der-Bergische-Unternehmer_0518
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AUS DER REGION DER KOMMENTAR<br />
Der <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong>:<br />
Das Handwerk<br />
bleibt diskussionsbereit<br />
Mit dem „demographischen Wandel“ wird eine Situation beschrieben,<br />
die vielfältig und problembehaftet eine Schneise in unser<br />
Wirtschaftsleben geschlagen hat. Viele Betriebe im Handwerk<br />
und auch in <strong>der</strong> Industrie leiden unter <strong>der</strong> geringeren Auswahl an<br />
geeigneten Auszubildenden o<strong>der</strong> Mitarbeitern. Die Kreishandwerkerschaft<br />
hat dieses Problem früh erkannt und den Fokus auf<br />
Nachwuchsgewinnung in all ihren Facetten gelegt. Die Folge ist,<br />
dass wir viele Auszubildende gewinnen können, nur in manchen<br />
Gewerken finden wir nicht in einem ausreichenden Maße die gewünschte<br />
Anzahl an Nachwuchskräften. Wir, das heißt die organisierten<br />
Meisterbetriebe, stemmen uns mit aller Macht gegen diese<br />
Fehlentwicklung und stellen fest: Bei allen Bemühungen um die<br />
jungen Menschen haben wir vergessen, uns auch um nachfolgende<br />
<strong>Unternehmer</strong> und Inhaber zu kümmern. Es herrscht akuter <strong>Unternehmer</strong>mangel!<br />
Die verän<strong>der</strong>ten Lebensentwürfe, life-work-balance<br />
sowie fehlende Verantwortungsfreude führen zum Aussterben<br />
von inhabergeführten Betrieben im Handwerk. Natürlich ist<br />
eine universitäre Ausbildung wichtig, gerade im Zeitalter von Digitalisierung,<br />
Industrie und Handwerk 4.0 sowie künstlicher Intelligenz.<br />
Aber die duale Berufsausbildung darf gerade deswegen<br />
nicht ins Hintertreffen geraten. Festzuhalten bleibt ferner, dass<br />
gerade für kleine und mittlere Unternehmen die Bürokratisierung<br />
kaum zu stemmen ist. Statt geneigte und geeignete junge Menschen<br />
zu för<strong>der</strong>n, sich dem <strong>Unternehmer</strong>tum mit all seinen Möglichkeiten<br />
anzunähern, wird <strong>der</strong> Staat als ein alles unter Druck<br />
setzendes Bürokratiemonster etabliert. Hinzu kommen noch<br />
die sich geän<strong>der</strong>ten Lebensentwürfe <strong>der</strong> jüngeren Generation.<br />
An dieser Stelle müssen Staat und Unternehmen mehr Investitionen<br />
in Kin<strong>der</strong>betreuung und Ganztagsschulen tätigen, um an<strong>der</strong>e<br />
Arbeitszeitmodelle, gerade auch für Kleinunternehmen, zu ermöglichen.<br />
Denn gerade die kleinen und mittleren Unternehmen leiden<br />
unter den starren Rahmenbedingungen. Wir als Gesellschaft sind<br />
als Ganzes gefor<strong>der</strong>t, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu<br />
erneuern! Und in Zeiten <strong>der</strong> Demographie und Digitalisierung<br />
wird uns auch nichts an<strong>der</strong>es übrig bleiben. Wir als Handwerk<br />
sind diskussionsbereit und hören uns gerne alle ernst gemeinten<br />
Vorschläge an.<br />
Foto: Kreishandwerkerschaft<br />
Solingen-Wuppertal<br />
Arnd Krüger, Kreishandwerksmeister <strong>der</strong> Kreishandwerkerschaft<br />
Solingen-Wuppertal<br />
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