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KSPK Wertebuch

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180 Jahre Kärntner Sparkasse Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Parallel zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

verlief der Werdegang der „Sparkasse“. Für<br />

sie bedeutete das Jahr 1945 die Stunde Null.<br />

Es ging im Mai 1945 um die Frage, wie eine<br />

Wiederaufnahme des Betriebes zu bewerkstelligen<br />

sei. In ihrer bisherigen Geschichte<br />

hatte sie noch nie eine derartige Kumulation<br />

von Problemen zu bewältigen gehabt. Dagegen<br />

verblassten sogar die schwierigen Krisenjahre<br />

während der beiden Weltkriege, die Jahre der Inflation<br />

nach 1918 und die Jahre im Gefolge der<br />

Weltwirtschaftskrise 1929. Durch die nahezu<br />

gänzliche Zerstörung des Hausbesitzes, durch<br />

die Erschütterung des Spargedankens und den<br />

völligen Zusammenbruch der Veranlagungswerte<br />

stand man fast vor dem Nichts. Die Vermögensverluste<br />

waren ungeheuer. Ungeachtet der<br />

höchst kritischen Situation war der Entschluss<br />

der neuen „Sparkassen“-Leitung klar: Das<br />

Institut sollte weiter bestehen. Es war ein<br />

historisches Verdienst der Geschäftsleitung, in<br />

einer auf den ersten Blick aussichtslos erscheinenden<br />

Situation den Bestand der „Sparkasse“<br />

gerettet zu haben.<br />

Man zögerte nicht lange. Eifrig schritt man zur<br />

Tat des Wiederaufbaus. Zunächst zog man,<br />

nachdem das Haus in der Bahnhofstraße<br />

zerstört worden war, in das Haus Neuer Platz<br />

Nr. 14 ein (Abbildung 5), das bereits bankmäßig<br />

eingerichtet war. Die „Sparkasse“ bezog<br />

aber nur einen Teil des Gebäudes, der Rest<br />

war noch an Privatpersonen vermietet. Eine<br />

neue Ära begann. Die Arbeitsbedingungen<br />

waren äußerst schwierig. Es fehlte nahezu an<br />

allem. Um überhaupt den Betrieb aufnehmen<br />

zu können, musste man sich u. a. auf die<br />

Suche nach dem entsprechenden Mobiliar<br />

machen. Mit harter Arbeit gelang es, die<br />

schwierigen Zeiten gut zu bewältigen. Bereits<br />

ab Herbst 1945 verzeichnete man einen ersten<br />

leichten Anstieg der Einlagen. Noch schritt<br />

die Sparkapitalbildung zögernd voran. 1947<br />

sanken die Geschäftserträgnisse infolge des<br />

Währungsschutzgesetzes sogar wieder auf Null.<br />

Aber die Zukunftshoffnung ging nicht verloren.<br />

Unübersehbar konsolidierte sich das Institut<br />

in den folgenden Jahren. Ende 1950 hatte die<br />

„Sparkasse“ wieder 14.501.722 Schilling<br />

(= ~ 9.775.610 Euro) Spar- und 26,8 Millionen<br />

Schilling (= ~ 18.065.880 Euro) Giroeinlagen<br />

zu verzeichnen. Im gleichen Jahr konnte mit<br />

41,8 Prozent der Gesamteinlagen auch wieder<br />

die erwünschte Liquidität erreicht werden. Das<br />

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