E_1928_Zeitung_Nr.062
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Ein verbesserter Handbremshebel. Die<br />
meisten Fahrer wenden die Handbremse nur<br />
noch beim Parkieren des Wagens an. Ein<br />
Grund dafür ist sicher der, dass die Bedienung<br />
des Handhebels mit seiner Sperrklinke<br />
oft sehr unbequem ist, weil entweder die<br />
Klinke selbst ungünstig angeordnet oder ihre<br />
Feder zu stark ist. Die Hand ermüdet dann<br />
rasch, so dass der Fahrer lieber wieder die<br />
ganze Arbeit der Fussbremse überträgt.<br />
Eine englische Firma will nun durch einen<br />
verbesserten Handbremshebel die Handbremse<br />
wieder zu Ansehen bringen. Bei diesem<br />
neuen Handhebel ist die Klinke vermieden,<br />
dagegen aber der ganze Griff gelenkig<br />
mit einem Zapfen A auf dem Hebel selbst<br />
befestigt. Ein federbelasteter Bolzen B ergibt<br />
normalerweise die Sperrung. Schiebt man<br />
aber den Griff nach vorn, so gibt der Bolzen<br />
das Zahnsegment frei. Gleichzeitig gleiten<br />
zwei andere, federbelastete Bolzen C mit<br />
ihrem keilförmigen Ende übereinander hinweg<br />
und bewirken, dass der Griff in der nach<br />
vorn geneigten, nichtsperrenden Stellung<br />
bleibt, bis die Bremse von neuem angezogen<br />
wird.<br />
Vielleicht Hesse sich dieselbe Wirkung<br />
noch mit einer einfacheren Anordnung erzielen,<br />
m.<br />
Amerikanisches. In den Vereinigten Staaten<br />
wurden im Jahre 1927 an Automobilversicherungen<br />
Prämien in der Höhe- von 180<br />
Millionen Dollars bezahlt. Die Automobilversicherungen<br />
trugen einen Schaden von 91<br />
Millionen Dollars. Automobilversicherungen<br />
scheinen demnach in Amerika kein schlechtes<br />
Geschäft zu sein.<br />
5PRECH-<br />
Frage 6831. Mangelhafter Leerlauf. Mein Motor<br />
16 PS lief bisher tadellos geräusch- und erschütterungslos.<br />
Plötzlich begann er, wenn ich in Kurven<br />
oder aus sonstigen Gründen das Gas wegnahm, laut<br />
und heftig zu zucken und zu stossen, etwa so, wie<br />
wenn abwechselnd ein- und ausgekuppelt würde. In<br />
der Werkstatt wurde zunächst der Vergaser nachgesehen<br />
und eine grössere Leerlaufdüse eingesetzt,<br />
aber ohne den geringsten Erfolg. Die Kupplung ist<br />
es auch nicht, auch nicht eine zu scharf eingestellte<br />
Bremse, auch liegt es nicht am Betriebsstoff. Seit<br />
der Zeit läuft der Motor im Leerlauf oft unregelmässig,<br />
hüpfend und bleibt leicht stehen. Während<br />
er früher beim Anlassen kein Gas brauchte, verlangt<br />
er jetzt Vollgas, um anzuspringen. Es muss<br />
doch also an der Brennstoffzufuhr liegen. Ist es<br />
möglich, dass der Motor falsche Luft bekommt? Er<br />
ist etwa 20 000 km gelaufen und sonst bei voller<br />
Leistungsfähigkeit. E. W. in W.<br />
Antwort: Ganz einwandfrei lässt sich aus<br />
ihrer Beschreibung der Fehler nicht feststellen,<br />
wahrscheinlich ist es eine Kombination von mehreren.<br />
Vor allem geht aus ihrer Beschreibung nicht<br />
hervor, ob das Rucken und Stossen im Motor oder<br />
an irgendeiner anderen Stelle des Wagens ist. Es<br />
kann beispielsweise von einem ausgeleierten Kardangelenk<br />
kommen, und es wäre dann nötig, dies zu<br />
ersetzen.<br />
Ausserdem leidet nach Ihrer Beschreibung der<br />
Motor in jedem Fall an Brennstoffmangel. Der<br />
Brennstoffmangel kann an einem Fehler in der<br />
Brennstoffzufuhr liegen, also beispielsweise an einer<br />
Verschmutzung des Vergasers oder des dem Vergaser<br />
vorgebauten Filters. Dieser Fehler ist durch<br />
Ausspülen der Düsen und Durchstechen mit einem<br />
Rosshaar (auf keinen Fall eine Nadel benutzen!) zu<br />
beheben. Ebenso muss das Reinigungssieb in Benzin<br />
ausgewaschen werden. Dann setzen Sie vor"<br />
allem die alte Leerlaufdüse wieder ein, die früher<br />
gut funktioniert hat, und probieren den Motor noch<br />
einmal. Wenn er dann immer noch nicht anspringen<br />
will oder voll geöffnete Drossel dazu benötigt,<br />
hat der Motor Nebenluft. Prüfen Sie die Dichtungen<br />
zwischen Vergaser und Zylinderblock, und wenn<br />
diese auch in Ordnung sind, bleibt nur noch übrig,<br />
dass die Nebenluft durch die Ventile kommt, und<br />
zwar schliessen entweder die Auspuffventile nicht<br />
richtig und müssen neu eingeschliffen werden oder<br />
die Ventilfübrüngen sind ausgearbeitet. In diesem<br />
Falle müssen sie nachgerieben und Ventile mit<br />
etwas stärkeren Schäften eingesetzt werden. Sie<br />
müssen also Schritt für Schritt vorgehen, bis Sie<br />
den Fehler gefunden haben.<br />
wlt.<br />
Frage 6832. Grubenbildung in Ventilen. Ich<br />
hatte kürzlich Gelegenheit, eine Serie Auspuffventile<br />
herauszunehmen und einzuschleifen, von denen<br />
zwei so starke schwarze Gruben aufwiesen, dass<br />
sie unbrauchbar geworden waren. Woher rührt die<br />
Grubenbildung bei einzelnen Ventilen, während sie<br />
bei andern gar nicht eintritt? D. F. in E.<br />
Antwort: Diese Grubenbildung entsteht dann,<br />
wenn infolge schlechter Gemischzusammensetzung<br />
in den betreffenden Zylindern ein Nachbrennen der<br />
Ladung vorliegt, wodurch die Ventile stark über-<br />
AUiÜMÜfcUL-KbVUi: »28 — JN^ 02<br />
hitzt werden, oder wenn das Material der Ventile<br />
überhaupt ungeeignet ist. Die Gruben stellen lokale<br />
Verbrennungsherde dar, können aber auch<br />
durch hängengebliebene Russteilchen, die in den<br />
Ventilsitz eingehämmert werden, verursacht sein.<br />
Ein Ventil mit starker Grubenbildung kann<br />
meist nicht mehr eingeschliffen, sondern muss abgefräst<br />
werden, wenn dazu überhaupt noch genug<br />
« Fleisch > vorhanden ist.<br />
Frage 6833. Kühlung der Bremsen. Die Gegner<br />
der sogenannten Doppelbremsen behaupten, dass<br />
derartige Bremsen bei häufigem Gebrauch sehr<br />
stark erhitzt werden, da eben beide Bremsen auf<br />
die gleiche Bremstrommel einwirken. Ist die Behauptung<br />
richtig? Wenn ja, wie schafft der Konstrukteur<br />
Abhilfe? A. S. in T.<br />
Antwort: Eine grössere Erhitzung der<br />
Bremstrommel findet bei Doppelbremsen immer<br />
statt. Von einer Ueberhitzung kann man aber nicht<br />
sprechen. Der Fahrer kann natürlich die Erhitzung<br />
der Bremsen verhindern, indem er bei langen Talfahrten<br />
nur mit dem Motor bremst. Immerhin muss<br />
der Konstrukteur Doppelbremsen so bauen, dass<br />
sie auch bei ununterbrochener Benützung sich nichl<br />
überhitzen. Genau so, wie man luftgekühlte Motoren<br />
mit Rippen versieht, kann nun der Konstrukteur<br />
die Bremstrommeln der Doppelbremsen mit<br />
Kühlrippen versehen, die alle überschüssige Wärme,<br />
die durch Reibung erzeugt wird, an die Luft abgeben.<br />
Getriebebremsen weisen sehr häufig solche Rip-<<br />
pen auf, wie sie an Doppelbremsen immer vorhan-<<br />
den sein sollten.<br />
wlt.<br />
Frage 6834. Funkenbildung am Kollektor. An<br />
der Dynamo meines Motors tritt seit einiger Zeil<br />
eine starke Funkenbildung aul Ich habe den Kollektor<br />
schon mehrmals mit Schmirgelpapier gerei-*<br />
nigt, aber die Besserung war jeweils nur massig<br />
und hielt nicht lange an. Woran kann das starke<br />
Funken liegen? „G. R. in A.<br />
Antwort: Wenn Sie schreiben, dass das<br />
Abschmirgeln nur für eine kurze Zeit dem Uebel-»<br />
stände abhilft, so ist damit eben noch nicht allea<br />
getan, was sich gegen das Funken des Kollektors<br />
anwenden lässt. Sie müssen sich zunächst einmal<br />
über die Ursachen dieser Erscheinung klar wern<br />
den. Die wesentlichsten Gründe sind Unsauber-*<br />
keit des Kollektors, ungeeignete oder minderwer-<<br />
tige Kohlenbürsten, unrichtige Stellung, respektive<br />
schlechte Federung der Bürsten, Ueberlastung der<br />
Dynamo, eine übermässige Umfangsigeschwindigkeit<br />
und Störungen im Anker oder Magneten.<br />
Es ist natürlich ausgeschlossen, dass wir Ihnen<br />
einen Lehrgang zur Behandlung der Dynamo aufstellen;<br />
immerhin könnten Sie einmal folgenden<br />
Punkten Ihr Augenmerk schenken. Untersuchen Sie<br />
die Bürsten und den Kollektor auf ihren Reinheits-t<br />
zustand. Die Qualität der Bürsten können Sie selbstredend<br />
nicht selbst prüfen, immerhin können Sie<br />
ja versuchsweise einmal andere Bürsten einsetzen<br />
und zusehen, ob auch diese so stark funken, wie<br />
die gegenwärtig im Betriebe befindlichen. Die Bürn<br />
sten sollen, ohne sich zu bewegen, fest in ihren<br />
Haltern sitzen und gleichmässig auf dem Kollektor<br />
aufliegen. Sie sollen auch einander genau gegenüberstehen.<br />
Um dies festzustellen, würde es sich'<br />
empfehlen, die Abstände der Bürsten von einander<br />
zu messen, die ganz gleich gross sein müssen, oder,<br />
man kann die Lamellen des Kollektors abzählen.» 1<br />
Besitzt dieser beispielsweise 50 Lamellen und Sie<br />
bezeichnen die Lamelle, auf welche sich die eine<br />
Bürste stützt, mit 1, so muss die gegenüberliegende 1<br />
Bürste auf Lamelle 26 aufliegen. Eine Ueberlastung<br />
der Dynamo, die ebenfalls zum Funken führen 1<br />
kann, lässt sich bekanntlich am Amperemeter er-*J<br />
kennen, zudem äussert sie sich durch eine über-*<br />
massige Erhitzung der Maschine. Störungen im!<br />
Anker, die durch Unterbrechung oder durch Kurz^<br />
schluss von Windungen entstehen, lassen sich ' "<br />
fig durch das starke Funken einzelner Segmente<br />
erkennen. Hier hilft nur eine fachmännische Repa-><br />
Tatur. Die Zahl der Ursachen, die zur Funkenbildung<br />
am Kollektor führen kann, ist mit diesen<br />
Angaben noch nicht erschöpft, vielleicht dienen<br />
Ihnen aber die gemachten Hinweise dazu, dem<br />
Uebelstande auf die Spur zu kommen und die Störung<br />
zu verhindern.<br />
wlt. j<br />
Frage 6835. Auiogepäckfräger. Kann mir ein<br />
Leser mitteilen, welche Firma Autogepäckträger aus<br />
Aluminium, die aus 2 einfachen Tragarmen, die bei<br />
Nichtgeibrauoh gegeneinander geikippt werden kön-i<br />
nen, bestehen, liefert? F. H. in A.<br />
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