Katalog-105_Galerie_Fach
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
49.<br />
CARL WAGNER<br />
1796 Roßdorf/Rhön – Meiningen 1867<br />
Gebirgslandschaft mit einer Burgruine, links im Vordergrund Hirten mit Tieren.<br />
Pinsel in Braun, über Bleistiftskizze und etwas Kohle, mit Goldlitze umrandet, auf festem Bütten,<br />
rechts unten monogrammiert „C W.“. 12,7:17,2 cm.<br />
Verso: Rötelskizze. – Verso Reste einer älteren Verklebung.<br />
Frühe Arbeit Wagners, entstanden vor 1820 während seiner<br />
Studienzeit an der Dresdener Akademie.<br />
Vergleichsliteratur: O. A. König, Der romantische Landschaftsmaler<br />
und Meininger Hofmaler Carl Wagner 1796-1867.<br />
Crailsheim, 1990, Farbabb. S. 35.<br />
Seine Schulausbildung und Erziehung erhielt der Sohn des bekannten<br />
Dichters E. Wagner (1769-1812) gemeinsam mit dem<br />
herzoglichen Erbprinzen Bernhard. Zunächst absolvierte er<br />
1812-1815 ein Studium der Forstwissenschaft.<br />
Schon früh entwickelte er jedoch eine starke Neigung zur<br />
Malerei und nahm Zeichen- und Malunterricht bei Traugott<br />
Faber (1786-1863), Carl August Richter (1770-1848), Vater<br />
des bekannten Adrian Ludwig Richter (1803-1884). Infolge<br />
brach er seine Ausbildung zum Forstwirt ab und besuchte die<br />
Dresdener Kunstakademie bis 1820. Dann ging er für kurze<br />
Zeit zum Studium an die Heidelberger Universität. Im Herbst<br />
des Jahres begleitete er Herzog Bernhard auf einer Reise durch<br />
die Schweiz bis nach Mailand. Nach seiner Rückkehr im Winter<br />
1820 wurde er sogleich herzoglicher Hofmaler und <strong>Galerie</strong>direktor<br />
in Meiningen.<br />
1822-1825 lebte er in Rom, wo er dem engen Freundeskreis um<br />
Richter angehörte, mit dem er gemeinsam das Albaner- und<br />
Sabinergebirge durchstreifte. Die Freundschaft nahm jedoch<br />
aufgrund eines Streites noch in Italien ein jähes Ende.<br />
1823 unternahm er eine Reise nach Neapel und Ischia, gemeinsam<br />
mit Carl Wilhelm Götzloff (1799-1866) und wohl auch<br />
Ernst Ferdinand Oehme (1797-1855). Nach seiner Rückkehr<br />
nach Meinigen wurde er erneut von Herzog Bernhard zum<br />
<strong>Galerie</strong>inspektor und Hofrat ernannt.<br />
96