der_gemeinderat_Ausgabe_April_2017
Die April-Ausgabe hat das Titelthema Breitbandausbau von Gewerbegebieten.
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Technik & Innovation<br />
Informationstechnik<br />
Technik & Innovation<br />
E-Payment<br />
Rechnungen online bezahlen: Die Verwaltungen nehmen das Thema „E-Payment“ zunehmend als<br />
Chance zur Optimierung ihrer Services wahr und führen es bei immer mehr Prozessen ein.<br />
Foto: Mizar_21984/Fotolia<br />
schnell und sicher per Überweisung im<br />
Online-Banking.<br />
Für Verwaltungen ist es von großem<br />
Vorteil, das eigene Finanzverfahren an die<br />
E-Payment-Lösung anzubinden. Bei <strong>der</strong><br />
Auswahl von Bezahlarten, die Einzelbuchungen<br />
ausgeben, werden die Zahlungen<br />
direkt mit den vorhandenen Soll-Stellungen<br />
ausgeglichen. Der manuelle Aufwand,<br />
um die Zahlungen zuzuordnen, entfällt.<br />
Um die internen Prozesse und den Bürgerservice<br />
zu verbessern, entschied sich<br />
die Stadt Celle (70 000 Einwohner, Nie<strong>der</strong>sachsen),<br />
eine E-Payment-Lösung einzuführen.<br />
Bereits seit einiger Zeit können<br />
die Bürger Anträge des Standesamts bei<br />
<strong>der</strong> Stadt online stellen. Dies ist mit dem<br />
Content-Management-System „iKiss“ <strong>der</strong><br />
Firma Advantic realisiert. Ein elektronisches<br />
Bezahlen war bisher nicht möglich.<br />
Jörg Peters, Fachdienstleiter Informationstechnik<br />
und Geodaten <strong>der</strong> Stadt, erläutert:<br />
„Nach einer Marktanalyse wählten wir<br />
das Produkt ,pmPayment‘ von Govconnect<br />
aus. Diese übergreifende Lösung beinhaltet<br />
verschiedene Bezahldienstleister.<br />
Dadurch können wir verschiedene Bezahlarten<br />
anbieten.“ Die Bürger nehmen die E-<br />
Payment-Lösung gut an: Pro Quartal erfolgen<br />
rund 350 erfolgreiche Transaktionen.<br />
Stefanie Hacke aus <strong>der</strong> IT-Abteilung <strong>der</strong><br />
Stadt resümiert: „Der Einsatz <strong>der</strong> Software<br />
lohnt sich in jeglicher Hinsicht. Die Bürger<br />
sparen sich Zeiten und Wege, da sie direkt<br />
online bezahlen. Und uns werden viele Arbeitsschritte<br />
erspart.“<br />
Führen Verwaltungen elektronisches<br />
Bezahlen ein, entstehen Kosten für die<br />
Implementierung. Der Anbieter richtet<br />
die Soft- o<strong>der</strong> Hardware-Komponenten<br />
ein, die für die ausgewählten Bezahlarten<br />
notwendig sind. Zudem fallen beim Betrieb<br />
des E-Payments regelmäßige Kosten<br />
an wie monatliche Grundgebühren durch<br />
den Anbieter und Kosten für die Buchungen.<br />
Diese Transaktionskosten sind – je<br />
nach gewählter Zahlungsart – unabhängig<br />
o<strong>der</strong> abhängig von dem zu entrichtenden<br />
Entgelt. In <strong>der</strong> Regel ist die Einsparung<br />
in <strong>der</strong> Verwaltung durch die deutlich verschlankten<br />
Prozesse erheblich größer als<br />
die Kosten für die Payment-Integration.<br />
Die Serviceverbesserung für Bürger gibt<br />
es als Mehrwert dazu. Sebastian Plog<br />
E-PAYMENT<br />
Der Begriff E-Payment („electronic payment“)<br />
bezeichnet die Zahlungsabwicklung<br />
im Internet von erworbenen Waren<br />
o<strong>der</strong> Dienstleistungen. Die Begriffe<br />
„elektronischer Zahlungsverkehr“,<br />
„Online Payment“ und „Online-Zahlungsabwicklung“<br />
werden häufig als<br />
Synonym zu „E-Payment“ verwendet.<br />
DER AUTOR<br />
Sebastian Plog ist Produktmanager bei<br />
dem auf IT-Lösungen für die Verwaltung<br />
spezalisierten Unternehmen Govconnect<br />
in Hannover (plog@govconnect.de)<br />
Kommunale Services online bezahlen<br />
Immer mehr Verwaltungen bieten im Rahmen des E-Government Leistungen<br />
online an. Auch <strong>der</strong> Service des elektronischen Bezahlens gewinnt zunehmend<br />
an Bedeutung. Mit E-Payment-Verfahren können Bürger die betreffenden<br />
Vorgänge abschließend online bearbeiten.<br />
Alle Landkreise und kreisfreien<br />
Städte bundesweit bieten seit Januar<br />
2015 für die internetbasierte<br />
Fahrzeugzulassung (i-Kfz) ein E-Payment<br />
an. Neben dieser gesetzlichen Vorschrift<br />
hält sich das Angebot von elektronischem<br />
Bezahlen bei vielen Verwaltungen in Grenzen.<br />
Dies liegt vor allem daran, dass sie die<br />
internen Prozesse und damit verbundene<br />
Arbeitsschritte anpassen müssen. Einige<br />
Verwaltungen stellen neben i-Kfz aber<br />
weitere Leistungen elektronisch zur Verfügung.<br />
Oftmals beantragen und bezahlen<br />
Bürger Urkunden aus dem Standesamt<br />
bereits online. Auch die Mel<strong>der</strong>egisterauskunft<br />
und das An-, Um- und Abmelden<br />
eines Gewerbes stehen bei vielen Kommunen<br />
online zur Verfügung. Vereinzelt<br />
drucken Verwaltungen bereits QR-Codes<br />
auf Verwarnungen auf, sodass die Bürger<br />
die Geldstrafen per Smartphone entrichten<br />
können.<br />
Die Zahlungsabwicklung erfolgt über<br />
Dienstleister, sogenannte Payment Service<br />
Provi<strong>der</strong>. Diese übernehmen im Hintergrund<br />
die Kommunikation mit den Kreditinstituten.<br />
Die Provi<strong>der</strong> bieten jeweils<br />
unterschiedliche Bezahlarten an. Zu den<br />
traditionellen Zahlungsverfahren des<br />
E-Payments gehören Vorkasse, Bankeinzug,<br />
elektronisches Lastschriftverfahren<br />
und Kreditkartenzahlung. Die mo<strong>der</strong>nen<br />
sind Paydirekt, Giropay und PayPal. Ein<br />
geeignetes Angebot von Zahlungsarten<br />
entscheidet maßgeblich über die Akzeptanz.<br />
Es ist üblich, mehrere Zahlungsarten<br />
anzubieten. Die Wahlmöglichkeit stärkt<br />
das Vertrauen <strong>der</strong> Bürger und verringert<br />
die Abbruchquote. Verwaltungen sollten je<br />
Bereich entscheiden, welche Bezahlarten<br />
sich am besten eignen.<br />
So wird bei einer Lastschrift <strong>der</strong> Rechnungsbetrag<br />
direkt von dem Girokonto<br />
des Zahlungspflichtigen abgebucht. Dieses<br />
Verfahren ist in Deutschland verbreitet.<br />
Bei einer Lastschrift kann <strong>der</strong> Zahlungspflichtige<br />
jedoch eine Rückbuchung<br />
veranlassen. Das damit verbundene Risiko<br />
des Zahlungsausfalls liegt bei <strong>der</strong> Verwaltung.<br />
Mit Paydirekt, dem neuen Online-<br />
Bezahlverfahren deutscher Banken und<br />
Sparkassen, bezahlen Bürger direkt von<br />
ihrem Girokonto. Nach einmaliger Registrierung<br />
ist lediglich die Eingabe von einem<br />
Benutzernamen und einem Passwort<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Die fälligen Beträge werden<br />
vom hinterlegten Girokonto abgebucht.<br />
Verwaltungen profitieren von einer unmittelbaren<br />
Zahlungsgarantie von <strong>der</strong><br />
Bank ihres Kunden. Giropay ist ein Online-Bezahlverfahren,<br />
das über 1500 Banken<br />
und Sparkassen anbieten. Die Bürger<br />
bezahlen mit diesem Verfahren einfach,<br />
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62 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
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