antriebstechnik 3/2018
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UMRICHTERTECHNIK<br />
Line Module<br />
Motor Module<br />
Luft/<br />
Wasserkühler<br />
oder<br />
Wasser/<br />
Wasserkühler<br />
Luft/Wasser-<br />
Wärmetauscher<br />
Motor<br />
Steuereinheit<br />
Temp<br />
TCI<br />
Druck<br />
PT<br />
3-Wege-<br />
Ventil<br />
TIAH<br />
Raumluft<br />
Filter<br />
Überdruckventil<br />
max.<br />
Systemdruck<br />
600 kPa<br />
Pumpen<br />
Ausgleichsgefäß<br />
Druck<br />
Option<br />
PT<br />
G_D213_DE_00113<br />
01 Durch Verwendung neuer Materialien können Motor<br />
und Frequenzumrichter am gleichen Kühlkreislauf<br />
betrieben werden<br />
02 Aufgrund eines gemeinsamen Wasser-Kühlkreislauf beim kompletten Antrieb<br />
ergeben sich Vorteile in Bezug auf Engineering, Platzbedarf, Kosten und Service<br />
tungsmerkmale der Geräte fast identisch wie<br />
bisher sind. Der Mehrwert, der sich für Anwender<br />
daraus ergibt, ist groß: So lässt sich<br />
der üblicherweise benötigte Wärmetauscher<br />
einsparen, der i. d. R. direkt am Umrichter<br />
platziert wird. In der Praxis heißt das: Statt<br />
einem Schrank von etwa 1 m Breite genügt<br />
nun ein Schrank mit etwa 0,4 m, in dem sich<br />
ein Filter zur Wasseraufbereitung befindet.<br />
Siemens empfiehlt einen rückspülbaren<br />
Feinfilter mit 100 µm Filterrate. Über eine<br />
Zeitsteuerung oder bei Erreichen der maximalen<br />
Verschmutzung wird die Rückspüleinheit<br />
aktiviert und der Filter wird regeneriert.<br />
Zusätzlich empfiehlt Siemens die Installation<br />
eines 3-Wege-Ventilsystems, um das Risiko<br />
einer Betauung bei hoher Umgebungstemperatur<br />
zu vermeiden. Auch aus wirtschaftlicher<br />
Sicht ist damit nur etwa die Hälfte der<br />
sonst notwendigen Investition für das bisher<br />
genutzte, geschlossene Kühlsystem nötig.<br />
Bessere Gesamtlösung durch<br />
konstruktive Vereinfachungen<br />
Und noch ein Detail macht den Unterschied:<br />
Während beim dezentral am Frequenzumrichter<br />
installierten Flüssigkeitskühlsystem<br />
bisher ein kompletter Luftabschluss<br />
gegeben war, ist nun bei der zentral<br />
organisierten Kühlwasser-Gerätekühlung<br />
ein Sauerstoffeintrag zulässig. Die Konsequenz<br />
daraus ist, dass der Ausgleichsbehälter<br />
mit Wasser oben offen sein kann und<br />
somit konstruktiv eine deutliche Vereinfachung<br />
zur bisherigen Lösung darstellt.<br />
Konstruktiv einfach ist auch die Leitungsführung<br />
zu den einzelnen Frequenzumrichtern,<br />
die direkt – also ohne Entkopplung<br />
– angeschlossen werden. Bei mehreren<br />
Geräten in einem Kühlkreislauf stellt sich<br />
der notwendige Volumenstrom automatisch<br />
ein. Je nach Chassis-Gerätegröße sind<br />
das zwischen 9 und 27 l/min. Durch die<br />
03 Statt eines<br />
ca. 1 m breiten<br />
Schranks (rechts<br />
im Bild) muss<br />
gegebenenfalls<br />
nur noch ein<br />
schmaler Schrank<br />
für den empfohlenen<br />
Rückspülfilter<br />
vorgesehen<br />
werden<br />
Wasserkühlung erreichen die Geräte eine<br />
Leistungsdichte, wie sie im Markt ihresgleichen<br />
sucht.<br />
Ab 250 kW gibt es sie nun mit der neuen<br />
Kühlungsvariante für den Einsatz in der Industrie<br />
gebräuchlichem Wasser. Unterhalb<br />
dieser Leistungsgrenze besitzen die Geräte<br />
schon immer statt der Kühlleitung aus Kupfer-Nickel-Legierung<br />
Leitungsführungen<br />
aus Edelstahl. Beide sind für den Einsatz<br />
mit direkter Wärmeabfuhr in den gemeinsamen<br />
Kühlkreislauf geeignet. Passend dazu<br />
gibt es nun Active Infeeds zur Einspeisung<br />
bzw. Motor Modules, die statt<br />
Aluminium ebenfalls den Kupfer-Nickel-<br />
Werkstoff verwenden, und so für die Wasserkühlung<br />
im gemeinsamen Kreislauf<br />
geeignet sind. Das zeigt: Gemäß dem IDS-<br />
Grundsatz hat Siemens auch hier großen<br />
Wert auf Systemdurchgängigkeit gelegt und<br />
alle notwendigen Komponenten für die<br />
direkte Wärmeabfuhr im gemeinsamen<br />
Kühlkreislauf ertüchtigt.<br />
IDS-Strategie: Wasserkühlung<br />
für komplette Antriebslösungen<br />
Mit der Entwicklung der neuen Frequenzumrichter<br />
Sinamics S120 in Chassis-Bauform<br />
für große Leistungen (315–5 700 kW)<br />
hat Siemens einen weiteren wichtigen<br />
Schritt in Richtung Systemverfügbarkeit,<br />
Effizienzerhöhung und Wirtschaftlichkeit<br />
getan. In Verbindung mit den wassergekühlten<br />
Motoren Simotics FD sind Anwender<br />
nun in der Lage, kompakte, energieeffiziente<br />
und leistungsfähige Antriebslösungen<br />
zu entwickeln, die auf Standardkomponenten<br />
basieren. Insofern ist ein gemeinsamer<br />
Kühlkreislauf für Anlage, Motor und<br />
Umrichter möglich, was sich auch in Bezug<br />
auf Engineering und Wirtschaftlichkeit<br />
positiv auswirkt.<br />
Durch Verwendung eines gemeinsamen<br />
Kühlsystems, das vollständig auf Inhibitoren<br />
verzichtet, erweist sich eine solche<br />
Lösung als service- und umweltfreundlich.<br />
Hinzu kommt, dass Ausgleichsbehälter<br />
offen ausgeführt sein können,<br />
sodass auch hier nur wenig Detailarbeit<br />
bezüglich Engineering und Installation<br />
erforderlich ist. Mit den Frequenzumrichtern<br />
Sinamics S120 für die Wasserkühlung<br />
in einem gemeinsamen Kreislauf<br />
belegt Siemens erneut seine Strategie<br />
der Durchgängigkeit.<br />
www.siemens.com<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 29