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Landshuter Mama Ausgabe 11

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Ostern –<br />

Traditionen, Bräuche und Trends<br />

Text: Barbara Wenninger<br />

Osterhase<br />

Der Osterhase bringt an Ostern die Eier:<br />

So ist es allgemein bekannt. Doch das<br />

war nicht immer der Fall. Die Eiersuche<br />

selbst ist bereits seit dem 16. Jahrhundert<br />

bekannt. Am Anfang brachte<br />

allerdings nicht der Osterhase die Eier. In<br />

Bayern waren es Fuchs und Hahn, in der<br />

Schweiz kam der Storch, in Tirol legte<br />

die Osterhenne die Ostereier, und in Thüringen<br />

brachte sie sogar der Kuckuck.<br />

Eine populäre Version der Osterhasen-<br />

Geschichte ist die des missglückten<br />

Osterbrotes: An Ostern wurde traditionell<br />

ein Osterbrot oder Osterkuchen in Form<br />

eines Lamms gebacken. Es wird erzählt,<br />

dass sich einmal das Gebäck im Ofen<br />

sehr stark verformte, so dass es hinterher<br />

einem Hasen mehr ähnelte als einem<br />

Lamm.<br />

Außerdem hat sich vermutlich gerade<br />

ein Hase als eines der bedeutsamsten<br />

Ostermotive durchgesetzt, weil Hasen<br />

als Fruchtbarkeitssymbol gelten.<br />

Ostereier<br />

Weil das Hühnerei neues Leben birgt<br />

und erzeugt, galt es schon im vorchristlichen<br />

Heidentum als Sinnbild<br />

für Fruchtbarkeit. Heute sind Ostereier<br />

Symbole für das ranghöchste Fest der<br />

Christenheit. Christliche Glaubensrichtungen<br />

vergleichen die harte Schale<br />

des Eis mit dem Grab Christi, aus dem<br />

schließlich durch die Auferstehung<br />

neues Leben entsteht. Weil das Verspeisen<br />

von Eiern während der Fastenzeit<br />

verboten war, spielte das Hühnerei auch<br />

als Lebensmittel eine große Rolle. Denn<br />

hartgekocht sorgten Eier am Ende der<br />

Fastenzeit für großen Genuss.<br />

Das „Ostereier suchen“ wird im<br />

17. Jahrhundert das erste Mal in<br />

Deutschland schriftlich erwähnt. Wie<br />

die Ostereiersuche wirklich entstand,<br />

st nicht geklärt.<br />

Osterfeuer<br />

Hennen und Küken<br />

Aufgrund ihrer engen<br />

Verbindung zum Ei gehören<br />

auch Hennen und Küken<br />

zum Osterbrauchtum. Zudem<br />

findet sich auch in den<br />

Evangelien ein Bezug hierzu.<br />

Der Brauch des Osterfeuers hat seinen Ursprung in der<br />

katholischen Osterliturgie. Das Osterfeuer soll an die Auferstehung<br />

Christi erinnern und die christliche Osternachtfeier<br />

kennt eine eigene Lichtfeier bereits seit dem 4. Jahrhundert.<br />

An dem Osterfeuer wird dann auch die Osterkerze entzündet.<br />

Aber auch vorchristliche kultische Frühlingsfeuer sind in der<br />

Geschichte nachgewiesen. Diese hatten den Zweck nach<br />

dem kalten Winter im Frühling durch das Feuer die Sonne<br />

auf die Erde herabziehen, um die Erde wieder zu wärmen<br />

und so ernten zu können.<br />

ERLEBEN UND ENTDECKEN | <strong>Landshuter</strong> <strong>Mama</strong> 35

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