GALABAU PRAXIS 07-2014
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Dieses Leichtdach gilt mit seinem schlanken Aufbau (das Substrat kommt direkt auf die<br />
Drainageschicht) als Minimallösung. Der Vorteil: Im Sommer wird es wärmer und somit<br />
schneller trocken. Quelle: Frauenhofer IBP<br />
Selbstverschattung begrenzt die Pflanzdeckschicht<br />
eine Erwärmung ebenso wie eine nächtliche Unterkühlung<br />
durch langwellige Abstrahlung. Zusätzlich<br />
wird der Wärmeübergang durch die geringere<br />
Luftbewegung an der Oberfläche reduziert«, fasst<br />
der Forscher die Ergebnisse zusammen.<br />
Der zweite Punkt, der die Funktionsweise grundlegend<br />
beeinflusst, ist die exakte Auslegung der<br />
Dachkonstruktion. Bis dato verwendete man Außen<br />
meist eine zum Substrat hin abgedichtete<br />
Holzverschalung mit einem Faserdämmstoff zwischen<br />
den Sparren und nach Innen wurde eine<br />
Dampfbremse angebracht, um die Holzkonstruktion<br />
vor der eindringenden Feuchte aus dem Raumklima<br />
zu schützen. Diese Dampfbremse behindert<br />
aber im Sommer auch die Austrocknung, so dass<br />
bereits kleinere eingebaute oder eindringende<br />
Feuchtemengen zu Problemen führen können. Die<br />
Konsequenz einer mangelhaften Ausführung war<br />
eine verkürzte Haltbarkeit oder über kurz oder lang<br />
ein Feuchteschaden an der Konstruktion. Je dicker<br />
die Dämmschicht war, umso feuchter wurde sie<br />
im Winter. Auf Grund der neuen Versuche und der<br />
daraus resultierenden Berechnungen fanden die<br />
Wissenschaftler vielversprechende Lösungsmöglichkeiten.<br />
So kann beispielsweise eine feuchtevariable<br />
Dampfbremse die Feuchtebilanz deutlich<br />
verbessern. Bei Dämmstärken ab 15 bis 20 Zentimetern<br />
kann eine zusätzliche feuchteresistente<br />
Überdämmung Schaden vermeiden – denn dann<br />
sind die Temperaturunterschiede an der Holzverschalung<br />
deutlich geringer und es entstehen besonders<br />
in den Wintermonaten nur noch kleine<br />
Mengen Tauwasser.<br />
Alle Ergebnisse fließen nun ein in das Verfahren<br />
zur Berechnung des gekoppelten Wärme- und<br />
Feuchtetransports in Bauteilen (hygrothermisches<br />
Simulationsprogramm WUFI©).<br />
Weitere Hinweise zur Ausführung von<br />
begrünten Leichtbaukonstruktionen<br />
Aufgrund des bei Begrünungen geringen Trocknungspotenzial<br />
sollten u.a. folgende Hinweise zur<br />
Ausführung von Leichtbaudächern beachtet werden:<br />
• Dachränder (Traufe und First) sind laufdicht<br />
auszuführen<br />
• Der Anschluss von einbindenden Bauteilen ist<br />
luftdicht auszuführen, insbesondere bei<br />
Massivwänden mit Einbaufeuchte<br />
• Verwendung von möglichst dampfdichten<br />
Dachbahnen (Sd-Wert mindestens 300 m)