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antriebstechnik 3/2018

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19174<br />

3<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

März <strong>2018</strong><br />

Predictive Maintenance<br />

Maintenance-4.0-Lösung für die Lagerlogistik –<br />

ein Selbsttest bei Schaeffler<br />

Kupplungen und Bremsen<br />

XXL-Kupplungen für den<br />

Einsatz in Windkraftanlagen<br />

Steuern und Automatisieren<br />

Lineares Transportsystem für<br />

eine flexiblere Montagelinie<br />

Umrichtertechnik<br />

Frequenzumrichter oder Softstarter<br />

– wann ist wer besser?


®<br />

Kompakt, stark, zuverlässig.<br />

Egal, was kommt.<br />

Die Optimax-Getriebebaureihe mit hoher<br />

Überlastfähigkeit und langer Lebensdauer.<br />

Unser Getriebe hält, was es verspricht. Und hält. Und hält.<br />

– Kompakte Baureihe mit hohem Wirkungsgrad<br />

– Abtriebsdrehmoment bis 27 Nm<br />

– Zweifach kugelgelagerte Antriebswelle<br />

– Optimale Zuverlässigkeit und Lebensdauer<br />

Mehr Informationen für Ihre Anwendung: ebmpapst.com/optimax


EDITORIAL<br />

Hellseher in der<br />

Maschine<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

noch vor ein paar Jahren mussten Produktionsanlagen erst ausfallen,<br />

bis sie repariert wurden. Heute können bereits integrierte Sensoren<br />

und intelligente Systeme eine Störung erkennen, bevor sie auftritt.<br />

Predictive Maintenance (PM) ist also ein viel diskutiertes Thema bei<br />

Instandhaltung und Wartung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Betreiber<br />

können enorme Kosten sparen, indem sie Stillstandszeiten verringern<br />

und Wartungskosten deutlich senken. Selbst neue Geschäftsmodelle<br />

ergeben sich für Maschinenhersteller und -betreiber.<br />

Trotz aller Diskussionen mangelt es aber wohl noch vielfach an der<br />

effektiven Umsetzung in den Werkshallen. Nach einer Studie der<br />

Unternehmensberatung BearingPoint sind Unternehmen in der<br />

DACH-Region noch nicht willens, die bestehenden Möglichkeiten<br />

der vorausschauenden Wartung konsequent umzusetzen. Lediglich<br />

20 % aller Befragten würden vollumfänglich modernisierte Instandhaltungskonzepte<br />

nutzen, obwohl drei Viertel der Teilnehmer die<br />

erforderlichen Daten aus ihren Maschinensteuerungen bereits<br />

ermitteln, heißt es dort. Ein Großteil von ihnen gab an, den als hoch<br />

eingeschätzten Aufwand der Umsetzung zu scheuen.<br />

Wie hoch ist der Aufwand denn tatsächlich? Immer ranken sich<br />

leider noch die verschiedensten Mythen rund um PM: Da heißt es<br />

z. B., PM sei zu teuer, es sei schwer zu implementieren, man brauche<br />

absolute Experten, um die Daten zu analysieren, die Maschinen<br />

seien nicht wichtig genug, um diese mit hohem<br />

Aufwand auszurüsten oder PM sei noch nicht<br />

zuverlässig genug. Mit diesen Vorurteilen räumen<br />

wir jetzt in unserem Special auf. Lesen Sie also ab<br />

Seite 36, warum die Maschinenwartung auf dem<br />

besten Weg in ein neues Zeitalter ist. Oder möchten<br />

Sie lieber auf die Hellseher in der Maschine<br />

verzichten?<br />

SENSOREN<br />

WEG,<br />

ABSTAND<br />

& POSITION<br />

FÜR<br />

Berührungslose Wirbelstrom-<br />

Sensoren für raues Industrieumfeld<br />

Hohe Auflösung und Genauigkeit<br />

Schnelle Messungen bis zu 100 kHz (-3dB)<br />

Unempfindlich bei Schmutz, Druck und Öl<br />

Ideale Alternative für induktive Wegsensoren<br />

Kundenspezifische Sensorbauformen<br />

Dirk Schaar<br />

d.schaar@vfmz.de<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

www.micro-epsilon.de/eddy


Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

März <strong>2018</strong><br />

INHALT<br />

10<br />

20<br />

28<br />

Mehrwert durch Elektronik: Welche Vorteile<br />

bietet die intelligente Antriebstechnik für<br />

den Anwender?<br />

Im Gespräch: Die Redaktion besucht das<br />

Unternehmen Schüssler Technik, das seit<br />

40 Jahren Präzisionsantriebe fertigt<br />

Gut gekühlt: Motor und Frequenzumrichter<br />

können dank neuer Umrichter-Variante am<br />

gleichen Kühlkreislauf betrieben werden<br />

EDITORIAL<br />

3 Hellseher in der Maschine<br />

FVA-AKTUELL<br />

6 Aktuelles von der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

MAGAZIN<br />

5 Märkte, Unternehmen, Personalien und Veranstaltungen<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

10 Die Vorteile intelligenter Antriebstechnik für den Anwender<br />

13 Produkt-Highlights<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

14 Große Sicherheitskupplung für den Einsatz in<br />

Windkrafttestanlage entwickelt<br />

16 Produkt-Highlights<br />

LINEARTECHNIK<br />

18 Produkt-Highlights<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

20 Schüssler Technik – Präzisionsantriebe seit 40 Jahren<br />

22 Produkt-Highlights<br />

SPECIAL PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

36 TITEL Maintenance-4.0-Lösung für die Lagerlogistik –<br />

ein Selbsttest bei Schaeffler<br />

39 Wie viel Sensorik braucht eigentlich die Antriebstechnik?<br />

40 Neue Wege für Predictive Maintenance und Prozessoptimierung<br />

42 Predictive Maintenance: Heilsbringer für die<br />

Instandhaltung von antriebstechnischen Systemen?<br />

44 Intelligente Wartung als Säule der Digitalen Transformation<br />

46 Quo vadis Predictive Maintenance? –<br />

Ein Kommentar von Prof. Dr. Georg Jacobs<br />

47 Welche neuen Geschäftsmodelle ergeben sich durch<br />

Predictive Maintenance für die Antriebstechnik?<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

48 Schneidwerkzeug erschließt Potenzial bei der<br />

5-Achs-Zahnradfertigung<br />

52 Potenziale von Zahnstange-Ritzel-Antriebssystemen<br />

RUBRIKEN<br />

26 Inserentenverzeichnis<br />

51 Impressum<br />

59 Vorschau auf Heft 4/<strong>2018</strong><br />

STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

24 Lineares Transportsystem erhöht die Flexibilität einer<br />

Deckel-Montagelinie für Tablettendosen<br />

26 Produkt-Highlights<br />

UMRICHTERTECHNIK<br />

28 Dank Umrichter-Variante können Motor und Frequenzumrichter<br />

am gleichen Kühlkreislauf betrieben werden<br />

30 Softstarter oder Frequenzumrichter? –<br />

Was ist wann die beste Wahl?<br />

33 Produkt-Highlights<br />

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Predictive Maintenance<br />

Maintenance-4.0-Lösung für die Lagerlogistik –<br />

ein Selbsttest bei Schaeffler<br />

19174<br />

3<br />

KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

34 Nieder- und hochohmige Sternpunkterdung in<br />

Mittelspannungsnetzen<br />

Kupplungen und Bremsen<br />

XXL-Kupplungen für den<br />

Einsatz in Windkraftanlagen<br />

Steuern und Automatisieren<br />

Lineares Transportsystem für<br />

eine flexiblere Montagelinie<br />

Umrichtertechnik<br />

Frequenzumrichter oder Softstarter<br />

– wann ist wer besser?<br />

ANT_AG_<strong>2018</strong>_03_001 1 05.03.<strong>2018</strong> 08:44:11<br />

TITELBILD<br />

Schaeffler Technologies AG &<br />

Co. KG, Schweinfurt<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


MAGAZIN<br />

Aus IME und IKT wird das Institut für<br />

Maschinenelemente und Systementwicklung<br />

Die RWTH hat sich entschieden, das Institut für Maschinenelemente<br />

und Maschinengestaltung (IME) und das Institut für allgemeine<br />

Konstruktionstechnik des Maschinenbaus (IKT) zu Beginn<br />

des Jahres zum Institut für Maschinenelemente und Systementwicklung<br />

zusammenzuführen. Auf diese Weise schafft die<br />

RWTH gute Voraussetzungen,<br />

um neben traditionellen<br />

Forschungsschwerpunkten<br />

von IME und IKT<br />

künftig die Erforschung modellbasierter<br />

Systementwicklungsmethoden<br />

fokussiert<br />

anzugehen. Die Leitung<br />

des Institutes übernimmt<br />

Herr Prof. Georg<br />

Jacobs (Bild). Das Institut<br />

für Maschinenelemente<br />

und Systementwicklung erforscht das grundlegende strukturelle<br />

und tribologische Verhalten von Maschinenelementen und bildet<br />

dieses in experimentell validierten Modellbeschreibungen ab.<br />

Diese werden genutzt, um das Funktions-, Verlust- und Geräuschverhalten<br />

gesamthafter technischer Systeme mit Fokus auf die<br />

Antriebstechnik von Windenergieanlagen und mobilen Arbeitsmaschinen<br />

zu analysieren und zu gestalten. Ergebnis sind rechnerische<br />

und konstruktive Ausgestaltungen konkreter technischer<br />

Lösungen inkl. Nachweis der geforderten Systemeigenschaften auf<br />

Großprüfständen.<br />

PENDELROLLENLAGER<br />

FÜR LANGLEBIGKEIT UND PROZESSSICHERHEIT<br />

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Die höchsten Tragzahlen weltweit<br />

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ist maßgebend für die Temperaturbeständigkeit<br />

bis 200 °C und die lange Lebensdauer<br />

bei hohen Belastungen.<br />

www.ime.rwth-aachen.de<br />

Mit Rollringgetriebe zum weltweiten Erfolg<br />

Das Maschinenbauunternehmen Joachim Uhing aus dem schleswig-holsteinischen<br />

Flintbek feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges<br />

Bestehen. Schon bei der Gründung 1943 hatte sich der Ingenieur<br />

Joachim Uhing auf Marktnischen spezialisiert. Begonnen hatte<br />

alles mit einer Vorrichtung, die die Automatisierung der bis dahin<br />

manuellen Hin- und Her-Bewegung von Strickschlitten in Strickmaschinen<br />

ermöglichte: das Rollringgetriebe. Seitdem kommt es<br />

in immer mehr industriellen Anwendungen zum Einsatz. Vorwiegend<br />

wird es zum Aufwickeln von Draht, Kabeln und bandförmigem<br />

Material auf Spulen verwendet. Zum Rollringgetriebe sind<br />

viele andere Nischenprodukte dazu gekommen, z. B. die berührungslose<br />

Flanschabtastung, Führungssysteme, Wälzmuttern,<br />

Zahnriemenantriebe sowie Klemm- und Spannelemente. Seit<br />

1998 wurde die Produktpalette um mechatronische und elektronische<br />

Ergänzungen erweitert. Seit dem vergangenen Jahr hat das<br />

Unternehmen auch eine neu gebaute Firmenzentrale.<br />

www.uhing.com<br />

Innovationen,<br />

wie die kontrollierte<br />

Verschränkung und verschiedenste<br />

Käfigvarianten ermöglichen vielfältigste<br />

Anwendungen.<br />

HANNOVER<br />

23.–27.<br />

APRIL <strong>2018</strong><br />

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B E A R I N G S | H Y D R A U L I C S | R O B O T I C S | T O O L S


MAGAZIN<br />

FVA AKTUELL<br />

Fertigwälzgefräste Stirnräder<br />

Bei der Weichfeinbearbeitung bietet das<br />

Forschungsvorhaben Fertigwälzfräsen gegenüber dem Weichschaben<br />

von Zahnrädern sowohl ökono­<br />

FVA 667 I<br />

IGF-Nr. 17262 N<br />

mische als auch ökologische Vorteile.<br />

Charakterisiert sind fertigwälz gefräste<br />

Verzahnungen durch die prozessbedingte Oberflächenstruktur,<br />

bestehend aus Vorschubmarkierungen und Hüllschnitten sowie<br />

die aus der Wärmebehandlung auftretenden Verzüge. Der Einfluss<br />

dieser fertigungsbedingten Abweichungen auf das Tragfähigkeits-<br />

und Geräuschverhalten von fertigwälzgefrästen Stirnrädern<br />

wurde bislang nicht wissenschaftlich untersucht. Ziel des<br />

Forschungsvorhabens FVA 667 I war es, den Wissensstand zu den<br />

fertigungsbedingten Produkteigenschaften fertigwälzgefräster<br />

Zahnräder zu erweitern und eine Wissensbasis für die Auswertung<br />

der im Laufe des Forschungsvorhabens durchgeführten<br />

Laufversuche zu schaffen.<br />

Ein Schwerpunkt des Vorhabens war die Ermittlung von Wöhlerlinien<br />

zur Grübchentragfähigkeit an weichgeschabten und fertigwälzgefrästen<br />

Verzahnungen. Die Untersuchungen wurden<br />

auf einem Verspannungsprüfstand durchgeführt. Es wurde eine<br />

konstante Ritzeldrehzahl von n 1<br />

= 4 500 min -1 eingestellt. Die<br />

Grenzlastspielzahl wurde zu N G<br />

= 50 Mio. gesetzt. Die Ermittlung<br />

des Dauerfestigkeitsniveaus für eine Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

von P A<br />

= 50 % wurde mithilfe des Treppenstufenver fahrens und<br />

der Auswertemethode nach Hück durchgeführt.<br />

Aus den Untersuchungen ergeben sie Grübchentragfähigkeitswöhlerlinien<br />

fertigwälzgefräster und weichgeschabter Verzahnungen.<br />

Abschließend lässt sich auf Grundlage der Forschungsergebnisse<br />

festhalten, dass die Grübchentragfähigkeit fertigwälzgefräster<br />

Verzahnungen unter der von weichgeschabten Verzahnungen<br />

liegt.<br />

Festzuhalten ist, dass der Summenpegel bei dem fertigwälzgefrästen<br />

Ritzel niedriger liegt, als bei dem geschliffenen. Dies ist<br />

darauf zurückzuführen, dass mit Einsatz des fertigwälzgefrästen<br />

Bauteils mehr Seitenbänder im Frequenzspektrum ausgebildet<br />

werden. Der erhöhte Rauschanteil führt zu einer sinkenden<br />

Gesamtamplitude im Vergleich zur geschliffenen Paarung, für<br />

die eine dominantere Anregung der Zahneingriffsordnung und<br />

deren Höherharmonischen vorliegt. Hingegen liegt der Mittelwert<br />

der geschliffenen Paarung bei allen drei betrachteten<br />

Momentenstufen am niedrigsten.<br />

Der Körperschallpegel<br />

in dB steigt nur gering<br />

mit Erhöhung des Moments<br />

an. Die Variante mit dem<br />

fertigwälzgefrästen Ritzel<br />

und geschliffenem Rad liegt<br />

bei dem Mittelwert höher.<br />

Auch hier ist die Zunahme<br />

des Körperschalls über dem<br />

Moment gering. Die höchsten<br />

Mittelwerte weist die<br />

fertigwälzgefräste Paarung<br />

auf. Hier liegt das gesamte<br />

Niveau des Körperschalls<br />

am höchsten.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />

zeigen, dass die<br />

hier eingesetzte geschliffene<br />

Verzahnung höhere Geräuschamplituden<br />

aufweisen,<br />

als die fertigwälzgefrästen. Das Geräuschverhalten der<br />

fertigwälzgefrästen Verzahnung, nur Ritzel und auch Paarung,<br />

weist aufgrund der geometrischen Eigenschaften eine höhere<br />

Streuung und Rauschen auf, wodurch die maximalen Amplituden<br />

verringert werden. Das Gesamtgeräusch, bewertet durch die<br />

Mittelwertbildung, liegt höher. Auf Grundlage der hier vorgestellten<br />

Erkenntnisse kann erstmals eine Abschätzung über den<br />

Einsatz fertigwälzgefräster Verzahnungen hinsichtlich des Anregungsverhaltens<br />

gegeben werden.<br />

Das IGF-Vorhaben 17262 N der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des Programms<br />

zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines<br />

Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Kontakt: Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA),<br />

Peter Exner, Tel.: 069/6603-1610<br />

Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e. V.<br />

Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt<br />

Tel.: 069 / 6603-1515<br />

E-Mail: info@fva-net.de<br />

Internet: www.fva-net.de<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 3/<strong>2018</strong>


MAGAZIN<br />

Vom Wälzlagerhändler zum Systempartner<br />

KBT Knapp Wälzlagertechnik feiert<br />

in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen.<br />

Das Unternehmen wurde<br />

1958 von Werner Knapp in Fellbach<br />

bei Stuttgart gegründet und definiert<br />

sich seitdem als entwicklungstechnisch<br />

orientierter Spezialist für<br />

anwendungsspezifische Wälzlagerlösungen.<br />

Mit der Übernahme der<br />

Geschäftstätigkeiten 1998 durch<br />

Wolfgang Bauer entwickelte sich<br />

das Unternehmen vom klassischen<br />

Wälzlagerhändler hin zum Systempartner für kundenspezifische Wälzlager- und Lineartechniklösungen.<br />

Seit 2015 werden die Geschäfte von seinen Kindern Markus Bauer und<br />

Kerstin Bohn geführt. 2014 war die Firmenzentrale nach Waiblingen in einen Neubau<br />

umgezogen. Das Unternehmen bevorratet 14 000 Lagertypen nach DIN-Norm und besetzt<br />

außerdem die Nische der anwendungsspezifischen Besonderheiten. Dafür werden Wälzlager<br />

der Eigenmarke KBT (Knapp Bearing Technology) angeboten. Die Kunden des<br />

Unternehmens finden sich in der Maschinenbau-, Automations- und Automobilbranche.<br />

www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />

Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet<br />

Der Geschäftsbereich Power<br />

Transmission Control (PTC)<br />

von Sumitomo Heavy Industries<br />

hat sein weltweites Forschungs-<br />

und Entwicklungszentrum<br />

am Sitz seiner Tochter<br />

Hansen in Edegem, Belgien,<br />

eröffnet. Verantwortlich für<br />

das Global R+D Centre ist Vice<br />

President Shaun Dean, General<br />

Manager Global HQ, Power<br />

Transmissions+Controls Group<br />

und CEO der Sumitomo Cyclo<br />

Drive Germany und Hansen<br />

Industrial Transmissions. In dem Zentrum wird Know-how aus den Entwicklungsabteilungen<br />

der Unternehmensgruppe zusammengeführt. Shaun Dean erklärt: „Dieser Schritt,<br />

in Edegem das globale Forschungs- und Entwicklungszentrum aufzubauen, stellt für PTC<br />

einen Meilenstein dar. Wir kommen näher an Talente, Wissen und den Markt heran,<br />

indem wir die Kompetenzen in unserer globalen Geschäftseinheit für Getriebe nutzen.“<br />

PTC verlagert damit zum ersten Mal seine Verantwortung außerhalb Japans. Das Zentrum<br />

wird geleitet von Shigeru Watanabe und beschäftigt neun Mitarbeiter.<br />

www.sumitomodrive.com<br />

Zwei Töchter bekommen neuen Geschäftsführer<br />

Bei Wittenstein hat sich die Führung zweier Tochtergesellschaften<br />

zum 1. Februar <strong>2018</strong> geändert. Kasper Rungfeldt ist als Geschäftsführer<br />

von Wittenstein Motion Control und Wittenstein Aerospace &<br />

Simulation eingetreten. Der 51-jährige Jurist und Betriebswirt Rungfeldt<br />

hat internationale Managementerfahrung, insbesondere in den<br />

Branchen Öl und Gas sowie Verteidigung. Er war an mehreren<br />

Standorten weltweit in leitenden Funktionen im Einsatz, u. a. für<br />

Siemens und ABB. Rungfeldt folgt nun auf Christoph Heine, der nach mehr als zehn Jahren<br />

das Unternehmen zum 1. Juni <strong>2018</strong> auf eigenen Wunsch verlässt. Er übernimmt dann<br />

bei Staufen die Funktion des Branchenmanagers Luftfahrt und Verteidigung.<br />

www.wittenstein.de<br />

+ lebenslange Präzision<br />

+ gesteigertes Drehmoment<br />

+ höhere Lebensdauer<br />

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Halle 14/15 | Stand 308<br />

www.harmonicdrive.de


MAGAZIN<br />

Kübler gründet Engineering Solution Center<br />

Die Kübler Gruppe hat ein<br />

Engineering Solution Center<br />

(ESB) gegründet. Geleitet<br />

wird das Entwicklungszentrum<br />

von Bernhard<br />

Hiller, der über<br />

20 Jahre Erfahrung im<br />

Drehgebergeschäft hat. Der<br />

Fokus des Teams liegt auf innovativen Drehgebern<br />

und Kundenlösungen im Bereich lagerloser<br />

magnetischer Gebersysteme und Motorfeedback-Systeme.<br />

Das ESB befindet sich in einem Business-Park in Berlin, in dem<br />

Start-up-Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu finden<br />

sind. „Daraus resultieren viele Vorteile für unsere Kunden, denn<br />

das ESB-Team arbeitet sehr kundennah“, sagt Gebhard Kübler, einer<br />

der beiden Inhaber und Geschäftsführer der Kübler Gruppe. Die<br />

Investition trägt auch dem strategischen „Innovation Marathon“<br />

von Kübler Rechnung. Unter diesem Motto hat das Unternehmen<br />

in den letzten beiden Jahren seine Innovationstätigkeit ausgebaut,<br />

die F+E Teams erweitert und stellte jüngst die ersten Ergebnisse in<br />

Form von wichtigen Innovationen vor. Dazu gehören Lösungen für<br />

die Integration von lagerlosen Drehgeber in Motoren, smarte Drehgeber<br />

für smarte Motoren oder eine neue Familie von Motorfeedback-Drehgebersystemen<br />

mit verschiedenen klassischen und Single-<br />

Cable-Schnittstellen.<br />

www.kuebler.com<br />

Umsatz und Mitarbeiterzahl gesteigert<br />

Der Ventilatoren- und Motorenhersteller Ziehl-Abegg hat im Jahr<br />

2017 seinen Umsatz um rd. 12 % auf 540 Mio. EUR gesteigert. Angaben<br />

zum Gewinn wurden nicht gemacht. Die Mitarbeiterzahl<br />

stieg auf 3 900, das Investitionsvolumen auf 43 Mio. EUR. Das<br />

Wachstum sei weltweit gestützt. Nicht nur Asien, Nord- und Südamerika<br />

hätten die Erwartungen „deutlich übertroffen“, so Vorstandschef<br />

Peter Fenkl. Auch in Russland und der Ukraine habe<br />

man wieder im<br />

zweistelligen Prozentbereich<br />

zugelegt.<br />

Allein der Bereich<br />

Automotive<br />

blieb hinter den Erwartungen<br />

zurück.<br />

„Die Stadtbushersteller<br />

in Westeuropa<br />

sind sehr zurückhaltend<br />

beim Umstieg<br />

auf Elektroantriebe“,<br />

so Fenkl.<br />

Allerdings setze er darauf, dass der politische Druck und der<br />

Wunsch der Stadtbewohner nach sauberen und leisen Bussen<br />

zunehmen werden. Trotz globaler politischer Unsicherheiten zeigt<br />

sich das Unternehmen zuversichtlich für das laufende Jahr, der<br />

Auftragseingang in den ersten Wochen <strong>2018</strong> sei positiv.<br />

www.ziehl-abegg.de<br />

Neue Anlagen in Ungarn eingeweiht<br />

Contitech baut sein Engagement in Ungarn weiter aus. Der Industriezulieferer<br />

investierte rund 20 Mio. EUR in den Standort Nyíregyháza. Dafür entstanden eine<br />

zweite Mischerlinie für Kautschuk und eine Produktion für Schläuche, die in Heizungs-<br />

und Kühlungsanwendungen von Automobilen eingesetzt werden. Eine<br />

neue Anlage zur Herstellung von Luftfederbälgen ist fast fertiggestellt. Zusätzlich<br />

entstand ein Lagerhaus für Kautschukmischungen, ein Logistikzentrum für Luftfedern<br />

und Schlauchleitungen soll im Frühjahr fertig werden. Das Logistikzentrum<br />

nahm im Dezember 2017 den Betrieb auf. Die Mischerlinie arbeitet zurzeit im<br />

Testbetrieb. Die Schlauchproduktion ist angelaufen, ihre Kapazität soll im Laufe<br />

des Jahres verdoppelt werden. Die ungarische Regierung unterstützte die Investitionen<br />

mit über 6 Mio. EUR. Dadurch entstanden an dem Standort mehr als<br />

200 zusätzliche Arbeitsplätze. In den kommenden zwei bis drei Jahren rechne man<br />

mit weiteren 250 bis 300 Jobs.<br />

www.continental-corporation.com<br />

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8 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


Ringspann übernimmt italienischen Bremsenhersteller<br />

Zum Jahresbeginn <strong>2018</strong><br />

hat Ringspann den italienischen<br />

Bremsenhersteller<br />

Ostelectric übernommen.<br />

Damit bietet<br />

die Unternehmensgruppe<br />

nun neben Freiläufen,<br />

Welle-Nabe-Verbindungen,<br />

Überlast- und<br />

Wellenkupplungen sowie<br />

mechanischen Fernbetätigungen<br />

auch alle gängigen Bautypen von Industriebremsen inkl. Steuerungen an.<br />

Im Bereich der elektrohydraulischen Scheibenbremsen deckt das Programm nun Bremskräfte<br />

von 200 bis 19 900 Nm ab. Bei den elektrohydraulischen Trommelbremsen erstreckt<br />

sich die Auswahl von 230 bis 7 200 Nm Bremsmoment. Die Übernahmevereinbarung sieht<br />

vor, den Produktionsstandort Limbiate bei Mailand zu erhalten, das Bremsen-Know-how<br />

aber an den Ringspann-Stammsitz in Bad Homburg zu transferieren. Diesen Prozess wird<br />

der bisherige Eigentümer von Ostelectric, Roberto Casini, federführend begleiten. Die<br />

komplette Belegschaft von Ostelectric wird übernommen und der Personalleitung von<br />

Ringspann Italia im Nachbarort Lainate unterstellt.<br />

www.ringspann.de<br />

Nabtesco-Getriebe erhalten Offshore-Zulassung<br />

Für die im Drill-Floor-Roboter DFR-1500<br />

von RDS verbauten Zykloidgetriebe hat<br />

Nabtesco die Offshore-Zulassung erhalten.<br />

Mit dem Zertifikat der Klassifikationsgesellschaft<br />

DNV GL kann der Roboter<br />

auf der Ölplattform Deepsea Atlantic<br />

in Norwegen eingesetzt werden. Es bescheinigt<br />

dem Getriebe Betriebssicherheit<br />

bei harten Bedingungen wie salzhaltiger<br />

Luft, einer explosiven Umgebung<br />

und starken Temperaturschwankungen.<br />

Damit der Roboter auch auf<br />

anderen Plattformen betrieben werden kann, bedarf es von der DNV GL einer weiteren<br />

Zulassung. Die Beantragung ist aktuell in Planung. In der Regel müssen diese Zulassungen<br />

alle vier Jahre erneuert werden. „Aktuell prüfen wir, ob es im Bereich Offshore weitere<br />

Anwendungsmöglichkeiten gibt, z. B. den Einsatz von Ventilverstellungen und Robotern,<br />

die unter Wasser operieren“, berichtet Daniel Obladen, Head of Sales General Industries<br />

bei Nabtesco.<br />

www.nabtesco.de<br />

[<br />

]<br />

... was man kaum sieht<br />

Umsatz steigt durch erweitertes Sortiment<br />

Ein Umsatzplus von 47 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Sieb & Meyer im Geschäftsjahr<br />

2017. Mit Sortimentserweiterungen und Produktoptimierungen seien Zielmärkte ausgebaut<br />

oder neu erschlossen worden. So präsentierte etwa der Geschäftsbereich „CNC-<br />

Steuerungen für die Leiterplattenbearbeitung“ auf der Fachmesse HKPCA in China die<br />

neue Steuerungsgeneration CNC 95.00. Im Bereich Antriebselektronik gab es vor allem<br />

Produktoptimierungen in der Prozessüberwachung und Sicherheitstechnik. So ist in allen<br />

Frequenzumrichtern und Servoverstärkern der Serie SD2x nun die Funktion Lastindikator<br />

integriert. Dem Antriebssystem SD2 wurden die zwei geberlosen Funktionen „Sicherer<br />

Stillstandsmonitor“ und „Sicher begrenztes Drehfeld“ hinzugefügt. Der Frequenzumrichter<br />

SD2B Plus verfügt nun über zusätzliche Funktionen und ein IP20-Gehäuse, während<br />

sich das neue SD2M-Modell mit DC-Spannungsversorgung auch in Kombination mit<br />

rückspeisefähigen Netzteilen einsetzen lässt.<br />

www.sieb-meyer.de


Mehrwert<br />

durch Elektronik<br />

Die Vorteile intelligenter Antriebstechnik<br />

für den Anwender<br />

Nord Drivesystems setzt auf komplette Antriebslösungen aus einer Hand, die aus<br />

Getrieben, Motoren und Frequenzumrichtern, bzw. Motorstartern, bestehen. Die<br />

Kombination der Einzelkomponenten wird für jede Kundenanwendung aus einem<br />

abgestimmten Baukastensystem für Antriebslösungen mit Abtriebsdrehmomenten<br />

bis 250 000 Nm zusammengestellt. Welches sind die Vorteile für den Anwender?<br />

U<br />

m wirklich alle Antriebslösungen für<br />

die mehr als 100 belieferten Industriezweige<br />

aus einer Hand anbieten zu können,<br />

setzt Nord Drivesystems auf größtmögliche<br />

Fertigungstiefe aller Komponenten und<br />

fertigt Gehäuse, Verzahnteile, Motoren und<br />

Elektronik jeweils an eigenen Standorten.<br />

„Logistik und Montage erfolgt in unserem<br />

Stammhaus in Bargteheide bei Hamburg.<br />

Besonderer Stellenwert kommt der Antriebselektronik<br />

zu. Sie macht aus mechanischen,<br />

bzw. elektromechanischen Komponenten<br />

erst wirklich eine intelligente Antriebslösung“,<br />

erzählt Geschäftsführer Dr. Omar<br />

Sadi. Hergestellt werden die Geräte im Nord<br />

Fertigungswerk in Aurich in Form von Frequenzumrichtern,<br />

Feldverteilern und Mo-<br />

Jörg Niermann ist Marketing-Bereichsleiter<br />

bei Nord Drivesystems in Bargteheide<br />

torstartern. Diese decken Antriebsleitungen<br />

bis 160 kW ab. Zur Verfügung stehen Produktfamilien<br />

zur Schaltschrankinstallation<br />

in IP20 sowie für dezentale Installation in<br />

IP55/IP66.<br />

Die Evolution zum Feldverteiler<br />

Durch schrittweise Weiterentwicklung der<br />

dezentralen Antriebe aus dem Nord-Portfolio<br />

ist der Feldverteiler Nordac Link/<br />

SK 250E entstanden und wurde speziell<br />

für Zielanwendungen in der Förderund<br />

Handhabungstechnik optimiert. Ausgehend<br />

von der Frequenzumrichterfamilie<br />

Nordac Flex/SK 200E für die direkte Montage<br />

auf dem Motor entstand eine hochflexible<br />

Version für die motornahe Wandmontage,<br />

um auch bei schwer zugänglich<br />

eingebauten Getriebemotoren den einfachen<br />

Zugriff auf den Umrichter zu gewährleisten.<br />

„Die Evolutionsschritte gaben<br />

den Ausschlag für die Entwicklung einer<br />

variablen Lösung für jede Anforderung“,<br />

weiß Dr. Sadi. Der neue Feldverteiler<br />

Nordac Link/SK 250E bietet zunächst einfache<br />

Installation, Inbetriebnahme und<br />

Wartung und ist für Asynchron- und Synchronmotoren<br />

gleichermaßen geeignet. Ein<br />

Wartungsschalter und Wahlschalter für<br />

Hand- und Automatiksteuerung sowie Reversierbetrieb<br />

am Gerät unterstützen die<br />

Einrichtung der Maschine und die anschließende<br />

Wartung. Alle Anschlusskabel können<br />

vorkonfektioniert und werkzeugfrei an<br />

die Steckplätze angeschlossen werden. Der<br />

Netzanschluss lässt sich von Feldverteiler<br />

zu Feldverteiler durchschleifen. Zwölf<br />

codierte M12-Steckplätze dienen u. a. dem<br />

Anschluss klassischer Feldbusse, Ether-<br />

NET-basierter Kommunikation, Gebern,<br />

Sensoren, STO, 24 VDC und digitalen I/Os.<br />

Die kostenlose Parametriersoftware Nordcon<br />

und ein steckbares EEPROM für einfachen<br />

Parametertransfer vereinfachen die<br />

Konfiguration des Gerätes.<br />

10 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

01 Aus einem abgestimmten<br />

Baukastensystem entstehen<br />

Antriebslösungen für die jeweilige<br />

Anwendung<br />

02 In Kombination mit einem zweistufigen<br />

Nordbloc 1 Kegelradgetriebe und einem<br />

Nord IE4 Synchronmotor bildet der Nordac Link<br />

SK 250E Frequenzumrichter die Antriebslösung<br />

Logidrive zur Variantenreduzierung<br />

Für energieeffiziente Logistik<br />

„Der Feldverteiler bringt intelligente Antriebslösungen<br />

auf den Weg, denn er stellt<br />

flexible Funktionalität für alle Antriebsaufgaben<br />

inklusive Multi-Motoren-Betrieb,<br />

Positionieren oder Heben und Senken zur<br />

Verfügung. Die integrierte PLC ermöglicht<br />

vielfältige Anwendungen bis hin zu autarken<br />

Funktionsbereichen, die übergeordnete<br />

Anlagensteuerungen entlasten und<br />

eigene Ablaufsteuerungen in Gang setzen<br />

können“, erklärt Dr. Sadi.<br />

Als Logidrive, der Antriebslösung für die<br />

Intralogistik, gibt es den Nordac Link/SK<br />

250E Frequenzumrichter, als abgestimmtes<br />

Antriebssystem in Kombination mit einem<br />

hocheffizienten zweistufigen Nordbloc 1<br />

Kegelradgetriebe SK92x72.1 und einem<br />

energieeffizienten IE4 Synchronmotor. „Zusammen<br />

ergeben diese Einzelteile ein effizientes<br />

und überlastfähiges Antriebs system<br />

mit der Systemwirkungsgradklasse IES2“,<br />

weiß Dr. Sadi. Zur Verfügung steht ein Leistungsbereich<br />

von 0,55 bis 7,5 kW. Dank des<br />

Modulbaukastens mit nur drei Grundbaugrößen<br />

ist es möglich, die Variantenvielfalt<br />

gering zu halten. „Mit der Logidrive-<br />

Lösung wurden bereits mehrere Projekte<br />

erfolgreich mit Antrieben der Nordac Link-<br />

Familie ausgestattet, darunter Anlagen zur<br />

Gepäcksortierung, automatisierte Warenlager<br />

und Paketverteilzentren“, so Dr. Sadi.<br />

Auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />

„Unser neues dezentrales Antriebskonzept<br />

ist die optimale Antwort auf die Evolution<br />

der Steuerungsarchitektur von der Automatisierungspyramide<br />

zum intelligenten Automatisierungsnetzwerk.<br />

Darin kommt der<br />

Antriebstechnik eine wichtige Rolle zu, da<br />

sie die ablaufenden Prozesse in Bewegung<br />

bringt. Intelligente Antriebstechnik muss<br />

drei Eigenschaften mitbringen: Sie muss<br />

vernetzt, autark und skalierbar sein“, erklärt<br />

[RESSOURCENSCHO<br />

NENDNACHHALTIG ]<br />

was man kaum sieht<br />

BRECOFLEXgreen<br />

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Beste Zahnriemenqualität aus<br />

Porta Westfalica, verbaut in<br />

Ihrer Anlage.<br />

Das ist Bewegung.


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

03 Über eine Cloud-Anwendung und ein Remote-Terminal können Förderanlagen mit<br />

Antriebstechnik weltweit aus der Ferne überwacht werden<br />

nicht zum Erfolg, kann sie die Umleitung<br />

des Materialflusses auf eine andere Förderstrecke<br />

veranlassen und die Störung melden.<br />

Das Potenzial der neuen Frequenzumrichter<br />

zeigt sich in einer Maschine zum<br />

Schneiden von Käse und Fleisch für die<br />

Convenience-Food-Industrie. Der Hersteller<br />

hat sich dafür entschieden, die Zentralsteuerung<br />

seiner Maschine durch die integrierte<br />

PLC des für den Antrieb zuständigen<br />

Nord-Frequenzumrichters zu ersetzen. Sie<br />

bindet zusätzlich zur Antriebssteuerung<br />

alle Sensoren und Aktoren der Anwendung<br />

ein und erspart weiteren Steuerungsaufwand.<br />

„Ganze Logistik- und Industrieanlagen<br />

lassen sich mit unserer aktuellen Antriebstechnik<br />

durch Cloud-Integration weltweit<br />

aus der Ferne überwachen und hinsichtlich<br />

Antriebsauslegung und Materialfluss optimieren“,<br />

so Dr. Omar Sadi. Die Antriebe<br />

übertragen dazu einfach relevante Daten<br />

über ein Industrie-4.0-Gateway in eine<br />

Dr. Sadi. Durch die Integration einer PLC in<br />

die Frequenzumrichter können applikationsspezifische<br />

antriebsnahe Funktionen<br />

effizient programmiert und wie alle anderen<br />

Funktionalitäten des Frequenzumrichters<br />

parametriert werden. Antriebe sind<br />

heute integraler Bestandteil des Automatisierungsnetzwerkes.<br />

Sie protokollieren die<br />

Antriebs- und Anwendungsdaten fortlaufend<br />

und werten alle zur Verfügung stehenden<br />

Sensor- und Aktordaten aus. Die erhobenen<br />

Daten werden dann von der integrierten<br />

Umrichter-PLC lokal aufbereitet<br />

und ausgewertet. Der intelligente Antrieb<br />

kommuniziert relevante Daten an die Leitebene<br />

und an Komponenten im Netzwerk.<br />

Auf dieser Basis ist der intelligente Antrieb<br />

ohne übergeordnete Steuerung in der Lage,<br />

eigenständig und situationsgerecht in der<br />

Anlage zu agieren und eine Ablauf-, bzw.<br />

Mit dem Konzept des Nordac<br />

Link ist unsere Antriebselektronik<br />

also in jeder Hinsicht<br />

Industrie 4.0 ready.<br />

Dr. Omar Sadi, Geschäftsführer,<br />

Nord Drivesystems<br />

Bewegungssteuerung einzuleiten – z. B. für<br />

eine Positionieranwendung. Auch modulare<br />

Anlagendesigns mit autarken Fertigungsinseln<br />

sind möglich. Durch kontinuierliche<br />

Überwachung der Feldebene, die Verknüpfung<br />

von Kommunikation, Sensorik, Prozessdaten<br />

und den Vitalparametern des<br />

Antriebes ergibt sich eine höhere Flexibilität<br />

und Prozesssicherheit des Systems.<br />

Die automatische Zustandsbeurteilung wird<br />

möglich. So können ungeplante<br />

Stillstandzeiten<br />

verringert werden<br />

und eine zustandsorientierte<br />

Instandhaltung<br />

tritt an die Stelle der<br />

zeitbasierten Wartung.<br />

Dadurch reduzieren sich<br />

die Wartungs- und Instandhaltungskosten.<br />

Integration<br />

weiterer Steuerungsaufgaben<br />

„Perspektivisch wird die Reise weitergehen<br />

bis hin zu cyber-physikalischen Systemen,<br />

die verteilt und dezentral, herstellerunabhängig<br />

und standortübergreifend zusammenarbeiten.<br />

Eine beliebige Kombination<br />

aus Steuerungen, SPS und Kommunikationsprotokollen<br />

wird ihre<br />

Betriebsdaten an die jeweilige<br />

Steuerungsebene<br />

übertragen. Die ERP-Ebene<br />

steuert dann die Feldebene<br />

auf Basis der bekannten<br />

Felddaten“, ist sich Dr. Sadi<br />

sicher. Die integrierte PLC<br />

des Nordac Link Frequenzumrichters<br />

ist für diese<br />

au tarken Szenarien vorbereitet.<br />

Sie kann z. B. Sensoren und Aktoren<br />

einer Zellenradschleuse für die Zementvermahlung<br />

einbinden und antriebsnahe<br />

Funktionen ausführen. Zum Beispiel stoppt<br />

sie die Schleuse, wenn sie eine Blockierung<br />

durch zu große Stücke oder zu viel Material<br />

diagnostiziert. Die PLC kann selbstständig<br />

Abhilfemaßnahmen einleiten: Durch Umkehr<br />

der Antriebsrichtung versucht sie, die<br />

Blockierung wieder zu beheben. Führt dies<br />

Unser neues dezentrales Antriebskonzept<br />

ist die optimale Antwort<br />

auf die Evolution der Steuerungsarchitektur<br />

von der Automatisierungspyramide<br />

zum intelligenten<br />

Automatisierungsnetzwerk.<br />

Jörg Niermann, Bereichsleiter<br />

Marketing, Nord Drivesystems<br />

cloudbasierte Datenbank. Über ein Remote-Terminal<br />

mit übersichtlicher grafischer<br />

Darstellung der Nord-Förderanlage<br />

und ihrer Betriebs daten kann die Kontrolle<br />

und Betreuung der Anlage bis zum Einzelantrieb<br />

oder der Einzelanlage von jedem<br />

Ort mit Internet anschluss weltweit vorgenommen<br />

werden. „Mit dem Konzept des<br />

Nordac Link ist unsere Antriebselektronik<br />

also in jeder Hinsicht Industrie 4.0 ready“,<br />

resümiert Dr. Sadi.<br />

www.nord.com<br />

Video<br />

Was leisten intelligente Antriebe?<br />

Wir haben bei Getriebebau Nord nachgefragt.<br />

http://bit.ly/2mSaZh9<br />

12 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Höchste Drehmomentdichte und Präzision<br />

Für hochdynamische Anwendungen wie Handlingsysteme eignet sich<br />

der Einbausatz CSG-2A von Harmonic Drive. Das präzise, spielfreie<br />

Wellgetriebe zeigt höchste Übertragungs- und Positioniergenauigkeit,<br />

die über die komplette Gebrauchsdauer aufrechterhalten wird. Im<br />

Vergleich zu Standardwellgetrieben weist es bei gleichen Abmessungen<br />

um 30 % höhere Drehmomente auf. Somit sind in der Anwendung höhere<br />

Beschleunigungen und Verzögerungen sowie reduzierte Zykluszeiten<br />

möglich. Durch das gesteigerte Kollisionsdrehmoment ist die Baureihe<br />

sehr robust gegenüber Schocklasten, und das bei erhöhter Gebrauchsdauer.<br />

Der Einbausatz bietet konstruktive Freiheiten: Durch Nutzung der<br />

vorhandenen Gehäusestruktur kann z. B. ein separates Getriebegehäuse<br />

vermieden werden, oder das Lagersystem der Anwendung kann als Abtriebslager<br />

des Einbausatzes verwendet werden. Somit kann die Konstruktion<br />

auf Leichtbau optimiert werden.<br />

www.harmonicdrive.de<br />

Extrem laufruhiges<br />

Zahnstangengetriebe<br />

DIE KUPPLUNG.<br />

FÜR DIE WELT DER<br />

PRÄZISION<br />

Das Unternehmen Leantechnik<br />

hat seine Lifgo-Zahnstangengetriebe-Serie<br />

um eine neue<br />

Baureihe ergänzt: Die Lifgo SVZ<br />

weisen eine hohe Laufruhe auf<br />

und arbeiten robust sowie präzise.<br />

Die neue Baureihe ist in den drei<br />

Größen Lifgo SVZ 5.1, 5.3 und 5.4<br />

erhältlich, mit Hubkräften von<br />

3 400, 14 400 und 22 600 N. Die<br />

Getriebe werden in vier Ausführungen<br />

gefertigt: Das Lifgo SVZ<br />

ist ein sehr belastbares Getriebe<br />

und erreicht auch bei hohen<br />

Geschwindigkeiten eine hohe<br />

Synchronität, das Lifgo Linear SVZ<br />

eignet sich für lange Hub- und<br />

Verfahrwege, das Lifgo Doppel SVZ<br />

wurde für Greif- und Zentrierbewegungen<br />

konstruiert und das<br />

Lifgo Linear doppel SVZ für Greifsowie<br />

Zentrierbewegungen bei<br />

Anwendungen mit langen<br />

Verfahrwegen. Darüber hinaus<br />

erreichen die Getriebe Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 3 m/s bei<br />

Beschleunigungen von 50 m/s 2 .<br />

Sie sind einzeln und als komplett<br />

montiertes, einsatzbereites<br />

Leantranspo-Positionier- und<br />

Handlingsystem erhältlich.<br />

www.leantechnik.com<br />

Sicherheitskupplungen<br />

Metallbalgkupplungen<br />

Elastomerkupplungen<br />

RW-KUPPLUNGEN.DE


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Kupplung im<br />

XXL-Format<br />

Große Sicherheitskupplung<br />

für den Einsatz in<br />

Windkrafttestanlage entwickelt<br />

Kupplungen finden ihren Einsatz in<br />

fast jeder Maschine. Aus diesem<br />

Grund gibt es die Komponenten in<br />

diversen Ausführungen und<br />

Größen. So stellen zum Beispiel<br />

Sicherheitskupplungen einen<br />

problemlosen Betrieb eines Motors<br />

sicher. Sie schützen Anlagen vor<br />

Überlastschäden, die letztlich teure<br />

Reparaturen nach sich ziehen und<br />

einen kompletten Stillstand<br />

verursachen können.<br />

Sicherheit geht vor – deswegen sind<br />

beim Einsatz von<br />

Sicherheitskupplungen Präzision<br />

und Expertenwissen gefordert.<br />

Spezialprojekte, die die individuelle Anfertigung von Industrie- und Präzisionskupplungen<br />

beinhalten, gehören bei der R+W Antriebselemente GmbH zum<br />

Tagesgeschäft. Die hauseigene Entwicklungsabteilung ist erfahren und verfügt<br />

über das Know-how, Anfragen aus Wirtschaft und Wissenschaft mit heiklen, häufig<br />

extremen Parametern zu bedienen. Darunter fallen Projekte wie die Sicherheitskupplung<br />

für die Weltraumstation ISS oder die steckbare Metallbalgkupplung für<br />

leistungsfähigen Teilchenbeschleuniger, den Large Hadron Collider (LHC).<br />

Extreme Anforderungsprofile machen erfinderisch<br />

Sina Cerny ist Marketing-Referentin bei der<br />

R+W Antriebselemente GmbH in Klingenberg<br />

Ein besonderes Projekt wurde im Sommer 2017 in Angriff genommen – die Herstellung<br />

einer übergroßen Sicherheitskupplung mit dem Namen STF 20000, mit einem<br />

Gesamtgewicht von 21,5 t. In jeder Hinsicht besonders waren daher auch die Anforderungen.<br />

Der Auftrag entwickelte sich aus der Ausschreibung eines spanischen<br />

Kupplungsherstellers. Dieser baute seinerseits ein Transmissionselement für die<br />

zwei 6-MW-Motoren einer neuen, dänischen Windkrafttestanlage. Den hierfür zusätzlich<br />

notwendigen Überlastschutz in Form einer Sicherheitskupplung mit manueller<br />

Einrastung musste allerdings ein spezialisierter Kooperationspartner beisteuern.<br />

Fündig wurde das Unternehmen in R+W, dem Kupplungsspezialisten aus Klingenberg<br />

am Main. Der Hersteller besitzt eine separate Entwicklungsabteilung für Neuentwicklungen<br />

und Speziallösungen von Präzisions- und Industriekupplungen.<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

01 Ein Schmiedeteil im Ofen<br />

02 Der Grundkörper der Kupplung, nachdem er im Ofen geschmiedet wurde<br />

Im Juli 2016 konnte R+W mit der Entwicklungsphase<br />

starten. „Unser Lastenheft bestimmte<br />

die Kombination aus den enormen<br />

Lastzyklen des Windkraftbetriebs, den entsprechend<br />

hohen Kilonewtonmeter-Bereichen,<br />

die es zu bewältigen galt, und den<br />

baulichen Vorgaben der Spanier“, erklärt<br />

Rainer Benz, Technischer Leiter bei R+W.<br />

Konkret heißt das: Ein Ausrückmoment<br />

zwischen 15 000 und 20 000 kNm, für das die<br />

Sicherheitskupplung ausgelegt sein sollte. Im<br />

Regelfall werden im Sicherheitsbereich bis<br />

zu 2 800 Nm erreicht – das entspricht dem<br />

7 000-Fachen des üblichen Werts. Der zu<br />

erzielende Außendurchmesser betrug vier<br />

Meter. Der Innendurchmesser der gigantischen<br />

Sicherheitskupplung sollte immerhin<br />

noch 70 cm betragen, bei einer Länge von<br />

470 mm. Benz: „Dennoch ist auch die STF<br />

20000 nach denselben Prinzipien wie alle<br />

unsere bewährten Industrie-Sicherheitskupplungen<br />

aufgebaut, nur in anderen Dimensionen<br />

als üblich.“<br />

Sieben Monate für die Konzeption<br />

Das R+W-Entwicklungsteam näherte sich<br />

der Aufgabe in sieben Monaten intensiver<br />

Konzeptionszeit zunächst mit der Erstellung<br />

eines 3-D-Modells. Nach diesem virtuellen<br />

Prototyp konnte die übergroße Kupplung<br />

realisiert werden. Den ungewohnten<br />

physikalischen Parametern wurden die<br />

Ingenieure durch die Finite-Elemente-<br />

Methode Herr. Besonders akribisch wurde<br />

nach eventuellen Schwachstellen an der<br />

Kupplung gesucht, die sich bei herkömmlichem<br />

Gebrauch und üblicher Größe so<br />

nicht ergeben. „Die Gefahr von Verformungen<br />

oder Rissen aufgrund der extremen<br />

Beanspruchung in der Windkrafttestanlage<br />

haben wir genauestens geprüft. Davon<br />

hängt auch die langfristige Funktionssicherheit<br />

der Kupplung ab“, ergänzt Benz.<br />

Dementsprechend verstärkten die Konstrukteure<br />

die lokalisierten neuralgischen<br />

Punkte an der Kupplung, um Fehlern durch<br />

Verschleiß vorzubeugen.<br />

Drei Wochen Großteilepuzzle<br />

Als Sonderanfertigung wurden danach alle<br />

Teile der Kupplung einzeln geschmiedet.<br />

Auch hier war Präzisionsarbeit gefragt,<br />

denn der nachfolgende Prozess des Zusammensetzens<br />

sollte keine noch so kleine<br />

Ungenauigkeit bei der Fluchtung eines<br />

Bohrpunkts verzeihen. Für die Montage der<br />

Sicherheitskupplung mietete das Projektteam<br />

eigens eine Halle im 50 km entfernten<br />

Mömbris bei Aschaffenburg an, die für den<br />

enormen Durchmesser der Kupplung und<br />

die hierfür notwendige außergewöhnlich<br />

hohe Kranleistung ausgelegt war. Drei<br />

Wochen lang waren drei R+W-Mechaniker<br />

für das Großteilpuzzle im Einsatz.<br />

Anstatt von allen Seiten die Teile zusammenzusetzen,<br />

wurden die Einzelkomponenten<br />

nur von einer Seite montiert: „Wir<br />

haben aus der technischen Notwendigkeit<br />

einfach eine Tugend gemacht und uns das<br />

Belegen einer Pizza zum Vorbild genom-<br />

men. Einzelteil um Einzelteil wurde so am<br />

Grundgerüst festgesteckt“, resümiert Benz.<br />

Mit einem Zeitrafferfilm dokumentierte das<br />

Team zusätzlich den aufregenden Prozess.<br />

Zur finalen Montage musste die STF<br />

20000 nach Andalusien verschickt werden –<br />

eine weitere logistische Herausforderung.<br />

Zu den 21,5 t Gewicht der Sicherheitskupplung<br />

kam das 3,5-t-schwere Transport gestell<br />

und setzte so für die rd. 1 500 kilo meterlange<br />

Fahrt einen ebenerdigen Nulllader ohne<br />

Überbreite voraus. Da in Frankreich die Autobahnnutzung<br />

für Schwertransporte dieser<br />

Art ausgeschlossen ist, benötigte das Fahrerteam<br />

drei Tage bis zum Bestimmungsort.<br />

Nach eingehenden Funktionstests fand die<br />

Verschiffung zum Einbau in die Windradtestanlage<br />

in Dänemark statt, deren Motoren<br />

seither durch die Sicherungskupplung<br />

im XXL-Format geschützt werden.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

Video<br />

Die Kupplung im XXL-Format wurde in<br />

den Monaten Juni und Juli 2017 von<br />

R+W montiert.<br />

https://www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/ruw_0318/<br />

KLEIN. SCHNELL. PRÄZISE.<br />

Ausgleichskupplungen von VMA<br />

Bedingungslose Stabilität bei höchsten Drehzahlen – unsere unschlagbar flexible<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 15


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Edelstahllamellenkupplungen<br />

in neuen Baugrößen<br />

Das Unternehmen Orbit<br />

Antriebstechnik hat sein<br />

Angebotsspektrum der<br />

Lamellenkupplungen Diskflex<br />

in Edelstahlausführung für<br />

noch höhere Drehmomente<br />

erweitert. Aufgrund der<br />

beiden neuen Kupplungsgrößen GDC80 sowie GDC90 ist das<br />

Kupplungsprogramm damit in einem Nenndrehmomentbereich<br />

bis 150 Nm erhältlich. Die torsionssteifen Kupplungen arbeiten<br />

mit flachen, biegeelastischen Lamellen bzw. Lamellenpaketen<br />

aus rostfreiem Edelstahl. Diese sind wechselseitig mit der<br />

jeweiligen Edelstahlnabe und dem Zwischenstück aus Edelstahl<br />

verschraubt. Die mit Klemmnaben ausgestatteten spielfreien<br />

Lamellenkupplungen stehen für Wellendurchmesser bis 45 mm<br />

zur Verfügung.<br />

www.orbit-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Rutschkupplungen für Ausrückmomente<br />

bis zu 23 000 Nm<br />

Der Antriebsspezialist<br />

Enemac bietet nun zwei<br />

weitere Kupplungsreihen<br />

standardmäßig an: die<br />

Rutschkupplungen ESC und<br />

ECSK. Beide Ausführungen<br />

sind für Ausrückmomente<br />

bis zu 23 000 Nm verfügbar.<br />

Die Reihe ECS für indirekte<br />

Antriebe kann mit oder ohne Abtriebselement (Kettenrad,<br />

Riemenscheibe) geliefert werden und für Drehzahlen bis zu<br />

10 000 U/min eingesetzt werden. Type ECSK für direkte Antriebe<br />

besteht aus der Rutschkupplung ECS mit Kettenkupplungsanbau<br />

und kann bei Drehzahlen bis zu 5 000 U/min eingesetzt werden.<br />

Die standardmäßige Passfedernutvariante ermöglicht Bohrungsdurchmesser<br />

bis zu 140 mm.<br />

www.enemac.de<br />

Spannelemente mit guten Rundlaufeigenschaften<br />

Selbstzentrierende Spannsätze und Schrumpfscheiben von KBK eliminieren Kerbwirkungen sowie Passungsrost und weisen mit ihrer<br />

gleichmäßigen radialen Pressung gute Rundlaufeigenschaften auf. Mit den Innenspannsätzen KBS62 etwa lassen sich zwei Zahn- bzw.<br />

Kettenräder gleichzeitig auf einer Welle befestigen. Diese Welle-Nabe-Verbindungen<br />

können hohe Biege- und Drehmomente übertragen, z. B. bei Gurtfördertrommeln.<br />

Die KBS52 weisen ein kompaktes Verhältnis von Innen- zu Außendurchmesser auf<br />

und eignen sich für Getriebe und Zahnradbefestigungen in Handlingeinheiten oder<br />

in der Fördertechnik. Während der Spannsatz KBS56 für niedrige Drehmomente<br />

und zur Überbrückung großer Toleranzen entwickelt wurde, eignet sich der KBS57<br />

aus Edelstahl für kleine Nabenbohrungen und der korrosionsgeschützte KBS58 für<br />

weite Drehmomentbereiche. Schrumpfscheiben zur kraftschlüssigen Verbindung<br />

von Welle und Hohlwelle gibt es in selbstlösender (KBS19) oder selbsthemmender<br />

Ausführung (KBS19/1).<br />

www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Unsere bewährte ARCUSAFLEX, mit der<br />

neuen „ Y “ Gummi-Mischung eine perfekte<br />

Kombination bei höheren Temperaturen mit<br />

ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften!<br />

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Wettbewerbsvorteile<br />

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www.reich-kupplungen.com<br />

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16 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Für den großen Präzisionsantrieb<br />

Eine sichere und exakte Übertragung der Drehmomente bei<br />

Präzisionsantrieben ermöglichen die Metallbalgkupplungen KXL<br />

von Jakob. Die Baureihe mit vier Nabentypen ist für mittlere und<br />

große Antriebe bis 65 000 Nm konzipiert. Ein Merkmal ist die dreiteilige<br />

Ausführung mit einem flexiblen Balgpaket als Zwischenstück.<br />

Dieses ausbaubare Zwischenstück, bestehend aus einem verdrehsteifen<br />

Edelstahlbalg mit zwei Balgwellen pro Seite und einem<br />

längenvariablen Zwischenrohr, ist reibschlüssig mit beiden Naben<br />

verbunden. Dies erleichtert die Montage, da im Wartungsfall die<br />

Antriebs- bzw. Abtriebsaggregate nicht demontiert werden müssen.<br />

Die Kupplungen eignen sich z. B. für Getriebeanbindungen, Druckmaschinen,<br />

Transferachsen oder Hauptspindelantriebe. Ein Medientransport<br />

oder ein Parallelantriebsstrang durch<br />

den Kupplungs-innenraum ist möglich.<br />

Die Anbindung an die Wellen kann als<br />

Konusspannringnabe oder als Flanschnabe<br />

erfolgen.<br />

Ausbau des CAD-Produktkonfigurators<br />

www.jakob<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Elastomer für temperaturkritische<br />

Anwendungen<br />

Als Alternative zu Silikon kann das hochtemperaturbeständige,<br />

synthetische Elastomer Centalan HAT von Centa für Kupplungselemente<br />

genutzt werden. Der Werkstoff aus eigener Gummifertigung<br />

weist vergleichbare dynamische Eigenschaften wie Naturkautschukmischungen<br />

auf. Er ist bei Temperaturen von – 25 bis<br />

+ 100 °C einsetzbar, kurzzeitig sogar bis + 120 °C. Außerdem ist er<br />

beständig gegenüber UV-Licht, Ozon und Sauerstoff sowie gegenüber<br />

Chemikalien, Öl und Benzin, Wasserdampf und Heißwasser.<br />

Seine mechanischen Eigenschaften liegen dem Hersteller zufolge<br />

über denen von Silikonkautschuk. Derzeit sind standardmäßig die<br />

Bauformen Centamax-S, -G und -HTC mit dem Elastomer erhältlich.<br />

www.centa.info<br />

Als Hersteller für Präzisions- und Sicherheitskupplungen ist die<br />

3D-Darstellung der Produkte auch für die R+W Antriebselemente<br />

von hohem Wert. Interessierte Vertriebsmitarbeiter, Käufer und/<br />

oder Zulieferer auf Kundenseite erhalten über den CAD-Produktkonfigurator<br />

eine berechenbare Darstellung ihrer individuell<br />

angepassten Kupplung, die sie mit passenden Präsentationswerkzeugen<br />

zoomen, drehen und mit einer 2D-Darstellung<br />

vergleichen können. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit,<br />

mit einem Klick das generierte CAD-Modell in das eigene CAD-<br />

System zu übergeben. Das Online-CAD-Tool reduziert die<br />

Entwicklungszeit und erhöht die Produktivität. Um den Weg zum<br />

Produktkauf zu vereinfachen, gibt es seit kurzer Zeit die neue,<br />

zusätzliche Funktion „Anfrage“. Mit wenigen Klicks kann die<br />

konfigurierte Kupplung direkt bei R+W angefragt werden. Durch<br />

die vorige Anmeldung im Downloadcenter werden die Kundendaten<br />

automatisch ausgefüllt und mit dem Produkt verknüpft.<br />

Die Anzahl kann beliebig eingetragen werden und am Schluss<br />

übermittelt der Sende-Button die Daten an das Vertriebsteam.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

Wir fertigen Stirnräder mit<br />

Innen- und Außenverzahnung,<br />

Zyklo-Palloid-Spiralkegelräder<br />

sowie Hirth-Stirnverzahnungen<br />

als eine der wenigen in<br />

einem Haus. Individuell nach<br />

Kundenwunsch!<br />

Einmalig.<br />

Wir produzieren alle<br />

gängigen Verzahnungsarten –<br />

in Premiumqualität.<br />

Vielseitig.<br />

Hagmann Zahnradfabrik GmbH Tel.: +49 (0) 71 64 / 94 30-0 Fax: -31<br />

www.hagmann.de info@hagmann.de


LINEARTECHNIK<br />

Integrierte Schrittmotorantriebe jetzt als<br />

Linearaktuatoren erhältlich<br />

Koco Motion präsentiert eine neue Ausführung der integrierten<br />

Schrittmotorantriebe der 3. Generation Lexium M Drive. In den<br />

Flanschmaßen Nema 17 und Nema 23 werden sie jetzt auch als<br />

Linearaktuatoren angeboten. Der Lexium M Drive 17 Linear kann<br />

mit einer maximalen Spindellänge von bis zu 450 mm ausgeführt<br />

werden und Kräfte bis zu 220 N dauerhaft aufnehmen. Beim<br />

Lexium M Drive 23 Linear beträgt die maximale Spindellänge<br />

610 mm, womit Kräfte bis zu 900 N permanent abrufbar sind.<br />

Beide Linearmotoren gibt es als IP20-Version mit den bekannten<br />

Steckanschlüssen und als IP65-Version mit den robusten M12-<br />

Schraubanschlüssen. Damit<br />

halten die Antriebe auch<br />

einer rauen Umgebung<br />

stand. Über den optional<br />

integrierten Encoder<br />

ermöglicht die patentierte<br />

Closed-Loop-Regelung<br />

HMT Laufeigenschaften<br />

wie ein Servomotor.<br />

www.kocomotion.de<br />

Miniatur-Motor mit integrierter<br />

Antriebselektronik<br />

Die Miniatur-Linearmotoren<br />

von Nilab<br />

mit einer hohen<br />

Beschleunigung und<br />

hohen Geschwindigkeiten<br />

können überall<br />

eingesetzt werden, wo<br />

Dinge bewegt, verschoben<br />

oder geöffnet<br />

werden, z. B. bei der<br />

Fokussierung und Bildstabilisierung in optischen Systemen. Durch<br />

ihre tubulare Bauweise kann auf traditionelle mechanische Systeme<br />

wie Kugelumlaufspindeln oder Keilriemen verzichtet werden. Die<br />

Antriebselektronik befindet sich innerhalb des Motors. So lässt sich<br />

dieser einfach steuern, und es bedarf keines externen Servoreglers.<br />

Außerdem bieten die Mini-Motoren Diagnose- und Sicherheitsfunktionen,<br />

deren Daten automatisch an einen Industrie-PC weitergeleitet<br />

werden können, und einen geringen Energiekonsum.<br />

Vertrieben werden sie in Deutschland von Maccon.<br />

www.maccon.de<br />

Robuste Linearachsen für Mehrachssysteme<br />

Die geschützten Linearachsen des Plus Systems aus dem Hause<br />

Rollon bilden die Basis für Mehrachssysteme, kartesische Achsroboter<br />

oder die Linearbewegung von Scara-<br />

Robotern. Sie können in Produktionslinien oder<br />

Handhabungs- und Verpackungsanwendungen<br />

eingesetzt werden. Die Achsen haben einen<br />

selbsttragenden Rahmen aus stranggepresstem<br />

Aluminium. Das System umfasst drei Serien.<br />

Bei der ELM-Serie erfolgt die präzise Bewegung<br />

des Laufwagens durch Linearführungen oder<br />

durch ein Laufrollensystem. Ein Abdeckriemen<br />

schützt den Riemenantrieb sowie das Linear-<br />

führungssystem vor Verunreinigungen. Die Robot-Serie ist für hohe<br />

Tragzahlen geeignet, bei denen der Laufwagen starken Kräften<br />

unterworfen ist oder für Linearbewegungen<br />

von Scara-Robotern, die in Produktionslinien<br />

eingesetzt werden. Die SC-Serie wurde für den<br />

Einsatz als Vertikalachsen bei der Gantry-<br />

Bauweise konzipiert. Gleichzeitig ist sie auch<br />

für Anwendungen geeignet, bei denen sich das<br />

Aluminiumprofil bewegt, während der Laufwagen<br />

feststeht.<br />

www.rollon.de<br />

Wechseln Sie jetzt das Lager<br />

Schneller Wechsel-Check:<br />

igus.de/Gewindewechsel<br />

100%Schmierung & 40% Kosten sparen plastics for longer life ®<br />

Kunststoff statt Stahl, Bronze oder Messing. Schmiermittelfreie, geräusch- und vibrationsarme<br />

dryspin ®<br />

Gewindesysteme von igus ® . 4 x leiser als Kugelrollgewinde, 5 x höhere Lebensdauer und<br />

10% höherer Wirkungsgrad als vergleichbare Gleitgewinde aus Stahl. Getestete Lebensdauer.<br />

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18 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


LINEARTECHNIK<br />

Hubsäulen positionieren Lasten<br />

schnell und präzise<br />

Hubsäulen sind unentbehrlich in der Medizintechnik,<br />

Logistik, Verpackungsindustrie oder Pkw-Produktion.<br />

Darüber hinaus tragen sie als Bestandteil von ergonomischen<br />

Arbeitsplatzsystemen zur Effizienz-steigerung<br />

in Unternehmen bei. Leantechnik fertigt diese Systeme<br />

auf Grundlage seiner Lifgo- und Lean-SL-Zahnstangengetriebe.<br />

Die Lifgo-Getriebe sind sehr belastbar und<br />

erzielen Hubkräfte von 2 000 bis 25 000 N. Sie eignen<br />

sich für Hubsäulen von Anlagen und Geräten, in denen<br />

hohe Querkräfte auftreten, z. B. Verpackungsmaschinen<br />

oder Handlinganlagen. Mit den Hubsäulen lassen sich<br />

schwere Lasten präzise an jeden gewünschten<br />

Ort in der Verpackungs- oder Montagelinie<br />

transportieren. Für Anwendungen,<br />

in denen kaum Querkräfte auftreten<br />

oder eine exakte Führung bereits vorhanden<br />

ist, sind Hubsäulen mit<br />

Lean SL-Getrieben ideal. Diese<br />

Produktreihe besitzt rundgeführte<br />

Zahnstangen und eignet sich für<br />

einfache synchrone Hubaufgaben,<br />

wie sie z. B. bei höhenverstellbaren Diagnosegeräten<br />

in der Medizintechnik oder an<br />

ergonomischen Arbeitsplätzen in der<br />

Industrie auszuführen sind. Genau wie die<br />

Lifgo-Getriebe erreichen auch die Lean SL-<br />

Getriebe Hubgeschwindigkeiten von<br />

bis zu 3 m/s.<br />

www.leantechnik.com<br />

Kompaktes<br />

Positioniersystem<br />

Ein Positioniersystem für Automatisierungsanlagen<br />

mit wenig<br />

Platz und hohen Anforderungen<br />

an die Gebrauchsdauer ist der<br />

flache Hexapod H-825 von Physik<br />

Instrumente (PI). Das parallelkinematische<br />

System mit bürstenlosen DC-Motoren eignet sich für hohe<br />

Drehzahlen, lässt sich genau regeln und sorgt für hohe Präzision.<br />

Durch den Verzicht auf Schleifkontakte ist das System laufruhig<br />

und verschleißarm. Absolut-Encoder, die auch im stromlosen<br />

Zustand eindeutige Lageinformationen liefern, machen Referenzfahrten<br />

überflüssig. Für die kompakte Bauweise wurden die Antriebe<br />

„gefaltet“. Der Hexapod ist dadurch bei 320 mm Durchmesser nur<br />

195 mm hoch und kann Lasten bis 30 kg positionieren. Er eignet<br />

sich für Stellwege bis ± 27,5 mm und Rotationsbereiche bis ± 11,5°.<br />

Anwendung findet er z. B. in der Mikromontage, Biotechnologie,<br />

Halbleiterfertigung oder bei der Ausrichtung optischer Systeme.<br />

www.pi.de<br />

Ihr Spezialist für<br />

Teleskopschienen im<br />

Schwerlastbereich<br />

Schwerlast-Kugelgewindetriebe für<br />

höhere Endgeschwindigkeiten<br />

Schnellere Beschleunigung und höhere Endgeschwindigkeit der<br />

Schließ- und Spritzeinheiten von vollelektrischen Kunststoff-<br />

Spritzgießmaschinen ermöglichen die neuen Baugrößen der<br />

Schwerlast-Kugelgewindetriebe HTF-SRE und HTF-SRD aus dem<br />

Hause NSK. Zum Einsatz kommen sie in Kunststoffmaschinen,<br />

mit denen Lichtleitplatten für die Displays von Smartphones und<br />

Tablets gefertigt werden. Diese werden immer größer, dünner und<br />

Technische Beratung unter:<br />

Tel. +49 (0)89 27399605 · info@profilscope.de<br />

Profilscope.indd 1 08.02.<strong>2018</strong> 12:21:27<br />

mit immer kürzeren Taktzeiten gefertigt. Die Linearantriebe in<br />

den Spritzgießmaschinen müssen daher mit immer größerer<br />

Dynamik arbeiten. Auf der Basis dieser Anforderungen wurden<br />

die neuen Schwerlast-Kugelgewindetriebe konzipiert. Von der<br />

Serie HTF-SRE gibt es nun auch kleine und mittlere Durchmesser<br />

ab 50 mm. Die Serie HTF-SRD für die Schließeinheiten von<br />

Kunststoffmaschinen wurde um Versionen mit größerer Steigung<br />

ergänzt. Nun stehen Schwerlast-Kugelgewindetriebe zur<br />

Verfügung, die Vorschubgeschwindigkeiten von 2 bis 3 m/s<br />

erreichen.<br />

www.nskeurope.de<br />

Ihr Spezialist für:<br />

. Verfestigungsstrahlen<br />

(Shot Peening)<br />

. Druckluftstrahlen<br />

. Schleuderradstrahlen<br />

. Gleitschleifen<br />

. Röntgenografische<br />

Eigenspannungsmessung<br />

im Lohnauftrag<br />

OSK-Kiefer GmbH . Göppertshausen 5-6 . 85238 Petershausen<br />

Tel.: 08137/9316-10 . Fax: -16 . E-Mail: osk-petershausen@osk-kiefer.com


ELEKTROMOTOREN<br />

Manchmal ist „genau“<br />

einfach nicht genau genug<br />

Schüssler Technik –<br />

Präzisionsantriebe seit 40 Jahren<br />

Marie-Kristin Krueger ist Redakteurin<br />

der Zeitschrift <strong>antriebstechnik</strong><br />

„Genau, ist uns nicht genau genug“ – Das ist der Slogan, mit dem die Firma Schüssler<br />

Technik auf ihrer Website wirbt. Zurecht. Denn das Unternehmen fertigt hochgenaue<br />

Antriebe, Lagereinheiten und Antriebssysteme für Branchen, die höchste Präzision<br />

verlangen. Wir haben das Schüssler-Technik-Team am Standort in Pforzheim besucht und<br />

unter anderem mit Ullrich Gäbel, Geschäftsführer Forschung & Innovation, gesprochen.<br />

A<br />

m Anfang stand die Präzision, genauer<br />

gesagt beschäftigt sich Schüssler Technik<br />

seit dem Bestehen des Unternehmens<br />

mit der Produktion von Sondermaschinen<br />

zur Brillenherstellung: Vor Ort wurden<br />

schon damals diverse Fräs-, Biege-, und<br />

Laserlötmaschinen entwickelt und gefertigt<br />

– das ist auch heute noch so.<br />

Im Jahr 1995 betrat Schüssler jedoch ein<br />

neues Feld und befasste sich zunehmend<br />

mit dem antriebstechnischen Bereich. Das<br />

Unternehmen entschloss sich dazu, die Direktantriebe<br />

für die Brillenmaschinen selbst<br />

herzustellen. Der Grund dafür: Der Hersteller<br />

wollte in diesem Bereich noch präzisere<br />

Ergebnisse erzielen – doch den entscheidenden<br />

Anstoß gab ein befreundetes Unternehmen<br />

aus Wetzlar. Ullrich Gäbel erinnert<br />

sich: „Das Unternehmen fertigt Maschinen<br />

für die Brillenherstellung an, haben sich jedoch,<br />

im Vergleich zu Schüssler, auf die Produktion<br />

von Gleitsichtbrillen spezialisiert.<br />

Eines Tages kam man auf uns zu und fragte:<br />

‚Könnt ihr nicht einen Direktantrieb entwickeln,<br />

der auf der Oberfläche der Linse keine<br />

Pulsationen mehr erzeugt?‘. Und dann<br />

legten wir los und schufen damit die Basis<br />

für unsere Spezialisierung auf hochgenaue<br />

Antriebslösungen.“<br />

Qualitätsantriebe nach Maß<br />

Maschinen zur Brillenherstellung werden<br />

bei Schüssler Technik auch heute noch entwickelt<br />

und produziert. Zu den Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens zählt allerdings<br />

heute die Entwicklung individueller<br />

Hochgenauigkeitsantriebe mit extremer<br />

Kippsteifigkeit für unterschiedliche Bran-<br />

01 „Zukünftig erhoffen wir uns einen noch breiteren Einsatz in verschiedenen Bereichen der<br />

Werkzeugmaschinenindustrie“, Ullrich Gäbel in der Montage bei Schüssler Technik<br />

02 Erprobung der Hochpräzisions-Rollenlagerung im Werkstückspindelstock einer Rundschleifmaschine<br />

03 Dietmar Rupprecht, Geschäftsführer Vertrieb/Produktmanagement Schüssler Technik, im Gespräch<br />

01 02<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


Redakteurin Marie-Kristin Krueger<br />

im Gespräch mit Ullrich Gäbel<br />

chen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf<br />

dem eigens entwickelten Baukastensystem<br />

aus rastmomentfreien Servomotoren und<br />

pulsationsfreien Lagereinheiten. Diese bieten<br />

dem Anwender hochgenaue Antriebssysteme<br />

– bis in den Nanometer-Bereich. Die<br />

Lösungen kommen u. a. in der Messtechnik,<br />

für Werkzeugmaschinen wie Dreh- und Fräseinheiten,<br />

zur 3D-Hartbearbeitung sowie in<br />

der Lasertechnik zum Einsatz. Die Antriebe<br />

sind gefettet und werden ausschließlich in<br />

staubfreier Umgebung montiert. Das Angebot<br />

umfasst verschiedene Leistungsgrößen<br />

und kann in allen Varianten applikationsspezifisch<br />

angepasst werden.<br />

Ferner entwickelt das Unternehmen<br />

Werkzeugspindeln zur Bearbeitung von<br />

Kunststoffen und NE-Metallen. Die Spindeln<br />

erreichen Drehzahlen von 6 000 bis<br />

mehr als 60 000 min -1 , wobei die Drehzahlregelung<br />

durch Frequenzwandler<br />

stattfindet.<br />

03<br />

Das Herzstück des Herstellers: Die Axial-Radial-Zylinderrollenlager<br />

aus der Produktfamilie<br />

Inprefmotion, die bis in die Genauigkeitsklassen<br />

von aerostatischen und hydrostatischen<br />

Lagerungen reichen. Diese vereinen<br />

höchste Präzision gepaart mit der Robustheit<br />

von Rollenlagern. Durch die Schwingungsfreiheit<br />

und Dämpfung von Lagerung und Antrieb<br />

werden bei der Hartbearbeitung höhere<br />

Oberflächengüten und verbesserte Werkzeugstandzeiten<br />

erreicht. „Insbesondere die<br />

Axial-Radial-Lagereinheiten sind das Herz<br />

unserer Antriebslösungen. Sie erreichen eine<br />

bis zu fünffach höhere Kippsteifigkeit gegenüber<br />

Standardlagern, verfügen über nahezu<br />

verschleißfreie Zylinderrollen. Neben dem<br />

Synchronmotor können auch die Lagerungen<br />

wassergekühlt ausgeführt werden“, sagt<br />

Dietmar Rupprecht, Geschäftsführer Vertrieb/<br />

Produktmanagement bei Schüssler Technik.<br />

Präzision in neuer Dimension<br />

Des Weiteren gelang dem Unternehmen vor<br />

einigen Jahren eine Neuentwicklung, die es<br />

in sich hat: Die Kombination aus einem<br />

Hochgenauigkeitslager und einem pulsations<br />

armen Synchronmotor – ein präzises<br />

Antriebssystem, das eigens für die Schleiftechnik<br />

entwickelt wurde. Hier wird ein Zylinderrollenlager<br />

aus eigener Fertigung mit<br />

einem Synchron-Direktantrieb kombiniert.<br />

Das Ergebnis: Eingebaut in den Werkstückspindelstock<br />

einer CNC-Schleifmaschine erreicht<br />

diese Rundlauf- bzw. Planlaufgenauigkeiten<br />

von 50 bis 100 nm. Selbst Kreis- und<br />

Zylinderabweichungen von nur 0,1 µm werden<br />

prozessstabil realisiert – ein Novum in<br />

der Schleiftechnik.<br />

Darüber hinaus weisen die Schüssler-Zylinderrollen<br />

einen höheren Traganteil auf:<br />

Die Integration der bestehenden Rollenlaufflächen<br />

von Welle und Lagerscheibe<br />

(Gehäuse) ohne Fügestellen erhöht die Gesamtsteifigkeit<br />

gegenüber Einzellagern um<br />

den Faktor 5 im Vergleich zu Standard-Einbaurollenlagern<br />

gleicher Größe bzw. reduziert<br />

den benötigten Bauraum um den Faktor<br />

3. Diese integrierte Kompaktlagerung<br />

schafft die Voraussetzung für die Konstruktion<br />

von Direktantrieben mit Rundlaufbzw.<br />

Planlaufgenauigkeiten von 50 bis<br />

100 nm (0,05 bis 0,1 µm) am Abtrieb des<br />

Gesamtsystems. Als Motor kommt ein wassergekühlter,<br />

pulsationsarmer Synchronmotor<br />

mit 21 Polpaaren zum Einsatz, den<br />

Schüssler Technik ebenfalls speziell für<br />

Metrologie- und Werkzeugmaschinenantriebe<br />

entwickelt hat.<br />

Der Komplettantrieb mit Motor zeichnet<br />

sich u. a. dadurch aus, dass die Lagerung<br />

selbst bei maximalen Schleifkräften radial<br />

nicht beeinflusst wird. Diese Genauigkeit erlaubt<br />

es, auch gehärtete Bauteile fliegend auf<br />

der Spindelnase zu schleifen. Aufgrund der<br />

Steifigkeit können dabei CBN- und Diamantschleifscheiben<br />

eingesetzt werden. Durch<br />

die Wasserkühlung des Lagers wird die Prozesswärme<br />

des Schleifteils abgeführt und die<br />

Genauigkeit über die Serienlaufzeit gehalten.<br />

Darüber hinaus ermöglicht die Kombination<br />

aus pulsationsfreiem Antrieb und<br />

höchstgenauer Lagerung mit guten Dämpfungseigenschaften<br />

die Vermessung von<br />

Form- und Lageabweichungen des Schleifteils<br />

d irekt in der Maschine. Die Gleichlaufgüte<br />

des Werkstückspindelstocks kann durch<br />

den Einsatz eines Messsystems mit 63 000 Inkrementen<br />

und einer entsprechend hohen<br />

Interpolation weiter optimiert werden.<br />

„Das ist für mich die Technik der Zukunft –<br />

gerade eben diese Kombination: Bearbeiten<br />

und Messen aus einer Hand, mit nur einer<br />

Maschine“, so Rupprecht. Mit dieser Nano-<br />

Lagerung ist Schüssler Technik ein Fortschritt<br />

gelungen, der nied rige Toleranzen bei<br />

einer hochpräzisen Schleifbearbeitung ermöglicht.<br />

Und auch Gäbel blickt optimistisch<br />

in die Zukunft: „Dass man mit nur<br />

einem Antrieb eine Komponente bearbeiten<br />

und gleichzeitig vermessen kann, bedeutet<br />

für mich, dass wir uns dem Zielbereich der<br />

digitalen Fertigung, insbesondere dem<br />

Thema Industrie 4.0 nähern. Das ist für mich<br />

das Besondere daran.“<br />

Das Unternehmen entwickelt und fertigt<br />

bereits seit 2012 hochpräzise Antriebe für<br />

Werkzeugmaschinen und Linsenschleifmaschinen<br />

– zunächst für den eigenen Bedarf<br />

der Schleiftechnik. Inzwischen stehen<br />

die Direktantriebe auch externen Kunden<br />

zur Verfügung. Zu den Hauptabnehmern<br />

gehören die Hersteller von Schleifmaschinen,<br />

die extrem präzise und zugleich steife<br />

Antriebssysteme benötigen, sowie anspruchsvolle<br />

Anwender, die ihre Schleifmaschinen<br />

entsprechend umrüsten.<br />

Fotos: Redaktion <strong>antriebstechnik</strong> und<br />

Schüssler Technik<br />

www.schuessler-technik.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 21


ELEKTROMOTOREN<br />

Servo- und Schrittmotoren<br />

jetzt auch mit Sercos III<br />

JVL bietet mit Sercos III ein weiteres Ethernet-<br />

Protokoll für seine integrierten Servomotoren<br />

und Schrittmotoren an. Das Sercos-Modul<br />

ist mit zwei Ethernet-Anschlüssen und<br />

einem Switch ausgestattet, wodurch eine<br />

Line- und Ringtopologie ohne zusätzliche<br />

Hardware möglich ist. Es sind auch optoisolierte,<br />

digitale I/Os im Modul integriert,<br />

die die Steuerung von zusätzlichen Sensoren<br />

usw. ohne externe E/A-Module ermöglichen.<br />

Darüber hinaus sind alle Register im JVL Mac-Motor über die<br />

Sercos-Verbindung zugänglich, wodurch eine vollständige<br />

Kontrolle der Motorkonfiguration und -bewegung ermöglicht<br />

wird. Das Modul kann über ein vordefiniertes Setup<br />

konfiguriert werden. Die Module für Mac Motor<br />

und Servostep verfügen über alle wichtigen<br />

Merkmale der Sercos-Spezifikation. Die<br />

automatische Erkennung von Antrieben<br />

wird vom FSP Drive und den Sercos<br />

Drive-Profilen unterstützt. Die Synchronisation<br />

erlaubt den gleichzeitigen<br />

Betrieb von bis zu 511 Motoren.<br />

www.jvldrives.de<br />

Motorspindel führt zwei Bearbeitungsschritte<br />

ohne Werkzeugwechsel aus<br />

Die Sycotec Hochfrequenz-<br />

Motorspindel 50100 AC-Duo<br />

führt dank ihrer beiden<br />

Werkzeugaufnahmen<br />

zwei unterschiedliche<br />

Bearbeitungsschritte schnell<br />

und ohne Werkzeugwechsel aus.<br />

Bohrungen unterschiedlicher Durchmesser oder Fräsen sowie<br />

anschließendes Schleifen eines Werkstücks sind für die Motorspindel<br />

kein Problem. Schnell das zweite Werkzeug in Position<br />

gedreht, und die nächste Bearbeitung kann starten. Da die<br />

Werkzeuge in ER16-Haltersystemen fixiert sind, bietet die Spindel<br />

eine hohe Präzision. Zudem lässt sie sich mithilfe eines Adapters<br />

leicht auf Industrieroboter installieren. Zum Einsatz kommt die<br />

Motorspindel im Werkzeug- und Sondermaschinenbau sowie in<br />

Anwendungen der Automotive- oder Luftfahrtindustrie. Hier stellt<br />

der Drei-Phasen-Asynchronmotor im sensorlosen Betrieb eine<br />

S1-Leistung von 3 kW bereit und erreicht bis zu 1 Nm Drehmoment<br />

bei einer Höchstdrehzahl von 50 000 min -1 . Damit im Hochleistungsbetrieb<br />

nichts heiß läuft, ist eine Wasserkühlung für das Motorelement<br />

und die Kugellager im Gehäuse integriert, und auch für<br />

die Kühlung des Werkzeugs ist gesorgt.<br />

www.sycotec.eu<br />

Servomotoren mit höchster Drehmomentdichte<br />

B&R hat die Servomotoren-Baureihe 8LS weiterentwickelt. Die neuen Motoren der Baugröße 5 in den Baulängen A/B/C ermöglichen<br />

höhere Leistungen und ergänzen damit die Produktlinie im mittleren Bereich. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen bieten sie kleinere<br />

Einbaumaße und ein verbessertes thermisches Design. Die Motoren sind hochdynamisch<br />

und verfügen über ein hohes Drehmoment-Überlastverhältnis. Sie<br />

eignen sich für Applikationen in den Bereichen Kunststoffverarbeitung, Druckmaschinen<br />

und Servopumpen. Bei einem Flanschmaß von 142 mm weisen sie<br />

eine hohe Drehmomentdichte auf. Darüber hinaus lassen sich die Motoren mit<br />

allen Typen aus dem B&R-Getriebebaukasten kombinieren und sind als fertige<br />

Motor-Getriebe-Kombination lieferbar. Alle Motoren der Baureihe werden<br />

wahlweise mit digitalen Encodern und Sicherheitsfunktionen angeboten. Bis zur<br />

Baugröße 7 steht für den Großteil der Drehzahlvarianten eine Einkabellösung zur<br />

Verfügung, bei der Motor- und Geberkabel kombiniert werden.<br />

www.br-automation.com


Starke Leistung in<br />

sensiblen Geräten<br />

Der Hybrid-Schrittmotor<br />

Nema 6 von Lin Engineering<br />

ist mit 16 mm Breite einer der<br />

kleinsten seiner Art und weist<br />

ein viermal so hohes Haltemoment<br />

und eine fünfmal so hohe Präzision auf wie vergleichbare<br />

Schrittmotoren. Somit kann er z. B. in Miniatur-Pumpen, Drosseln<br />

oder Steuerungen optischer Sensoren eingesetzt werden. Der<br />

Schrittwinkel des Motors wurde von 1,8 auf 3,46° vergrößert, um das<br />

Haltemoment von 13,06 mN-m zu erreichen. Bei über 8 000 min -1<br />

bringt er es auf 104 Schritte pro Umdrehung. Da es sich bei den<br />

Anwendungen meist um sehr sensible Geräte oder Anlagen handelt,<br />

braucht es eine exakte und fachgerechte Konfiguration. Diese<br />

übernimmt A-Drive in Zusammenarbeit mit dem Hersteller.<br />

Tel.: (0)4743/2769 04743 2769-0 ·· www.astro-motoren.de<br />

Zu Land, im Wasser, unter Wasser, in der Luft und im Weltall<br />

Elektrokleinmotoren bis 200 Watt nach Kundenwunsch<br />

www.a-drive.de<br />

Servomotoren für<br />

High-Precision-Anwendungen<br />

Die DSH1-Baureihe von Baumüller bietet Servomotoren für High-<br />

Precision-Anwendungen. Sie haben einen besonders niedrigen<br />

Rastmoment und erreichen eine sehr hohe Regelgüte. Ein typisches<br />

Einsatzgebiet z. B. im Handling- und Roboterbereich sind Schweißroboter,<br />

die Bauteile mit einer exakten, hochwertigen Schweißnaht<br />

fertigen. Ebenso eignen sie sich z. B. für Etikettendruckmaschinen,<br />

die eine gleichbleibend hohe, reproduzierbare Druckqualität<br />

erreichen müssen. Der maximale Drehzahlbereich der Motoren,<br />

die in den Baugrößen 45 bis 100 verfügbar sind, liegt bei 6 000 min -1<br />

bei Nennleistungen in der selbstgekühlten Ausführung bis 8,2 kW.<br />

www.baumueller.de<br />

Fortschritt hat unser Tempo<br />

Unsere modularen Elektro-Kleinmotoren und Getriebe ASTRO bauen Motoren wir GmbH in Millionen & Co. KG<br />

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Kombinationen – passgenau zu den Anforderungen Tel.: jedes (0) 04743 43 2769-0 Kunden.<br />

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2017<br />

Hocheffizienter Servomotor mit neuen<br />

Flanschmaßen<br />

Der Antriebsspezialist Heidrive<br />

hat sein Portfolio erweitert: Der<br />

HMP15 – ein hocheffizienter<br />

Servomotor mit den Flanschmaßen<br />

150 × 150 mm – ist<br />

geeignet für Anwendungen im<br />

Bereich Automatisierungstechnik.<br />

Damit reagiert das Unternehmen<br />

auf die Kunden- und Marktanforderungen und schließt innerhalb<br />

der HMP-Baureihe die Lücke zwischen den bisherigen Flanschmaßen<br />

130 × 130 mm und 190 × 190 mm. Die Änderungen des<br />

Flansches haben Auswirkungen auf die Anschlussmaße, die Länge<br />

und die Massenträgheitsmomente. So erzielt der Servomotor<br />

Stillstandsmomente zwischen 20 und 35 Nm. Der Leistungsbereich<br />

erstreckt sich hierbei von 3,5 bis 7,5 kW. Dank der hohen<br />

Geberauflösung von bis zu 23 Bit pro Umdrehung können im<br />

Drehzahlbereich bis 3 000 min -1 sehr präzise Drehbewegungen<br />

und Positionierungen durchgeführt werden. Aufgrund des<br />

Baukastensystems stehen Kunden umfangreiche Geber- und<br />

Steckeroptionen zur Verfügung.<br />

www.heidrive.de<br />

DIREKTANTRIEBE<br />

(TORQUEANTRIEBE)<br />

bis 10.000 Nm<br />

bis Ø 1.600 mm<br />

bis 100.000 min -1<br />

www.ate-system.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 23<br />

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STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Individuell und flexibel<br />

Lineares Transportsystem erhöht die Flexibilität einer Deckel-Montagelinie für Tablettendosen<br />

Die vollständige Automatisierung<br />

bisher manueller oder<br />

halbautomatischer Prozesse ist<br />

bei kurzen Taktzeiten besonders<br />

kritisch. Da einzelne<br />

Bearbeitungsstationen stets<br />

unterschiedliche Bewegungsprofile<br />

aufweisen, benötigen fest<br />

getaktete Werkstückträgersysteme<br />

viele parallele Einheiten. Goldfuß<br />

Engineering setzt deshalb bei der<br />

Tablettenverpackung auf das<br />

Extended Transport System (XTS)<br />

von Beckhoff. Es bildet über<br />

Softwarefunktionalität flexible<br />

Puffer und erfüllt die hohen<br />

Bewegungsanforderungen<br />

dynamisch und mit minimaler<br />

Komponentenanzahl.<br />

Frank Würthner ist Branchenmanager<br />

Verpackungstechnik bei der Beckhoff<br />

Automation GmbH & Co. KG in Verl<br />

Das Unternehmen Goldfuß entwickelt<br />

und fertigt u. a. Sondermaschinen für<br />

die Pharma- und Lebensmittelindustrie sowie<br />

für die Kunststofftechnik. Schnelle<br />

Abläufe mit bis zu 60 Teilen pro Minute erfordern<br />

hier präzise Zuführ-, Positionier-,<br />

Verarbeitungs- und Prüfprozesse. Mit dem<br />

XTS erhalten die Anlagen die notwendige<br />

Flexibilität – bei einer kompakten Bauform<br />

und kurzen Produktwechselzeiten. Dabei<br />

eröffnen sich neue Lösungsansätze zur<br />

Realisierung hochdynamischer Maschinenkonzepte,<br />

indem sich sogar mechanisch<br />

bislang kaum oder nur aufwändig<br />

lösbare Bewegungsaufgaben per Softwarefunktionalität<br />

flexibel umsetzen lassen.<br />

„Im Gegensatz zu fest getakteten Werkstückträgersystemen,<br />

bei denen wir einzelne<br />

Bearbeitungsstationen teils vierfach vorsehen<br />

müssen, bietet XTS durch seine Softwarefunktionalität<br />

viel Freiraum. Dabei nutzen<br />

wir so viele Mover wie nötig und takten<br />

diese entsprechend des Prozessverlaufs“,<br />

erläutert Michael Müller, Vertriebsleiter<br />

Sondermaschinenbau und Mitglied der<br />

Geschäftsleitung bei Goldfuß.<br />

Umgesetzt hat Goldfuß dies 2017 bspw.<br />

bei einer Sondermaschine, die Verschlussdeckel<br />

für Tablettendosen montiert. Diese<br />

Deckel verfügen über einen Sicherheitsverschluss<br />

und werden mit einem Trockenmittel<br />

befüllt. Der Montageprozess ist nicht nur<br />

mechanisch anspruchsvoll, sondern muss<br />

auch die FDA-Vorschriften 21 CFR Part 11<br />

erfüllen. So wird eine saubere und keimfreie<br />

Verpackung der Medikamente sicherstellen.<br />

Da sich die Montageautomaten<br />

hauptsächlich in Reinräumen befinden,<br />

gelten auch für die Schaltschränke der<br />

Automatisierungstechnik die Vorgaben der<br />

Reinraumstufe 8. Zu den Kundenanforderungen<br />

gehören außerdem eine hohe Ausstoßgeschwindigkeit,<br />

ein minimales Produktionsrisiko<br />

sowie eine hohe Flexibilität<br />

und Zuverlässigkeit des Prozesses.<br />

XTS bietet alle notwendigen<br />

Freiheitsgrade<br />

Das XTS bietet neben einer hohen Geschwindigkeit<br />

auch die notwendige Flexibilität,<br />

um verschieden lang dauernde Bearbeitungsschritte<br />

beim Bereitstellen, Positionieren,<br />

Montieren, Prüfen und Ausschleusen<br />

der Teile so einzubinden, dass<br />

Taktzeiten von weniger als einer Sekunde<br />

eingehalten werden können. „Wir wollten<br />

ein System realisieren, das sich unabhängig<br />

von der Anzahl der Bearbeitungsstationen<br />

aufbauen lässt. Wichtig für uns war, dass wir<br />

aufgrund der geforderten Taktzeit unsere<br />

Komponenten frei wählen können und die<br />

geforderte Flexibilität durch die Anzahl der<br />

Mover erreichen“, betont Müller. „Wir<br />

haben uns verschiedene Werkstückträgersysteme<br />

und fest taktende Systeme angeschaut.<br />

Doch bei einem festen Werkstückträger<br />

braucht man für alle Stationen – in<br />

unserem Fall vier Kamerasysteme, vier Bearbeitungs-<br />

und vier Montagestationen –<br />

01 Die Montagelinie für Verschlussdeckel profitiert<br />

von der hohen XTS-Softwarefunktionalität und ist<br />

daher kompakt aufgebaut und flexibel nutzbar


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

genauso viele Systeme wie für die Engpassstation,<br />

um die geforderte Taktzeit einzuhalten.<br />

Deshalb fiel unsere Wahl auf das<br />

flexiblere XTS.“<br />

Für die Sicherheitsverschlüsse werden<br />

Spritzgießteile als Schüttgut bereitgestellt,<br />

über Wendelförderer in die Anlage eingespeist,<br />

von verschiedenen Kameras geprüft<br />

und in den XTS-Movern mit entsprechenden<br />

Aufnahmen abgelegt. Die Mover transportieren<br />

die Verschlüsse zu den verschiedenen<br />

Bearbeitungsstationen, z. B. Stanzen<br />

von Pappscheiben, Ultraschallschweißen<br />

und verschiedene Montagevorgänge. Zwischendurch<br />

werden die Teile immer wieder<br />

an Kamerastationen geprüft und zum<br />

Schluss auf einer Waage kontrolliert. Alle<br />

Bearbeitungs- und Prüfstationen sind über<br />

die ovale Förderstrecke des XTS verbunden.<br />

Diese besteht aus 20 geraden und acht<br />

kurvenförmigen (45°) Motormodulen mit<br />

je 250 mm Länge. Über die insgesamt<br />

rd. 7,5 m lange Strecke bewegen sich 34<br />

Mover als Werkstückträger. Gesteuert wird<br />

das System von nur einem Schaltschrank-<br />

PC C6930.<br />

Die Mover können bei der Deckel-Montagelinie<br />

innerhalb des Produktstroms<br />

beliebig gruppiert werden, d. h. die Bearbeitungsstationen<br />

einzeln oder als<br />

Gruppe anfahren. Jeder Mover lässt sich<br />

als eigene Servoachse individuell steuern,<br />

bei Bedarf aber auch mit anderen Movern<br />

bzw. Prozessabläufen synchronisieren.<br />

Dabei be wegen sich die Mover – je nach<br />

Aufgabe – unabhängig von der absoluten<br />

Position und können auch relativ zueinander<br />

verfahren. So bilden sie einen<br />

flexiblen Puffer, aus dem heraus die einzelnen<br />

Bearbeitungsstationen hoch dynamisch<br />

und genau entsprechend deren<br />

jeweiliger Bearbeitungsleistung angefahren<br />

werden können.<br />

02 Die XTS-Mover<br />

lassen sich ganz nach<br />

Bedarf mit passenden<br />

Mechaniken und<br />

Teileaufnahmen – hier<br />

für die Verschlussdeckel<br />

– ausstatten<br />

PC-based Control als offenes und<br />

durchgängiges System<br />

Da Granulat zugeführt wird, arbeitet das<br />

System mit Überdruck in der Einhausung<br />

und vermeidet so eine zu hohe Staub- und<br />

Schmutzbelastung. Die Handhabungstechnik<br />

– also Teile greifen, hochdrücken, gegenhalten,<br />

pressen usw. – wird über Ventilinseln<br />

pneumatisch gesteuert. Eine Bandwaage<br />

prüft zudem beim Ausschleusen das<br />

Füllgewicht. Das Gesamt system wird von<br />

einem Schaltschrank-PC C6930 gesteuert<br />

und über ein 19"-Multitouch-Control-Panel<br />

CP3919 – mit der Einkabelanschlusstechnik<br />

CP-Link 4 – bedient. Die XTS-Datenkommunikation<br />

erfolgt über Ethercat; die Kamerasysteme<br />

sind über Ethernet TCP/IP<br />

angebunden. Bei den Ultraschall-Schweißeinheiten<br />

kommt die Sicherheitstechnik<br />

Twinsafe zum Einsatz. Hierzu zählt die<br />

Twinsafe-Logic EL6900 zur Realisierung der<br />

entsprechenden Funktionen wie Not-Halt<br />

(STO) und sicheres Stillsetzen (SS1 bzw.<br />

SS2). Zudem gibt es digitale und analoge<br />

Ein- und Ausgabebaugruppen.<br />

Zum einfachen und kompakten Aufbau<br />

erläutert Müller: „Der Vorteil von XTS liegt<br />

darin, dass alle Antriebs- und Leistungselektronik<br />

sowie die Weg erfassung im Motormodul,<br />

d. h. in der XTS-Schiene verbaut<br />

sind. Somit führen platzsparend nur zwei<br />

Anschlusskabel, und zwar für die Ethercat-<br />

Kommunikation und für die 24-/48-V-Versorgung,<br />

zum Schaltschrank. Auf einem<br />

einzelnen Schaltschrank-PC C6930, ausgestattet<br />

mit dem Quad-Core-Prozessor Intel<br />

Core i7 und der Software TwinCAT, werden<br />

die Mover als Servoachsen mit allen gewohnten<br />

Motion-Control-Funktionen wie<br />

elektronisches Getriebe oder Kurvenscheibe<br />

abgebildet. Mit ihnen lassen sich die Werkstückträger<br />

automatisch aufstauen oder<br />

ruckfrei anfahren sowie die Fliehkräfte in<br />

den Kurven begrenzen. Aufgrund der Parallelisierung<br />

mit einer Multicore-CPU erhöht<br />

sich die verfügbare Rechenleistung deutlich<br />

gegenüber der sequenziellen Abarbeitung<br />

durch einen Core, sodass sich eine solche<br />

XTS-Anwendung äußerst effizient realisieren<br />

lässt.“<br />

Flexible Montagelinie mit<br />

reduziertem Mechanikaufwand<br />

Die XTS-Mover fahren in der Regel nacheinander<br />

in eine Station ein. Wenn es die<br />

Taktzeit erfordert, lassen sich aber auch<br />

mehrfach ausgeführte Stationen parallel<br />

anfahren. Dauert beispielsweise ein Bearbeitungszyklus<br />

länger als eine Sekunde,<br />

muss die Zahl der Bearbeitungsstationen<br />

verdoppelt, verdrei- oder vervierfacht werden.<br />

So benötigt der Ultraschallschweißvorgang<br />

drei bis vier Sekunden. Um in der<br />

Taktzeit zu bleiben, verwendet Goldfuß<br />

aktuell drei Ultraschall-Schweißeinheiten.<br />

Ein vierter Platz wird für eine eventuelle<br />

Erhöhung der Taktzeit freigehalten. Bei den<br />

Montagestationen ist es ähnlich. Hier<br />

werden vier Verschlussdeckel gleichzeitig<br />

zusammengebaut. Aufgrund der schnellen<br />

Bewegung der Mover ist die Maschine<br />

damit von der Teilung der einzelnen Stationen<br />

unabhängig und hält die Taktzeit<br />

exakt ein. So erreicht man eine Ausbringungsmenge<br />

von 60 Teilen pro Minute. Die<br />

schnelle Kamerastation liefert ihr Ergebnis<br />

in weniger als einer Sekunde, folglich wird<br />

sie nur einmal benötigt und von jedem<br />

Mover angefahren.<br />

„Die Montagelinie ist jetzt so flexibel,<br />

dass Aktoren eingespart werden können.<br />

Im Vergleich zu konventionellen Systemen<br />

erfordert XTS weniger Komponenten, was<br />

den Mechanikaufwand deutlich reduziert“,<br />

lobt Müller. „Mit dem System können wir<br />

die Bewegungsprofile taktzeitgenau optimieren<br />

und sind unabhängig von der Teilung<br />

der verschiedenen Bearbeitungsstationen.<br />

Außerdem können Module ohne<br />

großen Aufwand ausgetauscht, verändert<br />

oder ergänzt werden, falls sich neue Anforderungen<br />

an das Produkt ergeben. Die<br />

mechanischen Änderungen sind dabei<br />

minimal, da die eigentliche Anpassung per<br />

Software geschieht. Die Maschine ist zudem<br />

so modular aufgebaut, dass wir künftig<br />

auch andere Anforderungen und Branchen<br />

bedienen können.“<br />

www.beckhoff.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 25


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Ethercat mit TSN-Netzwerken verbinden<br />

Der Buskoppler EK1000 von Beckhoff unterstützt die Anbindung von Ethercat-<br />

Segmenten über ein heterogenes Ethernet-Netzwerk an eine abgesetzte Ethercat-<br />

Steuerung. Die Unterstützung von TSN-Funktionen im Koppler ermöglicht es, im<br />

Ethernet-Netzwerk die Verzögerungszeiten durch Switches zu minimieren und<br />

Ethercat-Geräte und Ethercat-I/O-Klemmen an die TSN-Welt anzubinden. So werden<br />

zwei Systeme kombiniert: Ethercat kann die im industriellen Umfeld zahlreichen<br />

kleinen Datenpakete von digitalen und analogen Eingängen zu einem Gesamtprozessabbild<br />

zusammenfügen. TSN eignet sich, um in einem heterogenen Ethernet-<br />

Netzwerk Datenströme zu definieren und diese echtzeitfähig und priorisiert durch<br />

das Netzwerk zu transportieren. Per TSN können somit Steuerungen mehrere<br />

Ethercat-Segmente echtzeitfähig über Ethernet-Netze hinweg ansprechen. Dabei<br />

sind keine Änderungen an den Ethercat-Slave-Geräten erforderlich.<br />

www.beckhoff.de<br />

Inserentenverzeichnis Heft 3/<strong>2018</strong><br />

Motion Controller mit Ethercat erweitert<br />

Astro, Geestland..........................................23<br />

ate, Leutkirch................................................23<br />

Baumüller, Nürnberg.................................27<br />

BRECO Antriebstechnik,<br />

Porta Westfalica..................................... 9, 11<br />

ebm-papst, Mulfingen............................. U2<br />

Georgsmarienhütte GmbH,<br />

Georgsmarienhütte.................................. U4<br />

GSC Schwörer, Eisenbach.........................33<br />

Hagmann, Hattenhofen...........................17<br />

Harmonic Drive, Limburg........................... 7<br />

Hilger u. Kern, Mannheim........................45<br />

HKR, St. Johann............................................33<br />

Igus, Köln........................................................18<br />

Jenaer Antriebstechnik, Jena..................22<br />

Mayr, Mauerstetten..................................... 8<br />

Micro-Epsilon, Ortenburg.......................... 3<br />

NACHI, Krefeld............................................... 5<br />

OSK-Kiefer, Petershausen.........................19<br />

Profilscope, München................................19<br />

R+W, Klingenberg.......................................13<br />

Reich Kupplungen, Bochum....................16<br />

Sieb & Meyer, Lüneburg............................31<br />

VMA, Großostheim.....................................15<br />

Yilmaz Redüktör, Meerbusch..................26<br />

Die EPOS4 Positioniersteuerungen aus dem Hause Maxon Motor<br />

können nun mittels Ethercat nach CoE-Standard (CAN application<br />

layer over Ethercat) kommunizieren. Die hierfür entwickelte<br />

Ethercat Card lässt sich mit den EPOS4-Controllern im Gehäuse<br />

sowie mit allen EPOS4-Modulen kombinieren. Zu einem späteren<br />

Zeitpunkt folgen EPOS4-Compact-Bauformen in Ethercat-Ausführung.<br />

Dank dieser Erweiterung für die Welt der Ethernet-basierenden<br />

Kommunikationsprotokolle wird das Anwendungsfeld für die<br />

kompakten Positioniersteuerungen nochmals ausgeweitet – u. a. für<br />

Bereiche, in denen kurze Zykluszeiten in synchronisierten Multiachssystemen<br />

zählen. EPOS4-Steuerungen eignen sich für die<br />

Ansteuerung sowohl von bürstenbehafteten als auch von bürstenlosen<br />

DC-Motoren. Als Zusatzleistungen erhalten Kunden für eine<br />

einfache Inbetriebnahme ein intuitives User Interface, Bibliotheken<br />

und Praxisbeispiele.<br />

DIE KOMBINATION VON<br />

GETRIEBEMOTOR UND<br />

FREQUENZUMRICHTER<br />

Die kombinierte Einheit von Yılmaz Redüktör Getriebemotor und<br />

Frequenzumrichter besitzt ein hohes Potential zur perfekten Lösung<br />

für jede technische Herausforderung.<br />

・ Nominales Drehmoment bis zu 470000 Nm<br />

・ Frequenzumrichter - Leistungsbereich von 0,12 kW bis 160 kW<br />

・ Frequenzumrichter (Integrated Serie) - Leistungsbereich von 0,25 kW bis 7,5 kW<br />

Yılmaz Redüktör GmbH<br />

Mollsfeld 3, 40670 Meerbusch / Deutschland<br />

Phone: +49 2159 92 84 360 - Fax: +49 2159 92 84 364<br />

E-Mail: info@yilmazreduktor.de<br />

www.maxonmotor.com<br />

Mehr Möglichkeiten zur Anbindung<br />

Die Reihe DS von Drehzahl-,<br />

Stillstands- und Drehrichtungswächtern<br />

hat Motrona mit den<br />

Modellen DS250 und DS260<br />

erweitert. Diese erreichen mit<br />

einem zertifizierten Inkrementalgeber<br />

SIL2/PLd oder mit<br />

zwei nicht zertifizierten<br />

inkrementellen Sensoren bis<br />

SIL3/PLe. Dabei sind die<br />

Eingangspegel der Impulseingänge<br />

zwischen HTL,<br />

HTL-Differenziell und TTL-RS422 umschaltbar. Acht HTL/PNP-<br />

Steuereingänge erweitern die Funktionsvarianten. Durch eine einstellbare<br />

Encoderversorgung zwischen 5 und 24 V DC ermöglichen<br />

die Geräte einen flexiblen Einsatz von unterschiedlichen Gebern.<br />

Die sicherheitsgerichteten Ausgänge wurden durch ein zusätzliches<br />

Ausgangsrelais ergänzt. Mit der erhöhten zulässigen Belastung<br />

der Transistorausgänge bis 500 mA pro Ausgang lassen sich externe<br />

Leistungsschütze ansteuern. Damit sind diese Drehzahlwächter<br />

auch für das Nachrüsten von Anlagen und Maschinen unter<br />

Nutzung bestehender nicht sicherer Inkrementalgeber und<br />

Sensoren geeignet.<br />

www.motrona.de<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

Ylmaz.indd 1 01.03.<strong>2018</strong> 14:26:58


Komplettlösung für Motorsteuerung<br />

Das Unternehmen Newtec bietet mit<br />

NT Microdrive ein Softwarepaket für den<br />

Controller-Baustein HVC 4223F Flex-<br />

Servo-Drive von TDK-Micronas an. Der<br />

Controller-Baustein ermöglicht die direkte<br />

Ansteuerung von Bürsten-, Stepper- oder<br />

bürstenlosen Motoren bis 10 W ohne<br />

externe Treiber. Mit dem Softwarepaket<br />

können Hersteller ohne großen Entwicklungsaufwand<br />

die Möglichkeiten des<br />

Controllers nutzen. Der Controller für<br />

Smart Actuators kombiniert einen<br />

Standard-ARM-Mikrocontroller-Core mit Zusatzfunktionen. Das Softwarepaket bietet<br />

dafür eine hochflexible, parametrierbare Firmware mit Kommunikations-, Überwachungsund<br />

Power-Management-Funktionen sowie ein Konfigurationstool. Integrierte digitale<br />

und analoge Schaltungseinheiten, z. B. Komparatoren mit virtuellem Sternpunkt, Strom-<br />

Skalierung oder programmierbare Verstärker, ermöglichen es, externe Komponenten<br />

deutlich zu reduzieren. Mit seiner hohen Rechenleistung meistert der Controller-<br />

Baustein auch komplexe Motorsteuerungsalgorithmen.<br />

www.newtec.de<br />

Das komplette<br />

Leistungsspektrum für Ihre<br />

Automatisierungslösung<br />

b maXX PCC-04<br />

b maXX HMIs<br />

und Ubiquity<br />

Integrierte Fernwartungslösung<br />

ohne separate<br />

Hardware<br />

Leistungsstarke<br />

Steuerungsplattform<br />

Optimierung der Maschinenauslastung über die Cloud<br />

Die Rohstoffversorgung und Nachschubplanung für Maschinen kann mit Geräten überwacht<br />

werden, die untereinander und mit der Cloud verbunden sind. Dafür bietet Gefran<br />

Komponenten und Geräte mit Feldbuskonnektivität, z. B. die fernsteuerbaren Automatisierungsplattformen<br />

der G Cube-Reihe,<br />

sensoroffene Sicherheitsanzeigen, PID-<br />

Regler, Multifunktionsregler und Leistungssteller<br />

für den Ofenbau und Sensoren für<br />

die Kraft-, Druck-, Weg-, Winkel-, Neigungs-<br />

Dehnungs- und Drehungsmessung, oder<br />

die vektorgesteuerten Frequenzumrichter<br />

mit DC-Bus-Strom-versorgung wie die<br />

ADV 200-Geräte oder die Einspeise-/<br />

Rückspeiseeinheit der Serie AFE200.<br />

www.gefran.de<br />

DSH1-Serie<br />

Hochpräzise<br />

Servomotoren<br />

b maXX 5800<br />

Kompakter und<br />

offener Umrichter<br />

Intelligente Kunststoffe für mehr Anlagensicherheit<br />

Smart Plastics aus dem Hause Igus können dabei helfen, die Ausfallsicherheit von Anlagen<br />

zu erhöhen. Bei der Produktfamilie Isense machen Sensoren und Überwachungsmodule<br />

die Energieketten, Leitungen, Linearführungen und Rundtischlager intelligent. Sie<br />

erfassen u. a. im laufenden Betrieb den Verschleiß und geben Alarm, wenn eine Reparatur<br />

oder ein Austausch nötig ist. Durch die Vernetzung mit dem Communication Modul<br />

(icom) ist die Online-Statusanzeige mit Alarmierungsmöglichkeit über PC, Tablet oder<br />

Smartphone ebenso möglich wie eine direkte Integration in die unternehmensweite<br />

Infrastruktur. Schon jetzt sagen die Smart<br />

Plastics die Gebrauchsdauer in mehreren<br />

Anwendungen voraus, z. B. in der<br />

Automobilindustrie, und werden in<br />

Abstimmung mit Kunden weiterentwickelt.<br />

So sind z. B. Module, die<br />

Daten der Energiekette, Leitung, Linearführung<br />

oder Rundtischlager erheben,<br />

mit einem seriellen Interface ausgestattet<br />

und lassen sich einfach im Schaltschrank<br />

integrieren.<br />

www.igus.de<br />

www.baumueller.de<br />

be in motion


Cooler<br />

Umrichter<br />

Dank neuer Umrichter-Variante können<br />

Motor und Frequenzumrichter am<br />

gleichen Kühlkreislauf betrieben werden<br />

Anlagen mit hohen installierten Leistungen kommen meist nicht ohne<br />

wassergekühlte Antriebe aus. Je mehr davon verbaut sind, desto aufwändiger<br />

ist die Wärmeabfuhr. Genau für diese Situationen hat Siemens seine kompakten<br />

und effizienten Frequenzumrichter Sinamics S120 weiterentwickelt. Diese<br />

können Anwender nun direkt und ohne großen Aufwand an den gemeinsamen<br />

Kühlkreislauf von Anlage und Motoren anschließen.<br />

Stets den kompletten Antriebsstrang im<br />

Blick, konzentriert sich Siemens seit<br />

vielen Jahren auf die optimale Abstimmung<br />

sämtlicher Komponenten zu einem effizienten<br />

und wirtschaftlichen Gesamtsystem.<br />

Mit Integrated Drive Systems (IDS)<br />

dokumentiert der Konzern die Vorteile, die<br />

Hersteller und Anwender von Maschinen<br />

und Anlagen aus optimierten Antriebslösungen<br />

ziehen. Ein Beispiel sind aktuell<br />

die Frequenzumrichter Sinamics S120 mit<br />

großen Leistungen über 100 bis 1 500 kW im<br />

Niederspannungsbereich von 380 bis 690 V.<br />

Die Geräte gibt es mit dem gleichen technischen<br />

Interieur und der gleichen Leistungscharakteristik<br />

wie bisher – zusätzlich nun<br />

aber mit einem Unterschied: Bei den<br />

flüssigkeitsgekühlten Geräten gibt es eine<br />

neue Variante.<br />

Damit verbundene Vorteile sind eine<br />

kompaktere Bauweise, eine wirtschaftlichere<br />

Antriebslösung, ein geringerer Installationsaufwand<br />

sowie ein einfacherer<br />

Martin Sacherl ist Produktmanager Process<br />

Industries and Drives bei der Siemens AG<br />

in Nürnberg<br />

Service. Das Besondere an den neuen Chassis-Geräten,<br />

die parallel zu den bisherigen<br />

Umrichtern seit Ende 2017 angeboten werden,<br />

ist die Wasserkühlung für gemeinsame<br />

Kühlkreisläufe. Bisher musste die Flüssigkeitskühlung<br />

in einem separaten Kreislauf<br />

geführt werden, während das Fluid mit Inhibitoren<br />

wie Frostschutzmittel versehen<br />

sein musste. Bei den neuen Frequenzumrichtern<br />

Sinamics S120 genügt nun allerdings<br />

normales Leitungswasser mit einer in<br />

der Industrie üblichen Wasserqualität. Das<br />

bedeutet: Die neuen Geräte lassen sich<br />

leicht in den Kühlwasser-Volumenstrom<br />

von Anlage und Motoren integrieren.<br />

Geringe Anforderungen an<br />

die Wasserqualität<br />

War bisher der interne Kühlkreislauf des<br />

Umrichters über einen zusätzlichen Wärmetauscher<br />

entkoppelt, können die neuen Geräte<br />

nun direkt mit der Leitung eines vorhandenen<br />

Kühlkreislaufs verbunden werden.<br />

Gerade beim Einsatz mehrerer Antriebe in<br />

Reihe summieren sich die Vorteile der<br />

neuen Lösung. So kann z. B. eine große Versorgungsleitung<br />

entlang einer Anlage gezogen<br />

werden, während über Stichleitungen<br />

die Kühlmittelversorgung mit dem notwendigen<br />

Volumenstrom erreicht wird. Bei Eintrittstemperaturen<br />

von 0 bis 38 °C ist keine<br />

Derating erforderlich, von 38 bis 43 °C muss<br />

wie bisher ein geringes Derating der übertragenen<br />

Leistung erfolgen.<br />

Derzeit gibt es die Chassis-Ausführung<br />

des Sinamics S120 mit der neuen Kühlvariante,<br />

später sollen auch die Cabinet-Module<br />

mit Wasserkühlung für gemeinsame Kühlkreisläufe<br />

ergänzt werden. Hintergrund ist<br />

die Technik, die nun Wasser als Kühlmedium<br />

möglich macht. Denn bisher hatte das<br />

Kühlmittel direkten Kontakt mit dem Aluminium-Kühlkörper.<br />

Diese Leitungsführung<br />

wurde nun verändert und mit Rohren aus<br />

einer Kupfer-Nickel-Legierung realisiert. Somit<br />

ist die Wasserkühlung komplett robust,<br />

korrosionsbeständig und langzeitstabil. Das<br />

bedeutet auch, dass keine zusätzlichen Vorkehrungen<br />

gegen biozide Veränderungen<br />

getroffen werden müssen; es genügt Wasser<br />

mit keiner allzu anspruchsvollen Qualität<br />

ohne Zusatzstoffe. Das vereinfacht vieles.<br />

Wichtig für Anwender ist in diesem Zusammenhang:<br />

Trotz Verwendung der neuen<br />

Materialien ist die Wärmeleitfähigkeit der<br />

gesamten Kühlung im Frequenzumrichter<br />

nahezu gleich geblieben, sodass die Leis-<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


UMRICHTERTECHNIK<br />

Line Module<br />

Motor Module<br />

Luft/<br />

Wasserkühler<br />

oder<br />

Wasser/<br />

Wasserkühler<br />

Luft/Wasser-<br />

Wärmetauscher<br />

Motor<br />

Steuereinheit<br />

Temp<br />

TCI<br />

Druck<br />

PT<br />

3-Wege-<br />

Ventil<br />

TIAH<br />

Raumluft<br />

Filter<br />

Überdruckventil<br />

max.<br />

Systemdruck<br />

600 kPa<br />

Pumpen<br />

Ausgleichsgefäß<br />

Druck<br />

Option<br />

PT<br />

G_D213_DE_00113<br />

01 Durch Verwendung neuer Materialien können Motor<br />

und Frequenzumrichter am gleichen Kühlkreislauf<br />

betrieben werden<br />

02 Aufgrund eines gemeinsamen Wasser-Kühlkreislauf beim kompletten Antrieb<br />

ergeben sich Vorteile in Bezug auf Engineering, Platzbedarf, Kosten und Service<br />

tungsmerkmale der Geräte fast identisch wie<br />

bisher sind. Der Mehrwert, der sich für Anwender<br />

daraus ergibt, ist groß: So lässt sich<br />

der üblicherweise benötigte Wärmetauscher<br />

einsparen, der i. d. R. direkt am Umrichter<br />

platziert wird. In der Praxis heißt das: Statt<br />

einem Schrank von etwa 1 m Breite genügt<br />

nun ein Schrank mit etwa 0,4 m, in dem sich<br />

ein Filter zur Wasseraufbereitung befindet.<br />

Siemens empfiehlt einen rückspülbaren<br />

Feinfilter mit 100 µm Filterrate. Über eine<br />

Zeitsteuerung oder bei Erreichen der maximalen<br />

Verschmutzung wird die Rückspüleinheit<br />

aktiviert und der Filter wird regeneriert.<br />

Zusätzlich empfiehlt Siemens die Installation<br />

eines 3-Wege-Ventilsystems, um das Risiko<br />

einer Betauung bei hoher Umgebungstemperatur<br />

zu vermeiden. Auch aus wirtschaftlicher<br />

Sicht ist damit nur etwa die Hälfte der<br />

sonst notwendigen Investition für das bisher<br />

genutzte, geschlossene Kühlsystem nötig.<br />

Bessere Gesamtlösung durch<br />

konstruktive Vereinfachungen<br />

Und noch ein Detail macht den Unterschied:<br />

Während beim dezentral am Frequenzumrichter<br />

installierten Flüssigkeitskühlsystem<br />

bisher ein kompletter Luftabschluss<br />

gegeben war, ist nun bei der zentral<br />

organisierten Kühlwasser-Gerätekühlung<br />

ein Sauerstoffeintrag zulässig. Die Konsequenz<br />

daraus ist, dass der Ausgleichsbehälter<br />

mit Wasser oben offen sein kann und<br />

somit konstruktiv eine deutliche Vereinfachung<br />

zur bisherigen Lösung darstellt.<br />

Konstruktiv einfach ist auch die Leitungsführung<br />

zu den einzelnen Frequenzumrichtern,<br />

die direkt – also ohne Entkopplung<br />

– angeschlossen werden. Bei mehreren<br />

Geräten in einem Kühlkreislauf stellt sich<br />

der notwendige Volumenstrom automatisch<br />

ein. Je nach Chassis-Gerätegröße sind<br />

das zwischen 9 und 27 l/min. Durch die<br />

03 Statt eines<br />

ca. 1 m breiten<br />

Schranks (rechts<br />

im Bild) muss<br />

gegebenenfalls<br />

nur noch ein<br />

schmaler Schrank<br />

für den empfohlenen<br />

Rückspülfilter<br />

vorgesehen<br />

werden<br />

Wasserkühlung erreichen die Geräte eine<br />

Leistungsdichte, wie sie im Markt ihresgleichen<br />

sucht.<br />

Ab 250 kW gibt es sie nun mit der neuen<br />

Kühlungsvariante für den Einsatz in der Industrie<br />

gebräuchlichem Wasser. Unterhalb<br />

dieser Leistungsgrenze besitzen die Geräte<br />

schon immer statt der Kühlleitung aus Kupfer-Nickel-Legierung<br />

Leitungsführungen<br />

aus Edelstahl. Beide sind für den Einsatz<br />

mit direkter Wärmeabfuhr in den gemeinsamen<br />

Kühlkreislauf geeignet. Passend dazu<br />

gibt es nun Active Infeeds zur Einspeisung<br />

bzw. Motor Modules, die statt<br />

Aluminium ebenfalls den Kupfer-Nickel-<br />

Werkstoff verwenden, und so für die Wasserkühlung<br />

im gemeinsamen Kreislauf<br />

geeignet sind. Das zeigt: Gemäß dem IDS-<br />

Grundsatz hat Siemens auch hier großen<br />

Wert auf Systemdurchgängigkeit gelegt und<br />

alle notwendigen Komponenten für die<br />

direkte Wärmeabfuhr im gemeinsamen<br />

Kühlkreislauf ertüchtigt.<br />

IDS-Strategie: Wasserkühlung<br />

für komplette Antriebslösungen<br />

Mit der Entwicklung der neuen Frequenzumrichter<br />

Sinamics S120 in Chassis-Bauform<br />

für große Leistungen (315–5 700 kW)<br />

hat Siemens einen weiteren wichtigen<br />

Schritt in Richtung Systemverfügbarkeit,<br />

Effizienzerhöhung und Wirtschaftlichkeit<br />

getan. In Verbindung mit den wassergekühlten<br />

Motoren Simotics FD sind Anwender<br />

nun in der Lage, kompakte, energieeffiziente<br />

und leistungsfähige Antriebslösungen<br />

zu entwickeln, die auf Standardkomponenten<br />

basieren. Insofern ist ein gemeinsamer<br />

Kühlkreislauf für Anlage, Motor und<br />

Umrichter möglich, was sich auch in Bezug<br />

auf Engineering und Wirtschaftlichkeit<br />

positiv auswirkt.<br />

Durch Verwendung eines gemeinsamen<br />

Kühlsystems, das vollständig auf Inhibitoren<br />

verzichtet, erweist sich eine solche<br />

Lösung als service- und umweltfreundlich.<br />

Hinzu kommt, dass Ausgleichsbehälter<br />

offen ausgeführt sein können,<br />

sodass auch hier nur wenig Detailarbeit<br />

bezüglich Engineering und Installation<br />

erforderlich ist. Mit den Frequenzumrichtern<br />

Sinamics S120 für die Wasserkühlung<br />

in einem gemeinsamen Kreislauf<br />

belegt Siemens erneut seine Strategie<br />

der Durchgängigkeit.<br />

www.siemens.com<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 29


UMRICHTERTECHNIK<br />

Für den richtigen Dreh<br />

Softstarter oder Frequenzumrichter? – Was ist wann die beste Wahl?<br />

Der effiziente Betrieb von Elektromotoren wird zunehmend wichtiger, denn neben einem<br />

problemlosen Ablauf spielen auch Umweltvorschriften sowie Energiekosten eine<br />

bedeutende Rolle. Um alle Aspekte richtig einschätzen zu können, stehen Anwender<br />

häufig vor der Herausforderung, sich für die beste Technologie zur Drehzahlregelung eines<br />

Motors zu entscheiden. Zur Wahl stehen sowohl Softstarter als auch Frequenzumrichter –<br />

doch für welche Anwendung eignet sich was?<br />

Die Entscheidung zwischen Frequenzumrichtern<br />

und Softstartern ist oftmals<br />

nicht einfach und die Anwender müssen<br />

eine Reihe von Faktoren beachten, damit<br />

eine effektive Steuerung der eingesetzten<br />

Motoren sichergestellt werden kann. Zu<br />

den Faktoren, die es zu beachten gilt, zählen<br />

neben der Art der Anwendung auch<br />

mechanische Anforderungen an das System<br />

sowie die Kosten. Auch sollten die Einhaltung<br />

der Normen, die Zuverlässigkeit<br />

des Antriebssystems sowie die Verbesse­<br />

Johannes Schwenger ist Leiter Produktmanagement<br />

Antriebssysteme Niederspannung und<br />

Mittelspannung Europa bei der WEG Germany<br />

GmbH in Kerpen<br />

rung der Energieeffizienz mit in den Entscheidungsprozess<br />

einbezogen werden.<br />

Die Anwendung entscheidet<br />

Ob sich der Einsatz von Softstartern oder<br />

Frequenzumrichtern lohnt, sollte anwendungsspezifisch<br />

entschieden werden. Geht<br />

es um eine Anwendung mit hohen Leistungen,<br />

stellt ein Softstarter oftmals die wirtschaftlichere<br />

Lösung dar, falls hierbei keine<br />

durchgängige Steuerung von Beschleunigung,<br />

Drehmoment und Drehzahl benötigt<br />

wird. Weitere Vorteile liegen in der Kompaktheit<br />

der Softstarter, wodurch sie sich<br />

als platzsparend erweisen, sowie deren geringe<br />

Anschaffungskosten. Vor allem diese<br />

Aspekte sind der Grund, warum Softstarter<br />

in vielen Branchen und Einsatz gebieten so<br />

beliebt sind.<br />

Im Gegensatz dazu stellt ein Frequenzumrichter<br />

zwar zunächst die teurere Option<br />

dar, bewirkt jedoch auf lange Sicht<br />

eine deutlich größere Senkung der Energiekosten,<br />

falls der Produktionsprozess variable<br />

Verfahrensparameter voraussetzt. Er<br />

unterstützt Anwender dabei, die EU-Effizienzvorschriften<br />

einzuhalten, und ermöglicht<br />

über die Lebenszeit einer Anlage<br />

enorme Einsparungen bei den Betriebskosten<br />

durch einen wesentlich niedrigeren<br />

Energieverbrauch. Ein weiterer Vorteil, der<br />

für die Wahl eines Frequenzumrichters<br />

spricht, ist die Möglichkeit der Drehzahlregelung<br />

mit einer gleichmäßigen Beschleunigung<br />

im gesamten Betriebsbereich<br />

des Motors. Der Motor kann dadurch<br />

ein hohes Drehmoment nicht nur während<br />

des Hochlaufs, sondern auch bei allen<br />

Drehzahlen liefern.<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


UMRICHTERTECHNIK<br />

Variable Drehzahlregelung vs.<br />

kontrollierte Beschleunigung<br />

Ob sich der Einsatz<br />

von Softstartern oder<br />

Frequenzumrichtern lohnt,<br />

sollte anwendungs spezifisch<br />

entschieden werden.<br />

Johannes Schwenger<br />

proportional über den Umrichter und frequenzunabhängig<br />

mithilfe eines Softstarters.<br />

Diese Spannungsreduktion im Vergleich<br />

zum DOL Start sorgt für einen sanften, drehmomentkontrollierten<br />

Motoranlauf. Der<br />

Unterschied zwischen den beiden Technologien<br />

liegt in der Art der Motoransteuerung.<br />

Einsatz Softstarter<br />

Softstarter eignen sich besonders für Anwendungen,<br />

bei denen eine kontrollierte,<br />

drehmomentgegrenzte<br />

Motorbeschleunigung<br />

bis auf die Nenndrehzahl<br />

notwendig ist. Durch den<br />

Einsatz von Leistungshalbleitern<br />

wie Thyristoren,<br />

die für eine<br />

Ab senkung der Spannung<br />

während des<br />

Hochlaufprozesses an<br />

den Motorklemmen sorgen,<br />

begrenzen Softstarter<br />

durch abgesenkte Motorspannung den<br />

Einschaltstrom und damit auch das Einschaltmoment.<br />

Hierdurch reduzieren sie<br />

die Momentbelastungen des mechanischen<br />

Antriebsstrangs im Vergleich zum direkten<br />

Einschalten und unkontrollierten Hochlaufen<br />

des Motors. Durch eine stetige Steigerung<br />

der Spannung an den Motorklemmen<br />

ermöglicht ein Softstarter eine kontrollierte<br />

Beschleunigung bis auf die Nenndrehzahl.<br />

Zu den Anwendungen zählen daher z. B.<br />

Förderbänder, Riemenantriebe und Roll­<br />

Das Hochlaufen eines Drehmotors auf<br />

seine Betriebsdrehzahl bei voller Netzspannung<br />

hat einen hohen Einschaltstrom<br />

zur Folge. Da sich das Drehmoment<br />

von Drehstromasynchronmotoren grundsätzlich<br />

analog der Motoranlaufkurve<br />

einstellt, können während des Anlaufes<br />

Dreh momentüberhöhungen auftreten, die<br />

Komponenten im mechanischen Antriebsstrang<br />

lebensdauerverkürzend beeinflussen<br />

und schlussendlich zu vorzeitigen<br />

Schäden führen.<br />

Sowohl Softstarter als auch Frequenzumrichter<br />

können das verhindern und zum<br />

Schutz hochwertiger Anlagen sowie zur<br />

Verlängerung der Lebensdauer von Elektromotoren<br />

und mechanischen Komponenten<br />

wie Kupplungen und Lager der Arbeitsmaschine<br />

eingesetzt werden. Möglich<br />

macht dies in beiden Fällen das Absenken<br />

der Motorklemmenspannung, frequenztreppen.<br />

Diese erfordern eine stetige stufenlose<br />

Drehzahlsteuerung und eine Drehmomentbegrenzung<br />

beim Anfahren und<br />

Anhalten. Gerade beim Starten großer<br />

Motoren müssen die hohen Einschaltströme<br />

begrenzt werden, um Rückwirkungen<br />

mit dem Stromnetz zu vermeiden. Der<br />

Softstarter verhilft den Motoren in diesen<br />

Anwendungen zu einem kontrollierten<br />

Start und vermeidet Drehmomentspitzen<br />

sowie weitere mechanische Belastungen,<br />

die bei einem normalen Hochfahren der<br />

Geräte oftmals auftreten. Zudem eignen<br />

sich Softstarter auch als Begrenzer bei<br />

Druckwellen oder Wasserhämmern, die zu<br />

starken Erschütterungen in Rohrleitungen<br />

oder Anlagen führen können. Schlag artige<br />

Änderungen der Durchflussgeschwindigkeit<br />

werden vermieden.<br />

Einsatz Frequenzumrichter<br />

Der Frequenzumrichter kommt hingegen<br />

dann zum Einsatz, wenn eine permanente<br />

Drehzahlregelung benötigt wird. Zu dieser<br />

Art von Anwendung zählen bspw. Lüfter,<br />

Pumpen oder Kompressoren, für die eine<br />

Reihe von allgemeinen Drehzahlaffinitätsgesetzen<br />

gilt. Im Gegensatz zum Softstarter<br />

wandelt der Frequenzumrichter die stationäre<br />

Netzfrequenz und Netzspannung in<br />

eine variable frequenzproportionale Ausgangsspannung<br />

um, wodurch er sowohl<br />

beim Beschleunigen und Verzögern als<br />

auch bei Betriebszuständen mit konstanter<br />

oder variabler Drehzahl zuverlässig arbeitet.<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 31


UMRICHTERTECHNIK<br />

01 Ein Frequenzumrichter regelt Drehzahl von Drehstromasynchronmotoren und<br />

schützt diese gleichzeitig<br />

02 Die leistungsstarken Softstarter SSW900 ermöglichen einen sanften An- und<br />

Auslauf von Drehstrom-Asynchronmotoren und bieten umfassenden Motorschutz<br />

Außerdem spielen Frequenzumrichter eine<br />

wichtige Rolle bei der Regelung von Prozessgeschwindigkeiten<br />

von industriellen<br />

Anlagen und Fertigungseinrichtungen wie<br />

Mixern, Mahlwerken oder Brechern. Sie<br />

haben zudem einen weiteren Vorteil: Bedienungsfreundlichkeit<br />

und Flexibilität.<br />

Durch eine Reihe von Funktionen und Optionen<br />

ist eine individuelle Anpassung an<br />

eine Vielzahl von Anwendungen möglich.<br />

Verbesserung der Energieeffizienz<br />

Für viele Planer und Konstrukteure ist es<br />

besonders wichtig, den Energieverbrauch<br />

und damit die Betriebskosten von Antriebssystemen<br />

deutlich zu reduzieren. Zu<br />

diesem Zweck eignen sich die Frequenzumrichter.<br />

Deren entscheidender Vorteil ist<br />

die Erhöhung der Energieeffi zienz durch<br />

Drehzahlregelung der Asynchronmotoren.<br />

Mithilfe von Frequenzumrichtern, wie der<br />

CFW-Baureihe von WEG, kann die Energieeffizienz<br />

von Elektromotoren deutlich<br />

verbessert werden, weil der Spitzenenergiebezug<br />

und damit auch die Leistung reduziert<br />

wird. Der Energieverbrauch kann<br />

zwischen 40 und 60 % gesenkt werden, da<br />

eine Prozessgrößenanpassung wie Druck<br />

oder Volumenstrom mit dem Steigern und<br />

Absenken der Drehzahl realisiert wird und<br />

somit mechanische, verlustbehaftete Stellglieder<br />

entfallen. Darüber hinaus eignen<br />

sich Frequenzumrichter auch für Anwendungen<br />

wie Aufzüge oder Dreh tische, wo<br />

die Drehzahl variabel einstellbar ist und<br />

eine gleichmäßige Bewegung erzeugt werden<br />

muss.<br />

Durch den sanften Anlauf und die integrierten<br />

Schutzfunktionen stellen die Softstarter,<br />

wie der SSW900 von WEG, ebenfalls<br />

einen energieeffizienten Betrieb von Elektromotoren<br />

sicher. Das High-End-Gerät mit<br />

integrierter SPS bietet vollständig programmierbare<br />

Verfahren zur Regelung von Asynchronmotoren<br />

und eine komplett flexible<br />

Drehmoment-Steuerung. Der Softstarter erlaubt<br />

sowohl einen Direktanschluss von<br />

Motoren in Stern- oder Dreieckschaltung<br />

als auch eine Strangeinschaltung (Wurzeldreischaltung<br />

mit sechs angeschlossenen<br />

Leitern). Dies macht es möglich, die drei<br />

Motorstränge unmittelbar in die drei Thyristorpaare<br />

zu schalten. Das führt dazu,<br />

dass der Softstarter nur noch 58 % des<br />

Motornennstromes (entspricht dem Strangstrom)<br />

führen muss und sich für die gleiche<br />

Leistung kleinere Geräte einsetzen lassen.<br />

Aufgrund des integrierten Bypass-Schützes<br />

sorgt der SSW900 für eine verlängerte Lebens-<br />

dauer, optimierte Raumnutzung und eine<br />

Verlustleistungsabgabe im Schaltschrank,<br />

die gegen Null geht.<br />

Industrielles Gleichstromnetz<br />

Neben der Frage, ob sich eher ein Frequenzumrichter<br />

oder ein Softstarter zur Regelung<br />

eines Elektromotors in einer Anwendung<br />

eignet, kommt es auch auf die Art des<br />

Stromnetzes an. Viele Unternehmen gestalten<br />

aktiv alternative Netzstrukturen aus wie<br />

dezentrale Gleichstromnetze DC, die z. B. aus<br />

Photovoltaik-Anlagen gespeist werden. Direkt<br />

aus diesen DC-Netzen könnte Antriebsleistungselektronik,<br />

z. B. Frequenzumrichter<br />

versorgt werden, damit die Energieeffi zienz<br />

von elektrischen Antriebssystemen noch<br />

weiter optimiert und schlussendlich noch<br />

mehr Energie eingespart werden. Auch bei<br />

WEG ist die Gleichspannung ein Thema. So<br />

sind z. B. die CWF11-Frequenzumrichter in<br />

DC-Bauform verfügbar. Und das hat Vorteile:<br />

Bei Wechselspannung haben Frequenzumrichter<br />

generell einen Wandlungsverlust<br />

von 2,2 bis 3,0 %. Sind sie hingegen<br />

an ein Gleichstromnetz geschaltet, liegen<br />

die Verluste nur bei 1,1 bis 1,5 %.<br />

www.weg.net<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


UMRICHTERTECHNIK<br />

Robuster Umrichter mit variabler Frequenz<br />

Die Frequenzumrichter S2U von Bonfiglioli sind nun auch in Schutzklasse IP66 und mit höherer Leistung<br />

erhältlich. Die kompakten Plug-&-Play-Umrichter für einphasige 230-V-Netze und dreiphasige 400-V-Netze<br />

gibt es in drei Baugrößen mit Motorleistungen von 0,4 bis 18,5 kW. Der Kühlkörper des Umrichters wurde<br />

für extreme Umweltbedingungen wie Staub, Feuchtigkeit und Reinigungschemikalien entworfen. Ein<br />

besonderes Feature ist der 32-Bit-Prozessor mit IGBT-Leistungsschaltung. Eingebaute PID-Regler und<br />

SPS-Funktionen regeln Frequenz, Druck und Luftvolumen, z. B. bei Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanwendungen.<br />

Der EMV-Filter sorgt für geringe elektromagnetische Interferenz. Weitere Merkmale der<br />

IP66-Variante sind eine Schlupf- und Drehmoment-Kompensation, Not-Aus-Funktion, eine Trägerfrequenz<br />

von 1 bis 16 kHz, die sich automatisch entsprechend der Temperaturfunktion ändert, ein integrierter<br />

Bremschopper und ein Firemode für Ventilatoranwendungen.<br />

www.bonfiglioli.de<br />

Frequenzumrichter bieten mehr Leistung und Transparenz<br />

BMR entwickelt und fertigt Umrichter für schnelllaufende asynchrone (AC) und synchrone (BLDC)<br />

Spindeln. Jetzt hat der Hersteller den Klassiker in der Produktreihe optimiert. Der Umrichter SFU0103<br />

hat eine Leistung von 300 VA, der SFU0203 von 480 VA. Zum schnelleren DSP als Controller kommt<br />

die FOC-Regelung, mit der eine sinusförmige Ansteuerung von AC-Motoren mit hoher PWM realisiert<br />

ist. Mit der implementierten Regelung lassen sich asynchrone und synchrone Spindeln in gleicher<br />

Performance antreiben. Neben PTC können auch lineare Temperatursensoren bei frei programmierbarer<br />

Schaltschwelle ausgewertet werden. Für die Kommunikation<br />

steht neben der RS232 auch ein USB-Interface bereit.<br />

Ebenfalls neu ist die Pro-Variante des Umrichters SFU0203<br />

mit 620 VA Leistung, geregelter Zwischenkreisspannung und<br />

einem 5"-LC-Display.<br />

www.bmr-gmbh.de<br />

Umrichterreihe für optimiertes Handling erweitert<br />

Siemens erweitert die Umrichterreihe Sinamics G120 um die Baugröße FSG in Spannungsbereichen<br />

von 380 bis 480 V sowie 500 bis 690 V. Mit der Leistungserweiterung ist das Power Modul PM240-2<br />

nun durchgängig bis 250 kW verfügbar. Die kompakte Baugröße und Optionen wie die integrierte<br />

DC-Zwischenkreisdrossel oder der integrierte Filter zum Erreichen der Kategorie C2 sparen Platz und<br />

Kosten. Zudem können mit der Baugröße Leitungslängen bis 450 m ohne weitere Optionen erreicht<br />

werden. Das Power Modul kann mit der Control Unit und den dazugehörigen Komponenten individuell<br />

konfiguriert werden. Die Push-Through-Kühlkörpervarianten, bei denen der Großteil der Verlustwärme<br />

außerhalb des Schaltschranks abgeführt wird, gibt es nun auch bis 132 kW. Das flache IOP-2<br />

Intelligent Operator Panel der Sinamics G-Reihe beinhaltet einen Assistenten zur einfachen<br />

Konfiguration der Ethernet-basierenden Feldbus-Schnittstelle.<br />

www.siemens.com<br />

Punktlandung<br />

in Präzision und<br />

Qualität<br />

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Frequenzen auf engstem Raum regeln<br />

Ein Frequenzumrichter in der kleinsten IEC-kompatiblen<br />

Form ist der Power XL DB1 von Eaton. Er ist eine Lösung für<br />

OEMs, die ihn z. B. in ein bestehendes System integrieren<br />

wollen, in dem keine Luftzirkulation stattfindet und kein Platz<br />

für zusätzliche Kühlkörper oder Lüftungen vorhanden ist. Das<br />

Gerät ist so klein durch den Wegfall von Display, Keypad und<br />

Kühlkörper. Als Cold Plate Unit nutzt es das bestehende<br />

Metallgehäuse der Maschine, um Wärme abzuleiten. Dabei<br />

wird der Umrichter samt Wärmeleitpaste direkt an die metallische Raumwand verschraubt, deren<br />

Wärmeleitfähigkeit und große Fläche für die Wärmeabfuhr genutzt werden kann. Der Umrichter ist mit<br />

der Drives-Connect-Parametriersoftware und der Drives-Connect-App kompatibel. In der kleinsten<br />

Bauform 1 eignet er sich für Motorleistungen bis zu 1,5 kW bei 230 oder 400 V Netzspannung.<br />

www.eaton.de<br />

Sondergetriebe<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

Antriebstechnik<br />

Oberbränder Straße 70<br />

79871 Eisenbach<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 33<br />

GSC-Schwörer.indd 1 28.02.<strong>2018</strong> 07:53:13


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Rettung in Notfällen<br />

Nieder- und hochohmige Sternpunkterdung in<br />

Mittelspannungsnetzen<br />

Erdungswiderstände dienen<br />

zur nieder- und hochohmigen<br />

Erdung des Sternpunktes in<br />

Mittelspannungsnetzen. Der<br />

Erdungswiderstand begrenzt<br />

den Fehlerstrom und die<br />

Wirkkomponente des<br />

Stromes gestattet eine<br />

leichtere Fehlerortung.<br />

Für einen entsprechenden<br />

Schutz bietet die Gino AG<br />

individuelle Lösungen an,<br />

unter anderem bestehend<br />

aus den Widerstandspaketen<br />

mit Widerstandselementen<br />

aus siliziertem Gusseisen mit<br />

oder ohne Oberflächenschutz.<br />

Lesen Sie mehr.<br />

Der Erdungswiderstand begrenzt im Störungsfall<br />

(Kurzschluss zur Erde) den<br />

auftretenden Fehlerstrom für eine kurze<br />

Zeitdauer, bis eine automatische Abschaltung<br />

der Anlage vor Ort stattfindet. Auch<br />

steigt die Spannung im Fehlerfall in den<br />

nicht betroffenen Leitern nur gering an.<br />

Damit wird das Risiko von Personenschäden<br />

und Schäden an der Anlage vermieden<br />

oder weitgehend reduziert.<br />

In Netzen mit Summenstromauslösung<br />

darf der Erdfehlerstrom somit relativ klein<br />

gewählt werden, i. d. R. auf einen kleineren<br />

Wert als der Nennstrom. Für Netze mit<br />

Überstromauslösung muss der Erdschlussstrom<br />

etwas größer als der Nennstrom<br />

gewählt werden, damit er einerseits ganz<br />

klar als Überstrom erkannt wird, andererseits<br />

jedoch unmittelbar am Generator<br />

oder Transformator problemlos beherrschbar<br />

bleibt.<br />

Dipl.-Ing. Stefan Riebartsch ist Vertriebs- und<br />

Projektmanager bei der Gino AG in Bonn<br />

Die überwiegende Zahl der Erdschlüsse<br />

findet durch Überschläge an Freiluftisolatoren<br />

statt, deren Lichtbögen durch die<br />

Abschaltung gelöscht werden. Dabei ist<br />

die Möglichkeit einer kurzfristigen Wiederzuschaltung<br />

erwünscht, um die Betriebsunterbrechung<br />

auf ein Minimum zu verkürzen.<br />

Ein Dauererdschluss führt aber zu<br />

einer erneuten Belastung des Erdungswiderstands<br />

und der anschließenden erneuten<br />

Abschaltung.<br />

Erdungswiderstände werden üblicherweise<br />

für den Kurzzeitbetrieb „KB“ im Bereich<br />

von 3 bis 30 s ausgelegt, wobei der<br />

Schwerpunkt im Bereich von etwa 10 s liegt.<br />

Die anschließende Abkühlung des Erdungswiderstands<br />

geschieht durch natürliche<br />

Konvektion in der Luft.<br />

Auslegungskriterien sind:<br />

n Systemspannung (Phase-Phase) 7,2 bis<br />

52 kV<br />

n Betriebsspannung (Phase-Erde)<br />

n Gewünschter Widerstandswert<br />

n Strom, auf den im Fehlerfall begrenzt<br />

werden soll<br />

n Zeitdauer des Störungsfalls bis zur sicheren<br />

Abschaltung vor Ort<br />

n Schutzart für die Gehäuseausführung<br />

sowie besondere Umgebungsbedingungen<br />

oder gewünschtes Zubehör wie Lasttrennschalter<br />

oder elektrische Strom-<br />

Spannungswandler zur Überwachung<br />

Da die Anforderungen und Spezifikationen<br />

gemäß der zukünftigen Betreiber unterschiedlich<br />

ausfallen, bietet die Gino AG<br />

individuelle Lösungen an. So können die<br />

Gusswiderstände mit extremer Energiespeicherfähigkeit<br />

bevorzugt bei hohen<br />

Stromkurzzeitbelastungen zum Einsatz<br />

kommen, während verschiedene Stahlgittersysteme<br />

mit unterschiedlicher Elementdicke<br />

und Oberfläche optimiert für<br />

längere Belastungszyklen ausgewählt werden.<br />

Alternativ können auch diverse drahtgewickelte<br />

Widerstandsausführungen bei<br />

höheren geforderten Ohmwerten zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Die jeweilige Widerstandslösung wird<br />

für die geforderte Isolationsspannung mit<br />

entsprechenden Hochspannungs-Isolatoren<br />

zum Beispiel in einer Rahmenkonstruktion<br />

oder einem Widerstandseinschub<br />

montiert und bei Schutzartanforderungen<br />

> IP00 in einem passenden<br />

Gehäuse untergebracht. Optionale, zusätzliche<br />

Komponenten wie manuelle oder<br />

motorbetriebene Lasttrennschalter werden<br />

dabei in einem abgetrennten Gehäusebereich<br />

untergebracht. Die Gehäuse können<br />

auch mit Durchgangsisolatoren zum<br />

Anschluss im Innen- oder Außenbereich<br />

ausgestattet sein.<br />

www.gino.de<br />

34 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


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PREDICTIVE MAINTENANCE I TITEL<br />

Verfügbarkeit erhöhen<br />

Maintenance-4.0-Lösung für die Lagerlogistik – ein Selbsttest bei Schaeffler<br />

Gemeinsam mit SSI Schäfer realisiert Schaeffler das Lösungspaket „Maintenance 4.0<br />

for Intralogistics“. Zur praktischen Anwendung kommt es in dem modernsten<br />

Logistikzentrum von Schaeffler in Europa. Ziel ist es, ungeplante Stillstände zu<br />

vermeiden und Instandhaltungskosten signifikant zu senken.<br />

Z<br />

ur Motivation für dieses Großprojekt erklärt<br />

Egon Grief, Schaeffler-Instandhaltungsleiter<br />

des Logistikzentrums: „Bei der<br />

Konzeption unseres Europäischen Distributions-Zentrums<br />

(EDZ) in Kitzingen war<br />

es unser Ziel, einen Umbruch zu schaffen,<br />

weg von einer präventiven Wartung mit<br />

statischen Wartungsintervallen hin zu einer<br />

zustandsbasierten Instandhaltung und einer<br />

teilautomatisierten Wartung.“ Aus diesen<br />

Überlegungen heraus entwickelte man gemeinsam<br />

mit dem führenden Lösungsanbieter<br />

für den innerbetrieblichen Materialfluss,<br />

SSI Schäfer, das Lösungspaket<br />

„Maintenance 4.0 for Intralogistics“. Die erarbeiteten<br />

Lösungen sollen jedoch nicht<br />

allein Schaeffler zu Gute kommen, sondern<br />

werden Herstellern und Betreibern von<br />

Logistikzentren zur Optimierung ihrer<br />

Instandhaltungsprozesse angeboten. Grief<br />

erklärt dazu: „Für unser Unternehmen mit<br />

der Expertise in den Bereichen Schwin­<br />

Dipl.-Ing. (FH) Jochen Krismeyer ist Fachjournalist<br />

für Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />

gungsanalyse von Aggregaten, Wälzlagern,<br />

Gleitlagern und Schmierung sehen wir in<br />

der Intralogistik ein sehr interessantes Betätigungsfeld.“<br />

Auf das jeweilige Logistiksystem<br />

zugeschnitten kommen folgende<br />

Produkte und Lösungen zum Einsatz:<br />

n Condition-Monitoring-Systeme (CMS) für<br />

die Zustandsüberwachung betriebsrelevanter<br />

Antriebssysteme, insbesondere an<br />

den Förder-, Fahr- und Hubantrieben,<br />

n Digitale Services, wie z. B. die Berechnung<br />

der Restlaufzeiten von Wälzlagern und<br />

die automatisierte Wälzlagerdiagnose<br />

sowie<br />

n Systeme für den Ersatz manueller Wartungstätigkeiten,<br />

wie z. B. eine automatische<br />

Nachschmierung von Kettentrieben.<br />

Zustandsüberwachung für<br />

Antriebe<br />

Als Condition-Monitoring-System dienen<br />

Schaeffler Smart-Check-Geräte, die vor<br />

allem an den stark belasteten Antrieben in<br />

Lagersystemen, wie z. B. Regalbediengeräten,<br />

Hebestationen oder Spiralförderern,<br />

appliziert werden. Im Fall des EDZ Kitzingen<br />

sind insgesamt 58 Smart Check an<br />

sieben Paletten-Regalbediengeräten, zwölf<br />

Schäfer Miniload Cranes, drei Vertikalförderern<br />

und an einen Spiralförderer montiert.<br />

Auf Basis der Schwingungsanalyse<br />

und der Temperaturverläufe detektiert<br />

jeder Smart Check mit einer internen Analysesoftware<br />

frühzeitig Lagerschäden, Verschleiß,<br />

Unwuchten, Ausrichtfehler und<br />

nicht zuordenbare Auffälligkeiten. Auf diese<br />

Weise braucht kein Fachpersonal für die<br />

Analyse von Schwingungsdaten dauerhaft<br />

vorgehalten werden. Für die Visualisierung<br />

der Alarmstatus hat SSI Schäfer einen lokalen<br />

Leitstand im EDZ Kitzingen eingerichtet.<br />

Alle Alarmstatus sowohl von den Smart-<br />

Check-Geräten als auch von anderen Systemen<br />

des Lagers werden im Logistikcockpit<br />

Wamas Lighthouse von SSI Schäfer visualisiert.<br />

Diese zentrale Informationsplattform<br />

ermöglicht den Überblick über die komplette<br />

Anlage, den Materialfluss, stellt Leistungskennzahlen<br />

dar und bietet umfangreiche<br />

Kontrollmöglichkeiten. Über Webservices<br />

greift Wamas Lighthouse auf alle<br />

Smart-Check-Geräte zu. Im Falle einer<br />

Alarmschwellenüberschreitung wird diese<br />

als Ampelsignal (gelb, rot) gemeldet. Für<br />

eine erste Analyse kann der Instandhal­


TITEL I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

tungsmitarbeiter vom Leitstand aus direkt<br />

auf den betreffenden Smart Check zugreifen,<br />

die Fehlermeldung einsehen oder auch<br />

einen Datendownload für eine weiterführende<br />

Analyse starten.<br />

Die große Vorlaufzeit zwischen dem<br />

beginnenden Defekt und dem drohenden<br />

Ausfall verschafft dem Instandhaltungsteam<br />

den notwendigen Zeitraum, um den<br />

Antrieb vor Ort zu untersuchen. Die Instandhalter<br />

haben genügend Zeit zu entscheiden,<br />

wie lange das Gewerk noch<br />

betrieben werden kann und ob der Fehler<br />

im Rahmen eines geplanten Einsatzes, z. B.<br />

in einer Nachtschicht oder am Wochenende,<br />

behoben werden kann. So werden<br />

der Einsatz zusätzlicher Servicetechniker<br />

vermieden und die Verfügbarkeit der Anlage<br />

gesteigert.<br />

Digitale Services für die<br />

Lagerlogistik<br />

01 Das Condition-Monitoring-System<br />

Smart Check überwacht mittels integrierter<br />

Schwingungsdiagnose permanent den<br />

Zustand des Regalbediengerätes<br />

zeitberechnung von Lagern in Antrieben<br />

und Condition Analyzer zur Zustandsanalyse<br />

und prädiktiven Instandhaltung verfügbar<br />

gemacht. Erstmals stehen damit in der<br />

Lagerlogistik überhaupt Analyse-Tools für<br />

02 Die automatische Nachschmiereinheit<br />

Concept 8 kann mehrere Schmierstellen mit<br />

individuellen Schmierstoffmengen pro Zeit<br />

versorgen<br />

Als nächste Ausbaustufe besteht die Möglichkeit,<br />

die Condition-Monitoring-Systeme<br />

auf Basis des Smart Check über die Schaeffler-<br />

Cloud an die Lagerlogistik-Software anzubinden.<br />

Auf diese Weise werden die digitalen<br />

Services Lifetime Analyzer zur Restlaufeine<br />

längerfristige Vorausplanung von großen<br />

Reparaturen zur Verfügung. Das Instandhaltungsteam<br />

bzw. der Lagerbetreiber<br />

kann die Reparatur in eine geplante Maßnahme<br />

umwandeln, kann einen bereits<br />

„Erfolgreiche Partnerschaft mit Schaeffler“<br />

Eine vorausschauende Instandhaltung in der Intralogistik setzt<br />

die zielgerichtete elektronische Zustandserfassung der<br />

Gewerke voraus. Nach Modellerstellung und Datenanalyse soll,<br />

unter Berücksichtigung bestimmter Bedingungen, vorhergesagt<br />

werden können wann ein Ausfall eintritt. Für diese<br />

Vorhersagen ist es notwendig, Signale und Daten aus der<br />

Steuerung, sowie Schwingungssignale aus externen Sensoren<br />

miteinander zu verknüpfen, um daraus Muster zu erkennen,<br />

die auf einen bevorstehenden Ausfall oder eine Überlastung<br />

hinweisen. Vom „Daten-Tracking“ versprechen wir uns die<br />

Chance, bereits vor dem Ausfall Muster zu erkennen, auch bei<br />

einem auf den ersten Blick einfachen Bauteil, wie bspw. einem<br />

Drehgeber, der scheinbar spontan ausfällt, dadurch allerdings<br />

ein ganzes Gewerk stilllegen kann. Das betroffene Gewerk<br />

könnte bei einer Auffälligkeit z. B. auf Basis eines Fail-Safe­<br />

Konzeptes in den Notbetrieb mit verringerter Geschwindigkeit<br />

überführt werden, bis Ersatzteile und ein Techniker vor<br />

Ort den Austausch bei einem Schichtwechsel vornehmen<br />

können. Zusätzliche Ressourcen, teure Adhoc-Einsätze von<br />

Service technikern und ungeplante Stillstände können so<br />

vermieden werden.<br />

Das Beispiel des Sensorausfalls verdeutlicht, dass es bei der<br />

Entwicklung einer Predictive-Maintenance-Lösung für das<br />

gesamte Lager notwendig ist, sehr viele einzelne Fehlerfälle aus<br />

der Praxis mit historischen Daten nachzubilden, was je nach<br />

Komplexität und Umfang den Entwicklungsaufwand bestimmt.<br />

Die Zusammenarbeit mit Schaeffler auf dem Gebiet der<br />

Schwingungsdiagnose ermöglicht<br />

uns schon heute die frühzeitige<br />

Erkennung verschiedenster<br />

Schäden an Elektromotoren,<br />

Aggregaten, Getrieben und<br />

Wälzlagern. Die integrierten<br />

Analysen des Smart Check, die<br />

den Defekt eines bestimmten<br />

Bauteils detektieren, versetzen<br />

uns in die Lage, leistungsfähige<br />

Funktionen aus der Schwingungsanalyse<br />

schnell in unser<br />

Konzept zu integrieren. Die<br />

Smart-Check-Daten über eine<br />

Schnittstelle abfragen zu können<br />

Stefan Godina, Head of<br />

Realization CSS und Spezialist<br />

für Maintenance 4.0 bei<br />

SSI Schäfer<br />

oder direkt über einen Webbrowser einzusehen, ermöglicht es<br />

die Geräte sehr vielfältig einzusetzen. Unser Ziel als Spezialist<br />

für Intralogistik ist es nicht, alle notwendigen Technologien<br />

selbst zu entwickeln oder gar antriebstechnische Komponenten<br />

fit für Predictive Maintenance zu machen. Hierfür werden wir<br />

am Markt passende Lösungen auswählen und in unsere Hardund<br />

Software-Architekturen integrieren. Unser Domain-Knowhow<br />

und unseren Beitrag zu Predictive-Maintenance-Lösungen<br />

sehen wir in der Modellerstellung, Analyse und Bewertung von<br />

Ausfallszenarien der Produktpalette von SSI Schäfer und den<br />

darauf aufbauenden effizienten wie auch intelligenten<br />

Instandhaltungskonzepten mit minimalen Ausfallszeiten.<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 37


PREDICTIVE MAINTENANCE I TITEL<br />

03 Die Schmierscheiben aus Polyurethan (rechts) können mehr Schmieröl aufnehmen als<br />

üblicherweise verwendete Materialien (links)<br />

04 Die Schmierritzel aus einem offenporigen Polyurethan sind für<br />

Kettentriebe, Zahnstangen, Zahnräder und Führungen erhältlich<br />

geplanten Stillstand nutzen und entscheiden,<br />

ob hierfür die Auslastung des betroffenen<br />

Gewerkes reduziert werden sollte.<br />

Automatisierung manueller<br />

Wartungstätigkeiten<br />

In der Lagerlogistik sind für den Transport<br />

von schweren Paletten kettengetriebene<br />

Rollenförderer weit verbreitet. Allein im<br />

EDZ Kitzingen sind auf einer Grund fläche<br />

von 22 000 m 2 etwa 2,3 km Förderstrecke<br />

und 2 500 Kettentriebe verbaut. Die Ketten<br />

bedürfen einer regelmäßigen Nachschmierung<br />

– abhängig von der jeweiligen Belastung<br />

und Einsatzdauer in Intervallen von<br />

drei bis sechs Monaten. Die Nachschmierung<br />

erfolgt in der Lagerlogistik heute<br />

05 Im Umlenkkasten der<br />

Kettenförderer befinden sich<br />

die Schmierritzel, die mit einer<br />

belastungsgerechten Schmierölmenge<br />

versorgt werden<br />

noch manuell. „Es war keine Analyse notwendig,<br />

um die Kettentriebe als die Komponente<br />

zu identifizieren, die grundsätzlich<br />

verbessert werden musste, wenn man eine<br />

schlanke Instandhaltung auf bauen möchte.<br />

Der personelle Aufwand für die regelmäßige<br />

Inspektion, eventuelle Säuberung<br />

und manuelle Nachschmierung der 2 500<br />

Schmierstellen würde in Kitzingen einen<br />

erheblichen Aufwand bedeuten“, erklärt<br />

Grief dazu und ergänzt: „Das wollten wir<br />

besser machen. Unsere Lösung besteht aus<br />

speziell entwickelten Schmierritzeln, die<br />

von zentral gesteuerten Nachschmiereinheiten<br />

Schaeffler Concept 8 kontinuierlich<br />

und punktgenau<br />

mit Schmieröl versorgt<br />

werden“.<br />

Jeder einzelne<br />

Schmierstoffgeber<br />

ist dabei individuell<br />

für die bedarfsgerechte<br />

Schmierung der jeweiligen<br />

Einbausituation einstellbar.<br />

Unter- sowie Überschmierung<br />

und dadurch hervorgerufene<br />

Ausfallzeiten lassen sich auf<br />

diese Weise ebenso zuverlässig<br />

vermeiden wie die Verschmutzung<br />

der Anlage durch überschüssigen<br />

Schmierstoff. Die eingesetzten<br />

Schmierscheiben aus<br />

Polyurethan können mehr<br />

Schmieröl aufnehmen als üblicherweise<br />

verwendete Materialien und sind verschleißfester<br />

wie auch temperaturstabiler.<br />

Die Pumpen der Nachschmiereinheit werden<br />

über I/O-Module direkt von der SPS<br />

angesteuert. Das bietet die Möglichkeit, die<br />

„Maintenance 4.0 for Intralogistics bedeutet mehr Zustandsüberwachung,<br />

mehr selbstmeldende Systeme, mehr automatisierte<br />

Wartung und dementsprechend weniger Stillstände<br />

und effizientere Einsätze der Instandhaltungsmitarbeiter.“<br />

Egon Grief, Instandhaltungsleiter EDZ-Mitte, Schaeffler<br />

Schmierintervalle und die Schmierstoffmenge<br />

an die tatsächliche Laufzeit der einzelnen<br />

Kettentriebe anzupassen. Egon Grief<br />

über die Vorteile der automatischen Nachschmierung<br />

in der Praxis: „Mit der Automatisierung<br />

der Nachschmierung entfallen die<br />

teuren Wochenend- und Nachteinsätze des<br />

Wartungspersonals. Es entfallen aber auch<br />

Stillstandzeiten, da einige Schmierstellen<br />

in sicherheitskritischen Bereichen liegen<br />

und das betreffende Gewerk, zum Beispiel<br />

Elektro bodenbahnen für den Palettentransport,<br />

sonst stillgesetzt werden müssten.<br />

Durch die häufigere Abschmierung in kleineren<br />

Schmierstoffmengen wird der Verschleiß<br />

der Ketten geringer ausfallen und<br />

deren Gebrauchsdauer erhöht. Der Ölvorrat<br />

in Kartuschen der Concept-8-Einheiten<br />

wird bei den aktuellen Einstellungen zirka<br />

zwei Jahre halten. Geht der Vorrat zu Ende,<br />

melden die Nachschmiereinheiten dies an<br />

die Steuerung. Etwas Vergleichbares gibt es<br />

am Markt bislang nicht.“<br />

Fotos: Schaeffler und Triboserv<br />

www.schaeffler.de<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


NACHGEFRAGT I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

Wie viel Sensorik braucht eigentlich<br />

die Antriebstechnik?<br />

„Nur so viel wie nötig“<br />

Die Daten aus den Sensoren, Umrichtern und Steuerungen erlauben es heute, eine zuverlässige<br />

Aussage über den Zustand der Motoren und Getriebe zu treffen. Hier ist es wichtig, aus<br />

den Daten Informationen zu generieren. Es ist in der Regel notwendig, zu den bereits installierten<br />

Sensoren und Steuerungen noch weitere Sensoren zu montieren, da selten Schwingungssensoren<br />

an den Antrieben verbaut sind. Nur in der Kombination ist es möglich, nicht nur einen<br />

Trend zu berechnen, sondern gezielt eine Prognose zu erstellen. Die Anzahl der Sensoren sollte<br />

immer so ausgelegt werden, dass man nicht so viel wie möglich, sondern so viel wie nötig<br />

montiert. Das Ziel ist, die Algorithmen so zu entwickeln, dass sie möglichst universell einsetzbar<br />

sind. Das ist ein hohes Ziel, da es für die Prognose, um den Ausfallzeitpunkt im Sinne von<br />

Predictive Maintenance zu ermitteln, viele Einflüsse gibt, die bei jeder Applikation betrachtet<br />

werden müssen. Hier zeigt sich, dass der Big-Data-Ansatz nicht zum Ziel führt. Gezielte kleine<br />

Lösungen helfen, die Problemstellung zu erkennen und sichere Vorhersagen zu treffen. Das bedeutet: Wer heute schon<br />

Condition Monitoring an der Antriebstechnik realisiert hat, ist bereit für den Schritt zu Predictive Maintenance.<br />

Christoph Schneider, Produktmanager, ifm Datalink GmbH<br />

„Ohne Sensorik geht es nicht“<br />

Die moderne Antriebstechnik kommt ohne Sensorik längst nicht mehr aus. Lebensdauerberechnungen,<br />

basierend auf verschiedenen Führungsgrößen wie Drehzahl oder Schwingungen bei Wälzlagern, sind<br />

unerlässlich geworden, um vorausschauend zu warten und somit deren Effizienzgrad zu erhöhen. Berührungs lose<br />

Sensoren nehmen diesen Trend auf und beeinflussen im Gegensatz zu herkömmlicher Sensorik die genannten<br />

Führungsgrößen nicht. Die Ergebnisse werden präziser. Mehr noch, mittlerweile ist man nicht mehr zwingend<br />

auf die Kenntnisse über eine Auswertung der Sensordaten angewiesen. Ergebnisse werden nach der Aufbereitung<br />

im Klartext z. B. mithilfe einer Cloud abrufbar gemacht. Das ist Predictive Maintenance mit Industrie 4.0.<br />

Christian Voß, Leiter Produktmanagement Linear-/Drehwegsensoren, Hans Turck GmbH & Co. KG<br />

„Rückwirkungen ableiten“<br />

In der elektrischen Antriebstechnik benötigt man zur Überwachung vor allem Messdaten aus<br />

dem Bewegungsverhalten des Antriebs. Daneben stellt insbesondere das Lastverhalten und<br />

damit der Stromverlauf im Antrieb ein wertvolles Signal dar. Aus der Kombination lassen sich viele<br />

Rückwirkungen aus der Mechanik ableiten. Diese Signale liegen in modernen Umrichtern bereits<br />

als interne Signale vor und können direkt für Diagnoseaufgaben verwendet werden. Die Herausforderung<br />

besteht darin, sie mit ausreichend hoher Abtastrate strukturiert und mit physikalischen<br />

Bedeutungen hinterlegt aus den Umrichtern auszulesen und insbesondere in Maschinen mit<br />

mehreren Antrieben den zeitlichen Zusammenhang dieser Signale sicherzustellen. Bei Antrieben<br />

mit hochuntersetzenden Getrieben dringen höherfrequente Störungen hingegen nicht bis zum<br />

Antrieb selbst durch, sondern werden durch die Mechanik gefiltert. Weiterhin können auch<br />

Störungen in Querrichtung zu angetriebenen Achsen auftreten oder Temperaturen Auswirkungen<br />

haben. Dann liefern abtriebsseitige Wegsensoren, Beschleunigungssensoren oder Temperatursensoren wertvolle Informationen.<br />

Für eine sinnvolle Auswertung dieser Signale ist die Datenfusion elementare Notwendigkeit. Für Ursache-Wirkung-<br />

Analysen müssen zudem die physikalischen Abhängigkeiten der Signale bekannt sein.<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Ruskowski, Inhaber Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Steuerungen, TU Kaiserslautern<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 39


PREDICTIVE MAINTENANCE I SPECIAL<br />

Intelligenz ist lernbar<br />

Neue Wege für Predictive Maintenance und Prozessoptimierung<br />

Baudis IoT<br />

IoT Retrofit für Brownfield und Greenfield<br />

Predictive Maintenance<br />

Service /<br />

Optimierung<br />

Produktionsoptimierung<br />

Smart Data<br />

Daten-<br />

Analayse<br />

LAN, Wi-Fi, GSM<br />

BAUDIS IoT<br />

Box<br />

BAUDIS IoT<br />

Box<br />

Motor Mechanik Steuerung<br />

Sensorik: z.B. Beschleunigung,<br />

Drehzahl<br />

Monitoring: z.B. Vibration<br />

z.B. Getriebe,<br />

Kupplung, Lager<br />

Daten: z.B.<br />

Maschinenauslastung<br />

Datentransfer<br />

Datensammlung<br />

Datenquelle<br />

Big Data<br />

Maschine 1 Maschine 2 Maschine 3<br />

Industrie 4.0 ermöglicht verbesserte Servicekonzepte und optimierte<br />

Fertigungsprozesse. Voraussetzung dabei ist immer die Vernetzung von<br />

Maschinen und Anlagen zur erfolgreichen Erfassung, Kommunikation,<br />

algorithmischen Verknüpfung und intelligenten Auswertung von Daten.<br />

Ein neues Tool von Baumüller erfüllt genau diese Aufgaben und verbessert<br />

so Prozessqualität und -sicherheit.<br />

Norbert Süß ist Leiter Service Retrofit bei der Baumüller<br />

Anlagen-Systemtechnik GmbH & Co. KG in Nürnberg<br />

M<br />

it Baudis IoT bietet der Nürnberger<br />

Spezialist für Antriebe und Automatisierungstechnik<br />

Baumüller ein System zur<br />

vorausschauenden Wartung – doch das Tool<br />

kann noch weit mehr. Es ist die Weiterentwicklung<br />

des bereits vor mehr als 20 Jahren<br />

von Baumüller entwickelten Diagnosesystems.<br />

Bei Baudis IoT handelt es sich um ein<br />

IoT-fähiges Diagnose- und Kommunikationssystem,<br />

welches eine einfache Vernetzung<br />

von Maschinen und Anlagen via Internet<br />

und die intelligente Analyse von Daten<br />

ermöglicht. Das System kann unabhängig<br />

vom Hersteller der Automatisierungskomponenten<br />

und der Sensorik eingesetzt und<br />

daher nachgerüstet werden. Es eignet sich<br />

daher auch für Brown-Field-Lösungen.<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


SPECIAL I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

Intelligentes Diagnosesystem<br />

Das vernetzte System besteht aus Sensoren,<br />

einer Baudis-IoT-Box und einer einfach<br />

zu bedienenden Software mit Smart-<br />

Data-Algorithmen. Die Erfassung der<br />

Daten erfolgt über dezentrale Sensoren am<br />

Antrieb oder auch an weiteren elektrischen<br />

oder mechanischen Komponenten. Diese<br />

erfassen z. B. den Motorzustand und können<br />

so einen entstehenden Lagerschaden<br />

melden oder erstellen eine Schwingungsmessung,<br />

um einen Verschleiß an mechanischen<br />

Komponenten frühzeitig zu erkennen.<br />

Die Daten werden in der Box<br />

gesammelt und an eine Auswerteinheit<br />

weitergeleitet. Hieraus werden später<br />

Handlungsempfehlungen abgeleitet.<br />

Beim Baumüller Baudis-IoT-System stehen<br />

die zwei Varianten „lokal“ und „remote“<br />

zur Vernetzung von Maschinen und Anlagen<br />

zur Verfügung. Fällt die Entscheidung<br />

zugunsten der lokalen Variante, so werden<br />

die am Antrieb erfassten Daten direkt beim<br />

Betreiber vor Ort ausgewertet. Wird die<br />

remote-Option bevorzugt, wandern die<br />

Daten in eine Cloud-Lösung und werden<br />

entweder zentral beim Kunden oder extern,<br />

bei einem frei wählbaren Servicedienstleister,<br />

archiviert und analysiert. Vorteile der<br />

zweiten Variante: Die Vernetzung von Werken<br />

und Standorten in der Cloud oder über<br />

einen zentralen Server, d. h. an eine Auswerteeinheit,<br />

ermöglicht<br />

Vergleiche. Extern<br />

erfolgt die Auswertung<br />

zu jeder Zeit mit den<br />

aktuellsten verfügbaren<br />

Algorithmen.<br />

Die IoT-Box kann<br />

vom Anwender selbst<br />

installiert werden. Die<br />

Software wird von<br />

Baumüller-Experten<br />

konfiguriert. Hierfür<br />

fallen einmalige Lizenzgebühren an und es<br />

kann auf Wunsch ein Service-Paket angeboten<br />

werden.<br />

Smart-Data-Analyse spart Zeit<br />

und Kosten<br />

01<br />

Die Archivierung und Auswertung der Daten kann bei Baudis IoT lokal oder remote<br />

erfolgen<br />

M M M<br />

Motor mit<br />

BAUDIS IoT Box<br />

VPN-Router<br />

BAUDIS<br />

IoT<br />

Remote Version<br />

M<br />

VPN-Router<br />

Mit Baudis IoT steht Maschinenbetreibern<br />

ein System zur Verfügung, um seine Fertigung<br />

zu überwachen und im Falle eines<br />

sich abzeichnenden Ausfalls schnell bzw.<br />

rechtzeitig agieren bzw. reagieren zu können<br />

und damit durch planbare Instandhaltungsmaßnahmen<br />

die Laufzeiten der Maschinen<br />

und Anlagen weiter zu erhöhen.<br />

Industrie 4.0 bei Baumüller ist die<br />

Umsetzung einer intelligenten<br />

Netzwerkstrukur, die unseren Kunden<br />

Flexibilität, Transparenz und Kostenoptimierung<br />

ermöglicht. Baudis IoT ist<br />

dafür das optimale System.<br />

Nobert Scholz, Geschäftsführung,<br />

Baumüller Anlagen-Systemtechnik<br />

Switch<br />

M<br />

BAUDIS<br />

IoT<br />

Local Version<br />

02 Die Baudis-IoT-Box verarbeitet die<br />

Signale und schickt die Daten an eine<br />

Auswerteeinheit weiter<br />

Dies spart Zeit und Kosten und verbessert<br />

die Maschinenverfügbarkeit sowie die Produktivität.<br />

Doch Baudis IoT kann viel mehr:<br />

Die für die Instandhaltung zugrunde gelegte<br />

Big-Data-Analyse kann auch zur Prozessoptimierung<br />

genutzt werden. Da das<br />

System im Bedarfsfall warnt, können mithilfe<br />

der Überwachung Produktionssteigerungen<br />

und damit einhergehende Belastungsgrenzen<br />

der Produktionsanlagen<br />

optimiert werden, ohne zusätzlichen Verschleiß<br />

zu provozieren. Die Vernetzung von<br />

Werken und Standorten anhand einer zentralen<br />

Auswerteeinheit ermöglicht Vergleiche<br />

und dadurch einen weiteren Nutzen.<br />

Durch die langfristige Sammlung und<br />

Auswertung von Daten kann der Anwender<br />

Optimierungspotenziale noch besser erkennen<br />

und umsetzen. Die Auswertung<br />

erfolgt zu jeder Zeit mit den aktuellsten verfügbaren<br />

Algorithmen. So wird das System<br />

kontinuierlich intelligenter gemacht und<br />

erhöht die Produktivität durch selbstregelnde<br />

Prozesse. Diese dienen der Vermeidung<br />

von Fertigungsfehlern, Optimierung<br />

des Outputs und zur Reduzierung von<br />

ungeplanten Unterbrechungen.<br />

www.baumueller.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 41


PREDICTIVE MAINTENANCE I NACHGEFRAGT<br />

Predictive Maintenance: Heilsbringer<br />

für die Instandhaltung von<br />

antriebstechnischen Systemen?<br />

„Wir brauchen Predictive Maintenance“<br />

Antriebstechnik ist ein zentraler Bestandteil von Produktions- und<br />

Logistikanlagen: Fällt ein Antrieb aus, steht die Produktion! Die<br />

Wartung antriebstechnischer Systeme ist andererseits ein Kostenfaktor,<br />

den man gerne minimieren möchte. Mit Predictive Maintenance lässt sich<br />

beides vereinen: maximale Anlagenverfügbarkeit bei hoher Wirtschaftlichkeit.<br />

Voraussetzung sind intelligente Frequenzumrichter mit integrierter<br />

PLC, die autarke Entscheidungen treffen können. Die interne PLC wertet die<br />

Motorzustandsdaten mithilfe virtueller Sensorik aus und plant unter<br />

Berücksichtigung realer Prozessdaten den optimalen Servicetermin.<br />

Der autarke Antrieb kommuniziert die aktuellen Zustandsdaten in eine<br />

sichere Cloud, sodass die Überwachung der Antriebseinheiten vom regulären<br />

Arbeitsplatz aus erfolgen kann.<br />

Predictive Maintenance steht für höhere Anlagenverfügbarkeit, reduzierte Kosten und eine<br />

höhere Antriebslebensdauer.<br />

Dr. Omar Sadi, Geschäftsführer, Nord Drivesystems<br />

„Intelligenz bringt Ausfallsicherheit“<br />

Predictive Maintenance leistet einen wesentlichen Beitrag dazu,<br />

Produktionsprozesse noch sicherer, einfacher und vor allem planbarer<br />

zu machen. Denn intelligente Lösungen ermöglichen es, Produkte erst<br />

dann zu tauschen, wenn es tatsächlich notwendig ist. Zusätzlich verhindern<br />

sie, dass es zu ungeplanten und kostenintensiven Stillständen<br />

kommt. Mit vernetzten Smart Plastics erweitert Igus die Möglichkeiten<br />

des Kunden zu vorausschauender Wartung erheblich und erhöht so seine<br />

Anlagenverfügbarkeit. Unsere intelligente Energiekette und Leitung wie<br />

auch die intelligente Linearführung und das intelligente Rundtischlager<br />

überwachen sich permanent selbst, informieren per Webinterface auf<br />

Desktop, Tablet oder Smartphone und warnen rechtzeitig. Damit helfen<br />

sie nicht nur dem einzelnen Instandhalter in seiner täglichen Arbeit, sondern unterstützen auch<br />

insgesamt Unternehmen, durch erhöhte Ausfallsicherheit Kosten zu senken.<br />

Richard Habering, Leiter Geschäftsbereich Smart Plastics, Igus GmbH<br />

42 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


NACHGEFRAGT I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

„Eine riesige Chance“<br />

Predictive Maintenance bietet eine riesige Chance für die Instandhaltung von<br />

elektrischen Antrieben. Durch korrekte präventive Instandhaltung lässt sich<br />

die Lebensdauer bereits deutlich verlängern. Aber plötzliche Stressfaktoren wie<br />

Überhitzung können unbemerkt zu Schäden führen, im schlimmsten Fall zu<br />

einem Totalschaden am Motor. Durch eine kontinuierliche Überwachung des<br />

Schwingverhaltens sowie elektrische Messungen von Isolationswerten und<br />

Temperaturen können wir genau feststellen, wann eine Motorwartung fällig<br />

wird. Bei Großmotoren mit Leistungen bis 15 000 kW, betreffen Abnutzungserscheinungen<br />

neben Kohlebürsten, die regelmäßig gewechselt werden müssen,<br />

in erster Linie die Lager und die Motorwicklungen. Der Abrieb an den Bürsten lässt<br />

sich z. B. mit einem LVDT messen. Lager- und Wicklungstemperaturen werden mit<br />

Pt100 überwacht. Durch Langzeitmessungen lassen sich Trends erkennen. Bei untypischen Erhitzungen<br />

wird der nächste günstige Servicetermin für eine Inaugenscheinnahme und gegebenenfalls Reparaturen<br />

genutzt. Dadurch lassen sich Produktionsausfälle vermeiden und Wartungstermine ökonomisch steuern.<br />

Ich gehe davon aus, dass dadurch die Motorlebensdauer noch weiter verlängert werden kann.<br />

Mathis Menzel, Geschäftsführer, Menzel Elektromotoren GmbH<br />

„Wartung rechtzeitig planbar“<br />

Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen schreiben bislang zumeist feste<br />

Wartungsintervalle vor, in denen Servicetechniker Komponenten<br />

unabhängig vom Zustand oder nach optischer Kontrolle austauschen.<br />

Der interne Verschleißgrad lässt sich so nicht erkennen. Es kommt trotz<br />

eingehaltener Wartungsintervalle zu Ausfällen, Komponenten werden<br />

teils unnötig ausgetauscht. Hier bietet Bosch Rexroth eine datenbasierte<br />

Dienstleistung, die Verschleiß auf Komponenten- und Modulebene<br />

erkennt, bevor es zu einem Ausfall kommt. In die Hydrauliksysteme<br />

der mobilen Arbeitsmaschinen weitgehend ohnehin integrierte<br />

Sensoren für Drehzahl, Druck, Temperatur von Pumpe und Motor<br />

erfassen die Betriebszustände. Anhand dieser Betriebs- und Sensordaten<br />

erkennt die Lösung Verschleiß an der Hydraulik und kann die Restlebensdauer bestimmen.<br />

Rechtzeitig vor einem Maschinenausfall warnt eine App dann einen definierten Personenkreis.<br />

Wartungsmaßnahmen sind so rechtzeitig planbar, Ausfälle von mobilen Maschinen im<br />

Feld können vermieden werden.<br />

Bernd Schunk, Vertriebsleitung Business Unit Mobile Hydraulics, Bosch Rexroth AG<br />

Hannover Messe zeigt Nutzen von Predictive Maintenance<br />

Vorausschauende Lösungen für die<br />

zustandsbasierte Wartung werden für<br />

die Nutzer von Maschinen und Anlagen<br />

immer wichtiger, da so Kosten gespart<br />

und Ausfallrisiken minimiert werden<br />

können. Welche neuen Produkte und Lösungen in Sachen<br />

Predictive Maintenance am Markt verfügbar sind, erfahren die<br />

Besucher der Integrated Automation Motion & Drives (IAMD)<br />

vom 23.–27. April <strong>2018</strong> in den Hallen 22 und 23. „Dort zeigen<br />

Unternehmen, welchen Nutzen die Verbindung von Antriebstechnik<br />

und Steuerungstechnik mit cloudbasierten Diensten<br />

und Machine Learning bietet. Besucher erfahren praxisnah,<br />

welche technischen und kommerziellen Vorteile Maschinenbetreiber<br />

und Instandhalter in der Produktion haben, wenn<br />

sie ihre Wartungskonzepte nach den Grundsätzen von Industrie<br />

4.0 gestalten“, sagt Krister Sandvoss, Global Director IAMD<br />

bei der Deutsche Messe AG.<br />

Was Sie am Gemeinschaftstand „Predictive Maintenance“<br />

erwartet, erfahren Sie in unserem Online-Artikel unter<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/hm18_pm<br />

www.hannovermesse.de<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 43


PREDICTIVE MAINTENANCE I SPECIAL<br />

Ausfallzeiten adé<br />

Intelligente Wartung als zentrale Säule der Digitalen Transformation<br />

So unterschiedlich die Aufgaben im Maintenance<br />

Management auch sein mögen, die Ressource, die es zu<br />

nutzen gilt, sind Daten. Daten, die bislang vielfach nur<br />

bedingt genutzt werden. Sie konsequent zu sammeln,<br />

zu integrieren, zu bereinigen und gezielt mit<br />

unterschiedlichen Ansätzen auszuwerten,<br />

ermöglicht es, die verschiedenen Stadien moderner<br />

Wartungskonzepte sukzessive umzusetzen.<br />

Das grundsätzliche Problem ist bekannt: Es wird meist zu viel, zu<br />

früh und zu ungezielt gewartet. Untersuchungen zeigen, dass<br />

bis zu einem Drittel der Wartungskosten verschenktes Geld ist. Das<br />

aber muss nicht mehr sein. Die Digitalisierung kann hier auch zu<br />

einem – im wahrsten Sinne des Wortes – echten „Silver Bullet“ und<br />

Innovationstreiber werden.<br />

Das Ziel: „Zero Unplanned Downtime“ – also Antriebe so zu warten,<br />

dass Ausfälle und damit verbundene Produktionspro bleme gar<br />

nicht erst entstehen. Die Kunst: Wartungsintervalle nicht noch<br />

enger, sondern nach tatsächlichem Bedarf zu takten. Das Schlüsselwort<br />

hierfür lautet: Condition Based Maintenance (CBM) – sie dient<br />

gewissermaßen als Ausgangspunkt einer Predictive-Maintenance-<br />

Wartungsstrategie.<br />

Dem Konzept zugrunde liegt also die Sammlung und Analyse<br />

von Daten, die direkt vor Ort – teilweise auch mithilfe von Edge-<br />

Computing – Aufschluss geben über den aktuellen Zustand von<br />

Assets. Der Grundgedanke: Je umfassender und detaillierter Informationen<br />

über sie und die sie beeinflussenden Umfeldfaktoren vorliegen,<br />

umso konkreter kann ihr tatsächlicher Wartungsbedarf<br />

prognostiziert werden.<br />

OEE, KI und Edge-Computing<br />

Damit rückt gleichzeitig ein weiteres Ziel von Industrie 4.0 in den<br />

Fokus: Denn auf der Agenda steht nicht nur eine insgesamt umfassendere<br />

Digitalisierung und Automatisierung, sondern auch ein<br />

effektiverer Einsatz von Sachwerten. Anders ausgedrückt: Es geht<br />

um die höhere Effizienz des eingesetzten Kapitals – die sogenannte<br />

„Overall Equipment Effectiveness“ (OEE). Sie ist eine Funktion aus<br />

Verfügbarkeit, Performance und Qualität der Assets. CBM und Predictive<br />

Maintenance sind nach unserer Auffassung zentrale Instrumente,<br />

um die OEE gezielt zu steigern.<br />

René Stäbler ist Business Development Executive<br />

bei der IBM Schweiz AG in Zürich, Schweiz<br />

Gleichzeitig passiert aber noch etwas sehr viel Fundamentaleres:<br />

CBM, Predictive Maintenance und neuerdings auch KI- basierte<br />

Wartungsansätze werden zur Basis für die Entwicklung neuer Services,<br />

disruptiven Geschäfts- und Betreibermodellen und damit<br />

zum Ausgangspunkt für mehr Innovation – Stichwort „Data Enabled<br />

Services“. Mithilfe von Remote-Monitoring ist es z. B. möglich,<br />

die Zustandsdaten von tausenden von Maschinen und Anlagen als<br />

Serviceleistung für Kunden zentral und in Echtzeit zu überwachen<br />

und zu analysieren. Smarte, adaptive Wartung kann damit selbst zu<br />

einem eigenständigen Geschäftsmodell mit unterschiedlichen<br />

Betreiber varianten ausgebaut werden.<br />

Mit Edge-Computing werden leistungs fähige Analyse-Technologien<br />

darüber hi naus zukünftig praktisch überall und immer<br />

verfügbar sein. So können z. B. Mitarbeiter, die in abgelegenen<br />

Mit Prescriptive Maintenance<br />

bekommt das alte Thema<br />

Wartung einen vollkommen<br />

neuen Spin.<br />

René Stäbler<br />

Gegenden den Zustand von Anlagen überwachen müssen, sehr<br />

viel genauer die Erfordernisse für Wartung oder den Ersatzteilbedarf<br />

ermitteln.<br />

Ein Anwendungsfall ist die sensorbasierte Zustandsüberwachung<br />

im Antriebsstrang von z. B. Windkraftanlagen. Dabei<br />

können, teilweise eben auch mithilfe von Edge-Computing, die erste<br />

Datenanalysen direkt in den Wälzlagern ermöglichen, alle relevanten<br />

Daten in Cloud-Servern zusammengefasst und analysiert<br />

werden. Die Auswertungen dieser Daten dienen dann wiederum<br />

als Grundlage für die Diagnose und vorausschauende Wartung<br />

44 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


SPECIAL I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

fahren oder aber das letzte aus ihm rauszuholen, um die Ware<br />

rechtzeitig am Zielort zu haben? Alle drei Optionen sind potenziell<br />

mit Kosten und Risiken verbunden („competing goals“). Die<br />

Frage ist nur, welche Option macht in der konkreten Situation am<br />

meisten Sinn?<br />

Die Potenziale für den Einsatz solcher datengetriebener Wartung<br />

sind enorm. Ein weiteres aktuelles Beispiel macht dies deutlich: So<br />

wird IBM dem Logistik-Bereich der amerikanischen Armee (Logistics<br />

Support Activity – LOGSA) helfen, aus über fünf Milliarden Datenpunkten<br />

von On-Board Sensoren „Vehicle Maintenance Failures“<br />

vorherzusagen. Darüber hinaus übernimmt die Army Watson<br />

IoT-Lösungen, die unstrukturierte, strukturierte und Sensor-Daten<br />

direkt aus militärischen Assets analysieren. Damit wird LOGSA zukünftig<br />

besser in der Lage sein, der Armee sowohl Predictive als<br />

auch Prescriptive Wartungsinformationen zur Verfügung zu stellen.<br />

Mit diesen neuen Technologien bekommt das alte Thema Wartung<br />

einen vollkommen neuen Spin. Und im Kontext von Industrie<br />

4.0 wird damit eine weitere wichtige Lücke geschlossen. Dies ist<br />

definitiv auch eine Chance für die etablierten Unternehmen, nicht<br />

nur ihre Wartung zu optimieren, sondern mithilfe einer digitalen<br />

„Re-Inven tion“ auch neue Umsatzquellen zu erschließen. Das gilt<br />

insbesondere für den export orientieren Wirtschaftsstandort in<br />

Mittel europa. Hier war Innovation schon immer gleichzusetzen mit<br />

Wettbewerbsvorteilen.<br />

der Wälzlager. Das ist keine Vision mehr, sondern funktionierende<br />

Realität.<br />

www.ibm.com/watson<br />

Intelligente Einblicke in „fuzzy“-Umgebungen<br />

Der Übergang ist fließend – und trotzdem spektakulär: Denn während<br />

Maintenance-Software bisher nur die Analyse strukturierter<br />

Sensordaten zugelassen hat, gehen intelligente Wartungs-Anwendungen<br />

noch einen Schritt weiter: Dem Prinzip KI-basierter<br />

Systeme folgend, deren Merkmale ver stehen – bewerten – lernen<br />

sind, ist nun auch die Entwicklung „mitdenkender“, vorausschauender<br />

Wartung keine Vision mehr. KI­ basierte IoT-Plattformen<br />

kombinieren hierfür strukturierte (Maschinen-)Daten mit der<br />

Masse an unstrukturierten Informationen wie schriftlichen Aufzeichnungen,<br />

Sprache, Geräusche, Vibrationen, Bilder, Videos und<br />

Bewegungen, analysieren und bewerten sie. Damit ermöglichen<br />

sie neue Sichtweisen auch auf komplexe, „fuzzy“-Umgebungen.<br />

Zudem gewinnen diese Anwendungen im Training mit Experten<br />

den Kontext-bezogenen nötigen Sachverstand und können damit<br />

den Verantwortlichen vor Ort bei der Einordnung von Ereignissen<br />

und bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Ein echter Paradigmenwechsel<br />

also.<br />

Tools für professionelle<br />

Instandhaltung<br />

Von Predictive zu Prescriptive<br />

Die nächste Stufe ist Prescriptive Maintenance. Die Idee dahinter<br />

ist noch viel komplexer: Bei Prescriptive geht es nicht mehr nur<br />

um Prognosen, in welchem Zeitraum gewartet bzw. etwas ausgetauscht<br />

werden soll, sondern um die genaue Berechnung, welches<br />

Zeitfenster dafür das betriebswirtschaftlich optimalste bzw. kostengünstigste<br />

wäre. Darüber hinaus geht es um den richtigen Zeitpunkt<br />

für die Ersatzteilplanung und -beschaffung, und um ganz<br />

grundsätzliche Fragen: Etwa, ob Wartungsintervalle lokal oder global<br />

optimiert werden sollen und wie Lieferketten und Wartung am<br />

besten miteinander zu verzahnen sind.<br />

Folgendes Beispiel kann das verdeut lichen: Macht es bei Problemen<br />

mit dem Antrieb eines Schiffsmotors mehr Sinn, ihn<br />

gleich zu reparieren, oder ihn zu schonen und langsamer zu<br />

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PREDICTIVE MAINTENANCE I SPECIAL<br />

„Spannende<br />

Zukunft“<br />

Quo vadis Predictive Maintenance? –<br />

Ein Kommentar von Prof. Dr. Georg Jacobs<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Georg Jacobs ist Leiter<br />

des Instituts für Maschinenelemente und<br />

Systementwicklung an der RWTH Aachen<br />

ie vorausschauende Instandhaltungsplanung<br />

auf Basis des prädiktierten<br />

D<br />

Komponentenzustands wird meist kurz als<br />

Predictive Maintenance bezeichnet. Sie soll<br />

die Instandhaltungskosten gegenüber der<br />

leistungs- oder zeitgesteuerten, vorbeugenden<br />

Instandhaltung senken. Obwohl sich<br />

Industrie und Forschung seit vielen Jahren<br />

bemühen, Condition-Monitoring-Systeme<br />

zu entwickeln, ist die Vorhersage des aktuellen<br />

Zustandes der relevanten Bauteile<br />

einer Ma schine immer noch eine technische<br />

Herausforderung. Geeignete Messsignale<br />

müssen früh genug auf mögliche<br />

Schäden hinweisen, eine Lokalisierung des<br />

geschädigten Bauteils erlauben und trotz<br />

Fertigungs- und Montagestreuung bei<br />

gleichzeitig veränderlichen Betriebsbedingungen<br />

der Maschinen eindeutige Aussagen<br />

liefern. Meist kommt Sensorik zur Messung<br />

von Schwingungen und Geräuschen,<br />

Schmierstoffzuständen und Temperaturen<br />

zum Einsatz. Beispiels weise kann der Zustand<br />

der Laufflächen von Wälzlagern bereits<br />

heute durch marktgängige Condition-Monitoring-Systeme<br />

zuverlässig bewertet werden.<br />

Zunehmend wird versucht, die Aussagekraft<br />

der Signale der CM-Sensorik durch<br />

Fusion mit anderen auf der Maschine verfügbaren<br />

Signalen zu verbessern. Dazu<br />

werden Verfahren der Mustererkennung<br />

angewandt, deren Training jedoch oft<br />

durch die Anzahl verwertbarer Schadensfälle<br />

limitiert ist. Zum Teil werden große<br />

Datenmengen (Big Data) gesamter Maschinenflotten<br />

betrachtet, um durch Machine-<br />

Learning-Algorithmen systematische Konstruktions-<br />

und Fertigungs fehler und folglich<br />

drohende Reparaturen zu identifizieren.<br />

Neue, oft preisgünstige Sensoren, erweiterte<br />

Auswerteverfahren (Edge Computing) und<br />

vereinfachte Datenübertragung eröffnen<br />

neue Möglichkeiten für Zustands- und<br />

Schadensanalysen. Beispielsweise wird<br />

aktuell die Identifikation der Rissentstehung<br />

unterhalb der Werkstoffoberflächen bei<br />

Ermüdungsfrühausfällen an Wälzlagern<br />

durch Schallemission untersucht. Obwohl<br />

die prinzipielle Funktion nachgewiesen ist,<br />

bestehen hinsichtlich der Aussagesicherheit<br />

noch offene Fragen.<br />

Ein vergleichsweiser frischer, grundlegend<br />

anderer Ansatz ergibt sich aus der Berechnung<br />

verbleibender Restlebensdauern.<br />

Dabei macht man sich zu Nutze, dass im<br />

Zuge von Industrie 4.0 immer mehr Informationen<br />

zur tatsächlichen Lasthistorie<br />

einer Maschine vorliegen. Die Nachrüstung<br />

von Maschinen mit geeigneten, oft<br />

schon kabellosen Lastsensoren nimmt<br />

„Individuelle modell- und betriebsdatenbasierte<br />

Verfügbarkeitssicherung wird zum Wettbewerbsvorteil.“<br />

stetig zu. Durch Einspeisung weniger Lastdaten<br />

in leistungsfähige Simulationsmodelle<br />

ganzer Maschinensysteme können,<br />

unter Extra polation der Lasthistorie,<br />

die tatsächlich verbleibenden Bauteillebensdauern<br />

rechnerisch ermittelt werden.<br />

Es ist vielfach belegt, dass das individuelle<br />

Gebrauchsdauerverhalten der<br />

Maschinen oft deutlich anders ist, als das<br />

bei der Produktentwicklung – mit oft verallgemeinerten<br />

und tendenziell hohen<br />

Lastanforderungen – berechnete. Entsprechend<br />

groß ist das Potenzial für<br />

Predictive Maintenance!<br />

Es bedarf keiner besonderen Prädiktions-<br />

Künste um der Predictive Maintenance eine<br />

spannende Zukunft im Kontext von Industrie<br />

4.0 und zunehmend modellbasierter<br />

Produktentwicklung vorherzusagen. z<br />

46 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


NACHGEFRAGT I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

Welche neuen Geschäftsmodelle<br />

ergeben sich durch Predictive Maintenance<br />

für die Antriebstechnik?<br />

„Drei Modelle entscheiden“<br />

Es ergeben sich aus meiner Sicht drei Modelle: Datengetriebene Mehrwertdienste, Servicedienstleistungen<br />

und Contracting-Geschäftsmodelle. Datengetriebene Mehrwertdienste: Die prädiktive Analytik auf Basis<br />

der Betriebsdaten erlaubt eine Vorausschau auf die Performance und die Lebensdauer des Antriebssystems<br />

und der Komponenten. Dies ermöglichen wir mit unserem IoT-fähigen Antriebskonzept Simotics IQ. Damit<br />

können Anwender Motordaten in die Mindsphere übertragen und dort mit Simotics IQ Mind App analysieren<br />

und auswerten. Servicedienstleistungen: Auf Basis der prädiktiven Analytik können entsprechende Services<br />

und Maintenance-Maßnahmen geplant werden. Es ergeben sich nun verschiedenste Geschäftsmöglichkeiten<br />

im Life-Cycle-Management: Der Maschinenhersteller kann vorausschauende Wartungsdienste anbieten, und<br />

Zeitpunkt und Umfang der Wartungen mit dem Betreiber optimiert planen. Der Hersteller kann Ersatzteillieferungen<br />

mit dem Betreiber oder dem Service-Dienstleister vereinbaren. Damit entfällt das Ersatzteillager für<br />

den Betreiber, der OEM kann die benötigten Ersatzteile vorausschauend im eigenen Produktionsprozess produzieren. Contracting-<br />

Geschäftsmodelle: Der Hersteller kann im Rahmen eines Contracting-Vertrages Performance und Verfügbarkeit des Antriebssystems<br />

an den Betreiber verkaufen und sichert dies durch prädiktive Instandhaltung ab.<br />

Dr. Christian Mundo, Leiter Digital Office Large Drives, Siemens AG<br />

„Erfolg Kunde = Erfolg Anbieter“<br />

Heute erwartet der Kunde Systemlösungen und antriebsnahe Dienstleistungen mit dem Fokus Montage,<br />

Inbetriebnahme, Instandhaltung und schnelle Reaktionsfähigkeit.<br />

Mit unserem Digitalangebot ABB Ability werden wir noch stärker zum Partner des Kunden und übernehmen<br />

mehr Verantwortung, was sich in entsprechenden Dienstleistungsangeboten, wie unserem Predictive-<br />

Maintenance-Service, widerspiegelt. Der Erfolg des Kunden wird unmittelbarer auch zum Erfolg des<br />

Anbieters, während die Kunden auf einen großen, leistungsfähigen Partner mit einem breiten Hardwareangebot<br />

und weltweiten Dienstleistungen vertrauen können. Grund lage des Predictive Maintenance sind<br />

Daten zum Zustand der Antriebe, verknüpft mit Daten zum Prozess sowie über anstehende Produktionsanforderungen.<br />

Diese Daten werden durch ständig anzupassende Algorithmen ausgewertet und den richtigen<br />

Personen bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt. Das erfordert neben geringen Hardware installationen vor<br />

allem auch IT-Dienstleistungen wie Datenverfügbarkeit und Sicherheit, die Informationssteuerung, aber auch die Auswertung<br />

durch Experten, Analysen mit dem Kunden und das Ausarbeiten von individuellen Service- und Optimierungsstrategien.<br />

Michael Herbort, Leiter Vertrieb Service, ABB Automation Products GmbH<br />

„Ohne Partner geht es nicht“<br />

Service ist heute notwendiges Kerngeschäft für alle Unternehmen – seine Digitalisierung, der „Service 4.0“ und<br />

damit einhergehend Predictive Maintenance als ein zentrales Thema, eröffnet weitreichende Möglichkeiten<br />

des Wachstums. Es geht darum, über die gesamte Kunden-Wertschöpfungskette zusätzlichen Nutzen zu schaffen.<br />

Das ist eine Mammutaufgabe, die weit mehr als nur Technologiekompetenz erfordert und auch keinesfalls<br />

von einem einzigen Unternehmen alleine geleistet werden kann – Arbeiten in Netzwerken und Partnerschaften<br />

ist erforderlich! Konstellation und Rollenverteilung der künftigen Wertschöpfungskette von Predictive Maintenance<br />

haben sich noch lange nicht gefunden. Automatisierer stehen für einen optimierten Produktionsfluss, sie<br />

ermöglichen einen zentralen Wertbeitrag von Predictive Maintenance: die potenzielle Automatisierung von<br />

Folgeabläufen, nachdem eine Vorhersage erfolgt und eine Entscheidungsfindung bzw. -unterstützung stattgefunden<br />

hat. Somit liegt Automatisierern die Denkweise von Predictive Maintenance heute schon in der Natur. Ein<br />

valides Geschäftsmodell im Gesamtkontext von PM muss sich für Automatisierer also aus der Fähigkeit ableiten, die eigenen Kernkompetenzen<br />

in die mögliche Abwicklung automatisierter Serviceprozesse zu übertragen. Radikal aus Kundensicht gedacht.<br />

Sebastian Feldmann, Leiter „Service Excellence“, Roland Berger GmbH<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 47


Schneidwerkzeug erschließt Potenzial<br />

bei der 5-Achs-Zahnradfertigung<br />

Die 5-Achs-Bearbeitung von<br />

Verzahnungen wird immer<br />

bedeutsamer und stellt eine<br />

flexible Ergänzung zu alt<br />

eingesessenen etablierten<br />

konventionellen<br />

Herstellverfahren dar [1].<br />

Hierbei stehen neben den<br />

wirtschaftlichen Aspekten auch<br />

die qualitativen Anforderungen<br />

im Fokus. Durch eine neue<br />

Technologie können gerade im<br />

frühen Entwicklungsstadium<br />

durch die immense Flexibilität<br />

zeitliche Vorteile neu erschlossen<br />

bzw. ausgeschöpft werden.<br />

01 Neu entwickelte Schneidwerkzeuge<br />

Das von Sandvik Coromant entwickelte Invomilling-Bearbeitungsverfahren<br />

bietet durch die Kombination von Werkzeugund<br />

Softwarelösung diese Flexibilität. Die CAD/CAM-Software, die<br />

speziell für die Bearbeitung von Verzahnungen entwickelt wurde,<br />

vereint die drei grundlegendsten Funktionen die für die wirtschaftliche<br />

Herstellung funktionsfähiger Zahnräder gegeben sein müssen.<br />

Diese Funktionen bilden die Berechnung der exakten Verzahnungsgeometrie<br />

inkl. Makro- und Mikromodifikationen, die automatische<br />

Berechnung der Fräsbahnen mit Vorgabe der zulässigen<br />

Formabweichungen sowie Materialabtrags- und Maschinensimulation<br />

in einem Programm und nicht zuletzt die hohe Anwenderfreundlichkeit.<br />

Mit diesem Softwarepaket können neben der<br />

namensgebenden Invomilling-Strategie auch Bearbeitungsstrategien<br />

mit Standard Schaft-, Kugel- und Torusfräsern erstellt werden.<br />

Durch Weiterentwicklungen im Bereich der Werkzeuge wird das<br />

M. Eng. Thomas Glaser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für<br />

Antriebstechnik der Hochschule Aalen und Jochen Sapparth ist Product<br />

Manager Invomilling bei der Sandvik Tooling Deutschland GmbH<br />

in Düsseldorf<br />

Verfahren auch für die Einbringung von Mikroflankenmodifikationen<br />

interessant. Ein mehrjähriges Kooperationsprojekt zwischen<br />

Sandvik Coromant und dem Institut für Antriebstechnik<br />

Aalen beschäftigt sich mit der Untersuchung diverser Aspekte<br />

dieses Herstellverfahrens.<br />

Die Problemstellung<br />

In der Regel werden Verzahnungen nach der Wärmebehandlung<br />

üblicherweise geschliffen bzw. wird eine Feinbearbeitung durchgeführt.<br />

Ziel dieser Feinbearbeitung ist es, die fertigungsbedingten<br />

Maß- und Formabweichungen in Form von Flankenlinien-, Profillinien-,<br />

Rundlauf- und Teilungsabweichungen aus der Vorbearbeitung<br />

und der Wärmebehandlung zu korrigieren [2]. Zudem werden<br />

bei der Feinbearbeitung nach heutigem Stand der Technik häufig<br />

Zahnflankenmodifikationen eingebracht. Diese Modifikationen<br />

sollen das Geräusch- und Tragfähigkeitsverhalten der Verzahnungen<br />

verbessern und die lastbedingten Verformungen des Zahnrad-<br />

Welle-Lagersystems kompensieren. Diese Mikrozahnflankenmodifikationen<br />

treten sowohl in Profil- oder Flankenrichtung als auch in<br />

Kombination beider auf. In diesem Artikel werden Ergebnisse aus<br />

der Praxis bezogen auf Bearbeitungszeit und Verzahnungsqualität<br />

beim Einsatz dieses Mehrachs-Bearbeitungsverfahrens beschrieben.<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


ZAHNRADFERTIGUNG<br />

02<br />

Übersicht Zahnflankenmodifikation<br />

Profil<br />

Flanke<br />

A<br />

ROOT<br />

Cα<br />

B<br />

f Ha<br />

C<br />

TIP<br />

C a<br />

C β<br />

BOTTOM<br />

TOP<br />

E F G H<br />

X 2 X 1<br />

X 2<br />

L 1 L 2<br />

X<br />

03<br />

Bearbeitungsschritte Verzahnungsbearbeitung<br />

Vorgeschruppte<br />

Zahnlücke<br />

Schlichten Flanke<br />

Links Frontside-Tool<br />

Schlichten Flanke<br />

Rechts Backside-Tool<br />

Zahnlücke mit<br />

Modifikationen<br />

Dieses Bearbeitungsverfahren verwendet ausschließlich Standardwerkzeug.<br />

Änderungen an der Makro- und Mikrogeometrie der<br />

Verzahnung werden über die Anpassung der Fräsbahnen und nicht<br />

über Anpassungen des Werkzeuges wie bei der konventionellen<br />

Verzahnungsherstellung realisiert bzw. umgesetzt.<br />

Ausgangssituation und Zielsetzung<br />

Neue Entwicklungen im Bereich der Werkzeuge und Strategien zur<br />

5-Achs-Bearbeitung von Verzahnungen machen diese Technologie<br />

auch für den Prototypenbau nutzbar. Ziel hierbei ist es, die exakte<br />

Verzahnungsgeometrie identisch zur konventionellen Serienherstellung<br />

zu erzeugen. Hierzu müssen u. U. nach dem Härten Mikroflankenmodifikationen<br />

eingebracht werden. Ziel ist es, das Potenzial<br />

in Bezug auf diese Flankenmodifikation bei der 5-Achs-Bearbeitung<br />

in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht aufzuzeigen.<br />

Die Vorgehensweise<br />

Es wurde eine Verzahnung mit den in der Tabelle aufgeführten<br />

Verzahnungsdaten hergestellt. Diese Verzahnung findet im<br />

Automotive-Bereich Anwendung und wird mit einer Höhenballigkeit<br />

von Cα 3 ± 3 µm (L1 = 11,305 mm) und einer Breitenballigkeit<br />

Cβ von 6 ± 4 µm (X = 18,1 mm und X1 = 14,48 mm)<br />

gemäß Bild 02 ausgeführt.<br />

Die Verzahnung wurde komplett auf einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />

vom Typ DMU80P Duoblock mit Heidenhain iT-<br />

NC530-HSCI-Steuerung weich fertigbearbeitet. Die Bearbeitungsstrategie<br />

wurde mit der CAD/CAM-Software Invomilling erstellt.<br />

Beim Invomilling-Verfahren verläuft die Vorschubgeschwindigkeit<br />

entlang des Zahnprofils und die Zustellung wird in Zahnbreiten-<br />

Übersicht Verzahnungsdaten<br />

Verzahnungsdaten<br />

Zähnezahl 35<br />

Normalmodul 1,680<br />

Eingriffswinkel 19°<br />

Schrägungswinkel 31,458°<br />

Kopfkreis 74,500 / 74 ,400<br />

Profilmodifikation, Cα 3 ± 3 µm<br />

Flankenmodifikation, Cβ 6 ± 4 µm<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 49


Diameter →<br />

Axis Direction →<br />

04<br />

Verzahnungsmessschrieb<br />

No. of teeth<br />

35 Base diameter<br />

65.1755 mm DIN/Tol.din3962<br />

Normal module<br />

1.6800 mm Normal Press. angle<br />

19.0000 ° Qnom=8<br />

Qact=8<br />

Face width<br />

Probe stylus diameter<br />

18.1000 mm 1.0017 mm Helix angle<br />

Addend. modif. factor<br />

33.5000 ° /<br />

–0.4228<br />

RCD(act)= 63.316 + ← Left flank Tol.= 0.000/ 0.000 (63.500) mm TCD(act)= 74.464 Profile variation<br />

Tol.= 0.000/ 0.000 (74.500) mm<br />

Right flank → +<br />

Tip<br />

Va<br />

250:1*<br />

40<br />

μm<br />

UPL=20<br />

73.900<br />

73.900<br />

69.293<br />

69.293<br />

69.293<br />

69.293<br />

Vb<br />

5:1*<br />

66.630<br />

66.630<br />

2.00<br />

mm<br />

Root<br />

[μm]<br />

Fa<br />

fHa<br />

ffa<br />

ca<br />

+ ← Left flank Lead-tooth alignment variation<br />

Right flank → +<br />

Top<br />

Va<br />

250:1*<br />

40<br />

μm<br />

DIN<br />

UPL=20<br />

Tol.<br />

16.0<br />

–10.0/+10.0<br />

12.0<br />

–3.0/+3.0<br />

17.195<br />

27<br />

18<br />

9<br />

1<br />

1<br />

9<br />

18<br />

27 Tol.<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

4<br />

5<br />

5<br />

7<br />

0<br />

2<br />

2<br />

–1<br />

–1<br />

–1<br />

1<br />

–4<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

3<br />

1<br />

–1<br />

1<br />

–1 –1<br />

0<br />

–1 –1<br />

–2<br />

fHam= 1| Wobble= 3| Qnom=8| Qact=5 fHam= –1| Wobble= 5| Qnom=8 | Qact=6<br />

9.332<br />

8.378<br />

8.794<br />

10.237<br />

8.028<br />

8.978<br />

10.619<br />

9.162<br />

16.0<br />

–10.0/+10.0<br />

12.0<br />

–3.0/+3.0<br />

17.195<br />

Vb<br />

4:1*<br />

2.50<br />

mm<br />

0.905 0.905<br />

Bottom<br />

[μm]<br />

Fb<br />

fHb<br />

ffb<br />

cb<br />

Tol.<br />

18.0<br />

–16.0/+16.0<br />

9.0<br />

+2.0/+10.0<br />

27<br />

18<br />

9<br />

1<br />

1<br />

9<br />

18<br />

27 Tol.<br />

5<br />

6<br />

3<br />

6<br />

6<br />

3<br />

8<br />

3<br />

1<br />

–3 –1<br />

5<br />

4<br />

0<br />

–6<br />

0<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

9<br />

9<br />

8<br />

9<br />

9<br />

8<br />

8<br />

8<br />

fHbm= 1| Wobble= 8| Qnom=8| Qact=5 fHbm= 0| Wobble= 10| Qnom=8 | Qact=6<br />

18.0<br />

–16.0/+16.0<br />

9.0<br />

+2.0/+10.0<br />

50 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


ZAHNRADFERTIGUNG<br />

richtung vorgenommen. Die Strategie teilt sich hier in die<br />

Ab schnitte Schruppen, Schlichten (Flanke links und rechts),<br />

Zahngrund und Entgraten (Bild 03). Zur Bearbeitung der Zahnflanken<br />

werden die neu entwickelten Schneidwerkzeuge verwendet<br />

(Bild 01).<br />

Durch die neu entwickelte Schneidengeometrie (Bild 01) können<br />

hohe Schnittgeschwindigkeiten und Zahnvorschübe bei gleichzeitiger<br />

Einhaltung der Qualitätsanforderungen der Zahnflanke realisiert<br />

werden. Zudem bietet das neue Design eine verbesserte Zugänglichkeit<br />

bei schmalen Zahnlücken und/oder hohen Zähnen.<br />

Für die Bearbeitung der modifizierten Zahnflanke werden 17 Zustellungen<br />

in Zahnbreitenrichtung benötigt. Dies entspricht jedoch<br />

einer Erhöhung der Gesamtbearbeitungszeit um ca. 33 % im Vergleich<br />

zur Bearbeitung derselben unmodifizierten Verzahnung<br />

(vier Zustellungen). Der Grund hierfür liegt in der durch die Breitenballigkeit<br />

Cβ verursachten Krümmung der Zahnflankenlängslinie.<br />

Diese Krümmung verringert die Überlappung zwischen den<br />

einzelnen Fräsbahnen und führt somit zu einer Erhöhung der<br />

Anzahl der benötigten Bahnen um die gewünschte Form richtig<br />

abbilden zu können.<br />

Ergebnisse<br />

Die Bearbeitung mit den Schnittwerten: Schnittgeschwindigkeit<br />

vc = 250 [m/min] und Zahnvorschub fz = 0,04 [mm/Z] lieferten<br />

hervorragende Ergebnisse. Hierbei zeigen sich gerade in Profilrichtung<br />

beachtliche Genauigkeiten, d. h. Profilqualitäten nach DIN<br />

3962 [4] zwischen 5 und 6 konnten hergestellt werden. Durch die<br />

hohe Anzahl an Zustellungen in Zahnbreitenrichtung konnten<br />

auch in Flankenrichtung sehr gute Qualitäten von 5 bis 6 erzielt<br />

werden. Die Flankenmodifikationen konnten in gewünschter Form<br />

und im vorgegebenen Toleranzfeld hergestellt werden (Bild 04).<br />

Fazit und Ausblick<br />

Durch die Verwendung der CAM-Software Invomilling und den<br />

passenden Werkzeugen konnten sehr gute Verzahnungsqualitäten<br />

an den modifizierten Verzahnungen erreicht werden. Es zeigt<br />

sich, dass die Möglichkeiten der 5-Achs-Bearbeitung in Bezug<br />

auf Qualität, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit ein ergänzendes<br />

Potenzial zu den konventionellen Verzahnungsherstellverfahren<br />

aufweisen. Dies bietet gerade im frühen Entwicklungsstadium<br />

immense Vorteile.<br />

Die Feinbearbeitung inkl. Mikroflankenmodifikationen erhöht<br />

jedoch bei der Verwendung dieser Bearbeitungsstrategie die Gesamtbearbeitungszeit.<br />

An dieser Stelle sollte über eine mögliche<br />

Anpassung der Werkzeuge zur Modifikationseinbringung auf Standard<br />

Schaft-, Kugel- oder Torusfräser bzw. eine Trennung der<br />

Modifizierungsstrategien für Profilrichtung (Invomilling) und Flankenrichtung<br />

(Freiformfräsen) nachgedacht werden. Des Weiteren<br />

muss die Hartbearbeitung mit Mikroflankenmodifikationen getestet<br />

werden. Hierzu zeigen Versuchsergebnisse des Instituts<br />

für Antriebstechnik Aalen gute und vielversprechende Ergebnisse<br />

bei der Hartfeinbearbeitung von Stirnradverzahnungen ohne<br />

Profil modifikationen [3].<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] R. Bieker, Hochpräzise Verzahnungen, die Königsdisziplin der 5-Achs-<br />

Bearbeitung, Klartext/Heidenhain, 2017<br />

[2] F. Klocke, Zahnrad- und Getriebetechnik, Hanser Verlag, München, 2017<br />

[3] T. Glaser, Ergebnisbereich: Hartfeinbearbeitung von Stirnradverzahnungen<br />

mit dem InvoMilling-Verfahren, Institut für Antriebstechnik Aalen, 2017<br />

[4] DIN 3962, Toleranzen für Stirnradverzahnungen, Beuth Verlag, 1978<br />

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erscheint <strong>2018</strong> im 57. Jahrgang, ISSN 0722-8546<br />

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<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 51


Potenziale von<br />

Zahnstange-Ritzel-Antriebssystemen<br />

Moderne Produktionsanlagen stellen immer höhere<br />

Forderungen an die Fertigungsgüte und Dynamik der<br />

eingesetzten Antriebssysteme. Dieser Artikel<br />

betrachtet zentrale Eigenschaften von Zahnstange-<br />

Ritzel-Antriebssystemen und beschreibt Maßnahmen<br />

zur Steigerung dieser Eigenschaften. Es wird gezeigt,<br />

dass sich elektrisch verspannte Zahnstange-Ritzel-<br />

Antriebssysteme in Bezug auf Positioniergenauigkeit<br />

und Steifigkeitsverhalten für den Einsatz in<br />

High-Performance-Werkzeugmaschinen auszeichnen.<br />

M.Sc. Tim Engelberth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Prof.-Dr. Alexander<br />

Verl ist Institutsleiter, beide am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungseinrichtungen an der Universität Stuttgart;<br />

M.Sc. Marco Heckmann ist Experte für Entwicklung mechanischer Antriebssysteme<br />

bei der Wittenstein Alpha GmbH in Igersheim<br />

Die Fertigungsgüte und Dynamik moderner Produktionsanlagen<br />

wird vor allem durch das eingesetzte Antriebssystem beeinflusst.<br />

Dieses definiert die erreichbare Antriebskraft und Beschleunigung,<br />

die Positioniergenauigkeit und die statische und dynamische<br />

Steifigkeit der Maschinenachse [1]. Die verbreitetsten<br />

Antriebssysteme sind Kugelgewindetriebe (KGT), Zahnstange-Ritzel-Antriebe<br />

(ZRA) und Lineardirektantriebe (LDA). Die Auswahl<br />

hängt hauptsächlich vom Anwendungsfall und den damit verbundenen<br />

Kosten ab. ZRA zeichnen sich für den Einsatz in Werkzeugmaschinen<br />

(WZM) insbesondere dadurch aus, dass ihre Steifigkeit,<br />

im Gegensatz zu den ansonsten etablierten KGT [2], unabhängig<br />

von der Verfahrlänge ist [3, 4]. Die Steifigkeit von KGT hängt hingegen<br />

von der Verfahrlänge, dem Spindeldurchmesser und der aktuellen<br />

Position des Maschinentischs ab [5]. Um eine ausreichende<br />

Steifigkeit bei wachsender Verfahrlänge zu gewährleisten, muss der<br />

Spindeldurchmesser vergrößert werden. Dies führt zu einer Verringerung<br />

der Antriebsdynamik aufgrund des anwachsenden Spindelträgheitsmoments,<br />

sodass KGT hier nicht effizient betrieben<br />

werden können. LDA zeichnen sich ebenfalls für den Einsatz in<br />

WZM aus. Hier wirken sich vor allem der hohe Energiebedarf und<br />

die über den gesamten Verfahrweg benötigten Sekundärteile im<br />

Vergleich zum ZRA nachteilig auf die Kosten aus [1].<br />

Ein zentrales Problem elektromechanischer Antriebssysteme ist<br />

die Umkehrspanne im Antriebsstrang. Bei ZRA wird die Umkehrspanne<br />

durch die Verzahnung und Lagerung im Getriebe sowie den<br />

Zahnstange-Ritzel-Übergang verursacht. Sie beeinflusst die erreichbare<br />

Positioniergenauigkeit und die Regelgüte des Antriebs-<br />

52 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


LINEARTECHNIK<br />

systems aufgrund ihrer Nichtlinearität. Um den Forderungen moderner<br />

Produktionsanlagen gerecht zu werden, ist eine Reduzierung<br />

der Umkehrspanne notwendig. Durch das Verspannen zweier<br />

parallel angeordneter Ritzel kann die Umkehrspanne im Antriebsstrang<br />

eliminiert werden. Die Literatur nennt verschiedene mechanische<br />

und elektrische Ansätze zur Erzeugung der Verspannung<br />

[1–3, 6–9]. Der Einfluss der Verspannung auf die Umkehrspanne,<br />

die Reibung sowie die statische und dynamische Steifigkeit wurde<br />

bereits eingehend betrachtet [10] und wird in diesem Artikel nicht<br />

weiter vertieft.<br />

In den folgenden Kapiteln wird aufgezeigt, welche Positioniergenauigkeiten<br />

und Steifigkeitseigenschaften mit einem einzelnen<br />

ZRA der Firma Wittenstein Alpha GmbH erreicht werden können.<br />

Zudem werden Maßnahmen zur Verbesserung der Positioniergenauigkeit<br />

genannt und experimentell validiert. Des Weiteren<br />

wird ein Vergleich zum elektrisch verspannten ZRA vorgenommen<br />

und ein Ausblick auf aktuelle Forschungsarbeiten zur Anpassung<br />

der Verspannung während des Betriebs und zur Steigerung der<br />

Bahngenauigkeit gegeben.<br />

Versuchsaufbau<br />

Die in diesem Artikel vorgestellten Untersuchungen wurden an<br />

dem in Bild 01 dargestellten Zahnstange-Ritzel-Versuchsstand des<br />

ISW der Universität Stuttgart durchgeführt.<br />

Der Maschinentisch des Versuchsstands hat eine Gesamtmasse<br />

von 420 kg und wird von zwei parallel angeordneten, elektrisch<br />

verspannten ZRA angetrieben. Zusätzlich steht ein LDA zur Verfügung,<br />

über den Störkräfte aufgebracht werden können. Der<br />

Verfahrweg beträgt 2,7 m. Die Position des Maschinentischs wird<br />

über die vier in der Abbildung gezeigten direkten Messsysteme<br />

erfasst. Es sind jeweils zwei Messsysteme unterschiedlicher Hersteller<br />

entlang der gleichen Achse montiert, sodass die Messwerte<br />

validiert werden können. Die Rotation der Motoren wird über die<br />

Motorencoder gemessen. Die eingesetzten Komponenten sind in<br />

Tabelle 01 zusammengefasst.<br />

Die elektrische Verspannung zwischen den beiden Motoren wird<br />

anhand der in Bild 02 dargestellten Regelungsstruktur erzeugt.<br />

Diese in industriellen Steuerungen bzw. Antriebsverstärkern etablierte<br />

Struktur wird als Momentenausgleichsregelung bezeichnet.<br />

Beide Motoren werden jeweils über einen Standard-Kaskadenregler<br />

geregelt. Die Verspannung wird im Drehzahlregelkreis generiert,<br />

indem ein Drehzahloffset v V<br />

in Abhängigkeit von der aktuellen Differenz<br />

der Drehmomentsollwerte M 1,soll<br />

und M 2,soll<br />

und dem geforderten<br />

Verspannungsmoment M V<br />

erzeugt wird. Anhand des Drehzahloffsets<br />

v V<br />

wird der vom Lageregler erzeugte Drehzahlsollwert<br />

v soll<br />

modifiziert, sodass die Verspannung zwischen den beiden Motoren<br />

aufrechterhalten bleibt.<br />

Werden die so erzeugten Momente M 1<br />

und M 2<br />

der einzelnen<br />

Motoren über dem geforderten Gesamt-Sollmoment M soll<br />

aufgetragen,<br />

so ergibt sich das in Bild 03 dargestellte Diagramm der<br />

elektrischen Verspannung. Es ist zu erkennen, dass das geforderte<br />

Verspannungsmoment M V<br />

eine Verschiebung der Kennlinien M 1<br />

und M 2<br />

in positive bzw. negative Richtung der y-Achse verursacht,<br />

sodass die Verspannung über den gesamten Betriebsbereich konstant<br />

bleibt. Das maximal erreichbare Gesamtmoment M ges,max<br />

ergibt<br />

sich anhand von Gl. (1). Es wird durch das Verspannungsmoment<br />

M V<br />

reduziert.<br />

01<br />

1<br />

2<br />

3<br />

02<br />

01<br />

2<br />

1<br />

6<br />

4<br />

3<br />

5 5<br />

ZRA1<br />

ZRA2<br />

LDA<br />

Zahnstange-Ritzel-Versuchsstand des ISW der Universität<br />

Stuttgart<br />

4<br />

5<br />

6<br />

6<br />

Zahnstange<br />

Linearführung mit integriertem Messsystem<br />

Interferometer<br />

1<br />

2<br />

4<br />

5<br />

3<br />

6 6<br />

Regelungsstruktur zur Erzeugung der elektrischen<br />

Verspannung<br />

Verbaute Komponenten<br />

Aktorik 2x Synchronmotoren Siemens 1FT7086<br />

(ZRA1, ZRA2)<br />

Direktantrieb (LDA) Siemens 1FN3300<br />

Mechanik Getriebe Wittenstein Alpha RP040S<br />

Ritzel<br />

Wittenstein Alpha RMT400<br />

Zahnstange<br />

Wittenstein Alpha ZST400<br />

Sensorik 2x magnetoresistive Schneeberger AMSABS 3B<br />

Linearmesssysteme<br />

2x Interferometer Attocube IDS3010<br />

2x Drive-Cliq-<br />

Motor geber<br />

Siemens AM24<br />

5<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 53


x ZRA<br />

– x Tisch<br />

[µm]<br />

03<br />

Drehmomente der verspannten Motoren [nach 9]<br />

M<br />

keit. Die Positioniergenauigkeit wird zur Beurteilung der Fertigungsgüte<br />

herangezogen, denn sie definiert die erreichbaren Fertigungstoleranzen.<br />

Die statische Steifigkeit dient ebenfalls zur Beurteilung<br />

der Fertigungsgüte, denn sie ist ein Maß für die Robustheit gegenüber<br />

Stör- und Bearbeitungskräften, die eine Positionsabweichung<br />

während der Bewegung verursachen können. Die dynamische Steifigkeit<br />

wird für die Beurteilung des Frequenzverhaltens herangezogen.<br />

Sie definiert die erreichbare Bandbreite, die anzeigt, bis zu welcher<br />

Frequenz die Vorschubachse der Anregung noch folgen kann.<br />

Sie begrenzt somit die erreichbare Regler-Performance.<br />

M 1<br />

M 2<br />

M 1<br />

M ges<br />

M 2<br />

M soll<br />

Positioniergenauigkeit<br />

M V<br />

-2M V<br />

2M V<br />

-M V<br />

M 1<br />

M 2<br />

M ges<br />

= M 1<br />

+ M 2 1 2 3<br />

Der Begriff der Positioniergenauigkeit und das Verfahren zur Bestimmung<br />

der Positioniergenauigkeit einer Vorschubachse sind in<br />

DIN ISO 230-2 beschrieben [11]. In Anlehnung an die genannte<br />

Norm lässt sich die Positioniergenauigkeit definieren als die Differenz<br />

des größten und kleinsten Fehlers beim vielfachen, zweiseitigen<br />

Anfahren mehrerer Positionen entlang des gesamten Verfahrweges.<br />

Bei Maschinen ohne direktes Wegmesssystem errechnet<br />

sich der Fehler je Position aus der Differenz des Motorencoderwertes<br />

und den Messwerten des direkten Referenzmesssystems. Bei<br />

ZRA wird der vom Motorencoder gemessene Bitwert α ZRA<br />

mittels<br />

Gl. (2) anhand der Encoder-Auflösung U ZRA<br />

, des Teilkreisradius r<br />

des Ritzels und des Übersetzungsverhältnisses i des Getriebes in<br />

die Motorposition x ZRA<br />

umgerechnet. Für die Untersuchungen wird<br />

der Motorencoder von ZRA1 genutzt, da dieser als Master für die<br />

Lageregelung fungiert.<br />

04<br />

20<br />

-20<br />

Positioniergenauigkeit des einzelnen ZRA ohne direktes<br />

Weg-Messsystem<br />

0<br />

Hinweg<br />

Rückweg<br />

Die direkt gemessene Tischposition x Tisch<br />

errechnet sich aus Gl. (3)<br />

anhand der Messsystemauflösung U Tisch<br />

und dem gemessenen<br />

Bitwert α Tisch<br />

. Als Referenzmesssystem wird das linke der in Bild 01<br />

dargestellten magnetoresistiven Messsysteme von Schneeberger<br />

genutzt.<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

-100<br />

-120<br />

-140<br />

164 µm<br />

0 0.5 1 1.5 2 2.5<br />

Position [m]<br />

Weiterhin ist zu erkennen, dass das Diagramm in drei Bereiche eingeteilt<br />

ist. In den Bereichen 1 und 3 sind die Motormomente, jeweils<br />

mit unterschiedlichem Vorzeichen, gleichgerichtet. In Bereich<br />

2 sind die Momente entgegengerichtet. Dies zeigt, dass ein<br />

Zahnflankenwechsel trotz Verspannung auftritt. Dieser findet im<br />

statischen Fall genau dann statt, wenn ein Vorzeichenwechsel im<br />

Momentenverlauf eines Motors auftritt.<br />

Untersuchungen an ZR-Antriebssystemen<br />

Zu den zentralen Eigenschaften einer Vorschubachse gehören die<br />

Positioniergenauigkeit sowie die statische und dynamische Steifig-<br />

68 µm<br />

Der Norm entsprechend werden die zehn anzufahrenden Positionen<br />

gleichmäßig über den Messweg verteilt und dann jeweils um<br />

eine zufällig gewählte Spanne verschoben, sodass auch periodisch<br />

auftretende Fehler erfasst werden. Aus der Messung ergibt sich das<br />

in Bild 04 dargestellte Diagramm für den einzelnen ZRA. Die eingezeichneten<br />

Messpunkte zeigen die Differenz der Messsysteme aller<br />

angefahrenen Positionen für den Hin- (blau) und Rückweg (rot). Es<br />

ergibt sich eine Positioniergenauigkeit von 164 µm. Die maximale<br />

Umkehrspanne beträgt 68 µm. Diese Eigenschaften sind unabhängig<br />

vom Gewicht des Maschinentischs. Dies wurde validiert, in dem<br />

die Untersuchung mit einem zusätzlich auf dem Maschinentisch<br />

montierten Gewicht von 500 kg wiederholt wurde.<br />

Bild 04 zeigt einen Drift, der eine deutliche Reduzierung der erreichbaren<br />

Positioniergenauigkeit verursacht. Dieser Drift ergibt<br />

sich zum einen aufgrund von Toleranzen der mechanischen Größen,<br />

die in Gl. (2) für die Berechnung der Motorposition benötigt<br />

werden. Zum anderen ergibt er sich aufgrund von Messsystemtoleranzen,<br />

die zu einer Abweichung der für die Berechnung der Positionen<br />

herangezogenen Auflösungen führen. Weiterhin wird die Positioniergenauigkeit<br />

durch Gleich- und Rundlaufabweichungen<br />

Δx GR<br />

der Getriebe-Ritzel-Kombination sowie Rollenmaß- und Teilungsabweichungen<br />

Δx Z<br />

(x) der Zahnstange beeinflusst.<br />

Entsprechend Bild 05 ergibt sich eine periodisch auftretende,<br />

positionsabhängige Abweichung Δx GR<br />

= 30 ~ 40 µm pro Ritzelumdrehung.<br />

Die Detailansicht einer Ritzelumdrehung zeigt außerdem<br />

den Einfluss der zwanzig Zahneingriffe pro Ritzelumdrehung, die<br />

jeweils einen Positionierfehler von bis zu 5 µm verursachen.<br />

Positionsabhängige Rollenmaß- und Teilungsabweichungen Δx Z<br />

(x)<br />

der Zahnstange führen, genau wie der oben beschriebene Drift, zu<br />

54 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


Abweichung [µm]<br />

x ZRA<br />

- x Tisch<br />

[µm] x ZRA<br />

- x Tisch<br />

[µm]<br />

x ZRA<br />

– x Tisch<br />

[µm]<br />

LINEARTECHNIK<br />

einem nicht periodischen Positionierfehler entlang des gesamten<br />

Verfahrweges. Durch Anpassung der Messsystemauflösung unter Berücksichtigung<br />

der Messsystemtoleranzen wird der Drift kompensiert<br />

und der Einfluss der Zahnstangenabweichungen deutlich. Das Ergebnis<br />

ist in Bild 06 dargestellt. Die Abweichung Δx Z<br />

(x) wird durch<br />

Mittelwertbildung der Abweichungen zwischen Motor- und Tischposition<br />

approximiert. Für die Ausrichtung der Zahnstangen wurden<br />

die von Wittenstein entwickelten Inira-Montagesysteme verwendet.<br />

Die Zahnstangenabweichungen im montierten Zustand lassen sich<br />

auf Δx Z,max<br />

= 35 µm beziffern. Der Verlauf von Δx Z<br />

(x) passt in guter<br />

Näherung zu , der Summe der von Wittenstein gemessenen<br />

Zahnstangenabweichungen im nicht montierten Zustand.<br />

Das in Bild 04 dargestellte Ergebnis der Positioniergenauigkeit<br />

wird ohne direktes Messsystem erzielt. Durch den dauerhaften Einsatz<br />

eines direkten Messsystems lässt sich die Positioniergenauigkeit<br />

steigern, da die oben betrachteten Abweichungen kompensiert werden.<br />

Die Ausrüstung von langen Verfahrachsen mit konventionellen<br />

direkten Messsystemen (z. B. Glasmaßstab) führt zu hohen Kosten.<br />

Durch den Einsatz von interferrometrischen Messsystemen wie dem<br />

IDS3010 der Wittenstein-Tochter Attocube Systems AG können diese<br />

Ausrüstungskosten reduziert werden. Alternativ können die Abweichungen<br />

einmalig während der Inbetriebnahme direkt bzw. interferrometrisch<br />

ermittelt und anschließend dauerhaft im Lageregler<br />

kompensiert werden. In diesem Fall werden die Ausrüstungsinvestitionen<br />

für das dauerhaft in der Maschine verbleibende Messsystem eingespart<br />

und die Positioniergenauigkeit dennoch deutlich gesteigert.<br />

Anhand einer einmaligen Messung oder durch Nutzung der vom<br />

Hersteller ermittelten Abweichungen kann die in Bild 05 (oben) gezeigte<br />

Gesamtabweichung Δx ges<br />

(x) zwischen Motor- und Tischposition<br />

ermittelt werden. Δx ges<br />

(x) wird in Form einer Lookup-Tabelle in<br />

der Steuerung hinterlegt und entsprechend Gl. (4) zur Anpassung<br />

der geforderten Sollposition x soll<br />

genutzt. Die angepasste Sollposition<br />

wird für die Lageregelung des einzelnen ZRA verwendet.<br />

05<br />

0<br />

-50<br />

-100<br />

-150<br />

-20<br />

-40<br />

06<br />

Kontinuierliche Messung der Differenz zwischen<br />

Motor encoder und direktem Messsystem<br />

0<br />

0.5 1 1.5 2 2.5<br />

Position [m]<br />

-60<br />

0.75 0.8 0.85 0.9 0.95<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Position [m]<br />

∆x GR<br />

1 1.05 1.1<br />

Kontinuierliche, driftkompensierte Messung der Differenz<br />

zwischen Motorencoder und direktem Messsystem<br />

10<br />

Diese Methode führt zu dem in Bild 07 dargestellten Ergebnis.<br />

Es ergibt sich eine deutlich gesteigerte Positioniergenauigkeit<br />

von 69 µm. Die maximale Umkehrspanne wird nicht beeinflusst.<br />

Sie beträgt weiterhin 68 µm und hat maßgeblichen Einfluss auf<br />

die Positioniergenauigkeit.<br />

Die Umkehrspanne kann durch den Einsatz eines elektrisch verspannten<br />

ZRA, wie er in Bild 01 dargestellt ist, reduziert werden.<br />

Entsprechend Bild 08 führt eine Verspannung von 40 % des Nennmoments<br />

der eingesetzten Motoren ohne den Einsatz eines direkten<br />

Messsystems zu einer reduzierten Umkehrspanne von 6 µm<br />

und einer weiteren Steigerung der Positioniergenauigkeit auf 7 µm.<br />

Die Umkehrspanne kann nicht vollständig eliminiert werden, da<br />

die Reibung im System eine Verformung des Antriebsstrangs, die<br />

sogenannte Reibungsumkehrspanne, verursacht. Die Abhängigkeit<br />

der Umkehrspanne vom Betrag der Verspannung wurde bereits in<br />

[10] untersucht.<br />

Statische und dynamische Steifigkeit<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

07<br />

0 0.5<br />

-10<br />

x ZRA<br />

∆x Z<br />

(x)<br />

(x)<br />

∆x Z *<br />

Position [m]<br />

x Tisch<br />

1 1.5 1.5 2<br />

Positioniergenauigkeit des einzelnen ZRA mit<br />

Abweichungskompensation<br />

10<br />

0<br />

Die statische Steifigkeit k ist definiert als Widerstand eines Körpers<br />

gegen elastische Verformung dx durch eine Kraft F. Der Kehrwert<br />

der Steifigkeit wird als Nachgiebigkeit δ bezeichnet. Beide Größen<br />

lassen sich anhand von Gl. (5) berechnen.<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

68 µm<br />

69 µm<br />

Hinweg<br />

Rückweg<br />

-50<br />

Zur Bestimmung der statischen Steifigkeit des einzelnen ZRA<br />

des in Bild 01 dargestellten Versuchsstands wird anhand des<br />

LDA eine rampenförmige Kraft am Maschinentisch erzeugt,<br />

die vom lage geregelten ZRA kompensiert wird. Anhand des<br />

-60<br />

-70<br />

0 0.5 1 1.5 2 2.5<br />

Position [m]<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 55


Übersetzungsverhältnisses i und des Teilkreisradius r des Ritzels<br />

lässt sich das Drehmoment M ZRA<br />

entsprechend Gl. (6) in die vom<br />

ZRA aufgebaute Gegenkraft F ZRA<br />

umrechnen.<br />

Die Verformung dx wird anhand der Differenz zwischen Motorund<br />

Tischposition x ZRA<br />

– x Tisch<br />

bestimmt. So wird nur die Verformung<br />

des Antriebsstrangs inklusive der Anschlusskonstruktion am Versuchsstand<br />

gemessen.<br />

Die Verläufe der durch den LDA erzeugten Kraft F LDA<br />

, der Gegenkraft<br />

F ZRA<br />

und der resultierenden Positionsänderungen der einzelnen<br />

Messsysteme von Schneeberger (sb) und Attocube (ac) sind in<br />

Bild 09 dargestellt. Die Kraft wird innerhalb von 50 s rampenförmig<br />

bis zu einem Maximalwert von ca. 7 230 N auf- und abgebaut. Anschließend<br />

wird sie in die andere Richtung auf- und abgebaut. Die<br />

Gegenkraft F ZRA<br />

wirkt entgegen der antreibenden Kraft F LDA<br />

und hält<br />

den Tisch in Ruhelage. Dies verdeutlicht der Positionsverlauf x ZRA<br />

.<br />

F ZRA<br />

ist kleiner als F LDA<br />

, da die Reibung im System einen Anteil der<br />

Kraft kompensiert. Für die Berechnung der Steifigkeit wird F ZRA<br />

verwendet,<br />

da diese Kraft eine direktere Verformung des Antriebsstrangs<br />

verursacht als F LDA<br />

.<br />

Bild 10 zeigt die Verformungen des einzelnen ZRA in Abhängigkeit<br />

von der Kraft, die der Motor zum Halten der Ruhelage erzeugt.<br />

Es sind die Kurven für alle vier am Maschinentisch verbauten direkten<br />

Messsysteme gezeigt. Die Messung von x sb,1<br />

zeigt die geringste<br />

Verformung und somit die höchste Steifigkeit. Dies ist plausibel, da<br />

das zugehörige Messsystem direkt neben dem Ritzel angebracht ist.<br />

Die anderen Messsysteme sind im Kraftfluss weiter von der Eingriffsstelle<br />

Ritzel-Zahnstange entfernt, sodass die Messung durch<br />

zusätzliche Verformung der Mechanik beeinflusst wird. Für die<br />

Auswertung der Steifigkeit wird daher auf die Messungen von x sb,1<br />

zurückgegriffen und die Steifigkeit im Bereich von 70 bis 100 % der<br />

maximalen Kraft bestimmt. Hier ist der Kurvenverlauf nahezu<br />

li near. Bei niedriger Belastung ist der Gradient und somit die Verformung<br />

pro Kraft größer, da zwischen Lagerlaufbahnen und Wälzkörpern<br />

sowie zwischen den Zahnflanken der Verzahnungsteile<br />

erst bei höherer Kraft ein optimales Tragbild ausgebildet wird und<br />

Reibungseffekte an Einfluss verlieren. Der ZRA mit RP+-Getriebe<br />

zeichnet sich durch ein nahezu richtungsunabhängiges Steifigkeitsverhalten<br />

ohne einen Steifigkeitssprung bei Richtungsumkehr aus.<br />

Die statische Steifigkeit des einzelnen, am Versuchsstand montierten<br />

ZRA und der ihn umgebenden Anschlusskonstruktion des Prüfstandes<br />

beträgt ca. 84,5 N/µm.<br />

Die statische Gesamtsteifigkeit des elektrisch verspannten ZRA<br />

ist doppelt so groß, da zwei Antriebsstränge parallel angeordnet<br />

sind und somit doppelten Widerstand gegen Verformung leisten.<br />

Der Betrag der elektrischen Verspannung hat keinen Einfluss auf<br />

den Betrag der Steifigkeit. Allerdings verändert er den Verlauf bei<br />

Richtungsumkehr. Näheres dazu ist in [10] beschrieben.<br />

Die dynamische Steifigkeit beschreibt die frequenzabhängige<br />

Steifigkeit des Systems, d. h. die Steifigkeit bei einer bestimmten<br />

Frequenz. Der Kehrwert der dynamischen Steifigkeit lässt sich im<br />

02<br />

Charakteristische Größen der Frequenzgangmessung<br />

Konfiguration Belastung charakt.<br />

Eigenfrequenz [Hz]<br />

dynamische Steifigkeit<br />

[N/μm]<br />

ω 0,N<br />

ω 0,M<br />

k(ω 0,N<br />

) k(ω 0,M<br />

)<br />

einzelner ZRA leicht 61 50 44,3 41,4<br />

schwer 58 33 68,8 43,3<br />

elektr. ver- leicht 100 89 139 131<br />

spannter ZRA<br />

schwer 74 60 148 143<br />

so genannten Nachgiebigkeitsfrequenzgang G N<br />

(jω) darstellen. Für<br />

den von einem einzelnen ZRA angetriebenen Maschinentisch lässt<br />

sich dieser aus der systemtheoretischen Beschreibung eines 2-Massen-Schwingers<br />

herleiten. Gl. (7) beschreibt die Nachgiebigkeitsübertragungsfunktion<br />

G N<br />

(s). Neben den Positionen der beiden<br />

Massen x ZRA<br />

und x Tisch<br />

und der anregenden Kraft F enthält diese das<br />

Übersetzungsverhältnis i des Getriebes, den Teilkreisradius r des<br />

Ritzels, die Federsteifigkeit k, die Dämpfungskonstante d sowie die<br />

Tischmasse m Tisch<br />

und das massenäquivalente Trägheitsmoment<br />

J ZRA<br />

des ZRA.<br />

Anhand der Übertragungsfunktion kann die Eigenfrequenz ω 0,N<br />

entsprechend Gl. (8) berechnet werden. Die Eigenfrequenz ω 0,N<br />

gibt die Frequenz der größten Nachgiebigkeit bzw. der geringsten<br />

Steifigkeit an.<br />

Neben G N<br />

(jω) kann auch der Zusammenhang zwischen den Positionen,<br />

der so genannte Mechanikfrequenzgang G M<br />

(jω), betrachtet<br />

werden. Dieser lässt sich anhand der in Gl. (9) dargestellten Übertragungsfunktion<br />

G M<br />

(s) berechnen. Die für G M<br />

(s) geltende Eigenfrequenz<br />

ω 0,M<br />

wird anhand von Gl. (10) berechnet. Der Mechanikfrequenzgang<br />

erlaubt zwar keine direkte Aussage über die Steifigkeit.<br />

Für die Erzeugung des Frequenzgangs wird die Messung der<br />

Antriebskraft, die einer gewissen Ungenauigkeit unterliegt, allerdings<br />

nicht benötigt.<br />

Die Messung der Frequenzgänge erfolgt, indem das System mit<br />

einem PRBS-Rauschen plus Offset angeregt wird. Dieses Signal regt<br />

alle Frequenzen im betrachteten Spektrum mit der gleichen Leistungsdichte<br />

an. Das Offset verhindert eine Beeinflussung der Messung<br />

durch die Umkehrspanne. Die aufgezeichneten Signale werden<br />

mittels Fourier-Transforma tion in Frequenzspektren umgerechnet,<br />

anhand derer sich die Übertragungsfunktionen berechnen<br />

lassen. Aus den Übertragungsfunktionen wird der Amplituden- und<br />

der Phasengang bestimmt. Es ergeben sich die in Bild 11 dargestellten<br />

Frequenzgänge des einzelnen ZRA und die in Bild 12 dargestellten<br />

Frequenzgänge des elektrisch verspannten ZRA, jeweils mit<br />

und ohne zusätzlichem Gewicht von 500 kg. Die Verspannung beträgt<br />

40 % des Nennmoments der eingesetzten Motoren. Die Abhängigkeit<br />

des Frequenzverhaltens vom Betrag der Verspannung<br />

wurde bereits in [10] untersucht.<br />

Tabelle 02 zeigt die aus den Frequenzgängen abgeleiteten charakteristischen<br />

Größen für den einzelnen und den elektrisch verspannten<br />

ZRA mit und ohne zusätzlichem Gewicht von 500 kg. Die<br />

charakteristischen Eigenfrequenzen lassen sich aus den Phasenverläufen<br />

bei einer Phasendifferenz von 90° ablesen. Die Eigenfrequenzen<br />

zeigen die Resonanz des Systems und somit die geringsten<br />

(9)<br />

(10)<br />

56 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


Verformung [µm]<br />

Kraft [kN]<br />

x ZRA<br />

– x Tisch<br />

[µm]<br />

LINEARTECHNIK<br />

dynamischen Steifigkeiten. Die Eigenfrequenzen für Nachgiebigkeits-<br />

und Mechanikfrequenzgang unterscheiden sich, da es sich um<br />

verschiedene Eigenmoden bzw. Schwingungsformen des Systems<br />

handelt. Wird das System als 2-Massen-Schwinger betrachtet, beschreibt<br />

ω 0,M<br />

die Frequenz, bei der nur die angehängte Tischmasse<br />

m Tisch<br />

schwingt, während die Motorwelle nahezu stillsteht. Die Frequenz<br />

ω 0,N<br />

beschreibt den Zustand, bei dem beide Massen gegeneinander<br />

schwingen. Anhand dieser Eigenfrequenzen, der Masse<br />

und des Trägheitsmoments des Antriebssystems lassen sich die<br />

frequenz abhängigen Steifigkeiten des Systems über die Gl. (8) und<br />

(10) berechnen. Bei der Berechnung der Steifigkeiten des elektrisch<br />

verspannten ZRA muss das Trägheitsmoment J ZRA<br />

verdoppelt werden,<br />

da zwei Antriebe verbaut sind. Theoretisch müssen sich je<br />

Konfiguration (d. h. einzelner ZRA und elektrisch verspannter ZRA),<br />

unabhängig von der Belastung, die gleichen Steifigkeiten k(ω 0,N<br />

) und<br />

k(ω 0,M<br />

) ergeben.<br />

Die anhand von ω 0,M<br />

berechneten Steifigkeiten k(ω 0,M<br />

) passen in<br />

guter Näherung zusammen. Der einzelne ZRA zeigt eine geringere<br />

Steifigkeit k(ω 0,M<br />

) als der elektrisch verspannte ZRA. Dies ist plausibel,<br />

da bei der elektrischen Verspannung, wie bereits erwähnt, zwei<br />

Antriebe eingesetzt werden. Die geringen Abweichungen der Steifigkeiten<br />

k(ω 0,M<br />

) aufgrund des Gewichts lassen sich anhand der<br />

nichtlinearen Verläufe der Messkurven für die statische Steifigkeit<br />

erklären. Die für die Messung der Frequenzgänge genutzte Anregungskraft<br />

liegt im Bereich von 0 bis 2 000 N, wobei die Anregungskraft<br />

bei Messungen mit Gewicht höher ist, um die gleiche Auslenkungsamplitude<br />

der Geschwindigkeit zu erreichen. Die Steifigkeit<br />

nimmt mit anwachsender Anregungskraft zu (Abflachung der<br />

Kurve). Dies erklärt die etwas höheren Steifigkeiten für die Messungen<br />

mit Gewicht im Gegensatz zu den Messungen ohne Gewicht.<br />

Außerdem erklärt dies auch die allgemein geringeren Steifigkeiten<br />

im Vergleich zur statisch bestimmten Steifigkeit von 84,5 N/µm.<br />

Diese wurde bei deutlich höheren Kräften bestimmt, bei denen ein<br />

linearer Zusammenhang zwischen Kraftzunahme und Verformung<br />

besteht. Die anhand von ω 0,N<br />

berechneten Steifigkeiten k(ω 0,N<br />

) passen,<br />

bis auf den Ausreißer 68,8 N/µm, zu den Steifigkeiten k(ω 0,M<br />

).<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Die vorgestellten Untersuchungen zeigen, dass die erreichbare Positioniergenauigkeit<br />

(hier 69 µm) eines einzelnen ZRA hauptsächlich<br />

durch die Umkehrspanne im Antriebsstrang begrenzt ist.<br />

Anhand der hier gezeigten Methode zur Kompensation der geometrischen<br />

und messtechnischen Abweichungen durch Anpassung<br />

der Lagesollwerte kann diese Genauigkeit auch ohne ein direktes<br />

Messsystem erreicht werden. In High-Performance-Werkzeugmaschinen<br />

ist der Einsatz eines elektrisch verspannten ZRA sinnvoll,<br />

da dieser für eine maximale Reduzierung der Umkehrspanne<br />

sorgt und somit eine deutlich höhere Positioniergenauigkeit (hier<br />

7 µm) erreicht. Diese Positioniergenauigkeit kann ebenfalls ohne<br />

den Einsatz eines direkten Messsystems erreicht werden. In diesem<br />

Fall hängt sie, neben der im Artikel genannten Reibungsumkehrspanne,<br />

hauptsächlich von der Steifigkeit des Antriebsstranges ab.<br />

Diese definiert eine durch Stör- und Bearbeitungskräfte verursachte<br />

Positionsabweichung, die ohne ein direktes Messsystem nicht kompensiert<br />

werden kann. Die durch Stör- und Bearbeitungskräfte verursachte<br />

Positionsabweichung wird in diesem Artikel nicht gezeigt,<br />

kann aber anhand von Gl. (5) abgeschätzt werden. Durch den Einsatz<br />

eines elektrisch verspannten ZRA wird allerdings eine Verdoppelung<br />

der statischen Steifigkeit erreicht, sodass der Einfluss auf die<br />

Positioniergenauigkeit abnimmt. Durch Verspannung wird weiterhin<br />

eine Erhöhung der mechanischen Eigenfrequenz und somit<br />

eine Steigerung der erreichbaren Regler-Performance erzielt.<br />

Die Eigenschaften der Zahnstange-Ritzel-Antriebssysteme von<br />

Wittenstein Alpha können für den jeweiligen Anwendungsfall<br />

durch Variation des Ritzeldurchmessers entsprechend Bild 13<br />

hinsichtlich Vorschubkraft, Vorschubgeschwindigkeit und linearer<br />

08<br />

09<br />

Position [µm]<br />

10<br />

Verformung [µm]<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

0 20 40 60 80 100<br />

100<br />

0<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

-7<br />

-8<br />

0<br />

0.5 1 1.5 2 2.5<br />

Position [m]<br />

Signalverlauf zur Bestimmung der statischen Steifigkeit<br />

Zeit [s]<br />

-100<br />

0 20 40 60 80 100<br />

100<br />

100<br />

80<br />

80<br />

60<br />

60<br />

40<br />

40<br />

20<br />

20<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

Positioniergenauigkeit des elektrisch verspannten ZRA mit<br />

Abweichungskompensation<br />

0<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

7 µm<br />

Zeit [s]<br />

Steifigkeit des einzelnen ZRA<br />

6 µm<br />

x ZRA<br />

x sb,1<br />

x sb,2<br />

x ac,1<br />

x ac,1<br />

Hinweg<br />

Rückweg<br />

-100<br />

-8000 -6000 -4000 -2000 0 2000 4000 6000 8000<br />

Kraft [N]<br />

-100<br />

-8000<br />

-6000 -4000 -2000 0 2000 4000 6000<br />

Kraft [N]<br />

F LDA<br />

F ZRA<br />

8000<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 57


Amplitude [dB]<br />

Phase [°]<br />

Amplitude [dB]<br />

Phase [°]<br />

11<br />

12<br />

13<br />

80<br />

60<br />

40<br />

10<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

10 1<br />

0<br />

*<br />

10 1<br />

Frequenzverhalten des einzelnen ZRA<br />

0<br />

N, schwer<br />

G N, leicht<br />

-45<br />

G 10 1 10 2<br />

-90<br />

G M, leicht<br />

-135<br />

G M, schwer<br />

-180<br />

Frequenzverhalten des elektrisch verspannten ZRA<br />

*<br />

G N, leicht<br />

-45<br />

G 10 1 10 2<br />

-90<br />

N, schwer<br />

G M, leicht<br />

-135<br />

G M, schwer<br />

-180<br />

Design for Speed Design for Feed Force Design for Rigidity<br />

Speed Feed Force Rigidity<br />

V 2Max [m/min] F 2T [N] C lin [N/µm]<br />

0 40 50 60 70 80 90 100<br />

d [mm]<br />

50000<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

Frequenz [Hz]<br />

10 2<br />

Frequenz [Hz]<br />

Eigenschaftsänderung von ZRA durch Design for X<br />

10 2<br />

0 40 50 60 70 80 90 100<br />

d [mm]<br />

200<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0 40 50 60 70 80 90 100<br />

d [mm]<br />

Gesamtsteifigkeit optimiert werden. Weiterhin können Ritzel und<br />

Zahnstange im Rahmen von unterschiedlichen geometrischen<br />

Klassen, Werkstoffen und Wärmebehandlungsverfahren individuell<br />

hinsichtlich Laufruhe, Positioniergenauigkeit und übertragbarer<br />

Vorschubkraft konfiguriert werden.<br />

Der aktuelle Stand der Technik zeigt, dass die Verspannung in<br />

den meisten Fällen konstant eingestellt wird, obwohl diese für den<br />

Erhalt der hier gezeigten maximalen Positioniergenauigkeit nicht<br />

immer benötigt wird. Durch eine gezielte Anpassung der Verspannung<br />

während des Betriebs kann der Energiebedarf der Antriebsachse,<br />

der vom Betrag der Verspannung abhängt, gesenkt werden,<br />

ohne dass die Positioniergenauigkeit beeinflusst wird. Weiterhin<br />

wird der Betrag der Verspannung anhand von praktischen Einstellregeln<br />

ermittelt. Der aktuelle Stand der Technik liefert keine<br />

theoretischen Grundlagen zur Einstellung eines für den Erhalt der<br />

Genauigkeit minimal benötigten Verspannungsbetrags. Diese<br />

Defizite des aktuellen Standes der Technik werden am ISW betrachtet.<br />

Derzeit wird eine Methode zur Anpassung der Verspannung<br />

während des Betriebes, adaptive Verspannung genannt,<br />

entwickelt. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Absenkung<br />

des durchschnittlichen Verspannungsbetrages von bspw. 20 auf<br />

10 % eine Reduzierung des Energiebedarfs pro Antriebachse um<br />

bis zu 3 % bewirkt.<br />

Wie im Artikel beschrieben, wird die Umkehrspanne trotz Verspannung<br />

durchlaufen. Dies führt zu einer Reduzierung der Bahngenauigkeit<br />

eines elektrisch verspannten ZRA ohne direktes Messsystem.<br />

Die Bahngenauigkeit beschreibt den maximalen Fehler<br />

zwischen Soll- und Ist-Position bei Bewegung entlang einer vorgegebenen<br />

Bahn mit definierter Geschwindigkeit. Am ISW wird<br />

derzeit, neben der adaptiven Verspannung, eine neuartige Regelungsstruktur<br />

zur Steigerung der Bahngenauigkeit entwickelt. Die<br />

Verspannung bewirkt, dass die Umkehrspanne nie zeitgleich von<br />

beiden Motoren durchlaufen wird. Diese Eigenschaft wird der neuartigen<br />

Regelungsstruktur zu Grunde gelegt, um den Einfluss der<br />

Umkehrspanne auf die Bahngenauigkeit zu reduzieren.<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] BRECHER, Christian: Vergleichende Analyse von Vorschubantrieben für<br />

Werkzeugmaschinen. Aachen, Shaker. 2002<br />

[2] ALTINTAS, Y.; VERL, A.; BRECHER, C.; URIARTE, L.; PRITSCHOW, G.:<br />

Machine tool feed drives. In: CIRP Annals – Manufacturing Technology 60 (2011),<br />

Nr. 2, S. 779–796<br />

[3] LÓPEZ DE LACALLE, L. N.; LAMIKIZ, A.: Machine tools for high performance<br />

machining. London : Springer, 2009<br />

[4] GROSS, Hans ; HAMANN, Jens; WIEGÄRTNER, Georg: Technik elektrischer<br />

Vorschubantriebe in der Fertigungs- und Automatisierungstechnik : Mechanische<br />

Komponenten, Servomotoren, Messergebnisse. Erlangen : Publicis Corporate<br />

Pub., 2006<br />

[5] FREY, S.; DADALAU, A.; VERL, A.: Expedient modeling of ball screw feed<br />

drives. In: Production Engineering 6 (2012), Nr. 2, S. 205–211<br />

[6] URIARTE, L.; ZATARAIN, M.; AXINTE, D.; YAGÜE-FABRA, J.; IHLENFELDT,<br />

S.; EGUIA, J.; OLARRA, A.: Machine tools for large parts. In: CIRP Annals –<br />

Manufacturing Technology 62 (2013), Nr. 2, S. 731–750<br />

[7] HOFFMANN, Frank: Optimierung der dynamischen Bahngenauigkeit von<br />

Werkzeugmaschinen mit der Mehrkörpersimulation. Aachen : Apprimus-Verl., 2008<br />

[8] ARNDT, Holger: Vorschubachsen für große Werkzeugmaschinen : Entscheidungskriterien<br />

zur Auslegung und zur Auswahl des Bewegungsprinzips. Dresden,<br />

Technische Universität Dresden, Institut für Werkzeugmaschinen und Steuerungstechnik.<br />

Abschlussbericht zum Forschungspraktikum. 1999<br />

[9] WECK, Manfred (Hrsg.); BRECHER, Christian (Hrsg.): Werkzeugmaschinen 3:<br />

Mechatronische Systeme, Vorschubantriebe, Prozessdiagnose. 6. neu bearbeitete<br />

Auflage. Berlin Heidelberg : Springer-Verlag; Springer, 2006<br />

[10] ENGELBERTH, Tim; APPRICH, Stefanie; FRIEDRICH, Jens; COUPEK,<br />

Daniel; LECHLER, Armin: Properties of electrically preloaded rack-and-pinion<br />

drives. In: Production Engineering 9 (2015), Nr. 2, S. 269–276<br />

[11] DIN ISO DIN ISO 230-2. 2011. Prüfregeln für Werkzeugmaschinen – Teil 2:<br />

Bestimmung der Positioniergenauigkeit und der Wiederholpräzision der<br />

Positionierung von numerisch gesteuerten Achsen<br />

58 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>


IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2018</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 18. 04. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 03. 04. <strong>2018</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

BLDC Motor<br />

Smart Connectors<br />

Housing<br />

Control Electronics<br />

with Sensor<br />

Gearbox<br />

Software<br />

04<br />

01 Die Nachfrage nach Servoantrieben mit integrierten Sicherheitsfunktionen<br />

steigt, weil Anlagen und Maschinen immer enger mit Menschen<br />

zusammenarbeiten. Eine Plattform hilft nun Herstellern von Servoantrieben<br />

bei der Nachrüstung von erweiterten Sicherheitsfunktionen<br />

02 Warum bieten komplette mechatronische Antriebslösungen viele<br />

Vorteile gegenüber einzelnen Komponenten? Urs Kafader, technischer<br />

Ausbildungsleiter bei Maxon Motor, beschreibt die Entwicklung eines<br />

applikationsspezifischen Motors am Beispiel eines Hüftgelenks für Roboter<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet:<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

als E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

d.schaar@vfmz.de<br />

WORLD OF INDUSTRIES:<br />

www.en.engineering-news.net<br />

03 Mehr Effizienz mit Hybridleitungen: Mit innovativen Schnittstellen-<br />

Lösungen im Bereich der Drehgeber werden Servomotoren noch<br />

effizienter, kompakter und zukunftssicherer<br />

04 Die Qualität und ordnungsgemäße Wartung von Kohlebürsten wirken<br />

sich auf die Laufeigenschaften und Lebensdauer eines Motors aus. Menzel<br />

Elektromotoren erklärt, was sich beim Umgang mit Kohlebürsten in der<br />

Praxis bewährt hat und was häufig zu Problemen führt<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 59


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