der_gemeinderat_Ausgabe_April_2017
Die April-Ausgabe hat das Titelthema Breitbandausbau von Gewerbegebieten.
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Breitbandausbau<br />
Titel<br />
Autonom fahrendes Auto: Der extrem schnelle Mobilfunkstandard 5G wird Treiber sein für die Vernetzung smarter technischer Helfer im Alltag, für<br />
mo<strong>der</strong>ne Mobilität, Telemedizin und die Industrie 4.0.<br />
Mobilfunkstandard 5G<br />
Mehr Revolution als Evolution<br />
Foto: Martial Red/Shutterstock<br />
standorte – es werden 10mal mehr sein<br />
als für LTE – an das Kernnetz anzubinden.<br />
Den kommunalen Unternehmen, und<br />
nicht den TK-Konzernen, wird hier nach<br />
Auffassung von Theo Weirich, Geschäftsführer<br />
des kommunalen TK-Provi<strong>der</strong>s<br />
Wilhelm-Tel und Vorstandsmitglied <strong>der</strong><br />
Stadtwerke Nor<strong>der</strong>stedt eine bedeutende<br />
Rolle zukommen. Damit die vielen Internet-<br />
und Sende-Spots betrieben werden<br />
können, ist ein engmaschiges Netz von<br />
Antennenstandorten mit Maschenweiten<br />
von unter 200 Metern gefor<strong>der</strong>t. Das sind<br />
enorme Herausfor<strong>der</strong>ungen, die nach Ansicht<br />
von Weirich nur von <strong>der</strong> Kommunalwirtschaft<br />
umgesetzt werden können.<br />
5G FÜR STADT UND LAND<br />
5G-Anwendungen für die Vernetzung<br />
smarter Dinge, die sichere Fahrzeugkommunikation<br />
und die Industrie 4.0 werden<br />
demnach die nächste Stufe <strong>der</strong> Informationsgesellschaft<br />
mitgestalten. Behörden<br />
können die Daten nutzen, um sie in einem<br />
„Smart City Dashboard“ wie in <strong>der</strong><br />
Stadt Moers zu präsentieren und damit<br />
für Einwohner, Unternehmen und Zivilgesellschaft<br />
die bestmögliche Transparenz<br />
über den Zustand einer Kommune, ihre<br />
Dienstleistungen und die Nutzung <strong>der</strong><br />
städtischen Infrastruktur herzustellen.<br />
In ländlichen Gebieten können Lücken<br />
in <strong>der</strong> Breitbandversorgung mit 5G kurzfristig<br />
geschlossen werden. Dazu sollten<br />
die Verantwortlichen in den Gemeinden<br />
überlegen, ob sie bereits heute die für die<br />
Erschließung <strong>der</strong> 5G-Antennenstandorte<br />
notwendige Glasfaserinfrastruktur in Eigenregie<br />
erstellen. Die Kosten dafür könnten<br />
sich durch langfristige Vermietung an<br />
Netzbetreiber amortisieren.<br />
Alfred Rauscher, Geschäftsführer des<br />
regionalen Telekommunikationsanbieters<br />
R-Kom (Regensburg) und Vorstandsmitglied<br />
im Branchenverband Breko, empfiehlt<br />
den Kommunen, einen langfristigen<br />
Plan zu erstellen, um im Dialog mit Anbietern<br />
ein Materialkonzept zu erstellen und<br />
dies dabei in möglichst größeren Einheiten.<br />
Letzteres macht durchaus Sinn, wenn<br />
man bedenkt, dass zum Beispiel in Bayern<br />
insgesamt 2056 einzelne Gemeinden für<br />
den Breitbandausbau zuständig sind.<br />
<br />
Gerhard Kafka<br />
DER AUTOR<br />
Gerhard Kafka arbeitet als freier<br />
Fachjournalist für Telekommunikation<br />
in Egling bei München<br />
(gkafka@t-online.de)<br />
Die fünfte Mobilfunkgeneration kommt mit vielen Chancen auch für Kommunen.<br />
Noch sind die dafür erfor<strong>der</strong>lichen Frequenzbereiche und internationalen<br />
Standards nicht definiert, aber die Entwicklung läuft auf Hochtouren. Erste<br />
kommerziell betriebene 5G-Netze werden für das Jahr 2020 erwartet.<br />
Seit 1980 wurde etwa alle zehn Jahre<br />
eine neue Mobilfunkgeneration in<br />
Betrieb genommen. War die erste<br />
noch analog, begann 1990 mit GSM (Global<br />
System for Mobile Communications)<br />
die digitale Aufrüstung. Es folgten im Jahr<br />
2000 UMTS (Universal Mobile Telecommunications<br />
System) und dann 2010 LTE<br />
(Long Term Evolution). Bis dahin stand<br />
die Kommunikation zwischen Menschen<br />
im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Vom Jahr 2020 an werden aber auch Maschinen<br />
untereinan<strong>der</strong> und Maschinen mit<br />
Menschen über Funk kommunizieren. Für<br />
den neuen Mobilfunkstandard 5G – also<br />
die fünfte Generation – sind drei Einsatzbereiche<br />
vorgesehen: mobile Breitbandanwendungen<br />
mit hohen Datenraten, die<br />
„massive maschinentypische“ Kommunikation<br />
sowie hochverfügbare und zeitkritische<br />
Kommunikation.<br />
5G wird enorme Leistungsverbesserungen<br />
hinsichtlich Netzkapazität, Laufzeiten,<br />
Mobilität, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit<br />
bringen. So steigt im Vergleich mit LTE<br />
die Datenrate auf das Hun<strong>der</strong>tfache mit<br />
bis zu 20 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) für<br />
den einzelnen Nutzer bei quasi hun<strong>der</strong>tprozentiger<br />
Verfügbarkeit des Netzes. Dessen<br />
Energieverbrauch wird gleichzeitig auf<br />
ein Zehntel des Wertes von 2010 sinken.<br />
Bahnbrechend werden auch die Latenzzeiten<br />
sein. Der Begriff meint die in Millisekunden<br />
(ms) gemessene Verzögerung<br />
bei <strong>der</strong> Signalübertragung im Netz. Für<br />
internet-basierte Anwendungen wie das<br />
autonome Fahren birgt alles, was nicht<br />
extrem kurze Latenzen hat, Sicherheitsrisiken.<br />
Bei 5G soll im Funkbereich die Verzögerung<br />
bei maximal einer Millisekunde<br />
liegen, auf <strong>der</strong> gesamten Übertragungsstrecke<br />
bei höchstens fünf Milisekunden. Zum<br />
Vergleich: Der Funkstandard LTE ist mit 20<br />
bis 80 ms „unterwegs“. 5G ist nicht nur<br />
eine Evolution <strong>der</strong> bisherigen Generationen,<br />
son<strong>der</strong>n auch Revolution.<br />
Die Europäische Kommission unterstützt<br />
tatkräftig die 5G-Entwicklung und<br />
för<strong>der</strong>t einschlägige Pilotprojekte. Bereits<br />
im September 2016 hat sie einen Aktionsplan<br />
„5G für Europa“ veröffentlicht.<br />
Ebenfalls im September vergangenen Jahres<br />
präsentierte <strong>der</strong> Bundesminister für<br />
Verkehr und digitale Infrastrukturen Alexan<strong>der</strong><br />
Dobrindt seinen Fünf-Punkte-Plan<br />
zur deutschen 5G-Strategie unter an<strong>der</strong>em<br />
mit <strong>der</strong> Vorgabe, „dass Deutschland zum<br />
Leitmarkt für 5G wird und als erstes Land<br />
ein flächendeckendes 5G-Netz bereitstellt“.<br />
Noch sind die für 5G erfor<strong>der</strong>lichen<br />
neuen Frequenzbereiche und internationalen<br />
Standards nicht definiert, aber die<br />
Entwicklung läuft auf Hochtouren. Erste<br />
kommerziell betriebene Netze werden für<br />
das Jahr 2020 erwartet.<br />
Die hohen Kapazitäten erfor<strong>der</strong>n zunächst<br />
eine neue, vorzugsweise gasfaserbasierte<br />
Infrastruktur in Stadt und Land,<br />
um die zahlreich erfor<strong>der</strong>lichen Antennen-<br />
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Ihrer Gemeinde in <strong>der</strong> mittelbaren Region des Netzes den FttX-Ausbau z. B. in<br />
Gewerbegebieten zu unterstützen.<br />
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Infrastrukturanbietern für unbeschaltete Glasfaser. Das Netz von über 11.000 km<br />
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Basel