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DER BIEBRICHER, Nr. 316, März 2018

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

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Ohne ehrenamtlich<br />

Tätige funktioniert die<br />

Stadtgesellschaft nicht<br />

ANJA BAUMGAART-PIETSCH<br />

<strong>2018</strong> wurde von Oberbürgermeister<br />

Sven Gerich in Wiesbaden<br />

zum „Jahr des Engagements“,<br />

erklärt. Eine Facette, die<br />

es gleichwohl bereits zehn Jahre<br />

gibt, ist auch wieder der „Freiwilligentag“<br />

am 1. September.<br />

Einzigartig in Deutschland, wird<br />

diese Aktion von Studierenden<br />

der Hochschule RheinMain als<br />

Projekt geplant. Jedes Jahr findet<br />

sich ein studentisches Team<br />

zusammen, das mit dem hochschuleigenen<br />

„Competence &<br />

Career Center“ den Tag organisiert.<br />

Ziel ist, dass möglichst viele<br />

Menschen die Möglichkeiten<br />

ehrenamtlichen Engagements<br />

unkompliziert kennenlernen<br />

können: An einem Tag<br />

arbeiten sie in einer<br />

sozialen Einrichtung<br />

mit, loten aus, ob die<br />

betreffende Tätigkeit<br />

ihnen liegt und erkunden<br />

dadurch, so der Oberbürgermeister,<br />

auch ihre Stadt<br />

einmal von einer ganz neuen<br />

Seite aus.<br />

Sven Gerich fungiert sehr gerne<br />

zum wiederholten Mal als<br />

Schirmherr der Aktion, wie er<br />

Freiwilligentag<br />

<strong>2018</strong><br />

bei der Auftakt-Pressekonferenz<br />

sagte.<br />

Auch er und seine<br />

Mitarbeiter wollen<br />

sich am 1. September<br />

wieder ein Projekt<br />

aussuchen, bei dem<br />

sie tatkräftig zupacken<br />

können. Das können<br />

sehr unterschiedliche<br />

Aufgaben sein,<br />

wie das Projektteam<br />

ankündigte: Gärtneroder<br />

Renovierungsarbeiten<br />

zum Beispiel,<br />

aber auch Feste feiern,<br />

Ausflüge organisieren, vorlesen<br />

oder Ordnung in Archivmaterialien<br />

bringen. Altenheime,<br />

Kitas, Einrichtungen für<br />

behinderte Menschen<br />

und ähnliche Organisationen<br />

können sich für<br />

den 1. September Aktionen<br />

überlegen, die sie<br />

nur mit Hilfe der ehrenamtlichen<br />

„Einsatzkräfte“ durchführen<br />

können. So wurden in den<br />

vergangenen Jahren Spielplätze<br />

auf Vordermann gebracht,<br />

Treppenhäuser renoviert, Senioren<br />

ein schöner Tag bereitet<br />

und vieles mehr.<br />

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Bernhard-May-Straße 20a–24 · 65203 Wiesbaden-Biebrich<br />

Tel. 0611 / 667 91 · Fax 06 11 / 960 07 01 · www.blumen-peter-gloeckler.de<br />

Das studentische Projektteam mit Oberbürgermeister Sven Gerich (hintere<br />

Reihe, 3.v.l.), Jürgen Janovsky vom Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden (rechts<br />

daneben) und Hochschulpräsident Prof. Dr. Detlev Reymann (rechts).<br />

Über die Webseite www.eintagsheld.de<br />

oder unter der Telefonnummer<br />

(0611) 9495<strong>316</strong>3<br />

können sich Einsatzwillige und<br />

Einrichtungen schon einmal<br />

informieren, ab dem Frühsommer<br />

dann auch verbindlich<br />

anmelden. Wichtiger Partner<br />

ist auch das Wiesbadener Freiwilligenzentrum<br />

(www.fwzwiesbaden.de),<br />

das das ganze<br />

Jahr Angebot und Nachfrage<br />

bei ehrenamtlichem Engagement<br />

koordiniert. Schon vom<br />

Anfang der Aktion an, so<br />

FWZ-Geschäftsführer Jürgen<br />

Janovsky, sei man sehr gerne<br />

mit im Boot. „Auch wir hoffen<br />

natürlich auf nachhaltiges<br />

Engagement bei denen, die<br />

hineingeschnuppert und Spaß<br />

daran gefunden haben“, so<br />

Janovsky, der ebenso wie der<br />

Oberbürgermeister weiß, dass<br />

es ein Potenzial an Engagierten<br />

gibt, die nur noch nicht so<br />

richtig den Einstieg gefunden<br />

haben.<br />

Eine Umfrage, deren Ergebnisse<br />

auch der Grund für das<br />

„Jahr des Engagements <strong>2018</strong>“<br />

in Wiesbaden sind, hat ergeben,<br />

dass die Quote des tatsächlich<br />

ausgeübten Ehrenamts<br />

zurückgeht, dass sich<br />

aber viele vorstellen können,<br />

tätig zu werden, wenn sie nur<br />

wüssten, wie und wo – und<br />

sich auch nicht gleich dauerhaft<br />

an eine Aufgabe binden<br />

müssten. Aktionen wie<br />

der Freiwilligentag können<br />

dabei helfen, dieses Potenzial<br />

auszuschöpfen. Denn, so<br />

Gerich, „ohne ehrenamtlich<br />

Tätige funktioniert die Stadtgesellschaft<br />

nicht. Ohne Menschen,<br />

die bereit sind, ihre Zeit<br />

für das Gemeinwohl zu investieren,<br />

ist keine Stadt lebensfähig.<br />

Kümmern, Hingucken,<br />

Helfen: Das ist unverzichtbar.“<br />

Zum Anschub für den Jubiläums-Freiwilligentag<br />

verdoppelte<br />

er den städtischen<br />

Zuschuss und lobte das tolle<br />

Team. Die Studierenden, die<br />

sich für die Pressekonferenz<br />

ein echtes buntes Puzzle aus<br />

zu bewältigenden Aufgaben<br />

ausgedacht hatten, hörten das<br />

gerne. Sie, so Hochschulpräsident<br />

Detlev Reymann, sammeln<br />

bei der Aktion wertvolle<br />

praktische Erfahrungen, die<br />

sich nicht nur bei der Persönlichkeitsbildung<br />

und Berufsvorbereitung,<br />

sondern auch im<br />

Lebenslauf hervorragend machen.<br />

„Unsere Hochschule ist<br />

keine Lernfabrik, sondern ein<br />

Teil der Stadtgesellschaft“ –<br />

das beweisen Projekte wie der<br />

Freiwilligentag, bei dem man<br />

in diesem Jahr 30 Einzelprojekte<br />

mit mindestens 200 Freiwilligen<br />

anstreben will.<br />

(art)<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / MÄRZ <strong>2018</strong>

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