deHerisauer Ausgabe 3/2018
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 28. März 2018
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 28. März 2018
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4 · Reportage3/<strong>2018</strong><br />
SÜSSE VER<br />
SUCHUNG – VON<br />
HAND GEMACHT<br />
Dieser Tage sind sie allgegenwärtig – die in Form<br />
gegossenen Schokohasen. Meist werden sie zu<br />
tausenden maschinell hergestellt. Es gibt aber auch<br />
heute noch Orte, wo die Osterhasen in Handarbeit<br />
gefertigt werden. So auch in Herisau, unter anderem<br />
bei der Bäckerei Schläpfer.<br />
Sie sind süss, haben lange Ohren, niedliche Augen und es<br />
gibt sie in braun, weiss oder schwarz. Verführerisch blicken<br />
Sie vom Verkaufsgestell und bringen nicht nur Kinderaugen<br />
zum Leuchten. Gemeint sind die Osterhasen, welche<br />
schon längst Gesellschaft von Häsinnen samt Kinderschar<br />
erhalten haben. Im Vergleich zu früher, als der Osterhase<br />
im besten Fall noch eine mit kleinen Zuckereiern gefüllte<br />
«Kränze» auf dem Rücken trug, fahren neuzeitliche Hasen<br />
Skateboard, spielen Fussball oder stehen auf dem Kopf. Die<br />
meisten Osterhasen werden heutzutage industriell gefertigt<br />
und zu einem meist erschwinglichen Preis verkauft.<br />
Dennoch gibt es Bäckereien, die sich der kommerziellen<br />
Hasenproduktion entziehen und die österlichen Süssigkeiten<br />
selber herstellen. In Herisau ist dies unter anderem<br />
die Bäckerei Schläpfer, welche seit 2009 im Besitz von Emil<br />
Knöpfel ist. Er hat seine Lehre zum Bäcker-Konditor vor<br />
34 Jahren beim «Beck Schläpfer» begonnen. Nach beruflichen<br />
Wanderjahren kehrte er nach Herisau zurück und bekam<br />
die Möglichkeit, das Geschäft an der Oberdorfstrasse<br />
zu übernehmen. Heute beschäftigt Knöpfel, inklusive seiner<br />
Filiale an der Schwellbrunnerstrasse, 18 Mitarbeitende.<br />
Es ist ihm wichtig, die Tradition seines Vorgängers mit<br />
handgefertigten Köstlichkeiten weiterzuführen.<br />
Rund 800 Kilogramm der süssen Masse<br />
«Im Januar, wenn es nach den Festtagen etwas ruhiger ist,<br />
beginnen wir mit den ersten Osterhasen. Die Hasenformen<br />
werden über mehrere Jahre genutzt. Wir kaufen aber<br />
von Zeit zu Zeit neue Kreationen ein», sagt Emil Knöpfel.<br />
Auch in diesem Jahr ist mit dem Hasen «Beni» eine neue<br />
Form dabei. «Der Hase ist klein, etwas rundlich und strahlt<br />
Gemütlichkeit aus, das hat mir sofort gefallen. Auch wenn<br />
nicht alle Angestellten gleicher Meinung waren, ist der<br />
putzige ‹Beni› schon fast zum Kassenschlager geworden»,<br />
freut sich der Bäckermeister. Die Schokolade, etwa 800 Kilo<br />
werden für das Osterfest verarbeitet, kauft Knöpfel ein.<br />
Aus der Schokolade, genannt Couverture, entstehen 500<br />
bis 700 handgefertigte Osterhasen in rund 30 verschiedenen<br />
Sorten. «Die Kunst beim Giessen der Osterhasen ist,<br />
dass die selbe Sorte immer gleich schwer ist», sagt Knöpfel.<br />
Er erinnert sich dabei mit einem Schmunzeln an seine<br />
Lehrzeit: «Ich durfte nur wenige Male selber Osterhasen<br />
machen, denn wenn ich sie aus der Form nahm, gingen sie<br />
meistens kaputt».<br />
Fortsetzung auf Seite 7