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2-2018

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Materialien<br />

Neuer flexibler PEEK-Klebstoff<br />

Panacol hat einen besonders<br />

flexiblen Klebstoff entwickelt,<br />

der speziell für das Verkleben<br />

von PEEK geeignet ist. Vitralit<br />

UV 4802 ist ein einkomponentiger<br />

Acrylat-Klebstoff, der unter<br />

Lichteinwirkung extrem schnell<br />

aushärtet.<br />

Vitralit UV 4802 ist ein lichthärtender<br />

Klebstoff auf Acrylatbasis,<br />

der eine besonders hohe<br />

Haftung auf vielen, mit herkömmlichen<br />

Klebstoffen oft schwierig<br />

zu verklebenden Kunststoffen<br />

wie PEEK, PEN und TPU aufweist.<br />

Er ist außerdem für Verklebungen<br />

in Kombination mit<br />

Keramik und Glas geeignet. Vitralit<br />

UV 4802 verfügt über eine<br />

sehr gute Temperaturbeständigkeit.<br />

In Tests blieb der Klebstoff<br />

auch nach 7-tägigen Temperaturbelastungen<br />

von 150 °C noch<br />

weich und flexibel. Aufgrund seiner<br />

hohen Flexibilität ist er perfekt<br />

für Verklebungen sehr dünner<br />

und biegsamer Materialien<br />

geeignet.<br />

Vitralit UV 4802 hat eine rosarote<br />

Farbe und härtet innerhalb<br />

von Sekunden unter UV- oder<br />

sichtbarem Licht aus. Für die<br />

Aushärtung sind Gasentladungslampen<br />

oder LEDs wie etwa der<br />

LED SPOT 100 von Hönle geeignet.<br />

Nach der Aushärtung fluoresziert<br />

der Klebstoff und die Verklebung<br />

kann unter Schwarzlicht<br />

geprüft werden.<br />

Panacol-Elosol GmbH<br />

www.panacol.de<br />

Polymere für Medizingeräte: Fallstricke und Stolpersteine<br />

Auf dem „CLARIANT Healthcare<br />

Solutions Colour Design<br />

& Packaging Day“ in Cambridge<br />

erläuterte Velox, was auf<br />

dem Spiel steht, wenn es an die<br />

Material auswahl für die Entwicklung<br />

medizinischer und pharmazeutischer<br />

Geräte geht.<br />

In den vergangenen Jahren hat<br />

die Verwendung von Polymeren<br />

für Medizingeräte stetig zugenommen,<br />

wobei Glas, Metall und<br />

weitere herkömmliche Werkstoffe<br />

ersetzt werden. Bei der Wahl des<br />

richtigen Polymers gibt es jedoch<br />

einige Fallstricke und Stolpersteine,<br />

die berücksichtigt werden<br />

müssen. Darum ging es bei<br />

einem Vortrag der Velox GmbH im<br />

Rahmen des „CLARIANT Healthcare<br />

Solutions Colour Design &<br />

Packaging Day“, der Ende November<br />

in Cambridge stattfand. „Die<br />

Entwicklung medizinischer und<br />

pharmazeutischer Produkte verlangt<br />

Zeit und Geld und unterliegt<br />

strengen Regularien“, weiß Anja<br />

Flossbach, Mechanical Engineer<br />

and Business Development Manager,<br />

Medical Plastics, bei Velox.<br />

„Deshalb ist die Wahl des richtigen<br />

Werkstoffs das A und O für<br />

den Erfolg der Entwickler, wenn<br />

es an die Erfüllung von Regularien,<br />

Zertifizierungsprozesse und<br />

vor allem die Herstellung hochwertiger<br />

Produkte geht.“<br />

Fünf wichtige Kriterien<br />

So sollten bei der Materialauswahl<br />

für spezifische medizinische<br />

oder pharmazeutische Anwendungen<br />

mindestens fünf Kriterien<br />

gründlich evaluiert werden.<br />

„Einerseits müssen natürlich die<br />

Design- und Anwendungsspezifikationen<br />

des Herstellers berücksichtigt<br />

werden“, so Flossbach.<br />

„Andererseits sind die Materialeigenschaften<br />

ein zentraler<br />

Aspekt, den es im Hinblick auf<br />

diese Spezifikationen zu prüfen<br />

gilt. Und nicht zuletzt sind Fragen<br />

des Preises, des Rechtsrahmens<br />

und der Handhabung wichtige<br />

Gesichtspunkte für die erfolgreiche<br />

Umsetzung und Markteinführung<br />

eines Produktes.“<br />

Verfärbung, Schmelzen<br />

und Bruchschäden<br />

verhindern<br />

Zum Beispiel sind Gehäuse von<br />

Diagnose- und Überwachungsgeräten<br />

in Krankenhäusern oft<br />

hochaggressiven, konzentrierten<br />

Reinigungsmitteln ausgesetzt.<br />

Spannungsrisse im Kunststoff<br />

können das Ergebnis sein. Kommt<br />

es dabei zu einem Materialbruch,<br />

kann Flüssigkeit in das Geräteinnere<br />

gelangen und die oft teure<br />

Elektronik beschädigen. Eine fundierte<br />

Materialauswahl ist deshalb<br />

überaus wichtig. „Nach Überprüfung<br />

der Anwendungsspezifikationen<br />

könnten wir uns bei Geräten<br />

für Krankenhäuser beispielsweise<br />

für PC/PET entscheiden, wohingegen<br />

bei Geräten für die häusliche<br />

Pflege PC/ABS oder ABS<br />

in Betracht kommt, da dort in der<br />

Regel weniger aggressive Reinigungsmittel<br />

verwendet werden“,<br />

erläutert Flossbach.<br />

Entsprechend reagieren unterschiedliche<br />

Polymere in unterschiedlicher<br />

Weise auf die Sterilisationsprozesse<br />

bei Medizinge-<br />

64 meditronic-journal 2/<strong>2018</strong>

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