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Katalog-105_Galerie_Fach

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JOHANN JACOB FREY<br />

1813 Basel – Frascati 1865<br />

Blick auf Castel Gandolfo am Albaner See.<br />

Aquarell, auf cremefarbenem Velin, rechts unten signiert und datiert „J.J. Frey Rom 1838.“, auf beigefügtem<br />

altem Untersatz vermutl. vom Künstler selbst nummeriert und bezeichnet „N 1 Castel Gandolfo bei<br />

Albano, See... Albano in der Ferne das Meer gegen Ardea zu.“. 31:45 cm.<br />

Die Nummerierung spricht dafür, daß es sich hierbei um Blatt<br />

1 und 3 (folgende Nummer) einer größeren Folge handelt, die<br />

vermutlich für einen Auftraggeber entstanden ist. Sie gehören<br />

zu den frühesten in Rom entstandenen Arbeiten Freys!<br />

Johann Jakob Frey war Schüler seines Vaters Samuel Frey (1785-<br />

1836). Nachdem er auch bei Hieronymus Hess (1799-1850)<br />

in Basel studiert hatte, begab er sich gänzlich mittellos nach<br />

Paris, wo er sich durch Kopieren niederländischer Landschaften<br />

des 17. Jahrhunderts weiterbildete und seinen Unterhalt durch<br />

Restaurierung älterer Gemälde erwarb.<br />

1834 kehrte er kurz nach Basel zurück und wandte sich dann<br />

nach München, wo er die Unterstützung Emilie Linders (1797-<br />

1867) fand, die es ihm ermöglichte, 1835 nach Rom zu gehen.<br />

Ende der 1830er Jahre siedelte er mit seinem Freunde Albert<br />

Landerer (1816-1893) nach Neapel über, von wo aus er auch<br />

Sizilien und Spanien bereiste. Seine Beteiligung an der von<br />

Richard Lepsius geleiteten preuß. Expedition nach Ägypten 1842<br />

mußte er seiner Gesundheit wegen bald schon aufgeben, kehrte<br />

im August 1843 aus Alexandrien nach Italien zurück und nahm<br />

seinen ständigen Wohnsitz in Rom und heiratete eine Römerin.<br />

Er gehörte zu den Gründern des Deutschen Künstlervereins<br />

und entfaltete nun eine intensive künstlerische Tätigkeit. Sein<br />

Atelier wurde viel besucht, auch von Fürstlichkeiten, zu denen<br />

Friedrich Wilhelm IV. von Preußen gehörte, für den er auch<br />

eine Folge italienischer Landschaften – jetzt im Marmorpalais<br />

in Potsdam – malte.<br />

Seine Bilder, in denen sich eine bedeutende Fähigkeit für kecke<br />

Farben- und Lichtwirkung offenbart, waren seinerzeit sehr beliebt.<br />

Er ist in der Schweiz mit seinen Werken in zahlreichen Museen<br />

vertreten, besonders aber in Basel.<br />

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