antriebstechnik 3/2018
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antriebstechnik 3/2018
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19174<br />
3<br />
Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
März <strong>2018</strong><br />
Predictive Maintenance<br />
Maintenance-4.0-Lösung für die Lagerlogistik –<br />
ein Selbsttest bei Schaeffler<br />
Kupplungen und Bremsen<br />
XXL-Kupplungen für den<br />
Einsatz in Windkraftanlagen<br />
Steuern und Automatisieren<br />
Lineares Transportsystem für<br />
eine flexiblere Montagelinie<br />
Umrichtertechnik<br />
Frequenzumrichter oder Softstarter<br />
– wann ist wer besser?
®<br />
Kompakt, stark, zuverlässig.<br />
Egal, was kommt.<br />
Die Optimax-Getriebebaureihe mit hoher<br />
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EDITORIAL<br />
Hellseher in der<br />
Maschine<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
noch vor ein paar Jahren mussten Produktionsanlagen erst ausfallen,<br />
bis sie repariert wurden. Heute können bereits integrierte Sensoren<br />
und intelligente Systeme eine Störung erkennen, bevor sie auftritt.<br />
Predictive Maintenance (PM) ist also ein viel diskutiertes Thema bei<br />
Instandhaltung und Wartung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Betreiber<br />
können enorme Kosten sparen, indem sie Stillstandszeiten verringern<br />
und Wartungskosten deutlich senken. Selbst neue Geschäftsmodelle<br />
ergeben sich für Maschinenhersteller und -betreiber.<br />
Trotz aller Diskussionen mangelt es aber wohl noch vielfach an der<br />
effektiven Umsetzung in den Werkshallen. Nach einer Studie der<br />
Unternehmensberatung BearingPoint sind Unternehmen in der<br />
DACH-Region noch nicht willens, die bestehenden Möglichkeiten<br />
der vorausschauenden Wartung konsequent umzusetzen. Lediglich<br />
20 % aller Befragten würden vollumfänglich modernisierte Instandhaltungskonzepte<br />
nutzen, obwohl drei Viertel der Teilnehmer die<br />
erforderlichen Daten aus ihren Maschinensteuerungen bereits<br />
ermitteln, heißt es dort. Ein Großteil von ihnen gab an, den als hoch<br />
eingeschätzten Aufwand der Umsetzung zu scheuen.<br />
Wie hoch ist der Aufwand denn tatsächlich? Immer ranken sich<br />
leider noch die verschiedensten Mythen rund um PM: Da heißt es<br />
z. B., PM sei zu teuer, es sei schwer zu implementieren, man brauche<br />
absolute Experten, um die Daten zu analysieren, die Maschinen<br />
seien nicht wichtig genug, um diese mit hohem<br />
Aufwand auszurüsten oder PM sei noch nicht<br />
zuverlässig genug. Mit diesen Vorurteilen räumen<br />
wir jetzt in unserem Special auf. Lesen Sie also ab<br />
Seite 36, warum die Maschinenwartung auf dem<br />
besten Weg in ein neues Zeitalter ist. Oder möchten<br />
Sie lieber auf die Hellseher in der Maschine<br />
verzichten?<br />
SENSOREN<br />
WEG,<br />
ABSTAND<br />
& POSITION<br />
FÜR<br />
Berührungslose Wirbelstrom-<br />
Sensoren für raues Industrieumfeld<br />
Hohe Auflösung und Genauigkeit<br />
Schnelle Messungen bis zu 100 kHz (-3dB)<br />
Unempfindlich bei Schmutz, Druck und Öl<br />
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Dirk Schaar<br />
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Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
März <strong>2018</strong><br />
INHALT<br />
10<br />
20<br />
28<br />
Mehrwert durch Elektronik: Welche Vorteile<br />
bietet die intelligente Antriebstechnik für<br />
den Anwender?<br />
Im Gespräch: Die Redaktion besucht das<br />
Unternehmen Schüssler Technik, das seit<br />
40 Jahren Präzisionsantriebe fertigt<br />
Gut gekühlt: Motor und Frequenzumrichter<br />
können dank neuer Umrichter-Variante am<br />
gleichen Kühlkreislauf betrieben werden<br />
EDITORIAL<br />
3 Hellseher in der Maschine<br />
FVA-AKTUELL<br />
6 Aktuelles von der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />
MAGAZIN<br />
5 Märkte, Unternehmen, Personalien und Veranstaltungen<br />
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
10 Die Vorteile intelligenter Antriebstechnik für den Anwender<br />
13 Produkt-Highlights<br />
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
14 Große Sicherheitskupplung für den Einsatz in<br />
Windkrafttestanlage entwickelt<br />
16 Produkt-Highlights<br />
LINEARTECHNIK<br />
18 Produkt-Highlights<br />
ELEKTROMOTOREN<br />
20 Schüssler Technik – Präzisionsantriebe seit 40 Jahren<br />
22 Produkt-Highlights<br />
SPECIAL PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
36 TITEL Maintenance-4.0-Lösung für die Lagerlogistik –<br />
ein Selbsttest bei Schaeffler<br />
39 Wie viel Sensorik braucht eigentlich die Antriebstechnik?<br />
40 Neue Wege für Predictive Maintenance und Prozessoptimierung<br />
42 Predictive Maintenance: Heilsbringer für die<br />
Instandhaltung von antriebstechnischen Systemen?<br />
44 Intelligente Wartung als Säule der Digitalen Transformation<br />
46 Quo vadis Predictive Maintenance? –<br />
Ein Kommentar von Prof. Dr. Georg Jacobs<br />
47 Welche neuen Geschäftsmodelle ergeben sich durch<br />
Predictive Maintenance für die Antriebstechnik?<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
48 Schneidwerkzeug erschließt Potenzial bei der<br />
5-Achs-Zahnradfertigung<br />
52 Potenziale von Zahnstange-Ritzel-Antriebssystemen<br />
RUBRIKEN<br />
26 Inserentenverzeichnis<br />
51 Impressum<br />
59 Vorschau auf Heft 4/<strong>2018</strong><br />
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
24 Lineares Transportsystem erhöht die Flexibilität einer<br />
Deckel-Montagelinie für Tablettendosen<br />
26 Produkt-Highlights<br />
UMRICHTERTECHNIK<br />
28 Dank Umrichter-Variante können Motor und Frequenzumrichter<br />
am gleichen Kühlkreislauf betrieben werden<br />
30 Softstarter oder Frequenzumrichter? –<br />
Was ist wann die beste Wahl?<br />
33 Produkt-Highlights<br />
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Predictive Maintenance<br />
Maintenance-4.0-Lösung für die Lagerlogistik –<br />
ein Selbsttest bei Schaeffler<br />
19174<br />
3<br />
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
34 Nieder- und hochohmige Sternpunkterdung in<br />
Mittelspannungsnetzen<br />
Kupplungen und Bremsen<br />
XXL-Kupplungen für den<br />
Einsatz in Windkraftanlagen<br />
Steuern und Automatisieren<br />
Lineares Transportsystem für<br />
eine flexiblere Montagelinie<br />
Umrichtertechnik<br />
Frequenzumrichter oder Softstarter<br />
– wann ist wer besser?<br />
ANT_AG_<strong>2018</strong>_03_001 1 05.03.<strong>2018</strong> 08:44:11<br />
TITELBILD<br />
Schaeffler Technologies AG &<br />
Co. KG, Schweinfurt<br />
4 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
MAGAZIN<br />
Aus IME und IKT wird das Institut für<br />
Maschinenelemente und Systementwicklung<br />
Die RWTH hat sich entschieden, das Institut für Maschinenelemente<br />
und Maschinengestaltung (IME) und das Institut für allgemeine<br />
Konstruktionstechnik des Maschinenbaus (IKT) zu Beginn<br />
des Jahres zum Institut für Maschinenelemente und Systementwicklung<br />
zusammenzuführen. Auf diese Weise schafft die<br />
RWTH gute Voraussetzungen,<br />
um neben traditionellen<br />
Forschungsschwerpunkten<br />
von IME und IKT<br />
künftig die Erforschung modellbasierter<br />
Systementwicklungsmethoden<br />
fokussiert<br />
anzugehen. Die Leitung<br />
des Institutes übernimmt<br />
Herr Prof. Georg<br />
Jacobs (Bild). Das Institut<br />
für Maschinenelemente<br />
und Systementwicklung erforscht das grundlegende strukturelle<br />
und tribologische Verhalten von Maschinenelementen und bildet<br />
dieses in experimentell validierten Modellbeschreibungen ab.<br />
Diese werden genutzt, um das Funktions-, Verlust- und Geräuschverhalten<br />
gesamthafter technischer Systeme mit Fokus auf die<br />
Antriebstechnik von Windenergieanlagen und mobilen Arbeitsmaschinen<br />
zu analysieren und zu gestalten. Ergebnis sind rechnerische<br />
und konstruktive Ausgestaltungen konkreter technischer<br />
Lösungen inkl. Nachweis der geforderten Systemeigenschaften auf<br />
Großprüfständen.<br />
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FÜR LANGLEBIGKEIT UND PROZESSSICHERHEIT<br />
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Mit Rollringgetriebe zum weltweiten Erfolg<br />
Das Maschinenbauunternehmen Joachim Uhing aus dem schleswig-holsteinischen<br />
Flintbek feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges<br />
Bestehen. Schon bei der Gründung 1943 hatte sich der Ingenieur<br />
Joachim Uhing auf Marktnischen spezialisiert. Begonnen hatte<br />
alles mit einer Vorrichtung, die die Automatisierung der bis dahin<br />
manuellen Hin- und Her-Bewegung von Strickschlitten in Strickmaschinen<br />
ermöglichte: das Rollringgetriebe. Seitdem kommt es<br />
in immer mehr industriellen Anwendungen zum Einsatz. Vorwiegend<br />
wird es zum Aufwickeln von Draht, Kabeln und bandförmigem<br />
Material auf Spulen verwendet. Zum Rollringgetriebe sind<br />
viele andere Nischenprodukte dazu gekommen, z. B. die berührungslose<br />
Flanschabtastung, Führungssysteme, Wälzmuttern,<br />
Zahnriemenantriebe sowie Klemm- und Spannelemente. Seit<br />
1998 wurde die Produktpalette um mechatronische und elektronische<br />
Ergänzungen erweitert. Seit dem vergangenen Jahr hat das<br />
Unternehmen auch eine neu gebaute Firmenzentrale.<br />
www.uhing.com<br />
Innovationen,<br />
wie die kontrollierte<br />
Verschränkung und verschiedenste<br />
Käfigvarianten ermöglichen vielfältigste<br />
Anwendungen.<br />
HANNOVER<br />
23.–27.<br />
APRIL <strong>2018</strong><br />
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B E A R I N G S | H Y D R A U L I C S | R O B O T I C S | T O O L S
MAGAZIN<br />
FVA AKTUELL<br />
Fertigwälzgefräste Stirnräder<br />
Bei der Weichfeinbearbeitung bietet das<br />
Forschungsvorhaben Fertigwälzfräsen gegenüber dem Weichschaben<br />
von Zahnrädern sowohl ökono<br />
FVA 667 I<br />
IGF-Nr. 17262 N<br />
mische als auch ökologische Vorteile.<br />
Charakterisiert sind fertigwälz gefräste<br />
Verzahnungen durch die prozessbedingte Oberflächenstruktur,<br />
bestehend aus Vorschubmarkierungen und Hüllschnitten sowie<br />
die aus der Wärmebehandlung auftretenden Verzüge. Der Einfluss<br />
dieser fertigungsbedingten Abweichungen auf das Tragfähigkeits-<br />
und Geräuschverhalten von fertigwälzgefrästen Stirnrädern<br />
wurde bislang nicht wissenschaftlich untersucht. Ziel des<br />
Forschungsvorhabens FVA 667 I war es, den Wissensstand zu den<br />
fertigungsbedingten Produkteigenschaften fertigwälzgefräster<br />
Zahnräder zu erweitern und eine Wissensbasis für die Auswertung<br />
der im Laufe des Forschungsvorhabens durchgeführten<br />
Laufversuche zu schaffen.<br />
Ein Schwerpunkt des Vorhabens war die Ermittlung von Wöhlerlinien<br />
zur Grübchentragfähigkeit an weichgeschabten und fertigwälzgefrästen<br />
Verzahnungen. Die Untersuchungen wurden<br />
auf einem Verspannungsprüfstand durchgeführt. Es wurde eine<br />
konstante Ritzeldrehzahl von n 1<br />
= 4 500 min -1 eingestellt. Die<br />
Grenzlastspielzahl wurde zu N G<br />
= 50 Mio. gesetzt. Die Ermittlung<br />
des Dauerfestigkeitsniveaus für eine Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
von P A<br />
= 50 % wurde mithilfe des Treppenstufenver fahrens und<br />
der Auswertemethode nach Hück durchgeführt.<br />
Aus den Untersuchungen ergeben sie Grübchentragfähigkeitswöhlerlinien<br />
fertigwälzgefräster und weichgeschabter Verzahnungen.<br />
Abschließend lässt sich auf Grundlage der Forschungsergebnisse<br />
festhalten, dass die Grübchentragfähigkeit fertigwälzgefräster<br />
Verzahnungen unter der von weichgeschabten Verzahnungen<br />
liegt.<br />
Festzuhalten ist, dass der Summenpegel bei dem fertigwälzgefrästen<br />
Ritzel niedriger liegt, als bei dem geschliffenen. Dies ist<br />
darauf zurückzuführen, dass mit Einsatz des fertigwälzgefrästen<br />
Bauteils mehr Seitenbänder im Frequenzspektrum ausgebildet<br />
werden. Der erhöhte Rauschanteil führt zu einer sinkenden<br />
Gesamtamplitude im Vergleich zur geschliffenen Paarung, für<br />
die eine dominantere Anregung der Zahneingriffsordnung und<br />
deren Höherharmonischen vorliegt. Hingegen liegt der Mittelwert<br />
der geschliffenen Paarung bei allen drei betrachteten<br />
Momentenstufen am niedrigsten.<br />
Der Körperschallpegel<br />
in dB steigt nur gering<br />
mit Erhöhung des Moments<br />
an. Die Variante mit dem<br />
fertigwälzgefrästen Ritzel<br />
und geschliffenem Rad liegt<br />
bei dem Mittelwert höher.<br />
Auch hier ist die Zunahme<br />
des Körperschalls über dem<br />
Moment gering. Die höchsten<br />
Mittelwerte weist die<br />
fertigwälzgefräste Paarung<br />
auf. Hier liegt das gesamte<br />
Niveau des Körperschalls<br />
am höchsten.<br />
Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />
zeigen, dass die<br />
hier eingesetzte geschliffene<br />
Verzahnung höhere Geräuschamplituden<br />
aufweisen,<br />
als die fertigwälzgefrästen. Das Geräuschverhalten der<br />
fertigwälzgefrästen Verzahnung, nur Ritzel und auch Paarung,<br />
weist aufgrund der geometrischen Eigenschaften eine höhere<br />
Streuung und Rauschen auf, wodurch die maximalen Amplituden<br />
verringert werden. Das Gesamtgeräusch, bewertet durch die<br />
Mittelwertbildung, liegt höher. Auf Grundlage der hier vorgestellten<br />
Erkenntnisse kann erstmals eine Abschätzung über den<br />
Einsatz fertigwälzgefräster Verzahnungen hinsichtlich des Anregungsverhaltens<br />
gegeben werden.<br />
Das IGF-Vorhaben 17262 N der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />
e.V. (FVA) wurde über die AiF im Rahmen des Programms<br />
zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines<br />
Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />
Kontakt: Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA),<br />
Peter Exner, Tel.: 069/6603-1610<br />
Forschungsvereinigung<br />
Antriebstechnik e. V.<br />
Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt<br />
Tel.: 069 / 6603-1515<br />
E-Mail: info@fva-net.de<br />
Internet: www.fva-net.de<br />
6 <strong>antriebstechnik</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 3/<strong>2018</strong>
MAGAZIN<br />
Vom Wälzlagerhändler zum Systempartner<br />
KBT Knapp Wälzlagertechnik feiert<br />
in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen.<br />
Das Unternehmen wurde<br />
1958 von Werner Knapp in Fellbach<br />
bei Stuttgart gegründet und definiert<br />
sich seitdem als entwicklungstechnisch<br />
orientierter Spezialist für<br />
anwendungsspezifische Wälzlagerlösungen.<br />
Mit der Übernahme der<br />
Geschäftstätigkeiten 1998 durch<br />
Wolfgang Bauer entwickelte sich<br />
das Unternehmen vom klassischen<br />
Wälzlagerhändler hin zum Systempartner für kundenspezifische Wälzlager- und Lineartechniklösungen.<br />
Seit 2015 werden die Geschäfte von seinen Kindern Markus Bauer und<br />
Kerstin Bohn geführt. 2014 war die Firmenzentrale nach Waiblingen in einen Neubau<br />
umgezogen. Das Unternehmen bevorratet 14 000 Lagertypen nach DIN-Norm und besetzt<br />
außerdem die Nische der anwendungsspezifischen Besonderheiten. Dafür werden Wälzlager<br />
der Eigenmarke KBT (Knapp Bearing Technology) angeboten. Die Kunden des<br />
Unternehmens finden sich in der Maschinenbau-, Automations- und Automobilbranche.<br />
www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet<br />
Der Geschäftsbereich Power<br />
Transmission Control (PTC)<br />
von Sumitomo Heavy Industries<br />
hat sein weltweites Forschungs-<br />
und Entwicklungszentrum<br />
am Sitz seiner Tochter<br />
Hansen in Edegem, Belgien,<br />
eröffnet. Verantwortlich für<br />
das Global R+D Centre ist Vice<br />
President Shaun Dean, General<br />
Manager Global HQ, Power<br />
Transmissions+Controls Group<br />
und CEO der Sumitomo Cyclo<br />
Drive Germany und Hansen<br />
Industrial Transmissions. In dem Zentrum wird Know-how aus den Entwicklungsabteilungen<br />
der Unternehmensgruppe zusammengeführt. Shaun Dean erklärt: „Dieser Schritt,<br />
in Edegem das globale Forschungs- und Entwicklungszentrum aufzubauen, stellt für PTC<br />
einen Meilenstein dar. Wir kommen näher an Talente, Wissen und den Markt heran,<br />
indem wir die Kompetenzen in unserer globalen Geschäftseinheit für Getriebe nutzen.“<br />
PTC verlagert damit zum ersten Mal seine Verantwortung außerhalb Japans. Das Zentrum<br />
wird geleitet von Shigeru Watanabe und beschäftigt neun Mitarbeiter.<br />
www.sumitomodrive.com<br />
Zwei Töchter bekommen neuen Geschäftsführer<br />
Bei Wittenstein hat sich die Führung zweier Tochtergesellschaften<br />
zum 1. Februar <strong>2018</strong> geändert. Kasper Rungfeldt ist als Geschäftsführer<br />
von Wittenstein Motion Control und Wittenstein Aerospace &<br />
Simulation eingetreten. Der 51-jährige Jurist und Betriebswirt Rungfeldt<br />
hat internationale Managementerfahrung, insbesondere in den<br />
Branchen Öl und Gas sowie Verteidigung. Er war an mehreren<br />
Standorten weltweit in leitenden Funktionen im Einsatz, u. a. für<br />
Siemens und ABB. Rungfeldt folgt nun auf Christoph Heine, der nach mehr als zehn Jahren<br />
das Unternehmen zum 1. Juni <strong>2018</strong> auf eigenen Wunsch verlässt. Er übernimmt dann<br />
bei Staufen die Funktion des Branchenmanagers Luftfahrt und Verteidigung.<br />
www.wittenstein.de<br />
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MAGAZIN<br />
Kübler gründet Engineering Solution Center<br />
Die Kübler Gruppe hat ein<br />
Engineering Solution Center<br />
(ESB) gegründet. Geleitet<br />
wird das Entwicklungszentrum<br />
von Bernhard<br />
Hiller, der über<br />
20 Jahre Erfahrung im<br />
Drehgebergeschäft hat. Der<br />
Fokus des Teams liegt auf innovativen Drehgebern<br />
und Kundenlösungen im Bereich lagerloser<br />
magnetischer Gebersysteme und Motorfeedback-Systeme.<br />
Das ESB befindet sich in einem Business-Park in Berlin, in dem<br />
Start-up-Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu finden<br />
sind. „Daraus resultieren viele Vorteile für unsere Kunden, denn<br />
das ESB-Team arbeitet sehr kundennah“, sagt Gebhard Kübler, einer<br />
der beiden Inhaber und Geschäftsführer der Kübler Gruppe. Die<br />
Investition trägt auch dem strategischen „Innovation Marathon“<br />
von Kübler Rechnung. Unter diesem Motto hat das Unternehmen<br />
in den letzten beiden Jahren seine Innovationstätigkeit ausgebaut,<br />
die F+E Teams erweitert und stellte jüngst die ersten Ergebnisse in<br />
Form von wichtigen Innovationen vor. Dazu gehören Lösungen für<br />
die Integration von lagerlosen Drehgeber in Motoren, smarte Drehgeber<br />
für smarte Motoren oder eine neue Familie von Motorfeedback-Drehgebersystemen<br />
mit verschiedenen klassischen und Single-<br />
Cable-Schnittstellen.<br />
www.kuebler.com<br />
Umsatz und Mitarbeiterzahl gesteigert<br />
Der Ventilatoren- und Motorenhersteller Ziehl-Abegg hat im Jahr<br />
2017 seinen Umsatz um rd. 12 % auf 540 Mio. EUR gesteigert. Angaben<br />
zum Gewinn wurden nicht gemacht. Die Mitarbeiterzahl<br />
stieg auf 3 900, das Investitionsvolumen auf 43 Mio. EUR. Das<br />
Wachstum sei weltweit gestützt. Nicht nur Asien, Nord- und Südamerika<br />
hätten die Erwartungen „deutlich übertroffen“, so Vorstandschef<br />
Peter Fenkl. Auch in Russland und der Ukraine habe<br />
man wieder im<br />
zweistelligen Prozentbereich<br />
zugelegt.<br />
Allein der Bereich<br />
Automotive<br />
blieb hinter den Erwartungen<br />
zurück.<br />
„Die Stadtbushersteller<br />
in Westeuropa<br />
sind sehr zurückhaltend<br />
beim Umstieg<br />
auf Elektroantriebe“,<br />
so Fenkl.<br />
Allerdings setze er darauf, dass der politische Druck und der<br />
Wunsch der Stadtbewohner nach sauberen und leisen Bussen<br />
zunehmen werden. Trotz globaler politischer Unsicherheiten zeigt<br />
sich das Unternehmen zuversichtlich für das laufende Jahr, der<br />
Auftragseingang in den ersten Wochen <strong>2018</strong> sei positiv.<br />
www.ziehl-abegg.de<br />
Neue Anlagen in Ungarn eingeweiht<br />
Contitech baut sein Engagement in Ungarn weiter aus. Der Industriezulieferer<br />
investierte rund 20 Mio. EUR in den Standort Nyíregyháza. Dafür entstanden eine<br />
zweite Mischerlinie für Kautschuk und eine Produktion für Schläuche, die in Heizungs-<br />
und Kühlungsanwendungen von Automobilen eingesetzt werden. Eine<br />
neue Anlage zur Herstellung von Luftfederbälgen ist fast fertiggestellt. Zusätzlich<br />
entstand ein Lagerhaus für Kautschukmischungen, ein Logistikzentrum für Luftfedern<br />
und Schlauchleitungen soll im Frühjahr fertig werden. Das Logistikzentrum<br />
nahm im Dezember 2017 den Betrieb auf. Die Mischerlinie arbeitet zurzeit im<br />
Testbetrieb. Die Schlauchproduktion ist angelaufen, ihre Kapazität soll im Laufe<br />
des Jahres verdoppelt werden. Die ungarische Regierung unterstützte die Investitionen<br />
mit über 6 Mio. EUR. Dadurch entstanden an dem Standort mehr als<br />
200 zusätzliche Arbeitsplätze. In den kommenden zwei bis drei Jahren rechne man<br />
mit weiteren 250 bis 300 Jobs.<br />
www.continental-corporation.com<br />
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8 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
Ringspann übernimmt italienischen Bremsenhersteller<br />
Zum Jahresbeginn <strong>2018</strong><br />
hat Ringspann den italienischen<br />
Bremsenhersteller<br />
Ostelectric übernommen.<br />
Damit bietet<br />
die Unternehmensgruppe<br />
nun neben Freiläufen,<br />
Welle-Nabe-Verbindungen,<br />
Überlast- und<br />
Wellenkupplungen sowie<br />
mechanischen Fernbetätigungen<br />
auch alle gängigen Bautypen von Industriebremsen inkl. Steuerungen an.<br />
Im Bereich der elektrohydraulischen Scheibenbremsen deckt das Programm nun Bremskräfte<br />
von 200 bis 19 900 Nm ab. Bei den elektrohydraulischen Trommelbremsen erstreckt<br />
sich die Auswahl von 230 bis 7 200 Nm Bremsmoment. Die Übernahmevereinbarung sieht<br />
vor, den Produktionsstandort Limbiate bei Mailand zu erhalten, das Bremsen-Know-how<br />
aber an den Ringspann-Stammsitz in Bad Homburg zu transferieren. Diesen Prozess wird<br />
der bisherige Eigentümer von Ostelectric, Roberto Casini, federführend begleiten. Die<br />
komplette Belegschaft von Ostelectric wird übernommen und der Personalleitung von<br />
Ringspann Italia im Nachbarort Lainate unterstellt.<br />
www.ringspann.de<br />
Nabtesco-Getriebe erhalten Offshore-Zulassung<br />
Für die im Drill-Floor-Roboter DFR-1500<br />
von RDS verbauten Zykloidgetriebe hat<br />
Nabtesco die Offshore-Zulassung erhalten.<br />
Mit dem Zertifikat der Klassifikationsgesellschaft<br />
DNV GL kann der Roboter<br />
auf der Ölplattform Deepsea Atlantic<br />
in Norwegen eingesetzt werden. Es bescheinigt<br />
dem Getriebe Betriebssicherheit<br />
bei harten Bedingungen wie salzhaltiger<br />
Luft, einer explosiven Umgebung<br />
und starken Temperaturschwankungen.<br />
Damit der Roboter auch auf<br />
anderen Plattformen betrieben werden kann, bedarf es von der DNV GL einer weiteren<br />
Zulassung. Die Beantragung ist aktuell in Planung. In der Regel müssen diese Zulassungen<br />
alle vier Jahre erneuert werden. „Aktuell prüfen wir, ob es im Bereich Offshore weitere<br />
Anwendungsmöglichkeiten gibt, z. B. den Einsatz von Ventilverstellungen und Robotern,<br />
die unter Wasser operieren“, berichtet Daniel Obladen, Head of Sales General Industries<br />
bei Nabtesco.<br />
www.nabtesco.de<br />
[<br />
]<br />
... was man kaum sieht<br />
Umsatz steigt durch erweitertes Sortiment<br />
Ein Umsatzplus von 47 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Sieb & Meyer im Geschäftsjahr<br />
2017. Mit Sortimentserweiterungen und Produktoptimierungen seien Zielmärkte ausgebaut<br />
oder neu erschlossen worden. So präsentierte etwa der Geschäftsbereich „CNC-<br />
Steuerungen für die Leiterplattenbearbeitung“ auf der Fachmesse HKPCA in China die<br />
neue Steuerungsgeneration CNC 95.00. Im Bereich Antriebselektronik gab es vor allem<br />
Produktoptimierungen in der Prozessüberwachung und Sicherheitstechnik. So ist in allen<br />
Frequenzumrichtern und Servoverstärkern der Serie SD2x nun die Funktion Lastindikator<br />
integriert. Dem Antriebssystem SD2 wurden die zwei geberlosen Funktionen „Sicherer<br />
Stillstandsmonitor“ und „Sicher begrenztes Drehfeld“ hinzugefügt. Der Frequenzumrichter<br />
SD2B Plus verfügt nun über zusätzliche Funktionen und ein IP20-Gehäuse, während<br />
sich das neue SD2M-Modell mit DC-Spannungsversorgung auch in Kombination mit<br />
rückspeisefähigen Netzteilen einsetzen lässt.<br />
www.sieb-meyer.de
Mehrwert<br />
durch Elektronik<br />
Die Vorteile intelligenter Antriebstechnik<br />
für den Anwender<br />
Nord Drivesystems setzt auf komplette Antriebslösungen aus einer Hand, die aus<br />
Getrieben, Motoren und Frequenzumrichtern, bzw. Motorstartern, bestehen. Die<br />
Kombination der Einzelkomponenten wird für jede Kundenanwendung aus einem<br />
abgestimmten Baukastensystem für Antriebslösungen mit Abtriebsdrehmomenten<br />
bis 250 000 Nm zusammengestellt. Welches sind die Vorteile für den Anwender?<br />
U<br />
m wirklich alle Antriebslösungen für<br />
die mehr als 100 belieferten Industriezweige<br />
aus einer Hand anbieten zu können,<br />
setzt Nord Drivesystems auf größtmögliche<br />
Fertigungstiefe aller Komponenten und<br />
fertigt Gehäuse, Verzahnteile, Motoren und<br />
Elektronik jeweils an eigenen Standorten.<br />
„Logistik und Montage erfolgt in unserem<br />
Stammhaus in Bargteheide bei Hamburg.<br />
Besonderer Stellenwert kommt der Antriebselektronik<br />
zu. Sie macht aus mechanischen,<br />
bzw. elektromechanischen Komponenten<br />
erst wirklich eine intelligente Antriebslösung“,<br />
erzählt Geschäftsführer Dr. Omar<br />
Sadi. Hergestellt werden die Geräte im Nord<br />
Fertigungswerk in Aurich in Form von Frequenzumrichtern,<br />
Feldverteilern und Mo-<br />
Jörg Niermann ist Marketing-Bereichsleiter<br />
bei Nord Drivesystems in Bargteheide<br />
torstartern. Diese decken Antriebsleitungen<br />
bis 160 kW ab. Zur Verfügung stehen Produktfamilien<br />
zur Schaltschrankinstallation<br />
in IP20 sowie für dezentale Installation in<br />
IP55/IP66.<br />
Die Evolution zum Feldverteiler<br />
Durch schrittweise Weiterentwicklung der<br />
dezentralen Antriebe aus dem Nord-Portfolio<br />
ist der Feldverteiler Nordac Link/<br />
SK 250E entstanden und wurde speziell<br />
für Zielanwendungen in der Förderund<br />
Handhabungstechnik optimiert. Ausgehend<br />
von der Frequenzumrichterfamilie<br />
Nordac Flex/SK 200E für die direkte Montage<br />
auf dem Motor entstand eine hochflexible<br />
Version für die motornahe Wandmontage,<br />
um auch bei schwer zugänglich<br />
eingebauten Getriebemotoren den einfachen<br />
Zugriff auf den Umrichter zu gewährleisten.<br />
„Die Evolutionsschritte gaben<br />
den Ausschlag für die Entwicklung einer<br />
variablen Lösung für jede Anforderung“,<br />
weiß Dr. Sadi. Der neue Feldverteiler<br />
Nordac Link/SK 250E bietet zunächst einfache<br />
Installation, Inbetriebnahme und<br />
Wartung und ist für Asynchron- und Synchronmotoren<br />
gleichermaßen geeignet. Ein<br />
Wartungsschalter und Wahlschalter für<br />
Hand- und Automatiksteuerung sowie Reversierbetrieb<br />
am Gerät unterstützen die<br />
Einrichtung der Maschine und die anschließende<br />
Wartung. Alle Anschlusskabel können<br />
vorkonfektioniert und werkzeugfrei an<br />
die Steckplätze angeschlossen werden. Der<br />
Netzanschluss lässt sich von Feldverteiler<br />
zu Feldverteiler durchschleifen. Zwölf<br />
codierte M12-Steckplätze dienen u. a. dem<br />
Anschluss klassischer Feldbusse, Ether-<br />
NET-basierter Kommunikation, Gebern,<br />
Sensoren, STO, 24 VDC und digitalen I/Os.<br />
Die kostenlose Parametriersoftware Nordcon<br />
und ein steckbares EEPROM für einfachen<br />
Parametertransfer vereinfachen die<br />
Konfiguration des Gerätes.<br />
10 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
01 Aus einem abgestimmten<br />
Baukastensystem entstehen<br />
Antriebslösungen für die jeweilige<br />
Anwendung<br />
02 In Kombination mit einem zweistufigen<br />
Nordbloc 1 Kegelradgetriebe und einem<br />
Nord IE4 Synchronmotor bildet der Nordac Link<br />
SK 250E Frequenzumrichter die Antriebslösung<br />
Logidrive zur Variantenreduzierung<br />
Für energieeffiziente Logistik<br />
„Der Feldverteiler bringt intelligente Antriebslösungen<br />
auf den Weg, denn er stellt<br />
flexible Funktionalität für alle Antriebsaufgaben<br />
inklusive Multi-Motoren-Betrieb,<br />
Positionieren oder Heben und Senken zur<br />
Verfügung. Die integrierte PLC ermöglicht<br />
vielfältige Anwendungen bis hin zu autarken<br />
Funktionsbereichen, die übergeordnete<br />
Anlagensteuerungen entlasten und<br />
eigene Ablaufsteuerungen in Gang setzen<br />
können“, erklärt Dr. Sadi.<br />
Als Logidrive, der Antriebslösung für die<br />
Intralogistik, gibt es den Nordac Link/SK<br />
250E Frequenzumrichter, als abgestimmtes<br />
Antriebssystem in Kombination mit einem<br />
hocheffizienten zweistufigen Nordbloc 1<br />
Kegelradgetriebe SK92x72.1 und einem<br />
energieeffizienten IE4 Synchronmotor. „Zusammen<br />
ergeben diese Einzelteile ein effizientes<br />
und überlastfähiges Antriebs system<br />
mit der Systemwirkungsgradklasse IES2“,<br />
weiß Dr. Sadi. Zur Verfügung steht ein Leistungsbereich<br />
von 0,55 bis 7,5 kW. Dank des<br />
Modulbaukastens mit nur drei Grundbaugrößen<br />
ist es möglich, die Variantenvielfalt<br />
gering zu halten. „Mit der Logidrive-<br />
Lösung wurden bereits mehrere Projekte<br />
erfolgreich mit Antrieben der Nordac Link-<br />
Familie ausgestattet, darunter Anlagen zur<br />
Gepäcksortierung, automatisierte Warenlager<br />
und Paketverteilzentren“, so Dr. Sadi.<br />
Auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />
„Unser neues dezentrales Antriebskonzept<br />
ist die optimale Antwort auf die Evolution<br />
der Steuerungsarchitektur von der Automatisierungspyramide<br />
zum intelligenten Automatisierungsnetzwerk.<br />
Darin kommt der<br />
Antriebstechnik eine wichtige Rolle zu, da<br />
sie die ablaufenden Prozesse in Bewegung<br />
bringt. Intelligente Antriebstechnik muss<br />
drei Eigenschaften mitbringen: Sie muss<br />
vernetzt, autark und skalierbar sein“, erklärt<br />
[RESSOURCENSCHO<br />
NENDNACHHALTIG ]<br />
was man kaum sieht<br />
BRECOFLEXgreen<br />
+ BRECOgreen<br />
Beste Zahnriemenqualität aus<br />
Porta Westfalica, verbaut in<br />
Ihrer Anlage.<br />
Das ist Bewegung.
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
03 Über eine Cloud-Anwendung und ein Remote-Terminal können Förderanlagen mit<br />
Antriebstechnik weltweit aus der Ferne überwacht werden<br />
nicht zum Erfolg, kann sie die Umleitung<br />
des Materialflusses auf eine andere Förderstrecke<br />
veranlassen und die Störung melden.<br />
Das Potenzial der neuen Frequenzumrichter<br />
zeigt sich in einer Maschine zum<br />
Schneiden von Käse und Fleisch für die<br />
Convenience-Food-Industrie. Der Hersteller<br />
hat sich dafür entschieden, die Zentralsteuerung<br />
seiner Maschine durch die integrierte<br />
PLC des für den Antrieb zuständigen<br />
Nord-Frequenzumrichters zu ersetzen. Sie<br />
bindet zusätzlich zur Antriebssteuerung<br />
alle Sensoren und Aktoren der Anwendung<br />
ein und erspart weiteren Steuerungsaufwand.<br />
„Ganze Logistik- und Industrieanlagen<br />
lassen sich mit unserer aktuellen Antriebstechnik<br />
durch Cloud-Integration weltweit<br />
aus der Ferne überwachen und hinsichtlich<br />
Antriebsauslegung und Materialfluss optimieren“,<br />
so Dr. Omar Sadi. Die Antriebe<br />
übertragen dazu einfach relevante Daten<br />
über ein Industrie-4.0-Gateway in eine<br />
Dr. Sadi. Durch die Integration einer PLC in<br />
die Frequenzumrichter können applikationsspezifische<br />
antriebsnahe Funktionen<br />
effizient programmiert und wie alle anderen<br />
Funktionalitäten des Frequenzumrichters<br />
parametriert werden. Antriebe sind<br />
heute integraler Bestandteil des Automatisierungsnetzwerkes.<br />
Sie protokollieren die<br />
Antriebs- und Anwendungsdaten fortlaufend<br />
und werten alle zur Verfügung stehenden<br />
Sensor- und Aktordaten aus. Die erhobenen<br />
Daten werden dann von der integrierten<br />
Umrichter-PLC lokal aufbereitet<br />
und ausgewertet. Der intelligente Antrieb<br />
kommuniziert relevante Daten an die Leitebene<br />
und an Komponenten im Netzwerk.<br />
Auf dieser Basis ist der intelligente Antrieb<br />
ohne übergeordnete Steuerung in der Lage,<br />
eigenständig und situationsgerecht in der<br />
Anlage zu agieren und eine Ablauf-, bzw.<br />
Mit dem Konzept des Nordac<br />
Link ist unsere Antriebselektronik<br />
also in jeder Hinsicht<br />
Industrie 4.0 ready.<br />
Dr. Omar Sadi, Geschäftsführer,<br />
Nord Drivesystems<br />
Bewegungssteuerung einzuleiten – z. B. für<br />
eine Positionieranwendung. Auch modulare<br />
Anlagendesigns mit autarken Fertigungsinseln<br />
sind möglich. Durch kontinuierliche<br />
Überwachung der Feldebene, die Verknüpfung<br />
von Kommunikation, Sensorik, Prozessdaten<br />
und den Vitalparametern des<br />
Antriebes ergibt sich eine höhere Flexibilität<br />
und Prozesssicherheit des Systems.<br />
Die automatische Zustandsbeurteilung wird<br />
möglich. So können ungeplante<br />
Stillstandzeiten<br />
verringert werden<br />
und eine zustandsorientierte<br />
Instandhaltung<br />
tritt an die Stelle der<br />
zeitbasierten Wartung.<br />
Dadurch reduzieren sich<br />
die Wartungs- und Instandhaltungskosten.<br />
Integration<br />
weiterer Steuerungsaufgaben<br />
„Perspektivisch wird die Reise weitergehen<br />
bis hin zu cyber-physikalischen Systemen,<br />
die verteilt und dezentral, herstellerunabhängig<br />
und standortübergreifend zusammenarbeiten.<br />
Eine beliebige Kombination<br />
aus Steuerungen, SPS und Kommunikationsprotokollen<br />
wird ihre<br />
Betriebsdaten an die jeweilige<br />
Steuerungsebene<br />
übertragen. Die ERP-Ebene<br />
steuert dann die Feldebene<br />
auf Basis der bekannten<br />
Felddaten“, ist sich Dr. Sadi<br />
sicher. Die integrierte PLC<br />
des Nordac Link Frequenzumrichters<br />
ist für diese<br />
au tarken Szenarien vorbereitet.<br />
Sie kann z. B. Sensoren und Aktoren<br />
einer Zellenradschleuse für die Zementvermahlung<br />
einbinden und antriebsnahe<br />
Funktionen ausführen. Zum Beispiel stoppt<br />
sie die Schleuse, wenn sie eine Blockierung<br />
durch zu große Stücke oder zu viel Material<br />
diagnostiziert. Die PLC kann selbstständig<br />
Abhilfemaßnahmen einleiten: Durch Umkehr<br />
der Antriebsrichtung versucht sie, die<br />
Blockierung wieder zu beheben. Führt dies<br />
Unser neues dezentrales Antriebskonzept<br />
ist die optimale Antwort<br />
auf die Evolution der Steuerungsarchitektur<br />
von der Automatisierungspyramide<br />
zum intelligenten<br />
Automatisierungsnetzwerk.<br />
Jörg Niermann, Bereichsleiter<br />
Marketing, Nord Drivesystems<br />
cloudbasierte Datenbank. Über ein Remote-Terminal<br />
mit übersichtlicher grafischer<br />
Darstellung der Nord-Förderanlage<br />
und ihrer Betriebs daten kann die Kontrolle<br />
und Betreuung der Anlage bis zum Einzelantrieb<br />
oder der Einzelanlage von jedem<br />
Ort mit Internet anschluss weltweit vorgenommen<br />
werden. „Mit dem Konzept des<br />
Nordac Link ist unsere Antriebselektronik<br />
also in jeder Hinsicht Industrie 4.0 ready“,<br />
resümiert Dr. Sadi.<br />
www.nord.com<br />
Video<br />
Was leisten intelligente Antriebe?<br />
Wir haben bei Getriebebau Nord nachgefragt.<br />
http://bit.ly/2mSaZh9<br />
12 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
Höchste Drehmomentdichte und Präzision<br />
Für hochdynamische Anwendungen wie Handlingsysteme eignet sich<br />
der Einbausatz CSG-2A von Harmonic Drive. Das präzise, spielfreie<br />
Wellgetriebe zeigt höchste Übertragungs- und Positioniergenauigkeit,<br />
die über die komplette Gebrauchsdauer aufrechterhalten wird. Im<br />
Vergleich zu Standardwellgetrieben weist es bei gleichen Abmessungen<br />
um 30 % höhere Drehmomente auf. Somit sind in der Anwendung höhere<br />
Beschleunigungen und Verzögerungen sowie reduzierte Zykluszeiten<br />
möglich. Durch das gesteigerte Kollisionsdrehmoment ist die Baureihe<br />
sehr robust gegenüber Schocklasten, und das bei erhöhter Gebrauchsdauer.<br />
Der Einbausatz bietet konstruktive Freiheiten: Durch Nutzung der<br />
vorhandenen Gehäusestruktur kann z. B. ein separates Getriebegehäuse<br />
vermieden werden, oder das Lagersystem der Anwendung kann als Abtriebslager<br />
des Einbausatzes verwendet werden. Somit kann die Konstruktion<br />
auf Leichtbau optimiert werden.<br />
www.harmonicdrive.de<br />
Extrem laufruhiges<br />
Zahnstangengetriebe<br />
DIE KUPPLUNG.<br />
FÜR DIE WELT DER<br />
PRÄZISION<br />
Das Unternehmen Leantechnik<br />
hat seine Lifgo-Zahnstangengetriebe-Serie<br />
um eine neue<br />
Baureihe ergänzt: Die Lifgo SVZ<br />
weisen eine hohe Laufruhe auf<br />
und arbeiten robust sowie präzise.<br />
Die neue Baureihe ist in den drei<br />
Größen Lifgo SVZ 5.1, 5.3 und 5.4<br />
erhältlich, mit Hubkräften von<br />
3 400, 14 400 und 22 600 N. Die<br />
Getriebe werden in vier Ausführungen<br />
gefertigt: Das Lifgo SVZ<br />
ist ein sehr belastbares Getriebe<br />
und erreicht auch bei hohen<br />
Geschwindigkeiten eine hohe<br />
Synchronität, das Lifgo Linear SVZ<br />
eignet sich für lange Hub- und<br />
Verfahrwege, das Lifgo Doppel SVZ<br />
wurde für Greif- und Zentrierbewegungen<br />
konstruiert und das<br />
Lifgo Linear doppel SVZ für Greifsowie<br />
Zentrierbewegungen bei<br />
Anwendungen mit langen<br />
Verfahrwegen. Darüber hinaus<br />
erreichen die Getriebe Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 3 m/s bei<br />
Beschleunigungen von 50 m/s 2 .<br />
Sie sind einzeln und als komplett<br />
montiertes, einsatzbereites<br />
Leantranspo-Positionier- und<br />
Handlingsystem erhältlich.<br />
www.leantechnik.com<br />
Sicherheitskupplungen<br />
Metallbalgkupplungen<br />
Elastomerkupplungen<br />
RW-KUPPLUNGEN.DE
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
Kupplung im<br />
XXL-Format<br />
Große Sicherheitskupplung<br />
für den Einsatz in<br />
Windkrafttestanlage entwickelt<br />
Kupplungen finden ihren Einsatz in<br />
fast jeder Maschine. Aus diesem<br />
Grund gibt es die Komponenten in<br />
diversen Ausführungen und<br />
Größen. So stellen zum Beispiel<br />
Sicherheitskupplungen einen<br />
problemlosen Betrieb eines Motors<br />
sicher. Sie schützen Anlagen vor<br />
Überlastschäden, die letztlich teure<br />
Reparaturen nach sich ziehen und<br />
einen kompletten Stillstand<br />
verursachen können.<br />
Sicherheit geht vor – deswegen sind<br />
beim Einsatz von<br />
Sicherheitskupplungen Präzision<br />
und Expertenwissen gefordert.<br />
Spezialprojekte, die die individuelle Anfertigung von Industrie- und Präzisionskupplungen<br />
beinhalten, gehören bei der R+W Antriebselemente GmbH zum<br />
Tagesgeschäft. Die hauseigene Entwicklungsabteilung ist erfahren und verfügt<br />
über das Know-how, Anfragen aus Wirtschaft und Wissenschaft mit heiklen, häufig<br />
extremen Parametern zu bedienen. Darunter fallen Projekte wie die Sicherheitskupplung<br />
für die Weltraumstation ISS oder die steckbare Metallbalgkupplung für<br />
leistungsfähigen Teilchenbeschleuniger, den Large Hadron Collider (LHC).<br />
Extreme Anforderungsprofile machen erfinderisch<br />
Sina Cerny ist Marketing-Referentin bei der<br />
R+W Antriebselemente GmbH in Klingenberg<br />
Ein besonderes Projekt wurde im Sommer 2017 in Angriff genommen – die Herstellung<br />
einer übergroßen Sicherheitskupplung mit dem Namen STF 20000, mit einem<br />
Gesamtgewicht von 21,5 t. In jeder Hinsicht besonders waren daher auch die Anforderungen.<br />
Der Auftrag entwickelte sich aus der Ausschreibung eines spanischen<br />
Kupplungsherstellers. Dieser baute seinerseits ein Transmissionselement für die<br />
zwei 6-MW-Motoren einer neuen, dänischen Windkrafttestanlage. Den hierfür zusätzlich<br />
notwendigen Überlastschutz in Form einer Sicherheitskupplung mit manueller<br />
Einrastung musste allerdings ein spezialisierter Kooperationspartner beisteuern.<br />
Fündig wurde das Unternehmen in R+W, dem Kupplungsspezialisten aus Klingenberg<br />
am Main. Der Hersteller besitzt eine separate Entwicklungsabteilung für Neuentwicklungen<br />
und Speziallösungen von Präzisions- und Industriekupplungen.<br />
14 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
01 Ein Schmiedeteil im Ofen<br />
02 Der Grundkörper der Kupplung, nachdem er im Ofen geschmiedet wurde<br />
Im Juli 2016 konnte R+W mit der Entwicklungsphase<br />
starten. „Unser Lastenheft bestimmte<br />
die Kombination aus den enormen<br />
Lastzyklen des Windkraftbetriebs, den entsprechend<br />
hohen Kilonewtonmeter-Bereichen,<br />
die es zu bewältigen galt, und den<br />
baulichen Vorgaben der Spanier“, erklärt<br />
Rainer Benz, Technischer Leiter bei R+W.<br />
Konkret heißt das: Ein Ausrückmoment<br />
zwischen 15 000 und 20 000 kNm, für das die<br />
Sicherheitskupplung ausgelegt sein sollte. Im<br />
Regelfall werden im Sicherheitsbereich bis<br />
zu 2 800 Nm erreicht – das entspricht dem<br />
7 000-Fachen des üblichen Werts. Der zu<br />
erzielende Außendurchmesser betrug vier<br />
Meter. Der Innendurchmesser der gigantischen<br />
Sicherheitskupplung sollte immerhin<br />
noch 70 cm betragen, bei einer Länge von<br />
470 mm. Benz: „Dennoch ist auch die STF<br />
20000 nach denselben Prinzipien wie alle<br />
unsere bewährten Industrie-Sicherheitskupplungen<br />
aufgebaut, nur in anderen Dimensionen<br />
als üblich.“<br />
Sieben Monate für die Konzeption<br />
Das R+W-Entwicklungsteam näherte sich<br />
der Aufgabe in sieben Monaten intensiver<br />
Konzeptionszeit zunächst mit der Erstellung<br />
eines 3-D-Modells. Nach diesem virtuellen<br />
Prototyp konnte die übergroße Kupplung<br />
realisiert werden. Den ungewohnten<br />
physikalischen Parametern wurden die<br />
Ingenieure durch die Finite-Elemente-<br />
Methode Herr. Besonders akribisch wurde<br />
nach eventuellen Schwachstellen an der<br />
Kupplung gesucht, die sich bei herkömmlichem<br />
Gebrauch und üblicher Größe so<br />
nicht ergeben. „Die Gefahr von Verformungen<br />
oder Rissen aufgrund der extremen<br />
Beanspruchung in der Windkrafttestanlage<br />
haben wir genauestens geprüft. Davon<br />
hängt auch die langfristige Funktionssicherheit<br />
der Kupplung ab“, ergänzt Benz.<br />
Dementsprechend verstärkten die Konstrukteure<br />
die lokalisierten neuralgischen<br />
Punkte an der Kupplung, um Fehlern durch<br />
Verschleiß vorzubeugen.<br />
Drei Wochen Großteilepuzzle<br />
Als Sonderanfertigung wurden danach alle<br />
Teile der Kupplung einzeln geschmiedet.<br />
Auch hier war Präzisionsarbeit gefragt,<br />
denn der nachfolgende Prozess des Zusammensetzens<br />
sollte keine noch so kleine<br />
Ungenauigkeit bei der Fluchtung eines<br />
Bohrpunkts verzeihen. Für die Montage der<br />
Sicherheitskupplung mietete das Projektteam<br />
eigens eine Halle im 50 km entfernten<br />
Mömbris bei Aschaffenburg an, die für den<br />
enormen Durchmesser der Kupplung und<br />
die hierfür notwendige außergewöhnlich<br />
hohe Kranleistung ausgelegt war. Drei<br />
Wochen lang waren drei R+W-Mechaniker<br />
für das Großteilpuzzle im Einsatz.<br />
Anstatt von allen Seiten die Teile zusammenzusetzen,<br />
wurden die Einzelkomponenten<br />
nur von einer Seite montiert: „Wir<br />
haben aus der technischen Notwendigkeit<br />
einfach eine Tugend gemacht und uns das<br />
Belegen einer Pizza zum Vorbild genom-<br />
men. Einzelteil um Einzelteil wurde so am<br />
Grundgerüst festgesteckt“, resümiert Benz.<br />
Mit einem Zeitrafferfilm dokumentierte das<br />
Team zusätzlich den aufregenden Prozess.<br />
Zur finalen Montage musste die STF<br />
20000 nach Andalusien verschickt werden –<br />
eine weitere logistische Herausforderung.<br />
Zu den 21,5 t Gewicht der Sicherheitskupplung<br />
kam das 3,5-t-schwere Transport gestell<br />
und setzte so für die rd. 1 500 kilo meterlange<br />
Fahrt einen ebenerdigen Nulllader ohne<br />
Überbreite voraus. Da in Frankreich die Autobahnnutzung<br />
für Schwertransporte dieser<br />
Art ausgeschlossen ist, benötigte das Fahrerteam<br />
drei Tage bis zum Bestimmungsort.<br />
Nach eingehenden Funktionstests fand die<br />
Verschiffung zum Einbau in die Windradtestanlage<br />
in Dänemark statt, deren Motoren<br />
seither durch die Sicherungskupplung<br />
im XXL-Format geschützt werden.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
Video<br />
Die Kupplung im XXL-Format wurde in<br />
den Monaten Juni und Juli 2017 von<br />
R+W montiert.<br />
https://www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/ruw_0318/<br />
KLEIN. SCHNELL. PRÄZISE.<br />
Ausgleichskupplungen von VMA<br />
Bedingungslose Stabilität bei höchsten Drehzahlen – unsere unschlagbar flexible<br />
ASK Ausgleichskupplung lässt sich an Ihre spezifischen Anforderungen anpassen!<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />
www.vma-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 15
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
Edelstahllamellenkupplungen<br />
in neuen Baugrößen<br />
Das Unternehmen Orbit<br />
Antriebstechnik hat sein<br />
Angebotsspektrum der<br />
Lamellenkupplungen Diskflex<br />
in Edelstahlausführung für<br />
noch höhere Drehmomente<br />
erweitert. Aufgrund der<br />
beiden neuen Kupplungsgrößen GDC80 sowie GDC90 ist das<br />
Kupplungsprogramm damit in einem Nenndrehmomentbereich<br />
bis 150 Nm erhältlich. Die torsionssteifen Kupplungen arbeiten<br />
mit flachen, biegeelastischen Lamellen bzw. Lamellenpaketen<br />
aus rostfreiem Edelstahl. Diese sind wechselseitig mit der<br />
jeweiligen Edelstahlnabe und dem Zwischenstück aus Edelstahl<br />
verschraubt. Die mit Klemmnaben ausgestatteten spielfreien<br />
Lamellenkupplungen stehen für Wellendurchmesser bis 45 mm<br />
zur Verfügung.<br />
www.orbit-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
Rutschkupplungen für Ausrückmomente<br />
bis zu 23 000 Nm<br />
Der Antriebsspezialist<br />
Enemac bietet nun zwei<br />
weitere Kupplungsreihen<br />
standardmäßig an: die<br />
Rutschkupplungen ESC und<br />
ECSK. Beide Ausführungen<br />
sind für Ausrückmomente<br />
bis zu 23 000 Nm verfügbar.<br />
Die Reihe ECS für indirekte<br />
Antriebe kann mit oder ohne Abtriebselement (Kettenrad,<br />
Riemenscheibe) geliefert werden und für Drehzahlen bis zu<br />
10 000 U/min eingesetzt werden. Type ECSK für direkte Antriebe<br />
besteht aus der Rutschkupplung ECS mit Kettenkupplungsanbau<br />
und kann bei Drehzahlen bis zu 5 000 U/min eingesetzt werden.<br />
Die standardmäßige Passfedernutvariante ermöglicht Bohrungsdurchmesser<br />
bis zu 140 mm.<br />
www.enemac.de<br />
Spannelemente mit guten Rundlaufeigenschaften<br />
Selbstzentrierende Spannsätze und Schrumpfscheiben von KBK eliminieren Kerbwirkungen sowie Passungsrost und weisen mit ihrer<br />
gleichmäßigen radialen Pressung gute Rundlaufeigenschaften auf. Mit den Innenspannsätzen KBS62 etwa lassen sich zwei Zahn- bzw.<br />
Kettenräder gleichzeitig auf einer Welle befestigen. Diese Welle-Nabe-Verbindungen<br />
können hohe Biege- und Drehmomente übertragen, z. B. bei Gurtfördertrommeln.<br />
Die KBS52 weisen ein kompaktes Verhältnis von Innen- zu Außendurchmesser auf<br />
und eignen sich für Getriebe und Zahnradbefestigungen in Handlingeinheiten oder<br />
in der Fördertechnik. Während der Spannsatz KBS56 für niedrige Drehmomente<br />
und zur Überbrückung großer Toleranzen entwickelt wurde, eignet sich der KBS57<br />
aus Edelstahl für kleine Nabenbohrungen und der korrosionsgeschützte KBS58 für<br />
weite Drehmomentbereiche. Schrumpfscheiben zur kraftschlüssigen Verbindung<br />
von Welle und Hohlwelle gibt es in selbstlösender (KBS19) oder selbsthemmender<br />
Ausführung (KBS19/1).<br />
www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
Unsere bewährte ARCUSAFLEX, mit der<br />
neuen „ Y “ Gummi-Mischung eine perfekte<br />
Kombination bei höheren Temperaturen mit<br />
ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften!<br />
120º<br />
-25º<br />
Mehr Effizienz und<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
für Ihre Produkte.<br />
www.reich-kupplungen.com<br />
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16 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
Für den großen Präzisionsantrieb<br />
Eine sichere und exakte Übertragung der Drehmomente bei<br />
Präzisionsantrieben ermöglichen die Metallbalgkupplungen KXL<br />
von Jakob. Die Baureihe mit vier Nabentypen ist für mittlere und<br />
große Antriebe bis 65 000 Nm konzipiert. Ein Merkmal ist die dreiteilige<br />
Ausführung mit einem flexiblen Balgpaket als Zwischenstück.<br />
Dieses ausbaubare Zwischenstück, bestehend aus einem verdrehsteifen<br />
Edelstahlbalg mit zwei Balgwellen pro Seite und einem<br />
längenvariablen Zwischenrohr, ist reibschlüssig mit beiden Naben<br />
verbunden. Dies erleichtert die Montage, da im Wartungsfall die<br />
Antriebs- bzw. Abtriebsaggregate nicht demontiert werden müssen.<br />
Die Kupplungen eignen sich z. B. für Getriebeanbindungen, Druckmaschinen,<br />
Transferachsen oder Hauptspindelantriebe. Ein Medientransport<br />
oder ein Parallelantriebsstrang durch<br />
den Kupplungs-innenraum ist möglich.<br />
Die Anbindung an die Wellen kann als<br />
Konusspannringnabe oder als Flanschnabe<br />
erfolgen.<br />
Ausbau des CAD-Produktkonfigurators<br />
www.jakob<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
Elastomer für temperaturkritische<br />
Anwendungen<br />
Als Alternative zu Silikon kann das hochtemperaturbeständige,<br />
synthetische Elastomer Centalan HAT von Centa für Kupplungselemente<br />
genutzt werden. Der Werkstoff aus eigener Gummifertigung<br />
weist vergleichbare dynamische Eigenschaften wie Naturkautschukmischungen<br />
auf. Er ist bei Temperaturen von – 25 bis<br />
+ 100 °C einsetzbar, kurzzeitig sogar bis + 120 °C. Außerdem ist er<br />
beständig gegenüber UV-Licht, Ozon und Sauerstoff sowie gegenüber<br />
Chemikalien, Öl und Benzin, Wasserdampf und Heißwasser.<br />
Seine mechanischen Eigenschaften liegen dem Hersteller zufolge<br />
über denen von Silikonkautschuk. Derzeit sind standardmäßig die<br />
Bauformen Centamax-S, -G und -HTC mit dem Elastomer erhältlich.<br />
www.centa.info<br />
Als Hersteller für Präzisions- und Sicherheitskupplungen ist die<br />
3D-Darstellung der Produkte auch für die R+W Antriebselemente<br />
von hohem Wert. Interessierte Vertriebsmitarbeiter, Käufer und/<br />
oder Zulieferer auf Kundenseite erhalten über den CAD-Produktkonfigurator<br />
eine berechenbare Darstellung ihrer individuell<br />
angepassten Kupplung, die sie mit passenden Präsentationswerkzeugen<br />
zoomen, drehen und mit einer 2D-Darstellung<br />
vergleichen können. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit,<br />
mit einem Klick das generierte CAD-Modell in das eigene CAD-<br />
System zu übergeben. Das Online-CAD-Tool reduziert die<br />
Entwicklungszeit und erhöht die Produktivität. Um den Weg zum<br />
Produktkauf zu vereinfachen, gibt es seit kurzer Zeit die neue,<br />
zusätzliche Funktion „Anfrage“. Mit wenigen Klicks kann die<br />
konfigurierte Kupplung direkt bei R+W angefragt werden. Durch<br />
die vorige Anmeldung im Downloadcenter werden die Kundendaten<br />
automatisch ausgefüllt und mit dem Produkt verknüpft.<br />
Die Anzahl kann beliebig eingetragen werden und am Schluss<br />
übermittelt der Sende-Button die Daten an das Vertriebsteam.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
Wir fertigen Stirnräder mit<br />
Innen- und Außenverzahnung,<br />
Zyklo-Palloid-Spiralkegelräder<br />
sowie Hirth-Stirnverzahnungen<br />
als eine der wenigen in<br />
einem Haus. Individuell nach<br />
Kundenwunsch!<br />
Einmalig.<br />
Wir produzieren alle<br />
gängigen Verzahnungsarten –<br />
in Premiumqualität.<br />
Vielseitig.<br />
Hagmann Zahnradfabrik GmbH Tel.: +49 (0) 71 64 / 94 30-0 Fax: -31<br />
www.hagmann.de info@hagmann.de
LINEARTECHNIK<br />
Integrierte Schrittmotorantriebe jetzt als<br />
Linearaktuatoren erhältlich<br />
Koco Motion präsentiert eine neue Ausführung der integrierten<br />
Schrittmotorantriebe der 3. Generation Lexium M Drive. In den<br />
Flanschmaßen Nema 17 und Nema 23 werden sie jetzt auch als<br />
Linearaktuatoren angeboten. Der Lexium M Drive 17 Linear kann<br />
mit einer maximalen Spindellänge von bis zu 450 mm ausgeführt<br />
werden und Kräfte bis zu 220 N dauerhaft aufnehmen. Beim<br />
Lexium M Drive 23 Linear beträgt die maximale Spindellänge<br />
610 mm, womit Kräfte bis zu 900 N permanent abrufbar sind.<br />
Beide Linearmotoren gibt es als IP20-Version mit den bekannten<br />
Steckanschlüssen und als IP65-Version mit den robusten M12-<br />
Schraubanschlüssen. Damit<br />
halten die Antriebe auch<br />
einer rauen Umgebung<br />
stand. Über den optional<br />
integrierten Encoder<br />
ermöglicht die patentierte<br />
Closed-Loop-Regelung<br />
HMT Laufeigenschaften<br />
wie ein Servomotor.<br />
www.kocomotion.de<br />
Miniatur-Motor mit integrierter<br />
Antriebselektronik<br />
Die Miniatur-Linearmotoren<br />
von Nilab<br />
mit einer hohen<br />
Beschleunigung und<br />
hohen Geschwindigkeiten<br />
können überall<br />
eingesetzt werden, wo<br />
Dinge bewegt, verschoben<br />
oder geöffnet<br />
werden, z. B. bei der<br />
Fokussierung und Bildstabilisierung in optischen Systemen. Durch<br />
ihre tubulare Bauweise kann auf traditionelle mechanische Systeme<br />
wie Kugelumlaufspindeln oder Keilriemen verzichtet werden. Die<br />
Antriebselektronik befindet sich innerhalb des Motors. So lässt sich<br />
dieser einfach steuern, und es bedarf keines externen Servoreglers.<br />
Außerdem bieten die Mini-Motoren Diagnose- und Sicherheitsfunktionen,<br />
deren Daten automatisch an einen Industrie-PC weitergeleitet<br />
werden können, und einen geringen Energiekonsum.<br />
Vertrieben werden sie in Deutschland von Maccon.<br />
www.maccon.de<br />
Robuste Linearachsen für Mehrachssysteme<br />
Die geschützten Linearachsen des Plus Systems aus dem Hause<br />
Rollon bilden die Basis für Mehrachssysteme, kartesische Achsroboter<br />
oder die Linearbewegung von Scara-<br />
Robotern. Sie können in Produktionslinien oder<br />
Handhabungs- und Verpackungsanwendungen<br />
eingesetzt werden. Die Achsen haben einen<br />
selbsttragenden Rahmen aus stranggepresstem<br />
Aluminium. Das System umfasst drei Serien.<br />
Bei der ELM-Serie erfolgt die präzise Bewegung<br />
des Laufwagens durch Linearführungen oder<br />
durch ein Laufrollensystem. Ein Abdeckriemen<br />
schützt den Riemenantrieb sowie das Linear-<br />
führungssystem vor Verunreinigungen. Die Robot-Serie ist für hohe<br />
Tragzahlen geeignet, bei denen der Laufwagen starken Kräften<br />
unterworfen ist oder für Linearbewegungen<br />
von Scara-Robotern, die in Produktionslinien<br />
eingesetzt werden. Die SC-Serie wurde für den<br />
Einsatz als Vertikalachsen bei der Gantry-<br />
Bauweise konzipiert. Gleichzeitig ist sie auch<br />
für Anwendungen geeignet, bei denen sich das<br />
Aluminiumprofil bewegt, während der Laufwagen<br />
feststeht.<br />
www.rollon.de<br />
Wechseln Sie jetzt das Lager<br />
Schneller Wechsel-Check:<br />
igus.de/Gewindewechsel<br />
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Kunststoff statt Stahl, Bronze oder Messing. Schmiermittelfreie, geräusch- und vibrationsarme<br />
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Gewindesysteme von igus ® . 4 x leiser als Kugelrollgewinde, 5 x höhere Lebensdauer und<br />
10% höherer Wirkungsgrad als vergleichbare Gleitgewinde aus Stahl. Getestete Lebensdauer.<br />
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18 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
LINEARTECHNIK<br />
Hubsäulen positionieren Lasten<br />
schnell und präzise<br />
Hubsäulen sind unentbehrlich in der Medizintechnik,<br />
Logistik, Verpackungsindustrie oder Pkw-Produktion.<br />
Darüber hinaus tragen sie als Bestandteil von ergonomischen<br />
Arbeitsplatzsystemen zur Effizienz-steigerung<br />
in Unternehmen bei. Leantechnik fertigt diese Systeme<br />
auf Grundlage seiner Lifgo- und Lean-SL-Zahnstangengetriebe.<br />
Die Lifgo-Getriebe sind sehr belastbar und<br />
erzielen Hubkräfte von 2 000 bis 25 000 N. Sie eignen<br />
sich für Hubsäulen von Anlagen und Geräten, in denen<br />
hohe Querkräfte auftreten, z. B. Verpackungsmaschinen<br />
oder Handlinganlagen. Mit den Hubsäulen lassen sich<br />
schwere Lasten präzise an jeden gewünschten<br />
Ort in der Verpackungs- oder Montagelinie<br />
transportieren. Für Anwendungen,<br />
in denen kaum Querkräfte auftreten<br />
oder eine exakte Führung bereits vorhanden<br />
ist, sind Hubsäulen mit<br />
Lean SL-Getrieben ideal. Diese<br />
Produktreihe besitzt rundgeführte<br />
Zahnstangen und eignet sich für<br />
einfache synchrone Hubaufgaben,<br />
wie sie z. B. bei höhenverstellbaren Diagnosegeräten<br />
in der Medizintechnik oder an<br />
ergonomischen Arbeitsplätzen in der<br />
Industrie auszuführen sind. Genau wie die<br />
Lifgo-Getriebe erreichen auch die Lean SL-<br />
Getriebe Hubgeschwindigkeiten von<br />
bis zu 3 m/s.<br />
www.leantechnik.com<br />
Kompaktes<br />
Positioniersystem<br />
Ein Positioniersystem für Automatisierungsanlagen<br />
mit wenig<br />
Platz und hohen Anforderungen<br />
an die Gebrauchsdauer ist der<br />
flache Hexapod H-825 von Physik<br />
Instrumente (PI). Das parallelkinematische<br />
System mit bürstenlosen DC-Motoren eignet sich für hohe<br />
Drehzahlen, lässt sich genau regeln und sorgt für hohe Präzision.<br />
Durch den Verzicht auf Schleifkontakte ist das System laufruhig<br />
und verschleißarm. Absolut-Encoder, die auch im stromlosen<br />
Zustand eindeutige Lageinformationen liefern, machen Referenzfahrten<br />
überflüssig. Für die kompakte Bauweise wurden die Antriebe<br />
„gefaltet“. Der Hexapod ist dadurch bei 320 mm Durchmesser nur<br />
195 mm hoch und kann Lasten bis 30 kg positionieren. Er eignet<br />
sich für Stellwege bis ± 27,5 mm und Rotationsbereiche bis ± 11,5°.<br />
Anwendung findet er z. B. in der Mikromontage, Biotechnologie,<br />
Halbleiterfertigung oder bei der Ausrichtung optischer Systeme.<br />
www.pi.de<br />
Ihr Spezialist für<br />
Teleskopschienen im<br />
Schwerlastbereich<br />
Schwerlast-Kugelgewindetriebe für<br />
höhere Endgeschwindigkeiten<br />
Schnellere Beschleunigung und höhere Endgeschwindigkeit der<br />
Schließ- und Spritzeinheiten von vollelektrischen Kunststoff-<br />
Spritzgießmaschinen ermöglichen die neuen Baugrößen der<br />
Schwerlast-Kugelgewindetriebe HTF-SRE und HTF-SRD aus dem<br />
Hause NSK. Zum Einsatz kommen sie in Kunststoffmaschinen,<br />
mit denen Lichtleitplatten für die Displays von Smartphones und<br />
Tablets gefertigt werden. Diese werden immer größer, dünner und<br />
Technische Beratung unter:<br />
Tel. +49 (0)89 27399605 · info@profilscope.de<br />
Profilscope.indd 1 08.02.<strong>2018</strong> 12:21:27<br />
mit immer kürzeren Taktzeiten gefertigt. Die Linearantriebe in<br />
den Spritzgießmaschinen müssen daher mit immer größerer<br />
Dynamik arbeiten. Auf der Basis dieser Anforderungen wurden<br />
die neuen Schwerlast-Kugelgewindetriebe konzipiert. Von der<br />
Serie HTF-SRE gibt es nun auch kleine und mittlere Durchmesser<br />
ab 50 mm. Die Serie HTF-SRD für die Schließeinheiten von<br />
Kunststoffmaschinen wurde um Versionen mit größerer Steigung<br />
ergänzt. Nun stehen Schwerlast-Kugelgewindetriebe zur<br />
Verfügung, die Vorschubgeschwindigkeiten von 2 bis 3 m/s<br />
erreichen.<br />
www.nskeurope.de<br />
Ihr Spezialist für:<br />
. Verfestigungsstrahlen<br />
(Shot Peening)<br />
. Druckluftstrahlen<br />
. Schleuderradstrahlen<br />
. Gleitschleifen<br />
. Röntgenografische<br />
Eigenspannungsmessung<br />
im Lohnauftrag<br />
OSK-Kiefer GmbH . Göppertshausen 5-6 . 85238 Petershausen<br />
Tel.: 08137/9316-10 . Fax: -16 . E-Mail: osk-petershausen@osk-kiefer.com
ELEKTROMOTOREN<br />
Manchmal ist „genau“<br />
einfach nicht genau genug<br />
Schüssler Technik –<br />
Präzisionsantriebe seit 40 Jahren<br />
Marie-Kristin Krueger ist Redakteurin<br />
der Zeitschrift <strong>antriebstechnik</strong><br />
„Genau, ist uns nicht genau genug“ – Das ist der Slogan, mit dem die Firma Schüssler<br />
Technik auf ihrer Website wirbt. Zurecht. Denn das Unternehmen fertigt hochgenaue<br />
Antriebe, Lagereinheiten und Antriebssysteme für Branchen, die höchste Präzision<br />
verlangen. Wir haben das Schüssler-Technik-Team am Standort in Pforzheim besucht und<br />
unter anderem mit Ullrich Gäbel, Geschäftsführer Forschung & Innovation, gesprochen.<br />
A<br />
m Anfang stand die Präzision, genauer<br />
gesagt beschäftigt sich Schüssler Technik<br />
seit dem Bestehen des Unternehmens<br />
mit der Produktion von Sondermaschinen<br />
zur Brillenherstellung: Vor Ort wurden<br />
schon damals diverse Fräs-, Biege-, und<br />
Laserlötmaschinen entwickelt und gefertigt<br />
– das ist auch heute noch so.<br />
Im Jahr 1995 betrat Schüssler jedoch ein<br />
neues Feld und befasste sich zunehmend<br />
mit dem antriebstechnischen Bereich. Das<br />
Unternehmen entschloss sich dazu, die Direktantriebe<br />
für die Brillenmaschinen selbst<br />
herzustellen. Der Grund dafür: Der Hersteller<br />
wollte in diesem Bereich noch präzisere<br />
Ergebnisse erzielen – doch den entscheidenden<br />
Anstoß gab ein befreundetes Unternehmen<br />
aus Wetzlar. Ullrich Gäbel erinnert<br />
sich: „Das Unternehmen fertigt Maschinen<br />
für die Brillenherstellung an, haben sich jedoch,<br />
im Vergleich zu Schüssler, auf die Produktion<br />
von Gleitsichtbrillen spezialisiert.<br />
Eines Tages kam man auf uns zu und fragte:<br />
‚Könnt ihr nicht einen Direktantrieb entwickeln,<br />
der auf der Oberfläche der Linse keine<br />
Pulsationen mehr erzeugt?‘. Und dann<br />
legten wir los und schufen damit die Basis<br />
für unsere Spezialisierung auf hochgenaue<br />
Antriebslösungen.“<br />
Qualitätsantriebe nach Maß<br />
Maschinen zur Brillenherstellung werden<br />
bei Schüssler Technik auch heute noch entwickelt<br />
und produziert. Zu den Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens zählt allerdings<br />
heute die Entwicklung individueller<br />
Hochgenauigkeitsantriebe mit extremer<br />
Kippsteifigkeit für unterschiedliche Bran-<br />
01 „Zukünftig erhoffen wir uns einen noch breiteren Einsatz in verschiedenen Bereichen der<br />
Werkzeugmaschinenindustrie“, Ullrich Gäbel in der Montage bei Schüssler Technik<br />
02 Erprobung der Hochpräzisions-Rollenlagerung im Werkstückspindelstock einer Rundschleifmaschine<br />
03 Dietmar Rupprecht, Geschäftsführer Vertrieb/Produktmanagement Schüssler Technik, im Gespräch<br />
01 02<br />
20 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
Redakteurin Marie-Kristin Krueger<br />
im Gespräch mit Ullrich Gäbel<br />
chen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf<br />
dem eigens entwickelten Baukastensystem<br />
aus rastmomentfreien Servomotoren und<br />
pulsationsfreien Lagereinheiten. Diese bieten<br />
dem Anwender hochgenaue Antriebssysteme<br />
– bis in den Nanometer-Bereich. Die<br />
Lösungen kommen u. a. in der Messtechnik,<br />
für Werkzeugmaschinen wie Dreh- und Fräseinheiten,<br />
zur 3D-Hartbearbeitung sowie in<br />
der Lasertechnik zum Einsatz. Die Antriebe<br />
sind gefettet und werden ausschließlich in<br />
staubfreier Umgebung montiert. Das Angebot<br />
umfasst verschiedene Leistungsgrößen<br />
und kann in allen Varianten applikationsspezifisch<br />
angepasst werden.<br />
Ferner entwickelt das Unternehmen<br />
Werkzeugspindeln zur Bearbeitung von<br />
Kunststoffen und NE-Metallen. Die Spindeln<br />
erreichen Drehzahlen von 6 000 bis<br />
mehr als 60 000 min -1 , wobei die Drehzahlregelung<br />
durch Frequenzwandler<br />
stattfindet.<br />
03<br />
Das Herzstück des Herstellers: Die Axial-Radial-Zylinderrollenlager<br />
aus der Produktfamilie<br />
Inprefmotion, die bis in die Genauigkeitsklassen<br />
von aerostatischen und hydrostatischen<br />
Lagerungen reichen. Diese vereinen<br />
höchste Präzision gepaart mit der Robustheit<br />
von Rollenlagern. Durch die Schwingungsfreiheit<br />
und Dämpfung von Lagerung und Antrieb<br />
werden bei der Hartbearbeitung höhere<br />
Oberflächengüten und verbesserte Werkzeugstandzeiten<br />
erreicht. „Insbesondere die<br />
Axial-Radial-Lagereinheiten sind das Herz<br />
unserer Antriebslösungen. Sie erreichen eine<br />
bis zu fünffach höhere Kippsteifigkeit gegenüber<br />
Standardlagern, verfügen über nahezu<br />
verschleißfreie Zylinderrollen. Neben dem<br />
Synchronmotor können auch die Lagerungen<br />
wassergekühlt ausgeführt werden“, sagt<br />
Dietmar Rupprecht, Geschäftsführer Vertrieb/<br />
Produktmanagement bei Schüssler Technik.<br />
Präzision in neuer Dimension<br />
Des Weiteren gelang dem Unternehmen vor<br />
einigen Jahren eine Neuentwicklung, die es<br />
in sich hat: Die Kombination aus einem<br />
Hochgenauigkeitslager und einem pulsations<br />
armen Synchronmotor – ein präzises<br />
Antriebssystem, das eigens für die Schleiftechnik<br />
entwickelt wurde. Hier wird ein Zylinderrollenlager<br />
aus eigener Fertigung mit<br />
einem Synchron-Direktantrieb kombiniert.<br />
Das Ergebnis: Eingebaut in den Werkstückspindelstock<br />
einer CNC-Schleifmaschine erreicht<br />
diese Rundlauf- bzw. Planlaufgenauigkeiten<br />
von 50 bis 100 nm. Selbst Kreis- und<br />
Zylinderabweichungen von nur 0,1 µm werden<br />
prozessstabil realisiert – ein Novum in<br />
der Schleiftechnik.<br />
Darüber hinaus weisen die Schüssler-Zylinderrollen<br />
einen höheren Traganteil auf:<br />
Die Integration der bestehenden Rollenlaufflächen<br />
von Welle und Lagerscheibe<br />
(Gehäuse) ohne Fügestellen erhöht die Gesamtsteifigkeit<br />
gegenüber Einzellagern um<br />
den Faktor 5 im Vergleich zu Standard-Einbaurollenlagern<br />
gleicher Größe bzw. reduziert<br />
den benötigten Bauraum um den Faktor<br />
3. Diese integrierte Kompaktlagerung<br />
schafft die Voraussetzung für die Konstruktion<br />
von Direktantrieben mit Rundlaufbzw.<br />
Planlaufgenauigkeiten von 50 bis<br />
100 nm (0,05 bis 0,1 µm) am Abtrieb des<br />
Gesamtsystems. Als Motor kommt ein wassergekühlter,<br />
pulsationsarmer Synchronmotor<br />
mit 21 Polpaaren zum Einsatz, den<br />
Schüssler Technik ebenfalls speziell für<br />
Metrologie- und Werkzeugmaschinenantriebe<br />
entwickelt hat.<br />
Der Komplettantrieb mit Motor zeichnet<br />
sich u. a. dadurch aus, dass die Lagerung<br />
selbst bei maximalen Schleifkräften radial<br />
nicht beeinflusst wird. Diese Genauigkeit erlaubt<br />
es, auch gehärtete Bauteile fliegend auf<br />
der Spindelnase zu schleifen. Aufgrund der<br />
Steifigkeit können dabei CBN- und Diamantschleifscheiben<br />
eingesetzt werden. Durch<br />
die Wasserkühlung des Lagers wird die Prozesswärme<br />
des Schleifteils abgeführt und die<br />
Genauigkeit über die Serienlaufzeit gehalten.<br />
Darüber hinaus ermöglicht die Kombination<br />
aus pulsationsfreiem Antrieb und<br />
höchstgenauer Lagerung mit guten Dämpfungseigenschaften<br />
die Vermessung von<br />
Form- und Lageabweichungen des Schleifteils<br />
d irekt in der Maschine. Die Gleichlaufgüte<br />
des Werkstückspindelstocks kann durch<br />
den Einsatz eines Messsystems mit 63 000 Inkrementen<br />
und einer entsprechend hohen<br />
Interpolation weiter optimiert werden.<br />
„Das ist für mich die Technik der Zukunft –<br />
gerade eben diese Kombination: Bearbeiten<br />
und Messen aus einer Hand, mit nur einer<br />
Maschine“, so Rupprecht. Mit dieser Nano-<br />
Lagerung ist Schüssler Technik ein Fortschritt<br />
gelungen, der nied rige Toleranzen bei<br />
einer hochpräzisen Schleifbearbeitung ermöglicht.<br />
Und auch Gäbel blickt optimistisch<br />
in die Zukunft: „Dass man mit nur<br />
einem Antrieb eine Komponente bearbeiten<br />
und gleichzeitig vermessen kann, bedeutet<br />
für mich, dass wir uns dem Zielbereich der<br />
digitalen Fertigung, insbesondere dem<br />
Thema Industrie 4.0 nähern. Das ist für mich<br />
das Besondere daran.“<br />
Das Unternehmen entwickelt und fertigt<br />
bereits seit 2012 hochpräzise Antriebe für<br />
Werkzeugmaschinen und Linsenschleifmaschinen<br />
– zunächst für den eigenen Bedarf<br />
der Schleiftechnik. Inzwischen stehen<br />
die Direktantriebe auch externen Kunden<br />
zur Verfügung. Zu den Hauptabnehmern<br />
gehören die Hersteller von Schleifmaschinen,<br />
die extrem präzise und zugleich steife<br />
Antriebssysteme benötigen, sowie anspruchsvolle<br />
Anwender, die ihre Schleifmaschinen<br />
entsprechend umrüsten.<br />
Fotos: Redaktion <strong>antriebstechnik</strong> und<br />
Schüssler Technik<br />
www.schuessler-technik.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 21
ELEKTROMOTOREN<br />
Servo- und Schrittmotoren<br />
jetzt auch mit Sercos III<br />
JVL bietet mit Sercos III ein weiteres Ethernet-<br />
Protokoll für seine integrierten Servomotoren<br />
und Schrittmotoren an. Das Sercos-Modul<br />
ist mit zwei Ethernet-Anschlüssen und<br />
einem Switch ausgestattet, wodurch eine<br />
Line- und Ringtopologie ohne zusätzliche<br />
Hardware möglich ist. Es sind auch optoisolierte,<br />
digitale I/Os im Modul integriert,<br />
die die Steuerung von zusätzlichen Sensoren<br />
usw. ohne externe E/A-Module ermöglichen.<br />
Darüber hinaus sind alle Register im JVL Mac-Motor über die<br />
Sercos-Verbindung zugänglich, wodurch eine vollständige<br />
Kontrolle der Motorkonfiguration und -bewegung ermöglicht<br />
wird. Das Modul kann über ein vordefiniertes Setup<br />
konfiguriert werden. Die Module für Mac Motor<br />
und Servostep verfügen über alle wichtigen<br />
Merkmale der Sercos-Spezifikation. Die<br />
automatische Erkennung von Antrieben<br />
wird vom FSP Drive und den Sercos<br />
Drive-Profilen unterstützt. Die Synchronisation<br />
erlaubt den gleichzeitigen<br />
Betrieb von bis zu 511 Motoren.<br />
www.jvldrives.de<br />
Motorspindel führt zwei Bearbeitungsschritte<br />
ohne Werkzeugwechsel aus<br />
Die Sycotec Hochfrequenz-<br />
Motorspindel 50100 AC-Duo<br />
führt dank ihrer beiden<br />
Werkzeugaufnahmen<br />
zwei unterschiedliche<br />
Bearbeitungsschritte schnell<br />
und ohne Werkzeugwechsel aus.<br />
Bohrungen unterschiedlicher Durchmesser oder Fräsen sowie<br />
anschließendes Schleifen eines Werkstücks sind für die Motorspindel<br />
kein Problem. Schnell das zweite Werkzeug in Position<br />
gedreht, und die nächste Bearbeitung kann starten. Da die<br />
Werkzeuge in ER16-Haltersystemen fixiert sind, bietet die Spindel<br />
eine hohe Präzision. Zudem lässt sie sich mithilfe eines Adapters<br />
leicht auf Industrieroboter installieren. Zum Einsatz kommt die<br />
Motorspindel im Werkzeug- und Sondermaschinenbau sowie in<br />
Anwendungen der Automotive- oder Luftfahrtindustrie. Hier stellt<br />
der Drei-Phasen-Asynchronmotor im sensorlosen Betrieb eine<br />
S1-Leistung von 3 kW bereit und erreicht bis zu 1 Nm Drehmoment<br />
bei einer Höchstdrehzahl von 50 000 min -1 . Damit im Hochleistungsbetrieb<br />
nichts heiß läuft, ist eine Wasserkühlung für das Motorelement<br />
und die Kugellager im Gehäuse integriert, und auch für<br />
die Kühlung des Werkzeugs ist gesorgt.<br />
www.sycotec.eu<br />
Servomotoren mit höchster Drehmomentdichte<br />
B&R hat die Servomotoren-Baureihe 8LS weiterentwickelt. Die neuen Motoren der Baugröße 5 in den Baulängen A/B/C ermöglichen<br />
höhere Leistungen und ergänzen damit die Produktlinie im mittleren Bereich. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen bieten sie kleinere<br />
Einbaumaße und ein verbessertes thermisches Design. Die Motoren sind hochdynamisch<br />
und verfügen über ein hohes Drehmoment-Überlastverhältnis. Sie<br />
eignen sich für Applikationen in den Bereichen Kunststoffverarbeitung, Druckmaschinen<br />
und Servopumpen. Bei einem Flanschmaß von 142 mm weisen sie<br />
eine hohe Drehmomentdichte auf. Darüber hinaus lassen sich die Motoren mit<br />
allen Typen aus dem B&R-Getriebebaukasten kombinieren und sind als fertige<br />
Motor-Getriebe-Kombination lieferbar. Alle Motoren der Baureihe werden<br />
wahlweise mit digitalen Encodern und Sicherheitsfunktionen angeboten. Bis zur<br />
Baugröße 7 steht für den Großteil der Drehzahlvarianten eine Einkabellösung zur<br />
Verfügung, bei der Motor- und Geberkabel kombiniert werden.<br />
www.br-automation.com
Starke Leistung in<br />
sensiblen Geräten<br />
Der Hybrid-Schrittmotor<br />
Nema 6 von Lin Engineering<br />
ist mit 16 mm Breite einer der<br />
kleinsten seiner Art und weist<br />
ein viermal so hohes Haltemoment<br />
und eine fünfmal so hohe Präzision auf wie vergleichbare<br />
Schrittmotoren. Somit kann er z. B. in Miniatur-Pumpen, Drosseln<br />
oder Steuerungen optischer Sensoren eingesetzt werden. Der<br />
Schrittwinkel des Motors wurde von 1,8 auf 3,46° vergrößert, um das<br />
Haltemoment von 13,06 mN-m zu erreichen. Bei über 8 000 min -1<br />
bringt er es auf 104 Schritte pro Umdrehung. Da es sich bei den<br />
Anwendungen meist um sehr sensible Geräte oder Anlagen handelt,<br />
braucht es eine exakte und fachgerechte Konfiguration. Diese<br />
übernimmt A-Drive in Zusammenarbeit mit dem Hersteller.<br />
Tel.: (0)4743/2769 04743 2769-0 ·· www.astro-motoren.de<br />
Zu Land, im Wasser, unter Wasser, in der Luft und im Weltall<br />
Elektrokleinmotoren bis 200 Watt nach Kundenwunsch<br />
www.a-drive.de<br />
Servomotoren für<br />
High-Precision-Anwendungen<br />
Die DSH1-Baureihe von Baumüller bietet Servomotoren für High-<br />
Precision-Anwendungen. Sie haben einen besonders niedrigen<br />
Rastmoment und erreichen eine sehr hohe Regelgüte. Ein typisches<br />
Einsatzgebiet z. B. im Handling- und Roboterbereich sind Schweißroboter,<br />
die Bauteile mit einer exakten, hochwertigen Schweißnaht<br />
fertigen. Ebenso eignen sie sich z. B. für Etikettendruckmaschinen,<br />
die eine gleichbleibend hohe, reproduzierbare Druckqualität<br />
erreichen müssen. Der maximale Drehzahlbereich der Motoren,<br />
die in den Baugrößen 45 bis 100 verfügbar sind, liegt bei 6 000 min -1<br />
bei Nennleistungen in der selbstgekühlten Ausführung bis 8,2 kW.<br />
www.baumueller.de<br />
Fortschritt hat unser Tempo<br />
Unsere modularen Elektro-Kleinmotoren und Getriebe ASTRO bauen Motoren wir GmbH in Millionen & Co. KG<br />
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Kombinationen – passgenau zu den Anforderungen Tel.: jedes (0) 04743 43 2769-0 Kunden.<br />
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www.astro-motoren.de<br />
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ASTRO_LHA.indd 1 02.11.2017 14:30:44<br />
2017<br />
Hocheffizienter Servomotor mit neuen<br />
Flanschmaßen<br />
Der Antriebsspezialist Heidrive<br />
hat sein Portfolio erweitert: Der<br />
HMP15 – ein hocheffizienter<br />
Servomotor mit den Flanschmaßen<br />
150 × 150 mm – ist<br />
geeignet für Anwendungen im<br />
Bereich Automatisierungstechnik.<br />
Damit reagiert das Unternehmen<br />
auf die Kunden- und Marktanforderungen und schließt innerhalb<br />
der HMP-Baureihe die Lücke zwischen den bisherigen Flanschmaßen<br />
130 × 130 mm und 190 × 190 mm. Die Änderungen des<br />
Flansches haben Auswirkungen auf die Anschlussmaße, die Länge<br />
und die Massenträgheitsmomente. So erzielt der Servomotor<br />
Stillstandsmomente zwischen 20 und 35 Nm. Der Leistungsbereich<br />
erstreckt sich hierbei von 3,5 bis 7,5 kW. Dank der hohen<br />
Geberauflösung von bis zu 23 Bit pro Umdrehung können im<br />
Drehzahlbereich bis 3 000 min -1 sehr präzise Drehbewegungen<br />
und Positionierungen durchgeführt werden. Aufgrund des<br />
Baukastensystems stehen Kunden umfangreiche Geber- und<br />
Steckeroptionen zur Verfügung.<br />
www.heidrive.de<br />
DIREKTANTRIEBE<br />
(TORQUEANTRIEBE)<br />
bis 10.000 Nm<br />
bis Ø 1.600 mm<br />
bis 100.000 min -1<br />
www.ate-system.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 23<br />
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STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
Individuell und flexibel<br />
Lineares Transportsystem erhöht die Flexibilität einer Deckel-Montagelinie für Tablettendosen<br />
Die vollständige Automatisierung<br />
bisher manueller oder<br />
halbautomatischer Prozesse ist<br />
bei kurzen Taktzeiten besonders<br />
kritisch. Da einzelne<br />
Bearbeitungsstationen stets<br />
unterschiedliche Bewegungsprofile<br />
aufweisen, benötigen fest<br />
getaktete Werkstückträgersysteme<br />
viele parallele Einheiten. Goldfuß<br />
Engineering setzt deshalb bei der<br />
Tablettenverpackung auf das<br />
Extended Transport System (XTS)<br />
von Beckhoff. Es bildet über<br />
Softwarefunktionalität flexible<br />
Puffer und erfüllt die hohen<br />
Bewegungsanforderungen<br />
dynamisch und mit minimaler<br />
Komponentenanzahl.<br />
Frank Würthner ist Branchenmanager<br />
Verpackungstechnik bei der Beckhoff<br />
Automation GmbH & Co. KG in Verl<br />
Das Unternehmen Goldfuß entwickelt<br />
und fertigt u. a. Sondermaschinen für<br />
die Pharma- und Lebensmittelindustrie sowie<br />
für die Kunststofftechnik. Schnelle<br />
Abläufe mit bis zu 60 Teilen pro Minute erfordern<br />
hier präzise Zuführ-, Positionier-,<br />
Verarbeitungs- und Prüfprozesse. Mit dem<br />
XTS erhalten die Anlagen die notwendige<br />
Flexibilität – bei einer kompakten Bauform<br />
und kurzen Produktwechselzeiten. Dabei<br />
eröffnen sich neue Lösungsansätze zur<br />
Realisierung hochdynamischer Maschinenkonzepte,<br />
indem sich sogar mechanisch<br />
bislang kaum oder nur aufwändig<br />
lösbare Bewegungsaufgaben per Softwarefunktionalität<br />
flexibel umsetzen lassen.<br />
„Im Gegensatz zu fest getakteten Werkstückträgersystemen,<br />
bei denen wir einzelne<br />
Bearbeitungsstationen teils vierfach vorsehen<br />
müssen, bietet XTS durch seine Softwarefunktionalität<br />
viel Freiraum. Dabei nutzen<br />
wir so viele Mover wie nötig und takten<br />
diese entsprechend des Prozessverlaufs“,<br />
erläutert Michael Müller, Vertriebsleiter<br />
Sondermaschinenbau und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung bei Goldfuß.<br />
Umgesetzt hat Goldfuß dies 2017 bspw.<br />
bei einer Sondermaschine, die Verschlussdeckel<br />
für Tablettendosen montiert. Diese<br />
Deckel verfügen über einen Sicherheitsverschluss<br />
und werden mit einem Trockenmittel<br />
befüllt. Der Montageprozess ist nicht nur<br />
mechanisch anspruchsvoll, sondern muss<br />
auch die FDA-Vorschriften 21 CFR Part 11<br />
erfüllen. So wird eine saubere und keimfreie<br />
Verpackung der Medikamente sicherstellen.<br />
Da sich die Montageautomaten<br />
hauptsächlich in Reinräumen befinden,<br />
gelten auch für die Schaltschränke der<br />
Automatisierungstechnik die Vorgaben der<br />
Reinraumstufe 8. Zu den Kundenanforderungen<br />
gehören außerdem eine hohe Ausstoßgeschwindigkeit,<br />
ein minimales Produktionsrisiko<br />
sowie eine hohe Flexibilität<br />
und Zuverlässigkeit des Prozesses.<br />
XTS bietet alle notwendigen<br />
Freiheitsgrade<br />
Das XTS bietet neben einer hohen Geschwindigkeit<br />
auch die notwendige Flexibilität,<br />
um verschieden lang dauernde Bearbeitungsschritte<br />
beim Bereitstellen, Positionieren,<br />
Montieren, Prüfen und Ausschleusen<br />
der Teile so einzubinden, dass<br />
Taktzeiten von weniger als einer Sekunde<br />
eingehalten werden können. „Wir wollten<br />
ein System realisieren, das sich unabhängig<br />
von der Anzahl der Bearbeitungsstationen<br />
aufbauen lässt. Wichtig für uns war, dass wir<br />
aufgrund der geforderten Taktzeit unsere<br />
Komponenten frei wählen können und die<br />
geforderte Flexibilität durch die Anzahl der<br />
Mover erreichen“, betont Müller. „Wir<br />
haben uns verschiedene Werkstückträgersysteme<br />
und fest taktende Systeme angeschaut.<br />
Doch bei einem festen Werkstückträger<br />
braucht man für alle Stationen – in<br />
unserem Fall vier Kamerasysteme, vier Bearbeitungs-<br />
und vier Montagestationen –<br />
01 Die Montagelinie für Verschlussdeckel profitiert<br />
von der hohen XTS-Softwarefunktionalität und ist<br />
daher kompakt aufgebaut und flexibel nutzbar
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
genauso viele Systeme wie für die Engpassstation,<br />
um die geforderte Taktzeit einzuhalten.<br />
Deshalb fiel unsere Wahl auf das<br />
flexiblere XTS.“<br />
Für die Sicherheitsverschlüsse werden<br />
Spritzgießteile als Schüttgut bereitgestellt,<br />
über Wendelförderer in die Anlage eingespeist,<br />
von verschiedenen Kameras geprüft<br />
und in den XTS-Movern mit entsprechenden<br />
Aufnahmen abgelegt. Die Mover transportieren<br />
die Verschlüsse zu den verschiedenen<br />
Bearbeitungsstationen, z. B. Stanzen<br />
von Pappscheiben, Ultraschallschweißen<br />
und verschiedene Montagevorgänge. Zwischendurch<br />
werden die Teile immer wieder<br />
an Kamerastationen geprüft und zum<br />
Schluss auf einer Waage kontrolliert. Alle<br />
Bearbeitungs- und Prüfstationen sind über<br />
die ovale Förderstrecke des XTS verbunden.<br />
Diese besteht aus 20 geraden und acht<br />
kurvenförmigen (45°) Motormodulen mit<br />
je 250 mm Länge. Über die insgesamt<br />
rd. 7,5 m lange Strecke bewegen sich 34<br />
Mover als Werkstückträger. Gesteuert wird<br />
das System von nur einem Schaltschrank-<br />
PC C6930.<br />
Die Mover können bei der Deckel-Montagelinie<br />
innerhalb des Produktstroms<br />
beliebig gruppiert werden, d. h. die Bearbeitungsstationen<br />
einzeln oder als<br />
Gruppe anfahren. Jeder Mover lässt sich<br />
als eigene Servoachse individuell steuern,<br />
bei Bedarf aber auch mit anderen Movern<br />
bzw. Prozessabläufen synchronisieren.<br />
Dabei be wegen sich die Mover – je nach<br />
Aufgabe – unabhängig von der absoluten<br />
Position und können auch relativ zueinander<br />
verfahren. So bilden sie einen<br />
flexiblen Puffer, aus dem heraus die einzelnen<br />
Bearbeitungsstationen hoch dynamisch<br />
und genau entsprechend deren<br />
jeweiliger Bearbeitungsleistung angefahren<br />
werden können.<br />
02 Die XTS-Mover<br />
lassen sich ganz nach<br />
Bedarf mit passenden<br />
Mechaniken und<br />
Teileaufnahmen – hier<br />
für die Verschlussdeckel<br />
– ausstatten<br />
PC-based Control als offenes und<br />
durchgängiges System<br />
Da Granulat zugeführt wird, arbeitet das<br />
System mit Überdruck in der Einhausung<br />
und vermeidet so eine zu hohe Staub- und<br />
Schmutzbelastung. Die Handhabungstechnik<br />
– also Teile greifen, hochdrücken, gegenhalten,<br />
pressen usw. – wird über Ventilinseln<br />
pneumatisch gesteuert. Eine Bandwaage<br />
prüft zudem beim Ausschleusen das<br />
Füllgewicht. Das Gesamt system wird von<br />
einem Schaltschrank-PC C6930 gesteuert<br />
und über ein 19"-Multitouch-Control-Panel<br />
CP3919 – mit der Einkabelanschlusstechnik<br />
CP-Link 4 – bedient. Die XTS-Datenkommunikation<br />
erfolgt über Ethercat; die Kamerasysteme<br />
sind über Ethernet TCP/IP<br />
angebunden. Bei den Ultraschall-Schweißeinheiten<br />
kommt die Sicherheitstechnik<br />
Twinsafe zum Einsatz. Hierzu zählt die<br />
Twinsafe-Logic EL6900 zur Realisierung der<br />
entsprechenden Funktionen wie Not-Halt<br />
(STO) und sicheres Stillsetzen (SS1 bzw.<br />
SS2). Zudem gibt es digitale und analoge<br />
Ein- und Ausgabebaugruppen.<br />
Zum einfachen und kompakten Aufbau<br />
erläutert Müller: „Der Vorteil von XTS liegt<br />
darin, dass alle Antriebs- und Leistungselektronik<br />
sowie die Weg erfassung im Motormodul,<br />
d. h. in der XTS-Schiene verbaut<br />
sind. Somit führen platzsparend nur zwei<br />
Anschlusskabel, und zwar für die Ethercat-<br />
Kommunikation und für die 24-/48-V-Versorgung,<br />
zum Schaltschrank. Auf einem<br />
einzelnen Schaltschrank-PC C6930, ausgestattet<br />
mit dem Quad-Core-Prozessor Intel<br />
Core i7 und der Software TwinCAT, werden<br />
die Mover als Servoachsen mit allen gewohnten<br />
Motion-Control-Funktionen wie<br />
elektronisches Getriebe oder Kurvenscheibe<br />
abgebildet. Mit ihnen lassen sich die Werkstückträger<br />
automatisch aufstauen oder<br />
ruckfrei anfahren sowie die Fliehkräfte in<br />
den Kurven begrenzen. Aufgrund der Parallelisierung<br />
mit einer Multicore-CPU erhöht<br />
sich die verfügbare Rechenleistung deutlich<br />
gegenüber der sequenziellen Abarbeitung<br />
durch einen Core, sodass sich eine solche<br />
XTS-Anwendung äußerst effizient realisieren<br />
lässt.“<br />
Flexible Montagelinie mit<br />
reduziertem Mechanikaufwand<br />
Die XTS-Mover fahren in der Regel nacheinander<br />
in eine Station ein. Wenn es die<br />
Taktzeit erfordert, lassen sich aber auch<br />
mehrfach ausgeführte Stationen parallel<br />
anfahren. Dauert beispielsweise ein Bearbeitungszyklus<br />
länger als eine Sekunde,<br />
muss die Zahl der Bearbeitungsstationen<br />
verdoppelt, verdrei- oder vervierfacht werden.<br />
So benötigt der Ultraschallschweißvorgang<br />
drei bis vier Sekunden. Um in der<br />
Taktzeit zu bleiben, verwendet Goldfuß<br />
aktuell drei Ultraschall-Schweißeinheiten.<br />
Ein vierter Platz wird für eine eventuelle<br />
Erhöhung der Taktzeit freigehalten. Bei den<br />
Montagestationen ist es ähnlich. Hier<br />
werden vier Verschlussdeckel gleichzeitig<br />
zusammengebaut. Aufgrund der schnellen<br />
Bewegung der Mover ist die Maschine<br />
damit von der Teilung der einzelnen Stationen<br />
unabhängig und hält die Taktzeit<br />
exakt ein. So erreicht man eine Ausbringungsmenge<br />
von 60 Teilen pro Minute. Die<br />
schnelle Kamerastation liefert ihr Ergebnis<br />
in weniger als einer Sekunde, folglich wird<br />
sie nur einmal benötigt und von jedem<br />
Mover angefahren.<br />
„Die Montagelinie ist jetzt so flexibel,<br />
dass Aktoren eingespart werden können.<br />
Im Vergleich zu konventionellen Systemen<br />
erfordert XTS weniger Komponenten, was<br />
den Mechanikaufwand deutlich reduziert“,<br />
lobt Müller. „Mit dem System können wir<br />
die Bewegungsprofile taktzeitgenau optimieren<br />
und sind unabhängig von der Teilung<br />
der verschiedenen Bearbeitungsstationen.<br />
Außerdem können Module ohne<br />
großen Aufwand ausgetauscht, verändert<br />
oder ergänzt werden, falls sich neue Anforderungen<br />
an das Produkt ergeben. Die<br />
mechanischen Änderungen sind dabei<br />
minimal, da die eigentliche Anpassung per<br />
Software geschieht. Die Maschine ist zudem<br />
so modular aufgebaut, dass wir künftig<br />
auch andere Anforderungen und Branchen<br />
bedienen können.“<br />
www.beckhoff.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 25
STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />
Ethercat mit TSN-Netzwerken verbinden<br />
Der Buskoppler EK1000 von Beckhoff unterstützt die Anbindung von Ethercat-<br />
Segmenten über ein heterogenes Ethernet-Netzwerk an eine abgesetzte Ethercat-<br />
Steuerung. Die Unterstützung von TSN-Funktionen im Koppler ermöglicht es, im<br />
Ethernet-Netzwerk die Verzögerungszeiten durch Switches zu minimieren und<br />
Ethercat-Geräte und Ethercat-I/O-Klemmen an die TSN-Welt anzubinden. So werden<br />
zwei Systeme kombiniert: Ethercat kann die im industriellen Umfeld zahlreichen<br />
kleinen Datenpakete von digitalen und analogen Eingängen zu einem Gesamtprozessabbild<br />
zusammenfügen. TSN eignet sich, um in einem heterogenen Ethernet-<br />
Netzwerk Datenströme zu definieren und diese echtzeitfähig und priorisiert durch<br />
das Netzwerk zu transportieren. Per TSN können somit Steuerungen mehrere<br />
Ethercat-Segmente echtzeitfähig über Ethernet-Netze hinweg ansprechen. Dabei<br />
sind keine Änderungen an den Ethercat-Slave-Geräten erforderlich.<br />
www.beckhoff.de<br />
Inserentenverzeichnis Heft 3/<strong>2018</strong><br />
Motion Controller mit Ethercat erweitert<br />
Astro, Geestland..........................................23<br />
ate, Leutkirch................................................23<br />
Baumüller, Nürnberg.................................27<br />
BRECO Antriebstechnik,<br />
Porta Westfalica..................................... 9, 11<br />
ebm-papst, Mulfingen............................. U2<br />
Georgsmarienhütte GmbH,<br />
Georgsmarienhütte.................................. U4<br />
GSC Schwörer, Eisenbach.........................33<br />
Hagmann, Hattenhofen...........................17<br />
Harmonic Drive, Limburg........................... 7<br />
Hilger u. Kern, Mannheim........................45<br />
HKR, St. Johann............................................33<br />
Igus, Köln........................................................18<br />
Jenaer Antriebstechnik, Jena..................22<br />
Mayr, Mauerstetten..................................... 8<br />
Micro-Epsilon, Ortenburg.......................... 3<br />
NACHI, Krefeld............................................... 5<br />
OSK-Kiefer, Petershausen.........................19<br />
Profilscope, München................................19<br />
R+W, Klingenberg.......................................13<br />
Reich Kupplungen, Bochum....................16<br />
Sieb & Meyer, Lüneburg............................31<br />
VMA, Großostheim.....................................15<br />
Yilmaz Redüktör, Meerbusch..................26<br />
Die EPOS4 Positioniersteuerungen aus dem Hause Maxon Motor<br />
können nun mittels Ethercat nach CoE-Standard (CAN application<br />
layer over Ethercat) kommunizieren. Die hierfür entwickelte<br />
Ethercat Card lässt sich mit den EPOS4-Controllern im Gehäuse<br />
sowie mit allen EPOS4-Modulen kombinieren. Zu einem späteren<br />
Zeitpunkt folgen EPOS4-Compact-Bauformen in Ethercat-Ausführung.<br />
Dank dieser Erweiterung für die Welt der Ethernet-basierenden<br />
Kommunikationsprotokolle wird das Anwendungsfeld für die<br />
kompakten Positioniersteuerungen nochmals ausgeweitet – u. a. für<br />
Bereiche, in denen kurze Zykluszeiten in synchronisierten Multiachssystemen<br />
zählen. EPOS4-Steuerungen eignen sich für die<br />
Ansteuerung sowohl von bürstenbehafteten als auch von bürstenlosen<br />
DC-Motoren. Als Zusatzleistungen erhalten Kunden für eine<br />
einfache Inbetriebnahme ein intuitives User Interface, Bibliotheken<br />
und Praxisbeispiele.<br />
DIE KOMBINATION VON<br />
GETRIEBEMOTOR UND<br />
FREQUENZUMRICHTER<br />
Die kombinierte Einheit von Yılmaz Redüktör Getriebemotor und<br />
Frequenzumrichter besitzt ein hohes Potential zur perfekten Lösung<br />
für jede technische Herausforderung.<br />
・ Nominales Drehmoment bis zu 470000 Nm<br />
・ Frequenzumrichter - Leistungsbereich von 0,12 kW bis 160 kW<br />
・ Frequenzumrichter (Integrated Serie) - Leistungsbereich von 0,25 kW bis 7,5 kW<br />
Yılmaz Redüktör GmbH<br />
Mollsfeld 3, 40670 Meerbusch / Deutschland<br />
Phone: +49 2159 92 84 360 - Fax: +49 2159 92 84 364<br />
E-Mail: info@yilmazreduktor.de<br />
www.maxonmotor.com<br />
Mehr Möglichkeiten zur Anbindung<br />
Die Reihe DS von Drehzahl-,<br />
Stillstands- und Drehrichtungswächtern<br />
hat Motrona mit den<br />
Modellen DS250 und DS260<br />
erweitert. Diese erreichen mit<br />
einem zertifizierten Inkrementalgeber<br />
SIL2/PLd oder mit<br />
zwei nicht zertifizierten<br />
inkrementellen Sensoren bis<br />
SIL3/PLe. Dabei sind die<br />
Eingangspegel der Impulseingänge<br />
zwischen HTL,<br />
HTL-Differenziell und TTL-RS422 umschaltbar. Acht HTL/PNP-<br />
Steuereingänge erweitern die Funktionsvarianten. Durch eine einstellbare<br />
Encoderversorgung zwischen 5 und 24 V DC ermöglichen<br />
die Geräte einen flexiblen Einsatz von unterschiedlichen Gebern.<br />
Die sicherheitsgerichteten Ausgänge wurden durch ein zusätzliches<br />
Ausgangsrelais ergänzt. Mit der erhöhten zulässigen Belastung<br />
der Transistorausgänge bis 500 mA pro Ausgang lassen sich externe<br />
Leistungsschütze ansteuern. Damit sind diese Drehzahlwächter<br />
auch für das Nachrüsten von Anlagen und Maschinen unter<br />
Nutzung bestehender nicht sicherer Inkrementalgeber und<br />
Sensoren geeignet.<br />
www.motrona.de<br />
26 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong><br />
Ylmaz.indd 1 01.03.<strong>2018</strong> 14:26:58
Komplettlösung für Motorsteuerung<br />
Das Unternehmen Newtec bietet mit<br />
NT Microdrive ein Softwarepaket für den<br />
Controller-Baustein HVC 4223F Flex-<br />
Servo-Drive von TDK-Micronas an. Der<br />
Controller-Baustein ermöglicht die direkte<br />
Ansteuerung von Bürsten-, Stepper- oder<br />
bürstenlosen Motoren bis 10 W ohne<br />
externe Treiber. Mit dem Softwarepaket<br />
können Hersteller ohne großen Entwicklungsaufwand<br />
die Möglichkeiten des<br />
Controllers nutzen. Der Controller für<br />
Smart Actuators kombiniert einen<br />
Standard-ARM-Mikrocontroller-Core mit Zusatzfunktionen. Das Softwarepaket bietet<br />
dafür eine hochflexible, parametrierbare Firmware mit Kommunikations-, Überwachungsund<br />
Power-Management-Funktionen sowie ein Konfigurationstool. Integrierte digitale<br />
und analoge Schaltungseinheiten, z. B. Komparatoren mit virtuellem Sternpunkt, Strom-<br />
Skalierung oder programmierbare Verstärker, ermöglichen es, externe Komponenten<br />
deutlich zu reduzieren. Mit seiner hohen Rechenleistung meistert der Controller-<br />
Baustein auch komplexe Motorsteuerungsalgorithmen.<br />
www.newtec.de<br />
Das komplette<br />
Leistungsspektrum für Ihre<br />
Automatisierungslösung<br />
b maXX PCC-04<br />
b maXX HMIs<br />
und Ubiquity<br />
Integrierte Fernwartungslösung<br />
ohne separate<br />
Hardware<br />
Leistungsstarke<br />
Steuerungsplattform<br />
Optimierung der Maschinenauslastung über die Cloud<br />
Die Rohstoffversorgung und Nachschubplanung für Maschinen kann mit Geräten überwacht<br />
werden, die untereinander und mit der Cloud verbunden sind. Dafür bietet Gefran<br />
Komponenten und Geräte mit Feldbuskonnektivität, z. B. die fernsteuerbaren Automatisierungsplattformen<br />
der G Cube-Reihe,<br />
sensoroffene Sicherheitsanzeigen, PID-<br />
Regler, Multifunktionsregler und Leistungssteller<br />
für den Ofenbau und Sensoren für<br />
die Kraft-, Druck-, Weg-, Winkel-, Neigungs-<br />
Dehnungs- und Drehungsmessung, oder<br />
die vektorgesteuerten Frequenzumrichter<br />
mit DC-Bus-Strom-versorgung wie die<br />
ADV 200-Geräte oder die Einspeise-/<br />
Rückspeiseeinheit der Serie AFE200.<br />
www.gefran.de<br />
DSH1-Serie<br />
Hochpräzise<br />
Servomotoren<br />
b maXX 5800<br />
Kompakter und<br />
offener Umrichter<br />
Intelligente Kunststoffe für mehr Anlagensicherheit<br />
Smart Plastics aus dem Hause Igus können dabei helfen, die Ausfallsicherheit von Anlagen<br />
zu erhöhen. Bei der Produktfamilie Isense machen Sensoren und Überwachungsmodule<br />
die Energieketten, Leitungen, Linearführungen und Rundtischlager intelligent. Sie<br />
erfassen u. a. im laufenden Betrieb den Verschleiß und geben Alarm, wenn eine Reparatur<br />
oder ein Austausch nötig ist. Durch die Vernetzung mit dem Communication Modul<br />
(icom) ist die Online-Statusanzeige mit Alarmierungsmöglichkeit über PC, Tablet oder<br />
Smartphone ebenso möglich wie eine direkte Integration in die unternehmensweite<br />
Infrastruktur. Schon jetzt sagen die Smart<br />
Plastics die Gebrauchsdauer in mehreren<br />
Anwendungen voraus, z. B. in der<br />
Automobilindustrie, und werden in<br />
Abstimmung mit Kunden weiterentwickelt.<br />
So sind z. B. Module, die<br />
Daten der Energiekette, Leitung, Linearführung<br />
oder Rundtischlager erheben,<br />
mit einem seriellen Interface ausgestattet<br />
und lassen sich einfach im Schaltschrank<br />
integrieren.<br />
www.igus.de<br />
www.baumueller.de<br />
be in motion
Cooler<br />
Umrichter<br />
Dank neuer Umrichter-Variante können<br />
Motor und Frequenzumrichter am<br />
gleichen Kühlkreislauf betrieben werden<br />
Anlagen mit hohen installierten Leistungen kommen meist nicht ohne<br />
wassergekühlte Antriebe aus. Je mehr davon verbaut sind, desto aufwändiger<br />
ist die Wärmeabfuhr. Genau für diese Situationen hat Siemens seine kompakten<br />
und effizienten Frequenzumrichter Sinamics S120 weiterentwickelt. Diese<br />
können Anwender nun direkt und ohne großen Aufwand an den gemeinsamen<br />
Kühlkreislauf von Anlage und Motoren anschließen.<br />
Stets den kompletten Antriebsstrang im<br />
Blick, konzentriert sich Siemens seit<br />
vielen Jahren auf die optimale Abstimmung<br />
sämtlicher Komponenten zu einem effizienten<br />
und wirtschaftlichen Gesamtsystem.<br />
Mit Integrated Drive Systems (IDS)<br />
dokumentiert der Konzern die Vorteile, die<br />
Hersteller und Anwender von Maschinen<br />
und Anlagen aus optimierten Antriebslösungen<br />
ziehen. Ein Beispiel sind aktuell<br />
die Frequenzumrichter Sinamics S120 mit<br />
großen Leistungen über 100 bis 1 500 kW im<br />
Niederspannungsbereich von 380 bis 690 V.<br />
Die Geräte gibt es mit dem gleichen technischen<br />
Interieur und der gleichen Leistungscharakteristik<br />
wie bisher – zusätzlich nun<br />
aber mit einem Unterschied: Bei den<br />
flüssigkeitsgekühlten Geräten gibt es eine<br />
neue Variante.<br />
Damit verbundene Vorteile sind eine<br />
kompaktere Bauweise, eine wirtschaftlichere<br />
Antriebslösung, ein geringerer Installationsaufwand<br />
sowie ein einfacherer<br />
Martin Sacherl ist Produktmanager Process<br />
Industries and Drives bei der Siemens AG<br />
in Nürnberg<br />
Service. Das Besondere an den neuen Chassis-Geräten,<br />
die parallel zu den bisherigen<br />
Umrichtern seit Ende 2017 angeboten werden,<br />
ist die Wasserkühlung für gemeinsame<br />
Kühlkreisläufe. Bisher musste die Flüssigkeitskühlung<br />
in einem separaten Kreislauf<br />
geführt werden, während das Fluid mit Inhibitoren<br />
wie Frostschutzmittel versehen<br />
sein musste. Bei den neuen Frequenzumrichtern<br />
Sinamics S120 genügt nun allerdings<br />
normales Leitungswasser mit einer in<br />
der Industrie üblichen Wasserqualität. Das<br />
bedeutet: Die neuen Geräte lassen sich<br />
leicht in den Kühlwasser-Volumenstrom<br />
von Anlage und Motoren integrieren.<br />
Geringe Anforderungen an<br />
die Wasserqualität<br />
War bisher der interne Kühlkreislauf des<br />
Umrichters über einen zusätzlichen Wärmetauscher<br />
entkoppelt, können die neuen Geräte<br />
nun direkt mit der Leitung eines vorhandenen<br />
Kühlkreislaufs verbunden werden.<br />
Gerade beim Einsatz mehrerer Antriebe in<br />
Reihe summieren sich die Vorteile der<br />
neuen Lösung. So kann z. B. eine große Versorgungsleitung<br />
entlang einer Anlage gezogen<br />
werden, während über Stichleitungen<br />
die Kühlmittelversorgung mit dem notwendigen<br />
Volumenstrom erreicht wird. Bei Eintrittstemperaturen<br />
von 0 bis 38 °C ist keine<br />
Derating erforderlich, von 38 bis 43 °C muss<br />
wie bisher ein geringes Derating der übertragenen<br />
Leistung erfolgen.<br />
Derzeit gibt es die Chassis-Ausführung<br />
des Sinamics S120 mit der neuen Kühlvariante,<br />
später sollen auch die Cabinet-Module<br />
mit Wasserkühlung für gemeinsame Kühlkreisläufe<br />
ergänzt werden. Hintergrund ist<br />
die Technik, die nun Wasser als Kühlmedium<br />
möglich macht. Denn bisher hatte das<br />
Kühlmittel direkten Kontakt mit dem Aluminium-Kühlkörper.<br />
Diese Leitungsführung<br />
wurde nun verändert und mit Rohren aus<br />
einer Kupfer-Nickel-Legierung realisiert. Somit<br />
ist die Wasserkühlung komplett robust,<br />
korrosionsbeständig und langzeitstabil. Das<br />
bedeutet auch, dass keine zusätzlichen Vorkehrungen<br />
gegen biozide Veränderungen<br />
getroffen werden müssen; es genügt Wasser<br />
mit keiner allzu anspruchsvollen Qualität<br />
ohne Zusatzstoffe. Das vereinfacht vieles.<br />
Wichtig für Anwender ist in diesem Zusammenhang:<br />
Trotz Verwendung der neuen<br />
Materialien ist die Wärmeleitfähigkeit der<br />
gesamten Kühlung im Frequenzumrichter<br />
nahezu gleich geblieben, sodass die Leis-<br />
28 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
UMRICHTERTECHNIK<br />
Line Module<br />
Motor Module<br />
Luft/<br />
Wasserkühler<br />
oder<br />
Wasser/<br />
Wasserkühler<br />
Luft/Wasser-<br />
Wärmetauscher<br />
Motor<br />
Steuereinheit<br />
Temp<br />
TCI<br />
Druck<br />
PT<br />
3-Wege-<br />
Ventil<br />
TIAH<br />
Raumluft<br />
Filter<br />
Überdruckventil<br />
max.<br />
Systemdruck<br />
600 kPa<br />
Pumpen<br />
Ausgleichsgefäß<br />
Druck<br />
Option<br />
PT<br />
G_D213_DE_00113<br />
01 Durch Verwendung neuer Materialien können Motor<br />
und Frequenzumrichter am gleichen Kühlkreislauf<br />
betrieben werden<br />
02 Aufgrund eines gemeinsamen Wasser-Kühlkreislauf beim kompletten Antrieb<br />
ergeben sich Vorteile in Bezug auf Engineering, Platzbedarf, Kosten und Service<br />
tungsmerkmale der Geräte fast identisch wie<br />
bisher sind. Der Mehrwert, der sich für Anwender<br />
daraus ergibt, ist groß: So lässt sich<br />
der üblicherweise benötigte Wärmetauscher<br />
einsparen, der i. d. R. direkt am Umrichter<br />
platziert wird. In der Praxis heißt das: Statt<br />
einem Schrank von etwa 1 m Breite genügt<br />
nun ein Schrank mit etwa 0,4 m, in dem sich<br />
ein Filter zur Wasseraufbereitung befindet.<br />
Siemens empfiehlt einen rückspülbaren<br />
Feinfilter mit 100 µm Filterrate. Über eine<br />
Zeitsteuerung oder bei Erreichen der maximalen<br />
Verschmutzung wird die Rückspüleinheit<br />
aktiviert und der Filter wird regeneriert.<br />
Zusätzlich empfiehlt Siemens die Installation<br />
eines 3-Wege-Ventilsystems, um das Risiko<br />
einer Betauung bei hoher Umgebungstemperatur<br />
zu vermeiden. Auch aus wirtschaftlicher<br />
Sicht ist damit nur etwa die Hälfte der<br />
sonst notwendigen Investition für das bisher<br />
genutzte, geschlossene Kühlsystem nötig.<br />
Bessere Gesamtlösung durch<br />
konstruktive Vereinfachungen<br />
Und noch ein Detail macht den Unterschied:<br />
Während beim dezentral am Frequenzumrichter<br />
installierten Flüssigkeitskühlsystem<br />
bisher ein kompletter Luftabschluss<br />
gegeben war, ist nun bei der zentral<br />
organisierten Kühlwasser-Gerätekühlung<br />
ein Sauerstoffeintrag zulässig. Die Konsequenz<br />
daraus ist, dass der Ausgleichsbehälter<br />
mit Wasser oben offen sein kann und<br />
somit konstruktiv eine deutliche Vereinfachung<br />
zur bisherigen Lösung darstellt.<br />
Konstruktiv einfach ist auch die Leitungsführung<br />
zu den einzelnen Frequenzumrichtern,<br />
die direkt – also ohne Entkopplung<br />
– angeschlossen werden. Bei mehreren<br />
Geräten in einem Kühlkreislauf stellt sich<br />
der notwendige Volumenstrom automatisch<br />
ein. Je nach Chassis-Gerätegröße sind<br />
das zwischen 9 und 27 l/min. Durch die<br />
03 Statt eines<br />
ca. 1 m breiten<br />
Schranks (rechts<br />
im Bild) muss<br />
gegebenenfalls<br />
nur noch ein<br />
schmaler Schrank<br />
für den empfohlenen<br />
Rückspülfilter<br />
vorgesehen<br />
werden<br />
Wasserkühlung erreichen die Geräte eine<br />
Leistungsdichte, wie sie im Markt ihresgleichen<br />
sucht.<br />
Ab 250 kW gibt es sie nun mit der neuen<br />
Kühlungsvariante für den Einsatz in der Industrie<br />
gebräuchlichem Wasser. Unterhalb<br />
dieser Leistungsgrenze besitzen die Geräte<br />
schon immer statt der Kühlleitung aus Kupfer-Nickel-Legierung<br />
Leitungsführungen<br />
aus Edelstahl. Beide sind für den Einsatz<br />
mit direkter Wärmeabfuhr in den gemeinsamen<br />
Kühlkreislauf geeignet. Passend dazu<br />
gibt es nun Active Infeeds zur Einspeisung<br />
bzw. Motor Modules, die statt<br />
Aluminium ebenfalls den Kupfer-Nickel-<br />
Werkstoff verwenden, und so für die Wasserkühlung<br />
im gemeinsamen Kreislauf<br />
geeignet sind. Das zeigt: Gemäß dem IDS-<br />
Grundsatz hat Siemens auch hier großen<br />
Wert auf Systemdurchgängigkeit gelegt und<br />
alle notwendigen Komponenten für die<br />
direkte Wärmeabfuhr im gemeinsamen<br />
Kühlkreislauf ertüchtigt.<br />
IDS-Strategie: Wasserkühlung<br />
für komplette Antriebslösungen<br />
Mit der Entwicklung der neuen Frequenzumrichter<br />
Sinamics S120 in Chassis-Bauform<br />
für große Leistungen (315–5 700 kW)<br />
hat Siemens einen weiteren wichtigen<br />
Schritt in Richtung Systemverfügbarkeit,<br />
Effizienzerhöhung und Wirtschaftlichkeit<br />
getan. In Verbindung mit den wassergekühlten<br />
Motoren Simotics FD sind Anwender<br />
nun in der Lage, kompakte, energieeffiziente<br />
und leistungsfähige Antriebslösungen<br />
zu entwickeln, die auf Standardkomponenten<br />
basieren. Insofern ist ein gemeinsamer<br />
Kühlkreislauf für Anlage, Motor und<br />
Umrichter möglich, was sich auch in Bezug<br />
auf Engineering und Wirtschaftlichkeit<br />
positiv auswirkt.<br />
Durch Verwendung eines gemeinsamen<br />
Kühlsystems, das vollständig auf Inhibitoren<br />
verzichtet, erweist sich eine solche<br />
Lösung als service- und umweltfreundlich.<br />
Hinzu kommt, dass Ausgleichsbehälter<br />
offen ausgeführt sein können,<br />
sodass auch hier nur wenig Detailarbeit<br />
bezüglich Engineering und Installation<br />
erforderlich ist. Mit den Frequenzumrichtern<br />
Sinamics S120 für die Wasserkühlung<br />
in einem gemeinsamen Kreislauf<br />
belegt Siemens erneut seine Strategie<br />
der Durchgängigkeit.<br />
www.siemens.com<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 29
UMRICHTERTECHNIK<br />
Für den richtigen Dreh<br />
Softstarter oder Frequenzumrichter? – Was ist wann die beste Wahl?<br />
Der effiziente Betrieb von Elektromotoren wird zunehmend wichtiger, denn neben einem<br />
problemlosen Ablauf spielen auch Umweltvorschriften sowie Energiekosten eine<br />
bedeutende Rolle. Um alle Aspekte richtig einschätzen zu können, stehen Anwender<br />
häufig vor der Herausforderung, sich für die beste Technologie zur Drehzahlregelung eines<br />
Motors zu entscheiden. Zur Wahl stehen sowohl Softstarter als auch Frequenzumrichter –<br />
doch für welche Anwendung eignet sich was?<br />
Die Entscheidung zwischen Frequenzumrichtern<br />
und Softstartern ist oftmals<br />
nicht einfach und die Anwender müssen<br />
eine Reihe von Faktoren beachten, damit<br />
eine effektive Steuerung der eingesetzten<br />
Motoren sichergestellt werden kann. Zu<br />
den Faktoren, die es zu beachten gilt, zählen<br />
neben der Art der Anwendung auch<br />
mechanische Anforderungen an das System<br />
sowie die Kosten. Auch sollten die Einhaltung<br />
der Normen, die Zuverlässigkeit<br />
des Antriebssystems sowie die Verbesse<br />
Johannes Schwenger ist Leiter Produktmanagement<br />
Antriebssysteme Niederspannung und<br />
Mittelspannung Europa bei der WEG Germany<br />
GmbH in Kerpen<br />
rung der Energieeffizienz mit in den Entscheidungsprozess<br />
einbezogen werden.<br />
Die Anwendung entscheidet<br />
Ob sich der Einsatz von Softstartern oder<br />
Frequenzumrichtern lohnt, sollte anwendungsspezifisch<br />
entschieden werden. Geht<br />
es um eine Anwendung mit hohen Leistungen,<br />
stellt ein Softstarter oftmals die wirtschaftlichere<br />
Lösung dar, falls hierbei keine<br />
durchgängige Steuerung von Beschleunigung,<br />
Drehmoment und Drehzahl benötigt<br />
wird. Weitere Vorteile liegen in der Kompaktheit<br />
der Softstarter, wodurch sie sich<br />
als platzsparend erweisen, sowie deren geringe<br />
Anschaffungskosten. Vor allem diese<br />
Aspekte sind der Grund, warum Softstarter<br />
in vielen Branchen und Einsatz gebieten so<br />
beliebt sind.<br />
Im Gegensatz dazu stellt ein Frequenzumrichter<br />
zwar zunächst die teurere Option<br />
dar, bewirkt jedoch auf lange Sicht<br />
eine deutlich größere Senkung der Energiekosten,<br />
falls der Produktionsprozess variable<br />
Verfahrensparameter voraussetzt. Er<br />
unterstützt Anwender dabei, die EU-Effizienzvorschriften<br />
einzuhalten, und ermöglicht<br />
über die Lebenszeit einer Anlage<br />
enorme Einsparungen bei den Betriebskosten<br />
durch einen wesentlich niedrigeren<br />
Energieverbrauch. Ein weiterer Vorteil, der<br />
für die Wahl eines Frequenzumrichters<br />
spricht, ist die Möglichkeit der Drehzahlregelung<br />
mit einer gleichmäßigen Beschleunigung<br />
im gesamten Betriebsbereich<br />
des Motors. Der Motor kann dadurch<br />
ein hohes Drehmoment nicht nur während<br />
des Hochlaufs, sondern auch bei allen<br />
Drehzahlen liefern.<br />
30 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
UMRICHTERTECHNIK<br />
Variable Drehzahlregelung vs.<br />
kontrollierte Beschleunigung<br />
Ob sich der Einsatz<br />
von Softstartern oder<br />
Frequenzumrichtern lohnt,<br />
sollte anwendungs spezifisch<br />
entschieden werden.<br />
Johannes Schwenger<br />
proportional über den Umrichter und frequenzunabhängig<br />
mithilfe eines Softstarters.<br />
Diese Spannungsreduktion im Vergleich<br />
zum DOL Start sorgt für einen sanften, drehmomentkontrollierten<br />
Motoranlauf. Der<br />
Unterschied zwischen den beiden Technologien<br />
liegt in der Art der Motoransteuerung.<br />
Einsatz Softstarter<br />
Softstarter eignen sich besonders für Anwendungen,<br />
bei denen eine kontrollierte,<br />
drehmomentgegrenzte<br />
Motorbeschleunigung<br />
bis auf die Nenndrehzahl<br />
notwendig ist. Durch den<br />
Einsatz von Leistungshalbleitern<br />
wie Thyristoren,<br />
die für eine<br />
Ab senkung der Spannung<br />
während des<br />
Hochlaufprozesses an<br />
den Motorklemmen sorgen,<br />
begrenzen Softstarter<br />
durch abgesenkte Motorspannung den<br />
Einschaltstrom und damit auch das Einschaltmoment.<br />
Hierdurch reduzieren sie<br />
die Momentbelastungen des mechanischen<br />
Antriebsstrangs im Vergleich zum direkten<br />
Einschalten und unkontrollierten Hochlaufen<br />
des Motors. Durch eine stetige Steigerung<br />
der Spannung an den Motorklemmen<br />
ermöglicht ein Softstarter eine kontrollierte<br />
Beschleunigung bis auf die Nenndrehzahl.<br />
Zu den Anwendungen zählen daher z. B.<br />
Förderbänder, Riemenantriebe und Roll<br />
Das Hochlaufen eines Drehmotors auf<br />
seine Betriebsdrehzahl bei voller Netzspannung<br />
hat einen hohen Einschaltstrom<br />
zur Folge. Da sich das Drehmoment<br />
von Drehstromasynchronmotoren grundsätzlich<br />
analog der Motoranlaufkurve<br />
einstellt, können während des Anlaufes<br />
Dreh momentüberhöhungen auftreten, die<br />
Komponenten im mechanischen Antriebsstrang<br />
lebensdauerverkürzend beeinflussen<br />
und schlussendlich zu vorzeitigen<br />
Schäden führen.<br />
Sowohl Softstarter als auch Frequenzumrichter<br />
können das verhindern und zum<br />
Schutz hochwertiger Anlagen sowie zur<br />
Verlängerung der Lebensdauer von Elektromotoren<br />
und mechanischen Komponenten<br />
wie Kupplungen und Lager der Arbeitsmaschine<br />
eingesetzt werden. Möglich<br />
macht dies in beiden Fällen das Absenken<br />
der Motorklemmenspannung, frequenztreppen.<br />
Diese erfordern eine stetige stufenlose<br />
Drehzahlsteuerung und eine Drehmomentbegrenzung<br />
beim Anfahren und<br />
Anhalten. Gerade beim Starten großer<br />
Motoren müssen die hohen Einschaltströme<br />
begrenzt werden, um Rückwirkungen<br />
mit dem Stromnetz zu vermeiden. Der<br />
Softstarter verhilft den Motoren in diesen<br />
Anwendungen zu einem kontrollierten<br />
Start und vermeidet Drehmomentspitzen<br />
sowie weitere mechanische Belastungen,<br />
die bei einem normalen Hochfahren der<br />
Geräte oftmals auftreten. Zudem eignen<br />
sich Softstarter auch als Begrenzer bei<br />
Druckwellen oder Wasserhämmern, die zu<br />
starken Erschütterungen in Rohrleitungen<br />
oder Anlagen führen können. Schlag artige<br />
Änderungen der Durchflussgeschwindigkeit<br />
werden vermieden.<br />
Einsatz Frequenzumrichter<br />
Der Frequenzumrichter kommt hingegen<br />
dann zum Einsatz, wenn eine permanente<br />
Drehzahlregelung benötigt wird. Zu dieser<br />
Art von Anwendung zählen bspw. Lüfter,<br />
Pumpen oder Kompressoren, für die eine<br />
Reihe von allgemeinen Drehzahlaffinitätsgesetzen<br />
gilt. Im Gegensatz zum Softstarter<br />
wandelt der Frequenzumrichter die stationäre<br />
Netzfrequenz und Netzspannung in<br />
eine variable frequenzproportionale Ausgangsspannung<br />
um, wodurch er sowohl<br />
beim Beschleunigen und Verzögern als<br />
auch bei Betriebszuständen mit konstanter<br />
oder variabler Drehzahl zuverlässig arbeitet.<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 31
UMRICHTERTECHNIK<br />
01 Ein Frequenzumrichter regelt Drehzahl von Drehstromasynchronmotoren und<br />
schützt diese gleichzeitig<br />
02 Die leistungsstarken Softstarter SSW900 ermöglichen einen sanften An- und<br />
Auslauf von Drehstrom-Asynchronmotoren und bieten umfassenden Motorschutz<br />
Außerdem spielen Frequenzumrichter eine<br />
wichtige Rolle bei der Regelung von Prozessgeschwindigkeiten<br />
von industriellen<br />
Anlagen und Fertigungseinrichtungen wie<br />
Mixern, Mahlwerken oder Brechern. Sie<br />
haben zudem einen weiteren Vorteil: Bedienungsfreundlichkeit<br />
und Flexibilität.<br />
Durch eine Reihe von Funktionen und Optionen<br />
ist eine individuelle Anpassung an<br />
eine Vielzahl von Anwendungen möglich.<br />
Verbesserung der Energieeffizienz<br />
Für viele Planer und Konstrukteure ist es<br />
besonders wichtig, den Energieverbrauch<br />
und damit die Betriebskosten von Antriebssystemen<br />
deutlich zu reduzieren. Zu<br />
diesem Zweck eignen sich die Frequenzumrichter.<br />
Deren entscheidender Vorteil ist<br />
die Erhöhung der Energieeffi zienz durch<br />
Drehzahlregelung der Asynchronmotoren.<br />
Mithilfe von Frequenzumrichtern, wie der<br />
CFW-Baureihe von WEG, kann die Energieeffizienz<br />
von Elektromotoren deutlich<br />
verbessert werden, weil der Spitzenenergiebezug<br />
und damit auch die Leistung reduziert<br />
wird. Der Energieverbrauch kann<br />
zwischen 40 und 60 % gesenkt werden, da<br />
eine Prozessgrößenanpassung wie Druck<br />
oder Volumenstrom mit dem Steigern und<br />
Absenken der Drehzahl realisiert wird und<br />
somit mechanische, verlustbehaftete Stellglieder<br />
entfallen. Darüber hinaus eignen<br />
sich Frequenzumrichter auch für Anwendungen<br />
wie Aufzüge oder Dreh tische, wo<br />
die Drehzahl variabel einstellbar ist und<br />
eine gleichmäßige Bewegung erzeugt werden<br />
muss.<br />
Durch den sanften Anlauf und die integrierten<br />
Schutzfunktionen stellen die Softstarter,<br />
wie der SSW900 von WEG, ebenfalls<br />
einen energieeffizienten Betrieb von Elektromotoren<br />
sicher. Das High-End-Gerät mit<br />
integrierter SPS bietet vollständig programmierbare<br />
Verfahren zur Regelung von Asynchronmotoren<br />
und eine komplett flexible<br />
Drehmoment-Steuerung. Der Softstarter erlaubt<br />
sowohl einen Direktanschluss von<br />
Motoren in Stern- oder Dreieckschaltung<br />
als auch eine Strangeinschaltung (Wurzeldreischaltung<br />
mit sechs angeschlossenen<br />
Leitern). Dies macht es möglich, die drei<br />
Motorstränge unmittelbar in die drei Thyristorpaare<br />
zu schalten. Das führt dazu,<br />
dass der Softstarter nur noch 58 % des<br />
Motornennstromes (entspricht dem Strangstrom)<br />
führen muss und sich für die gleiche<br />
Leistung kleinere Geräte einsetzen lassen.<br />
Aufgrund des integrierten Bypass-Schützes<br />
sorgt der SSW900 für eine verlängerte Lebens-<br />
dauer, optimierte Raumnutzung und eine<br />
Verlustleistungsabgabe im Schaltschrank,<br />
die gegen Null geht.<br />
Industrielles Gleichstromnetz<br />
Neben der Frage, ob sich eher ein Frequenzumrichter<br />
oder ein Softstarter zur Regelung<br />
eines Elektromotors in einer Anwendung<br />
eignet, kommt es auch auf die Art des<br />
Stromnetzes an. Viele Unternehmen gestalten<br />
aktiv alternative Netzstrukturen aus wie<br />
dezentrale Gleichstromnetze DC, die z. B. aus<br />
Photovoltaik-Anlagen gespeist werden. Direkt<br />
aus diesen DC-Netzen könnte Antriebsleistungselektronik,<br />
z. B. Frequenzumrichter<br />
versorgt werden, damit die Energieeffi zienz<br />
von elektrischen Antriebssystemen noch<br />
weiter optimiert und schlussendlich noch<br />
mehr Energie eingespart werden. Auch bei<br />
WEG ist die Gleichspannung ein Thema. So<br />
sind z. B. die CWF11-Frequenzumrichter in<br />
DC-Bauform verfügbar. Und das hat Vorteile:<br />
Bei Wechselspannung haben Frequenzumrichter<br />
generell einen Wandlungsverlust<br />
von 2,2 bis 3,0 %. Sind sie hingegen<br />
an ein Gleichstromnetz geschaltet, liegen<br />
die Verluste nur bei 1,1 bis 1,5 %.<br />
www.weg.net<br />
32 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
UMRICHTERTECHNIK<br />
Robuster Umrichter mit variabler Frequenz<br />
Die Frequenzumrichter S2U von Bonfiglioli sind nun auch in Schutzklasse IP66 und mit höherer Leistung<br />
erhältlich. Die kompakten Plug-&-Play-Umrichter für einphasige 230-V-Netze und dreiphasige 400-V-Netze<br />
gibt es in drei Baugrößen mit Motorleistungen von 0,4 bis 18,5 kW. Der Kühlkörper des Umrichters wurde<br />
für extreme Umweltbedingungen wie Staub, Feuchtigkeit und Reinigungschemikalien entworfen. Ein<br />
besonderes Feature ist der 32-Bit-Prozessor mit IGBT-Leistungsschaltung. Eingebaute PID-Regler und<br />
SPS-Funktionen regeln Frequenz, Druck und Luftvolumen, z. B. bei Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanwendungen.<br />
Der EMV-Filter sorgt für geringe elektromagnetische Interferenz. Weitere Merkmale der<br />
IP66-Variante sind eine Schlupf- und Drehmoment-Kompensation, Not-Aus-Funktion, eine Trägerfrequenz<br />
von 1 bis 16 kHz, die sich automatisch entsprechend der Temperaturfunktion ändert, ein integrierter<br />
Bremschopper und ein Firemode für Ventilatoranwendungen.<br />
www.bonfiglioli.de<br />
Frequenzumrichter bieten mehr Leistung und Transparenz<br />
BMR entwickelt und fertigt Umrichter für schnelllaufende asynchrone (AC) und synchrone (BLDC)<br />
Spindeln. Jetzt hat der Hersteller den Klassiker in der Produktreihe optimiert. Der Umrichter SFU0103<br />
hat eine Leistung von 300 VA, der SFU0203 von 480 VA. Zum schnelleren DSP als Controller kommt<br />
die FOC-Regelung, mit der eine sinusförmige Ansteuerung von AC-Motoren mit hoher PWM realisiert<br />
ist. Mit der implementierten Regelung lassen sich asynchrone und synchrone Spindeln in gleicher<br />
Performance antreiben. Neben PTC können auch lineare Temperatursensoren bei frei programmierbarer<br />
Schaltschwelle ausgewertet werden. Für die Kommunikation<br />
steht neben der RS232 auch ein USB-Interface bereit.<br />
Ebenfalls neu ist die Pro-Variante des Umrichters SFU0203<br />
mit 620 VA Leistung, geregelter Zwischenkreisspannung und<br />
einem 5"-LC-Display.<br />
www.bmr-gmbh.de<br />
Umrichterreihe für optimiertes Handling erweitert<br />
Siemens erweitert die Umrichterreihe Sinamics G120 um die Baugröße FSG in Spannungsbereichen<br />
von 380 bis 480 V sowie 500 bis 690 V. Mit der Leistungserweiterung ist das Power Modul PM240-2<br />
nun durchgängig bis 250 kW verfügbar. Die kompakte Baugröße und Optionen wie die integrierte<br />
DC-Zwischenkreisdrossel oder der integrierte Filter zum Erreichen der Kategorie C2 sparen Platz und<br />
Kosten. Zudem können mit der Baugröße Leitungslängen bis 450 m ohne weitere Optionen erreicht<br />
werden. Das Power Modul kann mit der Control Unit und den dazugehörigen Komponenten individuell<br />
konfiguriert werden. Die Push-Through-Kühlkörpervarianten, bei denen der Großteil der Verlustwärme<br />
außerhalb des Schaltschranks abgeführt wird, gibt es nun auch bis 132 kW. Das flache IOP-2<br />
Intelligent Operator Panel der Sinamics G-Reihe beinhaltet einen Assistenten zur einfachen<br />
Konfiguration der Ethernet-basierenden Feldbus-Schnittstelle.<br />
www.siemens.com<br />
Punktlandung<br />
in Präzision und<br />
Qualität<br />
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Frequenzen auf engstem Raum regeln<br />
Ein Frequenzumrichter in der kleinsten IEC-kompatiblen<br />
Form ist der Power XL DB1 von Eaton. Er ist eine Lösung für<br />
OEMs, die ihn z. B. in ein bestehendes System integrieren<br />
wollen, in dem keine Luftzirkulation stattfindet und kein Platz<br />
für zusätzliche Kühlkörper oder Lüftungen vorhanden ist. Das<br />
Gerät ist so klein durch den Wegfall von Display, Keypad und<br />
Kühlkörper. Als Cold Plate Unit nutzt es das bestehende<br />
Metallgehäuse der Maschine, um Wärme abzuleiten. Dabei<br />
wird der Umrichter samt Wärmeleitpaste direkt an die metallische Raumwand verschraubt, deren<br />
Wärmeleitfähigkeit und große Fläche für die Wärmeabfuhr genutzt werden kann. Der Umrichter ist mit<br />
der Drives-Connect-Parametriersoftware und der Drives-Connect-App kompatibel. In der kleinsten<br />
Bauform 1 eignet er sich für Motorleistungen bis zu 1,5 kW bei 230 oder 400 V Netzspannung.<br />
www.eaton.de<br />
Sondergetriebe<br />
GSC Schwörer GmbH<br />
Antriebstechnik<br />
Oberbränder Straße 70<br />
79871 Eisenbach<br />
www.gsc-schwoerer.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 33<br />
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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Rettung in Notfällen<br />
Nieder- und hochohmige Sternpunkterdung in<br />
Mittelspannungsnetzen<br />
Erdungswiderstände dienen<br />
zur nieder- und hochohmigen<br />
Erdung des Sternpunktes in<br />
Mittelspannungsnetzen. Der<br />
Erdungswiderstand begrenzt<br />
den Fehlerstrom und die<br />
Wirkkomponente des<br />
Stromes gestattet eine<br />
leichtere Fehlerortung.<br />
Für einen entsprechenden<br />
Schutz bietet die Gino AG<br />
individuelle Lösungen an,<br />
unter anderem bestehend<br />
aus den Widerstandspaketen<br />
mit Widerstandselementen<br />
aus siliziertem Gusseisen mit<br />
oder ohne Oberflächenschutz.<br />
Lesen Sie mehr.<br />
Der Erdungswiderstand begrenzt im Störungsfall<br />
(Kurzschluss zur Erde) den<br />
auftretenden Fehlerstrom für eine kurze<br />
Zeitdauer, bis eine automatische Abschaltung<br />
der Anlage vor Ort stattfindet. Auch<br />
steigt die Spannung im Fehlerfall in den<br />
nicht betroffenen Leitern nur gering an.<br />
Damit wird das Risiko von Personenschäden<br />
und Schäden an der Anlage vermieden<br />
oder weitgehend reduziert.<br />
In Netzen mit Summenstromauslösung<br />
darf der Erdfehlerstrom somit relativ klein<br />
gewählt werden, i. d. R. auf einen kleineren<br />
Wert als der Nennstrom. Für Netze mit<br />
Überstromauslösung muss der Erdschlussstrom<br />
etwas größer als der Nennstrom<br />
gewählt werden, damit er einerseits ganz<br />
klar als Überstrom erkannt wird, andererseits<br />
jedoch unmittelbar am Generator<br />
oder Transformator problemlos beherrschbar<br />
bleibt.<br />
Dipl.-Ing. Stefan Riebartsch ist Vertriebs- und<br />
Projektmanager bei der Gino AG in Bonn<br />
Die überwiegende Zahl der Erdschlüsse<br />
findet durch Überschläge an Freiluftisolatoren<br />
statt, deren Lichtbögen durch die<br />
Abschaltung gelöscht werden. Dabei ist<br />
die Möglichkeit einer kurzfristigen Wiederzuschaltung<br />
erwünscht, um die Betriebsunterbrechung<br />
auf ein Minimum zu verkürzen.<br />
Ein Dauererdschluss führt aber zu<br />
einer erneuten Belastung des Erdungswiderstands<br />
und der anschließenden erneuten<br />
Abschaltung.<br />
Erdungswiderstände werden üblicherweise<br />
für den Kurzzeitbetrieb „KB“ im Bereich<br />
von 3 bis 30 s ausgelegt, wobei der<br />
Schwerpunkt im Bereich von etwa 10 s liegt.<br />
Die anschließende Abkühlung des Erdungswiderstands<br />
geschieht durch natürliche<br />
Konvektion in der Luft.<br />
Auslegungskriterien sind:<br />
n Systemspannung (Phase-Phase) 7,2 bis<br />
52 kV<br />
n Betriebsspannung (Phase-Erde)<br />
n Gewünschter Widerstandswert<br />
n Strom, auf den im Fehlerfall begrenzt<br />
werden soll<br />
n Zeitdauer des Störungsfalls bis zur sicheren<br />
Abschaltung vor Ort<br />
n Schutzart für die Gehäuseausführung<br />
sowie besondere Umgebungsbedingungen<br />
oder gewünschtes Zubehör wie Lasttrennschalter<br />
oder elektrische Strom-<br />
Spannungswandler zur Überwachung<br />
Da die Anforderungen und Spezifikationen<br />
gemäß der zukünftigen Betreiber unterschiedlich<br />
ausfallen, bietet die Gino AG<br />
individuelle Lösungen an. So können die<br />
Gusswiderstände mit extremer Energiespeicherfähigkeit<br />
bevorzugt bei hohen<br />
Stromkurzzeitbelastungen zum Einsatz<br />
kommen, während verschiedene Stahlgittersysteme<br />
mit unterschiedlicher Elementdicke<br />
und Oberfläche optimiert für<br />
längere Belastungszyklen ausgewählt werden.<br />
Alternativ können auch diverse drahtgewickelte<br />
Widerstandsausführungen bei<br />
höheren geforderten Ohmwerten zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Die jeweilige Widerstandslösung wird<br />
für die geforderte Isolationsspannung mit<br />
entsprechenden Hochspannungs-Isolatoren<br />
zum Beispiel in einer Rahmenkonstruktion<br />
oder einem Widerstandseinschub<br />
montiert und bei Schutzartanforderungen<br />
> IP00 in einem passenden<br />
Gehäuse untergebracht. Optionale, zusätzliche<br />
Komponenten wie manuelle oder<br />
motorbetriebene Lasttrennschalter werden<br />
dabei in einem abgetrennten Gehäusebereich<br />
untergebracht. Die Gehäuse können<br />
auch mit Durchgangsisolatoren zum<br />
Anschluss im Innen- oder Außenbereich<br />
ausgestattet sein.<br />
www.gino.de<br />
34 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
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PREDICTIVE MAINTENANCE I TITEL<br />
Verfügbarkeit erhöhen<br />
Maintenance-4.0-Lösung für die Lagerlogistik – ein Selbsttest bei Schaeffler<br />
Gemeinsam mit SSI Schäfer realisiert Schaeffler das Lösungspaket „Maintenance 4.0<br />
for Intralogistics“. Zur praktischen Anwendung kommt es in dem modernsten<br />
Logistikzentrum von Schaeffler in Europa. Ziel ist es, ungeplante Stillstände zu<br />
vermeiden und Instandhaltungskosten signifikant zu senken.<br />
Z<br />
ur Motivation für dieses Großprojekt erklärt<br />
Egon Grief, Schaeffler-Instandhaltungsleiter<br />
des Logistikzentrums: „Bei der<br />
Konzeption unseres Europäischen Distributions-Zentrums<br />
(EDZ) in Kitzingen war<br />
es unser Ziel, einen Umbruch zu schaffen,<br />
weg von einer präventiven Wartung mit<br />
statischen Wartungsintervallen hin zu einer<br />
zustandsbasierten Instandhaltung und einer<br />
teilautomatisierten Wartung.“ Aus diesen<br />
Überlegungen heraus entwickelte man gemeinsam<br />
mit dem führenden Lösungsanbieter<br />
für den innerbetrieblichen Materialfluss,<br />
SSI Schäfer, das Lösungspaket<br />
„Maintenance 4.0 for Intralogistics“. Die erarbeiteten<br />
Lösungen sollen jedoch nicht<br />
allein Schaeffler zu Gute kommen, sondern<br />
werden Herstellern und Betreibern von<br />
Logistikzentren zur Optimierung ihrer<br />
Instandhaltungsprozesse angeboten. Grief<br />
erklärt dazu: „Für unser Unternehmen mit<br />
der Expertise in den Bereichen Schwin<br />
Dipl.-Ing. (FH) Jochen Krismeyer ist Fachjournalist<br />
für Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />
gungsanalyse von Aggregaten, Wälzlagern,<br />
Gleitlagern und Schmierung sehen wir in<br />
der Intralogistik ein sehr interessantes Betätigungsfeld.“<br />
Auf das jeweilige Logistiksystem<br />
zugeschnitten kommen folgende<br />
Produkte und Lösungen zum Einsatz:<br />
n Condition-Monitoring-Systeme (CMS) für<br />
die Zustandsüberwachung betriebsrelevanter<br />
Antriebssysteme, insbesondere an<br />
den Förder-, Fahr- und Hubantrieben,<br />
n Digitale Services, wie z. B. die Berechnung<br />
der Restlaufzeiten von Wälzlagern und<br />
die automatisierte Wälzlagerdiagnose<br />
sowie<br />
n Systeme für den Ersatz manueller Wartungstätigkeiten,<br />
wie z. B. eine automatische<br />
Nachschmierung von Kettentrieben.<br />
Zustandsüberwachung für<br />
Antriebe<br />
Als Condition-Monitoring-System dienen<br />
Schaeffler Smart-Check-Geräte, die vor<br />
allem an den stark belasteten Antrieben in<br />
Lagersystemen, wie z. B. Regalbediengeräten,<br />
Hebestationen oder Spiralförderern,<br />
appliziert werden. Im Fall des EDZ Kitzingen<br />
sind insgesamt 58 Smart Check an<br />
sieben Paletten-Regalbediengeräten, zwölf<br />
Schäfer Miniload Cranes, drei Vertikalförderern<br />
und an einen Spiralförderer montiert.<br />
Auf Basis der Schwingungsanalyse<br />
und der Temperaturverläufe detektiert<br />
jeder Smart Check mit einer internen Analysesoftware<br />
frühzeitig Lagerschäden, Verschleiß,<br />
Unwuchten, Ausrichtfehler und<br />
nicht zuordenbare Auffälligkeiten. Auf diese<br />
Weise braucht kein Fachpersonal für die<br />
Analyse von Schwingungsdaten dauerhaft<br />
vorgehalten werden. Für die Visualisierung<br />
der Alarmstatus hat SSI Schäfer einen lokalen<br />
Leitstand im EDZ Kitzingen eingerichtet.<br />
Alle Alarmstatus sowohl von den Smart-<br />
Check-Geräten als auch von anderen Systemen<br />
des Lagers werden im Logistikcockpit<br />
Wamas Lighthouse von SSI Schäfer visualisiert.<br />
Diese zentrale Informationsplattform<br />
ermöglicht den Überblick über die komplette<br />
Anlage, den Materialfluss, stellt Leistungskennzahlen<br />
dar und bietet umfangreiche<br />
Kontrollmöglichkeiten. Über Webservices<br />
greift Wamas Lighthouse auf alle<br />
Smart-Check-Geräte zu. Im Falle einer<br />
Alarmschwellenüberschreitung wird diese<br />
als Ampelsignal (gelb, rot) gemeldet. Für<br />
eine erste Analyse kann der Instandhal
TITEL I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
tungsmitarbeiter vom Leitstand aus direkt<br />
auf den betreffenden Smart Check zugreifen,<br />
die Fehlermeldung einsehen oder auch<br />
einen Datendownload für eine weiterführende<br />
Analyse starten.<br />
Die große Vorlaufzeit zwischen dem<br />
beginnenden Defekt und dem drohenden<br />
Ausfall verschafft dem Instandhaltungsteam<br />
den notwendigen Zeitraum, um den<br />
Antrieb vor Ort zu untersuchen. Die Instandhalter<br />
haben genügend Zeit zu entscheiden,<br />
wie lange das Gewerk noch<br />
betrieben werden kann und ob der Fehler<br />
im Rahmen eines geplanten Einsatzes, z. B.<br />
in einer Nachtschicht oder am Wochenende,<br />
behoben werden kann. So werden<br />
der Einsatz zusätzlicher Servicetechniker<br />
vermieden und die Verfügbarkeit der Anlage<br />
gesteigert.<br />
Digitale Services für die<br />
Lagerlogistik<br />
01 Das Condition-Monitoring-System<br />
Smart Check überwacht mittels integrierter<br />
Schwingungsdiagnose permanent den<br />
Zustand des Regalbediengerätes<br />
zeitberechnung von Lagern in Antrieben<br />
und Condition Analyzer zur Zustandsanalyse<br />
und prädiktiven Instandhaltung verfügbar<br />
gemacht. Erstmals stehen damit in der<br />
Lagerlogistik überhaupt Analyse-Tools für<br />
02 Die automatische Nachschmiereinheit<br />
Concept 8 kann mehrere Schmierstellen mit<br />
individuellen Schmierstoffmengen pro Zeit<br />
versorgen<br />
Als nächste Ausbaustufe besteht die Möglichkeit,<br />
die Condition-Monitoring-Systeme<br />
auf Basis des Smart Check über die Schaeffler-<br />
Cloud an die Lagerlogistik-Software anzubinden.<br />
Auf diese Weise werden die digitalen<br />
Services Lifetime Analyzer zur Restlaufeine<br />
längerfristige Vorausplanung von großen<br />
Reparaturen zur Verfügung. Das Instandhaltungsteam<br />
bzw. der Lagerbetreiber<br />
kann die Reparatur in eine geplante Maßnahme<br />
umwandeln, kann einen bereits<br />
„Erfolgreiche Partnerschaft mit Schaeffler“<br />
Eine vorausschauende Instandhaltung in der Intralogistik setzt<br />
die zielgerichtete elektronische Zustandserfassung der<br />
Gewerke voraus. Nach Modellerstellung und Datenanalyse soll,<br />
unter Berücksichtigung bestimmter Bedingungen, vorhergesagt<br />
werden können wann ein Ausfall eintritt. Für diese<br />
Vorhersagen ist es notwendig, Signale und Daten aus der<br />
Steuerung, sowie Schwingungssignale aus externen Sensoren<br />
miteinander zu verknüpfen, um daraus Muster zu erkennen,<br />
die auf einen bevorstehenden Ausfall oder eine Überlastung<br />
hinweisen. Vom „Daten-Tracking“ versprechen wir uns die<br />
Chance, bereits vor dem Ausfall Muster zu erkennen, auch bei<br />
einem auf den ersten Blick einfachen Bauteil, wie bspw. einem<br />
Drehgeber, der scheinbar spontan ausfällt, dadurch allerdings<br />
ein ganzes Gewerk stilllegen kann. Das betroffene Gewerk<br />
könnte bei einer Auffälligkeit z. B. auf Basis eines Fail-Safe<br />
Konzeptes in den Notbetrieb mit verringerter Geschwindigkeit<br />
überführt werden, bis Ersatzteile und ein Techniker vor<br />
Ort den Austausch bei einem Schichtwechsel vornehmen<br />
können. Zusätzliche Ressourcen, teure Adhoc-Einsätze von<br />
Service technikern und ungeplante Stillstände können so<br />
vermieden werden.<br />
Das Beispiel des Sensorausfalls verdeutlicht, dass es bei der<br />
Entwicklung einer Predictive-Maintenance-Lösung für das<br />
gesamte Lager notwendig ist, sehr viele einzelne Fehlerfälle aus<br />
der Praxis mit historischen Daten nachzubilden, was je nach<br />
Komplexität und Umfang den Entwicklungsaufwand bestimmt.<br />
Die Zusammenarbeit mit Schaeffler auf dem Gebiet der<br />
Schwingungsdiagnose ermöglicht<br />
uns schon heute die frühzeitige<br />
Erkennung verschiedenster<br />
Schäden an Elektromotoren,<br />
Aggregaten, Getrieben und<br />
Wälzlagern. Die integrierten<br />
Analysen des Smart Check, die<br />
den Defekt eines bestimmten<br />
Bauteils detektieren, versetzen<br />
uns in die Lage, leistungsfähige<br />
Funktionen aus der Schwingungsanalyse<br />
schnell in unser<br />
Konzept zu integrieren. Die<br />
Smart-Check-Daten über eine<br />
Schnittstelle abfragen zu können<br />
Stefan Godina, Head of<br />
Realization CSS und Spezialist<br />
für Maintenance 4.0 bei<br />
SSI Schäfer<br />
oder direkt über einen Webbrowser einzusehen, ermöglicht es<br />
die Geräte sehr vielfältig einzusetzen. Unser Ziel als Spezialist<br />
für Intralogistik ist es nicht, alle notwendigen Technologien<br />
selbst zu entwickeln oder gar antriebstechnische Komponenten<br />
fit für Predictive Maintenance zu machen. Hierfür werden wir<br />
am Markt passende Lösungen auswählen und in unsere Hardund<br />
Software-Architekturen integrieren. Unser Domain-Knowhow<br />
und unseren Beitrag zu Predictive-Maintenance-Lösungen<br />
sehen wir in der Modellerstellung, Analyse und Bewertung von<br />
Ausfallszenarien der Produktpalette von SSI Schäfer und den<br />
darauf aufbauenden effizienten wie auch intelligenten<br />
Instandhaltungskonzepten mit minimalen Ausfallszeiten.<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 37
PREDICTIVE MAINTENANCE I TITEL<br />
03 Die Schmierscheiben aus Polyurethan (rechts) können mehr Schmieröl aufnehmen als<br />
üblicherweise verwendete Materialien (links)<br />
04 Die Schmierritzel aus einem offenporigen Polyurethan sind für<br />
Kettentriebe, Zahnstangen, Zahnräder und Führungen erhältlich<br />
geplanten Stillstand nutzen und entscheiden,<br />
ob hierfür die Auslastung des betroffenen<br />
Gewerkes reduziert werden sollte.<br />
Automatisierung manueller<br />
Wartungstätigkeiten<br />
In der Lagerlogistik sind für den Transport<br />
von schweren Paletten kettengetriebene<br />
Rollenförderer weit verbreitet. Allein im<br />
EDZ Kitzingen sind auf einer Grund fläche<br />
von 22 000 m 2 etwa 2,3 km Förderstrecke<br />
und 2 500 Kettentriebe verbaut. Die Ketten<br />
bedürfen einer regelmäßigen Nachschmierung<br />
– abhängig von der jeweiligen Belastung<br />
und Einsatzdauer in Intervallen von<br />
drei bis sechs Monaten. Die Nachschmierung<br />
erfolgt in der Lagerlogistik heute<br />
05 Im Umlenkkasten der<br />
Kettenförderer befinden sich<br />
die Schmierritzel, die mit einer<br />
belastungsgerechten Schmierölmenge<br />
versorgt werden<br />
noch manuell. „Es war keine Analyse notwendig,<br />
um die Kettentriebe als die Komponente<br />
zu identifizieren, die grundsätzlich<br />
verbessert werden musste, wenn man eine<br />
schlanke Instandhaltung auf bauen möchte.<br />
Der personelle Aufwand für die regelmäßige<br />
Inspektion, eventuelle Säuberung<br />
und manuelle Nachschmierung der 2 500<br />
Schmierstellen würde in Kitzingen einen<br />
erheblichen Aufwand bedeuten“, erklärt<br />
Grief dazu und ergänzt: „Das wollten wir<br />
besser machen. Unsere Lösung besteht aus<br />
speziell entwickelten Schmierritzeln, die<br />
von zentral gesteuerten Nachschmiereinheiten<br />
Schaeffler Concept 8 kontinuierlich<br />
und punktgenau<br />
mit Schmieröl versorgt<br />
werden“.<br />
Jeder einzelne<br />
Schmierstoffgeber<br />
ist dabei individuell<br />
für die bedarfsgerechte<br />
Schmierung der jeweiligen<br />
Einbausituation einstellbar.<br />
Unter- sowie Überschmierung<br />
und dadurch hervorgerufene<br />
Ausfallzeiten lassen sich auf<br />
diese Weise ebenso zuverlässig<br />
vermeiden wie die Verschmutzung<br />
der Anlage durch überschüssigen<br />
Schmierstoff. Die eingesetzten<br />
Schmierscheiben aus<br />
Polyurethan können mehr<br />
Schmieröl aufnehmen als üblicherweise<br />
verwendete Materialien und sind verschleißfester<br />
wie auch temperaturstabiler.<br />
Die Pumpen der Nachschmiereinheit werden<br />
über I/O-Module direkt von der SPS<br />
angesteuert. Das bietet die Möglichkeit, die<br />
„Maintenance 4.0 for Intralogistics bedeutet mehr Zustandsüberwachung,<br />
mehr selbstmeldende Systeme, mehr automatisierte<br />
Wartung und dementsprechend weniger Stillstände<br />
und effizientere Einsätze der Instandhaltungsmitarbeiter.“<br />
Egon Grief, Instandhaltungsleiter EDZ-Mitte, Schaeffler<br />
Schmierintervalle und die Schmierstoffmenge<br />
an die tatsächliche Laufzeit der einzelnen<br />
Kettentriebe anzupassen. Egon Grief<br />
über die Vorteile der automatischen Nachschmierung<br />
in der Praxis: „Mit der Automatisierung<br />
der Nachschmierung entfallen die<br />
teuren Wochenend- und Nachteinsätze des<br />
Wartungspersonals. Es entfallen aber auch<br />
Stillstandzeiten, da einige Schmierstellen<br />
in sicherheitskritischen Bereichen liegen<br />
und das betreffende Gewerk, zum Beispiel<br />
Elektro bodenbahnen für den Palettentransport,<br />
sonst stillgesetzt werden müssten.<br />
Durch die häufigere Abschmierung in kleineren<br />
Schmierstoffmengen wird der Verschleiß<br />
der Ketten geringer ausfallen und<br />
deren Gebrauchsdauer erhöht. Der Ölvorrat<br />
in Kartuschen der Concept-8-Einheiten<br />
wird bei den aktuellen Einstellungen zirka<br />
zwei Jahre halten. Geht der Vorrat zu Ende,<br />
melden die Nachschmiereinheiten dies an<br />
die Steuerung. Etwas Vergleichbares gibt es<br />
am Markt bislang nicht.“<br />
Fotos: Schaeffler und Triboserv<br />
www.schaeffler.de<br />
38 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
NACHGEFRAGT I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
Wie viel Sensorik braucht eigentlich<br />
die Antriebstechnik?<br />
„Nur so viel wie nötig“<br />
Die Daten aus den Sensoren, Umrichtern und Steuerungen erlauben es heute, eine zuverlässige<br />
Aussage über den Zustand der Motoren und Getriebe zu treffen. Hier ist es wichtig, aus<br />
den Daten Informationen zu generieren. Es ist in der Regel notwendig, zu den bereits installierten<br />
Sensoren und Steuerungen noch weitere Sensoren zu montieren, da selten Schwingungssensoren<br />
an den Antrieben verbaut sind. Nur in der Kombination ist es möglich, nicht nur einen<br />
Trend zu berechnen, sondern gezielt eine Prognose zu erstellen. Die Anzahl der Sensoren sollte<br />
immer so ausgelegt werden, dass man nicht so viel wie möglich, sondern so viel wie nötig<br />
montiert. Das Ziel ist, die Algorithmen so zu entwickeln, dass sie möglichst universell einsetzbar<br />
sind. Das ist ein hohes Ziel, da es für die Prognose, um den Ausfallzeitpunkt im Sinne von<br />
Predictive Maintenance zu ermitteln, viele Einflüsse gibt, die bei jeder Applikation betrachtet<br />
werden müssen. Hier zeigt sich, dass der Big-Data-Ansatz nicht zum Ziel führt. Gezielte kleine<br />
Lösungen helfen, die Problemstellung zu erkennen und sichere Vorhersagen zu treffen. Das bedeutet: Wer heute schon<br />
Condition Monitoring an der Antriebstechnik realisiert hat, ist bereit für den Schritt zu Predictive Maintenance.<br />
Christoph Schneider, Produktmanager, ifm Datalink GmbH<br />
„Ohne Sensorik geht es nicht“<br />
Die moderne Antriebstechnik kommt ohne Sensorik längst nicht mehr aus. Lebensdauerberechnungen,<br />
basierend auf verschiedenen Führungsgrößen wie Drehzahl oder Schwingungen bei Wälzlagern, sind<br />
unerlässlich geworden, um vorausschauend zu warten und somit deren Effizienzgrad zu erhöhen. Berührungs lose<br />
Sensoren nehmen diesen Trend auf und beeinflussen im Gegensatz zu herkömmlicher Sensorik die genannten<br />
Führungsgrößen nicht. Die Ergebnisse werden präziser. Mehr noch, mittlerweile ist man nicht mehr zwingend<br />
auf die Kenntnisse über eine Auswertung der Sensordaten angewiesen. Ergebnisse werden nach der Aufbereitung<br />
im Klartext z. B. mithilfe einer Cloud abrufbar gemacht. Das ist Predictive Maintenance mit Industrie 4.0.<br />
Christian Voß, Leiter Produktmanagement Linear-/Drehwegsensoren, Hans Turck GmbH & Co. KG<br />
„Rückwirkungen ableiten“<br />
In der elektrischen Antriebstechnik benötigt man zur Überwachung vor allem Messdaten aus<br />
dem Bewegungsverhalten des Antriebs. Daneben stellt insbesondere das Lastverhalten und<br />
damit der Stromverlauf im Antrieb ein wertvolles Signal dar. Aus der Kombination lassen sich viele<br />
Rückwirkungen aus der Mechanik ableiten. Diese Signale liegen in modernen Umrichtern bereits<br />
als interne Signale vor und können direkt für Diagnoseaufgaben verwendet werden. Die Herausforderung<br />
besteht darin, sie mit ausreichend hoher Abtastrate strukturiert und mit physikalischen<br />
Bedeutungen hinterlegt aus den Umrichtern auszulesen und insbesondere in Maschinen mit<br />
mehreren Antrieben den zeitlichen Zusammenhang dieser Signale sicherzustellen. Bei Antrieben<br />
mit hochuntersetzenden Getrieben dringen höherfrequente Störungen hingegen nicht bis zum<br />
Antrieb selbst durch, sondern werden durch die Mechanik gefiltert. Weiterhin können auch<br />
Störungen in Querrichtung zu angetriebenen Achsen auftreten oder Temperaturen Auswirkungen<br />
haben. Dann liefern abtriebsseitige Wegsensoren, Beschleunigungssensoren oder Temperatursensoren wertvolle Informationen.<br />
Für eine sinnvolle Auswertung dieser Signale ist die Datenfusion elementare Notwendigkeit. Für Ursache-Wirkung-<br />
Analysen müssen zudem die physikalischen Abhängigkeiten der Signale bekannt sein.<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Ruskowski, Inhaber Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Steuerungen, TU Kaiserslautern<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 39
PREDICTIVE MAINTENANCE I SPECIAL<br />
Intelligenz ist lernbar<br />
Neue Wege für Predictive Maintenance und Prozessoptimierung<br />
Baudis IoT<br />
IoT Retrofit für Brownfield und Greenfield<br />
Predictive Maintenance<br />
Service /<br />
Optimierung<br />
Produktionsoptimierung<br />
Smart Data<br />
Daten-<br />
Analayse<br />
LAN, Wi-Fi, GSM<br />
BAUDIS IoT<br />
Box<br />
BAUDIS IoT<br />
Box<br />
Motor Mechanik Steuerung<br />
Sensorik: z.B. Beschleunigung,<br />
Drehzahl<br />
Monitoring: z.B. Vibration<br />
z.B. Getriebe,<br />
Kupplung, Lager<br />
Daten: z.B.<br />
Maschinenauslastung<br />
Datentransfer<br />
Datensammlung<br />
Datenquelle<br />
Big Data<br />
Maschine 1 Maschine 2 Maschine 3<br />
Industrie 4.0 ermöglicht verbesserte Servicekonzepte und optimierte<br />
Fertigungsprozesse. Voraussetzung dabei ist immer die Vernetzung von<br />
Maschinen und Anlagen zur erfolgreichen Erfassung, Kommunikation,<br />
algorithmischen Verknüpfung und intelligenten Auswertung von Daten.<br />
Ein neues Tool von Baumüller erfüllt genau diese Aufgaben und verbessert<br />
so Prozessqualität und -sicherheit.<br />
Norbert Süß ist Leiter Service Retrofit bei der Baumüller<br />
Anlagen-Systemtechnik GmbH & Co. KG in Nürnberg<br />
M<br />
it Baudis IoT bietet der Nürnberger<br />
Spezialist für Antriebe und Automatisierungstechnik<br />
Baumüller ein System zur<br />
vorausschauenden Wartung – doch das Tool<br />
kann noch weit mehr. Es ist die Weiterentwicklung<br />
des bereits vor mehr als 20 Jahren<br />
von Baumüller entwickelten Diagnosesystems.<br />
Bei Baudis IoT handelt es sich um ein<br />
IoT-fähiges Diagnose- und Kommunikationssystem,<br />
welches eine einfache Vernetzung<br />
von Maschinen und Anlagen via Internet<br />
und die intelligente Analyse von Daten<br />
ermöglicht. Das System kann unabhängig<br />
vom Hersteller der Automatisierungskomponenten<br />
und der Sensorik eingesetzt und<br />
daher nachgerüstet werden. Es eignet sich<br />
daher auch für Brown-Field-Lösungen.<br />
40 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
SPECIAL I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
Intelligentes Diagnosesystem<br />
Das vernetzte System besteht aus Sensoren,<br />
einer Baudis-IoT-Box und einer einfach<br />
zu bedienenden Software mit Smart-<br />
Data-Algorithmen. Die Erfassung der<br />
Daten erfolgt über dezentrale Sensoren am<br />
Antrieb oder auch an weiteren elektrischen<br />
oder mechanischen Komponenten. Diese<br />
erfassen z. B. den Motorzustand und können<br />
so einen entstehenden Lagerschaden<br />
melden oder erstellen eine Schwingungsmessung,<br />
um einen Verschleiß an mechanischen<br />
Komponenten frühzeitig zu erkennen.<br />
Die Daten werden in der Box<br />
gesammelt und an eine Auswerteinheit<br />
weitergeleitet. Hieraus werden später<br />
Handlungsempfehlungen abgeleitet.<br />
Beim Baumüller Baudis-IoT-System stehen<br />
die zwei Varianten „lokal“ und „remote“<br />
zur Vernetzung von Maschinen und Anlagen<br />
zur Verfügung. Fällt die Entscheidung<br />
zugunsten der lokalen Variante, so werden<br />
die am Antrieb erfassten Daten direkt beim<br />
Betreiber vor Ort ausgewertet. Wird die<br />
remote-Option bevorzugt, wandern die<br />
Daten in eine Cloud-Lösung und werden<br />
entweder zentral beim Kunden oder extern,<br />
bei einem frei wählbaren Servicedienstleister,<br />
archiviert und analysiert. Vorteile der<br />
zweiten Variante: Die Vernetzung von Werken<br />
und Standorten in der Cloud oder über<br />
einen zentralen Server, d. h. an eine Auswerteeinheit,<br />
ermöglicht<br />
Vergleiche. Extern<br />
erfolgt die Auswertung<br />
zu jeder Zeit mit den<br />
aktuellsten verfügbaren<br />
Algorithmen.<br />
Die IoT-Box kann<br />
vom Anwender selbst<br />
installiert werden. Die<br />
Software wird von<br />
Baumüller-Experten<br />
konfiguriert. Hierfür<br />
fallen einmalige Lizenzgebühren an und es<br />
kann auf Wunsch ein Service-Paket angeboten<br />
werden.<br />
Smart-Data-Analyse spart Zeit<br />
und Kosten<br />
01<br />
Die Archivierung und Auswertung der Daten kann bei Baudis IoT lokal oder remote<br />
erfolgen<br />
M M M<br />
Motor mit<br />
BAUDIS IoT Box<br />
VPN-Router<br />
BAUDIS<br />
IoT<br />
Remote Version<br />
M<br />
VPN-Router<br />
Mit Baudis IoT steht Maschinenbetreibern<br />
ein System zur Verfügung, um seine Fertigung<br />
zu überwachen und im Falle eines<br />
sich abzeichnenden Ausfalls schnell bzw.<br />
rechtzeitig agieren bzw. reagieren zu können<br />
und damit durch planbare Instandhaltungsmaßnahmen<br />
die Laufzeiten der Maschinen<br />
und Anlagen weiter zu erhöhen.<br />
Industrie 4.0 bei Baumüller ist die<br />
Umsetzung einer intelligenten<br />
Netzwerkstrukur, die unseren Kunden<br />
Flexibilität, Transparenz und Kostenoptimierung<br />
ermöglicht. Baudis IoT ist<br />
dafür das optimale System.<br />
Nobert Scholz, Geschäftsführung,<br />
Baumüller Anlagen-Systemtechnik<br />
Switch<br />
M<br />
BAUDIS<br />
IoT<br />
Local Version<br />
02 Die Baudis-IoT-Box verarbeitet die<br />
Signale und schickt die Daten an eine<br />
Auswerteeinheit weiter<br />
Dies spart Zeit und Kosten und verbessert<br />
die Maschinenverfügbarkeit sowie die Produktivität.<br />
Doch Baudis IoT kann viel mehr:<br />
Die für die Instandhaltung zugrunde gelegte<br />
Big-Data-Analyse kann auch zur Prozessoptimierung<br />
genutzt werden. Da das<br />
System im Bedarfsfall warnt, können mithilfe<br />
der Überwachung Produktionssteigerungen<br />
und damit einhergehende Belastungsgrenzen<br />
der Produktionsanlagen<br />
optimiert werden, ohne zusätzlichen Verschleiß<br />
zu provozieren. Die Vernetzung von<br />
Werken und Standorten anhand einer zentralen<br />
Auswerteeinheit ermöglicht Vergleiche<br />
und dadurch einen weiteren Nutzen.<br />
Durch die langfristige Sammlung und<br />
Auswertung von Daten kann der Anwender<br />
Optimierungspotenziale noch besser erkennen<br />
und umsetzen. Die Auswertung<br />
erfolgt zu jeder Zeit mit den aktuellsten verfügbaren<br />
Algorithmen. So wird das System<br />
kontinuierlich intelligenter gemacht und<br />
erhöht die Produktivität durch selbstregelnde<br />
Prozesse. Diese dienen der Vermeidung<br />
von Fertigungsfehlern, Optimierung<br />
des Outputs und zur Reduzierung von<br />
ungeplanten Unterbrechungen.<br />
www.baumueller.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 41
PREDICTIVE MAINTENANCE I NACHGEFRAGT<br />
Predictive Maintenance: Heilsbringer<br />
für die Instandhaltung von<br />
antriebstechnischen Systemen?<br />
„Wir brauchen Predictive Maintenance“<br />
Antriebstechnik ist ein zentraler Bestandteil von Produktions- und<br />
Logistikanlagen: Fällt ein Antrieb aus, steht die Produktion! Die<br />
Wartung antriebstechnischer Systeme ist andererseits ein Kostenfaktor,<br />
den man gerne minimieren möchte. Mit Predictive Maintenance lässt sich<br />
beides vereinen: maximale Anlagenverfügbarkeit bei hoher Wirtschaftlichkeit.<br />
Voraussetzung sind intelligente Frequenzumrichter mit integrierter<br />
PLC, die autarke Entscheidungen treffen können. Die interne PLC wertet die<br />
Motorzustandsdaten mithilfe virtueller Sensorik aus und plant unter<br />
Berücksichtigung realer Prozessdaten den optimalen Servicetermin.<br />
Der autarke Antrieb kommuniziert die aktuellen Zustandsdaten in eine<br />
sichere Cloud, sodass die Überwachung der Antriebseinheiten vom regulären<br />
Arbeitsplatz aus erfolgen kann.<br />
Predictive Maintenance steht für höhere Anlagenverfügbarkeit, reduzierte Kosten und eine<br />
höhere Antriebslebensdauer.<br />
Dr. Omar Sadi, Geschäftsführer, Nord Drivesystems<br />
„Intelligenz bringt Ausfallsicherheit“<br />
Predictive Maintenance leistet einen wesentlichen Beitrag dazu,<br />
Produktionsprozesse noch sicherer, einfacher und vor allem planbarer<br />
zu machen. Denn intelligente Lösungen ermöglichen es, Produkte erst<br />
dann zu tauschen, wenn es tatsächlich notwendig ist. Zusätzlich verhindern<br />
sie, dass es zu ungeplanten und kostenintensiven Stillständen<br />
kommt. Mit vernetzten Smart Plastics erweitert Igus die Möglichkeiten<br />
des Kunden zu vorausschauender Wartung erheblich und erhöht so seine<br />
Anlagenverfügbarkeit. Unsere intelligente Energiekette und Leitung wie<br />
auch die intelligente Linearführung und das intelligente Rundtischlager<br />
überwachen sich permanent selbst, informieren per Webinterface auf<br />
Desktop, Tablet oder Smartphone und warnen rechtzeitig. Damit helfen<br />
sie nicht nur dem einzelnen Instandhalter in seiner täglichen Arbeit, sondern unterstützen auch<br />
insgesamt Unternehmen, durch erhöhte Ausfallsicherheit Kosten zu senken.<br />
Richard Habering, Leiter Geschäftsbereich Smart Plastics, Igus GmbH<br />
42 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
NACHGEFRAGT I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
„Eine riesige Chance“<br />
Predictive Maintenance bietet eine riesige Chance für die Instandhaltung von<br />
elektrischen Antrieben. Durch korrekte präventive Instandhaltung lässt sich<br />
die Lebensdauer bereits deutlich verlängern. Aber plötzliche Stressfaktoren wie<br />
Überhitzung können unbemerkt zu Schäden führen, im schlimmsten Fall zu<br />
einem Totalschaden am Motor. Durch eine kontinuierliche Überwachung des<br />
Schwingverhaltens sowie elektrische Messungen von Isolationswerten und<br />
Temperaturen können wir genau feststellen, wann eine Motorwartung fällig<br />
wird. Bei Großmotoren mit Leistungen bis 15 000 kW, betreffen Abnutzungserscheinungen<br />
neben Kohlebürsten, die regelmäßig gewechselt werden müssen,<br />
in erster Linie die Lager und die Motorwicklungen. Der Abrieb an den Bürsten lässt<br />
sich z. B. mit einem LVDT messen. Lager- und Wicklungstemperaturen werden mit<br />
Pt100 überwacht. Durch Langzeitmessungen lassen sich Trends erkennen. Bei untypischen Erhitzungen<br />
wird der nächste günstige Servicetermin für eine Inaugenscheinnahme und gegebenenfalls Reparaturen<br />
genutzt. Dadurch lassen sich Produktionsausfälle vermeiden und Wartungstermine ökonomisch steuern.<br />
Ich gehe davon aus, dass dadurch die Motorlebensdauer noch weiter verlängert werden kann.<br />
Mathis Menzel, Geschäftsführer, Menzel Elektromotoren GmbH<br />
„Wartung rechtzeitig planbar“<br />
Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen schreiben bislang zumeist feste<br />
Wartungsintervalle vor, in denen Servicetechniker Komponenten<br />
unabhängig vom Zustand oder nach optischer Kontrolle austauschen.<br />
Der interne Verschleißgrad lässt sich so nicht erkennen. Es kommt trotz<br />
eingehaltener Wartungsintervalle zu Ausfällen, Komponenten werden<br />
teils unnötig ausgetauscht. Hier bietet Bosch Rexroth eine datenbasierte<br />
Dienstleistung, die Verschleiß auf Komponenten- und Modulebene<br />
erkennt, bevor es zu einem Ausfall kommt. In die Hydrauliksysteme<br />
der mobilen Arbeitsmaschinen weitgehend ohnehin integrierte<br />
Sensoren für Drehzahl, Druck, Temperatur von Pumpe und Motor<br />
erfassen die Betriebszustände. Anhand dieser Betriebs- und Sensordaten<br />
erkennt die Lösung Verschleiß an der Hydraulik und kann die Restlebensdauer bestimmen.<br />
Rechtzeitig vor einem Maschinenausfall warnt eine App dann einen definierten Personenkreis.<br />
Wartungsmaßnahmen sind so rechtzeitig planbar, Ausfälle von mobilen Maschinen im<br />
Feld können vermieden werden.<br />
Bernd Schunk, Vertriebsleitung Business Unit Mobile Hydraulics, Bosch Rexroth AG<br />
Hannover Messe zeigt Nutzen von Predictive Maintenance<br />
Vorausschauende Lösungen für die<br />
zustandsbasierte Wartung werden für<br />
die Nutzer von Maschinen und Anlagen<br />
immer wichtiger, da so Kosten gespart<br />
und Ausfallrisiken minimiert werden<br />
können. Welche neuen Produkte und Lösungen in Sachen<br />
Predictive Maintenance am Markt verfügbar sind, erfahren die<br />
Besucher der Integrated Automation Motion & Drives (IAMD)<br />
vom 23.–27. April <strong>2018</strong> in den Hallen 22 und 23. „Dort zeigen<br />
Unternehmen, welchen Nutzen die Verbindung von Antriebstechnik<br />
und Steuerungstechnik mit cloudbasierten Diensten<br />
und Machine Learning bietet. Besucher erfahren praxisnah,<br />
welche technischen und kommerziellen Vorteile Maschinenbetreiber<br />
und Instandhalter in der Produktion haben, wenn<br />
sie ihre Wartungskonzepte nach den Grundsätzen von Industrie<br />
4.0 gestalten“, sagt Krister Sandvoss, Global Director IAMD<br />
bei der Deutsche Messe AG.<br />
Was Sie am Gemeinschaftstand „Predictive Maintenance“<br />
erwartet, erfahren Sie in unserem Online-Artikel unter<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/hm18_pm<br />
www.hannovermesse.de<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 43
PREDICTIVE MAINTENANCE I SPECIAL<br />
Ausfallzeiten adé<br />
Intelligente Wartung als zentrale Säule der Digitalen Transformation<br />
So unterschiedlich die Aufgaben im Maintenance<br />
Management auch sein mögen, die Ressource, die es zu<br />
nutzen gilt, sind Daten. Daten, die bislang vielfach nur<br />
bedingt genutzt werden. Sie konsequent zu sammeln,<br />
zu integrieren, zu bereinigen und gezielt mit<br />
unterschiedlichen Ansätzen auszuwerten,<br />
ermöglicht es, die verschiedenen Stadien moderner<br />
Wartungskonzepte sukzessive umzusetzen.<br />
Das grundsätzliche Problem ist bekannt: Es wird meist zu viel, zu<br />
früh und zu ungezielt gewartet. Untersuchungen zeigen, dass<br />
bis zu einem Drittel der Wartungskosten verschenktes Geld ist. Das<br />
aber muss nicht mehr sein. Die Digitalisierung kann hier auch zu<br />
einem – im wahrsten Sinne des Wortes – echten „Silver Bullet“ und<br />
Innovationstreiber werden.<br />
Das Ziel: „Zero Unplanned Downtime“ – also Antriebe so zu warten,<br />
dass Ausfälle und damit verbundene Produktionspro bleme gar<br />
nicht erst entstehen. Die Kunst: Wartungsintervalle nicht noch<br />
enger, sondern nach tatsächlichem Bedarf zu takten. Das Schlüsselwort<br />
hierfür lautet: Condition Based Maintenance (CBM) – sie dient<br />
gewissermaßen als Ausgangspunkt einer Predictive-Maintenance-<br />
Wartungsstrategie.<br />
Dem Konzept zugrunde liegt also die Sammlung und Analyse<br />
von Daten, die direkt vor Ort – teilweise auch mithilfe von Edge-<br />
Computing – Aufschluss geben über den aktuellen Zustand von<br />
Assets. Der Grundgedanke: Je umfassender und detaillierter Informationen<br />
über sie und die sie beeinflussenden Umfeldfaktoren vorliegen,<br />
umso konkreter kann ihr tatsächlicher Wartungsbedarf<br />
prognostiziert werden.<br />
OEE, KI und Edge-Computing<br />
Damit rückt gleichzeitig ein weiteres Ziel von Industrie 4.0 in den<br />
Fokus: Denn auf der Agenda steht nicht nur eine insgesamt umfassendere<br />
Digitalisierung und Automatisierung, sondern auch ein<br />
effektiverer Einsatz von Sachwerten. Anders ausgedrückt: Es geht<br />
um die höhere Effizienz des eingesetzten Kapitals – die sogenannte<br />
„Overall Equipment Effectiveness“ (OEE). Sie ist eine Funktion aus<br />
Verfügbarkeit, Performance und Qualität der Assets. CBM und Predictive<br />
Maintenance sind nach unserer Auffassung zentrale Instrumente,<br />
um die OEE gezielt zu steigern.<br />
René Stäbler ist Business Development Executive<br />
bei der IBM Schweiz AG in Zürich, Schweiz<br />
Gleichzeitig passiert aber noch etwas sehr viel Fundamentaleres:<br />
CBM, Predictive Maintenance und neuerdings auch KI- basierte<br />
Wartungsansätze werden zur Basis für die Entwicklung neuer Services,<br />
disruptiven Geschäfts- und Betreibermodellen und damit<br />
zum Ausgangspunkt für mehr Innovation – Stichwort „Data Enabled<br />
Services“. Mithilfe von Remote-Monitoring ist es z. B. möglich,<br />
die Zustandsdaten von tausenden von Maschinen und Anlagen als<br />
Serviceleistung für Kunden zentral und in Echtzeit zu überwachen<br />
und zu analysieren. Smarte, adaptive Wartung kann damit selbst zu<br />
einem eigenständigen Geschäftsmodell mit unterschiedlichen<br />
Betreiber varianten ausgebaut werden.<br />
Mit Edge-Computing werden leistungs fähige Analyse-Technologien<br />
darüber hi naus zukünftig praktisch überall und immer<br />
verfügbar sein. So können z. B. Mitarbeiter, die in abgelegenen<br />
Mit Prescriptive Maintenance<br />
bekommt das alte Thema<br />
Wartung einen vollkommen<br />
neuen Spin.<br />
René Stäbler<br />
Gegenden den Zustand von Anlagen überwachen müssen, sehr<br />
viel genauer die Erfordernisse für Wartung oder den Ersatzteilbedarf<br />
ermitteln.<br />
Ein Anwendungsfall ist die sensorbasierte Zustandsüberwachung<br />
im Antriebsstrang von z. B. Windkraftanlagen. Dabei<br />
können, teilweise eben auch mithilfe von Edge-Computing, die erste<br />
Datenanalysen direkt in den Wälzlagern ermöglichen, alle relevanten<br />
Daten in Cloud-Servern zusammengefasst und analysiert<br />
werden. Die Auswertungen dieser Daten dienen dann wiederum<br />
als Grundlage für die Diagnose und vorausschauende Wartung<br />
44 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
SPECIAL I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
fahren oder aber das letzte aus ihm rauszuholen, um die Ware<br />
rechtzeitig am Zielort zu haben? Alle drei Optionen sind potenziell<br />
mit Kosten und Risiken verbunden („competing goals“). Die<br />
Frage ist nur, welche Option macht in der konkreten Situation am<br />
meisten Sinn?<br />
Die Potenziale für den Einsatz solcher datengetriebener Wartung<br />
sind enorm. Ein weiteres aktuelles Beispiel macht dies deutlich: So<br />
wird IBM dem Logistik-Bereich der amerikanischen Armee (Logistics<br />
Support Activity – LOGSA) helfen, aus über fünf Milliarden Datenpunkten<br />
von On-Board Sensoren „Vehicle Maintenance Failures“<br />
vorherzusagen. Darüber hinaus übernimmt die Army Watson<br />
IoT-Lösungen, die unstrukturierte, strukturierte und Sensor-Daten<br />
direkt aus militärischen Assets analysieren. Damit wird LOGSA zukünftig<br />
besser in der Lage sein, der Armee sowohl Predictive als<br />
auch Prescriptive Wartungsinformationen zur Verfügung zu stellen.<br />
Mit diesen neuen Technologien bekommt das alte Thema Wartung<br />
einen vollkommen neuen Spin. Und im Kontext von Industrie<br />
4.0 wird damit eine weitere wichtige Lücke geschlossen. Dies ist<br />
definitiv auch eine Chance für die etablierten Unternehmen, nicht<br />
nur ihre Wartung zu optimieren, sondern mithilfe einer digitalen<br />
„Re-Inven tion“ auch neue Umsatzquellen zu erschließen. Das gilt<br />
insbesondere für den export orientieren Wirtschaftsstandort in<br />
Mittel europa. Hier war Innovation schon immer gleichzusetzen mit<br />
Wettbewerbsvorteilen.<br />
der Wälzlager. Das ist keine Vision mehr, sondern funktionierende<br />
Realität.<br />
www.ibm.com/watson<br />
Intelligente Einblicke in „fuzzy“-Umgebungen<br />
Der Übergang ist fließend – und trotzdem spektakulär: Denn während<br />
Maintenance-Software bisher nur die Analyse strukturierter<br />
Sensordaten zugelassen hat, gehen intelligente Wartungs-Anwendungen<br />
noch einen Schritt weiter: Dem Prinzip KI-basierter<br />
Systeme folgend, deren Merkmale ver stehen – bewerten – lernen<br />
sind, ist nun auch die Entwicklung „mitdenkender“, vorausschauender<br />
Wartung keine Vision mehr. KI basierte IoT-Plattformen<br />
kombinieren hierfür strukturierte (Maschinen-)Daten mit der<br />
Masse an unstrukturierten Informationen wie schriftlichen Aufzeichnungen,<br />
Sprache, Geräusche, Vibrationen, Bilder, Videos und<br />
Bewegungen, analysieren und bewerten sie. Damit ermöglichen<br />
sie neue Sichtweisen auch auf komplexe, „fuzzy“-Umgebungen.<br />
Zudem gewinnen diese Anwendungen im Training mit Experten<br />
den Kontext-bezogenen nötigen Sachverstand und können damit<br />
den Verantwortlichen vor Ort bei der Einordnung von Ereignissen<br />
und bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Ein echter Paradigmenwechsel<br />
also.<br />
Tools für professionelle<br />
Instandhaltung<br />
Von Predictive zu Prescriptive<br />
Die nächste Stufe ist Prescriptive Maintenance. Die Idee dahinter<br />
ist noch viel komplexer: Bei Prescriptive geht es nicht mehr nur<br />
um Prognosen, in welchem Zeitraum gewartet bzw. etwas ausgetauscht<br />
werden soll, sondern um die genaue Berechnung, welches<br />
Zeitfenster dafür das betriebswirtschaftlich optimalste bzw. kostengünstigste<br />
wäre. Darüber hinaus geht es um den richtigen Zeitpunkt<br />
für die Ersatzteilplanung und -beschaffung, und um ganz<br />
grundsätzliche Fragen: Etwa, ob Wartungsintervalle lokal oder global<br />
optimiert werden sollen und wie Lieferketten und Wartung am<br />
besten miteinander zu verzahnen sind.<br />
Folgendes Beispiel kann das verdeut lichen: Macht es bei Problemen<br />
mit dem Antrieb eines Schiffsmotors mehr Sinn, ihn<br />
gleich zu reparieren, oder ihn zu schonen und langsamer zu<br />
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PREDICTIVE MAINTENANCE I SPECIAL<br />
„Spannende<br />
Zukunft“<br />
Quo vadis Predictive Maintenance? –<br />
Ein Kommentar von Prof. Dr. Georg Jacobs<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Georg Jacobs ist Leiter<br />
des Instituts für Maschinenelemente und<br />
Systementwicklung an der RWTH Aachen<br />
ie vorausschauende Instandhaltungsplanung<br />
auf Basis des prädiktierten<br />
D<br />
Komponentenzustands wird meist kurz als<br />
Predictive Maintenance bezeichnet. Sie soll<br />
die Instandhaltungskosten gegenüber der<br />
leistungs- oder zeitgesteuerten, vorbeugenden<br />
Instandhaltung senken. Obwohl sich<br />
Industrie und Forschung seit vielen Jahren<br />
bemühen, Condition-Monitoring-Systeme<br />
zu entwickeln, ist die Vorhersage des aktuellen<br />
Zustandes der relevanten Bauteile<br />
einer Ma schine immer noch eine technische<br />
Herausforderung. Geeignete Messsignale<br />
müssen früh genug auf mögliche<br />
Schäden hinweisen, eine Lokalisierung des<br />
geschädigten Bauteils erlauben und trotz<br />
Fertigungs- und Montagestreuung bei<br />
gleichzeitig veränderlichen Betriebsbedingungen<br />
der Maschinen eindeutige Aussagen<br />
liefern. Meist kommt Sensorik zur Messung<br />
von Schwingungen und Geräuschen,<br />
Schmierstoffzuständen und Temperaturen<br />
zum Einsatz. Beispiels weise kann der Zustand<br />
der Laufflächen von Wälzlagern bereits<br />
heute durch marktgängige Condition-Monitoring-Systeme<br />
zuverlässig bewertet werden.<br />
Zunehmend wird versucht, die Aussagekraft<br />
der Signale der CM-Sensorik durch<br />
Fusion mit anderen auf der Maschine verfügbaren<br />
Signalen zu verbessern. Dazu<br />
werden Verfahren der Mustererkennung<br />
angewandt, deren Training jedoch oft<br />
durch die Anzahl verwertbarer Schadensfälle<br />
limitiert ist. Zum Teil werden große<br />
Datenmengen (Big Data) gesamter Maschinenflotten<br />
betrachtet, um durch Machine-<br />
Learning-Algorithmen systematische Konstruktions-<br />
und Fertigungs fehler und folglich<br />
drohende Reparaturen zu identifizieren.<br />
Neue, oft preisgünstige Sensoren, erweiterte<br />
Auswerteverfahren (Edge Computing) und<br />
vereinfachte Datenübertragung eröffnen<br />
neue Möglichkeiten für Zustands- und<br />
Schadensanalysen. Beispielsweise wird<br />
aktuell die Identifikation der Rissentstehung<br />
unterhalb der Werkstoffoberflächen bei<br />
Ermüdungsfrühausfällen an Wälzlagern<br />
durch Schallemission untersucht. Obwohl<br />
die prinzipielle Funktion nachgewiesen ist,<br />
bestehen hinsichtlich der Aussagesicherheit<br />
noch offene Fragen.<br />
Ein vergleichsweiser frischer, grundlegend<br />
anderer Ansatz ergibt sich aus der Berechnung<br />
verbleibender Restlebensdauern.<br />
Dabei macht man sich zu Nutze, dass im<br />
Zuge von Industrie 4.0 immer mehr Informationen<br />
zur tatsächlichen Lasthistorie<br />
einer Maschine vorliegen. Die Nachrüstung<br />
von Maschinen mit geeigneten, oft<br />
schon kabellosen Lastsensoren nimmt<br />
„Individuelle modell- und betriebsdatenbasierte<br />
Verfügbarkeitssicherung wird zum Wettbewerbsvorteil.“<br />
stetig zu. Durch Einspeisung weniger Lastdaten<br />
in leistungsfähige Simulationsmodelle<br />
ganzer Maschinensysteme können,<br />
unter Extra polation der Lasthistorie,<br />
die tatsächlich verbleibenden Bauteillebensdauern<br />
rechnerisch ermittelt werden.<br />
Es ist vielfach belegt, dass das individuelle<br />
Gebrauchsdauerverhalten der<br />
Maschinen oft deutlich anders ist, als das<br />
bei der Produktentwicklung – mit oft verallgemeinerten<br />
und tendenziell hohen<br />
Lastanforderungen – berechnete. Entsprechend<br />
groß ist das Potenzial für<br />
Predictive Maintenance!<br />
Es bedarf keiner besonderen Prädiktions-<br />
Künste um der Predictive Maintenance eine<br />
spannende Zukunft im Kontext von Industrie<br />
4.0 und zunehmend modellbasierter<br />
Produktentwicklung vorherzusagen. z<br />
46 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
NACHGEFRAGT I PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
Welche neuen Geschäftsmodelle<br />
ergeben sich durch Predictive Maintenance<br />
für die Antriebstechnik?<br />
„Drei Modelle entscheiden“<br />
Es ergeben sich aus meiner Sicht drei Modelle: Datengetriebene Mehrwertdienste, Servicedienstleistungen<br />
und Contracting-Geschäftsmodelle. Datengetriebene Mehrwertdienste: Die prädiktive Analytik auf Basis<br />
der Betriebsdaten erlaubt eine Vorausschau auf die Performance und die Lebensdauer des Antriebssystems<br />
und der Komponenten. Dies ermöglichen wir mit unserem IoT-fähigen Antriebskonzept Simotics IQ. Damit<br />
können Anwender Motordaten in die Mindsphere übertragen und dort mit Simotics IQ Mind App analysieren<br />
und auswerten. Servicedienstleistungen: Auf Basis der prädiktiven Analytik können entsprechende Services<br />
und Maintenance-Maßnahmen geplant werden. Es ergeben sich nun verschiedenste Geschäftsmöglichkeiten<br />
im Life-Cycle-Management: Der Maschinenhersteller kann vorausschauende Wartungsdienste anbieten, und<br />
Zeitpunkt und Umfang der Wartungen mit dem Betreiber optimiert planen. Der Hersteller kann Ersatzteillieferungen<br />
mit dem Betreiber oder dem Service-Dienstleister vereinbaren. Damit entfällt das Ersatzteillager für<br />
den Betreiber, der OEM kann die benötigten Ersatzteile vorausschauend im eigenen Produktionsprozess produzieren. Contracting-<br />
Geschäftsmodelle: Der Hersteller kann im Rahmen eines Contracting-Vertrages Performance und Verfügbarkeit des Antriebssystems<br />
an den Betreiber verkaufen und sichert dies durch prädiktive Instandhaltung ab.<br />
Dr. Christian Mundo, Leiter Digital Office Large Drives, Siemens AG<br />
„Erfolg Kunde = Erfolg Anbieter“<br />
Heute erwartet der Kunde Systemlösungen und antriebsnahe Dienstleistungen mit dem Fokus Montage,<br />
Inbetriebnahme, Instandhaltung und schnelle Reaktionsfähigkeit.<br />
Mit unserem Digitalangebot ABB Ability werden wir noch stärker zum Partner des Kunden und übernehmen<br />
mehr Verantwortung, was sich in entsprechenden Dienstleistungsangeboten, wie unserem Predictive-<br />
Maintenance-Service, widerspiegelt. Der Erfolg des Kunden wird unmittelbarer auch zum Erfolg des<br />
Anbieters, während die Kunden auf einen großen, leistungsfähigen Partner mit einem breiten Hardwareangebot<br />
und weltweiten Dienstleistungen vertrauen können. Grund lage des Predictive Maintenance sind<br />
Daten zum Zustand der Antriebe, verknüpft mit Daten zum Prozess sowie über anstehende Produktionsanforderungen.<br />
Diese Daten werden durch ständig anzupassende Algorithmen ausgewertet und den richtigen<br />
Personen bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt. Das erfordert neben geringen Hardware installationen vor<br />
allem auch IT-Dienstleistungen wie Datenverfügbarkeit und Sicherheit, die Informationssteuerung, aber auch die Auswertung<br />
durch Experten, Analysen mit dem Kunden und das Ausarbeiten von individuellen Service- und Optimierungsstrategien.<br />
Michael Herbort, Leiter Vertrieb Service, ABB Automation Products GmbH<br />
„Ohne Partner geht es nicht“<br />
Service ist heute notwendiges Kerngeschäft für alle Unternehmen – seine Digitalisierung, der „Service 4.0“ und<br />
damit einhergehend Predictive Maintenance als ein zentrales Thema, eröffnet weitreichende Möglichkeiten<br />
des Wachstums. Es geht darum, über die gesamte Kunden-Wertschöpfungskette zusätzlichen Nutzen zu schaffen.<br />
Das ist eine Mammutaufgabe, die weit mehr als nur Technologiekompetenz erfordert und auch keinesfalls<br />
von einem einzigen Unternehmen alleine geleistet werden kann – Arbeiten in Netzwerken und Partnerschaften<br />
ist erforderlich! Konstellation und Rollenverteilung der künftigen Wertschöpfungskette von Predictive Maintenance<br />
haben sich noch lange nicht gefunden. Automatisierer stehen für einen optimierten Produktionsfluss, sie<br />
ermöglichen einen zentralen Wertbeitrag von Predictive Maintenance: die potenzielle Automatisierung von<br />
Folgeabläufen, nachdem eine Vorhersage erfolgt und eine Entscheidungsfindung bzw. -unterstützung stattgefunden<br />
hat. Somit liegt Automatisierern die Denkweise von Predictive Maintenance heute schon in der Natur. Ein<br />
valides Geschäftsmodell im Gesamtkontext von PM muss sich für Automatisierer also aus der Fähigkeit ableiten, die eigenen Kernkompetenzen<br />
in die mögliche Abwicklung automatisierter Serviceprozesse zu übertragen. Radikal aus Kundensicht gedacht.<br />
Sebastian Feldmann, Leiter „Service Excellence“, Roland Berger GmbH<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 47
Schneidwerkzeug erschließt Potenzial<br />
bei der 5-Achs-Zahnradfertigung<br />
Die 5-Achs-Bearbeitung von<br />
Verzahnungen wird immer<br />
bedeutsamer und stellt eine<br />
flexible Ergänzung zu alt<br />
eingesessenen etablierten<br />
konventionellen<br />
Herstellverfahren dar [1].<br />
Hierbei stehen neben den<br />
wirtschaftlichen Aspekten auch<br />
die qualitativen Anforderungen<br />
im Fokus. Durch eine neue<br />
Technologie können gerade im<br />
frühen Entwicklungsstadium<br />
durch die immense Flexibilität<br />
zeitliche Vorteile neu erschlossen<br />
bzw. ausgeschöpft werden.<br />
01 Neu entwickelte Schneidwerkzeuge<br />
Das von Sandvik Coromant entwickelte Invomilling-Bearbeitungsverfahren<br />
bietet durch die Kombination von Werkzeugund<br />
Softwarelösung diese Flexibilität. Die CAD/CAM-Software, die<br />
speziell für die Bearbeitung von Verzahnungen entwickelt wurde,<br />
vereint die drei grundlegendsten Funktionen die für die wirtschaftliche<br />
Herstellung funktionsfähiger Zahnräder gegeben sein müssen.<br />
Diese Funktionen bilden die Berechnung der exakten Verzahnungsgeometrie<br />
inkl. Makro- und Mikromodifikationen, die automatische<br />
Berechnung der Fräsbahnen mit Vorgabe der zulässigen<br />
Formabweichungen sowie Materialabtrags- und Maschinensimulation<br />
in einem Programm und nicht zuletzt die hohe Anwenderfreundlichkeit.<br />
Mit diesem Softwarepaket können neben der<br />
namensgebenden Invomilling-Strategie auch Bearbeitungsstrategien<br />
mit Standard Schaft-, Kugel- und Torusfräsern erstellt werden.<br />
Durch Weiterentwicklungen im Bereich der Werkzeuge wird das<br />
M. Eng. Thomas Glaser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für<br />
Antriebstechnik der Hochschule Aalen und Jochen Sapparth ist Product<br />
Manager Invomilling bei der Sandvik Tooling Deutschland GmbH<br />
in Düsseldorf<br />
Verfahren auch für die Einbringung von Mikroflankenmodifikationen<br />
interessant. Ein mehrjähriges Kooperationsprojekt zwischen<br />
Sandvik Coromant und dem Institut für Antriebstechnik<br />
Aalen beschäftigt sich mit der Untersuchung diverser Aspekte<br />
dieses Herstellverfahrens.<br />
Die Problemstellung<br />
In der Regel werden Verzahnungen nach der Wärmebehandlung<br />
üblicherweise geschliffen bzw. wird eine Feinbearbeitung durchgeführt.<br />
Ziel dieser Feinbearbeitung ist es, die fertigungsbedingten<br />
Maß- und Formabweichungen in Form von Flankenlinien-, Profillinien-,<br />
Rundlauf- und Teilungsabweichungen aus der Vorbearbeitung<br />
und der Wärmebehandlung zu korrigieren [2]. Zudem werden<br />
bei der Feinbearbeitung nach heutigem Stand der Technik häufig<br />
Zahnflankenmodifikationen eingebracht. Diese Modifikationen<br />
sollen das Geräusch- und Tragfähigkeitsverhalten der Verzahnungen<br />
verbessern und die lastbedingten Verformungen des Zahnrad-<br />
Welle-Lagersystems kompensieren. Diese Mikrozahnflankenmodifikationen<br />
treten sowohl in Profil- oder Flankenrichtung als auch in<br />
Kombination beider auf. In diesem Artikel werden Ergebnisse aus<br />
der Praxis bezogen auf Bearbeitungszeit und Verzahnungsqualität<br />
beim Einsatz dieses Mehrachs-Bearbeitungsverfahrens beschrieben.<br />
48 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
ZAHNRADFERTIGUNG<br />
02<br />
Übersicht Zahnflankenmodifikation<br />
Profil<br />
Flanke<br />
A<br />
ROOT<br />
Cα<br />
B<br />
f Ha<br />
C<br />
TIP<br />
C a<br />
C β<br />
BOTTOM<br />
TOP<br />
E F G H<br />
X 2 X 1<br />
X 2<br />
L 1 L 2<br />
X<br />
03<br />
Bearbeitungsschritte Verzahnungsbearbeitung<br />
Vorgeschruppte<br />
Zahnlücke<br />
Schlichten Flanke<br />
Links Frontside-Tool<br />
Schlichten Flanke<br />
Rechts Backside-Tool<br />
Zahnlücke mit<br />
Modifikationen<br />
Dieses Bearbeitungsverfahren verwendet ausschließlich Standardwerkzeug.<br />
Änderungen an der Makro- und Mikrogeometrie der<br />
Verzahnung werden über die Anpassung der Fräsbahnen und nicht<br />
über Anpassungen des Werkzeuges wie bei der konventionellen<br />
Verzahnungsherstellung realisiert bzw. umgesetzt.<br />
Ausgangssituation und Zielsetzung<br />
Neue Entwicklungen im Bereich der Werkzeuge und Strategien zur<br />
5-Achs-Bearbeitung von Verzahnungen machen diese Technologie<br />
auch für den Prototypenbau nutzbar. Ziel hierbei ist es, die exakte<br />
Verzahnungsgeometrie identisch zur konventionellen Serienherstellung<br />
zu erzeugen. Hierzu müssen u. U. nach dem Härten Mikroflankenmodifikationen<br />
eingebracht werden. Ziel ist es, das Potenzial<br />
in Bezug auf diese Flankenmodifikation bei der 5-Achs-Bearbeitung<br />
in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht aufzuzeigen.<br />
Die Vorgehensweise<br />
Es wurde eine Verzahnung mit den in der Tabelle aufgeführten<br />
Verzahnungsdaten hergestellt. Diese Verzahnung findet im<br />
Automotive-Bereich Anwendung und wird mit einer Höhenballigkeit<br />
von Cα 3 ± 3 µm (L1 = 11,305 mm) und einer Breitenballigkeit<br />
Cβ von 6 ± 4 µm (X = 18,1 mm und X1 = 14,48 mm)<br />
gemäß Bild 02 ausgeführt.<br />
Die Verzahnung wurde komplett auf einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />
vom Typ DMU80P Duoblock mit Heidenhain iT-<br />
NC530-HSCI-Steuerung weich fertigbearbeitet. Die Bearbeitungsstrategie<br />
wurde mit der CAD/CAM-Software Invomilling erstellt.<br />
Beim Invomilling-Verfahren verläuft die Vorschubgeschwindigkeit<br />
entlang des Zahnprofils und die Zustellung wird in Zahnbreiten-<br />
Übersicht Verzahnungsdaten<br />
Verzahnungsdaten<br />
Zähnezahl 35<br />
Normalmodul 1,680<br />
Eingriffswinkel 19°<br />
Schrägungswinkel 31,458°<br />
Kopfkreis 74,500 / 74 ,400<br />
Profilmodifikation, Cα 3 ± 3 µm<br />
Flankenmodifikation, Cβ 6 ± 4 µm<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 49
Diameter →<br />
Axis Direction →<br />
04<br />
Verzahnungsmessschrieb<br />
No. of teeth<br />
35 Base diameter<br />
65.1755 mm DIN/Tol.din3962<br />
Normal module<br />
1.6800 mm Normal Press. angle<br />
19.0000 ° Qnom=8<br />
Qact=8<br />
Face width<br />
Probe stylus diameter<br />
18.1000 mm 1.0017 mm Helix angle<br />
Addend. modif. factor<br />
33.5000 ° /<br />
–0.4228<br />
RCD(act)= 63.316 + ← Left flank Tol.= 0.000/ 0.000 (63.500) mm TCD(act)= 74.464 Profile variation<br />
Tol.= 0.000/ 0.000 (74.500) mm<br />
Right flank → +<br />
Tip<br />
Va<br />
250:1*<br />
40<br />
μm<br />
UPL=20<br />
73.900<br />
73.900<br />
69.293<br />
69.293<br />
69.293<br />
69.293<br />
Vb<br />
5:1*<br />
66.630<br />
66.630<br />
2.00<br />
mm<br />
Root<br />
[μm]<br />
Fa<br />
fHa<br />
ffa<br />
ca<br />
+ ← Left flank Lead-tooth alignment variation<br />
Right flank → +<br />
Top<br />
Va<br />
250:1*<br />
40<br />
μm<br />
DIN<br />
UPL=20<br />
Tol.<br />
16.0<br />
–10.0/+10.0<br />
12.0<br />
–3.0/+3.0<br />
17.195<br />
27<br />
18<br />
9<br />
1<br />
1<br />
9<br />
18<br />
27 Tol.<br />
5<br />
4<br />
5<br />
4<br />
4<br />
5<br />
5<br />
7<br />
0<br />
2<br />
2<br />
–1<br />
–1<br />
–1<br />
1<br />
–4<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
3<br />
1<br />
–1<br />
1<br />
–1 –1<br />
0<br />
–1 –1<br />
–2<br />
fHam= 1| Wobble= 3| Qnom=8| Qact=5 fHam= –1| Wobble= 5| Qnom=8 | Qact=6<br />
9.332<br />
8.378<br />
8.794<br />
10.237<br />
8.028<br />
8.978<br />
10.619<br />
9.162<br />
16.0<br />
–10.0/+10.0<br />
12.0<br />
–3.0/+3.0<br />
17.195<br />
Vb<br />
4:1*<br />
2.50<br />
mm<br />
0.905 0.905<br />
Bottom<br />
[μm]<br />
Fb<br />
fHb<br />
ffb<br />
cb<br />
Tol.<br />
18.0<br />
–16.0/+16.0<br />
9.0<br />
+2.0/+10.0<br />
27<br />
18<br />
9<br />
1<br />
1<br />
9<br />
18<br />
27 Tol.<br />
5<br />
6<br />
3<br />
6<br />
6<br />
3<br />
8<br />
3<br />
1<br />
–3 –1<br />
5<br />
4<br />
0<br />
–6<br />
0<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
3<br />
2<br />
2<br />
2<br />
9<br />
9<br />
8<br />
9<br />
9<br />
8<br />
8<br />
8<br />
fHbm= 1| Wobble= 8| Qnom=8| Qact=5 fHbm= 0| Wobble= 10| Qnom=8 | Qact=6<br />
18.0<br />
–16.0/+16.0<br />
9.0<br />
+2.0/+10.0<br />
50 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
ZAHNRADFERTIGUNG<br />
richtung vorgenommen. Die Strategie teilt sich hier in die<br />
Ab schnitte Schruppen, Schlichten (Flanke links und rechts),<br />
Zahngrund und Entgraten (Bild 03). Zur Bearbeitung der Zahnflanken<br />
werden die neu entwickelten Schneidwerkzeuge verwendet<br />
(Bild 01).<br />
Durch die neu entwickelte Schneidengeometrie (Bild 01) können<br />
hohe Schnittgeschwindigkeiten und Zahnvorschübe bei gleichzeitiger<br />
Einhaltung der Qualitätsanforderungen der Zahnflanke realisiert<br />
werden. Zudem bietet das neue Design eine verbesserte Zugänglichkeit<br />
bei schmalen Zahnlücken und/oder hohen Zähnen.<br />
Für die Bearbeitung der modifizierten Zahnflanke werden 17 Zustellungen<br />
in Zahnbreitenrichtung benötigt. Dies entspricht jedoch<br />
einer Erhöhung der Gesamtbearbeitungszeit um ca. 33 % im Vergleich<br />
zur Bearbeitung derselben unmodifizierten Verzahnung<br />
(vier Zustellungen). Der Grund hierfür liegt in der durch die Breitenballigkeit<br />
Cβ verursachten Krümmung der Zahnflankenlängslinie.<br />
Diese Krümmung verringert die Überlappung zwischen den<br />
einzelnen Fräsbahnen und führt somit zu einer Erhöhung der<br />
Anzahl der benötigten Bahnen um die gewünschte Form richtig<br />
abbilden zu können.<br />
Ergebnisse<br />
Die Bearbeitung mit den Schnittwerten: Schnittgeschwindigkeit<br />
vc = 250 [m/min] und Zahnvorschub fz = 0,04 [mm/Z] lieferten<br />
hervorragende Ergebnisse. Hierbei zeigen sich gerade in Profilrichtung<br />
beachtliche Genauigkeiten, d. h. Profilqualitäten nach DIN<br />
3962 [4] zwischen 5 und 6 konnten hergestellt werden. Durch die<br />
hohe Anzahl an Zustellungen in Zahnbreitenrichtung konnten<br />
auch in Flankenrichtung sehr gute Qualitäten von 5 bis 6 erzielt<br />
werden. Die Flankenmodifikationen konnten in gewünschter Form<br />
und im vorgegebenen Toleranzfeld hergestellt werden (Bild 04).<br />
Fazit und Ausblick<br />
Durch die Verwendung der CAM-Software Invomilling und den<br />
passenden Werkzeugen konnten sehr gute Verzahnungsqualitäten<br />
an den modifizierten Verzahnungen erreicht werden. Es zeigt<br />
sich, dass die Möglichkeiten der 5-Achs-Bearbeitung in Bezug<br />
auf Qualität, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit ein ergänzendes<br />
Potenzial zu den konventionellen Verzahnungsherstellverfahren<br />
aufweisen. Dies bietet gerade im frühen Entwicklungsstadium<br />
immense Vorteile.<br />
Die Feinbearbeitung inkl. Mikroflankenmodifikationen erhöht<br />
jedoch bei der Verwendung dieser Bearbeitungsstrategie die Gesamtbearbeitungszeit.<br />
An dieser Stelle sollte über eine mögliche<br />
Anpassung der Werkzeuge zur Modifikationseinbringung auf Standard<br />
Schaft-, Kugel- oder Torusfräser bzw. eine Trennung der<br />
Modifizierungsstrategien für Profilrichtung (Invomilling) und Flankenrichtung<br />
(Freiformfräsen) nachgedacht werden. Des Weiteren<br />
muss die Hartbearbeitung mit Mikroflankenmodifikationen getestet<br />
werden. Hierzu zeigen Versuchsergebnisse des Instituts<br />
für Antriebstechnik Aalen gute und vielversprechende Ergebnisse<br />
bei der Hartfeinbearbeitung von Stirnradverzahnungen ohne<br />
Profil modifikationen [3].<br />
Literaturverzeichnis:<br />
[1] R. Bieker, Hochpräzise Verzahnungen, die Königsdisziplin der 5-Achs-<br />
Bearbeitung, Klartext/Heidenhain, 2017<br />
[2] F. Klocke, Zahnrad- und Getriebetechnik, Hanser Verlag, München, 2017<br />
[3] T. Glaser, Ergebnisbereich: Hartfeinbearbeitung von Stirnradverzahnungen<br />
mit dem InvoMilling-Verfahren, Institut für Antriebstechnik Aalen, 2017<br />
[4] DIN 3962, Toleranzen für Stirnradverzahnungen, Beuth Verlag, 1978<br />
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erscheint <strong>2018</strong> im 57. Jahrgang, ISSN 0722-8546<br />
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<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 51
Potenziale von<br />
Zahnstange-Ritzel-Antriebssystemen<br />
Moderne Produktionsanlagen stellen immer höhere<br />
Forderungen an die Fertigungsgüte und Dynamik der<br />
eingesetzten Antriebssysteme. Dieser Artikel<br />
betrachtet zentrale Eigenschaften von Zahnstange-<br />
Ritzel-Antriebssystemen und beschreibt Maßnahmen<br />
zur Steigerung dieser Eigenschaften. Es wird gezeigt,<br />
dass sich elektrisch verspannte Zahnstange-Ritzel-<br />
Antriebssysteme in Bezug auf Positioniergenauigkeit<br />
und Steifigkeitsverhalten für den Einsatz in<br />
High-Performance-Werkzeugmaschinen auszeichnen.<br />
M.Sc. Tim Engelberth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Prof.-Dr. Alexander<br />
Verl ist Institutsleiter, beide am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen<br />
und Fertigungseinrichtungen an der Universität Stuttgart;<br />
M.Sc. Marco Heckmann ist Experte für Entwicklung mechanischer Antriebssysteme<br />
bei der Wittenstein Alpha GmbH in Igersheim<br />
Die Fertigungsgüte und Dynamik moderner Produktionsanlagen<br />
wird vor allem durch das eingesetzte Antriebssystem beeinflusst.<br />
Dieses definiert die erreichbare Antriebskraft und Beschleunigung,<br />
die Positioniergenauigkeit und die statische und dynamische<br />
Steifigkeit der Maschinenachse [1]. Die verbreitetsten<br />
Antriebssysteme sind Kugelgewindetriebe (KGT), Zahnstange-Ritzel-Antriebe<br />
(ZRA) und Lineardirektantriebe (LDA). Die Auswahl<br />
hängt hauptsächlich vom Anwendungsfall und den damit verbundenen<br />
Kosten ab. ZRA zeichnen sich für den Einsatz in Werkzeugmaschinen<br />
(WZM) insbesondere dadurch aus, dass ihre Steifigkeit,<br />
im Gegensatz zu den ansonsten etablierten KGT [2], unabhängig<br />
von der Verfahrlänge ist [3, 4]. Die Steifigkeit von KGT hängt hingegen<br />
von der Verfahrlänge, dem Spindeldurchmesser und der aktuellen<br />
Position des Maschinentischs ab [5]. Um eine ausreichende<br />
Steifigkeit bei wachsender Verfahrlänge zu gewährleisten, muss der<br />
Spindeldurchmesser vergrößert werden. Dies führt zu einer Verringerung<br />
der Antriebsdynamik aufgrund des anwachsenden Spindelträgheitsmoments,<br />
sodass KGT hier nicht effizient betrieben<br />
werden können. LDA zeichnen sich ebenfalls für den Einsatz in<br />
WZM aus. Hier wirken sich vor allem der hohe Energiebedarf und<br />
die über den gesamten Verfahrweg benötigten Sekundärteile im<br />
Vergleich zum ZRA nachteilig auf die Kosten aus [1].<br />
Ein zentrales Problem elektromechanischer Antriebssysteme ist<br />
die Umkehrspanne im Antriebsstrang. Bei ZRA wird die Umkehrspanne<br />
durch die Verzahnung und Lagerung im Getriebe sowie den<br />
Zahnstange-Ritzel-Übergang verursacht. Sie beeinflusst die erreichbare<br />
Positioniergenauigkeit und die Regelgüte des Antriebs-<br />
52 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
LINEARTECHNIK<br />
systems aufgrund ihrer Nichtlinearität. Um den Forderungen moderner<br />
Produktionsanlagen gerecht zu werden, ist eine Reduzierung<br />
der Umkehrspanne notwendig. Durch das Verspannen zweier<br />
parallel angeordneter Ritzel kann die Umkehrspanne im Antriebsstrang<br />
eliminiert werden. Die Literatur nennt verschiedene mechanische<br />
und elektrische Ansätze zur Erzeugung der Verspannung<br />
[1–3, 6–9]. Der Einfluss der Verspannung auf die Umkehrspanne,<br />
die Reibung sowie die statische und dynamische Steifigkeit wurde<br />
bereits eingehend betrachtet [10] und wird in diesem Artikel nicht<br />
weiter vertieft.<br />
In den folgenden Kapiteln wird aufgezeigt, welche Positioniergenauigkeiten<br />
und Steifigkeitseigenschaften mit einem einzelnen<br />
ZRA der Firma Wittenstein Alpha GmbH erreicht werden können.<br />
Zudem werden Maßnahmen zur Verbesserung der Positioniergenauigkeit<br />
genannt und experimentell validiert. Des Weiteren<br />
wird ein Vergleich zum elektrisch verspannten ZRA vorgenommen<br />
und ein Ausblick auf aktuelle Forschungsarbeiten zur Anpassung<br />
der Verspannung während des Betriebs und zur Steigerung der<br />
Bahngenauigkeit gegeben.<br />
Versuchsaufbau<br />
Die in diesem Artikel vorgestellten Untersuchungen wurden an<br />
dem in Bild 01 dargestellten Zahnstange-Ritzel-Versuchsstand des<br />
ISW der Universität Stuttgart durchgeführt.<br />
Der Maschinentisch des Versuchsstands hat eine Gesamtmasse<br />
von 420 kg und wird von zwei parallel angeordneten, elektrisch<br />
verspannten ZRA angetrieben. Zusätzlich steht ein LDA zur Verfügung,<br />
über den Störkräfte aufgebracht werden können. Der<br />
Verfahrweg beträgt 2,7 m. Die Position des Maschinentischs wird<br />
über die vier in der Abbildung gezeigten direkten Messsysteme<br />
erfasst. Es sind jeweils zwei Messsysteme unterschiedlicher Hersteller<br />
entlang der gleichen Achse montiert, sodass die Messwerte<br />
validiert werden können. Die Rotation der Motoren wird über die<br />
Motorencoder gemessen. Die eingesetzten Komponenten sind in<br />
Tabelle 01 zusammengefasst.<br />
Die elektrische Verspannung zwischen den beiden Motoren wird<br />
anhand der in Bild 02 dargestellten Regelungsstruktur erzeugt.<br />
Diese in industriellen Steuerungen bzw. Antriebsverstärkern etablierte<br />
Struktur wird als Momentenausgleichsregelung bezeichnet.<br />
Beide Motoren werden jeweils über einen Standard-Kaskadenregler<br />
geregelt. Die Verspannung wird im Drehzahlregelkreis generiert,<br />
indem ein Drehzahloffset v V<br />
in Abhängigkeit von der aktuellen Differenz<br />
der Drehmomentsollwerte M 1,soll<br />
und M 2,soll<br />
und dem geforderten<br />
Verspannungsmoment M V<br />
erzeugt wird. Anhand des Drehzahloffsets<br />
v V<br />
wird der vom Lageregler erzeugte Drehzahlsollwert<br />
v soll<br />
modifiziert, sodass die Verspannung zwischen den beiden Motoren<br />
aufrechterhalten bleibt.<br />
Werden die so erzeugten Momente M 1<br />
und M 2<br />
der einzelnen<br />
Motoren über dem geforderten Gesamt-Sollmoment M soll<br />
aufgetragen,<br />
so ergibt sich das in Bild 03 dargestellte Diagramm der<br />
elektrischen Verspannung. Es ist zu erkennen, dass das geforderte<br />
Verspannungsmoment M V<br />
eine Verschiebung der Kennlinien M 1<br />
und M 2<br />
in positive bzw. negative Richtung der y-Achse verursacht,<br />
sodass die Verspannung über den gesamten Betriebsbereich konstant<br />
bleibt. Das maximal erreichbare Gesamtmoment M ges,max<br />
ergibt<br />
sich anhand von Gl. (1). Es wird durch das Verspannungsmoment<br />
M V<br />
reduziert.<br />
01<br />
1<br />
2<br />
3<br />
02<br />
01<br />
2<br />
1<br />
6<br />
4<br />
3<br />
5 5<br />
ZRA1<br />
ZRA2<br />
LDA<br />
Zahnstange-Ritzel-Versuchsstand des ISW der Universität<br />
Stuttgart<br />
4<br />
5<br />
6<br />
6<br />
Zahnstange<br />
Linearführung mit integriertem Messsystem<br />
Interferometer<br />
1<br />
2<br />
4<br />
5<br />
3<br />
6 6<br />
Regelungsstruktur zur Erzeugung der elektrischen<br />
Verspannung<br />
Verbaute Komponenten<br />
Aktorik 2x Synchronmotoren Siemens 1FT7086<br />
(ZRA1, ZRA2)<br />
Direktantrieb (LDA) Siemens 1FN3300<br />
Mechanik Getriebe Wittenstein Alpha RP040S<br />
Ritzel<br />
Wittenstein Alpha RMT400<br />
Zahnstange<br />
Wittenstein Alpha ZST400<br />
Sensorik 2x magnetoresistive Schneeberger AMSABS 3B<br />
Linearmesssysteme<br />
2x Interferometer Attocube IDS3010<br />
2x Drive-Cliq-<br />
Motor geber<br />
Siemens AM24<br />
5<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 53
x ZRA<br />
– x Tisch<br />
[µm]<br />
03<br />
Drehmomente der verspannten Motoren [nach 9]<br />
M<br />
keit. Die Positioniergenauigkeit wird zur Beurteilung der Fertigungsgüte<br />
herangezogen, denn sie definiert die erreichbaren Fertigungstoleranzen.<br />
Die statische Steifigkeit dient ebenfalls zur Beurteilung<br />
der Fertigungsgüte, denn sie ist ein Maß für die Robustheit gegenüber<br />
Stör- und Bearbeitungskräften, die eine Positionsabweichung<br />
während der Bewegung verursachen können. Die dynamische Steifigkeit<br />
wird für die Beurteilung des Frequenzverhaltens herangezogen.<br />
Sie definiert die erreichbare Bandbreite, die anzeigt, bis zu welcher<br />
Frequenz die Vorschubachse der Anregung noch folgen kann.<br />
Sie begrenzt somit die erreichbare Regler-Performance.<br />
M 1<br />
M 2<br />
M 1<br />
M ges<br />
M 2<br />
M soll<br />
Positioniergenauigkeit<br />
M V<br />
-2M V<br />
2M V<br />
-M V<br />
M 1<br />
M 2<br />
M ges<br />
= M 1<br />
+ M 2 1 2 3<br />
Der Begriff der Positioniergenauigkeit und das Verfahren zur Bestimmung<br />
der Positioniergenauigkeit einer Vorschubachse sind in<br />
DIN ISO 230-2 beschrieben [11]. In Anlehnung an die genannte<br />
Norm lässt sich die Positioniergenauigkeit definieren als die Differenz<br />
des größten und kleinsten Fehlers beim vielfachen, zweiseitigen<br />
Anfahren mehrerer Positionen entlang des gesamten Verfahrweges.<br />
Bei Maschinen ohne direktes Wegmesssystem errechnet<br />
sich der Fehler je Position aus der Differenz des Motorencoderwertes<br />
und den Messwerten des direkten Referenzmesssystems. Bei<br />
ZRA wird der vom Motorencoder gemessene Bitwert α ZRA<br />
mittels<br />
Gl. (2) anhand der Encoder-Auflösung U ZRA<br />
, des Teilkreisradius r<br />
des Ritzels und des Übersetzungsverhältnisses i des Getriebes in<br />
die Motorposition x ZRA<br />
umgerechnet. Für die Untersuchungen wird<br />
der Motorencoder von ZRA1 genutzt, da dieser als Master für die<br />
Lageregelung fungiert.<br />
04<br />
20<br />
-20<br />
Positioniergenauigkeit des einzelnen ZRA ohne direktes<br />
Weg-Messsystem<br />
0<br />
Hinweg<br />
Rückweg<br />
Die direkt gemessene Tischposition x Tisch<br />
errechnet sich aus Gl. (3)<br />
anhand der Messsystemauflösung U Tisch<br />
und dem gemessenen<br />
Bitwert α Tisch<br />
. Als Referenzmesssystem wird das linke der in Bild 01<br />
dargestellten magnetoresistiven Messsysteme von Schneeberger<br />
genutzt.<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
-100<br />
-120<br />
-140<br />
164 µm<br />
0 0.5 1 1.5 2 2.5<br />
Position [m]<br />
Weiterhin ist zu erkennen, dass das Diagramm in drei Bereiche eingeteilt<br />
ist. In den Bereichen 1 und 3 sind die Motormomente, jeweils<br />
mit unterschiedlichem Vorzeichen, gleichgerichtet. In Bereich<br />
2 sind die Momente entgegengerichtet. Dies zeigt, dass ein<br />
Zahnflankenwechsel trotz Verspannung auftritt. Dieser findet im<br />
statischen Fall genau dann statt, wenn ein Vorzeichenwechsel im<br />
Momentenverlauf eines Motors auftritt.<br />
Untersuchungen an ZR-Antriebssystemen<br />
Zu den zentralen Eigenschaften einer Vorschubachse gehören die<br />
Positioniergenauigkeit sowie die statische und dynamische Steifig-<br />
68 µm<br />
Der Norm entsprechend werden die zehn anzufahrenden Positionen<br />
gleichmäßig über den Messweg verteilt und dann jeweils um<br />
eine zufällig gewählte Spanne verschoben, sodass auch periodisch<br />
auftretende Fehler erfasst werden. Aus der Messung ergibt sich das<br />
in Bild 04 dargestellte Diagramm für den einzelnen ZRA. Die eingezeichneten<br />
Messpunkte zeigen die Differenz der Messsysteme aller<br />
angefahrenen Positionen für den Hin- (blau) und Rückweg (rot). Es<br />
ergibt sich eine Positioniergenauigkeit von 164 µm. Die maximale<br />
Umkehrspanne beträgt 68 µm. Diese Eigenschaften sind unabhängig<br />
vom Gewicht des Maschinentischs. Dies wurde validiert, in dem<br />
die Untersuchung mit einem zusätzlich auf dem Maschinentisch<br />
montierten Gewicht von 500 kg wiederholt wurde.<br />
Bild 04 zeigt einen Drift, der eine deutliche Reduzierung der erreichbaren<br />
Positioniergenauigkeit verursacht. Dieser Drift ergibt<br />
sich zum einen aufgrund von Toleranzen der mechanischen Größen,<br />
die in Gl. (2) für die Berechnung der Motorposition benötigt<br />
werden. Zum anderen ergibt er sich aufgrund von Messsystemtoleranzen,<br />
die zu einer Abweichung der für die Berechnung der Positionen<br />
herangezogenen Auflösungen führen. Weiterhin wird die Positioniergenauigkeit<br />
durch Gleich- und Rundlaufabweichungen<br />
Δx GR<br />
der Getriebe-Ritzel-Kombination sowie Rollenmaß- und Teilungsabweichungen<br />
Δx Z<br />
(x) der Zahnstange beeinflusst.<br />
Entsprechend Bild 05 ergibt sich eine periodisch auftretende,<br />
positionsabhängige Abweichung Δx GR<br />
= 30 ~ 40 µm pro Ritzelumdrehung.<br />
Die Detailansicht einer Ritzelumdrehung zeigt außerdem<br />
den Einfluss der zwanzig Zahneingriffe pro Ritzelumdrehung, die<br />
jeweils einen Positionierfehler von bis zu 5 µm verursachen.<br />
Positionsabhängige Rollenmaß- und Teilungsabweichungen Δx Z<br />
(x)<br />
der Zahnstange führen, genau wie der oben beschriebene Drift, zu<br />
54 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
Abweichung [µm]<br />
x ZRA<br />
- x Tisch<br />
[µm] x ZRA<br />
- x Tisch<br />
[µm]<br />
x ZRA<br />
– x Tisch<br />
[µm]<br />
LINEARTECHNIK<br />
einem nicht periodischen Positionierfehler entlang des gesamten<br />
Verfahrweges. Durch Anpassung der Messsystemauflösung unter Berücksichtigung<br />
der Messsystemtoleranzen wird der Drift kompensiert<br />
und der Einfluss der Zahnstangenabweichungen deutlich. Das Ergebnis<br />
ist in Bild 06 dargestellt. Die Abweichung Δx Z<br />
(x) wird durch<br />
Mittelwertbildung der Abweichungen zwischen Motor- und Tischposition<br />
approximiert. Für die Ausrichtung der Zahnstangen wurden<br />
die von Wittenstein entwickelten Inira-Montagesysteme verwendet.<br />
Die Zahnstangenabweichungen im montierten Zustand lassen sich<br />
auf Δx Z,max<br />
= 35 µm beziffern. Der Verlauf von Δx Z<br />
(x) passt in guter<br />
Näherung zu , der Summe der von Wittenstein gemessenen<br />
Zahnstangenabweichungen im nicht montierten Zustand.<br />
Das in Bild 04 dargestellte Ergebnis der Positioniergenauigkeit<br />
wird ohne direktes Messsystem erzielt. Durch den dauerhaften Einsatz<br />
eines direkten Messsystems lässt sich die Positioniergenauigkeit<br />
steigern, da die oben betrachteten Abweichungen kompensiert werden.<br />
Die Ausrüstung von langen Verfahrachsen mit konventionellen<br />
direkten Messsystemen (z. B. Glasmaßstab) führt zu hohen Kosten.<br />
Durch den Einsatz von interferrometrischen Messsystemen wie dem<br />
IDS3010 der Wittenstein-Tochter Attocube Systems AG können diese<br />
Ausrüstungskosten reduziert werden. Alternativ können die Abweichungen<br />
einmalig während der Inbetriebnahme direkt bzw. interferrometrisch<br />
ermittelt und anschließend dauerhaft im Lageregler<br />
kompensiert werden. In diesem Fall werden die Ausrüstungsinvestitionen<br />
für das dauerhaft in der Maschine verbleibende Messsystem eingespart<br />
und die Positioniergenauigkeit dennoch deutlich gesteigert.<br />
Anhand einer einmaligen Messung oder durch Nutzung der vom<br />
Hersteller ermittelten Abweichungen kann die in Bild 05 (oben) gezeigte<br />
Gesamtabweichung Δx ges<br />
(x) zwischen Motor- und Tischposition<br />
ermittelt werden. Δx ges<br />
(x) wird in Form einer Lookup-Tabelle in<br />
der Steuerung hinterlegt und entsprechend Gl. (4) zur Anpassung<br />
der geforderten Sollposition x soll<br />
genutzt. Die angepasste Sollposition<br />
wird für die Lageregelung des einzelnen ZRA verwendet.<br />
05<br />
0<br />
-50<br />
-100<br />
-150<br />
-20<br />
-40<br />
06<br />
Kontinuierliche Messung der Differenz zwischen<br />
Motor encoder und direktem Messsystem<br />
0<br />
0.5 1 1.5 2 2.5<br />
Position [m]<br />
-60<br />
0.75 0.8 0.85 0.9 0.95<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Position [m]<br />
∆x GR<br />
1 1.05 1.1<br />
Kontinuierliche, driftkompensierte Messung der Differenz<br />
zwischen Motorencoder und direktem Messsystem<br />
10<br />
Diese Methode führt zu dem in Bild 07 dargestellten Ergebnis.<br />
Es ergibt sich eine deutlich gesteigerte Positioniergenauigkeit<br />
von 69 µm. Die maximale Umkehrspanne wird nicht beeinflusst.<br />
Sie beträgt weiterhin 68 µm und hat maßgeblichen Einfluss auf<br />
die Positioniergenauigkeit.<br />
Die Umkehrspanne kann durch den Einsatz eines elektrisch verspannten<br />
ZRA, wie er in Bild 01 dargestellt ist, reduziert werden.<br />
Entsprechend Bild 08 führt eine Verspannung von 40 % des Nennmoments<br />
der eingesetzten Motoren ohne den Einsatz eines direkten<br />
Messsystems zu einer reduzierten Umkehrspanne von 6 µm<br />
und einer weiteren Steigerung der Positioniergenauigkeit auf 7 µm.<br />
Die Umkehrspanne kann nicht vollständig eliminiert werden, da<br />
die Reibung im System eine Verformung des Antriebsstrangs, die<br />
sogenannte Reibungsumkehrspanne, verursacht. Die Abhängigkeit<br />
der Umkehrspanne vom Betrag der Verspannung wurde bereits in<br />
[10] untersucht.<br />
Statische und dynamische Steifigkeit<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
07<br />
0 0.5<br />
-10<br />
x ZRA<br />
∆x Z<br />
(x)<br />
(x)<br />
∆x Z *<br />
Position [m]<br />
x Tisch<br />
1 1.5 1.5 2<br />
Positioniergenauigkeit des einzelnen ZRA mit<br />
Abweichungskompensation<br />
10<br />
0<br />
Die statische Steifigkeit k ist definiert als Widerstand eines Körpers<br />
gegen elastische Verformung dx durch eine Kraft F. Der Kehrwert<br />
der Steifigkeit wird als Nachgiebigkeit δ bezeichnet. Beide Größen<br />
lassen sich anhand von Gl. (5) berechnen.<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
68 µm<br />
69 µm<br />
Hinweg<br />
Rückweg<br />
-50<br />
Zur Bestimmung der statischen Steifigkeit des einzelnen ZRA<br />
des in Bild 01 dargestellten Versuchsstands wird anhand des<br />
LDA eine rampenförmige Kraft am Maschinentisch erzeugt,<br />
die vom lage geregelten ZRA kompensiert wird. Anhand des<br />
-60<br />
-70<br />
0 0.5 1 1.5 2 2.5<br />
Position [m]<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 55
Übersetzungsverhältnisses i und des Teilkreisradius r des Ritzels<br />
lässt sich das Drehmoment M ZRA<br />
entsprechend Gl. (6) in die vom<br />
ZRA aufgebaute Gegenkraft F ZRA<br />
umrechnen.<br />
Die Verformung dx wird anhand der Differenz zwischen Motorund<br />
Tischposition x ZRA<br />
– x Tisch<br />
bestimmt. So wird nur die Verformung<br />
des Antriebsstrangs inklusive der Anschlusskonstruktion am Versuchsstand<br />
gemessen.<br />
Die Verläufe der durch den LDA erzeugten Kraft F LDA<br />
, der Gegenkraft<br />
F ZRA<br />
und der resultierenden Positionsänderungen der einzelnen<br />
Messsysteme von Schneeberger (sb) und Attocube (ac) sind in<br />
Bild 09 dargestellt. Die Kraft wird innerhalb von 50 s rampenförmig<br />
bis zu einem Maximalwert von ca. 7 230 N auf- und abgebaut. Anschließend<br />
wird sie in die andere Richtung auf- und abgebaut. Die<br />
Gegenkraft F ZRA<br />
wirkt entgegen der antreibenden Kraft F LDA<br />
und hält<br />
den Tisch in Ruhelage. Dies verdeutlicht der Positionsverlauf x ZRA<br />
.<br />
F ZRA<br />
ist kleiner als F LDA<br />
, da die Reibung im System einen Anteil der<br />
Kraft kompensiert. Für die Berechnung der Steifigkeit wird F ZRA<br />
verwendet,<br />
da diese Kraft eine direktere Verformung des Antriebsstrangs<br />
verursacht als F LDA<br />
.<br />
Bild 10 zeigt die Verformungen des einzelnen ZRA in Abhängigkeit<br />
von der Kraft, die der Motor zum Halten der Ruhelage erzeugt.<br />
Es sind die Kurven für alle vier am Maschinentisch verbauten direkten<br />
Messsysteme gezeigt. Die Messung von x sb,1<br />
zeigt die geringste<br />
Verformung und somit die höchste Steifigkeit. Dies ist plausibel, da<br />
das zugehörige Messsystem direkt neben dem Ritzel angebracht ist.<br />
Die anderen Messsysteme sind im Kraftfluss weiter von der Eingriffsstelle<br />
Ritzel-Zahnstange entfernt, sodass die Messung durch<br />
zusätzliche Verformung der Mechanik beeinflusst wird. Für die<br />
Auswertung der Steifigkeit wird daher auf die Messungen von x sb,1<br />
zurückgegriffen und die Steifigkeit im Bereich von 70 bis 100 % der<br />
maximalen Kraft bestimmt. Hier ist der Kurvenverlauf nahezu<br />
li near. Bei niedriger Belastung ist der Gradient und somit die Verformung<br />
pro Kraft größer, da zwischen Lagerlaufbahnen und Wälzkörpern<br />
sowie zwischen den Zahnflanken der Verzahnungsteile<br />
erst bei höherer Kraft ein optimales Tragbild ausgebildet wird und<br />
Reibungseffekte an Einfluss verlieren. Der ZRA mit RP+-Getriebe<br />
zeichnet sich durch ein nahezu richtungsunabhängiges Steifigkeitsverhalten<br />
ohne einen Steifigkeitssprung bei Richtungsumkehr aus.<br />
Die statische Steifigkeit des einzelnen, am Versuchsstand montierten<br />
ZRA und der ihn umgebenden Anschlusskonstruktion des Prüfstandes<br />
beträgt ca. 84,5 N/µm.<br />
Die statische Gesamtsteifigkeit des elektrisch verspannten ZRA<br />
ist doppelt so groß, da zwei Antriebsstränge parallel angeordnet<br />
sind und somit doppelten Widerstand gegen Verformung leisten.<br />
Der Betrag der elektrischen Verspannung hat keinen Einfluss auf<br />
den Betrag der Steifigkeit. Allerdings verändert er den Verlauf bei<br />
Richtungsumkehr. Näheres dazu ist in [10] beschrieben.<br />
Die dynamische Steifigkeit beschreibt die frequenzabhängige<br />
Steifigkeit des Systems, d. h. die Steifigkeit bei einer bestimmten<br />
Frequenz. Der Kehrwert der dynamischen Steifigkeit lässt sich im<br />
02<br />
Charakteristische Größen der Frequenzgangmessung<br />
Konfiguration Belastung charakt.<br />
Eigenfrequenz [Hz]<br />
dynamische Steifigkeit<br />
[N/μm]<br />
ω 0,N<br />
ω 0,M<br />
k(ω 0,N<br />
) k(ω 0,M<br />
)<br />
einzelner ZRA leicht 61 50 44,3 41,4<br />
schwer 58 33 68,8 43,3<br />
elektr. ver- leicht 100 89 139 131<br />
spannter ZRA<br />
schwer 74 60 148 143<br />
so genannten Nachgiebigkeitsfrequenzgang G N<br />
(jω) darstellen. Für<br />
den von einem einzelnen ZRA angetriebenen Maschinentisch lässt<br />
sich dieser aus der systemtheoretischen Beschreibung eines 2-Massen-Schwingers<br />
herleiten. Gl. (7) beschreibt die Nachgiebigkeitsübertragungsfunktion<br />
G N<br />
(s). Neben den Positionen der beiden<br />
Massen x ZRA<br />
und x Tisch<br />
und der anregenden Kraft F enthält diese das<br />
Übersetzungsverhältnis i des Getriebes, den Teilkreisradius r des<br />
Ritzels, die Federsteifigkeit k, die Dämpfungskonstante d sowie die<br />
Tischmasse m Tisch<br />
und das massenäquivalente Trägheitsmoment<br />
J ZRA<br />
des ZRA.<br />
Anhand der Übertragungsfunktion kann die Eigenfrequenz ω 0,N<br />
entsprechend Gl. (8) berechnet werden. Die Eigenfrequenz ω 0,N<br />
gibt die Frequenz der größten Nachgiebigkeit bzw. der geringsten<br />
Steifigkeit an.<br />
Neben G N<br />
(jω) kann auch der Zusammenhang zwischen den Positionen,<br />
der so genannte Mechanikfrequenzgang G M<br />
(jω), betrachtet<br />
werden. Dieser lässt sich anhand der in Gl. (9) dargestellten Übertragungsfunktion<br />
G M<br />
(s) berechnen. Die für G M<br />
(s) geltende Eigenfrequenz<br />
ω 0,M<br />
wird anhand von Gl. (10) berechnet. Der Mechanikfrequenzgang<br />
erlaubt zwar keine direkte Aussage über die Steifigkeit.<br />
Für die Erzeugung des Frequenzgangs wird die Messung der<br />
Antriebskraft, die einer gewissen Ungenauigkeit unterliegt, allerdings<br />
nicht benötigt.<br />
Die Messung der Frequenzgänge erfolgt, indem das System mit<br />
einem PRBS-Rauschen plus Offset angeregt wird. Dieses Signal regt<br />
alle Frequenzen im betrachteten Spektrum mit der gleichen Leistungsdichte<br />
an. Das Offset verhindert eine Beeinflussung der Messung<br />
durch die Umkehrspanne. Die aufgezeichneten Signale werden<br />
mittels Fourier-Transforma tion in Frequenzspektren umgerechnet,<br />
anhand derer sich die Übertragungsfunktionen berechnen<br />
lassen. Aus den Übertragungsfunktionen wird der Amplituden- und<br />
der Phasengang bestimmt. Es ergeben sich die in Bild 11 dargestellten<br />
Frequenzgänge des einzelnen ZRA und die in Bild 12 dargestellten<br />
Frequenzgänge des elektrisch verspannten ZRA, jeweils mit<br />
und ohne zusätzlichem Gewicht von 500 kg. Die Verspannung beträgt<br />
40 % des Nennmoments der eingesetzten Motoren. Die Abhängigkeit<br />
des Frequenzverhaltens vom Betrag der Verspannung<br />
wurde bereits in [10] untersucht.<br />
Tabelle 02 zeigt die aus den Frequenzgängen abgeleiteten charakteristischen<br />
Größen für den einzelnen und den elektrisch verspannten<br />
ZRA mit und ohne zusätzlichem Gewicht von 500 kg. Die<br />
charakteristischen Eigenfrequenzen lassen sich aus den Phasenverläufen<br />
bei einer Phasendifferenz von 90° ablesen. Die Eigenfrequenzen<br />
zeigen die Resonanz des Systems und somit die geringsten<br />
(9)<br />
(10)<br />
56 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
Verformung [µm]<br />
Kraft [kN]<br />
x ZRA<br />
– x Tisch<br />
[µm]<br />
LINEARTECHNIK<br />
dynamischen Steifigkeiten. Die Eigenfrequenzen für Nachgiebigkeits-<br />
und Mechanikfrequenzgang unterscheiden sich, da es sich um<br />
verschiedene Eigenmoden bzw. Schwingungsformen des Systems<br />
handelt. Wird das System als 2-Massen-Schwinger betrachtet, beschreibt<br />
ω 0,M<br />
die Frequenz, bei der nur die angehängte Tischmasse<br />
m Tisch<br />
schwingt, während die Motorwelle nahezu stillsteht. Die Frequenz<br />
ω 0,N<br />
beschreibt den Zustand, bei dem beide Massen gegeneinander<br />
schwingen. Anhand dieser Eigenfrequenzen, der Masse<br />
und des Trägheitsmoments des Antriebssystems lassen sich die<br />
frequenz abhängigen Steifigkeiten des Systems über die Gl. (8) und<br />
(10) berechnen. Bei der Berechnung der Steifigkeiten des elektrisch<br />
verspannten ZRA muss das Trägheitsmoment J ZRA<br />
verdoppelt werden,<br />
da zwei Antriebe verbaut sind. Theoretisch müssen sich je<br />
Konfiguration (d. h. einzelner ZRA und elektrisch verspannter ZRA),<br />
unabhängig von der Belastung, die gleichen Steifigkeiten k(ω 0,N<br />
) und<br />
k(ω 0,M<br />
) ergeben.<br />
Die anhand von ω 0,M<br />
berechneten Steifigkeiten k(ω 0,M<br />
) passen in<br />
guter Näherung zusammen. Der einzelne ZRA zeigt eine geringere<br />
Steifigkeit k(ω 0,M<br />
) als der elektrisch verspannte ZRA. Dies ist plausibel,<br />
da bei der elektrischen Verspannung, wie bereits erwähnt, zwei<br />
Antriebe eingesetzt werden. Die geringen Abweichungen der Steifigkeiten<br />
k(ω 0,M<br />
) aufgrund des Gewichts lassen sich anhand der<br />
nichtlinearen Verläufe der Messkurven für die statische Steifigkeit<br />
erklären. Die für die Messung der Frequenzgänge genutzte Anregungskraft<br />
liegt im Bereich von 0 bis 2 000 N, wobei die Anregungskraft<br />
bei Messungen mit Gewicht höher ist, um die gleiche Auslenkungsamplitude<br />
der Geschwindigkeit zu erreichen. Die Steifigkeit<br />
nimmt mit anwachsender Anregungskraft zu (Abflachung der<br />
Kurve). Dies erklärt die etwas höheren Steifigkeiten für die Messungen<br />
mit Gewicht im Gegensatz zu den Messungen ohne Gewicht.<br />
Außerdem erklärt dies auch die allgemein geringeren Steifigkeiten<br />
im Vergleich zur statisch bestimmten Steifigkeit von 84,5 N/µm.<br />
Diese wurde bei deutlich höheren Kräften bestimmt, bei denen ein<br />
linearer Zusammenhang zwischen Kraftzunahme und Verformung<br />
besteht. Die anhand von ω 0,N<br />
berechneten Steifigkeiten k(ω 0,N<br />
) passen,<br />
bis auf den Ausreißer 68,8 N/µm, zu den Steifigkeiten k(ω 0,M<br />
).<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Die vorgestellten Untersuchungen zeigen, dass die erreichbare Positioniergenauigkeit<br />
(hier 69 µm) eines einzelnen ZRA hauptsächlich<br />
durch die Umkehrspanne im Antriebsstrang begrenzt ist.<br />
Anhand der hier gezeigten Methode zur Kompensation der geometrischen<br />
und messtechnischen Abweichungen durch Anpassung<br />
der Lagesollwerte kann diese Genauigkeit auch ohne ein direktes<br />
Messsystem erreicht werden. In High-Performance-Werkzeugmaschinen<br />
ist der Einsatz eines elektrisch verspannten ZRA sinnvoll,<br />
da dieser für eine maximale Reduzierung der Umkehrspanne<br />
sorgt und somit eine deutlich höhere Positioniergenauigkeit (hier<br />
7 µm) erreicht. Diese Positioniergenauigkeit kann ebenfalls ohne<br />
den Einsatz eines direkten Messsystems erreicht werden. In diesem<br />
Fall hängt sie, neben der im Artikel genannten Reibungsumkehrspanne,<br />
hauptsächlich von der Steifigkeit des Antriebsstranges ab.<br />
Diese definiert eine durch Stör- und Bearbeitungskräfte verursachte<br />
Positionsabweichung, die ohne ein direktes Messsystem nicht kompensiert<br />
werden kann. Die durch Stör- und Bearbeitungskräfte verursachte<br />
Positionsabweichung wird in diesem Artikel nicht gezeigt,<br />
kann aber anhand von Gl. (5) abgeschätzt werden. Durch den Einsatz<br />
eines elektrisch verspannten ZRA wird allerdings eine Verdoppelung<br />
der statischen Steifigkeit erreicht, sodass der Einfluss auf die<br />
Positioniergenauigkeit abnimmt. Durch Verspannung wird weiterhin<br />
eine Erhöhung der mechanischen Eigenfrequenz und somit<br />
eine Steigerung der erreichbaren Regler-Performance erzielt.<br />
Die Eigenschaften der Zahnstange-Ritzel-Antriebssysteme von<br />
Wittenstein Alpha können für den jeweiligen Anwendungsfall<br />
durch Variation des Ritzeldurchmessers entsprechend Bild 13<br />
hinsichtlich Vorschubkraft, Vorschubgeschwindigkeit und linearer<br />
08<br />
09<br />
Position [µm]<br />
10<br />
Verformung [µm]<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
0 20 40 60 80 100<br />
100<br />
0<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
-4<br />
-5<br />
-6<br />
-7<br />
-8<br />
0<br />
0.5 1 1.5 2 2.5<br />
Position [m]<br />
Signalverlauf zur Bestimmung der statischen Steifigkeit<br />
Zeit [s]<br />
-100<br />
0 20 40 60 80 100<br />
100<br />
100<br />
80<br />
80<br />
60<br />
60<br />
40<br />
40<br />
20<br />
20<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
Positioniergenauigkeit des elektrisch verspannten ZRA mit<br />
Abweichungskompensation<br />
0<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
7 µm<br />
Zeit [s]<br />
Steifigkeit des einzelnen ZRA<br />
6 µm<br />
x ZRA<br />
x sb,1<br />
x sb,2<br />
x ac,1<br />
x ac,1<br />
Hinweg<br />
Rückweg<br />
-100<br />
-8000 -6000 -4000 -2000 0 2000 4000 6000 8000<br />
Kraft [N]<br />
-100<br />
-8000<br />
-6000 -4000 -2000 0 2000 4000 6000<br />
Kraft [N]<br />
F LDA<br />
F ZRA<br />
8000<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 57
Amplitude [dB]<br />
Phase [°]<br />
Amplitude [dB]<br />
Phase [°]<br />
11<br />
12<br />
13<br />
80<br />
60<br />
40<br />
10<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
10 1<br />
0<br />
*<br />
10 1<br />
Frequenzverhalten des einzelnen ZRA<br />
0<br />
N, schwer<br />
G N, leicht<br />
-45<br />
G 10 1 10 2<br />
-90<br />
G M, leicht<br />
-135<br />
G M, schwer<br />
-180<br />
Frequenzverhalten des elektrisch verspannten ZRA<br />
*<br />
G N, leicht<br />
-45<br />
G 10 1 10 2<br />
-90<br />
N, schwer<br />
G M, leicht<br />
-135<br />
G M, schwer<br />
-180<br />
Design for Speed Design for Feed Force Design for Rigidity<br />
Speed Feed Force Rigidity<br />
V 2Max [m/min] F 2T [N] C lin [N/µm]<br />
0 40 50 60 70 80 90 100<br />
d [mm]<br />
50000<br />
40000<br />
30000<br />
20000<br />
10000<br />
Frequenz [Hz]<br />
10 2<br />
Frequenz [Hz]<br />
Eigenschaftsänderung von ZRA durch Design for X<br />
10 2<br />
0 40 50 60 70 80 90 100<br />
d [mm]<br />
200<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0 40 50 60 70 80 90 100<br />
d [mm]<br />
Gesamtsteifigkeit optimiert werden. Weiterhin können Ritzel und<br />
Zahnstange im Rahmen von unterschiedlichen geometrischen<br />
Klassen, Werkstoffen und Wärmebehandlungsverfahren individuell<br />
hinsichtlich Laufruhe, Positioniergenauigkeit und übertragbarer<br />
Vorschubkraft konfiguriert werden.<br />
Der aktuelle Stand der Technik zeigt, dass die Verspannung in<br />
den meisten Fällen konstant eingestellt wird, obwohl diese für den<br />
Erhalt der hier gezeigten maximalen Positioniergenauigkeit nicht<br />
immer benötigt wird. Durch eine gezielte Anpassung der Verspannung<br />
während des Betriebs kann der Energiebedarf der Antriebsachse,<br />
der vom Betrag der Verspannung abhängt, gesenkt werden,<br />
ohne dass die Positioniergenauigkeit beeinflusst wird. Weiterhin<br />
wird der Betrag der Verspannung anhand von praktischen Einstellregeln<br />
ermittelt. Der aktuelle Stand der Technik liefert keine<br />
theoretischen Grundlagen zur Einstellung eines für den Erhalt der<br />
Genauigkeit minimal benötigten Verspannungsbetrags. Diese<br />
Defizite des aktuellen Standes der Technik werden am ISW betrachtet.<br />
Derzeit wird eine Methode zur Anpassung der Verspannung<br />
während des Betriebes, adaptive Verspannung genannt,<br />
entwickelt. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Absenkung<br />
des durchschnittlichen Verspannungsbetrages von bspw. 20 auf<br />
10 % eine Reduzierung des Energiebedarfs pro Antriebachse um<br />
bis zu 3 % bewirkt.<br />
Wie im Artikel beschrieben, wird die Umkehrspanne trotz Verspannung<br />
durchlaufen. Dies führt zu einer Reduzierung der Bahngenauigkeit<br />
eines elektrisch verspannten ZRA ohne direktes Messsystem.<br />
Die Bahngenauigkeit beschreibt den maximalen Fehler<br />
zwischen Soll- und Ist-Position bei Bewegung entlang einer vorgegebenen<br />
Bahn mit definierter Geschwindigkeit. Am ISW wird<br />
derzeit, neben der adaptiven Verspannung, eine neuartige Regelungsstruktur<br />
zur Steigerung der Bahngenauigkeit entwickelt. Die<br />
Verspannung bewirkt, dass die Umkehrspanne nie zeitgleich von<br />
beiden Motoren durchlaufen wird. Diese Eigenschaft wird der neuartigen<br />
Regelungsstruktur zu Grunde gelegt, um den Einfluss der<br />
Umkehrspanne auf die Bahngenauigkeit zu reduzieren.<br />
Literaturverzeichnis:<br />
[1] BRECHER, Christian: Vergleichende Analyse von Vorschubantrieben für<br />
Werkzeugmaschinen. Aachen, Shaker. 2002<br />
[2] ALTINTAS, Y.; VERL, A.; BRECHER, C.; URIARTE, L.; PRITSCHOW, G.:<br />
Machine tool feed drives. In: CIRP Annals – Manufacturing Technology 60 (2011),<br />
Nr. 2, S. 779–796<br />
[3] LÓPEZ DE LACALLE, L. N.; LAMIKIZ, A.: Machine tools for high performance<br />
machining. London : Springer, 2009<br />
[4] GROSS, Hans ; HAMANN, Jens; WIEGÄRTNER, Georg: Technik elektrischer<br />
Vorschubantriebe in der Fertigungs- und Automatisierungstechnik : Mechanische<br />
Komponenten, Servomotoren, Messergebnisse. Erlangen : Publicis Corporate<br />
Pub., 2006<br />
[5] FREY, S.; DADALAU, A.; VERL, A.: Expedient modeling of ball screw feed<br />
drives. In: Production Engineering 6 (2012), Nr. 2, S. 205–211<br />
[6] URIARTE, L.; ZATARAIN, M.; AXINTE, D.; YAGÜE-FABRA, J.; IHLENFELDT,<br />
S.; EGUIA, J.; OLARRA, A.: Machine tools for large parts. In: CIRP Annals –<br />
Manufacturing Technology 62 (2013), Nr. 2, S. 731–750<br />
[7] HOFFMANN, Frank: Optimierung der dynamischen Bahngenauigkeit von<br />
Werkzeugmaschinen mit der Mehrkörpersimulation. Aachen : Apprimus-Verl., 2008<br />
[8] ARNDT, Holger: Vorschubachsen für große Werkzeugmaschinen : Entscheidungskriterien<br />
zur Auslegung und zur Auswahl des Bewegungsprinzips. Dresden,<br />
Technische Universität Dresden, Institut für Werkzeugmaschinen und Steuerungstechnik.<br />
Abschlussbericht zum Forschungspraktikum. 1999<br />
[9] WECK, Manfred (Hrsg.); BRECHER, Christian (Hrsg.): Werkzeugmaschinen 3:<br />
Mechatronische Systeme, Vorschubantriebe, Prozessdiagnose. 6. neu bearbeitete<br />
Auflage. Berlin Heidelberg : Springer-Verlag; Springer, 2006<br />
[10] ENGELBERTH, Tim; APPRICH, Stefanie; FRIEDRICH, Jens; COUPEK,<br />
Daniel; LECHLER, Armin: Properties of electrically preloaded rack-and-pinion<br />
drives. In: Production Engineering 9 (2015), Nr. 2, S. 269–276<br />
[11] DIN ISO DIN ISO 230-2. 2011. Prüfregeln für Werkzeugmaschinen – Teil 2:<br />
Bestimmung der Positioniergenauigkeit und der Wiederholpräzision der<br />
Positionierung von numerisch gesteuerten Achsen<br />
58 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>
IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2018</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 18. 04. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 03. 04. <strong>2018</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
BLDC Motor<br />
Smart Connectors<br />
Housing<br />
Control Electronics<br />
with Sensor<br />
Gearbox<br />
Software<br />
04<br />
01 Die Nachfrage nach Servoantrieben mit integrierten Sicherheitsfunktionen<br />
steigt, weil Anlagen und Maschinen immer enger mit Menschen<br />
zusammenarbeiten. Eine Plattform hilft nun Herstellern von Servoantrieben<br />
bei der Nachrüstung von erweiterten Sicherheitsfunktionen<br />
02 Warum bieten komplette mechatronische Antriebslösungen viele<br />
Vorteile gegenüber einzelnen Komponenten? Urs Kafader, technischer<br />
Ausbildungsleiter bei Maxon Motor, beschreibt die Entwicklung eines<br />
applikationsspezifischen Motors am Beispiel eines Hüftgelenks für Roboter<br />
Der direkte Weg<br />
im Internet:<br />
www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />
als E-Paper:<br />
www.engineering-news.net<br />
Redaktion:<br />
d.schaar@vfmz.de<br />
WORLD OF INDUSTRIES:<br />
www.en.engineering-news.net<br />
03 Mehr Effizienz mit Hybridleitungen: Mit innovativen Schnittstellen-<br />
Lösungen im Bereich der Drehgeber werden Servomotoren noch<br />
effizienter, kompakter und zukunftssicherer<br />
04 Die Qualität und ordnungsgemäße Wartung von Kohlebürsten wirken<br />
sich auf die Laufeigenschaften und Lebensdauer eines Motors aus. Menzel<br />
Elektromotoren erklärt, was sich beim Umgang mit Kohlebürsten in der<br />
Praxis bewährt hat und was häufig zu Problemen führt<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 59
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