antriebstechnik 3/2018
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UMRICHTERTECHNIK<br />
Variable Drehzahlregelung vs.<br />
kontrollierte Beschleunigung<br />
Ob sich der Einsatz<br />
von Softstartern oder<br />
Frequenzumrichtern lohnt,<br />
sollte anwendungs spezifisch<br />
entschieden werden.<br />
Johannes Schwenger<br />
proportional über den Umrichter und frequenzunabhängig<br />
mithilfe eines Softstarters.<br />
Diese Spannungsreduktion im Vergleich<br />
zum DOL Start sorgt für einen sanften, drehmomentkontrollierten<br />
Motoranlauf. Der<br />
Unterschied zwischen den beiden Technologien<br />
liegt in der Art der Motoransteuerung.<br />
Einsatz Softstarter<br />
Softstarter eignen sich besonders für Anwendungen,<br />
bei denen eine kontrollierte,<br />
drehmomentgegrenzte<br />
Motorbeschleunigung<br />
bis auf die Nenndrehzahl<br />
notwendig ist. Durch den<br />
Einsatz von Leistungshalbleitern<br />
wie Thyristoren,<br />
die für eine<br />
Ab senkung der Spannung<br />
während des<br />
Hochlaufprozesses an<br />
den Motorklemmen sorgen,<br />
begrenzen Softstarter<br />
durch abgesenkte Motorspannung den<br />
Einschaltstrom und damit auch das Einschaltmoment.<br />
Hierdurch reduzieren sie<br />
die Momentbelastungen des mechanischen<br />
Antriebsstrangs im Vergleich zum direkten<br />
Einschalten und unkontrollierten Hochlaufen<br />
des Motors. Durch eine stetige Steigerung<br />
der Spannung an den Motorklemmen<br />
ermöglicht ein Softstarter eine kontrollierte<br />
Beschleunigung bis auf die Nenndrehzahl.<br />
Zu den Anwendungen zählen daher z. B.<br />
Förderbänder, Riemenantriebe und Roll<br />
Das Hochlaufen eines Drehmotors auf<br />
seine Betriebsdrehzahl bei voller Netzspannung<br />
hat einen hohen Einschaltstrom<br />
zur Folge. Da sich das Drehmoment<br />
von Drehstromasynchronmotoren grundsätzlich<br />
analog der Motoranlaufkurve<br />
einstellt, können während des Anlaufes<br />
Dreh momentüberhöhungen auftreten, die<br />
Komponenten im mechanischen Antriebsstrang<br />
lebensdauerverkürzend beeinflussen<br />
und schlussendlich zu vorzeitigen<br />
Schäden führen.<br />
Sowohl Softstarter als auch Frequenzumrichter<br />
können das verhindern und zum<br />
Schutz hochwertiger Anlagen sowie zur<br />
Verlängerung der Lebensdauer von Elektromotoren<br />
und mechanischen Komponenten<br />
wie Kupplungen und Lager der Arbeitsmaschine<br />
eingesetzt werden. Möglich<br />
macht dies in beiden Fällen das Absenken<br />
der Motorklemmenspannung, frequenztreppen.<br />
Diese erfordern eine stetige stufenlose<br />
Drehzahlsteuerung und eine Drehmomentbegrenzung<br />
beim Anfahren und<br />
Anhalten. Gerade beim Starten großer<br />
Motoren müssen die hohen Einschaltströme<br />
begrenzt werden, um Rückwirkungen<br />
mit dem Stromnetz zu vermeiden. Der<br />
Softstarter verhilft den Motoren in diesen<br />
Anwendungen zu einem kontrollierten<br />
Start und vermeidet Drehmomentspitzen<br />
sowie weitere mechanische Belastungen,<br />
die bei einem normalen Hochfahren der<br />
Geräte oftmals auftreten. Zudem eignen<br />
sich Softstarter auch als Begrenzer bei<br />
Druckwellen oder Wasserhämmern, die zu<br />
starken Erschütterungen in Rohrleitungen<br />
oder Anlagen führen können. Schlag artige<br />
Änderungen der Durchflussgeschwindigkeit<br />
werden vermieden.<br />
Einsatz Frequenzumrichter<br />
Der Frequenzumrichter kommt hingegen<br />
dann zum Einsatz, wenn eine permanente<br />
Drehzahlregelung benötigt wird. Zu dieser<br />
Art von Anwendung zählen bspw. Lüfter,<br />
Pumpen oder Kompressoren, für die eine<br />
Reihe von allgemeinen Drehzahlaffinitätsgesetzen<br />
gilt. Im Gegensatz zum Softstarter<br />
wandelt der Frequenzumrichter die stationäre<br />
Netzfrequenz und Netzspannung in<br />
eine variable frequenzproportionale Ausgangsspannung<br />
um, wodurch er sowohl<br />
beim Beschleunigen und Verzögern als<br />
auch bei Betriebszuständen mit konstanter<br />
oder variabler Drehzahl zuverlässig arbeitet.<br />
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