der_gemeinderat_Ausgabe_April_2017
Die April-Ausgabe hat das Titelthema Breitbandausbau von Gewerbegebieten.
Die April-Ausgabe hat das Titelthema Breitbandausbau von Gewerbegebieten.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wirtschaft & Finanzen<br />
Smart City<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
PROJEKT „KOMMUNAL 4.0“<br />
Das För<strong>der</strong>projekt Kommunal 4.0<br />
befasst sich mit <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
kommunaler Infrastruktursysteme in<br />
<strong>der</strong> Wasserwirtschaft. Es hat zum Ziel,<br />
mit webbasierten Daten- und Serviceplattformen<br />
Anwendungstools und<br />
Geschäftsmodelle für den öffentlichen<br />
Infrastruktursektor zu entwickeln und<br />
Anwendungsmöglichkeiten im Bereich<br />
von Industrie 4.0 in den kommunalen<br />
Bereich zu übertragen. HST Systemtechnik<br />
(Konsortialleitung) und weitere<br />
Unternehmen sowie eine Reihe von<br />
Wissenschaftspartner entwickeln im<br />
Rahmen des auf drei Jahre angelegten<br />
Vorhabens (<strong>April</strong> 2016 – März 2019)<br />
Anwendungslösungen für die kommunale<br />
Wasserwirtschaft.<br />
Das Engagement in einem <strong>der</strong> Pilotvorhaben<br />
gibt Kommunen die Möglichkeit,<br />
in einem fachlich begleiteten Umfeld<br />
erste Digitalisierungsschritte auszuprobieren.<br />
Neben <strong>der</strong> Beteiligung an<br />
einem <strong>der</strong> bereits definierten Technologiethemen<br />
können sie auch eigene<br />
Ideen einzureichen. Anfragen sollten<br />
interessierte Städte und Gemeinden an<br />
den Projektkoordinator richten: holger.<br />
droste@hst.de.<br />
DER AUTOR<br />
Günter Müller-Czygan ist Bereichsleiter<br />
Verfahrenstechnik beim Kommunal<br />
4.0-Projektpartner HST Systemtechnik in<br />
Meschede (guenter.mueller-czygan@hst.de)<br />
Anwendungsfel<strong>der</strong><br />
Die Pumpe denkt mit<br />
Vieles, was die Smart City ausmachen soll, klingt noch abstrakt. Doch die mit<br />
ihr verbundenen Digitalisierungsstrategien können einen konkreten, hohen<br />
Nutzen in wichtigen kommunalen Aufgabenfel<strong>der</strong>n entfalten. Zu diesen gehört<br />
die Wasserwirtschaft. Für sie werden „intelligente“ Anwendungen entwickelt.<br />
Obwohl laut Statistischem Bundesamt<br />
in die deutsche kommunale<br />
Wasser- und Abwasserinfrastruktur<br />
bis zu sieben Milliarden Euro jährlich<br />
investiert werden und <strong>der</strong>en Anlagen und<br />
Netze mit mehr als 400 Milliarden Euro<br />
in den meisten Städten und Gemeinden<br />
das größte Infrastrukturvermögen darstellen,<br />
ist sie selten Bestandteil von Digitalisierungsstrategien<br />
im Rahmen des<br />
Smart-City-Ansatzes. Dabei lassen es Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
wie <strong>der</strong> demografische<br />
Wandel, zunehmende Starkregenereignisse<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fachkräftemangel beson<strong>der</strong>s<br />
im ländlichen Raum nicht mehr zu,<br />
dass Planung, Bau, Sanierung und Betrieb<br />
wasser- und abwassertechnischer Systeme<br />
nach herkömmlichen Methoden erfolgen.<br />
Zukunftsfähige, flexible und bezahlbare<br />
Lösungen auf besseren Datengrundlagen<br />
sind daher für die Anlagen gefor<strong>der</strong>t.<br />
Der kommunalen Wasserwirtschaft<br />
fehlt eine durchgängige Datenvernetzung<br />
zwischen Maschinen, Objekten, Anlagen,<br />
Organisationseinheiten und Menschen.<br />
Erst wenn diese Vernetzung ausreichend<br />
Schachtdeckel einer Kanalisation: Wirtschaftlichkeit<br />
und Betriebssicherheit <strong>der</strong><br />
Abwasseranlagen lassen sich durch Einsatz<br />
„smarter“ Technologien erhöhen.<br />
gegeben ist und die Analyse und Steuerung<br />
technischer Einheiten präzise ablaufen<br />
kann, wird eine smarte und damit flexible<br />
Infrastruktur realisiert werden können.<br />
In ihren Systemen führen übersichtliche<br />
Daten-Cockpits, sogenannte Dashboards,<br />
die wichtigsten Daten und Analyseergebnisse<br />
zusammen, visualisieren diese und<br />
unterstützen so die verantwortlichen Personen<br />
bei <strong>der</strong> Betriebsführung.<br />
Dieses Ziel <strong>der</strong> umfassenden Vernetzung<br />
verfolgt das vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
(BMWi) geför<strong>der</strong>te Kooperationsvorhaben<br />
„Kommunal 4.0“. Basierend<br />
auf dem „Bau“ einer webbasierten Datenund<br />
Serviceplattform, formulieren sechs<br />
Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />
am Beispiel <strong>der</strong> Wasserwirtschaft intelligente<br />
Algorithmen zur Datenanalyse und<br />
entwickeln innovative Anwendungstools,<br />
Datenübersichten und Geschäftsmodelle<br />
für kommunale Infrastrukturen.<br />
Dabei spielen Aspekte wie Nachhaltigkeit,<br />
Energie und Gesundheit eine ebenso<br />
wichtige Rolle wie die Offenheit von Systemen<br />
und passende Schnittstellen mit<br />
Beachtung des IT-Sicherheitsgesetzes für<br />
kritische Infrastrukturen. Die angestrebten<br />
Plattform-Lösungen sollen über die<br />
Wasserwirtschaft hinaus auch für an<strong>der</strong>e<br />
Infrastrukturbereiche einsetzbar sein.<br />
Der Nutzen des Projekts ist vielfältig.<br />
Digitalisierung erhöht beispielsweise die<br />
Maschineneffizienz auf<br />
lokaler Ebene,<br />
Foto: San<strong>der</strong>s/Fotolia<br />
optimiert die Betriebskosten ganzer Infrastruktursysteme<br />
und för<strong>der</strong>t die Netz-,<br />
Anlagen- und IT-Sicherheit. Das lässt sich<br />
am Beispiel eines intelligent vernetzten<br />
Pumpwerks zeigen: Im Regelfall erfolgt die<br />
Auslegung von Pumpen für einen erwarteten<br />
fixen Betriebszustand. Allerdings sind<br />
schwankende Wassermengen in nahezu<br />
allen Kanal- und Rohrnetzsystemen Normalität,<br />
was bei nicht unflexiblen Pumpen<br />
Wirkungsverluste und Verschleiß durch<br />
ungünstige Betriebsbedingungen zur<br />
Folge hat. Hier setzt die smarte Technik<br />
an: Die von Sensoren erfassten Daten über<br />
die jeweiligen Betriebszustände werden<br />
umfassend ausgewertet und es wird <strong>der</strong><br />
SM!GHT<br />
Air<br />
SM!GHT<br />
SM!GHTAir<br />
Air<br />
SM!GHT<br />
Base<br />
SM!GHT<br />
SM!GHT Base<br />
Base<br />
SM!GHT<br />
IQ<br />
STEUERN SIE<br />
STEUERN IHRE<br />
STEUERN<br />
STADT SIE SIE<br />
IN<br />
IHRE DIE<br />
IHRE<br />
ZUKUNFT STADT<br />
STADT<br />
IN<br />
IN<br />
MIT DIE SM!GHT ZUKUNFT<br />
IQ NEHMEN SIE<br />
DIE ES IN DIE ZUKUNFT<br />
HAND.<br />
MIT SM!GHT IQ NEHMEN SIE<br />
MIT SM!GHT ES SM!GHT IQ IN bietet DIE Ihnen IQ HAND. NEHMEN den Überblick über SIE<br />
ES Verkehrsflüsse, IN DIE HAND. Parkraumnutzung und<br />
SM!GHT IQ bietet Ihnen den Überblick über<br />
Verkehrsverhalten in Ihrer Kommune. Es lässt<br />
Verkehrsflüsse, Parkraumnutzung und<br />
SM!GHT sich einfach IQ bietet in Ihre Ihnen bestehende den Überblick Infrastruktur<br />
Verkehrsverhalten in Ihrer Kommune. über Es lässt<br />
Verkehrsflüsse, einbinden. Steigern Parkraumnutzung Sie mit SM!GHT und gezielt die<br />
sich einfach in Ihre bestehende Infrastruktur<br />
Verkehrsverhalten Lebenseinbinden.<br />
und Aufenthaltsqualität<br />
Steigern in Ihrer Sie Kommune. mit SM!GHT<br />
in Ihrer Es Stadt!<br />
gezielt lässt die<br />
sich einfach Lebens- in und Ihre Aufenthaltsqualität bestehende Infrastruktur in Ihrer Stadt!<br />
einbinden. Interesse geweckt? Steigern Sie mit SM!GHT gezielt die<br />
Lebens- Dann Interesse kontaktieren und Aufenthaltsqualität geweckt? Sie uns. in Ihrer Stadt!<br />
E-Mail: Dann smight@enbw.com<br />
kontaktieren Sie uns.<br />
Interesse E-Mail: geweckt? smight@enbw.com<br />
Dann kontaktieren Sie uns.<br />
E-Mail: smight@enbw.com<br />
Pumpenbetrieb per Kommunal 4.0-Pumpencontroller<br />
(„IntelliPump“) an die tatsächlichen<br />
Verhältnisse angepasst.<br />
Ebenso können, dies ein weiteres Beispiel<br />
für den Nutzen „intelligenter“ Infrastruktursysteme,<br />
Reinigungseinrichtungen<br />
in Regenrückhaltebecken ereignisabhängig<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> tatsächlichen<br />
Verschmutzung betrieben werden<br />
(„IntelliGrid“). Damit lassen sich die Betriebszeiten<br />
des Reinigungssystems auf<br />
das tatsächlich notwendige Maß reduzieren.<br />
Das spart Energie und vermin<strong>der</strong>t den<br />
Maschinenverschleiß.<br />
Ein weiteres Beispiel für den Vorteil von<br />
Digitalisierung und Vernetzung liefert ein<br />
SM!GHT<br />
SM!GHT IQ<br />
IQ<br />
Blick in die baden-württembergische Stadt<br />
Öhringen (rund 24 000 Einwohner), wo digitale<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsdaten und -prognosen<br />
im täglichen Kanalnetzbetrieb berücksichtigt<br />
werden. Dank <strong>der</strong> vom Nie<strong>der</strong>schlags-<br />
Portal „NiRA.web“ gelieferten Daten wurden<br />
im Mai 2016 größere Schäden durch<br />
ein Extremregenereignis vermieden, weil<br />
rechtzeitig ein spezielles Hochwasserrückhaltebecken<br />
(HRB) geöffnet werden<br />
konnte, bevor es zur Überflutung des nahe<br />
gelegenen Landesgartenschaugeländes<br />
kam. Mit Kommunal 4.0 werden solche<br />
präventiven Maßnahmen zukünftig noch<br />
stärker automatisiert ablaufen.<br />
<br />
Günter Müller-Czygan<br />
SM!GHT<br />
SM!GHT traffic<br />
SM!GHT traffic<br />
traffic<br />
SM!GHT<br />
SM!GHT parking<br />
SM!GHT parking<br />
parking<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 4/17<br />
Eine Innovation <strong>der</strong><br />
Eine Innovation <strong>der</strong><br />
25