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Katalog-104_Galerie_Fach

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55. PETER PHILIPP RUMPF<br />

1821 – Frankfurt am Main – 1896<br />

Auf einer Rasenbank am Hang sitzendes strickendes Bauernmädchen, rechts im Mittelgrund Frauen<br />

auf der Bleiche, im Hintergrund Dächer und Kirchturm einer hessischen Ortschaft.<br />

Öl, auf Leinwand, rechts unten signiert und datiert „P. Rumpf 1843“. 41,5:37 cm.<br />

Provenienz: Aus deutscher oder österreichischer Privatsammlung.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Philipp Rumpf (1821-1896).<br />

Kronberg/Ts., Receptur, 1996, Nr. 1, Farbtafel 1, Nr. 22, Abb.<br />

S. 69.<br />

Unser Bild zeigt eine für die bäuerliche Genremalerei typische<br />

Darstellung und stammt aus der frühen von Jakob Becker beeinflußten<br />

Schaffensphase. Auch in Komposition und Farbgebung<br />

wird dessen Einfluß und der der Düsseldorfer Schule<br />

deutlich. Das Motiv des am Boden sitzenden Bauernmädchens<br />

geht ebenfalls auf die Motivwelt Jakob Beckers zurück.<br />

Philipp Rumpf, Sohn eines Frankfurter Konditors, durchlief<br />

eine breit gefächerte künstlerische Ausbildung. Da er zum<br />

Nachfolger im Geschäft seines Vaters bestimmt war, studierte<br />

er neben seiner Lehre als Konditor in seiner Geburtsstadt am<br />

Städelschen Kunstinstitut. 1835 besuchte er den Elementarunterricht<br />

in freier Handzeichnung bei Karl Friedrich Wendelstadt<br />

(1786-1840), 1836-1838 den Elementarunterricht im<br />

Modellieren bei dem Bildhauer Johann Nepomuk Zwerger<br />

(1796-1868), seit 1838 die Malklasse von Friedrich Maximilian<br />

Hessemer (1800-1860) und dann den Unterricht von Heinrich<br />

Franz Gaudenz von Rustige (1810-1890).<br />

1842 wurde er schließlich Meisterschüler des aus Düsseldorf<br />

kommenden Genremalers Jakob Becker (1810-1872). Daneben<br />

spielte die Bekanntschaft mit Jakob Fürchtegott Dielmann<br />

(1809-1885) für seine künstlerische Entwicklung eine nicht unbedeutende<br />

Rolle.<br />

Nach Abschluß des Studiums mietete er gemeinsam mit Anton<br />

Burger (1824-1905) ein Atelier – eine lebenslange Freundschaft<br />

verband die Malerkollegen. Seit 1846 sind erste gemeinsame<br />

Fahrten nach Kronberg zu belegen, wo Rumpf zunächst<br />

die Sommermonate verbrachte und seit 1873 ein Atelier in der<br />

Kronberger Burg unterhielt. Zum Lebensunterhalt erteilte er seit<br />

1844 erfolgreich Privatunterricht, richtete dann eine Schule für<br />

Zeichnen, Aquarell- und Ölmalerei ein; daneben unternahm er<br />

Reisen nach München, Dresden, Paris und Oberitalien. Neben<br />

Ausstellungsbeteiligungen in Frankfurt zeigte er seine Arbeiten<br />

in Hamburg, München, Dresden und Wien.<br />

Rumpf zählt neben Dielmann und Burger zu den Hauptvertretern<br />

der Kronberger Malerkolonie. Sein Schaffensschwerpunkt<br />

lag auf Gemälden, Aquarellen, Pastellen und Radierungen mit<br />

Interieur- und Genreszenen, zumeist mit Kindern, Mädchen<br />

und jungen Frauen, zudem malte er Landschaften und Bildnisse.<br />

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