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DER BIEBRICHER, Nr. 316, März 2018

Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich

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Mehr Zeit für die Eisenbahn – Bildungszentrumsleiter<br />

Walter Schmidt im Ruhestand<br />

Das Bildungszentrum Kalle-<br />

Albert ohne Walter Schmidt?<br />

Kaum vorstellbar! Und dennoch<br />

ist der Leiter und Mitbegründer<br />

dieser Institution jetzt nach rund<br />

30 Jahren in den Ruhestand getreten.<br />

„Meine Arbeit hat mir<br />

sehr viel Spaß gemacht“, sagt<br />

er. Er habe sich viel und gerne<br />

um Jugendliche gekümmert,<br />

der Lebensabschnitt des Übergangs<br />

von der Schule zum Beruf<br />

sei sehr wichtig. Und: Die Arbeit<br />

mit Menschen werde nie langweilig,<br />

weil jeder anders sei.<br />

Jetzt freut sich der verheiratete<br />

Vater eines erwachsenen Sohnes<br />

allerdings unter anderem<br />

darauf, mehr Zeit für seine Hobbys<br />

zu haben: Dampflokomotiven<br />

und der Bau von Dioramen<br />

mit Schwerpunkt Modelleisenbahnen.<br />

Schmidts erste Reise<br />

im Ruhestand führt mit einer<br />

Dampflokomotive von Frankfurt<br />

am Main bis an den Lago<br />

Maggiore. „Eine solche Strecke<br />

ist eine riesige Herausforderung<br />

für eine Dampflok. Sie muss dafür<br />

zusätzlich mit elektrischen<br />

Einrichtungen versehen werden,<br />

damit sie mindestens 120<br />

Kilometer schnell fährt, um den<br />

normalen Bahnverkehr nicht zu<br />

sehr zu behindern“, erklärt er.<br />

Schmidt (63) wuchs in Biebrich<br />

auf, wohnt am Gräselberg und<br />

machte am Mosbacher Berg<br />

schon mit 17 Jahren Abitur.<br />

Sein Ingenieur-Studium an der<br />

Technischen Universität Darmstadt<br />

hatte die Schwerpunkte<br />

Mechatronik, Robotik und<br />

Automatisierungstechnik. Dies<br />

öffnete ihm Anfang der 1980er<br />

Jahren die Tore bei Opel. Ein<br />

halbes Jahr lang erweiterte er<br />

im Dienste des Autobauers bei<br />

SUSANNE STAUß<br />

Siemens in Karlsruhe sein Wissen<br />

im Bereich Automatisierung<br />

und übertrug es auf das Unternehmen.<br />

„Das war Industrie<br />

3.0.“, berichtet Walter Schmidt,<br />

der schon das Betriebssystem<br />

seines ersten Atari-Rechners<br />

umschrieb, damit dieser auch<br />

Uhrzeit und Datum anzeigte.<br />

Als Höchst in Wiesbaden 1988<br />

beschloss, ein Schulungszentrum<br />

aufzubauen und dafür<br />

einen Projektingenieur mit<br />

Schwerpunkt PC- und Steuerungstechnik<br />

suchte, schlug<br />

Schmidts große Stunde. Mit<br />

PC-Betriebssystem-Kursen ging<br />

das Zentrum unter anderem an<br />

den Start. Im Laufe der Jahre<br />

Walter Schmidt, seit 1988 Leiter des Bildungszentrums Kalle-Albert,<br />

ist jetzt im Ruhestand.<br />

entstand ein mehrstöckiges Gebäude,<br />

in dem heute die Auszubildenden<br />

des Unternehmens<br />

sowie weiterer Wiesbadener<br />

Unternehmen - auch in der Praxis<br />

- geschult werden. „Es war<br />

eine großartige Entscheidung<br />

der Höchst-AG, dieses Zentrum<br />

einzurichten“, sagt Schmidt.<br />

Jetzt gelte es, die Mitarbeiter<br />

auf die weitere Entwicklung der<br />

Digitalisierung vorzubereiten<br />

und das Zentrum weiter auszubauen.<br />

„Wer die Entwicklung<br />

zur ‚Industrie 4.0‘ ignoriert,<br />

wird die nächsten zehn Jahre<br />

nicht überleben“, ist er überzeugt.<br />

Der Umgang mit jungen Menschen<br />

hat Schmidt stets gefallen.<br />

„So bleibt man immer am<br />

Puls der Zeit“, erklärt er. Hin und<br />

wieder habe er auch als Leiter<br />

des Zentrums noch unterrichtet,<br />

um nicht zu vergessen, wovon<br />

man spreche und um geerdet<br />

zu bleiben. Die administrative<br />

Arbeit habe jedoch zugenommen.<br />

„Die Gebäude wollen<br />

unterhalten, die Mitarbeiter<br />

bezahlt werden“, sagt er. Finanziert<br />

wird das Bildungszentrum<br />

(www.bizka.de) durch die dort<br />

ausbildenden Firmen. Das Spektrum<br />

umfasst 21 Berufe. Die Inhalte<br />

von 15 davon, angesiedelt<br />

in den Bereichen Metall, Elektronik<br />

und Naturwissenschaften,<br />

werden noch in diesem Jahr<br />

verändert beziehungsweise auf<br />

die Digitalisierung abgestimmt.<br />

Und was ist Schmidts größer<br />

Wunsch für die Zukunft des<br />

Bildungszentrums? „Dass die<br />

Manager des Unternehmens<br />

ebenso weitsichtig bleiben wie<br />

diejenigen, die das Zentrum<br />

einst einrichteten“, sagt er. (sst).<br />

Klaus-Uwe Pagel, Heilpraktiker<br />

Homöopathie – Naturheilverfahren – Psychotherapie<br />

körperliche und seelische Erkrankungen<br />

Am Schlosspark 27 · 65203 Wiesbaden-Biebrich · Tel. 0611 360 958 31<br />

pagel@heilpraktiker-pagel.de · www.heilpraktier-pagel.de<br />

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14 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / MÄRZ <strong>2018</strong>

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