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Berliner Stimme Nr. 2 2018

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Dilek Kolat<br />

ist Senatorin für<br />

Gesundheit, Pflege<br />

und Gleichstellung<br />

und Kreisvorsitzende<br />

der SPD Tempelhof-<br />

Schöneberg<br />

Welche Themen müssen wir politisch<br />

besonders in den Fokus nehmen?<br />

Eines ist die Teilzeitarbeit: Sie ist<br />

Fluch und Segen zugleich. Insgesamt<br />

zwei Drittel aller Teilzeitbeschäftigten<br />

sind Frauen. Zum einen ermöglicht<br />

Teilzeitarbeit Frauen, am Arbeitsleben<br />

teilzunehmen und gleichzeitig Zeit für<br />

Kinder und zu pflegende Angehörige zu<br />

haben. Andererseits aber ist sie oftmals<br />

eine Falle, aus der Frauen schwer wieder<br />

herauskommen und die direkt in die<br />

Altersarmut führt. Wer seine Arbeitszeit<br />

vorübergehend reduziert, darf nicht<br />

ungewollt in der Teilzeit hängenbleiben.<br />

Für Beschäftigte des Landes Berlin gibt es<br />

ein Rückkehrrecht von Teil- auf Vollzeit,<br />

das haben wir im Landesgleichstellungsgesetz<br />

festgelegt. Letztlich müssen wir<br />

aber dafür sorgen, dass alle Teilzeitkräfte<br />

gefragt werden, ob sie ihre Arbeitszeit<br />

ausweiten wollen. Ich praktiziere das seit<br />

einigen Jahren in meiner Verwaltung.<br />

Das kommt gerade Frauen zugute.<br />

Ein zweites wichtiges Thema sind<br />

die Alleinerziehenden. Hier liegt der<br />

Frauenanteil bei knapp 90 Prozent. Sie<br />

müssen auf ihren individuellen Wegen<br />

unterstützt werden. Oft kommen hier<br />

viele verschiedene Problemlagen zusammen.<br />

Berlin baut dafür die erfolgreiche<br />

Hilfeinfrastruktur weiter aus und schafft<br />

Anlaufstellen in mehreren Bezirken.<br />

Unabdingbare Voraussetzung für die<br />

gleichberechtigte Teilhabe von Frauen<br />

ist ein Leben frei von Gewalt und mit der<br />

Möglichkeit, selbstbestimmte Entscheidungen<br />

treffen zu können. Die Bekämpfung<br />

von Gewalt gegen Frauen bildet daher<br />

seit langem einen frauenpolitischen<br />

Schwerpunkt. Allein für Maßnahmen<br />

gegen Gewalt an Frauen stellen wir<br />

im Doppelhaushalt <strong>2018</strong>/19 des Landes<br />

Berlin 2,5 Mio. Euro mehr zur Verfügung.<br />

Diese drei Maßnahmen zeigen: Wir<br />

müssen geschlossen und solidarisch<br />

dafür kämpfen, dass Berlin die Stadt der<br />

Frauen bleibt.<br />

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BERLINER STIMME<br />

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