antriebstechnik 3/2018
antriebstechnik 3/2018
antriebstechnik 3/2018
- TAGS
- antriebstechnik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Schneidwerkzeug erschließt Potenzial<br />
bei der 5-Achs-Zahnradfertigung<br />
Die 5-Achs-Bearbeitung von<br />
Verzahnungen wird immer<br />
bedeutsamer und stellt eine<br />
flexible Ergänzung zu alt<br />
eingesessenen etablierten<br />
konventionellen<br />
Herstellverfahren dar [1].<br />
Hierbei stehen neben den<br />
wirtschaftlichen Aspekten auch<br />
die qualitativen Anforderungen<br />
im Fokus. Durch eine neue<br />
Technologie können gerade im<br />
frühen Entwicklungsstadium<br />
durch die immense Flexibilität<br />
zeitliche Vorteile neu erschlossen<br />
bzw. ausgeschöpft werden.<br />
01 Neu entwickelte Schneidwerkzeuge<br />
Das von Sandvik Coromant entwickelte Invomilling-Bearbeitungsverfahren<br />
bietet durch die Kombination von Werkzeugund<br />
Softwarelösung diese Flexibilität. Die CAD/CAM-Software, die<br />
speziell für die Bearbeitung von Verzahnungen entwickelt wurde,<br />
vereint die drei grundlegendsten Funktionen die für die wirtschaftliche<br />
Herstellung funktionsfähiger Zahnräder gegeben sein müssen.<br />
Diese Funktionen bilden die Berechnung der exakten Verzahnungsgeometrie<br />
inkl. Makro- und Mikromodifikationen, die automatische<br />
Berechnung der Fräsbahnen mit Vorgabe der zulässigen<br />
Formabweichungen sowie Materialabtrags- und Maschinensimulation<br />
in einem Programm und nicht zuletzt die hohe Anwenderfreundlichkeit.<br />
Mit diesem Softwarepaket können neben der<br />
namensgebenden Invomilling-Strategie auch Bearbeitungsstrategien<br />
mit Standard Schaft-, Kugel- und Torusfräsern erstellt werden.<br />
Durch Weiterentwicklungen im Bereich der Werkzeuge wird das<br />
M. Eng. Thomas Glaser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für<br />
Antriebstechnik der Hochschule Aalen und Jochen Sapparth ist Product<br />
Manager Invomilling bei der Sandvik Tooling Deutschland GmbH<br />
in Düsseldorf<br />
Verfahren auch für die Einbringung von Mikroflankenmodifikationen<br />
interessant. Ein mehrjähriges Kooperationsprojekt zwischen<br />
Sandvik Coromant und dem Institut für Antriebstechnik<br />
Aalen beschäftigt sich mit der Untersuchung diverser Aspekte<br />
dieses Herstellverfahrens.<br />
Die Problemstellung<br />
In der Regel werden Verzahnungen nach der Wärmebehandlung<br />
üblicherweise geschliffen bzw. wird eine Feinbearbeitung durchgeführt.<br />
Ziel dieser Feinbearbeitung ist es, die fertigungsbedingten<br />
Maß- und Formabweichungen in Form von Flankenlinien-, Profillinien-,<br />
Rundlauf- und Teilungsabweichungen aus der Vorbearbeitung<br />
und der Wärmebehandlung zu korrigieren [2]. Zudem werden<br />
bei der Feinbearbeitung nach heutigem Stand der Technik häufig<br />
Zahnflankenmodifikationen eingebracht. Diese Modifikationen<br />
sollen das Geräusch- und Tragfähigkeitsverhalten der Verzahnungen<br />
verbessern und die lastbedingten Verformungen des Zahnrad-<br />
Welle-Lagersystems kompensieren. Diese Mikrozahnflankenmodifikationen<br />
treten sowohl in Profil- oder Flankenrichtung als auch in<br />
Kombination beider auf. In diesem Artikel werden Ergebnisse aus<br />
der Praxis bezogen auf Bearbeitungszeit und Verzahnungsqualität<br />
beim Einsatz dieses Mehrachs-Bearbeitungsverfahrens beschrieben.<br />
48 <strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong>