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Landshuter Mama Ausgabe 11

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Vater sein –<br />

eine Herausforderung für’s Leben<br />

Menschen sind verschieden. Genauso auch Väter. Jeder von ihnen erlebt seine individuelle<br />

Realität zwischen Familie, Freunden, Gesellschaft und Job. Nicht unerheblich<br />

für die persönliche Wahrnehmung der eignen Lebenssituation sind Wünsche und Vorstellungen,<br />

die sich nicht immer mit der Realität in Einklang bringen lassen. Matthias<br />

und Bernhard erzählen ganz ehrlich was bei Ihnen mal gar nicht nach Plan gelaufen<br />

ist und wie sie jetzt ihre Vaterrolle sehen und ausfüllen.<br />

Matthias muss eine Trennung verkraften und lebt nun<br />

das sogenannte Wechselmodell. Das heißt Vater und Mutter<br />

teilen sich die Kinderbetreuung 50/50.<br />

Die halbe Woche leben die Kinder also bei Matthias,<br />

den Rest der Woche bei seiner Ex-Frau.<br />

Obwohl mich die Trennung sehr getroffen hat, haben meine Frau und ich<br />

versucht, den Konflikt möglichst von den Kindern fern zu halten. In einem<br />

Punkt waren wir uns zum Glück von Anfang an einig: Das Sorgerecht wollten<br />

wir hälftig teilen. D.h. jeder Elternteil bekommt 50% der Zeit mit den Kindern.<br />

So haben wir bereits kurz nach der Trennung angefangen, die Wochenenden<br />

untereinander aufzuteilen.<br />

Für mich war das zunächst eine bittere Pille,<br />

da ich doch sehr an meinen Kindern hänge.<br />

Mittlerweile sind die Beiden Montag bis Mittwoch bei der Mutter, Mittwoch bis<br />

Freitag bei mir. Die Wochenenden verbringen sie alle 14 Tage bei mir. Während<br />

die <strong>Mama</strong>-Wochenenden für mich zu Beginn eher von Einsamkeit und Groll<br />

über das Verlorene geprägt waren, waren die Papa-Wochenenden dafür umso<br />

erfüllter. Wobei es vor allem in der Anfangsphase eine gewisse Herausforderung<br />

war und einem plötzlich viele Fragen durch den Kopf gehen: Wie komme<br />

ich alleine mit den Kindern klar? Mit welchen Freunden treffe ich mich? Was<br />

unternehmen wir zusammen damit alle Spaß haben? Wie behält die gemeinsame<br />

Zeit mit den Kindern ihre Qualität? Ich habe mich bewusst und intensiv mit<br />

diesen Fragen beschäftigt und meine eigenen Potentiale und Stärken herausgearbeitet.<br />

Grundsätzlich würde ich sagen, dass ich mit meinen Kindern sehr gut zurechtkomme.<br />

Wir haben auch sehr schnell unsere eigene Dynamik gefunden, wobei<br />

gerade der Wechsel zwischen <strong>Mama</strong> und Papa immer schwierig ist. Die Gefühlswelt<br />

aller Beteiligten muss sich erst darauf einstellen. Besonders hilfreich<br />

sind dabei Rituale, welche klar vermitteln „jetzt ist Papa wieder am Start“.<br />

Sommer 2017:<br />

Erster Urlaub allein<br />

mit den Kindern<br />

in Kanada.<br />

Der Tag, an dem meine Frau von zu Hause ausgezogen ist, ist für mich nicht<br />

mehr so recht präsent. In meinem Gedächtnis ist vielmehr ein Zeitraum von<br />

mehreren Wochen hängengeblieben. Eine Zeit voller Veränderung und Ärger,<br />

voller Wut und Kränkung über das missglückte Unternehmen „Ehe“. Unsere<br />

Kinder waren zum Zeitpunkt der Trennung sechs und acht Jahre alt.<br />

Wir kochen beispielsweise zusammen<br />

eines unserer Lieblingsgerichte oder<br />

wir liegen gemeinsam im Bett und<br />

lauschen einem spannenden Hörbuch.<br />

Wichtig ist dabei eigentlich nur der Wiederholcharakter und die ungeteilte Aufmerksamkeit.<br />

An den gemeinsamen Wochenenden steht der Spaß für alle im<br />

Vordergrund. Mein Freundeskreis unterstützt uns dabei recht gut. Meistens bin<br />

ich zwar die treibende Kraft für gemeinsame Unternehmungen, aber so kann<br />

ich mich auch besser einbringen und auf die Bedürfnisse der Kinder achten.<br />

Vor unserer Trennung hat doch öfters mal meine Frau die Wochenendplanung<br />

übernommen, vor allem was Aktionen mit anderen Familien angeht. Mittlerweile<br />

konzentriert es sich überwiegend auf meine Freunde und Bekannte und<br />

deren Nachwuchs.<br />

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