Katalog-105_Galerie_Fach
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37.<br />
zugeschrieben<br />
JOSEPH REBELL<br />
1787 Wien – Dresden 1828<br />
Blick auf Neapel mit Blick nach Capri, rechts oben Castel Sant’Elmo; mit Figurenstaffage im Vordergrund.<br />
Feder in Schwarz, über Bleistift, auf cremefarbenem Velin, aufgezogen. 31,5:48,7 cm.<br />
Das untere Drittel der Zeichnung sowie ca. 2 cm des rechten Randes wurden von Rebell korrigiert<br />
und mit dem neuen Entwurf überklebt, horizontale Mittelfalte geglättet, insgesamt etwas vergilbt.<br />
Vorstudie für ein Gemälde. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang<br />
mit dem Auftrag für J. Murat 13 Ansichten von Neapel<br />
zu malen (s.u.).<br />
An der Wiener Akademie studierte Rebell zunächst Architektur<br />
bei Louis Joseph Montoyer (um 1749-1811), wechselte dann<br />
aber zur Landschaftsmalerei. Michael Wutky (1739-1823), der<br />
„alte Italienfahrer“, wurde sein Lehrer. Bei ihm lernte er das<br />
„Effektstück“, etwa Nachtbilder oder Vesuvausbrüche, kennen.<br />
1809 ging Rebell in die Schweiz, von da nach Mailand und<br />
anschließend 1810 nach Oberitalien. Hier bewegte er sich im<br />
Gefolge um E. Beauharnais. Auf dessen Empfehlung malte er<br />
für J. Murat in Neapel 13 Ansichten von Neapel (1813-1815), die<br />
für Caroline Murat bestimmt waren. Er war auch erfolgreich<br />
mit Marinen, wandte sich dann aber doch nach Rom und lebte<br />
dort im Kreis der österreichischen Künstler bis 1824. Bei einem<br />
Besuch 1819 in Rom wurde Österreichs Kaiser Franz I. auf<br />
Rebell aufmerksam und berief ihn zum Direktor der kaiserlichen<br />
Gemäldegalerie nach Wien.<br />
1826 wurde er akademischer Rat und hatte mit seinen lichterfüllten,<br />
leuchtenden Arbeiten einen bedeutenden Einfluß auf<br />
die Entwicklung der Wiener Landschaftsmalerei (vgl. Ausst.<br />
<strong>Katalog</strong>: Das Jahrhundert des Wiener Aquarells 1780 - 1880.<br />
Wien, Albertina, Wien 1973, S. 14).<br />
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