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DER KUNSTBLITZ | RUBRIK<br />
ZEITGENÖSSISCHE AUSSTELLUNG ZU FLUCHT UND VERTREIBUNG IM ZENTRUM FÜR VERFOLGTE KÜNSTE<br />
BETTINA BALLENDAT: DAS BÜNDEL<br />
Bis zum 29. April 2018<br />
Was kann ein Mensch bei sich tragen, der<br />
auf der Flucht ist? Was kann er mitnehmen,<br />
was muss er zurücklassen? Diesen Fragen<br />
geht Bettina Ballendat in ihrem Zyklus<br />
„Das Bündel“ nach. Das Zentrum für verfolgte<br />
Künste spannt mit der Präsentation<br />
ihrer Arbeiten einen Bogen von der gegenwärtigen<br />
Flucht aus Krieg und existenzieller<br />
Bedrohung hin zu Verfolgung und Vertreibung<br />
vor allem von Kunstschaffenden<br />
in den Zeiten von Diktatur und Nazi-Terror.<br />
Damals wie heute mussten die Menschen<br />
– Bettina Ballendat nennt sie in ihren Arbeiten<br />
„Passanten“ – sich entscheiden. Für<br />
oder gegen Dinge und sogar andere Menschen,<br />
die sie mitnehmen oder zurücklassen<br />
müssen: die Kinder, den Partner, Erinnerungen,<br />
Worte, Dokumente und zuletzt<br />
Gegenstände. Das sind die individuellen<br />
„Bündel“, die jeder mit sich trägt, um sie<br />
nicht zu verlieren und neu zu beheimaten.<br />
Bettina Ballendat ist Meisterschülerin der<br />
Kunstakademie Düsseldorf in Malerei und<br />
Bildhauerei und seit 1985 freischaffend<br />
künstlerisch tätig. Sie stellt regelmäßig Arbeiten<br />
aus, die sich von der klaren Abgrenzung<br />
von Malerei und Zeichnungen weg zu<br />
einer Kombination dieser Techniken entwickelt<br />
haben. Schon 1998, als die Jury der<br />
Bergischen Kunstaustellung einstimmig<br />
ihr Gemälde „Citylights“ prämierte, fiel ihr<br />
sehr eigenständiger Ansatz auf. Ihre Kombination<br />
von Malerei, Zeichnung, Collage<br />
und Assemblage wird unterstützt durch die<br />
Verwendung transparenter Materialien, beispielsweise<br />
Wachs.<br />
Seit 1988 leitet Bettina Ballendat die Bergische<br />
Kunstschule, unterrichtet an Regelschulen<br />
und gibt Kunstunterricht mit Schwerpunkt<br />
in der Jugendarbeit, Brennpunktarbeit<br />
und innerhalb sozialer Projekte. Das Zentrum<br />
für verfolgte Künste wird unterstützt durch<br />
das LVR-Netzwerk Kulturelles Erbe.<br />
Kuratoren:<br />
Bettina Ballendat<br />
Dr. Rolf Jessewitsch, Direktor des Zentrums für<br />
verfolgte Künste<br />
Zentrum für verfolgte Künste<br />
Wuppertaler Str. 160<br />
42653 Solingen<br />
56<br />
FRÜHLING | 2018