E_1928_Zeitung_Nr.062
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immer der Rhone entlang ins Gomser-Land,<br />
den Gletschern zu, bald sind im obersten<br />
Wallis die letzten Strassenschleifen überwunden,<br />
die Ebene vor dem Rhone-Gletscher<br />
tut sich auf; in leuchtender Augustglut zeigt<br />
sich der gewaltige Gletscher, vom Galenund<br />
Dammastock umstellt.<br />
Die gewaltigen Kehren und Schleifen der<br />
Furkastrasse winden sich an der steilen<br />
Bergwand hinauf; seit den Unfällen der letzten<br />
Jahre sind die schlimmsten. Kurven bedeutend<br />
ausgeweitet und gesichert worden.<br />
Vorbei an Belvedere gehts zur 2431 m hochgelegenen<br />
Passhöhe, der Blick ins weite<br />
Urserental weitet sich, drüben grüssen die<br />
Höhen um den San Gottardo herum. Der Abstieg<br />
hinunter nach Realp bietet keine<br />
Schwierigkeiten, bei Hospental grüssen die<br />
Fahrer die junge Reuss und in schlanker<br />
Rechtskurve wird die breite Strasse über<br />
den Gotthard erreicht.<br />
Nachdem mit dem Furkapass der dritthöchste<br />
fahrbare Alpenübergang überwunden<br />
ist, ist der Anstieg auf der durchwegs<br />
6 m breiten, gut erhaltenen Gotthard-Strasse<br />
eine Spazierfahrt; die Steigungen sind massig,<br />
schon taucht Lombardis Hospiz mit dem<br />
Seelein auf; rastlos geht es weiter, durch<br />
die gewaltigen Kehren des Val tremola hinunter<br />
zur Festö Airolo, durch die dunkle<br />
Schlucht des Dagio Grande, immer weiter<br />
hinein ins Livinental, nach Faido. Das Ge-<br />
sichtsfeld, noch ein letzter kräftiger Anhieb wenn die Organisation möglichst frühzeitig an die<br />
und mit dem Gefühl der Erleichterung wird Hand genommen und die Propaganda anfangs<br />
biet der Kastanien und Reben wird in lan-beger Fahrt durchfahren, nach Biasca öffnet päischen Hochstrassen erreicht. Vor demdringend eine baldige Abklärung. Bekanntlich hat<br />
Punkt 2756 die oberste Stelle aller euro-<br />
kommenden Jahres mit aller Macht einsetzen kann.<br />
Aber auch noch ein anderer Punkt verlangt<br />
sich das Tal des Ticino, bald tauchen die Strassendenkmal angesichts des prächtigen sich schon beim Klausenrennen 1927 die Flachstrecke<br />
auf dem Urnerboden in einem ziemlich<br />
Beilenzer Burgen auf, rasch wird die Hauptstadt<br />
des Kantons durchzogen und schon drüben Imkerhand von der Dreisprachenspitze<br />
neuerbauten Hotel Stelvio ein kurzer Halt;<br />
schlechten Zustand befunden, so dass dort einerseits<br />
keine Höchstgeschwindigkeiten erzielt werden<br />
nimmt die Strasse ihre Steigung dem Monte her erblickt man in dem riesigen Trümmerhaufen<br />
des ehemaligen Hotels noch einen zu eventuellen Unfällen bestand. Da eine Instand-<br />
konnten und andererseits dortselbst die Möglichkeit<br />
Ceneri zu. Noch ein letzter Blick hinüber<br />
zur Madonna, die von Orselinas Höhe herübergrüsst,<br />
die schöne Strasse, die massige tigen Passhöhe.<br />
men werden können, dürfte es angezeigt sein, wenn<br />
stummen Zeugen der Kämpfe auf dieser wichstellung<br />
dieses Teilstückes wohl nur durch den<br />
Kanton Uri als Meistinteressierten wird vorgenom-<br />
Steigung bringt mächtig voran, man äugt Der Abstieg durch die Dutzende nie endenwollender<br />
Schleifen und Windungen nach der den in Betracht fallenden Behörden des Kantons<br />
sich der A. G, S. oder das zu bestellende Organisationskomitee<br />
nun in möglichst kurzer Zeit mit<br />
nach Lugano mit seinem leuchtenden Seespiegel,<br />
dem Ziel der ersten schwierigen Ostseite vollzieht sich jetzt, nachdem die Uri in Verbindung setzt, damit die Arbeiten noch<br />
Kurven so prächtig ausgebaut, die Strasse dieses Jahr ausgeführt werden können. s.<br />
Tagesetappe und bewillkommnet die Höhen<br />
des Monte Bre und San Salvatore. Im gastlichen<br />
Tessiner Hauptquartier sind die Strapazen<br />
der sonnigen Fahrt bald vergessen.<br />
Die zweite Tagesetappe<br />
verbindet Lugano mit Meran. Wenn die Kalenderheiligen<br />
mit ihrem hitzigen Treiben den<br />
August ebenso auszeichnen wie den Juli» so<br />
gibt's Schweiss, viel Schweiss, Die Fahrt dem<br />
Luganersee entlang über den Melider Damm<br />
hinunter an den Comersee bildet eine prächtige<br />
Ouvertüre schönster Landschaften. Die<br />
lebhafte Industrie in der Stadt Voltas wird in<br />
früher Morgenstunde beobachtet, hinüber<br />
geht's auf die östliche Seeseite nach Lecco,<br />
dort dem herrlichen Ufer entlang Haine tropischen<br />
Wuchses; die meist gute Strasse<br />
macht all die Windungen und Buchtungen des<br />
langgestreckten Comersees mit. Die Kolonne<br />
zieht dem Veltlin entgegen. Nach Colico öffnet<br />
sich das Tal der Adda, links und rechts<br />
nichts wie Rebberge, wo der feurige Veltliner<br />
seiner heurigen Reife entgegenschmort; der<br />
28er wird es an Sonne und Gold dem berühmten<br />
21er gleichtun, die Fahrer werden,<br />
wenn sie den Jahrgang später durch die Kehle<br />
giessen, in Reminiszenzen dieser Alpenfahrt<br />
schwelgen. Aber auch das unendlich<br />
lange, heisse Veltlin nimmt einmal ein Ende.<br />
Sondrio ist längst vorüber; von links her<br />
sucht man beim Taleinschnitt vor Tirano einen<br />
Blick auf die Berninagruppe zu werfen.<br />
Mählich geht es zunächst bergan, bald steigt<br />
die Strasse kräftiger; Bormio, das alte Worms<br />
der Eidgenossen, taucht schon in beträchtlicher<br />
Höhe auf und nun beginnt der Anstieg<br />
zur höchsten Passstrasse Europas. Höher und<br />
höher klettert die Strasse, die Landschaft<br />
nimmt Hochgebirgs-Charakter an; drüben<br />
mündet die Strasse vom Umbrailpass her in<br />
die Stelviostrasse ein; immer weitere, mächtigere<br />
Schleifen und Kurven, die Strasse ist<br />
vorzüglich, die Steigungen machen von dieser<br />
Seite nicht allzu viel zu schaffen. Bald taucht<br />
das weisse, breite Massiv des Ortler ins Ge-<br />
bedeutend verbreitert und in gutem Zustand Das Tatra-Bergrennen (19. Aug.), das zum erstenmal<br />
im Jahre 1927, unter dem Protektorat des Auto-<br />
ist, ohne Komplikationen. Bald ist das bekannte<br />
Trafoi mit seinen Hotels erreicht,<br />
durchs Suldental erreicht die Kolonne die<br />
Etsch bei Spondigna. Hier geht's durch echt<br />
Tiroler Land, durch Dutzende von heimeligen,<br />
gemütlichen Dörfern; es ist Andreas Hofers<br />
Geburtsland, das die Fahrer durchziehen.<br />
Bald taucht das sonnige Meran auf, oben von<br />
der Höhe grüsst Schloss Tirol. Die Fahrer<br />
gönnen sich in dem gastfreundlichen Weltkurort<br />
ein paar Ruhestunden vor weiterer<br />
strapaziöser Fahrt durch die Höhen der Do'*"<br />
lomiten.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong><br />
(Schluss folgt.)<br />
Sportliches<br />
Das Junior Car Club-Rennen über 200 Meilen,<br />
das letzten Samstag auf dem Autodrom von Brooklands<br />
zum Austrag gelangte, wurde von Caimpbell<br />
auf Delage mit mehr als 8 km Vorspramg vor dem<br />
Zweiten gewonnen (Stundenmittel 126,075 kau). Resultate:<br />
1. Campbell (Delage), 2 St. 34 Min. 42 Sek.;<br />
2. Beyston (Bugatti 1500 cmc), 2 St. 46 Min.; 3. Don<br />
(Lea Francis), 2 St. 55 Min.<br />
1100 cmc. 1. Ballo (Amilcar); 2. Scott (Amilcar).<br />
Um das Klausenrennen 1929. Als das Klausenrennen<br />
vom A. C S. für das Jahr <strong>1928</strong> abgesagt<br />
worden war, wurde dieser Meldung die Zusicherung<br />
mitgegeben, dass das so grosse internationale Bedeutung<br />
errungene wichtigste Bergrennen des Kontinents,<br />
nächstes Jahr wieder ausgefahren werden<br />
soll. Da der internationale Automobilsportkalender<br />
jeweils von der A. I. A. G. R. anfangs November<br />
jedes Jahres aufgestellt wird, wird der A. G. S. somit<br />
noch vor seiner nächsten Winterdelegiertanversammlung,<br />
welche wohl erst anfangs Dezember<br />
stattfindet, einen vorläufigen Beschluss durch seinen<br />
Zentralvorstand fassen lassen müssen.<br />
Es ist wohl im Interesse des A. G. S. und unseres<br />
ganzen Landes, wenn das Klausenrennen 1929 wiederum<br />
ausgefahren und auf den Internationalen<br />
Automobilsportkalender des nächsten Sommers gesetzt<br />
wird. Das Rennen hat im Laufe der letzten<br />
Jahre im In- und speziell auch im Ausland, grösste<br />
Beachtung gefunden und dürfte auch die sich dieses<br />
Jahres verschiedenerseits und besonders bei den<br />
Fabriken geltend gemachte Rennmüdigkeit etwas<br />
gehoben haben. Umso wichtiger aber dürfte es sein,<br />
mobilclubs von Polen, vom Krakowski Club organisiert<br />
worden ist, wird im Jahr© <strong>1928</strong> als grosses, internationales<br />
Rennen ausgeschrieben. Die verschiedenen<br />
Konkurrenzen werden nur von Amateuren<br />
bestritten, haben auch deshalb ihren ganz eigenen<br />
Charakter. Der Start, 21,5 km von Zakopane entfernt,<br />
liegt nahe der tschechoslovakischen Grenze,<br />
an der Abzweigung der Strasse nach Jaworzyna<br />
(Tschechoslovakei). Die Rennstrecke besitzt eine<br />
Länge von 7 km und weist im allgemeinen eine<br />
Steigung von 370 m auf. Die ersten 2 km sind geradlinig<br />
und fast ganz eben Mit einer scharfen<br />
Kurve setzt die Steigung ein, um fortwährend zunehmend<br />
an der rechten Seite des Tales empor<br />
zu führen. Mittlere Steigung 4 %, maximale 6 %.<br />
Das Rennen wird nach einem den Vorschriften des<br />
A. I. A. G. R. entsprechenden Reglement gefahren.<br />
No 62;<br />
Die Konkurrenten starten in den üblichen Rennund<br />
Sportwagen-Kategorien. Die beste Leistung<br />
des Tages wird mit einem Pokal, dem «Grossen<br />
Preis der Tatra» belohnt, die Kategorie- und<br />
Klassensieger erhalten Ehrenpreise, alle Teilnehmer<br />
dagegen Erinnerungsplaketten. V.<br />
Der Grosse Preis von San Sebastian (25. Juli)<br />
zählt zu den interessantesten der noch bevorstehenden<br />
Rennen dieser Saison. Die Beteiligung steht<br />
insofern unter besonderen Bedingungen, als der<br />
A. G. von Guipuzcoa nur diejenigen Rennfahrer<br />
zulässt, welche eine persönliche Einladung der Organisatoren<br />
besitzen. Die zwölf Namen der ausgewählten<br />
Fahrer bürgen dafür, dass der Grosse<br />
Preis von San Sebastian eine der spannendsten<br />
Rennveranstaltungen des Jahres bildet, findet doch<br />
darin die erste Phase des grossen Duells Mercedes-Bugatti<br />
vom Nürburgring seinen ""Fortgang,<br />
Nachstehend die Namen der Fahrer:<br />
Robert Benoist, Weltchampion 1927, Divo, Loufs<br />
Chiron, Klausensieger 1927, Graf Brilli-Peri,<br />
Minoia, Williams, Lehou, Jannie Jennky (alle acht<br />
auf Bugatti Zweiliter), Zehender, Biancas (beide<br />
auf Bugatti 2300 cm 3 ), Garacciola (Mercedes) und<br />
Michel Dore (La Licorne). V.<br />
Der touristische Grenzdienst<br />
des T. C. S.<br />
Herr Generalsekretär James Quinclet, der<br />
Initiant und Organisator des ersten touristischen<br />
Hilfs- und Auskunftsdienstes an der<br />
genferischen Grenze (s. Nummer 61 der<br />
«A.-R.») hat bereits einen zweiten Erfolg zu<br />
verzeichnen. Sowohl der schweizerische<br />
Zollposten von Lysbüchel, als auch derjenige<br />
von St. Louis an der französischen Grenze<br />
erklärten sich, nach einlässlichen Besprechungen,<br />
mit der Errichtung einer Auskunftstelle<br />
einverstanden und begrüssten die Idee<br />
auf's lebhafteste. Die Beamten sind bereits<br />
engagiert und auch das Chalet ist beinahe<br />
beendet. Die Eröffnung des Dienstes an<br />
der Basler Grenze wird also nur wenige<br />
Tage auf sich warten lassen.<br />
Wir freuen uns, dass die glückliche und<br />
für den Autotourismus befruchtende Initiative<br />
des T. C. S. auch in Basel erfolgreich<br />
war, umsomehr als sämtliche Automobilisten,<br />
ohne Unterschied ihres Verbandes und ihrer<br />
Nationalität von den Auskunftstellen jederzeit<br />
Gebrauch machen können.<br />
Wie wir erfahren, hat der am letzten Montag<br />
eröffnete touristische Grenzdienst von<br />
Perly bei Genf ein beachtenswertes Debüt<br />
genommen, das die Notwendigkeit der neuen<br />
Institution bekräftigt. Nicht weniger als 120<br />
Auskünfte sind in der kurzen Zeit von den<br />
beiden Beamten erteilt worden. Der touristische<br />
Grenzdienst wird seine Arbeit nicht<br />
nur auf die Erteilung von Auskünften und!<br />
Durchführung von Wechselgeschäften beschränken,<br />
sondern auch Statistiken der die<br />
Grenze passierenden Automobile etc. führen.<br />
f. V.<br />
La coupe öes JHpes<br />
München]5<br />
(ILuqanol: Sta p e ( Etappe<br />
:Longueurd'etaPpe.<br />
.-Länge der Etappe.<br />
43 : Xilorr\e/re/, Kilometer. A<br />
SCHWEIZ<br />
nouveau pareours<br />
neueÄlrecKe<br />
v > / V "A<br />
\ \<br />
DEUTSCHLAND<br />
0E5TERREJCH<br />
Ä^torg<br />
IM Tauern 3<br />
Tauernhme<br />
ITAUA.