30.04.2018 Aufrufe

Magazin Zoë 10/18

Die neue Gesundheitskultur: Eine Triebfeder für den Megatrend Gesundheit ist, dass Gesundheit immer mehr an die Vorstellung von einem jugendlichen Auftreten geknüpft ist – ein Paradigma, das im Mainstream der heutigen Leistungsgesellschaft eine wichtige Rolle spielt. Dabei geht es heute mehr um eine gelebte Lebensphilosophie, um Lebenssinn. Gesundheit ist zum Statussymbol geworden. Eine gute Gesundheit bedeutet ein gutes Lebensgefühl und eine hohe Lebensqualität. Doch, wenn sogar Gesundheit im Selbstoptimierungswahn unter Leistungsdruck steht, ist das dann doch wieder ziemlich ungesund. Paradoxerweise verzeichnen psychische Erkrankungen wie Burn-out oder Depressionen trotz hohem Gesundheitsbewusstsein Rekordwerte. Der Ruf nach einer Work-Life-Balance und generell mehr Ausgeglichenheit und Gelassenheit wird immer lauter. Insofern macht sich bereits der nächste Megatrend bemerkbar.

Die neue Gesundheitskultur: Eine Triebfeder für den Megatrend Gesundheit ist, dass Gesundheit immer mehr an die Vorstellung von einem jugendlichen Auftreten geknüpft ist – ein Paradigma, das im Mainstream der heutigen Leistungsgesellschaft eine wichtige Rolle spielt. Dabei geht es heute mehr um eine gelebte Lebensphilosophie, um Lebenssinn. Gesundheit ist zum Statussymbol geworden. Eine gute Gesundheit bedeutet ein gutes Lebensgefühl und eine hohe Lebensqualität. Doch, wenn sogar Gesundheit im Selbstoptimierungswahn unter Leistungsdruck steht, ist das dann doch wieder ziemlich ungesund. Paradoxerweise verzeichnen psychische Erkrankungen wie Burn-out oder Depressionen trotz hohem Gesundheitsbewusstsein Rekordwerte. Der Ruf nach einer Work-Life-Balance und generell mehr Ausgeglichenheit und Gelassenheit wird immer lauter. Insofern macht sich bereits der nächste Megatrend bemerkbar.

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Lebens- und Umgebungsbedingungen<br />

gesteuert. Gesundheit kann daher<br />

künftig nicht auf das Individuum,<br />

seine Konstitution und Verhaltensweisen<br />

reduziert werden. Viele Gesundheitsfragen<br />

werden künftig global<br />

verhandelt werden müssen und<br />

können nicht mehr lokal entschieden<br />

werden. Themen gibt es mehr als genug<br />

– vor allem im Bereich Umweltschutz.<br />

Denn ein weiterer Preis, den<br />

die moderne Welt allerdings auf Kosten<br />

der Gesundheit aller Erdbewohner<br />

bezahlt, sind die von Menschenhand<br />

erzeugten ökologischen Probleme<br />

wie z.B. der Klimawandel. Gleichfalls<br />

stellt die Luftverschmutzung global<br />

gesehen einen der größten gesundheitlichen<br />

Umwelt-Risikofaktoren<br />

dar. Unternehmen der Zukunft sind<br />

gefordert, ein ausbalanciertes, gesundes<br />

Ökosystem und Arbeitsumfeld<br />

zu schaffen, das der Umwelt und<br />

damit wiederum dem Menschen gut<br />

tut. Dafür bedarf es eines kompletten<br />

Umdenkens und neuer kreativer Lösungen,<br />

wie sie z.B. die „Blue economy“<br />

bereits praktiziert. Es wird sich ein<br />

flexibles, effektives System etablieren,<br />

das umwelt- und gesundheitsbezogene,<br />

wirtschaftliche und soziale Ziele<br />

vereint.<br />

Jung & gesund alt werden<br />

Der Traum der ewigen Jugend ist<br />

wahrscheinlich genauso alt wie der<br />

Mensch selbst. Menschen möchten<br />

alt werden, aber nicht alt sein und<br />

mittlerweile wollen sie auch noch<br />

gut und fit dabei aussehen. In diesem<br />

Sinn tragen vor allem die älteren<br />

Semester – vom Zukunftsinstitut genannten<br />

„Forever Youngster“ – einen<br />

erheblichen Anteil zum Megatrend<br />

Gesundheit bei. Sie investieren Zeit<br />

und Geld in ihre Gesundheitsoptimierung<br />

und möchten die Begleiterscheinungen<br />

des Älterwerdens auf<br />

die lange Bank schieben.<br />

Dementsprechend lassen sich vom<br />

heutigen Lebensstil der „Forever<br />

Youngsters“ Rückschlüsse ziehen,<br />

welche Rolle individuelle Gesundheitsvorsorge<br />

in Zukunft weiterhin<br />

spielen wird. Die Hauptanliegen sind<br />

die persönliche Gesundheitsoptimierung,<br />

Präventions- und Vermeidungsstrategien<br />

sowie eine hohe<br />

individuelle Gesundheitskompetenz.<br />

Der Wissensbedarf bestätigt bereits<br />

die Vielzahl an gesundheitsbezogener<br />

Literatur, Communities und Ratgeberseiten<br />

im Internet. Ernährung<br />

ist dabei gleichfalls ein ganz großes<br />

Thema, da sie mittlerweile einen extrem<br />

hohen symbolischen Wert bekommen<br />

hat. Im Zentrum steht das<br />

Wissen um das, was wirklich wichtig<br />

ist für das eigene Wohlbefinden: So<br />

hat gesundzufriedenes Essverhalten<br />

immer auch mit Genussfähigkeit und<br />

gesundzufriedenes Bewegungsverhalten<br />

nicht mit Leistung, sondern<br />

mit Spaß zu tun.<br />

Ernährung ist Lebensgefühl<br />

Menschen drücken heutzutage ihre<br />

Lebenseinstellung und ihr Lebensgefühl<br />

über ihre Ernährung aus. Ernährungsstile<br />

werden immer bewusster<br />

und entschiedener getroffen. Was dabei<br />

aus medizinischer Sicht tatsächlich<br />

gesund und was lediglich gesund<br />

zu sein scheinender Lifestyle ist, spielt<br />

dabei für das Gesundheitsgefühl nur<br />

eine sekundäre Rolle. Biologische,<br />

frische und saisonale Produkte gewinnen<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Regionale Lebensmittel erleben sogar<br />

einen regelrechten Boom. Sie geben<br />

den Menschen das Gefühl, mehr<br />

über die Produkte und ihre Herstellung<br />

erfahren zu können und erfüllen<br />

das Bedürfnis nach Ursprünglichkeit,<br />

Authentizität und Nähe. Free-from-<br />

Produkte werden in Zukunft aus dem<br />

Regal verschwinden. Kunden setzen<br />

zunehmend voraus, dass auch für<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>10</strong>/<strong>18</strong>15

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