E_1948_Zeitung_Nr.023
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18 AUTOMOBIL.REVUE MrrnrocH 19. MAI ms - Nr. 23<br />
STRASSEN UND VERKEHR<br />
Befahrbarkeit der Alpenstrassen<br />
(18. Mai <strong>1948</strong>, 9 Uhr)<br />
Dem durchgehenden Verkehr sind noch folgende<br />
Alpenpässe gesperrt:<br />
Albiila: gesp, zw. Wcis6enstein ob Prcda u. Ponte;<br />
Flüela: gesp. zw. Gasthaus Tschuggen und ca. 10<br />
km ob Susch (Süs), durchgehende Oeffnung<br />
voraussichtlich Ende Mai/anfangs Juni;<br />
Furka: Urner Seite befahrbar bis Militärbaracken<br />
unterhalb Hotel Galenstock, Walliser Seite bis<br />
3 km oberhalb Oberwald;<br />
Grimsel: Berner Seite befahrbar bis Hotel Handegg.<br />
Walliser Seite bis 3 km oberhalb Oberwald;<br />
Gr. St. Bernhard: befahrbar bis Cantine d'Enhaut;<br />
Klausen: Urner Seite bis Unterbalm, Glarner Seite<br />
bis J&gerbalm befahrbar;<br />
St. Gotthard: Urner Seite freigelegt bis Grenze<br />
oberhalb Mätteli, Tessiner Seite schneefrei bis<br />
ca. 2 km unterhalb Hospiz;<br />
Splügen: gesperrt;<br />
Susten: Urner Seite bis Goretsmettlen, Berner<br />
Seite bis Bäregg befahrbar. Voraussichtliche<br />
Oeffnung anfangs Juni;<br />
Umbrail: gesp., Bündner Seite bis 6 km ob Santa<br />
Maria.<br />
Für nähere Auskunft wende man sich an ein<br />
Sekretariat des TCS, ACS oder an den Tourenonkel<br />
der «Automobil-Revue » Bern, Telephon<br />
(031) 2 82 22.<br />
Das Projekt einer Guferstrasse Seedorf—Bauen<br />
vor der Abstimmung<br />
Seit Jahrzehnten haben die Gemeinden Seedorf,<br />
Isleten und Bauen am linken Ufer des Urnereees,<br />
die praktisch nur über den See mit der Aussenwelt<br />
in Kontakt stehen, immer wieder den Wunsch<br />
geäussert, sie möchten auch auf dem Landweg miteinander<br />
verbunden werden. Nachdem im Laufe<br />
der Jahre verschiedene Projekte für die Erstellung<br />
eines GüteTsträsschens auftauchten, die aber wieder<br />
fallen gelassen, bzw. aufgehoben wurden, sei<br />
es, weil sich deren Verwirklichung als zu kostspielig<br />
erwies, 6ei es, weil der Krieg dazwischen<br />
kam und die linksuffige Vierwaldstätterseestrasse<br />
Gestalt anzunehmen schien, hat nun das Urnervolk<br />
am kommenden Sonntag über ein Güterwegprojekt<br />
abzustimmen, dessen Ausarbeitung im Auftrag des<br />
Regierungsrates durch das urnerische Kulturamt<br />
erfolgte. Die Baukosten für dieses 6,321 km lange,<br />
in den Tunnels 4 m und im übrigen durchwegs 3,6<br />
m breite Gütersträsschen werden auf 2% Mill. Fr.<br />
veranschlagt, eine Summe, die sich um die Beiträge<br />
verringern würde, welche vom Bund, den<br />
interessierten Gemeinden und privater Seite zu erwarten<br />
sind.<br />
Der von den Urner Behörden dem Volk zu unterbreitende<br />
Bauplan lehnt sich im Prinzip an das<br />
vorderhand zurückgestellte Projekt der linksufrigen<br />
Vierwaldstätterseestrasse an, von dem lediglich<br />
in bezug auf die darin vorgesehenen langen<br />
Tunnels abgewichen wird. Diese werden im Güterstrassenprojekt<br />
dadurch umgangen, dass man dem<br />
Projekt von 1938 Rechnung trägt und sich den Weg<br />
durch Galerien und kurze Tunnels den äussern<br />
Felspartien entlang bahnt. Für den Fall, dass die<br />
linksufrige Seestrasse doch einmal Tatsache werden<br />
sollte, hat man dann eine Art Verkehrsteilung<br />
in petto, indem man die Motorfahrzeuge durch die<br />
langen Tunnels, den Fussgänger-, Fuhrwerk- und<br />
Fahrradverkehr dagegen über diesen Aussenweg<br />
zu führen gedenkt.<br />
Strassenvirkehrsunfälle im Kanton Bern<br />
im Monat April <strong>1948</strong><br />
Im April <strong>1948</strong> ereigneten sich im Kanton Bern<br />
278 Strassenverkehrsunfälle, bei denen 190 Personen<br />
verletzt wurden, wovon 5 tödlich.<br />
Hauptstrassen mit Vortrittsrecht<br />
Durch einen auf 1. Juli in Kraft tretenden Beschluss<br />
hat der Bundesrat die Liste der Hauptstrassen<br />
mit Vortrittsrecht durch die Aufnahme folgender<br />
neuer Strecken erweitert:<br />
Hauptstrassen:<br />
164. Alle—Bonfol—Beurnevesin (Pfetterhausen);<br />
165. Schwyz—Muotatal—Hinterthal;<br />
166. Flawil—Oberrindal—Unterrindal—Lütisburg;<br />
Verbindungsstrecken:<br />
6—18. Les Rangiers (Denkmal) — La Caquerelle —<br />
Boecourt—Glovelier;<br />
2—2. Seewen—Ibach.<br />
A.CS.<br />
SEKTION AARGAU. An unserer Italienfahrt vom<br />
22.—29. Mai nehmen nicht weniger als 168 Personen<br />
teil. Die Reiseroute führt über Gotthard—Locarno—<br />
Stresa — Milano — Pavia—Genova—Räpallo—Viareggio<br />
— Pisa — Livorno — Lucca—Firenze—Siena—San<br />
Gimignano—Passo di Futa—Bologna—Verona—Gardone—Bergamo—Como—Lugano—-Gotthard.<br />
Stresa,<br />
Rapallo. Firenze (3 Tage) und Gardone sind Etappenorte.<br />
Ausser den 48 Privatwagen fährt ein Pullman-Car<br />
mit.<br />
S.D. A.C.<br />
SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm vom<br />
Monat Mai bis Monat August <strong>1948</strong>. 20. Mai:<br />
Ausfahrt nach Gerzensee. Abfahrt 19 Uhr, Waisenhausplatz.<br />
27 Mai. Plauderei im Hotel « Schweizerhof<br />
», 1. Stock. 20K Uhr. über Strasscnverkehr<br />
und Verkehrsunfälle, mit Lichtbildern. Referent:<br />
Polizeiwachtmeister Hugi. 3. Juni: Besichtigung<br />
der Knäckebrotfabrik in Murten mit der Sektion<br />
Basel. Abfahrt 13h Uhr. Waisenhausplatz, Bern.<br />
Gäste willkommen! 10. Juni: Clubaliend. 17. Juni:<br />
Ausfahrt nach Grindelwald, mit Sesselbahn auf First.<br />
Treffpunkt: 8.45 Uhr, Waisenhausplatz; nur bei schönem<br />
Wetter, sonst um 8 Tage verschoben. 24. Juni:<br />
Clubabend. I.Juli: Clubabend. 4. Juli:* Grand Prix;<br />
8. Juli: Clubabend. 10. Juli bis 15. August: Ferien.<br />
19. August: Clubabend.<br />
VHTL<br />
Hupen oder Bremsen?<br />
Es ist ein Zeichen gesteigerter Verkehrsdisziplin<br />
in unsern Reihen, wenn grundsätzliche Gerichtsentscheide<br />
über das MFG unter Berufschauffeuren<br />
erörtert werden. Wenn es dabei weniger nach<br />
strengen juristischen Grundsätzen und mehr nach<br />
dem Verkehrsgefühl geht, so schadet das rein<br />
nichts, sofern aus eigenem und fremdem Urteil<br />
schliesslicb eine nützliche Folgerung für den täglichen<br />
Dienst am Lenkrad gezogen wird.<br />
Das jüngste Bunde6gerichtsurteil wegen unterlassenem<br />
Hupen gab deshalb viel zu reden, weil<br />
eine allzu imperative Vorschrift zur Signalgabe bei<br />
F.A.V.<br />
FREIER AUTOMOBILVERBAND DER SCHWEIZ<br />
SEKTION 0LTEN<br />
Ausfahrt auf die Lüdernalp, Fronleichnam, den<br />
27. Mai 1918. Treffpunkt nachmittags 3 Uhr., Lüdernalp.<br />
S. CI. G.<br />
Schweiz. Chauffeur-Interessen-Gemeinschaft<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Wie gewohnt konnte Präsident Marcel<br />
Wyser eine gutbesuchte Versammlung<br />
begrüssen. Nach Genehmigung des<br />
Protokolls der Aprilversammlung führte<br />
uns unser Mitglied Gusty Wenk in einem interessanten<br />
Kurzreferat die Entwicklungsgeschichte des<br />
Automobils vor Augen. In seinen Kinderjahren<br />
wurde es, obwohl noch keine grosse Geschwindigkeiten<br />
gefahren werden konnten, ais ein lebensgefährliches<br />
Ungetüm betrachtet, heute aber wird es<br />
zu allen erdenklichen lebensnotwendigen Zwecken<br />
verwendet, verlangt jedoch vom Fahrer volle Beherrschung<br />
des Fahrzeuges und die Rücksichtnahme auf<br />
die Mitmenschen, die wie er das Recht auf der<br />
Strasse haben.<br />
Die Anregung von Mathys Schlegel, dieses Jahr<br />
eine Reihe von Fachreferaten, verbunden mit Lichtbildern,<br />
durch einen Fachmann durchzuführen,<br />
wurde lebhaft begrüsst und soll der SCJG unterbreitet<br />
werden.<br />
Zwischen den Strassburger Kollegen einerseits,<br />
der SCJG anderseits ist ein Kinderferienaustausch<br />
zustande gekommen. Anmeldungen können an den<br />
Präsidenten M. Wyser gerichtet werden, mit An-die — Bremse!<br />
gabe ob einem Mädchen oder einem Knaben der Vorzug<br />
gegeben wird.<br />
Die Abendunterhaltung der SGJG vom 4. September<br />
wird verbunden mit einer Jubiläumsfeier zum<br />
10jährigen Bestehen der, Interessengemeinschaft, wozu<br />
auch eine Elsässer Delegation anwesend sein<br />
wird.<br />
Exkursion: Am 30. Mai findet eine Exkursion<br />
nach den Saurer-Werken in Arbon statt. Besammlung<br />
07.00 Uhr und Abfahrt ab Rest. Du Pont punkt<br />
07.30 Uhr. M. S.<br />
jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit mit<br />
dem Kampf gegen den Verkehrslärm in krassem<br />
Widerspruch stehen würde. Bis jetzt lehrte man<br />
uns, sagen gewissenhafte Fahrer, dass zu häufige<br />
Lautsignale Ausdruck schlechter Fahrweise seien.<br />
Und nun kommt das Bundesgericht und schützt das<br />
Abschwenken nach links ohne Zeichengabe, während<br />
es den korrekt vorfahrenden Autolenker des<br />
fehlenden Hupensignals wegen verknurrt!<br />
Korrekt vorfahrend? Eben diese Frage galt es<br />
zu entscheiden und hat unser oberstes Gericht bei<br />
der Beurteilung der Schadenersatzfrage verneint.<br />
Wer Kindern vorfährt, hat auf Verschiedenes<br />
gefasst zu sein. Er hat sich anzukünden,<br />
wenn nicht das Motorgeräusch an sich weit hörbar<br />
ist. Ein Signal ist immer dann am Platze, wenn ein<br />
Linksabweichen des zu Ueberholenden befürchtet<br />
werden muss. Das Warnsignal wird um so notwendiger,<br />
je höher die Geschwindigkeit des Ueberholenden<br />
ist. Das Signal erübrigt 6ich nur dann,<br />
wenn der zu Ueberholende durch sein Verhalten<br />
unmissverständlich (durch Zeichen oder offensichtliches<br />
Rechtsweichen) erkennen lässt, dass er die<br />
Absicht des Vorfahrenden wahrgenommen hat. So<br />
entschied das Bundesgericht bisher in mehreren<br />
Urteilen übereinstimmend.<br />
Im Lichte dieser Judikatur besehen, erscheint<br />
auch das letzte Bundesgerichtsurteil nicht als Fehlentscheid.<br />
Wer mit 60—65 km einem Wägelchen,<br />
das von einem 11jährigen Mädchen gestossen und<br />
von einem 13jährigen Buben mit den Füssen gelenkt<br />
wird, noch schnell vor dem Kreuzen mit<br />
einem entgegenkommenden Auto ohne Signal<br />
vorfährt, der kann sich unter Hinweis auf das Fehlen<br />
eines Abschwenkzeichens der Kinder nicht<br />
massgebend entlasten. Mit der Kürzung des Anspruchs<br />
der Eltern des dabei getöteten Knaben um<br />
V 8 ist das Mitverschulden der Kinder im Zivilpunkt<br />
gebührend berücksichtigt, ohne dass diese<br />
Herabsetzung anderseits von der Strafe für fahrlässige<br />
Tötung usw. befreien könnte.<br />
Ganz falsch wäre es jedenfalls, dieses Urteils<br />
wegen wieder mit den Hupkonzerten seligen Angedenkens<br />
zu beginnen. Ausserorts stören zwar akustische<br />
Signale meist nicht so sehr, dass sich ein<br />
besonders sparsamer Gebrauch derselben aufdrängen<br />
würde. Wer sicher fahren will, hupt deshalb<br />
ausserorts besser einmal zu viel als zu wenig. Innerorts<br />
aber ist das Warnzeichen vor dem Ueberholen<br />
— sofern Vorfahren überhaupt gestattet und<br />
tunlich ist — nicht erwünscht. Da gibt es einen<br />
Druck, der viel zweckmässiger ist als derjenige auf<br />
den Hupkontakt, jenen mit dem rechten Fuss auf<br />
as.<br />
CHUR. Chauffeurgruppe. Versammlung mit Referat<br />
von Herrn Morf, Kant. Motorfahrkontrolle,<br />
Sonntag, den 23. Mai, nachmittags 14 Uhr, im Restaurant<br />
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ZÜRICH. Taxichauffeure. Monatsversammlung,<br />
Donnerstag, 20. Mai, 20.00 Uhr, im Saal des « Hinteren<br />
Sternen », Bellevueplatz.<br />
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22. Mai, 20.00 Uhr, im Restaurant Rosengarten,<br />
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