Landshuter Mama Ausgabe 11
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Experten klären auf<br />
Väter auf der Suche nach einer neuen<br />
Balance zwischen<br />
Familie und Beruf<br />
Volker Baisch,<br />
ist Gründer der<br />
Väter gGmbH. Als<br />
Sozialunternehmer<br />
unterstützt<br />
er Firmen dabei,<br />
Vätern und damit<br />
auch den Müttern<br />
ein neues Partnerschafts-<br />
und<br />
Lebensmodell zu<br />
ermöglichen. Zum<br />
Angebot der Väter<br />
gGmbH zählt unter anderem ein bundesweites<br />
Väternetzwerk, das den Austausch und<br />
die gegenseitige Unterstützung unter den<br />
Vätern fördert. Infos: www.vaeter-ggmbh.de<br />
und www.väternetzwerk.de.<br />
1. Vor kurzem haben Sie<br />
mithilfe einer Studie nach<br />
dem „Wunschvater“ geforscht.<br />
Wie sieht dieser denn aus?<br />
Die Frage nach dem Wunschvater<br />
haben wir sowohl Müttern als auch<br />
Vätern gestellt. Die Mütter haben sich<br />
– und das ist verständlich aufgrund<br />
ihrer eigenen Situation – in erster Linie<br />
16 <strong>Landshuter</strong> <strong>Mama</strong> | ERZIEHEN UND FÖRDERN<br />
einen Partner gewünscht, der flexibel<br />
ist und sie dabei unterstützt, Familie<br />
und Beruf unter einen Hut zu bekommen.<br />
Aber auch die Väter selbst wollen<br />
sich einbringen. An erster Stelle sehen<br />
sie sich dabei als Erzieher ihrer Kinder,<br />
zu denen sie von Anfang an eine gute<br />
Beziehung aufbauen wollen. An zweiter<br />
Stelle steht für sie die positive Auswirkung<br />
auf die Partnerschaft und an<br />
dritter Stelle die Unterstützung ihrer<br />
Frau beim beruflichen Wiedereinstieg.<br />
Das sind die drei wichtigsten Gründe,<br />
aus denen sich Väter zunehmend für<br />
die Elternzeit, Teilzeit oder flexible<br />
Arbeitszeiten interessieren. Denn nur<br />
auf diese Weise können sie sich auch<br />
wirklich stärker einbringen.<br />
2. In der Realität bleibt es<br />
bei den meisten Vätern<br />
jedoch bei zwei Monaten<br />
Elternzeit. Dann arbeiten<br />
sie in Vollzeit weiter.<br />
Das ist genau die Diskrepanz, in der<br />
viele Väter heute leben. Sie sehen<br />
sich von ihrem eigenen Wunsch weit<br />
entfernt. So ergibt sich auch aktuell<br />
aus einer Studie des Online-Karrierenetzwerks Xing,<br />
dass gerade Männer ihre Arbeitszeit reduzieren wollen.<br />
Dabei geht es ihnen um fünf bis zehn Stunden<br />
weniger pro Woche. Es sind also die vollzeitnahen<br />
Teilzeitmodelle wie die Vier-Tage-Woche, die viele<br />
Männer nach der Elternzeit gerne nutzen würden.<br />
Das ist auch genau das Modell, das die Familienministerin<br />
Manuela Schwesig vorgeschlagen hat. Nach<br />
diesem sollen junge Eltern jeweils 32 Stunden pro<br />
Woche arbeiten.<br />
3. Wo liegen die größten Hindernisse<br />
auf dem Weg zu einer solch<br />
gleichberechtigten Partnerschaft?<br />
Ein wichtiger Punkt ist, dass den Vätern die Vorbilder<br />
fehlen. Sie sehen bislang kaum, dass ein Vater auch<br />
mit einer Vier-Tage-Woche in eine Führungsposition<br />
aufgestiegen ist. Dass er also seine Vaterrolle<br />
selbstbewusst lebt und gleichzeitig Karriere macht.<br />
Im Elternzeitbereich, zumindest was die zwei Monate<br />
angeht, haben wir schon eine gute Breite erreicht.<br />
Hier merken wir, dass die Väter dadurch sehr stark<br />
ermutigt werden. Was jedoch darüber hinaus Flexibilität,<br />
Home Office und die Reduzierung der Arbeitszeit<br />
betrifft, da fehlt es noch an guten Beispielen.<br />
4. Sind wir also zu stark in traditionellen<br />
Rollenbildern gefangen?<br />
Ja und das gilt auch noch für viele Frauen. Sie denken<br />
häufig noch immer, dass sie sich hauptverantwortlich<br />
um die Kinder kümmern müssen. Noch dazu<br />
haben sie ein sehr hohes Anspruchsdenken an ihre<br />
Mutterrolle – auch im Hinblick darauf, dass aus dem<br />
Kind später etwas wird. Aber es steht ja nirgends geschrieben,<br />
dass hier nur die Mutter in der Verantwortung<br />
ist und viele Väter wollen sich auch einbringen.<br />
Wichtig ist, dass die Frauen darauf vertrauen, dass<br />
ihre Männer den Job zu Hause ebenso gut erledigen<br />
wie sie selbst. Schließlich geht das ganze Modell<br />
nur auf, wenn die Frauen auch wieder in den Beruf<br />
einsteigen.<br />
Tagesmutter gesucht!<br />
Sie haben Freude am Umgang<br />
mit Kindern und können sich<br />
vorstellen, neben Ihren eigenen<br />
Kindern oder Enkeln, noch<br />
weitere Kinder zu betreuen?<br />
Wir bilden Sie zur qualifizierten<br />
Tagespflegeperson aus!<br />
Die Fachberaterinnen: (v.l.) Heike Reinsch, Margit<br />
Bornschlegl, Monika Furtmair<br />
Auch wenn Sie selbst für Ihr<br />
Kind eine Tagesmutter suchen,<br />
sind wir die richtigen<br />
Ansprechpartnerinnen!<br />
Stadtjugendamt Landshut<br />
Kindertagespflege<br />
Luitpoldstraße 27b<br />
Tel. 0871/88-2391<br />
tagespflege@landshut.de