der_gemeinderat_Ausgabe_April_2017
Die April-Ausgabe hat das Titelthema Breitbandausbau von Gewerbegebieten.
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Titel<br />
Breitbandausbau<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Highspeed-Internet für die Region:<br />
Kooperationsmodelle beim Glasfaserausbau!<br />
Netzwerk-Sicherheit<br />
Mit <strong>der</strong> Magie <strong>der</strong> Quanten<br />
Um gegen Cyber-Angriffe gerüstet zu sein, müssen die Betreiber von Netzen,<br />
die für das Gemeinwesen zentrale Bedeutung haben, ihre kritischen Infrastrukturen<br />
schützen. Dabei spielt die verschlüsselte Datenübertragung eine wichtige Rolle.<br />
Innovative Sicherheitslösungen machen sich dazu die Quantenphysik zunutze.<br />
DER AUTOR<br />
Rouven Floeter begleitet als Business Incubator<br />
bei Keymile in Hannover die Entwicklung<br />
innovativer Lösungen im Cyber-Sicherheits-<br />
Segment (www.keymile.com)<br />
Hochzuverlässige Kommunikationsnetze<br />
stellen die Infrastrukturen<br />
bereit, über die Steuerung und<br />
Überwachung von Energie- und Verteilnetzen,<br />
Gas- und Ölpipelines, Eisenbahnen,<br />
Einrichtungen <strong>der</strong> öffentlichen Sicherheit<br />
und für das Luftfahrtmanagement laufen.<br />
Die Betreiber dieser sogenannten kritischen<br />
Infrastrukturen fallen unter das<br />
IT-Sicherheitsgesetz. Sie müssen damit<br />
beson<strong>der</strong>s hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die Sicherheit<br />
ihrer Netze erfüllen.<br />
Übertragungswege und die Netzsteuerung<br />
bilden in diesen „Mission-Critical-<br />
Netzen“ (anwendungskritische Netze) die<br />
neuralgischen Punkte. Ein erhebliches Risiko<br />
bilden Backdoors (Hintertüren), wie<br />
sie vor einiger Zeit in Routern US-amerikanischer<br />
Hersteller entdeckt wurden.<br />
Hierbei handelt es sich um eine Software<br />
o<strong>der</strong> einen offenen Port, mit <strong>der</strong>en Hilfe es<br />
an <strong>der</strong> regulären Zugriffssicherung vorbei<br />
möglich ist, Zugang zu geschützten Funktionen<br />
eines Computers o<strong>der</strong> eines Routers<br />
zu erlangen, um zum Beispiel Passwörter<br />
im Klartext auszulesen. Damit sind Manipulationen<br />
je<strong>der</strong> Art Tür und Tor geöffnet.<br />
Bei <strong>der</strong> Umsetzung umfassen<strong>der</strong> IT-Sicherheitsmaßnahmen<br />
für Mission-Critical-<br />
Netze kommt backdoor-freien Systemen<br />
eine entscheidende Bedeutung zu. Hier<br />
sind die Hersteller gefragt. Sie müssen<br />
bei <strong>der</strong> Produktentwicklung und Fertigung<br />
von Kommunikationssystemen die<br />
einschlägigen Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
erfüllen und ein überprüfbares Sicherheitskonzept<br />
implementieren.<br />
ANGRIFFE FRÜHZEITIG ERKENNEN<br />
Es geht um höchste Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
die Integrität, Vertraulichkeit, Authentifizierung<br />
und die Unversehrtheit <strong>der</strong><br />
Daten, umgesetzt in einem Information-<br />
Security-Management-System (ISMS), wie<br />
beispielsweise bei den Lösungen des in<br />
Hannover sowie in Bern (Schweiz) ansässigen<br />
Spezialisten für Netzinfrastrukturen<br />
Keymile. Weitere Elemente einer umfassenden<br />
Sicherheitslösung sind die Überwachung<br />
<strong>der</strong> Port-Sicherheit von Switches<br />
und die Einführung eines Intrusion-Detection-Systems<br />
(System zum Erkennen von<br />
Eindringlingen). Dessen Aufgabe ist es,<br />
Cyber-Angriffe zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Um die Sicherheit ihrer Mission-Critical-<br />
Netze zu verbessern, empfiehlt es sich für<br />
Schlüssel zur IT-Sicherheit:<br />
Der Datentransport in den anwendungskritischen<br />
Netzen muss<br />
geschützt werden. Verschlüsselung<br />
spielt hier eine entscheidende Rolle.<br />
Betreiber, sich mit <strong>der</strong> Verschlüsselung des<br />
Datenverkehrs befassen – eingebettet in<br />
eine Ende-zu-Ende-Lösung für das Information-Security-Management.<br />
Ebenso wie die Datenübertragung stellt<br />
auch <strong>der</strong> IT-Schlüsselaustausch ein Sicherheitsrisiko<br />
dar und muss vor Abhörangriffen<br />
geschützt sein. Denn Quantenrechner<br />
sind für die heutigen Verschlüsselungssysteme<br />
eine Bedrohung, da sie die für das<br />
Knacken selbst komplexer Codes erfor<strong>der</strong>liche<br />
Rechenleistung erbringen können.<br />
Gerade in <strong>der</strong> Quantenphysik steckt<br />
aber auch die Lösung des Problems: Die<br />
Quantenkryptografie stellt Verfahren bereit,<br />
um „echte“ Zufallszahlen und damit<br />
sichere Schlüssel zu erzeugen und zu verteilen.<br />
Bei Keymile wird auf dieses Konzept<br />
gesetzt, in dem man für die Verschlüsselungskarten<br />
physikalische Prozesse eines<br />
Quantum Random Number Generator<br />
(QRNG) nutzt. Dieser Zufallszahlengenerator<br />
kann auf Basis <strong>der</strong> Quantenphysik<br />
sichere Zufallszahlen erzeugen. Optional<br />
kann die Verschlüsselung um eine abhörsichere<br />
Lösung auf quantenphysikalischer<br />
Basis für die Schlüsselübertragung erweitert<br />
werden. <br />
Rouven Floeter<br />
Foto: Leowolfert/Fotolia<br />
Fotos: NETCOLOGNE<br />
Die Bundesregierung hat in ihrer digitalen<br />
Agenda für Deutschland klare Breitbandziele<br />
definiert: 50 Megabit pro Sekunde für jeden<br />
Haushalt bis 2018. Jetzt spricht Verkehrsminister<br />
Dobrindt von <strong>der</strong> Gigabit-Gesellschaft<br />
und überbietet damit die bisherigen Ziele im<br />
Eiltempo. Hier stellen sich jedoch die Fragen:<br />
Wie kommen die schnellen Glasfaserleitungen<br />
jenseits <strong>der</strong> politischen Debatten tatsächlich in<br />
die Haushalte? Und wie wird <strong>der</strong> Ausbau sowohl<br />
für Provi<strong>der</strong> als auch für Städte und Gemeinden<br />
wirtschaftlich umsetzbar?<br />
Ausbau in Kooperation<br />
„Der Schlüssel für einen kostengünstigeren und<br />
schnellen Ausbau sind Synergien“, sagt Timo<br />
von Lepel, Geschäftsführer beim regionalen<br />
Telekommunikationsanbieter NetCologne. Das<br />
Unternehmen, das im Rheinland tätig ist, setzt<br />
deshalb nicht nur auf Eigenausbau, son<strong>der</strong>n<br />
auch auf Kooperationsmodelle. „Um den Glasfaserausbau<br />
in <strong>der</strong> Region schneller vorantreiben<br />
zu können, gehen wir häufig Kooperationen<br />
mit städtischen Betrieben o<strong>der</strong> Energieversorgern<br />
ein“, so von Lepel. Der Vorteil liege dabei<br />
klar auf <strong>der</strong> Hand: „Wir möchten so effizient wie<br />
möglich bauen und das funktioniert am besten,<br />
wenn man auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen<br />
kann.“ Erfolgreiche Kooperationsmodelle<br />
sind in den letzten Jahren unter an<strong>der</strong>em<br />
in Bornheim und in Morsbach entstanden.<br />
Best Practice I: Kanalverlegung mit dem Stadtbetrieb<br />
Bornheim<br />
„NetCologne hat uns beim Netzkonzept von Anfang<br />
an mit technischem Know-how unterstützt<br />
und durch die Integration <strong>der</strong> Glasfaserleitungen<br />
in die bestehenden Kanäle, konnten wir<br />
die Ausbaukosten deutlich verringern“, erklärt<br />
Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler.<br />
Das Kooperationsmodell sieht eine langfristige<br />
Refinanzierung des städtischen Netzes durch<br />
Mieteinnahmen vor. „Wir liefern die passive<br />
Infrastruktur, NetCologne übernimmt den Betrieb<br />
<strong>der</strong> Systeme und die Kundenbetreuung“,<br />
ergänzt Henseler. Nach <strong>der</strong> Refinanzierung<br />
können die Überschüsse in neue städtische<br />
Projekte eingebracht werden. Insgesamt wurden<br />
in Bornheim 45 Kilometer Kabelstrecke unterirdisch<br />
im Kanal eingezogen. Dadurch konnte<br />
seitens <strong>der</strong> Stadt rund 1 Million Euro für den<br />
Tiefbau eingespart werden.<br />
Inspektionsroboter: NetCologne hat mit den Stadtbetrieben Bornheim 45 Kilometer Kabelstrecke<br />
im Kanal eingezogen. Dadurch konnte die Stadt rund eine Million Euro für den Tiefbau einsparen.<br />
NetCologne-Geschäftsführer Timo von Lepel:<br />
„Synergien sind <strong>der</strong> Schlüssel für einen schnellen<br />
Ausbau.“<br />
Best Practice II: Oberirdische Verlegung mit<br />
Morsbacher Energieversorger<br />
In Morsbach arbeitete NetCologne mit dem lokalen<br />
Anbieter AggerEnergie zusammen, <strong>der</strong> vor<br />
Ort bereits über ein eigenes Versorgungsnetz<br />
verfügt und daran anknüpfen konnte. Insgesamt<br />
wurden hier 27 Kilometer Glasfaserkabel aus<br />
dem Gemeindezentrum sternförmig in die einzelnen<br />
Orte verlegt. Das Beson<strong>der</strong>e: Die neuen<br />
Leitungen wurden dabei in großen Teilen oberirdisch<br />
parallel zum vorhandenen Stromnetz<br />
geführt. Dadurch konnten die großen Distanzen<br />
zwischen den einzelnen Ortsteilen schneller<br />
überbrückt und die hohen Tiefbaukosten eingespart<br />
werden.<br />
Flexible Lösungsansätze<br />
Die Palette an Möglichkeiten beim Ausbau<br />
<strong>der</strong> Highspeed-Datenautobahnen ist groß und<br />
meist findet sich mit flexiblen Partnern für jedes<br />
Gebiet die passende Kooperation. Durch<br />
die Schaffung von Synergien im Breitbandausbau<br />
können die hohen Surfgeschwindigkeiten<br />
auch in ländlichere Regionen gebracht werden.<br />
„Diese Modelle sind ein wichtiger Baustein auf<br />
dem Weg in Richtung Gigabit-Zeitalter, denn sie<br />
bieten eine Grundlage, auf <strong>der</strong> diese Zukunft<br />
aufgebaut werden kann“, resümiert Timo von<br />
Lepel mit Blick auf die bislang gesammelten<br />
Erfahrungen.<br />
NETCOLOGNE<br />
Gesellschaft für Telekommunikation mbH<br />
Am Coloneum 9<br />
50829 Köln<br />
Tel: 0221 2222 800<br />
www.netcologne.koeln<br />
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