Berliner Stimme Nr. 2 2018
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OBEN<br />
Dr. Uta Kletzing (rechts) gehört seit 2005 zum Team der Europäischen Akademie für Frauen in Politik<br />
und Wirtschaft (EAF Berlin). Der Frauenverband setzt sich für Chancengleichheit und Diversity ein.<br />
Cansel Kiziltepe (links) ist Bundestagsabgeordnete aus Friedrichshain-Kreuzberg und Mitglied im<br />
Finanzausschuss des Bundestages.<br />
keine verbindliche Frauenförderung<br />
betreiben. Die AfD hat nichts, die FDP<br />
hat nichts, CDU/CSU haben unverbindliche<br />
30 Prozent. Das zeigt sich natürlich<br />
auch im Frauenanteil in den Fraktionen:<br />
Bei den Grünen und Linken liegt er über<br />
50 Prozent, bei der SPD knapp drunter<br />
und dann geht es abwärts. Dieser Trend<br />
der gesunkenen Frauenanteile spiegelt<br />
sich auch bei den letzten Landtagswahlen<br />
wieder. Auch auf kommunaler Ebene<br />
stellen wir fest, dass sich die Oberbürgerinnenanzahl<br />
halbiert hat. All das<br />
zeigt: Die Zeit der selbstverständlichen<br />
Fortschritte gibt es nicht. Wir brauchen<br />
mehr Verbindlichkeit! Es ist eben leider<br />
nicht so, dass gut ausgebildete Frauen<br />
von selbst in Spitzenpositionen kommen.<br />
Ich hoffe, dass sich durch eine Paritätsgesetzgebung<br />
auch gesamtgesellschaftlich<br />
etwas bewegt. Parteien sind ja immer<br />
auch Mikrokosmen einer Gesellschaft.<br />
Warum war die <strong>Berliner</strong> Erklärung<br />
so wichtig?<br />
Dr. Uta Kletzing: Die <strong>Berliner</strong> Erklärung<br />
ist ein Meilenstein. Es ist zuvor nie gelungen,<br />
alle Frauenverbände an einen Tisch<br />
zu bekommen. Diese breite Unterstützung<br />
zeigt, dass die Frauenbewegung an<br />
einem Punkt ist, an dem sie sagt: „So geht<br />
es einfach nicht weiter“. Wir müssen uns<br />
auf Themen einigen, für die wir dann<br />
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BERLINER STIMME<br />
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