Glasfaser-Infrastruktur bietet hinreichend<br />
Ausbaupotential, um die gesamten Städte<br />
an das RFT-Netz anzuschließen. Optimierte<br />
FTTH-Lösungen für Wohnungen in <strong>der</strong> „Speicherstadt“<br />
in Potsdam.<br />
EWE TEL GmbH<br />
Cloppenburger Str. 310<br />
26133 Oldenburg<br />
Tel. +49 (0) 4 41 / 80 00-0<br />
Fax: +49 (0) 4 41 /80 00-30 99<br />
info@ewe.de<br />
www.ewe.com<br />
•Eigenes Glasfasernetz<br />
im Nordwesten<br />
Deutschlands<br />
•Bis zu 100 Mbit/s<br />
•FTTC, FTTH/B, LTE,<br />
Festverbindungen,<br />
Rechenzentren,<br />
weitere GK-Lösungen<br />
•Kontinuierlich<br />
<br />
weiterer Ausbau<br />
Als großes regionales TK-Unternehmen hat<br />
die EWE TEL GmbH/Oldenburg sich bereits<br />
vor über zehn Jahren auf den Breitbandausbau<br />
spezialisiert. Über eine Million Unternehmen<br />
und Privatkunden in Nordwestdeutschland<br />
könnten hier heute Highspeed-Internet<br />
beauftragen. Man ist offen für verschiedene<br />
Erschließungsmöglichkeiten, um möglichst<br />
viele Menschen zu versorgen. Hinzu kommen<br />
hochwertige Geschäftskunden-Lösungen,<br />
z. B. über die EWE TEL-Rechenzentren.<br />
Stärken <strong>der</strong> EWE-Tochter sind die regionalen<br />
Ansprechpartner, <strong>der</strong> Service vor Ort sowie<br />
attraktive Bündelangebote für TK- bzw. für<br />
TK- und Energieprodukte. Beim Breitbandausbau<br />
greifen neben <strong>der</strong> eigenwirtschaftlichen<br />
Erschließung auch verschiedene Partnerschaften<br />
und Kooperationsmodelle mit Städten und<br />
Gemeinden, oftmals unter Einbeziehung von<br />
För<strong>der</strong>programmen.<br />
Ansprechpartner für eine Einzelfallprüfung:<br />
breitband-buero@ewe.de.<br />
Roeschlau Kommunikationsberatungs<br />
GmbH & Co. KG<br />
Siemensstraße 4<br />
30916 Isernhagen/Altwarmbüchen<br />
Tel. +49 (0) 5 11 / 93 63 44 0<br />
info@roeschlau.de<br />
www.germanhotspot.de<br />
•Hotspotlösungen <br />
für<br />
Städte & Gemeinden<br />
•Bundesweit mehr als<br />
850 Kunden<br />
•Beratung/Realisierung/Service<br />
– alles<br />
<br />
aus einer Hand<br />
•Bestmögliche <br />
rechtliche<br />
Absicherung<br />
Seit 1980 erhalten Sie bei uns von <strong>der</strong> Planung<br />
über verbindliche Angebote bis hin<br />
zur zuverlässigen Realisierung alles aus<br />
einer Hand. Mit unserer selbst entwickelten<br />
Hotspotlösung betreuen wir 850 Kunden.<br />
Unsere Stärke ist unsere Innovation durch<br />
kurze Wege. Roeschlau ist inhabergeführt –<br />
Entwicklungsabteilung – Service – Vertrieb<br />
und die Geschäftsleitung arbeiten Hand in<br />
Hand. Schnelle und effiziente Lösungen sowie<br />
zufriedene Kunden sind unser Motto.<br />
Bad Nenndorf: Kurpark, Fußgängerzone<br />
Stadthagen: Innenstadt, Fußgängerzone<br />
Mittenwalde: Rathaus, Haus des Gastes<br />
Motzen<br />
Norden-Norddeich: Haus des Gastes, Marktplatz,<br />
Ocean Wave Freibad<br />
Allmersbach im Tal: Bürgeramt, Marktplatz<br />
GasLINE GmbH & Co. KG<br />
Paesmühle, Paesmühlenweg 10 + 12<br />
47638 Straelen<br />
Tel. +49 (0) 28 34 / 70 32-0<br />
Fax +49 (0) 28 34 / 70 32-17 47<br />
info@gasline.de<br />
www.gasline.de<br />
LATUS consulting GmbH<br />
Mergenthalerallee 77<br />
65760 Eschborn<br />
Tel. +49 (0) 61 96 /9 34 98 20<br />
Fax +49 (0) 61 96 /9 34 98 21<br />
info@latus-consulting.de<br />
www.latus-consulting.de<br />
•Neutraler Anbieter<br />
von Glasfaser-Infrastruktur<br />
– deutschlandweit<br />
– mit mehr<br />
als 11.000 km Länge<br />
• Zukünftig Carrier<br />
Ethernet und Wellenlängen-Services<br />
bis<br />
zu 100 Gbit/s<br />
•bundesweit tätige<br />
Unternehmensberatung,<br />
spezialisiert auf<br />
Telekommunikation,<br />
IT und Versorger<br />
•Breitband-Marktbewertung,<br />
Ge-<br />
<br />
schäftsmodellierung,<br />
Ausbaustrategie und<br />
Masterplanung<br />
GasLINE ist <strong>der</strong> kompetente Partner für die<br />
passive / unbeschaltete Glasfaser-Infrastruktur.<br />
GasLINE hat Netzkopplungen zu gebietsübergreifenden<br />
Glasfaser-Infrastrukturen in<br />
Städten (z. B. City Carriern) und Telekommunikationszentren<br />
(Telehäuser und PoPs) sowie<br />
Zentren <strong>der</strong> IKT und Medienbranche. Gas-<br />
LINE bietet Kommunen so die Möglichkeit die<br />
eigene Region mit breitbandigen Anschlüssen<br />
und attraktiven Diensten von Telekommunikationsanbietern<br />
versorgen zu lassen.<br />
LATUS consulting berät bundesweit Unternehmen<br />
und Organisationen bei dem Aufund<br />
Ausbau von Breitbandgeschäftsmodellen.<br />
Die Realisierung zahlreicher Projekte im<br />
Bereich Next Generation Access sowie die<br />
direkte Betreuung von Breitbandausbauvorhaben<br />
von<br />
<strong>der</strong> Planung bis zur<br />
Umsetzung haben den<br />
Beratern den Sinn für das<br />
Machbare geschärft.<br />
DNS:NET: FTTH-, FTTB-, FTTC-Projekte in<br />
Berlin-Brandenburg u. weiteren Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />
Partner des DNS:NET Brandenburgringes<br />
u. DNS:NET Sachsen-Anhalt Ring<br />
Ilmprovi<strong>der</strong>: FTTC-Anbindungen in Thüringen<br />
inexio: FTTC-Anbindungen in Deutschland<br />
Stadtwerke Marburg: Anbindung für FTTH-<br />
Glasfasernetze nach Frankfurt/Main<br />
Gebietskörperschaften / Stadtwerke /<br />
Versorger: Bewertung <strong>der</strong> Marktsituation,<br />
Geschäfts- und Partnerstrategie, Ausbauplanung,<br />
Projektleitung<br />
Telekommunikationsunternehmen:<br />
Geschäftsmodellierung, Vermarktungsstrategie,<br />
Ausschreibungen, Projektleitung<br />
Investoren und Finanzierer: Bewertung von<br />
Breitbandprojekten und -betreibern<br />
56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Wir beraten Sie gerne:<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
*inkl. Leerzeichen<br />
Ursula Fantz | Sales Manager<br />
Telefon: 0791 95061-17<br />
ursula.fantz@pro-vs.de<br />
UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />
Die Zukunfts-Energie AG<br />
Netzallee 1<br />
33333 Stromstadt<br />
Tel. 0 10 88 88 88 88<br />
Fax 0 10 88 88 88 88 89<br />
kommune@zukunfts-energie.de<br />
www.zukunfts-energie.de<br />
Firmenlogo +<br />
ca. 220 Zeichen*<br />
(je nach Auflistungsform<br />
bzw. 7 Zeilen)<br />
•kompetenter Beratungs-<br />
und Lösungspartner<br />
in Fragen <strong>der</strong><br />
nachhaltigen, dezentralen<br />
kommunalen<br />
Energieversorgung<br />
•Beratung, Anlagenprojektierung,<br />
Bau,<br />
Finanzierung, Betrieb<br />
•bundesweit tätig<br />
ca. 180 Zeichen*<br />
(je nach<br />
Aufzählungsform/<br />
Aufzählungspunkten,<br />
ohne Leerzeilen)<br />
Die Zukunfts-Energie AG begleitet Kommunen<br />
bundesweit seit über 10 Jahren bei allen<br />
Projekten rund um den Aufbau einer nachhaltigen,<br />
dezentralen Energieversorgung. Zu<br />
unseren Kunden gehören kleine Gemeinden<br />
im ländlichen Raum ebenso wie Großstädte.<br />
Das Lösungsportfolio reicht von <strong>der</strong> regenerativen<br />
Eigenstromversorgung kommunaler<br />
Liegenschaften über die Umsetzung von<br />
kommunaler Wind- und Solarparks bis hin<br />
zur Realisierung komplexer Energieanlagen.<br />
ca. 440 Zeichen*<br />
(ohne Leerzeilen)<br />
Michael Blaser | Sales Manager<br />
Telefon: 0791 95061-37<br />
michael.blaser@pro-vs.de<br />
Stromdorf a. Windberg: Projektierung,<br />
Realisierung und Betrieb eines kommunalen<br />
Windparks mit nachhaltiger Wertschöpfung<br />
für die Gemeinde. Die zielgerichtete, konfliktlösungsorientierte<br />
Bürgerbeteiligung bewirkte<br />
eine schnelle Umsetzung.<br />
Warmstadt-Holzhausen: Projektierung einer<br />
Bioenergie-Wärmeversorgung für einen Stadtteil<br />
für 1500 Einwohner. Die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Investor war mitentscheidend<br />
für den Erfolg.<br />
Strukturanzeige<br />
210 x 40 mm<br />
nur 540 € *<br />
*zzgl. MwSt.<br />
ca. 440 Zeichen*<br />
(je nach<br />
Aufzählungsform/<br />
Aufzählungspunkten,<br />
ohne Leerzeilen)<br />
57
Informationstechnik<br />
Technik & Innovation<br />
Administrator am Server: Open-Source-Software unterstützt die Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung im IT-Bereich mit anwendungsspezifischen Lösungen.<br />
DER AUTOR<br />
Open Source<br />
Mehr Flexibilität und<br />
Effizienz in <strong>der</strong> IT<br />
Das Software-Prinzip Open Source steht für Herstellerunabhängigkeit und<br />
Innovation. Auch in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung setzt es sich immer stärker<br />
durch. Spezifische Lösungen werden in Betriebssystemen für Rechenzentren<br />
eingesetzt wie auch in Speicher-Software und Cloud-Umgebungen.<br />
Foto: Kadmy/Fotolia<br />
hochflexible Open-Source-Lösungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die Konsolidierung dezentraler IT-<br />
Ressourcen und Standardisierung von<br />
Architekturen spielen daher eine wichtige<br />
Rolle in den Rechenzentren. Es sollte ein<br />
auf offenen und standardbasierten Komponenten<br />
bestehen<strong>der</strong> Ressourcenpool<br />
entstehen, <strong>der</strong> den Mitarbeitern in den Verwaltungen<br />
die benötigten Rechen-, Speicher-<br />
und Netzwerk-Services bereitstellt.<br />
GESAMTKOSTEN REDUZIERT<br />
Verglichen mit herstellerspezifischen Lösungen<br />
haben Open-Source-Lösungen eindeutige<br />
Kostenvorteile. Im Unterschied zu<br />
Unix-Umgebungen bietet <strong>der</strong> Einsatz von<br />
Linux – unterstützt durch einen umfassenden<br />
professionellen Service und Support<br />
– die Möglichkeit, auf kostengünstigere<br />
standardbasierte Hardware zu migrieren.<br />
Gleichzeitig sind die anfallenden Linux-<br />
Subskriptionskosten deutlich geringer als<br />
die Lizenz- und Wartungskosten für proprietäre<br />
Server-Betriebssysteme.<br />
Viele Unternehmen aus allen Branchen,<br />
aber auch Verwaltungen aus allen Bereichen<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung, haben<br />
sich von proprietären Plattformen zugunsten<br />
einer durch Service und Support unterstützen<br />
Linux-Betriebssystemplattform<br />
verabschiedet, reduzieren ihre Gesamtbetriebskosten<br />
und erzielen einen beachtlichen<br />
Return on Investment.<br />
Eine Vielzahl von Beteiligten aus Unternehmen,<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung,<br />
Hochschulen und von Softwareherstellern<br />
treibt die Entwicklung von Open-Source-<br />
Lösungen in Community-Projekten voran.<br />
Sie leben von <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
vieler, die aktuelle Themen rasch aufgreifen<br />
und in Software umsetzen. Dadurch<br />
entstehen schneller innovative Lösungen<br />
als bei herstellerspezifischen Anwendungen.<br />
Open-Source-Plattformen sind damit<br />
schneller auf neue Herausfor<strong>der</strong>ungen bei<br />
mobilen Applikationen, Big Data, Cloud<br />
Computing und softwaregesteuerten Speicherlösungen<br />
(Software-defined Storage)<br />
vorbereitet.<br />
Ein gutes Beispiel für das große Innovationspotenzial<br />
von Open-Source-Projekten<br />
ist das Cloud-Betriebssystem Open Stack.<br />
Es ist als experimentelle Infrastruktur von<br />
Hochschulen und Cloud-Provi<strong>der</strong>n gestartet<br />
und wird heute von vielen Cloud-Provi<strong>der</strong>n<br />
als Basis ihrer Services für Unternehmen<br />
aller Branchen eingesetzt.<br />
Immer wie<strong>der</strong> war in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
die Aussage zu hören, Sicherheit und<br />
Open Source seien ein Wi<strong>der</strong>spruch, da<br />
<strong>der</strong> quell offene Code zum Missbrauch<br />
einlade. Die Aussage ist falsch. Richtig ist<br />
vielmehr: Open-Source-Software ist nicht<br />
weniger sicher als Closed-Source-Software,<br />
gleich ob Betriebssystem, Integrations-<br />
Middleware, Virtualisierungslösungen<br />
o<strong>der</strong> Entwicklungsplattformen für mobile<br />
Anwendungen, wie sie beispielsweise Red<br />
Hat anbietet.<br />
Einer <strong>der</strong> Gründe für die hohe Softwaresicherheit<br />
von Open-Source-Software ist<br />
<strong>der</strong> offene Umgang mit Sicherheitsfragen.<br />
Softwarehersteller, freiberufliche Entwickler<br />
und Unternehmen steuern Beiträge zu<br />
Open-Source-Projekten bei, da sie den<br />
Multiplikatoreffekt <strong>der</strong> Community schätzen<br />
und gleichzeitig von Erweiterungen,<br />
Fehlerbehebungen, Ergänzungen und<br />
Verbesserungen profitieren können. Der<br />
Open-Source-Ansatz bietet vielfältige Möglichkeiten,<br />
Sicherheitsrisiken frühzeitig zu<br />
erkennen und Lösungsmöglichkeiten zu<br />
entwickeln.<br />
Christof Orth<br />
OPEN-SOURCE-SOFTWARE<br />
IM RECHENZENTRUM<br />
Heute spielen Open-Source-Lösungen<br />
und die Standardisierung von Architekturen<br />
in kommunalen Rechenzentren<br />
eine wichtige Rolle und treiben Innovationen<br />
in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
voran. Open-Source-Technologien und<br />
-Software wie Linux, Apache, Postgres<br />
und SQL ermöglichen Organisationen,<br />
auf kostengünstigere, sandard-basierte<br />
Hardware zu migrieren. Darüber hinaus<br />
ist zu beachten, dass zahlreiche Softwarehersteller,<br />
selbstständige Entwickler<br />
und Organisationen kontinuierlich<br />
zu Open-Source-Projekten beitragen<br />
und auftretende Sicherheitsprobleme<br />
nahezu in Echtzeit beseitigen.<br />
<br />
Christof Orth<br />
Christof Orth ist Sales Manager Government,<br />
Health Care, Education and<br />
Research bei Red Hat mit Deutschlandsitz<br />
in Grasbrunn (www.redhat.com/de)<br />
Auf allen Ebenen <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung unterliegen die IT-Abteilungen<br />
einem starken Kostensowie<br />
einem beachtlichen technischen<br />
und organisatorischen Mo<strong>der</strong>nisierungsdruck.<br />
Der Aufwand für den Betrieb, die<br />
Verwaltung und das erfor<strong>der</strong>liche Maß an<br />
IT-Sicherheit ist für viele Organisationseinheiten<br />
in Anbetracht knapper Budgets<br />
kaum noch zu leisten.<br />
Gleichzeitig sind die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
die IT ständig gewachsen. Neue gesetzliche<br />
Vorgaben gilt es zügig umzusetzen, Fachverfahren<br />
werden immer anspruchsvoller,<br />
und die behördenübergreifende Kommunikation<br />
sowie E-Government-Funktionalitäten<br />
sollen weiter ausgebaut werden.<br />
Mit den traditionellen, vielfach noch auf<br />
herstellerspezifischen Technologien beruhenden<br />
IT-Inseln lassen sich keine schlanken<br />
und flexiblen Entwicklungsprozesse<br />
umsetzen und lässt sich kein deutlich<br />
effizienterer IT-Betrieb implementieren.<br />
Dazu sind vielmehr standardbasierte,<br />
SoftwareundServices<br />
füröfentlicheVerwaltungen.<br />
IhrSoftwarepartnerfürdiekommunaleIT<br />
Innovationszentrum fürzukunftsweisendeÖV-Softwarelösungen<br />
MarktführerfürSAP-basierendeStandardsoftwareim öfentlichenSektor<br />
DatenzentraleBaden-Würtemberg|Krailenshaldenstraße44 |70469Stutgart<br />
IhrAnsprechpartner:WernerSchmid |0718108-27951|w.schmid@dzbw.de<br />
www.dzbw.de<br />
58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
59
Technik & Innovation<br />
Informationstechnik<br />
Technik & Innovation<br />
Interview<br />
„Datensilos müssen abgebaut werden“<br />
Der IT-Experte Henning von Kielpinski, Leiter Geschäftsentwicklung bei Consol<br />
Software in München, über aktuelle und künftige Herausfor<strong>der</strong>ungen für die<br />
kommunalen IT-Abteilungen, das Problem des uneinheitlichen Software-<br />
Bestandes in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung und die Bedeutung von Big Data.<br />
Herr von Kielpinski, wo liegen aktuell und<br />
in <strong>der</strong> Zukunft die großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
für die IT <strong>der</strong> öffentlichen Hand?<br />
von Kielpinski: Generell muss man sagen,<br />
dass die Haupttreiber für die IT-Entwicklung<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung außerhalb<br />
<strong>der</strong> Behörden zu finden sind. Zum<br />
einen ist es die Erwartungshaltung <strong>der</strong><br />
Bürger hinsichtlich mo<strong>der</strong>ner Kommunikationswege<br />
und Self-Service-Optionen,<br />
zum Beispiel sichere E-Mails, Bürgerportale<br />
und Unterstützung mobiler Endgeräte.<br />
„Die öffentliche Verwaltung<br />
steht mit <strong>der</strong> Wirtschaft im<br />
Wettbewerb um die ohnehin<br />
knappen IT-Fachleute“<br />
Henning von Kielpinski<br />
Man erwartet inzwischen auch von Behörden<br />
schnelle Rückmeldungen über digitale<br />
Kanäle, eine sofortige Verfügbarkeit von<br />
Informationen und eine einfache Bedienbarkeit<br />
von Service-Portalen. Zum an<strong>der</strong>en<br />
ist es die Erwartungshaltung von inund<br />
ausländischen öffentlichen Partnern<br />
hinsichtlich einer digitalen Schnittstelle<br />
und <strong>der</strong> Verfügbarkeit vieler spezifischer<br />
Daten. Hier rächt sich schon ein wenig die<br />
sehr lokale Entwicklung von Applikationsund<br />
Datensilos ohne gemeinsame Nenner<br />
in <strong>der</strong> öffentlichen Hand. Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
ist, dass jetzt massiv in einheitliche<br />
Schnittstellen und den Abbau von<br />
Datensilos investiert werden muss – keine<br />
einfache Aufgabe angesichts <strong>der</strong> Masse<br />
unterschiedlicher Systeme.<br />
Wie sind die Rathäuser auf diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
vorbereitet?<br />
von Kielpinski: Die Kommunen stehen<br />
vor zwei nicht geringen<br />
Problemen: Zum einen sind<br />
die wenigsten städtischen<br />
IT-Haushalte mit denen von<br />
Unternehmen <strong>der</strong> freien<br />
Wirtschaft vergleichbar. Das<br />
macht die Besetzung von<br />
Stellen in den Informationstechnikabteilungen<br />
schwierig,<br />
weil man mit Firmen im<br />
Wettbewerb um die ohnehin<br />
knappen IT-Fachleute steht.<br />
Zum an<strong>der</strong>en hat die lange und<br />
zum Teil langsame Entwicklung<br />
<strong>der</strong> IT in öffentlichen Einrichtungen<br />
zu einem Stau bei den Mo<strong>der</strong>nisierungsaufgaben<br />
geführt, <strong>der</strong> zunächst<br />
abgearbeitet<br />
werden<br />
muss.<br />
Die vielen unterschiedlichen Systeme, die<br />
Sie erwähnten, machen diese Aufgabe sicher<br />
nicht einfacher ...<br />
von Kielpinski: Ja, denn lei<strong>der</strong> sind die IT-<br />
Landschaften, <strong>der</strong>en Mo<strong>der</strong>nisierung ein<br />
kontinuierlicher Prozess ist, aus politischen,<br />
aber auch aus rechtlichen Gründen<br />
sehr heterogen strukturiert. Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
ist die Vereinheitlichung<br />
von Software und Schnittstellen, um eine<br />
kontinuierliche Mo<strong>der</strong>nisierung überhaupt<br />
erst zu ermöglichen.<br />
IT-Systeme sind komplexe Infrastrukturen.<br />
Worauf kommt es für ihr sicheres Funktionieren,<br />
die vollumfängliche Unterstützung<br />
<strong>der</strong> kommunalen Aufgabenerfüllung an?<br />
von Kielpinski: Ein sicheres Funktionieren<br />
kann man von zwei Seiten betrachten.<br />
Zum einen aus dem Blickwinkel <strong>der</strong> Verfügbarkeit<br />
<strong>der</strong> Systeme, die sich durch<br />
geschickte Planung optimieren lässt. Zum<br />
an<strong>der</strong>en aus Richtung Datensicherheit:<br />
Hier fehlen häufig noch die Erfahrungen<br />
und Best Practices, vor allem, wenn bisher<br />
geschlossene IT-Systeme und Netzwerke<br />
über Bürgerportale und an<strong>der</strong>e Self-Service-Schnittstellen<br />
an das öffentliche Internet<br />
angebunden werden sollen. Diese Erfahrung<br />
wird man sich in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung vermutlich extern zukaufen<br />
müssen, um Risiken zu vermeiden. Geht<br />
es um die Frage <strong>der</strong> optimalen Unterstützung<br />
<strong>der</strong> kommunalen Aufgabenerledigung<br />
durch die IT, stehen Benutzbarkeit<br />
und Standardisierung im Vor<strong>der</strong>grund, im<br />
Hintergrund Datenkonsolidierung und die<br />
Auflösung von Silos.<br />
Was kann eine optimale IT-Infrastruktur in<br />
Bezug auf die wirtschaftliche Aufgabenerfüllung<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung leisten<br />
von Kielpinski: Der Wirtschaftlichkeitsgedanke<br />
und die Rolle, die IT-Unterstützung<br />
hierbei spielt, lässt sich nicht komplett<br />
auf Behörden abbilden. Natürlich können<br />
Foto: Consol Software<br />
effiziente IT-Systeme auch in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
die Produktivität erhöhen, aber die<br />
weniger gut messbaren Faktoren sind zum<br />
Beispiel die vermiedenen Aufwände, wenn<br />
Wirtschaft und Bürger mit Behörden agieren,<br />
die über optimale IT-Infrastrukturen<br />
verfügen. Vor allem Unternehmen profitieren<br />
von Zeiteinsparungen.<br />
Welche Rolle spielt Big Data für die Zukunft<br />
<strong>der</strong> Behörden-IT?<br />
von Kielpinski: De facto machen Behörden ja<br />
schon seit Jahren Big Data. Die Hauptanliegen<br />
bei <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>neren Interpretation<br />
dieses Ansatzes werden bei den Sicherheitsbehörden<br />
und beim Bürgerservice<br />
liegen. Ein Beispiel ist etwa die Akkumulierung<br />
von Daten für Solaranlagenstandorte.<br />
In <strong>der</strong> Kommune intern wird Big Data<br />
zum Beispiel zur Infrastrukturplanung<br />
eingesetzt werden können – das reicht<br />
von Versorgungsleitungen bis zur Parkraumentwicklung.<br />
Hier wird Big Data einen<br />
Beitrag zur Planungssicherheit leisten<br />
KOSTENFREIE<br />
EINRICHTUNG<br />
eVergabe<br />
So einfach wie ein Handschlag<br />
Rechtskonform, sicher und praxiserprobt<br />
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Eigene Formulare o<strong>der</strong> Vorlagen (VHB, Tariftreue)<br />
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können. Aber auch bei <strong>der</strong> Organisation<br />
und Sicherung von Großveranstaltungen<br />
können Big-Data-Analysen hilfreich sein.<br />
Wann ist <strong>der</strong> Einsatz von Cloud Services<br />
sinnvoll?<br />
von Kielpinski: Cloud Services im Sinne von<br />
über das Internet erreichbare IT-Dienstleistungen<br />
werden sicher von Behörden erwartet,<br />
auch jetzt schon. Diese können dann<br />
sowohl intern als auch durch die Bürger<br />
und Unternehmen genutzt werden. Cloud<br />
Services als Interpretation <strong>der</strong> Vorgaben<br />
des NIST, des National Institute of Standards<br />
and Technology, werden dagegen<br />
so schnell keine Rolle spielen. Denn hier<br />
sind noch rechtliche Fragen offen und es<br />
ist die Frage nicht geklärt, welchen Mehrwert<br />
eine schnell skalierbare Infrastruktur<br />
für eine Behörde haben könnte. Sicher<br />
kann man hierfür Szenarien finden, aber<br />
die Kosten-Nutzen-Rechnung wird darauf<br />
bezogen zunächst nicht für solche Services<br />
sprechen. Interview: Wolfram Markus<br />
ZUR PERSON<br />
Henning von Kielpinski (46) ist Leiter<br />
Business Development bei Consol Software,<br />
München, einem auf die Entwicklung,<br />
die Integration und den Betrieb<br />
komplexer IT-Systeme sowie auf die<br />
Beratung in diesem Feld spezialisierten<br />
Unternehmen. Der studierte Informatiker<br />
fungiert in seiner Position als Schnittstelle<br />
zwischen IT und ihrer Rolle für<br />
Unternehmen und Organisationen.<br />
Er beschäftigt sich beson<strong>der</strong>s mit IT-<br />
Trends wie Cloud Computing, Big Data<br />
und Internet of Things (www.consol.de).<br />
Ordnungswidrigkeiten effizient<br />
und umfassend bearbeiten.<br />
GovConnect GmbH<br />
info@govconnect.de www.govconnect.de<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
61
Technik & Innovation<br />
Informationstechnik<br />
Technik & Innovation<br />
E-Payment<br />
Rechnungen online bezahlen: Die Verwaltungen nehmen das Thema „E-Payment“ zunehmend als<br />
Chance zur Optimierung ihrer Services wahr und führen es bei immer mehr Prozessen ein.<br />
Foto: Mizar_21984/Fotolia<br />
schnell und sicher per Überweisung im<br />
Online-Banking.<br />
Für Verwaltungen ist es von großem<br />
Vorteil, das eigene Finanzverfahren an die<br />
E-Payment-Lösung anzubinden. Bei <strong>der</strong><br />
Auswahl von Bezahlarten, die Einzelbuchungen<br />
ausgeben, werden die Zahlungen<br />
direkt mit den vorhandenen Soll-Stellungen<br />
ausgeglichen. Der manuelle Aufwand,<br />
um die Zahlungen zuzuordnen, entfällt.<br />
Um die internen Prozesse und den Bürgerservice<br />
zu verbessern, entschied sich<br />
die Stadt Celle (70 000 Einwohner, Nie<strong>der</strong>sachsen),<br />
eine E-Payment-Lösung einzuführen.<br />
Bereits seit einiger Zeit können<br />
die Bürger Anträge des Standesamts bei<br />
<strong>der</strong> Stadt online stellen. Dies ist mit dem<br />
Content-Management-System „iKiss“ <strong>der</strong><br />
Firma Advantic realisiert. Ein elektronisches<br />
Bezahlen war bisher nicht möglich.<br />
Jörg Peters, Fachdienstleiter Informationstechnik<br />
und Geodaten <strong>der</strong> Stadt, erläutert:<br />
„Nach einer Marktanalyse wählten wir<br />
das Produkt ,pmPayment‘ von Govconnect<br />
aus. Diese übergreifende Lösung beinhaltet<br />
verschiedene Bezahldienstleister.<br />
Dadurch können wir verschiedene Bezahlarten<br />
anbieten.“ Die Bürger nehmen die E-<br />
Payment-Lösung gut an: Pro Quartal erfolgen<br />
rund 350 erfolgreiche Transaktionen.<br />
Stefanie Hacke aus <strong>der</strong> IT-Abteilung <strong>der</strong><br />
Stadt resümiert: „Der Einsatz <strong>der</strong> Software<br />
lohnt sich in jeglicher Hinsicht. Die Bürger<br />
sparen sich Zeiten und Wege, da sie direkt<br />
online bezahlen. Und uns werden viele Arbeitsschritte<br />
erspart.“<br />
Führen Verwaltungen elektronisches<br />
Bezahlen ein, entstehen Kosten für die<br />
Implementierung. Der Anbieter richtet<br />
die Soft- o<strong>der</strong> Hardware-Komponenten<br />
ein, die für die ausgewählten Bezahlarten<br />
notwendig sind. Zudem fallen beim Betrieb<br />
des E-Payments regelmäßige Kosten<br />
an wie monatliche Grundgebühren durch<br />
den Anbieter und Kosten für die Buchungen.<br />
Diese Transaktionskosten sind – je<br />
nach gewählter Zahlungsart – unabhängig<br />
o<strong>der</strong> abhängig von dem zu entrichtenden<br />
Entgelt. In <strong>der</strong> Regel ist die Einsparung<br />
in <strong>der</strong> Verwaltung durch die deutlich verschlankten<br />
Prozesse erheblich größer als<br />
die Kosten für die Payment-Integration.<br />
Die Serviceverbesserung für Bürger gibt<br />
es als Mehrwert dazu. Sebastian Plog<br />
E-PAYMENT<br />
Der Begriff E-Payment („electronic payment“)<br />
bezeichnet die Zahlungsabwicklung<br />
im Internet von erworbenen Waren<br />
o<strong>der</strong> Dienstleistungen. Die Begriffe<br />
„elektronischer Zahlungsverkehr“,<br />
„Online Payment“ und „Online-Zahlungsabwicklung“<br />
werden häufig als<br />
Synonym zu „E-Payment“ verwendet.<br />
DER AUTOR<br />
Sebastian Plog ist Produktmanager bei<br />
dem auf IT-Lösungen für die Verwaltung<br />
spezalisierten Unternehmen Govconnect<br />
in Hannover (plog@govconnect.de)<br />
Kommunale Services online bezahlen<br />
Immer mehr Verwaltungen bieten im Rahmen des E-Government Leistungen<br />
online an. Auch <strong>der</strong> Service des elektronischen Bezahlens gewinnt zunehmend<br />
an Bedeutung. Mit E-Payment-Verfahren können Bürger die betreffenden<br />
Vorgänge abschließend online bearbeiten.<br />
Alle Landkreise und kreisfreien<br />
Städte bundesweit bieten seit Januar<br />
2015 für die internetbasierte<br />
Fahrzeugzulassung (i-Kfz) ein E-Payment<br />
an. Neben dieser gesetzlichen Vorschrift<br />
hält sich das Angebot von elektronischem<br />
Bezahlen bei vielen Verwaltungen in Grenzen.<br />
Dies liegt vor allem daran, dass sie die<br />
internen Prozesse und damit verbundene<br />
Arbeitsschritte anpassen müssen. Einige<br />
Verwaltungen stellen neben i-Kfz aber<br />
weitere Leistungen elektronisch zur Verfügung.<br />
Oftmals beantragen und bezahlen<br />
Bürger Urkunden aus dem Standesamt<br />
bereits online. Auch die Mel<strong>der</strong>egisterauskunft<br />
und das An-, Um- und Abmelden<br />
eines Gewerbes stehen bei vielen Kommunen<br />
online zur Verfügung. Vereinzelt<br />
drucken Verwaltungen bereits QR-Codes<br />
auf Verwarnungen auf, sodass die Bürger<br />
die Geldstrafen per Smartphone entrichten<br />
können.<br />
Die Zahlungsabwicklung erfolgt über<br />
Dienstleister, sogenannte Payment Service<br />
Provi<strong>der</strong>. Diese übernehmen im Hintergrund<br />
die Kommunikation mit den Kreditinstituten.<br />
Die Provi<strong>der</strong> bieten jeweils<br />
unterschiedliche Bezahlarten an. Zu den<br />
traditionellen Zahlungsverfahren des<br />
E-Payments gehören Vorkasse, Bankeinzug,<br />
elektronisches Lastschriftverfahren<br />
und Kreditkartenzahlung. Die mo<strong>der</strong>nen<br />
sind Paydirekt, Giropay und PayPal. Ein<br />
geeignetes Angebot von Zahlungsarten<br />
entscheidet maßgeblich über die Akzeptanz.<br />
Es ist üblich, mehrere Zahlungsarten<br />
anzubieten. Die Wahlmöglichkeit stärkt<br />
das Vertrauen <strong>der</strong> Bürger und verringert<br />
die Abbruchquote. Verwaltungen sollten je<br />
Bereich entscheiden, welche Bezahlarten<br />
sich am besten eignen.<br />
So wird bei einer Lastschrift <strong>der</strong> Rechnungsbetrag<br />
direkt von dem Girokonto<br />
des Zahlungspflichtigen abgebucht. Dieses<br />
Verfahren ist in Deutschland verbreitet.<br />
Bei einer Lastschrift kann <strong>der</strong> Zahlungspflichtige<br />
jedoch eine Rückbuchung<br />
veranlassen. Das damit verbundene Risiko<br />
des Zahlungsausfalls liegt bei <strong>der</strong> Verwaltung.<br />
Mit Paydirekt, dem neuen Online-<br />
Bezahlverfahren deutscher Banken und<br />
Sparkassen, bezahlen Bürger direkt von<br />
ihrem Girokonto. Nach einmaliger Registrierung<br />
ist lediglich die Eingabe von einem<br />
Benutzernamen und einem Passwort<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Die fälligen Beträge werden<br />
vom hinterlegten Girokonto abgebucht.<br />
Verwaltungen profitieren von einer unmittelbaren<br />
Zahlungsgarantie von <strong>der</strong><br />
Bank ihres Kunden. Giropay ist ein Online-Bezahlverfahren,<br />
das über 1500 Banken<br />
und Sparkassen anbieten. Die Bürger<br />
bezahlen mit diesem Verfahren einfach,<br />
SIND DIE<br />
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Über Cyber-Risiken und Abwehrstrategien informiert Sie unser<br />
62 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
63<br />
IT-SICHERHEIT ONLINE-SPEZIAL (www.treffpunkt-kommune.de/it-sicherheit-spezial)
Technik & Innovation Informationstechnik NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Technik & Innovation<br />
Stadtportale<br />
Mo<strong>der</strong>nes Meppen<br />
Für die Erneuerung ihrer Homepage hat die Verwaltung <strong>der</strong> Stadt Meppen<br />
richtungweisende Vorgaben formuliert. Übersichtlich, funktional und aktuell soll<br />
die neue Website sein, aufbereitet in einem mo<strong>der</strong>nen Design. Hinter den<br />
inhaltlichen Anfor<strong>der</strong>ungen steht technisch ein Content-Management-System.<br />
Die Stadt Meppen (rund 37000 Einwohner,<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen) hat Ende<br />
2016 ihre neue Web-Seite präsentiert.<br />
Neben einem neuen Layout punktet<br />
die Seite www.meppen.de in Sachen<br />
Bürgerbeteiligung. Zur Realisierung des<br />
geplanten Relaunchs hatte die Verwaltung<br />
frühzeitig richtungsweisende Vorgaben<br />
gesetzt. „Übersichtlichkeit, Funktionalität<br />
und Bürgerbeteiligung in mo<strong>der</strong>nem Design<br />
waren entscheidende Stichworte“, so<br />
Bürgermeister Helmut Knurbein.<br />
Diese Prämissen wurden auch in gestalterischer<br />
Hinsicht beachtet. So dominiert<br />
ein vollflächiges Hintergrundbild,<br />
das beliebig, den Jahreszeiten o<strong>der</strong> auch<br />
DIE AUTORIN<br />
Petra Augustin ist Pressesprecherin <strong>der</strong> Stadt<br />
Meppen (p.augustin@meppen.de)<br />
aktuellen Gegebenheiten entsprechend,<br />
wechselt. Klare Anordnungen und ein frisches<br />
Grün aus dem Logo <strong>der</strong> Stadt ziehen<br />
sich konsequent durch das Layout <strong>der</strong><br />
Webseite.<br />
ÜBERSICHTLICHE NAVIGATION<br />
Eine komfortable und strukturierte Nutzerführung<br />
erschließt den hohen Informationsgehalt<br />
<strong>der</strong> Website. Dem interessierten<br />
Bürger werden mehrere Möglichkeiten<br />
angeboten, um die gewünschten Informationen<br />
zu finden. Die vier Hauptnavigationspunkte<br />
teilen sich auf in die Kategorien<br />
„Unsere Stadt“, „Bürger und Leben“,<br />
„Kultur und Freizeit“ sowie „Wirtschaft<br />
und Bauen“. Per Mouseover öffnen sich<br />
sogenannte Megamenüs, in denen sich <strong>der</strong><br />
User schnell orientieren kann.<br />
Beson<strong>der</strong>en Komfort bietet die sogenannte<br />
Sticky Navigation am rechten<br />
Bildrand. Diese bleibt im Browserfenster<br />
immer an einer fixen Position und rutscht<br />
beim Scrollen nicht nach oben o<strong>der</strong> un-<br />
Foto: Stadt Meppen<br />
Projektteam mit Bürgermeister Helmut<br />
Knurbein (2. v. li.): Für den Homepage-<br />
Relaunch <strong>der</strong> Stadt Meppen machte die<br />
Verwaltung klare Vorgaben.<br />
ten. Diese zusätzliche Menüleiste bietet<br />
neben Zielen wie Facebook, Twitter und<br />
Youtube auch die Möglichkeit, Favoriten<br />
zu speichern.<br />
Die hohe Aktualität <strong>der</strong> Inhalte war <strong>der</strong><br />
Kommunalverwaltung ein beson<strong>der</strong>es Anliegen.<br />
So wird <strong>der</strong> Blick gleich auf <strong>der</strong><br />
Startseite auf aktuelle Meldungen gelenkt.<br />
Die zwei Top-Meldungen sind hierbei mit<br />
Vorschaubild und Anreißer zu sehen,<br />
während weitere Nachrichten in einer ausklappbaren<br />
Listenansicht in dem darunter<br />
liegenden Feld aufgeführt sind.<br />
Auch die Mehrsprachigkeit wurde berücksichtigt.<br />
„Es wird Übersetzungen in<br />
Englisch, Nie<strong>der</strong>ländisch und Polnisch geben.<br />
Diese Seiten befinden sich noch im<br />
Aufbau“, so Knurbein.<br />
Die Barrierearmut war ein wesentlicher<br />
Aspekt bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Website.<br />
Diese wurde durch die Beachtung <strong>der</strong><br />
Vorgaben <strong>der</strong> Verordnung zur Schaffung<br />
barrierefreier Informationstechnik (BITV<br />
2) und <strong>der</strong> Richtlinien für barrierefreie<br />
Webinhalte (Web Content Accessibility<br />
Guidelines, WCAG 2.0) unter Einsatz mo<strong>der</strong>ner<br />
Programmiertechnik wie HTML5,<br />
CSS3, AJAX, ARIA erzielt. Auch <strong>der</strong> immer<br />
stärkeren Nutzung von mobilen Endgeräten<br />
wurde Rechnung getragen. Durch die<br />
Programmierung im Responsive Design<br />
lassen sich die Inhalte stufenlos skalieren.<br />
Ein weiterer Punkt war für die Stadt<br />
Meppen die Interaktivität mit dem Bürger.<br />
Sie wird über die Software Nolis-Bürgertipps<br />
realisiert. Über die Schaltfläche „Bürgertipps“<br />
auf <strong>der</strong> Startseite können Ideen<br />
und Anregungen, aber auch Schadensmeldungen<br />
wie defekte Straßenlaternen<br />
eingegeben und auf <strong>der</strong> Karte eingetragen<br />
werden. Zusätzlich können Fotos sowie<br />
eine Beschreibung des Schadens hochgeladen<br />
werden.<br />
Mit <strong>der</strong> anlässlich des Relaunchs getroffenen<br />
Entscheidung des Dienstleisterwechsels<br />
zeigt sich die Kommunalverwaltung<br />
hochzufrieden. Das neu eingesetzte Content-Management-System<br />
Nolis-Kommune<br />
(www.nolis.de) überzeuge durch innovative<br />
Funktionen und leichte Bedienbarkeit,<br />
so Bürgermeister Helmut Knurbein.<br />
<br />
Petra Augustin<br />
Kassenwesen<br />
Intelligent<br />
kassieren<br />
Die Stadt Zweibrücken setzt<br />
Gebührenkassen-Software und<br />
Kassenautomat kombiniert ein. Das<br />
Verfahren Top Cash verknüpft die<br />
Vorteile bei<strong>der</strong> Konzepte.<br />
In <strong>der</strong> Verwaltung gilt oft die Annahme,<br />
dass Bürgerservice mit sofortigem Kassieren<br />
am Arbeitsplatz eine Gebührenkassen-Software<br />
erfor<strong>der</strong>t, während<br />
größere Strukturen auf Kassenautomaten<br />
zurückgreifen und auf eine solche Software<br />
verzichten. Mittlere Strukturen mit<br />
Zentralisierung nutzten traditionell Kassen-Software<br />
mit Abteilungs- o<strong>der</strong> Sammelkassenfunktion,<br />
um nur an wenigen<br />
Stellen mit Bargeld arbeiten zu müssen.<br />
Das Verfahren Top Cash von EDV Ermtraud<br />
verknüpft die Vorteile <strong>der</strong> Konzepte.<br />
Die Gebührenkasse verbindet die Möglichkeiten<br />
von dezentralen Arbeitsplatzkassen,<br />
zentralen Kassierstellen mit und<br />
ohne Vorerfassung, abteilungsbezogenen<br />
Organisationsformen und Automaten.<br />
So nutzt etwa Zweibrücken (rund<br />
36 800 Einwohner, Rheinland-Pfalz) im<br />
Lückenlose Dokumentation leichtgemacht<br />
An die Infrastrukturwartung werden zunehmend<br />
höhere Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt.<br />
Immer mehr Objekte und Anlagen müssen<br />
aufgrund unterschiedlichster Regelwerke<br />
und zur Einhaltung <strong>der</strong> Verkehrssicherungspflicht<br />
regelmäßig überwacht werden.<br />
Für das mobile Arbeiten im Infrastruktur<br />
management bietet Punchbyte mit<br />
<strong>der</strong> Lösung „G-diag“ eine umfangreiche<br />
Prüf- und Wartungs-Software.<br />
„Abhorchen“: Spezial-Software unterstützt die<br />
Baumkontrolle im öffentlichen Raum.<br />
Foto: Ghazii/Fotolia<br />
Foto: Tatomm/Fotolia<br />
Kassenautomaten in <strong>der</strong> Stadtverwaltung: Der gleichzeitige Einsatz von Kassen-Software und<br />
Automaten zum Bezahlen von Gebühren ist kein Wi<strong>der</strong>spruch.<br />
Typische Anwendungsgebiete sind beispielsweise<br />
Baumkontrolle, Spielplatzkontrolle<br />
und Grünflächenpflege, die Überwachung<br />
von Straßenaufbrüchen, Kontrollen<br />
von Straßen und Verkehrsbauwerken, die<br />
Gebäudetechnik, Brandschutzanlagen sowie<br />
Mobilar im öffentlichen Raum.<br />
Mit <strong>der</strong> Software lassen sich Bestandsdaten<br />
erfassen und verwalten, Prüf- und<br />
Wartungsaufgaben durchführen und zur<br />
weiteren Bearbeitung auswerten und als<br />
nachverfolgbare Aufträge anlegen. Alle<br />
Module beinhalten eine GPS-Schnittstelle<br />
zum Verorten von Objekten.<br />
Das System setzt im Außendienst auf<br />
eine einfache Bedienung in wenigen<br />
Schritten mit einer schnellen Dateneingabe<br />
aus vordefinierten Listen; im Innendienst<br />
auf eine lückenlose Dokumentation<br />
und Nachverfolgung <strong>der</strong> Aufgaben. Umfangreiche<br />
Fachanwendungen werden auf<br />
robusten Tablet-PC eingesetzt und können<br />
auch offline genutzt werden.<br />
www.punchbyte.de<br />
Bürgerbüro die Kombination Top Cash<br />
und Hess-Multipay-Kassenautomat. Die<br />
Gebührenkasse von Ermtraud übernimmt<br />
die Vorgänge zum Beispiel aus dem Fachverfahren<br />
VIATO Z <strong>der</strong> Zulassungsstelle,<br />
übergibt diese an den Automaten, <strong>der</strong> Barund<br />
EC-Zahlung vereint, und verbucht sie.<br />
www.edv-ermtraud.de<br />
Daten liegen sicher<br />
in <strong>der</strong> Cloud<br />
Die Deutsche Telekom startet mit dem Vertrieb<br />
<strong>der</strong> Cloud-Angebote Microsoft Azure<br />
Deutschland und Office 365 Deutschland<br />
aus deutschen Rechenzentren. T-Systems,<br />
die Geschäftskundensparte <strong>der</strong> Telekom,<br />
fungiert dabei als Datentreuhän<strong>der</strong>. Sämtliche<br />
Daten, die im Rahmen dieses Angebots<br />
verarbeitet werden, unterliegen den<br />
deutschen Datenschutzgesetzen. Die Microsoft<br />
Cloud Deutschland mit T-Systems<br />
als Datentreuhän<strong>der</strong> unterstütze Unternehmen<br />
und Kunden des öffentlichen Sektors<br />
bei <strong>der</strong> Erfüllung ihrer Compliance-<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen, so Hagen Rickmann, Geschäftsführer<br />
Telekom Deutschland.<br />
Office 365 Deutschland bietet Kunden<br />
Unternehmens-E-Mail, Dokumentenmanagement<br />
sowie weitere Instrumente für<br />
Kommunikation und Teamarbeit im Paket<br />
mit den stets aktuellen Office-Client-Anwendungen<br />
und Rundum-Service.<br />
www.telekom.de/office-365<br />
64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
65
Umwelt & Verkehr Infrastruktur MANDAT<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Straßenunterhaltung<br />
Spezialisten<br />
sanieren Asphalt<br />
Um die Nutzungsdauer ihrer Straßen zu verlängern, hat die Stadt Ingolstadt<br />
bereits mehrfach eine Sanierung mit Dünnschichtasphalt durchführen lassen.<br />
Die Behin<strong>der</strong>ung des Verkehrs durch diese Son<strong>der</strong>bauweise ist gering.<br />
Klamme Kommunen sparen meistens<br />
als erstes an <strong>der</strong> Unterhaltung<br />
des Straßennetzes. Wichtige Erhaltungsmaßnahmen<br />
wären im Frühstadium<br />
des beginnenden Verfalls mit einfachen<br />
Mitteln durchzuführen. Oftmals wird allerdings<br />
zu Anfang kaum in präventive<br />
Maßnehmen investiert.<br />
Eine schnelle Methode <strong>der</strong> Straßenunterhaltungsbauweisen<br />
sind sogenannte<br />
dünne Asphaltschichten wie ihn etwa die<br />
VSI Sanierungs- und Baugesellschaft aus<br />
Kaiserslautern verwendet. Das Unternehmen<br />
ist nach eigenen Angaben in dieser<br />
Spezialbauweise führend. Der Einbau des<br />
VSI-Dünnschichtasphalts beeinträchtig<br />
den fließenden Verkehr kaum. Die bestehende<br />
Oberfläche wird versiegelt, anschließend<br />
wird eine erfor<strong>der</strong>liche griffige<br />
Textur hergestellt. Der Hauptvorteil liegt<br />
in einer Verlängerung <strong>der</strong> Lebensdauer <strong>der</strong><br />
zu sanierenden Straße über viele Jahre.<br />
Das Asphaltmischgut wird auf <strong>der</strong><br />
Baustelle in eigens dafür konzipierten<br />
Verlegemaschinen hergestellt und mittels<br />
Verteilerkästen bedarfsgerecht ein- o<strong>der</strong><br />
zweilagig eingebaut. Den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und <strong>der</strong> Beschaffenheit <strong>der</strong> alten Oberflä-<br />
Foto: VSI<br />
Kostenbewusste<br />
Asphaltsanierung: Straße<br />
in Ingolstadt während <strong>der</strong><br />
Bauarbeiten.<br />
che entsprechend werden Mischgutsorten<br />
unterschiedlicher Gesteinskörnung 0/3,<br />
0/5 o<strong>der</strong> 0/8 angewendet. Die Freigabe<br />
<strong>der</strong> erneuerten Oberfläche für den Verkehr<br />
erfolgt meist nach 15 Minuten<br />
Die bayerische Stadt Ingolstadt hat im<br />
Jahr 2016 innerorts mehrere tausend Quadratmeter<br />
dieses Belags auf Verbindungsund<br />
Anliegerstraßen einbauen lassen.<br />
Aufgabenstellung war eine Versiegelung<br />
<strong>der</strong> Strecken sowie die Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
<strong>der</strong> Oberflächeneigenschaften. Bereits im<br />
Jahr 2010 wurde die zentral gelegene Kothauer<br />
Straße in Ingolstadt auf etwa 10 000<br />
Quadratmeter durch das Kaiserlauterner<br />
Unternehmen saniert.<br />
Nach gründlicher Reinigung <strong>der</strong> Fahrbahnen<br />
kann, je nach Anfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Unterlage, unmittelbar vor dem Einbau<br />
<strong>der</strong> ersten Schicht (Vorprofil) eine Spezial-Bitumenemulsion<br />
(200 bis 300 g/m 2 )<br />
vorgespritzt werden. Dadurch wird die<br />
vorhandene, ausgemagerte Asphaltdecke<br />
an <strong>der</strong> Oberfläche optimal mit Bindemittel<br />
angereichert. Das führt zu einem besseren<br />
Schichtenverbund zwischen <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Oberfläche und <strong>der</strong> ersten Lage<br />
Dünnschichtasphalt.<br />
FEIN DOSIERTE EMULSION<br />
Der von VSI für das Vorspritzen von Emulsion<br />
vor dem Verteilerkasten eingesetzte<br />
Fertiger mit integriertem Spritzbalken gehört<br />
zu den mo<strong>der</strong>nsten Maschinen auf<br />
dem Markt. Die Emulsion kann bei Bedarf<br />
auch in geringen Mengen und bei geringsten<br />
Arbeitsgeschwindigkeiten fein dosiert<br />
aufgesprüht werden. Da im System ein<br />
äußerst geringer, konstanter Spritzdruck<br />
vorherrscht, lassen sich die Vorspritzarbeiten<br />
bei minimaler Vernebelung und Verschmutzung<br />
durchführen. Abschließend<br />
wird eine maximal ein Zentimeter dicke<br />
Verschleißschicht aufgetragen.<br />
Gute Erfahrungen mit dieser Sanierungsmethode<br />
haben neben Ingolstadt<br />
zahlreiche weitere Kommunen gesammelt.<br />
Dennoch ist die Bauweise vielerorts noch<br />
kaum bekannt.<br />
Red.<br />
Foto: Zerbor/Fotolia<br />
WAHLEN gewinnen – Leseprobe<br />
Wahlplakate müssen<br />
ins Auge stechen<br />
Im Wahlkampf werden eine Vielzahl von Werbemitteln eingesetzt. Die Berater<br />
Achim Moeller und Gwendolin Jungblut zeigen in ihrem Praxisratgeber<br />
„WAHLEN gewinnen“, wie Sie mit Ihrem Wahlplakat für Aufmerksamkeit sorgen.<br />
Auch wenn zu Wahlkampfzeiten<br />
regelmäßig eine Plakatflut beklagt<br />
wird: Plakate gelten als beson<strong>der</strong>s<br />
meinungsprägendes Werbemittel. Die<br />
meisten Wähler werden Sie im Lauf des<br />
Wahlkampfes nicht persönlich erleben.<br />
Wenn diese sich im wahrsten Sinne des<br />
Wortes „ein Bild von Ihnen machen“ wollen,<br />
ohne viel lesen zu müssen, ist <strong>der</strong><br />
Blick auf Ihr Plakat häufig die einzige Möglichkeit.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass von<br />
<strong>der</strong> Aufstellung bis zum Wahltermin alle<br />
Plakate in Schuss gehalten und im Zerstörungsfall<br />
ausgetauscht werden.<br />
Ihr Porträtfoto sollte das entscheidende<br />
Plakatmotiv sein. Darüber hinaus können<br />
Sie zum Beispiel Bil<strong>der</strong> einsetzen, die Sie<br />
mit an<strong>der</strong>en Personen zeigen […] o<strong>der</strong> im<br />
Kontext mit einem bestimmten Projekt<br />
o<strong>der</strong> Thema. Auf diese Weise unterstreichen<br />
Sie, dass Sie Politik nicht als One-<br />
Man-Show ansehen und (auch) für Inhalte<br />
stehen.<br />
Aus unserer Sicht sollten Sie nicht<br />
mehr als drei Plakatmotive einsetzen. So<br />
gelingt Ihnen ein Spagat zwischen Facettenreichtum<br />
und Überfrachtung. Sie<br />
können unterschiedliche<br />
Plakatmotive auch zeitlich nacheinan<strong>der</strong><br />
einsetzen. So sorgen Sie immer<br />
wie<strong>der</strong> für neue Aufmerksamkeit und<br />
bieten Überraschungsmomente. Im Fall<br />
einer Stichwahl empfehlen wir eine neue<br />
Plakatserie ausdrücklich. So lenken Sie die<br />
Konzentration auf den Stichwahltermin.<br />
Ihre Plakate müssen ins Auge fallen. Außerdem<br />
sollten auch flüchtige Betrachter<br />
sofort erkennen, worum es geht. Deshalb<br />
sollten Plakate grundsätzlich nicht mehr<br />
enthalten als Ihr Bild, einen ansprechenden,<br />
möglicherweise symbolträchtigen<br />
Hintergrund o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e symbolträchtige<br />
Begleitelemente (Sie im Gespräch mit …),<br />
Ihren Slogan, den Wahltermin, das Parteilogo,<br />
einen Hinweis auf Ihre Homepage<br />
mit QR-Code.<br />
Damit Plakate auffallen, sollten Sie eine<br />
bestimmte Größe haben. Dort, wo Menschen<br />
zur Betrachtung verweilen können<br />
(z. B. Fußgängerzone) reichen DIN A1-<br />
Plakate aus. Ansonsten sollten Sie immer<br />
DIN A0-Plakate verwenden. Aus dem Auto<br />
heraus ist die Schrift auf einem DIN A1-<br />
Plakat kaum lesbar. Außerdem sollten Sie<br />
an zentralen und von <strong>der</strong> Straße aus gut<br />
einsehbaren Stellen Großflächenplakate<br />
(sogenannte Wesselmann-Tafeln, 18<br />
x DIN A1) einsetzen.<br />
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Inhaltsverzeichnis finden Sie online<br />
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DIE AUTOREN<br />
Achim Moeller und Gwendolin Jungblut<br />
sind Inhaber <strong>der</strong> Firma „The Lea<strong>der</strong>Ship<br />
– Agentur für Wahlen Führung Strategie“.<br />
Sie beraten Kandidaten, Fraktionen und<br />
politische sowie außerpolitische Organisationen<br />
(www.thelea<strong>der</strong>ship.de)<br />
66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17
Parlament & Verwaltung<br />
Personalmanagement<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Führungskräfteentwicklung<br />
Per Tandem auf den Chefsessel<br />
Die Stadt Herne macht angehende Führungskräfte gezielt für ihre neuen<br />
Aufgaben fit. Ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk gilt dabei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Frauen<br />
mit Ambitionen auf einen Chefsessel. Ein spezielles Mentoring-Programm soll<br />
den Anteil weiblicher Beschäftigter in leitenden Positionen steigern helfen.<br />
Der Frauen-För<strong>der</strong>er: Hernes Oberbürgermeister<br />
Frank Dudda will den Anteil<br />
weiblicher Rathausmitarbeiter in Führungspositionen<br />
steigern. Unterstützt wird er<br />
von <strong>der</strong> städtischen Gleichstellungsstelle.<br />
Führungspositionen innerhalb einer<br />
Stadtverwaltung sind nicht immer<br />
einfach zu besetzen. Altersbedingt<br />
werden in den kommenden Jahren etliche<br />
Mitarbeiter in Führungspositionen<br />
ausscheiden – so auch bei <strong>der</strong> Stadt<br />
Herne (Nordrhein-Westfalen). Da es nicht<br />
ausreicht, Personal zu dem Zeitpunkt zu<br />
qualifizieren, wenn sie in <strong>der</strong> Führungsposition<br />
benötigt werden, bereitet die Stadtverwaltung<br />
Beschäftigte frühzeitig auf ihre<br />
zukünftige Rolle vor. Dafür wurden in den<br />
vergangenen Jahren unterschiedliche Programme<br />
aufgelegt, wie Claudia Spitzer, im<br />
Herner Rathaus zuständig für die Personalentwicklung,<br />
erläutert: „Es ist wichtig,<br />
dass sich Mitarbeitende umfassend mit<br />
den Aufgaben und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
einer Führungskraft auseinan<strong>der</strong> setzen,<br />
bevor sie sich für eine Führungsposition<br />
entscheiden.“<br />
MENTORING-PROGRAMM FÜR FRAUEN<br />
Speziell für Frauen wird seit 2007 ein Mentoring-Programm<br />
angeboten. „Wir wollen<br />
Frauen ermutigen, sich persönlich für ihre<br />
berufliche Laufbahn einzusetzen“, erklärt<br />
Sabine Schirmer-Klug, Leiterin <strong>der</strong> städtischen<br />
Gleichstellungsstelle, und ergänzt:<br />
„Das Programm richtet sich explizit an<br />
Foto: Stadt Herne<br />
Kolleginnen ohne Führungserfahrung und<br />
ist eine von vielen Maßnahmen im Frauenför<strong>der</strong>plan,<br />
mit denen wir versuchen,<br />
den Anteil <strong>der</strong> Frauen in Führungspositionen<br />
zu steigern.“ Bei diesem Programm<br />
werden nur weibliche Tandems gebildet:<br />
jeweils mit einer erfahrenen Führungsperson<br />
und einer Frau, die noch überlegt,<br />
ob eine Führungsposition für sie infrage<br />
kommt. In vertraulichen Gesprächen<br />
können individuelle Fragen zum Thema<br />
„Frauen in Führung“ geklärt werden.<br />
„Ich habe durch die Treffen und die<br />
Meilensteinveranstaltungen im Rahmen<br />
des Mentoring-Programms abschließend<br />
entscheiden können, dass ich eine Führungsposition<br />
anstrebe“, erläutert Sandra<br />
Podwojewski, die 2013 teilgenommen hat.<br />
„Das Programm war für mich ein Mosaikstein<br />
zur Erreichung dieses Ziels und bot<br />
die Gelegenheit zum Austausch und zum<br />
Ausbau meiner persönlichen Fähigkeiten<br />
im Hinblick auf Führungsqualitäten.“<br />
Mittlerweile wurden mehr als 50 Tandems<br />
gebildet. Bei den Begleitveranstaltungen<br />
steht die Frage im Vor<strong>der</strong>grund<br />
„Wäre Führung etwas für mich?“. Zusätzlich<br />
treffen sich die Tandems alle vier bis<br />
sechs Wochen für persönliche Gespräche.<br />
Das Programm geht über einen Zeitraum<br />
von etwa eineinhalb Jahren.<br />
MEHR BEWERBUNGEN ALS PLÄTZE<br />
Wenn die Frauen sich vorstellen können,<br />
eine Führungsposition zu übernehmen,<br />
können sie sich – wie auch ihre männlichen<br />
Kollegen – für das Qualifizierungsprogramm<br />
für angehende Führungskräfte<br />
bewerben. Dieses Projekt wurde vor etwa<br />
vier Jahren entwickelt, um nicht erst dann<br />
Nachwuchskräfte auszubilden, wenn Führungskräftepositionen<br />
dringend besetzt<br />
werden müssten.<br />
Der erste Jahrgang schloss das Programm<br />
2016 ab. Die Motivation in <strong>der</strong> Mitarbeiterschaft<br />
ist hoch. „Es gibt unter den<br />
Mitarbeitenden einige, die nach Führungsverantwortung<br />
streben. Wir haben bisher<br />
immer mehr Bewerbungen als Plätze“,<br />
erklärt Spitzer, die weiß, dass das Verfahren<br />
in einem großen Beteiligungsprozess<br />
entstanden ist. Die Teilnehmer werden auf<br />
<strong>der</strong> Basis eines „Letter of motivation“, einem<br />
Assessment Center sowie von Empfehlungsschreiben<br />
ausgewählt.<br />
Eineinhalb Jahre dauert das Programm<br />
im Anschluss und beinhaltet sechs Module:<br />
Diversity-Kompetenz, Standortbestimmung,<br />
Rolle und Aufgaben Teamleitung,<br />
Konflikte in Teams und Schnittstellen,<br />
Handlungssicherheit in Zeiten knapper<br />
Ressourcen und Projektmanagement.<br />
„Beson<strong>der</strong>s auf das Thema Projektmanagement<br />
legen wir viel Wert, da wir die<br />
interdisziplinäre Arbeit för<strong>der</strong>n wollen“,<br />
sagt Spitzer. Deswegen sei auch das Netzwerken<br />
unter den Teilnehmenden sehr<br />
wichtig. Mit Lernpartnerschaften o<strong>der</strong> in<br />
Gruppen müssen regelmäßige Aufgaben<br />
erfüllt werden. „Die Kernaufgabe ist, sich<br />
selbst zu verstehen und zu positionieren.<br />
Die Teilnehmenden müssen ihre Selbstreflexion<br />
stärken, bevor sie als Führungskraft<br />
versuchen, an<strong>der</strong>e zu verstehen“, erklärt<br />
Spitzer und erläutert weiter: „Die Präsenzphase<br />
zeichnet sich durch die Verbindung<br />
von Wissensvermittlung, Wissensanwendung<br />
und persönlicher Reflexion aus.“ Die<br />
Abschlussprüfung beinhaltet eine schriftliche<br />
Hausarbeit und eine mündliche Prüfung.<br />
„Zukünftig wird <strong>der</strong> erfolgreiche<br />
Abschluss des Qualifizierungsprogramms<br />
eine Voraussetzung für Teamleitungsstellen<br />
sein“, erklärt Spitzer.<br />
Vier von 16 Teilnehmern haben mittlerweile<br />
eine Führungsfunktion übernommen.<br />
So auch Sandra Podwojewski:<br />
„Beson<strong>der</strong>s gereizt an diesem Programm<br />
hat mich die Gelegenheit, sich dem Thema<br />
Führung, losgelöst von einer schon bestehenden<br />
Führungsverantwortung, zu widmen.<br />
Durch das vorgeschaltete Auswahlverfahren<br />
und das Feedback-Gespräch<br />
wurde ich hinsichtlich meiner Stärken<br />
und Schwächen sensibilisiert und hatte in<br />
<strong>der</strong> Qualifizierung die Gelegenheit, in <strong>der</strong><br />
Gruppe gezielt daran zu arbeiten. Ich habe<br />
nochmal viel über mich gelernt.“ Zurzeit<br />
läuft das Programm zum zweiten Mal – mit<br />
gleichbleiben<strong>der</strong> Resonanz.<br />
BEGLEITUNG AUF DEM KARRIEREWEG<br />
Mitarbeitern, die in <strong>der</strong> Teamleitungsposition<br />
angekommen sind, bietet die Stadt<br />
Herne ein weiteres Mentoring-Programm<br />
an. Erfahrene Führungskräfte als Mentoren<br />
besprechen mit den „frischgebackenen“<br />
Teamleitern Fragen des Alltags, Konfliktsituationen<br />
o<strong>der</strong> Verhaltensweisen.<br />
Frauen-Mentoring, Qualifizierungsprogramm<br />
für angehende Führungskräfte und<br />
Mentoring für neue Führungskräfte bilden<br />
einen Teil des Personalentwicklungsprozesses<br />
<strong>der</strong> Stadt. Für die Teilnehmer entstehen<br />
dabei keinerlei Kosten. Diese Projekte<br />
sind mittlerweile fest etabliert und<br />
bei Mitarbeitern sehr beliebt. Regelmäßige<br />
Evaluierungen sorgen für langfristige Erfolgssicherung.<br />
„Es handelt sich dabei um<br />
die Grundlage für eine zukünftige Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> Führungskultur bei <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />
Herne“, fasst Spitzer zusammen.<br />
<br />
Anja Gladisch<br />
STADT HERNE<br />
Herne hat rund 160 000 Einwohner.<br />
Im vorigen Jahrhun<strong>der</strong>t war die Stadt<br />
stark durch Kohlebergbau und Montanindustrie<br />
geprägt. Nun wandelt sie<br />
sich zu einem wichtigen Standort für<br />
Gesundheit und Logistik, aber auch<br />
die Wirtschaftszweige Chemie und<br />
Maschinenbau sind stark vertreten. Die<br />
Arbeitslosenquote liegt <strong>der</strong>zeit bei 12,8<br />
Prozent (Februar <strong>2017</strong>).<br />
Gelegen am Rhein-Herne-Kanal und an<br />
<strong>der</strong> Emscher verfügt die kreisfreie Stadt<br />
über zwei Schleusen, fünf Häfen und<br />
ein Containerterminal. Erst 2016 hat im<br />
Stadtteil Wanne das neue Sport- und<br />
Freizeitbad Wananas eröffnet, eines<br />
<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten Schwimmbä<strong>der</strong> im<br />
Ruhrgebiet.<br />
DIE AUTORIN<br />
Anja Gladisch ist Mitarbeiterin <strong>der</strong><br />
Pressestelle <strong>der</strong> Stadt Herne (anja.<br />
gladisch@herne.de)<br />
„<br />
Überlassen Sie die Besetzung<br />
von Führungspositionen nicht dem Zufall …<br />
“ – Edmund Mastiaux, Inhaber<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
zfm • Seit 25 Jahren Personalberatung für Verwaltungen und kommunale Unternehmen • www.zfm-bonn.de<br />
69
Parlament & Verwaltung<br />
Personalmanagement<br />
Parlament & Verwaltung<br />
ZUR PERSON<br />
Dr. Frank Dudda (Jg. 1963) wurde<br />
am 13. September 2015 im ersten<br />
Wahlgang mit absoluter Mehrheit zum<br />
Oberbürgermeister seiner Heimatstadt<br />
Herne (Nordrhein-Westfalen) gewählt.<br />
Von 1997 bis zu seiner Wahl war<br />
<strong>der</strong> Jurist als Geschäftsführer des<br />
Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten<br />
(IFK) und Justiziar <strong>der</strong><br />
Bundesarbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Heilmittelverbände<br />
(BHV) tätig. Zudem war er<br />
seit 2002 Sozius einer Anwaltskanzlei<br />
in Essen. Das SPD-Parteimitglied Dudda<br />
ist verheiratet und hat einen Sohn.<br />
„Frauen unterschätzen oft<br />
ihre Fähigkeiten und<br />
sind beson<strong>der</strong>s kritisch mit<br />
sich selbst“<br />
Frank Dudda<br />
Interview<br />
„Die Ressourcen<br />
optimal nutzen“<br />
Was treibt eine Stadtverwaltung an, die Karrieren weiblicher Führungskräfte<br />
beson<strong>der</strong>s zu för<strong>der</strong>n? Welche Erfahrungen macht sie hierbei, und was<br />
zeichnet Frauen auf dem Chefsessel aus? Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister<br />
von Herne, antwortet auf Fragen unserer Redaktion zum „Frauen-Mentoring“.<br />
Herr Oberbürgermeister, mehr noch als im<br />
privatgewerblichen Sektor gelten die Führungsetagen<br />
<strong>der</strong> deutschen Rathäuser als<br />
Horte männlicher „Monokulturen“. Warum<br />
ist das Ihrer Meinung trotz erheblicher politischer<br />
Bemühungen um die Gleichstellung<br />
von Frauen in den vergangenen Jahrzehnten<br />
immer noch so?<br />
Dudda: Diese Entwicklung voranzubringen,<br />
braucht Zeit. Aber die Stadtverwaltung<br />
Herne ist auf einem sehr guten Weg, den<br />
Anteil von Frauen in Führungspositionen<br />
stetig zu erhöhen. Wir haben seit Jahren<br />
eine kontinuierliche Steigerung des Frauenanteils<br />
in den Gehalts- und Besoldungsgruppen,<br />
aus denen man in Führungspositionen<br />
aufsteigen kann. Auch den<br />
Anteil <strong>der</strong> Frauen auf den verschiedenen<br />
Führungsebenen konnten wir in den vergangenen<br />
Jahren deutlich steigern. Bei den<br />
Fachbereichsleitungen zum Beispiel hat<br />
sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Frauen seit 2009 mehr<br />
als verdoppelt. Das konnten wir durch gezielte<br />
Personalentwicklung und durch die<br />
gute Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Gleichstellungsstelle<br />
erreichen.<br />
Welche Erwartungen verbinden<br />
sich mit <strong>der</strong> Karriereför<strong>der</strong>ung<br />
von Frauen in den<br />
Rathäusern?<br />
Dudda: Führungspositionen<br />
auch mit Frauen zu<br />
besetzen, ist nicht zuletzt<br />
eine Frage <strong>der</strong> Gerechtigkeit.<br />
Vor allem müssen<br />
wir als Stadtverwaltung<br />
auch zusehen, dass wir<br />
die Potenziale unserer Beschäftigten<br />
heben und unsere personellen<br />
Ressourcen optimal nutzen. Dazu gehört<br />
auch, Frauen den Aufstieg in verantwortungsvolle<br />
Positionen zu ermöglichen.<br />
Außerdem will die Stadt Herne ein attraktiver<br />
Arbeitgeber sein im Wettbewerb um<br />
die besten Köpfe. Das geht nur, wenn wir<br />
für unsere Beschäftigen Entwicklungsperspektiven<br />
schaffen.<br />
Was machen weibliche Chefs an<strong>der</strong>s, eventuell<br />
sogar besser als ihre männlichen Pendants?<br />
Dudda: Frauen haben oft eine stark ausgeprägte<br />
Sozialkompetenz, was für Führungskräfte<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig ist. In einer<br />
immer stärker vernetzten Arbeitswelt<br />
brauchen Führungskräfte auch eine beson<strong>der</strong>s<br />
gute Kommunikationsfähigkeit.<br />
Darin sind Frauen oft stark. Konstruktive<br />
Wege <strong>der</strong> Konfliktlösung werden in unserer<br />
Arbeit immer wichtiger, auch hier haben<br />
sich Frauen als sehr fähig erwiesen.<br />
Ebenso sind Frauen sehr bedacht in ihren<br />
Entscheidungen, dazu zählt auch gutes<br />
wirtschaftliches Denken. Gerade in einer<br />
schwierigen Haushaltssituation unserer<br />
Stadt sind das wichtige Eigenschaften.<br />
Was sind die Barrieren für Frauen, die in<br />
Stadtverwaltungen in Führungspositionen<br />
gelangen wollen?<br />
Dudda: Frauen unterschätzen oft ihre Fähigkeiten,<br />
sie sind beson<strong>der</strong>s kritisch mit sich<br />
selbst und zögern eher, sich um eine Führungsposition<br />
zu bewerben. Viele Frauen<br />
kümmern sich neben <strong>der</strong> Arbeit noch um<br />
Kin<strong>der</strong>, Haushalt o<strong>der</strong> pflegebedürftige<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
Foto: Schmidt/Stadt Herne<br />
Angehörige. Diese Doppelbelastung macht<br />
es ihnen schwerer, beruflich den nächsten<br />
Schritt zu machen. Manche Vorgesetzten<br />
ziehen daraus den Schluss mangeln<strong>der</strong><br />
Einsatzbereitschaft o<strong>der</strong> mangelnden<br />
Durchsetzungsvermögens von Mitarbeiterinnen.<br />
Gerade wenn es um Beurteilungen<br />
geht, müssen Vorgesetzte darauf achten,<br />
sich nicht von diesen Stereotypen über<br />
Frauen leiten zu lassen.<br />
Können mit einem speziellen Frauenför<strong>der</strong>plan<br />
und einem Frauen-Mentoring-Programm,<br />
wie es beides bei <strong>der</strong> Stadt Herne<br />
gibt, solche Hürden tatsächlich beseitigt<br />
werden?<br />
Dudda: Ja, diese Hürden können wir beseitigen,<br />
indem wir unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter dahingehend fortbilden.<br />
In unseren standardisierten Stellenbesetzungsverfahren<br />
machen wir uns für faire<br />
Beför<strong>der</strong>ungsentscheidungen stark. In <strong>der</strong><br />
Evaluation unserer Mentoring-Projekte<br />
haben wir deutlich festgestellt, dass die<br />
Teilnehmerinnen ihre persönlichen Stärken<br />
kennengelernt haben und sich jetzt<br />
häufiger Führungspositionen zutrauen.<br />
Benachteiligen Frauenför<strong>der</strong>programme<br />
nicht die männlichen Kandidaten für Führungspositionen?<br />
Dudda: Nein, wir haben ein spezielles<br />
Qualifizierungsprogramm für angehende<br />
Führungskräfte, egal ob sie männlich o<strong>der</strong><br />
weiblich sind. Außerdem wählen wir unsere<br />
Kandidaten für Stellenbesetzungen<br />
nach einem standardisierten Verfahren<br />
aus. Da geht es um Kompetenz und nicht<br />
um das Geschlecht. Immerhin sind wir<br />
auch gesetzlich verpflichtet, uns an das<br />
Prinzip <strong>der</strong> Bestenauslese zu halten. Das<br />
nehmen wir sehr ernst.<br />
Auf welche Führungspositionen bewerben<br />
sich in Herne Frauen bevorzugt und in<br />
welchen Bereichen wünschen Sie sich als<br />
Oberbürgermeister mehr weibliche Chefs?<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
Kontakt: pVS - pro Verlag & Service GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18, 74523 Schwäbisch Hall, Tel.: 0791/95061-0<br />
Dudda: Derzeit bewerben sich viele Frauen<br />
auf Teamleiterstellen, ich würde mich<br />
auch über ein ausgeglichenes Verhältnis<br />
von Frauen und Männern auf <strong>der</strong> Ebene<br />
<strong>der</strong> Fachbereichsleiter und sukzessive auf<br />
Dezernentenebene freuen.<br />
Lässt sich <strong>der</strong> Wunsch weiblicher Chefs, mit<br />
Rücksicht auf Familie und Kin<strong>der</strong> durchaus<br />
auch einmal Teilzeit arbeiten zu wollen, mit<br />
den hohen Anfor<strong>der</strong>ungen an Führungspositionen<br />
im Rathaus, die im Grunde ja eine<br />
dauernde Präsenz erfor<strong>der</strong>n, vereinen?<br />
Dudda: Führungspositionen erfor<strong>der</strong>n<br />
grundsätzlich keine dauernde Präsenz<br />
am Schreibtisch. Gerade Führungskräfte<br />
sind viel unterwegs, in Besprechungen,<br />
Gremien o<strong>der</strong> Arbeitskreisen. An jede<br />
Führungskraft stellen wir insbeson<strong>der</strong>e<br />
den Anspruch, organisatorisch flexibel zu<br />
sein. Messlatte ist die optimale Aufgabenerfüllung.<br />
Führungskräfte mit reduzierter<br />
Stundenzahl sind bei uns daher keine Ausnahme.<br />
Interview: Wolfram Markus<br />
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71
Parlament & Verwaltung<br />
Personalmanagement<br />
Parlament & Verwaltung<br />
DER AUTOR<br />
Edmund Mastiaux ist Geschäftsführer<br />
des ZfM – Zentrum für Managementund<br />
Personalberatung in Bonn<br />
(service@zfm-bonn.de)<br />
Personalsuche<br />
Systematische Suche<br />
schlägt Zufallsprinzip<br />
Bei <strong>der</strong> Suche nach <strong>der</strong> idealen Besetzung für eine Führungsposition wird ein<br />
Vorgehen gemäß „Methode 08/15“ nur mit viel Glück zum Erfolg führen.<br />
Dieser Beitrag vermittelt aus <strong>der</strong> Sicht des Profis, was zu tun ist, damit <strong>der</strong><br />
Favoriten-Weizen von <strong>der</strong> Bewerber-Spreu sicher getrennt werden kann.<br />
Die Ausgangssituation: Die Verwaltung<br />
einer Stadt mit rund 45 000<br />
Einwohnern sucht im Zuge einer<br />
Nachfolgeregelung zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt eine Leitung für das Amt „Ordnung<br />
und Soziales“. Die Herausfor<strong>der</strong>ung:<br />
Ein enger Bewerbermarkt, <strong>der</strong> Tarifvertrag<br />
für den öffentlichen Dienst sowie die Zeitvorgabe,<br />
das Such- und Auswahlverfahren<br />
innerhalb von maximal zehn Wochen abzuschließen.<br />
Nachfolgend wird aus <strong>der</strong><br />
Beratungspraxis heraus und auf <strong>der</strong> Basis<br />
Warten auf das Vorstellungsgespräch:<br />
Bewerber<br />
auf eine Stelle in <strong>der</strong><br />
Verwaltung müssen nicht<br />
nur zur jeweiligen Position<br />
passen, son<strong>der</strong>n auch in<br />
die Organisation. Für die<br />
Auswahl <strong>der</strong> Favoriten<br />
braucht es professionelle<br />
Kompetenz.<br />
eines (anonymisierten) konkreten Falles<br />
eine Erfolg versprechende Vorgehensweise<br />
für die Suche geeigneter Bewerber und die<br />
Auswahl <strong>der</strong> am besten geeigneten Kandidaten<br />
beschrieben.<br />
1. VORGESPRÄCH MIT DEM BÜRGERMEISTER<br />
In diesem Gespräch wurden die positionsspezifischen<br />
Aufgaben und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
sowie die damit einhergehenden Rahmenbedingungen<br />
abgestimmt: die Position ist<br />
dem Bürgermeister unmittelbar unterstellt,<br />
Foto: Africa Studio/Fotolia<br />
nach A14 bewertet beziehungsweise nach<br />
TVöD EG14 eingruppiert und die Einstellung<br />
soll unbefristet erfolgen.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungskriterien werden jeweils<br />
als Muss-, Soll- und wünschenswerte<br />
Kriterien beschrieben.<br />
2. UMFELDINTERVIEWS<br />
Wichtiger Bestandteil des Auftrages waren<br />
die zu führenden Umfeldinterviews.<br />
Ziel dieser etwa 45-minütigen Einzelgespräche<br />
war es, Zusatzinformationen von<br />
unterschiedlichen Personen zu erhalten,<br />
die die zu besetzende Position aus ihrer<br />
persönlichen Perspektive her einschätzen<br />
können.<br />
Dabei ging es vor allem um solche Fragen:<br />
Was sind die Hauptaufgaben in <strong>der</strong><br />
Position? Was sind die Spezifikationen des<br />
Amtes? Welche „Kultur“ kennzeichnet das<br />
Amt? Welchen Stellenwert hat das Amt im<br />
gesamten Verwaltungsgefüge?<br />
Im vorliegenden Fall wurden insgesamt<br />
sechs Interviews mit Führungskräften des<br />
Amtes ebenso wie mit dem Personalrat<br />
und <strong>der</strong> Gleichstellungsbeauftragten geführt.<br />
Wichtigstes Ziel war ein Gespür dafür<br />
zu bekommen, welche Persönlichkeit<br />
in das Amtsgefüge passt.<br />
3. KONTINUIERLICHE MARKTANSPRACHE<br />
Für die Stellenbesetzung wurden über einen<br />
Zeitraum von acht Wochen rund 100<br />
infrage kommende Bewerber und Bewerberinnen<br />
direkt angesprochen und über<br />
die zu besetzende Position informiert.<br />
Die aktive Suchweise hat den Vorteil, dass<br />
auch die Bewerber erreicht werden, die<br />
bisher nicht an einen konkreten Stellenwechsel<br />
dachten. Darüber hinaus wurden<br />
eine Reihe weiterer Multiplikatoren und<br />
Brancheninsi<strong>der</strong> angesprochen.<br />
Insgesamt konnten über diesen Suchweg<br />
fünf qualifizierte Kandidaten mobilisiert<br />
werden, sich für die ausgeschriebene<br />
Position zu bewerben.<br />
Parallel zur Direktansprache wurde die<br />
Stellenausschreibung in unterschiedlichen<br />
zielgruppenrelevanten Onlinebörsen veröffentlicht.<br />
Insgesamt gingen im Laufe <strong>der</strong><br />
fünfwöchigen Bewerbungsfrist 24 Bewerbungen<br />
ein.<br />
4. AUSWAHLSCHRITTE<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Bewerberauswahl wurde<br />
<strong>der</strong> Auftraggeber über die eingegangenen<br />
Bewerbungen informiert und es wurde<br />
eine Synopse und Kategorisierung <strong>der</strong><br />
Bewerbungen nach „geeignet“ und „nicht<br />
geeignet“ erstellt. Mit gut qualifizierten<br />
Kandidaten wurden von zwei Beratern<br />
ausführliche Bewerbungsgespräche geführt<br />
– insgesamt acht mit jeweils rund<br />
zwei Stunden Dauer.<br />
Die Bewerberauswahl wurde konsequent<br />
durch psychologische Testverfahren<br />
abgesichert. So erhielten alle Bewerber, die<br />
zum Gespräch eingeladen waren, einen<br />
wissenschaftlich fundierten Fragebogen<br />
(BIP – Bochumer Inventar zur berufsbezogenen<br />
Persönlichkeitsbeschreibung).<br />
Dieser lässt Rückschlüsse auf positionsrelevante<br />
Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale<br />
zu.<br />
Über fünf Kandidaten, die das Bewerbungsgespräch<br />
erfolgreich absolviert haben,<br />
wurden schriftliche Gutachten angefertigt<br />
und es wurde gegenüber dem Auftraggeber<br />
die Empfehlung ausgesprochen,<br />
diesen die Gelegenheit zu geben, sich in<br />
einer internen Verwaltungsrunde <strong>der</strong> Stadt<br />
vorzustellen.<br />
Dieses Gremium bestand im vorliegenden<br />
Fall aus dem Bürgermeister, dem<br />
Leiter des Personalamtes sowie je einem<br />
Vertreter von Personalrat und Gleichstellung.<br />
Die Bewerber hatten sich jeweils in<br />
rund 60-minütigen Auswahlgesprächen zu<br />
präsentieren.<br />
Am Ende blieben drei Favoriten übrig,<br />
die sich in einem strukturierten Verfahren<br />
den Fraktionen vorstellten. Bestandteil<br />
dieses Verfahrens waren eine Präsentation<br />
mit Fallstudie, ein Mitarbeitergespräch sowie<br />
ein strukturiertes Interview.<br />
Das Gremium sprach sich nach Abschluss<br />
<strong>der</strong> Bewerbungsrunde einstimmig<br />
für einen Kandidaten aus. Dieser stellte<br />
sich schließlich in einer rund 30-minütigen<br />
Präsentation nochmals dem Gremium<br />
vor und wurde im Anschluss einstimmig<br />
gewählt.<br />
DIREKTANSPRACHE WIRD WICHTIGER<br />
In immer enger werdenden Bewerbermärkten<br />
sollte bei <strong>der</strong> Suche und Auswahl von<br />
Führungskräften nichts dem Zufall überlassen<br />
werden. Gefragt ist vielmehr eine<br />
Systematik, die <strong>der</strong> jeweiligen Ausgangssituation<br />
und dem Bedarf <strong>der</strong> Kommune<br />
angepasst wird. In diesem Zusammenhang<br />
wird auch die Direktansprache immer<br />
wichtiger. Zudem braucht es Vertrauen<br />
in den externen Partner, <strong>der</strong> im Rahmen<br />
eines solchen Prozesses die Vorauswahl<br />
übernimmt. Edmund Mastiaux<br />
PERSONALMANAGEMENT<br />
MIT STRATEGIE<br />
Attraktivität ausstrahlen und sie tatsächlich<br />
bieten, darum muss es gehen,<br />
wenn das Rathaus gute Mitarbeiter<br />
gewinnen will. Dazu ist strategisches<br />
Personalmanagement notwendig. Und<br />
das beginnt mit einem Blick nach<br />
innen: Sind wir wirklich <strong>der</strong> tolle Arbeitgeber,<br />
<strong>der</strong> wir sein wollen?<br />
Matthias Wieliki, Referent im Programmbereich<br />
Personalmanagement<br />
<strong>der</strong> Kommunalen Gemeinschaftsstelle<br />
für Verwaltungsmanagement (KGSt)<br />
in Köln, ist <strong>der</strong> Ansicht, erfolgreiches<br />
Personalmarketing müsse als strategischer<br />
Prozess gemanagt werden. Sonst<br />
laufe <strong>der</strong> Arbeitgeber Kommune Gefahr,<br />
leere Versprechungen zu machen. Damit<br />
enttäusche er junge Menschen, verleite<br />
zum „Dienst nach Vorschrift“ o<strong>der</strong> gar zu<br />
einem Wechsel, so Wieliki.<br />
Ein ganzheitliches Personalmarketing<br />
beginnt nach Ansicht des Experten<br />
<strong>der</strong> KGSt bei <strong>der</strong> Frage, welche Kompetenzen<br />
in <strong>der</strong> Kommunalverwaltung<br />
benötigt werden. Ob Finanzkrise o<strong>der</strong><br />
demografischer Wandel – Trends und<br />
Entwicklungen verän<strong>der</strong>n die Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft tiefgreifend.<br />
Damit verän<strong>der</strong>n sich kommunale<br />
Aufgaben sowohl inhaltlich als auch in<br />
<strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Aufgabenwahrnehmung.<br />
Diese Verän<strong>der</strong>ungen kommen in immer<br />
kürzeren Zyklen und werden komplexer.<br />
Als Mitarbeiter im Rathaus, so stellt<br />
Wieliki fest, sind Menschen gefragt,<br />
die sehr schnell handeln und die<br />
Konsequenzen ihres Handelns bewerten<br />
können, aus den Erfahrungen lernen<br />
und das Gelernte wie<strong>der</strong> in das Handeln<br />
einfließen lassen.<br />
Lesen Sie die umfassende Darstellung<br />
von Matthias Wieliki über Funktion<br />
und Ziel des strategischen Personalmanagements<br />
in seinem Beitrag<br />
„Überzeugungstäter gesucht“ auf<br />
www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Treffpunkt Online Personal<br />
72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
73
Anzeigen_DG<br />
Job & Karriere<br />
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präsentiert<br />
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für kommunale Fach- und Führungskräfte<br />
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Karrierechancen im öffentlichen Sektor!<br />
Sie suchen? Wir finden!<br />
Stadt Ulm<br />
Ulm baut um. Sind Sie dabei?<br />
Die baden-württembergische Universitätsstadt Ulm<br />
mit rund 120.000 Einwohnern ist Teil einer überaus attraktiven und<br />
erfolg reichen Wirtschafts- und Innovationsregion. Die Stelle ist nach<br />
Besoldungsgruppe A 16 bewertet.<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />
Hauptabteilungsleiter/-in Verkehrsplanung<br />
und Straßenbau, Grünflächen und<br />
Vermessung<br />
Kennziffer ULM/03/17<br />
Komplexe Herausfor<strong>der</strong>ungen in einer<br />
dynamischen und wachsenden Metropole.<br />
Unser/-e Auftraggeber/-in ist eine <strong>der</strong> größten Städte in Hessen und ein<br />
bedeutendes Industrie- und Dienstleistungszentrum. Die Stelle ist nach<br />
EG 15 TVöD besoldet.<br />
Für das Schulamt <strong>der</strong> Stadt mit über 500 Mitarbeitern/-innen suchen wir<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/-n<br />
Stellvertretenden Amtsleiter/<br />
Stellvertretende Amtsleiterin<br />
Kennziffer SCH/03/17<br />
Als spezialisierte Personalberatung suchen wir im Mandantenauftrag<br />
namhafter Kommunen fortlaufend verän<strong>der</strong>ungs willige Führungskräfte, die<br />
zukünftig als<br />
Beigeordneter/Dezernent (m/w)<br />
Fachbereichsleiter/Amtsleiter/Abteilungsleiter (m/w)<br />
o<strong>der</strong> als<br />
Geschäftsführer (m/w) für kommunale Unternehmen<br />
Stadt Mönchengladbach<br />
Mit Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen<br />
und Familien gemeinsam die Zukunft gestalten!<br />
Die Stadt Mönchengladbach ist eine Großstadt im Westen Nordrhein-Westfalens<br />
und Bestandteil <strong>der</strong> Metropolregion Rhein-Ruhr.<br />
Die Stelle ist nach B 2 bewertet.<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />
Leiter/-in des Fachbereichs Kin<strong>der</strong>, Jugend<br />
und Familie<br />
Kennziffer MOE/03/17<br />
Kreis Rendsburg-Eckernförde<br />
Bei uns stehen Kin<strong>der</strong> und<br />
Familien im Mittelpunkt!<br />
Der Kreis Rendsburg-Eckernförde ist <strong>der</strong> flächengrößte Kreis in<br />
Schleswig-Holstein. Wirtschaftlich ist er geprägt von einigen großen<br />
Arbeitgebern und zahlreichen innovativen mittelständischen Betrieben.<br />
Mit <strong>der</strong> Ostseeküste, den Naturparks und vielen Seen ist <strong>der</strong> Kreis<br />
landschaftlich beson<strong>der</strong>s reizvoll. Die Stelle ist nach EG 15 besoldet.<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />
Fachbereichsleiter/-in Jugend und Familie<br />
Kennziffer REN/03/17<br />
tätig werden wollen o<strong>der</strong> planen, ihren Wirkungskreis zu verän<strong>der</strong>n.<br />
Lassen Sie uns miteinan<strong>der</strong> auf einer neutralen und absolut vertraulichen<br />
Ebene ins Gespräch kommen, auch wenn Sie aktuell noch nicht über einen<br />
konkreten Wechsel nachdenken. Wir besprechen Ihre Karriereperspektiven,<br />
machen eine Bestandsaufnahme und suchen nach Chancen für einen<br />
beruflichen Neustart. Heute schon an morgen denken!<br />
Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen.<br />
Interessiert?<br />
Bewerben<br />
Details zu den ausgeschriebenen Positionen finden Sie unter www.zfm-bonn.de.<br />
Sie sich direkt bei <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen Kontakt<br />
stehen Ihnen dort unter <strong>der</strong> Rufnummer 0228/26 50 04 unsere Beraterinnen Rebecca Lammertz,<br />
Sarah Bestgen und Barbara Morschhaeuser gerne zur Verfügung.<br />
Human Kapital<br />
als Erfolgsfaktor<br />
zfm – Zentrum für Managementund<br />
Personalberatung<br />
Edmund Mastiaux & Partner<br />
Meckenheimer Allee 162, 53115 Bonn<br />
Telefon: 0228 /26 50 04, Fax: 0228/26 50 06<br />
service@zfm-bonn.de, www.zfm-bonn.de<br />
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Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />
Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />
74 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
75
Produkte & Dienstleistungen<br />
MARKT<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
Lärmschutz<br />
Schallpegel gesenkt<br />
Akustik<br />
Die Kunst <strong>der</strong> Fuge<br />
KURZ GEMELDET<br />
LED-Lampen<br />
Ein innovatives neues LED-Produkt<br />
präsentiert Eurolighting mit den<br />
Retrofit-LED-Lampen mit E27-Fassung:<br />
Sie erzeugen ein dem Sonnenlicht sehr<br />
ähnliches Lichtspektrum und wirken<br />
sich dadurch positiv auf den Biorhythmus<br />
des Menschen aus. Erstmals<br />
vorgestellt wurden die Lampen auf <strong>der</strong><br />
Eltefa <strong>2017</strong>. – www.eurolighting.de<br />
App für Normen<br />
Mit <strong>der</strong> App „Norm2go“ können<br />
sich Nutzer von DIN-Normen in<br />
Sekundenschnelle anzeigen lassen,<br />
ob eine DIN-Norm noch gültig ist. Für<br />
den Check wird <strong>der</strong> Barcode auf <strong>der</strong><br />
Titelseite einer DIN-Norm gescannt. Die<br />
App, die im Beuth-Verlag erschienen<br />
ist, prüft das Dokument und zeigt sofort<br />
an, ob die Norm noch aktuell o<strong>der</strong><br />
bereits zurückgezogen ist. Historische<br />
DIN-Normen werden in <strong>der</strong> Regel durch<br />
Folge-Dokumente ersetzt. Die App kann<br />
kostenfrei für Android o<strong>der</strong> iOS heruntergeladen<br />
werden.<br />
www.beuth.de/go/norm2go<br />
Smart Meter<br />
Die OMS-Group stellt ein neues Test-<br />
Tool bereit, das die Zertifizierung <strong>der</strong><br />
Kommunikation von intelligenten Messgeräten<br />
ermöglicht. Das Tool ist eine<br />
Software, die auf einem PC installiert<br />
wird. Damit wird die Kommunikation<br />
<strong>der</strong> OMS Smart Meter analysiert und<br />
ein Ergebnisprotokoll erstellt.<br />
www.oms-group.org<br />
Chemiefreie Unkrautbekämpfung: Hol<strong>der</strong>-Geräteträger mit Headweed-Systemkomponenten.<br />
Anwen<strong>der</strong> schätzen die hohe Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitiger Schonung <strong>der</strong> Umwelt.<br />
Wildkrautbekämpfung<br />
Ganz ohne Chemie<br />
Heatweed Technologies wird durch die<br />
Übernahme von Wave zum größten<br />
Anbieter professioneller Unkrautbekämpfungslösungen<br />
in Europa.<br />
Das skandinavische Unternehmen<br />
Heatweed ist auf die Bekämpfung<br />
von Wild- und Unkraut mit Heißwasser<br />
spezialisiert. Das Highlight im<br />
Produktportfolio ist die weltweit patentierte<br />
Sensorserie. Dieses System wird auf<br />
multifunktionale Systemfahrzeuge aufgebaut<br />
und arbeitet nur mit heißem Wasser,<br />
das auf das Unkraut gesprüht wird. „Die<br />
Nutzung unserer beiden Sensorserien ermöglicht<br />
<strong>der</strong> Stadt Kosteneinsparungen“,<br />
verdeutlicht Kurt Idland von <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />
Stavanger (Norwegen). „Der<br />
Wasserverbrauch konnte um 80 Prozent<br />
sowie <strong>der</strong> Dieselverbrauch um 83 Prozent<br />
gesenkt werden. Wir haben unseren Sensor<br />
auf ein Systemfahrzeug von Hol<strong>der</strong><br />
aufgebaut“, so Idland.<br />
Gemeinsam mit dem Geräteträgerhersteller<br />
Max Hol<strong>der</strong> hat Heatweed nun Heatweed<br />
Technologies gegründet. Dieses Unternehmen<br />
übernimmt das Sortiment des<br />
Anbieters Wave Weed Control. „Unsere Vision<br />
ist es, bei <strong>der</strong> chemiefreien Unkrautbekämpfung<br />
Maßstäbe zu setzen“, erläutert<br />
Johan Rud, Mitinhaber von Heatweed<br />
Technologies.<br />
„Unsere Kunden werden die Än<strong>der</strong>ungen<br />
vor allem in den verbesserten Serviceleistungen<br />
spüren“, bekräftigt Interims-<br />
Geschäftsführerin Cecilie Ruud. „Wir sind<br />
ein forschungsorientiertes Unternehmen,<br />
das seine Verpflichtung seinen Kunden<br />
gegenüber ernst nimmt. Der operative<br />
Hauptsitz <strong>der</strong> Heatweed Technologies<br />
GmbH wird am bisherigen Wave-Standort<br />
im nie<strong>der</strong>ländischen Veenendaal sein“, so<br />
Ruud. Dadurch werde <strong>der</strong> Wissenstransfer<br />
gesichert.<br />
www.heatweed.com<br />
Foto: Heatweed Technologies<br />
Foto: Vestre<br />
In <strong>der</strong> Dreifeld-Sporthalle in Dresden-Cotta<br />
sorgen statisch wirksame Brettsperrholz-<br />
Dachbauteile für eine deutliche Absenkung<br />
des Schallpegels. Die Holzelemente<br />
vom Typ Ligno Akustik Q3 klassik erfüllen<br />
als Hallendach mehrere Aufgaben: Zur statischen<br />
Funktion kommt die raumakustische<br />
Funktion <strong>der</strong> Massivholz-Elemente<br />
hinzu, die durch einen integrierten Holzfaser-Absorber<br />
gegeben ist. Letztere ist<br />
zur Reduktion des Nachhalls im großen<br />
Volumen <strong>der</strong> Halle sowie zur Senkung des<br />
Lärmpegels unerlässlich. Ohne Absorber<br />
werden im Schulsport über 80 dB erreicht.<br />
Das sind Werte, bei denen laut Arbeitsschutz-Richtlinien<br />
bereits Gehörschutz<br />
angeboten werden muss.<br />
www.lignotrend<br />
Stadtmobiliar<br />
Klares Design<br />
Der norwegische Stadtmöbelproduzent<br />
Vestre bringt klares Design in deutsche<br />
Städte, Gärten und Parks. Das Angebot des<br />
Familienunternehmens reicht von Bänken,<br />
Tischen über Fahrradstän<strong>der</strong>, Pflanzkästen<br />
bis zu Abfallbehältern. Die Möbel werden<br />
in Norwegen und Schweden hergestellt.<br />
Ein Highlight ist die Parkbank aus <strong>der</strong> Serie<br />
<strong>April</strong>, die mit dem nordischen Ökolabel,<br />
einer <strong>der</strong> weltweit strengsten Umweltauszeichnungen,<br />
zertifiziert wurde.<br />
www.vestre.de<br />
Parkmöbelserie <strong>April</strong>: Ausgezeichnet mit<br />
dem nordischen Umweltlabel. Anbieter Vestre<br />
ist nun auch in Deutschland vertreten.<br />
Foto: Matheson/SGG<br />
Transparente Fassade: Der Glasproduzent<br />
Saint-Gobain wird künftig Flachglas in Großformaten<br />
bis 18 mal 3,21 Meter anbieten.<br />
Glasfassaden<br />
Gestaltung mit Glas<br />
im XXL-Format<br />
Der Glasproduzent Saint-Gobain Building<br />
Glas Europe liefert nicht nur Glas, son<strong>der</strong>n<br />
bietet auch einen Service für Planung und<br />
Realisierung von Glasfassaden an. In <strong>der</strong><br />
Kooperation mit Thiele Glas umfasst dieser<br />
Service die Unterstützung bei <strong>der</strong> Suche<br />
nach Fassadenplanern und Bauphysikern,<br />
die Beratung zu Fachanalysen sowie Tageslicht-<br />
und Akustikberechnungen. Auch<br />
Organisation, Verpackung und die Logistik<br />
schließt das Serviceangebot ein.<br />
Zur Jahresmitte wird <strong>der</strong> Glashersteller<br />
sein Produktportfolio um Gläser in Formaten<br />
bis 18 mal 3,21 Meter erweitern. Die<br />
überlangen Formate schaffen ein gleichmäßiges<br />
und ruhiges Fassadenbild. Trotz des<br />
XXL-Formats lassen sich die Basisgläser<br />
mit Sonnen- und Wärmeschutzschichten<br />
liefern und wie gewohnt weiterverarbeiten.<br />
Dazu zählen die üblichen Lösungen<br />
wie CNC-gesteuerter Zuschnitt, Kantenbearbeitung<br />
und Lochbohrungen. Für den<br />
Architekten bedeutet dies ein Höchstmaß<br />
an gestalterischer Freiheit, denn seine<br />
Entwurfsideen sind wie bei konventionellen<br />
Scheibenmaßen umsetzbar.<br />
In Überlänge sind die unbeschichteten<br />
Basisgläser SGG Planiclear und das<br />
hochtransparente Diamant sowie die<br />
Wärme- und Sonnenschutzschichten<br />
<strong>der</strong> Familien Planitherm, Cool-Lite SKN<br />
und Cool-Lite Xtreme in ihren vorspannbaren<br />
Varianten erhältlich. Ausführungen<br />
als Isolierglas, Einscheibensicherheitsglas<br />
o<strong>der</strong> Verbundsicherheitsglas sind möglich.<br />
http://de.saint-gobain-glass.com<br />
Die Elbphilharmonie in Hamburg ist Mitte<br />
Januar eröffnet worden. In dem Konzerthaus<br />
spielt die Akustik eine wichtige Rolle.<br />
Bauliches Kernstück ist die sogenannte<br />
weiße Haut des Großen Konzertsaals, die<br />
mit rund 10 000 individuell gefrästen Gipsfaserplatten<br />
den Schall sauber hörbar bis<br />
auf den letzten Sitz trägt.<br />
Integraler Teil des Systems sind die<br />
Fugen zwischen den Platten. Denn ohne<br />
perfekte Abdichtung <strong>der</strong> Fugen würde <strong>der</strong><br />
Schall hinter die Bekleidung gelangen und<br />
von dort, unkontrollierbar reflektiert, wie<strong>der</strong><br />
in den Saal zurückstrahlen. Mehr noch<br />
als in energetischen und klimatischen Zusammenhängen<br />
ist hier die Fuge ein kleines<br />
Detail mit großer Wirkung.<br />
Der Dichtbandhersteller Tremco Illbruck<br />
hat das Bauunternehmen Hochtief bei <strong>der</strong><br />
Realisierung <strong>der</strong> Vorstellungen des japanischen<br />
Akustikers Yasuhisa Toyota unterstützt.<br />
Der Hersteller von Abdichtungsund<br />
Klebeprodukten für das Baugewerbe<br />
und die verarbeitende Industrie lieferte das<br />
schwerentflammbare Fugen-Dichtungsband.<br />
Der akustische Abdichtungsaufbau<br />
wurde in zwei Ebenen als Kombination aus<br />
Dichtband und -stoff ausgeführt. Das Band<br />
schmiegt sich lückenlos an und sorgt für<br />
akustische Dämpfung und Entkopplung.<br />
www.tremco-illbruck.de<br />
Der japanische Akustiker Toyota untersucht die<br />
weiße Hautdecke, die für die glasklare Akustik<br />
<strong>der</strong> Elbphilharmonie verantwortlich ist.<br />
Foto: Fabricius<br />
76 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
77
Produkte & Dienstleistungen<br />
ANBIETER<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
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Vertikutieren, Mähen, Kehrmaschinen<br />
Absaugen<br />
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– verschiedene Größen und Typen<br />
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Was? Wann? Wo?<br />
SEMINARE<br />
Kommunalpolitik<br />
Grundlagen: Der kommunale Haushalt<br />
22. 5. Chemnitz<br />
Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen,<br />
Hoyerswerda, Tel. 0 35 71/40 72 17,<br />
www.bks-sachsen.de<br />
Kommunale Infrastruktur<br />
Generationengerechte Finanzierung<br />
29. – 30. 5 Berlin<br />
Deutsches Institut für Urbanistik (Difu),<br />
Berlin, Tel. 0 30/3 90 01-0, www.difu.de<br />
Ehrenamt<br />
Bürgerschaftliches Engagement neben<br />
<strong>der</strong> Berufstätigkeit<br />
30. 5. Neu-Ulm<br />
Seniorenakademie Bayern, PME-Akademie,<br />
München, Tel. 0 89/54 47 94 28,<br />
www.seniorenakademie.bayern<br />
Denkmalschutz<br />
Lehm in <strong>der</strong> Denkmalpflege<br />
7. 6. Herrstein<br />
Kommunalakademie Rheinland-Pfalz,<br />
Mainz, Tel. 0 61 31/2 39 85 57,<br />
www.akademie-rlp.de<br />
Städtebau und Mobilität<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen und Konzepte<br />
12. – 13. 6. Berlin<br />
Institut für Städtebau und Wohnungswesen,<br />
München, Tel. 0 89/54 27 06-0,<br />
www.isw.de<br />
Brandschutz<br />
Aktuelles Recht und Technik<br />
12. – 13. 6. Offenbach<br />
Umweltinstitut Offenbach, Tel. 0 69/<br />
81 06 79, www.umweltinstitut.de<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Schreibwerkstatt Pressemitteilung<br />
13. 6 Hannover<br />
Innovative Stadt, Hannover, Tel. 05 11/<br />
3 68 94 44, www.innovative-stadt.de<br />
Dokumentenmanagement<br />
ECM, DMS, Akte, Archivierung u. a.<br />
19. – 20. 6. Frankfurt am Main<br />
Zöller & Partner, Sulzbach/Ts.,<br />
Tel. 0 61 96/9 99 09-0, www.zoeller.de<br />
Energiewirtschaft<br />
For<strong>der</strong>ungsmanagement<br />
20. – 21. 6. Bremen<br />
EW Medien und Kongresse, Frankfurt am<br />
Main, Tel. 0 69/7 10 46 87-552,<br />
www.ew-online.de<br />
Steuerrecht<br />
Besteuerung <strong>der</strong><br />
öffentlichen Hand<br />
21. 6. Erfurt<br />
Verlag Versorgungswirtschaft,<br />
München,<br />
Tel. 0 89/23 50 50-80,<br />
www.vw-online.eu<br />
Management<br />
Mo<strong>der</strong>ation von Großveranstaltungen<br />
23. – 25. 6. Würzburg<br />
Akademie Management und Politik <strong>der</strong><br />
Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn,<br />
Tel. 02 28/8 83-3 27, www.fes-mup.de<br />
Ehrenamt<br />
Professionelles Arbeiten<br />
26. – 28. 6. Kochel am See<br />
Landesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />
Engagement<br />
Bayern, Nürnberg, Tel. 09 11/81 01 29-0,<br />
www.lbe.bayern.de<br />
Verwaltung<br />
Arbeitsorganisation in <strong>der</strong><br />
Sachbearbeitung<br />
13. 7. Berlin<br />
Brandenburgische Kommunalakademie,<br />
Potsdam, Tel. 03 31/23 02 80,<br />
www.bka-brandenburg.de<br />
KONGRESSE<br />
Der Bürgermeistertag <strong>2017</strong><br />
Kommunalsymposium<br />
26. – 27. 4. Dresden<br />
Vendoro, Dresden, Tel. 03 51/2 79 88 06,<br />
www.<strong>der</strong>-buergermeistertag.de<br />
Contracting-Forum Hamburg <strong>2017</strong><br />
Energie- und Ressourceneffizienz<br />
28. 4. Hamburg<br />
ZEBAU – Zentrum für Energie, Bauen,<br />
Architektur und Umwelt, Hamburg,<br />
Tel. 0 40/38 03 84-22, www.zebau.de<br />
Zukunftskongress Staat und Verwaltung<br />
Deutschland vor <strong>der</strong> Wahl: Digitaler<br />
Aufbruch o<strong>der</strong> analoger Stillstand?<br />
21. – 22. 6. Berlin<br />
Wegweiser-Unternehmensgruppe, Berlin,<br />
Tel. 0 30/28 48 81 20,<br />
www.zukunftskongress.info<br />
Protekt<br />
Konferenz und Fachausstellung<br />
für den Schutz kritischer<br />
Infrastrukturen<br />
21. – 22. 6. Leipzig<br />
Leipziger Messe,<br />
www.protekt.de<br />
Woche <strong>der</strong> Sonne<br />
„Strom & Wärme im grünen Bereich“<br />
17. – 25. 6. – Veranstaltungen<br />
bundesweit<br />
Bundesverband Solarwirtschaft, Berlin,<br />
Tel. 0 30/2 97 77 88-22,<br />
www.woche-<strong>der</strong>-sonne.de<br />
MESSEN<br />
CEB – Clean Energy Building<br />
Messe und Kongress für energieeffiziente<br />
Gebäude, Industrieeffizienz,<br />
Energiemanagement und Kraft-Wärme-<br />
Kopplung<br />
28. – 29. 6. Karlsruhe<br />
Reeco, Reutlingen, www.cep-expo.de<br />
Intersolar Europe<br />
Fachmesse für Solarwirtschaft<br />
31. 5. – 2. 6. München<br />
Messe München, www.intersolar.de<br />
TERMINHINWEISE AN:<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Redaktion<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
80<br />
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INTERESSE? Dann wenden Sie sich gerne an: Ursula Fantz, Telefon: 0791/95061-17, E-Mail: ursula.fantz@pro-vs.de<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
81
Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/<strong>2017</strong><br />
Stadtwerke im Zeitalter <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
In <strong>der</strong> kommunalen Versorgungs- und Entsorgungswirtschaft ist die Digitalisierung von<br />
Aufgaben nichts grundlegend Neues mehr. Die wirklichen Herausfor<strong>der</strong>ungen liegen<br />
dort, wo im digitalen Zeitalter neue Player in die angestammten Fel<strong>der</strong> von Stadtwerken<br />
eindringen und etablierte Geschäftsmodelle infrage stellen. Was ist zu tun?<br />
Den Spagat meistern<br />
Von den kommunalen Bauhöfen als „Mädchen<br />
für alles“ wird <strong>der</strong> Spagat zwischen<br />
zuverlässiger Erledigung aller zugewiesenen<br />
Aufgaben und extremer Sparsamkeit<br />
gefor<strong>der</strong>t. Er lässt sich meistern, wenn<br />
optimale Arbeitsorganisation und Einsatz<br />
effizienter Maschinen gepaart werden. Lesen<br />
Sie dazu unseren Schwerpunkt „Kommunaltechnik“<br />
in <strong>der</strong> Mai-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
Foto: ThomBal/Fotolia<br />
Die nächste<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
erscheint am<br />
8. Mai<br />
Strom muss fließen<br />
Der Bund stellt für den Auf- und Ausbau<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Ladeinfrastruktur För<strong>der</strong>mittel<br />
in Höhe von 300 Millionen Euro bereit.<br />
Vor diesem Hintergrund beleuchten<br />
wir die aktuellen Perspektiven <strong>der</strong> Elektromobilität<br />
und berichten von Stadtwerken,<br />
die auf dem Geschäftsfeld <strong>der</strong> E-Mobilität<br />
unterwegs sind. Außerdem stellen wir innovative<br />
Mobilitätskonzepte vor.<br />
Foto: Reimer/Fotolia<br />
Foto: Weis/Fotolia<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Das unabhängige Magazin für<br />
die kommunale Praxis<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Marcus Baumann, Tilmann Distelbarth,<br />
Bernd Herzberger<br />
Chefredakteur Wolfram Markus<br />
Redaktion Jörg Benzing,<br />
Alexan<strong>der</strong> Liedtke (Volo.),<br />
Annika Wieland (Volo.)<br />
Redaktionelle Mitarbeit<br />
Dr. Daniel Kirch<br />
Layout & Grafik HSt Medienproduktion<br />
Sales Management<br />
Michael Blaser, Ursula Fantz<br />
Vertrieb Natalie Toth<br />
(natalie.toth@pro-vs.de)<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />
inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Es gelten die Mediadaten Nr. 40<br />
vom 1. Januar <strong>2017</strong><br />
Verlags- und Redaktions an schrift<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. 0791 95061-0, Fax 95061-41<br />
info@pro-vs.de<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
Konto<br />
Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />
IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />
Druck und Herstellung<br />
Möller Druck und Verlag GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
Tel. 030 41909-0, Fax 41909-299<br />
Nachdruck und Vervielfältigung –<br />
auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
ISSN 0723-8274<br />
82 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
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die Pflanzenzellen, und das Unkraut stirbt nach wenigen<br />
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bis vier Behandlungen pro Jahr aus.<br />
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als auch auf ungebundenen Flächen möglich, selbst auf<br />
Kunstrasen und Sportplätzen.<br />
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keine Staubbelastung und keine Gefährdung durch<br />
Metallpartikel.<br />
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